WIR TESTEN WIEDER!

Gänsehautalarm: Wir bieten ab sofort wieder anonyme und kostenfreie Tests auf HIV, Hepatitis C, Syphilis, Chlamydien und Gonorrhö an. Für Alle.

Freut euch auf spezielle Testabende, Kooperationen mit tollen Partner*innen, außerdem Nutzer*innen-freundliche Testzeiten. Wir sind montags und donnerstags immer bis 18 Uhr für euch da.

Zudem haben wir vor zu euch zu kommen – ja wir bedienen auch den ostsächsischen Raum. Lasst euch überraschen. Keep calm and get tested!

Die kostenpflichtigen Einsende-Testkits von s.a.m health können eine perfekte Alternative für euch sein. Schaut einfach mal auf folgender Seite vorbei. Hier stellen wir beide Angebote und Zugänge zu uns vor.

Durch den Beschluss des sächsischen Doppelhaushaltes können wir wieder vollumfänglich für euch da sein. Danke an Alle, die solidarisch an unserer Seite standen.

Bei Fragen fragt!

CSD in DD – Dresden zeigt Schleife

Vom 29.5. – 31.5.2025 findet der 32. CSD auf dem Altmarkt in Dresden statt.

Gemeinsam als langjährige Kooperationspartnerinnen der Initiative „Dresden zeigt Schleife“ gestalten drei Player den CSD in Dresden gesundheitspolitisch mit. Neben der Beratungsstelle für AIDS und sexuell übertragbare Infektionen sowie den Schwestern der Perpetuellen Indulgenz zeigt die Aids-Hilfe Dresden Präsenz auf dem Altmarkt und während der Demonstration.

Als besonderes Angebot wird auf dem Altmarkt am Stand der Initiative ein Bluttest auf HIV, Hepatitis und Syphilis kostenfrei und anonym angeboten. Jede testwillige Person wird beraten und ausführlich informiert. Die Testergebnisse sind am folgenden Dienstag (3. Juni) im Gesundheitsamt (0351 488 8290) erfragbar.

Unterstützt wird unsere Präsenz auf dem CSD durch die bundesweite geben ICH WEISS WAS ICH TU-Präventionskampagne der Deutschen Aidshilfe. Sie engagiert sich für schwule und bisexuelle cis und trans* Männer sowie andere Männer, die Sex mit Männern haben. Wir freuen uns auf eine tolle gemeinsame Zeit. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter sind vor Ort und geben ICH WEISS WAS ICH TU ein Gesicht. Wenn du eine Frage rund um schwules Leben, Safer Sex oder zum Leben mit HIV hast.

Auch bietet das Gesundheitsamt die beliebte Stadtführung zur „Geschichte der Prostitution in Dresden – Plätze, Persönlichkeiten, Geheimnisse“ an. Diese wird am 02.06.2025 ab 19 Uhr stattfinden. Eine namentliche Anmeldung ist bis zum 28.05.2025 per Email an gesundheitsamt-prostschg@dresden.de erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Treffpunkt ist ab 16:30 Uhr am „Dresden zeigt Schleife“-Zelt auf dem Altmarkt. Die Führung ist kostenfrei.

Dank des Vereins Christopher Street Day Dresden e.V. sind wir für euch sichtbar, ansprechbar und mit unserem Testangebot für euch da! Der Christopher Street Day (CSD) ist ein Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen.

Weitere Informationen:

dieschwestern.berlin
dresden.de/aids
csd-dresden.de
pflege-deinen-schwanz.de

51. HIV-Fortbildung

Seit September 2019 ist die HIV-PrEP Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Die gesetzlich vorgeschriebene Evaluation ermöglicht nun einen umfassenden Einblick zum Versorgungsgeschehen. Dr. Daniel Schmidt (Projektleiter PrEP-Evaluation am RKI) gibt Einblicke und Auskünfte in die Daten zur PrEP-Versorgung und PrEP-Nutzung. Betrachtung finden aber auch Daten zur Testung und Behandlung asymptomatischer STI sowie STI-Prophylaxe, Beratung und Einleitung der HIV-PrEP. Zu diskutieren bleibt die Notwendigkeit die Versorgungsstrukturen zu erweitern, da bestehende Strukturen an Kapazitätsgrenzen geraten.

In zahlreichen Fachgebieten wird aktuell ein grundlegendes Verständnis für das Themenfeld Künstliche Intelligenz erarbeitet. KI in der Medizin und Beratung hat großes Potenzial – so viel ist klar. Ein Einstieg in den praktischen Umgang mit KI in diesen Bereichen ist notwendig. Es gilt, Berührungsängste abzubauen und die Lust an der Technologie zu fördern. Jedoch: wie kann das Gesundheitswesen von den Vorteilen profitieren und wie begegnen wir Unsicherheiten? Stört oder fördert KI das Verhältnis im professionellen Kontext? Dr. med. Henning Kolarikal (Facharzt für Innere Medizin, Infektiologie und HIV aus Berlin) führt uns an das Thema und diese Fragen heran.

HIV-PrEP als GKV-Leistung: Eine Analyse – Dr. Daniel Schmidt (RKI, Berlin)

&

Künstliche Intelligenz: Eine Bestandsaufnahme – Dr. med. Henning Kolarikal (Facharzt für Innere Medizin, Infektiologie und HIV, Berlin)

Eine Zertifizierung der Veranstaltung liegt vor, bei Teilnahme sind drei Punkte für das Sächsische Fortbildungsdiplom anrechenbar. Spannende Themen erwarten Sie somit zur 51. HIV-Fortbildung am 28. April 2025 um 19 Uhr.  Anmeldemodalitäten finden sich hier.

51.HIV-FB-thank-you

hot. hotter. hot.spot

Gute Vorsätze fürs neue Jahr? Du willst was in deiner Stadt bewegen? Dich einsetzen und Spaß haben? Bock auf Engagement?

Dann haben wir genau das Richtige für dich:

Die Aids-Hilfe Dresden e.V. braucht motivierte Menschen wie dich, die Lust haben, Teil unserer Aktivitäten zu werden!

Du bist hautnah dabei, wenn wir bei heißen Events im Dresdner Nachtleben oder der Tolerade und dem CSD Dresden Flagge zeigen und uns für mehr Toleranz und Akzeptanz eintreten. Schwerpunkt unserer Arbeit ist das große Thema Sexualität, wir kommen mit den Menschen ins Gespräch, verteilen Info- und Präventionsmaterialien und versuchen Stück für Stück mit Vorurteilen aufzuräumen.

Vorerfahrungen sind nicht nötig – wir freuen uns, wenn du motiviert bist und für unsere Sache brennst. Werde Teil von hot.spot und lass uns gemeinsam etwas verändern!

Melde dich jetzt, die „Hotties der Aids-Hilfe Dresden“ warten auf dich.

Dein Ehrenamtsteam der Aids-Hilfe Dresden

Kontakt: 0351 44 16 142 oder info[at]aidshilfe-dresden.de

Queen-Party am 21.12.2024

Benefizkonzert zu Gunsten der Aids-Hilfe Dresden e.V.

Als Dresdner Band engagieren sich MerQury schon viele Jahre aktiv für die Aidshilfe Dresden e.V. und veranstalten in der sächsischen Metropole jährlich die traditionelle Queen-Party. Als Hommage an Freddie Mercury, der am 24.11.1991 an den Folgen seiner Immunschwächekrankheit verstarb, treten befreundete Künstler unterschiedlichster Genres mit uns zusammen auf. Im abendfüllenden Programm werden stilübergreifende Interpretationen der Musik von Queen aufgeführt. Die Erlöse der Veranstaltung helfen, den Kampf gegen eine der schrecklichsten Krankheiten der Welt zu unterstützen. Freddie Mercury, charismatischer Frontmann von QUEEN und herausragende Ikone der Rockmusik starb am 24.11.1991 an den Folgen seiner Immunschwächeerkrankung Aids. Sein tragisches Ende war ein schmerzhafter Verlust für die Musikwelt, der gleichzeitig das Bewusstsein von Millionen weltweit im Umgang mit Aids wachrüttelte. Seine musikalische Hinterlassenschaft wurde unsterblich. Seit nunmehr 17 Jahren veranstaltet MerQury ein Benefizkonzert als Hommage an Freddie Mercury anlässlich seines Todestages: die Dresdner Queen-Party. Zu diesem einzigartigen Konzertereignis lädt die Band musikalische Gäste aus unterschiedlichsten Genres auf die Bühne. Alle Künstler präsentieren Stücke aus dem Repertoire von QUEEN auf ihre eigene Art und Weise. In den vergangenen Jahren waren u.a. Electra, Olaf Schubert und Jimmy Somerville zu Gast.

