Kondomanwendung

Das Kondom (auch Präservativ, Gummi, Pariser oder Präser genannt) ist eine Hülle aus dünnem Latex oder Polyurethan. Es wird zur Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft sowie zum Schutz vor ansteckenden Krankheiten („Safer Sex”) bei sexuellen Aktivitäten (Vaginal-, Anal-, Oralsex) über den steifen Penis gezogen. Bei richtiger Anwendung ist das Kondom ein sicherer Schutz und neben dem Femidom die einzige Möglichkeit, sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen.

Es kann zusätzlich zu hormonellen Verhütungsmitteln (wie z.B. der Pille) eingesetzt werden. Außerdem ist das Kondom das einzige Verhütungsmittel, das Männer anwenden können. Durch ein Kondom ist sowohl der Benutzer als auch die Sexualpartnerin oder der Sexualpartner geschützt, da sich ihre Schleimhäute nicht berühren können und das Sperma in der Spitze des Kondoms eingeschlossen bleibt.

Die Nr. 1 der Verhütungsmittel

Das Kondom ist nach der Pille das beliebteste Verhütungsmittel für Erwachsene. Für Jugendliche ist es sogar die Nummer 1: 65% der Jungen und 63% der Mädchen benutzen beim ersten Sex ein Kondom.

Manche Männer scheuen sich allerdings, Kondome zu benutzen, da sie sich nicht trauen, Kondome zu kaufen oder ihre sexuellen Gefühle eingeschränkt sehen. Dabei sind Kondome heute aus so dünnem Gummi, dass viele Menschen bei der Benutzung keine Beeinträchtigung erleben. Bei vielen Männern nimmt das „störende” Gefühl auch mit wachsender Übung ab. Außerdem gilt es zu bedenken, dass die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft, der Ansteckung mit dem HI-Virus oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten die sexuelle Lust meist in einem erheblich höheren Maß einschränkt.

Einige finden es auch störend, peinlich oder sogar „lustkillend”, wenn sie das Vorspiel durch das Überziehen des Kondoms unterbrechen müssen. Jedoch lässt sich die Kondombenutzung in das Liebesspiel einbauen, z.B. indem die Partnerin oder der Partner das Kondom überzieht oder dabei hilft.

Das richtige Kondom wählen

Kondome kann man in Drogeriemärkten, großen Supermärkten, Apotheken, speziellen Kondomläden oder als Versandartikel über Kataloge bzw. das Internet kaufen. Manchmal findet man auch Kondomautomaten in Kneipen, Bars und an anderen öffentlichen Orten.

Zu beachten sei dabei:

  • die Kondome sollten das Prüfsiegel CE besitzen
  • das Haltbarkeitsdatum des Kondoms darf noch nicht abgelaufen sein
  • das Kondom darf keiner Hitze ausgesetzt werden (z.B. Kondomautomaten über Heizkörpern oder im Sonnenlicht), da sie porös und brüchig sein und bei der Benutzung dann reißen können

Es gibt Kondome in vielen verschiedenen Variationen, farbig, mit Geschmack, glatt oder mit Noppen. Und es gibt Kondome in verschiedenen Größen und Stärken. Bei der überwältigenden Auswahl ist es gar nicht so einfach, das geeignete Kondom zu finden. Wichtig ist, dass ein Kondom richtig passt, d.h. dass es nicht zu klein oder zu groß ist und dass es für die jeweilige sexuelle Praktik geeignet ist. Bei Analsex beispielsweise sind eher besonders starke Kondome gefragt.

Hinweise zur Benutzung

Verpackung öffnen

Beim Öffnen der Kondomverpackung muss man darauf achten, das Kondom nicht zu beschädigen. Also: keine Schere oder ähnliches benutzen, Vorsicht mit spitzen Fingernägeln und nicht mit den Zähnen aufreißen!

Kondom aufsetzen

Um das Kondom überzuziehen, muss der Penis steif und die Vorhaut, falls vorhanden, zurückgezogen sein. Man kann das Kondom nur in eine Richtung abrollen. Deshalb muss vor dem Aufsetzen geschaut werden, mit welcher Seite das Kondom auf die Eichel aufgesetzt werden muss. Ist das Kondom versehentlich falsch herum aufgesetzt worden, muss es weggeworfen und ein neues benutzt werden, da auf dem Kondom sonst Samenzellen sein können, die immer auch schon vor dem Samenerguss aus dem Penis kommen (Lusttropfen). Auch beim Abrollen muss man darauf achten, das Kondom nicht durch spitze Fingernägel, Zähne oder Intim-Piercings zu beschädigen.

Liegt das Kondom richtig herum auf dem Penis, wird mit Daumen und Zeigefinger das Reservoir an der Spitze des Kondoms zusammengedrückt, so dass möglichst wenig Luft darin ist. Mit der anderen Hand wird das Kondom dann vorsichtig bis ganz nach unten abgerollt (nicht gezogen!).

Viele Kondome sind bereits mit einem Gleitmittel beschichtet. Trotzdem kann, vor allem beim Analverkehr, zusätzlich ein Gleitmittel auf das Kondom aufgetragen werden. Das Gleitmittel sollte zur Kondomanwendung geeignet sein und darf kein Fett enthalten.

Kondom herausziehen

Nach dem Samenerguss muss der Penis mit dem Kondom möglichst bald herausgezogen werden, da der Penis schnell wieder erschlafft und das Kondom dann leicht abrutschen kann. Beim Herausziehen wird das Kondom unten festgehalten. Nach dem Herausziehen wird das Kondom dann in den Müll geworfen. Jedes Kondom darf nur einmal benutzt werden. Die Hände und der Penis müssen abgewaschen werden, damit kein Sperma von dort auf die Schleimhäute der Partnerin/des Partners gelangen kann.

Maria Gies

angeführte Studien:

BZgA Studie: Jugendsexualität 2006; Repräsentative Wiederholungsbefragung von 14- 17jährigen und ihren Eltern

Studie des PRO FAMILIA Landesverbandes NRW und der Universitätsklinik Essen zum Thema “Penismaße junger Erwachsener und älterer Männer” (2001)

II. Folgestudie des PRO FAMILIA Landesverbandes NRW zum Thema “Penisformen und Kondomgröße”- Auswertung der Daten der 1. Studie unter dieser Fragestellung

weiterführende Links:

Informationen der BZgA

Informationen von ProFamilia

Und hier noch in Türkisch

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