Alle Beteiligten unterstützen durch ihren Beitrag die Arbeit des Dresdner Aids-Hilfe e.V. und machen kurz vor Weihnachten auf die unveränderte Aktualität aufmerksam. Tickets hier.

Baldiga – Entsichertes Herz

Ein Film von Markus Stein.

West-Berlin 1979. Jürgen Baldiga, Sohn eines Essener Bergmanns, ist gerade in die Stadt gezogen und beschließt, Künstler zu werden. Er arbeitet als Stricher und Koch, schreibt Gedichte und Tagebuch. Mit seiner HIV-Infektion entdeckt er 1984 die Fotografie. Seine Bilder sollen die Zeit anhalten und die Wirklichkeit einfangen: Sie zeigen seine Freunde und Lover, wilden Sex und das Leben auf der Straße und immer wieder die lustvollen Tunten des Schwulenclubs SchwuZ, die zu seiner Wahlfamilie werden. Als er 1993 im Alter von 34 Jahren stirbt, hinterlässt er tausende Fotografien und 40 Tagebücher – ein einzigartiges künstlerisches Vermächtnis.

Entlang von Baldigas poetischen Tagebüchern und schonungslosen Bildern sowie über die Erinnerungen von Wegbegleiter:innen zeigt „Baldiga – Entsichertes Herz“ den Künstler nicht nur als bahnbrechenden Fotografen, sondern auch als Aids-Aktivisten und engagierten Kämpfer gegen die Stigmatisierung schwuler Lebensentwürfe.

Im Zentralkino am Freitag, 29. November um 18:00 Uhr mit Drehbuchautor Ringo Rösener & in Kooperation mit der Aids-Hilfe Dresden e.V.

50. HIV-Fortbildung

Seit 2021 können alle gesetzlich Versicherten eine „elektronische Patientenakte (ePA)“ ihrer Krankenkasse erhalten. Hier werden medizinische Befunde und Informationen aus vorhergehenden Untersuchungen und Behandlungen über Praxis- und Krankenhausgrenzen hinweg umfassend gespeichert. Ziel davon ist: Die medizinische Behandlung durch eine leichtere Verfügbarkeit der Daten in Zukunft zu verbessern. Für Menschen mit HIV wirft dies Fragen auf: Soll ich die ePA nutzen oder besser nicht? Wie sicher sind die Daten hier vor unberechtigtem Zugriff? Welche Funktionen sind sinnvoll und wie verhalte ich mich, sollte die ePA verpflichtend eingeführt werden (Opt-Out)? Menschen mit HIV müssen im Gesundheitswesen mit Vorurteilen und Benachteiligung rechnen. Dies betrifft auch viele andere Patient*innengruppen, etwa Menschen mit psychischen Erkrankungen oder in Abhängigkeit. Auch queere Menschen müssen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität Diskriminierung fürchten. Wir freuen uns auf den Input von Leon Taubert. Er ist Dipl.-Psychologe und Referent für Psychosoziales, Beratung und Qualitätsentwicklung der Deutschen Aidshilfe (DAH).

Als „Doxy-PEP“ versteht man die präventive Einnahme des Antibiotikums Doxycyclin nach einem potenziellen Kontakt mit sexuell übertragbaren Bakterien. Die Abkürzung PEP steht für Postexpositionsprophylaxe – eine Art Pille danach. Selbstmedikation mit Doxycyclin erfährt immer mehr Zuwachs. Zur Einordnung: Die zwei meistverbreiteten sexuell übertragbaren Infektionen (STI) sind Gonorrhoe und Chlamydien. Beide STI gelten als weitaus weniger gefährlich als bspw. HIV. Syphilis hingegen, ebenfalls bakteriell, kann unentdeckt in späteren Stadien extreme Schäden anrichten, sogar tödlich enden. Alle drei bakteriellen Infektionen sind leicht mit Antibiotika zu heilen. Es stellt sich die Frage: Ist eine Behandlung mit einem Breitbandantibiotikum ohne akuten Anlass im Zusammenhang einer „Doxy-PEP“ überhaupt sinnvoll? Dr. Elena Rodriguez, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, schaut mit uns auf Vor- und Nachteile, beantwortet Fragen und geht mit uns in den Austausch. Elena Rodriguez arbeitet bei der Schwerpunktpraxis ViRo im Neuköllner Schillerkiez. Ihre Arbeits-Schwerpunkte sind HIV-Medizin, inklusive PrEP, PEP und Hepatitis.

Zu Beginn der Veranstaltung erwartet Sie unsere beliebte Info-Box. Dr. Katja Schimanke (Praxis Dr. Jenke) beleuchtet die Mpox-Situation in Sachsen, hat Antworten zu Fragen der Impfung, Verbreitung und Verlauf. Wir freuen uns auf dieses spannende Update.

Eine Zertifizierung der Veranstaltung liegt vor, bei Teilnahme sind drei Punkte für das Sächsische Fortbildungsdiplom anrechenbar. Spannende Themen erwarten Sie somit zur 50. HIV-Fortbildung am 04. November 2024 um 19 Uhr. Wir freuen uns auf Sie!

Vielen Dank an:

Meine Entscheidung für eine HPV-Impfung – als Junge!

Hallo, stell´ dich doch mal kurz vor:

Mein Name ist Carl und ich bin 16 Jahre alt.

Danke, dass Du Dir heute Zeit genommen hast. Wir möchten ja über das Thema HPV-Impfung sprechen. Wie waren Deine ersten Berührungspunkte mit dem Thema?

Beim Besuch in der Kinderarztpraxis haben wir so einen Flyer vom Kinderarzt bekommen. Meine Mutter hat den dann eingepackt und mit nach Hause genommen. Der hing dann im Flur rum, aber interessiert hat er mich eher nicht.

Okay. Wie ging es dann weiter?

Nachdem meine ältere Schwester bei ihrer Frauenärztin eine HPV-Impfung erhalten hatte, gewann der Flyer auch für mich an Bedeutung. Obwohl ich gerade einmal 13 war, kam meine Mutter mit der Idee, dass ich nun auch mal darüber nachdenken sollte. Natürlich wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, was HPV ist. Also musste ich mich natürlich erst einmal informieren.

Wie hast Du das angestellt?

Erstmal natürlich übers Internet. Ich kann die Seiten impfen-info.de und entschiedengegenkrebs.de empfehlen. Dort habe ich gelesen, HPV, oder auch Humane Papillomviren genannt, sind Viren, welche zu den am häufigsten durch Intimkontakte übertragenen Viren zählen. Da ich zu der Zeit keinen Sex oder ähnliches hatte, fragte ich mich natürlich auch, warum ich das so früh schon machen muss.

Und warum?

Das hat zwei Hauptgründe: Erstens im Alter von 9 bis 14 Jahre werden „nur“ 2 Dosen im Abstand von mindestens 5 Monaten verabreicht. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten bis zu einem Altern von 18 Jahren, aber ab dem Alter von 15 müssten dann 3 Impfdosen verabreicht werden.  Ab dem 18. Lebensjahr lohnt sich bei versäumten Impfungen eine Nachfrage bei der Krankenkasse für die Übernahm der Kosten. Und zweitens: idealerweise erhält man die Impfung vor dem erstem Sex.

Super, das habe ich soweit verstanden. Aber du bist doch ein Junge. Wie verhält es sich da?

Die Frage habe ich mir auch gestellt und dachte immer: ist das nicht mehr was für Mädchen? Aber viel mehr interessierte mich die Frage: was könnten Folgen von einer Infektion mit den HP-Viren sein? Fangen wir mit der Zweiten Frage an. HPV ist der Verursacher von gutartigen Feigwarzen an den Genitalien. Andere Typen von HP-Viren sind aber an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und weiteren Krebsarten an Vulva, Vagina, Anus, im Mund- Rachenbereich oder am Penis beteiligt. Das erklärt die Impfempfehlung auch für Jungs: da auch mich Folgen einer HPV-Infektion betreffen können, entschied ich mich für die Impfung. Schöner Nebeneffekt ist, dass ich nicht nur mich selbst, sondern auch mein*e zukünftige Partner*innen schützen kann.

Wo hast du deine Impfung bekommen?

Ich habe meine Impfung nicht wie meine Schwester bei einer Frauenärztin, sondern bei meinem Kinderarzt bekommen. Man hätte sie aber auch bei Ärzt*innen der Fachrichtungen Allgemeinmedizin, Kinder- und Jugendheilkunde, Urologie und Gynäkologie erhalten können.

Du sprachst von Bedenken zu Nebenwirkungen. Wie lief die Impfung ab?

Die Impfung verlief wie jede andere. Nebenwirkungen hatte ich außer eine leichte Rötung und Schwellung am Oberarm keine. Ich habe gesehen, dass es auch zu kurzanhaltenden Kopf- oder Muskelschmerzen, Fieber, Schwindel oder Magen-Darm-Beschwerden kommen kann. Diese Nebenwirkungen zeigen aber lediglich nur, dass dein Körper sich mit dem Impfstoff auseinandersetzt.

Bereust Du Deine Entscheidung?

Nö. Und ja im hier und jetzt bin ich sogar glücklich mit der Entscheidung und kann, da meine Freundin und ich beide geimpft sind, zumindest was HPV angeht, ohne Bedenken mit ihr Sex haben.

Carl, vielen Dank für das Gespräch und alles Gute!

Sehr gerne & ebenfalls!

 

Weiterführnde Links:

https://www.entschiedengegenkrebs.de/was-ist-hpv/

https://www.entschiedengegenkrebs.de/vorbeugen/?utm_source=google&utm_medium=sea&utm_campaign=egk_20180910&utm_content=2_1_Impfung&camp_ver=digital&camp_ind=vacc&gad_source=1

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/Faktenblaetter/HPV.pdf?__blob=publicationFile

https://www.entschiedengegenkrebs.de/was-ist-hpv/#hpv-folgeerkrankungen

https://www.entschiedengegenkrebs.de/vorbeugen/#faq

https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-jugendliche-12-17-jahre/hpv-humane-papillomaviren/

Schon entdeckt?

Neue Artikel auf unserer Männergesundheits-Webseite www.pflege-deinen-schwanz.de.

12 vielfältige Artikel zu Themen wie Polyamorie, HPV, Vater-Kind-Kur, sexuelle Rechte, Brustkrebs, männliche Sexarbeit (und viele mehr) stehen interessierten Leser*innen auf der Webseite zur Verfügung. Klickt euch doch mal durch. Mithilfe des Newsletters des PfDS-Teams bekommst du sogar einzelne speziell vorgestellt. Keinen Tipp mehr verpassen? Einfach deine Mailadresse unten auf der Pflege deinen Schwanz Seite eintragen, auf den Bestätigungslink in der eingehenden Mail klicken – That´s it!

Der Artikel „Männliche Sexarbeit – Ideen und Leitfaden“ von Ferdinand Krista ist ganz klar eine Leseempfehlung für Multiplikaror*innen, Interessierte und Dich! Klick!


„Diese Maßnahmen werden mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.“

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Vater sein

Eine Erkundungsreise.

Was heißt es Vater zu sein? Diese Frage scheint erstmal einfache Antworten zu liefern. Mit dem Kind auf den Spielplatz gehen. Es trösten, wenn es hingefallen ist. Ihm helfen, die Welt zu entdecken. Im Sportverein das Kind anfeuern und als Trainer aushelfen. Und zum Vatersein scheint auch zu gehören, dass man das Geld für die Familie verdient. Schauen wir also kurz auf die Zahlen, bevor der Text versucht, sich anhand persönlicher und beruflicher Erfahrungen der Eingangsfrage zu nähern.

Laut Väterreport der Bundesregierung arbeiteten Väter 2022 im Schnitt 40,4 Wochenstunden, wohingegen Mütter 27,8h Stunden pro Woche tätig sind. Also in bezahlter Erwerbsarbeit.

Zugleich wollen sich immer mehr Väter Zeit für Familie und Haushalt nehmen. Auch die Studie „You don’t need to be Superheroes“ der TU Braunschweig kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Auf die Frage, was einen guten Vater ausmacht, antworten die Teilnehmer: Dem Kind Zuneigung zeigen (59,5%), Zeit mit dem Kind verbringen (27%), dem Kind etwas beibringen (12,1%) und dem Kind (finanzielle) Sicherheit bieten (1,4%). Auch hier waren jedoch  über 80% der Teilnehmer Vollzeit erwerbstätig.

Woran könnte es liegen, dass Wunsch und Wirklichkeit nicht zusammen passen?

Eine Antwort könnte sein, dass Vorbilder fehlen. Im Geburtsvorbereitungskurs sagte ein Vater zum Thema Elternzeit: „Meine Kollegen sagen, am Anfang müsse ich keine Elternzeit nehmen. Mit dem Kind kann ich als Vater eh erst etwas anfangen, wenn es laufen kann.“ Aber was ist nach einem Jahr, in dem man wenig Zeit mit dem Kind verbracht hat?  Der Mann ist im Beruf weiter vorangekommen, während seine Partnerin zur Expertin für das gemeinsame Kind und den zu organisierenden Haushalt geworden ist. Gleichzeitig hat sie sich vermutlich ein Netzwerk rund um ihr Kind aufgebaut. Es tauchen mehr und mehr Papas in Familienzentren auf und auch in manchem Pekip Kurs sind vereinzelt Väter zu finden. Und ja, es ist verständlich, dass gerade bei Themen wie Stillschwierigkeiten und Rückbildung sich die meisten Männer unwohl fühlen. Es bedarf auch Räume, in denen Mütter sich in einem safe space zusammen finden können. Aber es braucht auch Räume, in denen sich Väter untereinander austauschen.

Zugleich fällt es Männern leichter, ihre Vaterrolle abzulegen. Wenn eine Frau sichtbar schwanger ist, wird sie von außen sehr schnell (nur noch) als Mutter gesehen. Es lässt sich fast gar nicht vermeiden. Ein Mann dessen Partnerin im 9. Monat schwanger ist, wird nur von außen als Vater gesehen, wenn er mit seiner Partnerin zusammen ist. Wenn er mit den Freunden unterwegs ist, auf Arbeit,  in einem Meeting ist oder in der Mittagspause mit den Kolleg*innen plaudert, kann es sein, dass seine Vaterschaft nicht einmal thematisiert wird. Vielleicht kommt mal die Frage, ob er Elternzeit nimmt und wenn ja, wie lange. Aber bitte nicht zu lange. Wer soll denn dann die ganze Arbeit machen und wie wollen sie das eigentlich finanzieren? Wenn wiederum seine Partnerin auf Arbeit verkündet, dass sie schwanger ist, wird automatisch davon ausgegangen, dass sie nach der Geburt mindestens 12 Monate zu Hause ist (und ihr Partner das Einkommen erwirtschaftet). Hier müssen sich Mütter rechtfertigen, wenn sie eher wieder arbeiten. Meine Partnerin wurde nach ihrem Arbeitsbeginn 10 Monate nach der Geburt gefragt, wer denn jetzt auf das Kind aufpasse. Das es einen Vater gibt, der ebenso Kompetenzen in der Kindererziehung haben könnte, wird gar nicht in Erwägung gezogen. Ihre Kolleginnen kannten es nicht anders. Es fehlte an Vorbildern. Darum kann ihnen persönlich kein Vorwurf gemacht werden. Kennst du einen Vater, dem schon mal die gleiche Frage gestellt wurde?

Andreas Eickhorst ist Väterforscher und betont in seinen Vorträgen, dass Väter und Mütter generell die gleichen Fähigkeiten und intuitive Elternkompetenzen haben. Einen Unterschied mache die kulturelle Praxis. Schon einmal vom Vaterinstinkt gehört? Einen Instinkt schreiben wir eher den Müttern zu. Könnte das vielleicht daran liegen, dass Mütter viel mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und somit einen eigenen Umgang mit ihren Kindern entwickeln konnten? Und zugleich erfolgen Zuschreibungen von außen, deren Überwindung immer wieder Energie erfordert. Es ist viel leichter nicht aufzufallen. Auch hier erinnere ich mich an eine Anekdote meiner Elternzeit. Mein Sohn weinte auf meinem Arm und ich vermutete stark, es sei eine Mischung aus Müdigkeit und sich anbahnendem Hunger. Plötzlich kam eine fremde Frau auf mich zu, die ihn mir abnehmen wollte, mit einem unterschwelligen „Ihr Männer könnt das einfach nicht.“ Ähnliches können weitere Väter im Papa Café berichten. Natürlich machen Papas nicht alles perfekt. Kleiner Geheimtip: Müttern ergeht es nicht anders und auch sie erfahren häufig Einmischungen von außen.

Was macht Vater Sein also aus? Ein andauerndes Ausprobieren. Und das erfordert Zeit. Zeit mit dem Kind/den Kindern allein und Zeit als Familie. Und es braucht den Austausch mit anderen Vätern und Müttern, über Erziehungsfragen. Manchmal ist es ganz pragmatisch: Im Frühjahr daran denken, neue Schuhe zu kaufen. Oder wenn das Kind „Papa“ ruft neugierig zu sein, was es gerade braucht. Manchmal sich mit anderen Eltern in der Kita für den nachmittag verabreden und sich an den Kindern freuen und auch mal jammern, wie anstrengend das Elternsein gerade ist. Und manchmal kann es auch bedeuten, sich mit schmerzlichen Themen auseinander zu setzen.

Zum Beispiel mit der Frage, wie habe ich meinen eigenen Vater erlebt? War er anwesend oder nicht? War er zwar zu Hause, aber in Gedanken bei der Arbeit oder einem „wichtigen“ Projekt? Dies soll kein Vorwurf an die Vergangenheit sein. Unsere Väter haben es häufig selber nicht anders erlebt. Und doch dürfen diese Gefühle über verlorene Zeit oder Aufmerksamkeit ihren Platz haben und thematisiert werden. Zwei Fragen möchte ich in den Raum stellen. Was hat mein Vater für mich getan? Und was hätte ich noch gebraucht oder mir gewünscht? Diese Fragen können den Weg ebnen zu der Frage, welcher Vater möchte ich sein. Wichtig hierfür ist ein Rahmen, in dem du dich wohl fühlst, denn häufig haben wir seelische oder auch körperliche Verletzungen in der Vergangenheit erfahren, deren Aufdecken ein Auffangen benötigt. Dies können Freund*innen sein, aber auch Beratungsstellen oder Therapeut*innen. Eine Aufdeckung dieser Verletzungen kann dazu führen, dass diese nicht unbemerkt weitergegeben werden.

Nicht zuletzt heißt Vaterschaft aber auch die Pflege von Partner*innenschaft und Selbstachtsamkeit. Was verursacht den Stress, den ich gerade erlebe? Sind es meine Partnerin und mein Kind oder kommt der Stress doch von anderer Stelle, zum Beispiel von Unsicherheiten im Arbeitsleben, der fünften abgelehnten Bewerbung oder dem sogenannten Freizeitdruck? Oder bin ich einfach müde und hungrig? Woher sollen Kinder einen gesunden Umgang mit sich selbst, ihren Grenzen aber auch ihren Beziehungen lernen? Zuallererst von den Eltern. Achten wir auf unsere Bedürfnisse und kommunizieren diese angemessen miteinander? Ein „Jetzt seid doch mal leise und verschwindet!“ klingt einfach anders als ein „Mir geht es gerade nicht so gut/Ich bin echt müde und würde mich freuen, wenn ich mich für eine halbe Stunde zurückziehen darf.“ Gerade uns Männern fällt es schwer unsere Gefühle wahrzunehmen. Sagt unter anderem Björn Süfke in einem Podcastinterview sinngemäß (ich hörte es im Urlaub ): Wenn ein Mann auf die Frage „Wie geht es dir?“ keine Antwort gibt, dann weiß er es wahrscheinlich selber nicht. Die Reise in die männliche Gefühlswelt ist aber nochmal eine eigenständige Erkundungsreise.

Und wenn ihr Papas (und Mamas) denkt, jetzt habe ich den Dreh raus, jetzt weiß ich, wie ich mir Vaterschaft und Mutterschaft vorstelle und gerade läuft es richtig super. Seid darauf vorbereitet, dass sich bald etwas ändert. Die Kinder wollen mehr Autonomie, von heute auf morgen kommen neue Gefühle dazu oder der Hormonhaushalt stellt sich plötzlich um, die Freund*innen werden wichtiger als ihr (scheinbar). Oder mein eigener Körper streikt.

Bleibt flexibel. Elternschaft ist wie eine Reise auf einem neuen Kontinent. Ihr bringt eigene Reiseerfahrungen aus eurer Kindheit mit. Manchmal helfen sie euch in dem neuen Gelände, manchmal auch nicht. Und eure Partner*innen haben vermutlich andere und zugleich genauso wertvolle oder schmerzhafte Reiseerfahrungen gesammelt.

Und dann ist unklar, was euch auf der Reise eigentlich erwartet. Hinter der nächsten Düne wartet ein Sumpf, der mühsam zu durchqueren ist. Vielleicht aber auch ein schneebedeckter Berg. Und manchmal auch ein wundervoller Strand, an dem ihr kurz relaxen dürft und neue Kräfte sammelt für weitere unbekannte Abenteuer. Nehmt euch die Zeit, gemeinsam diese Herausforderungen anzugehen und schaut, wer welche Fähigkeiten und Fertigkeiten in eurer Reisegruppe Familie hat. Manchmal müsst ihr jemandem unter die Arme greifen, dann laufen die Kinder wieder ein Stück alleine. Nach anstrengenden Tagen plant euch gern einen Puffer ein, an dem ihr regenerieren könnt. Und plant Tage ein, vor allem, wenn neues Terrain wartet, an denen ihr eure Reiseplanung überprüft. Kommen wir weiter oder brauchen wir neue Ausrüstung? Sollen wir uns für die nächste Etappe vielleicht jemanden mit ins Boot holen? Wollen wir einen Reiseführer aus der Bibo oder doch einen erfahrenen Menschen, der*die uns beratend zur Seite steht?

Gerade uns Vätern fehlen häufig die Vorbilder auf der Reise. Viele Väter haben sich unabhängig einen Weg durch die Tiefen und Untiefen der Arbeitswelt gebahnt und sind nur kleinere Etappen mitgelaufen. Manche Väter sind neben der Familie her getrottet, in Sichtweite und doch nicht erreichbar. Hier brauchen wir ein wenig Pioniergeist, um neue Wege zu gehen, wir als Väter, aber auch unsere Partner*innen. Neue Ufer warten auf uns, lasst sie uns entdecken.

Eine wundervolle Reise wünscht

Tobias von Papada im Männernetzwerk Dresden

Literatur:

Väterreport der Bundesregierung, BMFSFJ (Hg.) (2023) Väterreport. Entwicklungen und Daten zur Vielfalt der Väter in Deutschland. Online verfügbar unter https://www.bmfsfj.de/resource/blob/230374/1167ddb2a80375a9ae2a2c9c4bba92c9/vaeterreport-2023-data.pdf

VAPRO – You don’t need to be Superheroes: Einblicke in die vielfältigen Lebenslagen von Vätern ; Abschlussbericht, 2023. . Technische Universität Braunschweig, Braunschweig. https://doi.org/10.24355/dbbs.084-202212130928-0

Björn Süfke, „Männer – was es heute heißt ein Mann zu sein“, Mosaik Verlag, München 2016 und „Männerseelen: Ein psychologischer Reiseführer“, Patmos Verlag, Düsseldorf, 2008

Broschüre Vater werden, Männernetzwerk Dresden e.V., 2023, verfügbar unter: https://www.mnw-dd.de/files/maennernetzwerk/Papada/Broschuere-Vater-werden/22-04-06-Vater%20werden%20ein%20Kurzleitfaden_1.Auflage.pdf (24.01.24)

Dokumentation Fachtag „Väter 4.0 – vom Traditionsmodell zum Traumtyp?“, Väter in Köln e.V. und Männer-Väter-Forum Köln, 2019, online verfügbar unter:

https://koelnervaeter.de/wp-content/uploads/Zerle-Els%C3%A4sser-V%C3%A4ter-in-K%C3%B6ln-Vereinbarkeitsdilemma-09-10-2019-oM.pdf (24.01.24)

https://koelnervaeter.de/wp-content/uploads/Eickhorst_Vortrag_K%C3%B6ln-.pdf (24.01.24)

„Väter auf dem roten Teppich“ https://pinkstinks.de/vaeter-auf-dem-roten-teppich/ (24.01.24)

49. HIV-Fortbildung

Kurz nach den Münchner AIDS- und Infektiologietagen freuen wir uns auf ein Update zum Thema PrEP. Mit Dr. med. Axel Jeremias Schmidt wagen wir einen Blick auf Engpässe und deren Auswirkungen, Zugänge zur PrEP im regionalen Vergleich und Neuerungen bei den Leitlinien. Darüber hinaus gehen wir gemeinsam der Frage nach: Wie ist es um die Versorgung mit PrEP in Sachsen gestellt? Ihre Fragen zum Thema sind herzlich willkommen – wir freuen uns auf den Austausch.

Safer Nightlife ist ein Angebot der (apo)THEKE-Fachstelle für Suchtprävention und Konsumkompetenz der Diakonie Dresden und richtet sich vor allem an Dresdner Clubbesucher*innen. Daniel Ellerbrock gibt Einblicke in die Arbeit. Das Angebot dient als Informations- und Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema Gesundheitsförderung, Safer Use, Konsumkompetenz und Schadensreduzierung im Nachtleben. Ein kurzer Exkurs widmet sich dem Thema Drugchecking, einer besonderen Form des niedrigschwelligen Zugangs zu Drogengebrauchenden, mittlerweile möglich durch eine Änderung des BtmG.

Konkret:

PrEP – Regionale Versorgung, Engpässe, Leitlinien: ein Update

Dr. med. Axel Jeremias Schmidt MPH, Fachbereichsleitung, Referent Medizin und Gesundheitspolitik, Deutsche Aidshilfe Berlin

&

Safer Party – Freizeitdrogengebrauch im Nachtleben

Daniel Ellerbrock, (apo)THEKE – Fachstelle für Suchtprävention und Konsumkompetenz (Dresden)

Eine Zertifizierung der Veranstaltung liegt vor, bei Teilnahme sind drei Punkte für das Sächsische Fortbildungsdiplom anrechenbar. Spannende Themen erwarten Sie somit zur 49. HIV-Fortbildung am 06. Mai 2024 um 19 Uhr. Wir freuen uns auf Sie!

Wir bitten um Ihre Anmeldung bis zum 2. Mai 2024. Hier finden Sie den Rückmeldebogen als PDF.

Mit freundlicher Unterstützung durch:

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Weil ich es mir wert bin!

HIV-, Hepatitis- und Syphilis-Test im BUNKER.

Schon manchmal die Frage gestellt, ob oder vielleicht…? Aber irgendwie ist der Gang zum Gesundheitsamt oder zur Hausärztin noch nicht erfolgt, weil bspw. der innere Schweinehund scheinbar stärker ist?

Der LFCD e.V. hat sich in seiner Satzung insbesondere auch der Gesundheitsvorsorge verschrieben. Diesem Gedanken folgend, bietet er in Kooperation mit der Beratungsstelle für AIDS und sexuell übertragbare Infektionen des Gesundheitsamtes Dresden und der Aids-Hilfe Dresden am 11. April 2024 von 19 bis 21 Uhr einen kostenlosen und anonymen HIV-, Hepatitis und Syphilis-Test im BUNKER an.

Das Testergebnis erhaltet ihr bereits am Folgetag zwischen 19 und 20 Uhr direkt im BUNKER oder ein paar Tage später telefonisch über die Aids- und STI-Beratungsstelle im Gesundheitsamt Dresden. Natürlich haben wir dafür gesorgt, dass die Tests absolut anonym erfolgen. Die Beratung zu den Tests und zu den Ergebnissen könnt ihr ebenfalls im BUNKER an den genannten Terminen in Anspruch nehmen. Also, nix wie hin und Sicherheit erlangen!

Bedeutung von Gebärdensprache für Präventionsarbeit in Bezug auf sexuelle Bildung

Auf der Welt gibt es nicht die eine universelle Gebärdensprache. Die Gebärdensprache ist national und zum Teil regional verschieden. Die deutsche Gebärdensprache (DGS) ist rechtlich als eine eigenständige, vollwertige und natürliche Sprache anerkannt. Die DGS wurde in Deutschland erst 2001 durch die Aufnahme ins Sozialgesetzbuch (SGB IX) und 2002 durch das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) als eigenständige Sprache anerkannt.

Es wird kritisiert, dass dies mit einer umfassenden gesellschaftlichen Anerkennung gehörloser Menschen, ihres Sozialverbandes und ihrer Sprache nicht gleichzusetzen ist (Heßmann, Hansen und Eichmann 2012, Seite 3, Gehörlosenbund).

Die Gebärdensprache weist alle Merkmale für Sprache auf. Zudem zeigen Ergebnisse der Hirnforschung, dass die Gebärdensprache in den gleichen Hirnbereichen verarbeitet wird, wie die Lautsprache. Die Gebärdensprache unterscheidet sich mit ihrer Grammatik und mit der benutzten Modalität von der Lautsprache. Die Gebärdensprachnutzenden modellieren und sprechen ihre Signale und Worte mit den Händen, der Mimik und dem Oberkörper. Die Gebärdensprache ist komplett visuell zu erfassen. Von Geburt an ist es tauben Kindern in der Regel möglich, diese Sprache zu erfassen. Viele taube Menschen bezeichnen die Gebärdensprache als ihre Muttersprache. Die Bezeichnung ist oft unabhängig davon, ob sie diese von Geburt an lernen oder sie erst später erworben haben. Unter tauben Menschen ist durch Gebärdensprache eine Gemeinschaft möglich, in der barrierefrei kommuniziert wird. Die Sprache ist ein wesentliches Identifikationsmerkmal. Diese Gehörlosengemeinschaft wird als sprachliche Minderheit angesehen und wird teilweise immer noch nicht als ‚richtige‘ Sprache gesehen.

Abzugrenzen sind andere Kommunikationsformen, bei denen auch Gebärden verwendet werden. Keine eigenständige Sprache sind das Lautsprachbegleitende Gebärden (LBG) und das Lautsprachunterstützende Gebärden (LUB). Es handelt sich um eine Visualisierung der gesprochenen Sprache. Bei dieser Form wird lediglich die deutsche Lautsprache mit Gebärden unterlegt. Die Kenntnisse der Grammatik der deutschen Lautsprache ist für die Sprechenden der Gebärdensprache dennoch wichtig, da sie die Teilhabe an der Mehrheitsgesellschaft ermöglicht.

In Schulen wurde die Gebärdensprache lange Zeit im Unterricht nicht akzeptiert. Erst 1993 begann in Hamburg ein bilingualer-bimodaler Schulversuch.  Bedauerlicherweise ist es heutzutage immer noch schwer Chancengleichheit in Bezug auf Bildung zu erreichen.

Bis heute ist es in vielen Schulen nicht gegeben, das taube und schwerhörige Kinder mit Gebärdensprache lernen können.

Seit 2015 bekomme ich Einblicke in die Gehörlosenkultur und lerne DGS. Zuvor hatte ich die Vorstellung, dass taube Menschen deutsch lesen können und das ich jederzeit eine Kommunikation mit Schriftsprache ersetzen kann. Das ist im Alltag nicht der Fall. Durch die unfaire Bildungsvorraussetzungen ist die deutsche Schriftsprache nicht jeder Person bekannt und deutsche Schriftsprache wird vor allem über das Gehör erlernt. Für eine Verständigung ist in vielen Fällen ein Kontakt per Videoanruf oder ein Treffen von Angesicht zu Angesicht notwendig.

Ich sehe hier eine Barriere für die Präventionsarbeit. Die Herausforderungen besteht darin, dass nicht jede taube Person (nach einem Risikokontakt) allein und selbstständig zur STI Beratung gehen kann. Für Gespräche zur Informationsvermittlung ist eine dolmetschende Person notwendig. Gleichzeitig sind auch schriftliche online Beratung kein Ersatz.

Meiner Einschätzung nach benötigen wir für eine gelingende präventive Arbeit:

  • Websites in leichter Sprache
  • Flyer in leichter Sprache (Inhalt: STI und Beratungsangebote)
  • Video-Onlineberatung in DGS mit einem Filter für Gesicht und Hände zur Anonymisierung, welche das Mundbild zulässt und gleichzeitig muss Gebärdensprache über ein klares Bild vom Oberkörper verstanden werden

Was gibt es bereits?

„Taube_Sexperts“ – das ist der Name einer Initiative zur ehrenamtlichen Arbeit im Bereich „Sexuelle Bildung für gehörlose Menschen “. Die Arbeitsgruppe besteht aus sechs tauben Männern und mir. Im April 2022 trafen wir uns das erste Mal in Hamburg. Jetzt gibt es einen Instagram Account, um unsere Arbeit bekannt zu machen. Regelmäßig werden über den Kanal Informationen zur sexuellen Bildung in Gebärdensprache veröffentlicht. Wir sehen einen starken Bedarf an barrierefreier Informationsweitergabe. Die extra aufgenommenen Videos in Gebärdensprache sind dafür essenziell. Die Notwenigkeit ergibt sich aus dem Bedarf an Teilhabe für Menschen, die mit Gebärdensprache kommunizieren oder keine Lautsprache wahrnehmen können.

Katharina Anett Köhler

Erklärung:

Taub anstelle von gehörlos oder hörgeschädigt

  • taub weniger defizitorientiert
  • taub = positive Selbstbezeichnung
  • unabhängig von taub, resthörig, schwerhörig, CI- Tragende
  • entscheidend ist nicht der Hörstatus sondern die Verwendung von der Gebärdensprache, kulturelle Zugehörigkeit zur Gemeinschaft, persönliche Identifikation

Weiterführende Literatur:

Sexualität leben ohne Behinderung (Jens Clausen und Frank Herrath (Hrsg.) Kohlhammer, 2012)

Behinderung und Sexualität (Barbara Ortland, Kohlhammer, 2020)

Sexuelle Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung (Barbara Ortland, Kohlhammer, 2016)

Einführung in die Sexualpädagogik und sexuelle Bildung (Heinz- Jürgen Voß, Kohlhammer, 2023)

Einführung in die Hörgeschädigten Pädagogik (Annette Leonhardt, Reinhardt UTB, 2010)

Gehörlos- nur eine Ohrensache?( Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Gehörlosenseelsorge e.V. (Hg.), Signum, 2001)

Inklusion und Hörschädigung (Manfred Hintermair (Hrsg.), Median Verlag, 2012)

Das Zeichen, Zeitschrift für Sprache und Kultur Gehörloser

Gehörlosenbund  (Heßmann, Hansen und Eichmann, 2012)

Mann-männliche Sexarbeit

Ein Erfahrungsbericht von Ferdinand Krista.

Erfahrungsberichte aus der Sexarbeit sind ein schwieriger Balanceakt. Betone ich die Vorteile dieses Jobs zu sehr, wird mir der Vorwurf gemacht, ich verbreite Propaganda, sei Teil einer angeblich im verborgenen operierenden „Prostitutionslobby“ (die es nicht gibt). Lege ich den Fokus hingegen auf die rein praktischen Aspekte dieser Arbeit, hier und da garniert mit einer amüsanten Anekdote, wird der Bericht voyeuristisch und platt, ohne fundierte Einsichten in meine Lebensrealität als Sexarbeiter zu geben. Und würde ich nüchtern meine Arbeitsabläufe schildern, dann wäre das hier ein sehr langer Text darüber, wie ich sehr, sehr viel Zeit am Computer verbringe und stupide Kommunikationsabläufe abarbeite.

Dabei sind realistische Erfahrungsberichte aus der Sexarbeit sehr wichtig. Einerseits können sie dazu beitragen, die Stigmatisierung und Vorverurteilung von Sexarbeiter*innen in der Gesellschaft abzubauen. Sie können Menschen, die sich überlegen, ob sie in der Sexarbeit tätig werden wollen, bei der Entscheidungsfindung behilflich sein. Und vielleicht stolpert sogar irgendwann ein*e Tatort-Drehbuchautor*in über diesen Bericht und wir werden in Zukunft verschont von den immergleichen stereotypen Darstellungen der Branche in Filmen:

Szene 1:
Straße. Regen. Nacht. In den Pfützen spiegeln sich die Scheinwerfer des mit laufendem Motor am Straßenrand stehenden Autos. Ein Mensch in High Heels und Minirock beugt sich durch das Beifahrerfenster ins Wageninnere.

Szene 2:
Dicke, rote Samtvorhänge. Schummeriges Licht. Eine Chaiselongue. An den Wänden hängen große Ölgemälde in goldenen Bilderrahmen. Sanfte Jazzmusik erfüllt den Raum.

Szene 3:
Harter Techno wummert durch den Club. Lederne Sofalandschaften stehen um schwarze Beistelltische, auf denen teure Champagnerflaschen warten. In Käfigen lasziv tanzende Menschen. Muskulöse Männer besprechen in Nischen zwielichtige Geschäfte.

Wenn du Drehbuchautor*in bist und dir eine dieser Szenen aus deinem Entwurf bekannt vorkommt: ruf mich an! Lass uns reden! Oder lies einfach weiter. Denn nach der langen Einleitung darüber, was dieser Text alles sein oder nicht sein könnte, geht es jetzt ans Eingemachte!

Sexarbeit ist Arbeit. Und klassischerweise geht man einer Arbeit in erster Linie des Geldes wegen nach. Manche machen ihre Arbeit gerne, andere hassen ihren Job. Manche suchen Arbeit, die sie als sinnvoll empfinden. Manche suchen eine Arbeit, mit der sie mit möglichst wenig Aufwand genug verdienen, um ihre Miete zu zahlen. Mit welcher Motivation man sich eine Arbeit sucht und mit welcher Haltung man sie verrichtet, ist (neben sozialen Faktoren) vor allem: individuell. Das ist in der Sexarbeit nicht anders. Vor diesem Hintergrund sollte auch mein Erfahrungsbericht gelesen werden. Weder kann ich stellvertretend für meine Kollegen in der mann-männlichen Sexarbeit sprechen, noch ist meine Arbeitsweise repräsentativer, besser oder schlechter als die jedes anderen Sexarbeiters.

Ich bin vorwiegend in den Bereichen Escortservice, in der inklusiven Sexarbeit für Menschen mit Behinderung und als „Male Bizarr“ tätig. Das ist eine von mir aus Ermangelung an Alternativen kreierte Wortschöpfung, angelehnt an die sogenannte Bizarrlady, also eine Domina, die berührbar ist und teilweise auch penetrativen Geschlechtsverkehr anbietet. Als Male Bizarr arbeite ich in einem BDSM-Studio. Dort kann ich mich in unterschiedliche Räume einmieten und habe die Möglichkeit, auf sehr gutes Equipment zurückgreifen zu können. Von der Fickmaschine bis hin zum Flaschenzug ist alles vorhanden, was das Kundenherz (und andere Körperteile) mit Freude erfüllt.

Aber da sind wir schon bei dem größten Problem meiner Sexarbeitskarriere: den Kunden. Mann-männliche Sexarbeit ist im Gegensatz zu dem in der allgemeinen Wahrnehmung eher im Fokus stehenden frau-männlichen Pendant in weiten Teilen (noch) prekärer und schlechter bezahlt. Ich entspreche zudem keinen klassischen Schönheitsnormen, verfüge leider auch nicht über ausreichend Disziplin oder Selbstbeherrschung, um meinen Körper durch Muskelmasse in eine hünenhaft definierte Form zu bringen. Will sagen: die Nachfrage nach meinem „Typ“ ist überschaubar, die Kunden laufen mir nicht in Massen nach. Sexarbeit ist weit weniger Glamour als vielmehr Struggle. In schlechten Zeiten kann es schwierig sein, die mangelnde Nachfrage, die sich wiederholenden Verhandlungen über das Honorar, die teilweise derben und verletzenden Beleidigungen (wie sie bei online geführter Kommunikation nicht selten sind) nicht persönlich zu nehmen, die Selbstzweifel nicht überhand nehmen zu lassen. Es kann frustrierend sein, sich jeden Tag aufs Neue auf den gängigen Plattformen zur „Anbahnung“ meiner Dienstleistung einzuloggen. Manchmal folgt auf tage- oder wochenlange Leere in meinem Posteingang (und meinem Geldbeutel) eine Phase von vielen Zuschriften, von denen mir jede einzelne bescheinigt, wahlweise zu teuer, zu doof oder zu schlecht zu sein. Zwischen all diesen Nachrichten gilt es, die eine Anfrage zu finden, hinter der ein ernst gemeintes Interesse steht. Zusätzlich bedarf es der ständigen Pflege meiner Online-Auftritte, der verschiedenen Plattformen, meiner Homepage. Ich muss Fotos anfertigen und bearbeiten, muss Profiltexte erstellen und überarbeiten, meine Social-Media-Kanäle mit Content füttern und Nachrichten schreiben. Sexarbeit bedeutet für mich vor allem, Marketing auf möglichst vielen Ebenen zu betreiben, um Aufmerksamkeit zu generieren, die sich dann irgendwann hoffentlich in zahlende Kundschaft übersetzt. All diese Dinge nehmen einen derart großen Teil dessen ein, was reale Sexarbeit bedeutet, dass ich mich weigere, hier eine Prozentzahl zu nennen. Würde mir sowieso niemand glauben.

Leider wird mir dieser ganze Aufwand nicht vergütet. Geld verdiene ich ausschließlich über die real stattfindenden Treffen. Penetrativer Geschlechtsverkehr ist bei den Kunden, die ich erreiche, eine Seltenheit. Viel häufiger geht es um bestimmte Kinks, um Rollenspiele, um die Verarbeitung von Unsicherheiten, um die Überwindung von Scham durch ein Ausleben von Sexualität in einem streng abgesteckten, geschützten Raum. Man sollte nicht dem Irrglauben anheimfallen, dass mann-männliche Sexarbeit gleichzusetzen sei mit einer Identifikation der Kunden oder Dienstleister als homosexuell. Ich selbst lebe in einer heterosexuellen Partnerschaft. Die eigene Sexualität zu definieren ist mir ein Graus, aber um der Sache im Sinne der Verständlichkeit einen Namen zu geben, ist wohl die fürchterliche Vokabel „heteroflexibel“ für mich am zutreffendsten. Auch meine Kundschaft versteht sich mitnichten ausschließlich als homosexuell. Im BDSM-Bereich buchen mich oft Männer, die in heterosexuellen Ehen leben. Dabei geht es dann beispielsweise um bestimmte Kinks, für die das Geschlecht des Gegenübers irrelevant ist. Auch werde ich von heterosexuellen Männern gebucht, die darauf stehen, dass eine Kollegin von mir sie „zwingt“, einem Mann zur Verfügung zu stehen (sogenannte encouraged bzw. forced bi Sessions). Aber auch die klassischen „Leder-Daddy“-Enthusiasten finden sich hin und wieder bei mir ein, die Masochisten, die Rollenspieler und diejenigen, die sich allein fühlen und nach zärtlicher und liebevoller Berührung hungern. Wenn der Kreis meiner Kundschaft schon recht klein ist, dann kann ich doch zumindest mit stolz geschwellter Brust behaupten, dass er dafür einigermaßen divers ist.

Wichtig für ein gelungenes Treffen ist eine gute Kommunikation. Ich möchte wissen, was meine Kunden erregt, worauf sie stehen, was ihre Tabus sind. Die wenigsten wünschen sich, dass Sexualität anhand eines klaren „Drehbuchs“ abgehandelt wird. Sexuelle Dienstleistungen sind kein Porno, aber auch kein privates Sex-Date. Sie sind irgendwas dazwischen. Vielleicht eine Form von absurdem, kinky Improvisationstheater, nur ohne die schlechten Witze. Naja. Wenn ich ehrlich bin, dann eigentlich sogar mit den schlechten Witzen. Ich nehme dabei die Rolle eines Schauspielers und Regisseurs ein.

Häufig ist ein wichtiger Teil der Fantasie meiner Kunden, meine eigene Erregung oder Freude an dem Date spüren zu können. Und diese Erregung soll sich im besten Fall auch deutlich in meiner Hose abzeichnen. Ich danke meinem Körper für die Fähigkeit, ausreichend Blut in die betreffende Region zu pumpen, auch ohne eine real empfundene „Erregung“, die sich bei mir normalerweise nicht nur auf bestimmte Körperteile begrenzt. Denn Sexarbeit ist für mich eben vor allem Arbeit. Es geht dabei nicht um meine eigenen Vorlieben, meine eigene Lust. Es geht um die Erschaffung einer glaubhaften Illusion. Selbst wenn ich einen Orgasmus habe, ist das für gewöhnlich ein von mir bewusst gesteuerter, rein körperlicher Vorgang. Ich empfinde dabei nicht annähernd die gleiche Lust und Erleichterung wie bei einem „privaten“ Orgasmus. Wenn ich meine Kunden nicht anziehend finde, wenn ich ihren Geruch unangenehm finde, dann ist das für mich kein Grund, das bezahlte Date abzubrechen. Solang mein Konsens akzeptiert und meine Grenzen respektiert werden, solang ich mich nicht in Gefahr wähne, solang ziehe ich meine Dienstleistung auch durch. In all den Jahren musste ich bisher noch kein einziges Date aufgrund einer solchen Situation vorzeitig beenden. Wenn es besonders unangenehm ist, dann beschäftige ich meinen Kopf nebenher mit Rechenaufgaben a la „Ich habe jetzt schon eine viertel Stunde geschafft, noch drei Mal so lang und ich habe die Hälfte hinter mir“. (Bevor jetzt aber jemand auf die Idee kommt, mich retten zu müssen: ich habe in meinem früheren Leben auch andere, „bürgerliche“ Jobs gemacht. Dabei habe ich viel häufiger derart gegen die Unlust angerechnet.) Meistens bleiben mir diese für mich komplexen Rechenwege aber erspart. Ich finde den Ausdruck von Lust, Erleichterung, Scham, Erregung, Angst und Aufgeregtheit in den Gesichtern meiner Kunden erstaunlich. Ich beobachte ihre körperlichen Reaktionen auf meine Handlungen, ich studiere ihre Erscheinung und finde die Vielfalt im Aussehen von menschlichen Körpern faszinierend. Allein die unfassbare Variabilität, in welcher Form sich ein Penis aus den Speckfalten seines Trägers hervorkämpfen oder darin verschwinden kann, würde eine Bibliothek an Fotobüchern füllen können. Das meine ich mit der größten Bewunderung und liebevollen Hingabe, nicht im Mindesten belustigt.

Was bleibt also, am Ende dieses irgendwie merkwürdigen Erfahrungsberichts? Sexarbeit ist die Möglichkeit, Geld nach meinen eigenen Regeln zu verdienen. Ich sehe viele Dinge, die ich ohne diese Arbeit nie gesehen hätte. Ich tue viele Dinge, die ich mir niemals zugetraut hätte, die mich mit Erstaunen und Stolz über mich und meine Fähigkeiten erfüllen können, mir meist aber eher gleichgültig sind, da sie recht wenig mit mir als privater Person zu tun haben. Ich lerne Menschen kennen, die ich sonst niemals treffen würde. Menschen, aus finanziellen und gesellschaftlichen Sphären, zwischen denen es sonst kaum Überschneidungen zu mir gibt. Nicht selten stelle ich auch fest, dass es gut ist, diese Menschen privat niemals treffen zu müssen: Ich bediene in meiner Arbeit teilweise Schubladen, die mit meinen eigenen Haltungen und Idealen nur schwerlich zu vereinbaren sind. Vereinbar sind sie allerdings mit der Notwendigkeit, mir Essen zu kaufen und meine Miete zu zahlen. Es kann sehr schwierig sein, einen guten persönlichen Umgang damit zu finden, vor allem wenn um einen herum so viele Kolleg*innen davon berichten, wie gut es bei ihnen läuft. Ich glaube aber inzwischen insgeheim, dass manche ganz schön schwindeln. Wer gibt schon gern zu, dass er Sex anbietet, aber kaum jemand ihn bucht?

Ja, Sexarbeit bedeutet für mich viel Struggle und Frustration, sie macht mich nicht an. Sexarbeit bedeutet für mich aber auch eine Möglichkeit von Selbstbestimmung. Sexarbeit ist zwiespältig und komplex. So wie das Leben eben ist, wenn man nicht mit einem schönen Erbe gesegnet wurde.

Brustkrebs an der männlichen Brust

Eine seltene, aber unterschätze Erkrankung.

Brustkrebs, in der Fachsprache Mammakarzinom genannt, wird häufig mit der weiblichen Brust in Verbindung gebracht. Doch auch die männliche Brust kann von dieser Krankheit betroffen sein.

Auch wenn Brustkrebs in der männlichen Brust vergleichsweise seltener auftritt, ist es wichtig, über die Erkrankung, ihre Diagnose und mögliche Behandlungsmethoden zu informieren und das Thema in der Gesellschaft zu etablieren. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass es für die männliche Brust keine Brustkrebsfrüherkennungsprogramme gibt und die Erkrankung daher oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert werden kann.

Häufigkeit:

An der männlichen Brust werden in Deutschland jährlich etwa 600 bis 700 Fälle registriert. Dies entspricht etwa 1% aller Brustkrebserkrankungen.

Zum Vergleich: An der weiblichen Brust werden jährlich mehr als 70.000 Neuerkrankungen diagnostiziert. Allerdings erkranken männliche Personen durchschnittlich später, im Alter zwischen 70 und 80 Jahren.

Entstehung:

Wie bei der weiblichen Brust geht Brustkrebs auch bei der männlichen Brust in der Regel von den Milchgängen aus. Denn bis zum Beginn der Pubertät ist das Brustgewebe der männlichen und weiblichen Brust nahezu identisch aufgebaut. Erst mit Beginn der Pubertät sorgen die weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) für das weitere Wachstum der Milchgänge, des Bindegewebes und des Fettgewebes der Brust. Bei der männlichen Brust bleiben Reste der bereits vorhandenen Milchgänge auch nach der Pubertät erhalten.

Risikofaktoren:

Obwohl einige Risikofaktoren für Brustkrebs bekannt sind, lassen sich in den meisten Fällen keine Risikofaktoren nachweisen. Wenn es Risikofaktoren gibt, stehen sie meist im Zusammenhang mit einem Ungleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Geschlechtshormonen, aber auch bestimmte genetische Faktoren wie die BRCA-Mutation oder das Klinefelter-Syndrom, bestimmte Vorerkrankungen und der allgemeine Lebensstil können das Brustkrebsrisiko beeinflussen.

Symptome:

Die Symptome des männlichen Brustkrebses ähneln denen des weiblichen Brustkrebses. Dazu gehören tastbare Knoten und Veränderungen des Brustgewebes sowie der Brustwarze, Hautveränderungen im Brustbereich, Vergrößerung der Lymphknoten in den Achselhöhlen und Veränderungen der Brustwarze. Aber auch klare oder blutige Flüssigkeitsabsonderungen aus der Brustwarze und kleine Entzündungen oder Wunden, die nicht abheilen, können Symptome widerspiegeln. Auftretende Symptome sollten bei ansässigen Ärzt*innen abgeklärt werden. Betroffene werden von diesen an Brustzentren, Ambulanzen oder vergleichbare spezialisierte Einrichtungen überwiesen, wenn der Verdacht nicht zweifelsfrei ausgeräumt werden kann.

Diagnose:

Die Diagnostik erfolgt in der Regel bei allen Geschlechtern in gleicher Weise. So werden in der Regel eine Mammographie, eine Ultraschalluntersuchung und eine Biopsie (Gewebeentnahme) durchgeführt. Die Biopsie gibt letztlich auch Aufschluss darüber, ob das Gewebe bösartig ist.

Therapiemöglichkeiten:

Um eine optimale, individuelle Behandlung zu gewährleisten, werden nach der Diagnose Art und Stadium des Krebses bestimmt. Die Behandlungsmethoden bei Brustkrebs sind in der Regel Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie und Hormontherapie. Die Art und die Kombinationsmöglichkeiten hängen vom Stadium des Krebses ab. In einigen Fällen kann auch eine adjuvante Therapie, wie z.B. eine Immuntherapie, in Betracht gezogen werden.

Anlaufstellen und Angebote für Betroffene:

Häufig stellt sich für Betroffene die Frage, an welche Ansprechpartner sie sich wenden sollen. So können Onkolog*innen, Chirurg*innen und Radiolog*innen mit Erfahrung und Spezialisierung auf Brustkrebs als mögliche Ansprechpartner dienen. Darüber hinaus gibt es spezielle Brustkrebszentren, welche sich auf die Diagnose und Behandlung von Brustkrebs spezialisiert haben und somit in der Lage sind, eine umfassende Betreuung zu bieten.

Die Deutsche Krebsgesellschaft e.V.                      

ist eine Anlaufstelle, welche eine Vielzahl an Informationen über Brustkrebs bei Männern in Form von Broschüren, Leitlinien und Kontaktdaten von Expert*innen bietet. Darüber hinaus bietet die Gesellschaft Selbsthilfegruppen und Online-Foren an, in denen sich Betroffene austauschen und gegenseitig unterstützen können.

(https://www.krebsgesellschaft.de/)

Netzwerk Männer mit Brustkrebs e.V.  

Bietet Betroffenen Unterstützung, organisiert regionale und bundesweite Treffen und vermittelt Informationen in vielfältiger Form. Darüber hinaus bietet das Netzwerk die Möglichkeit, sich telefonisch oder per E-Mail auszutauschen.

(https://www.brustkrebs-beim-mann.de/)

Anlaufstelle für erblichen Brustkrebs:

Das Deutsche Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs.

(https://www.konsortium-familiaerer-brustkrebs.de/)

BRCA-Netzwerk

Wenn das Brustkrebsrisiko durch das „Brustkrebsgen“ BRCA erhöht ist, bietet das

BRCA-Netzwerk Informationen zu diesem Thema sowie Adressen und Hinweise auf Gesprächskreise. Zu beachten ist, dass sich das Angebot bisher auf weibliche Personen beschränkt.

(https://www.brca-netzwerk.de/)

Deutsche Klinefelter-Syndrom Vereinigung e.V.

Ist eine ehrenamtliche Selbsthilfeorganisation mit dem Ziel, Menschen mit Klinefelter-Syndrom (47,XXY) und deren Angehörige zu unterstützen.

(https://www.klinefelter.de/cms/)

Es gibt aber auch regionale Organisationen, die Betroffene und deren Angehörige unterstützen.

Clara Andelar

Quellen:

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/brustkrebs-bei-maennern.html (Stand: 27.08.2023)

https://www.cancer.gov/types/breast/patient/male-breast-treatment-pdq#_AboutThis_1 (Stand: 26.08.2023)

https://www.cancer.org/cancer/types/breast-cancer-in-men/about.html (Stand: 24.08.2023)

https://www.brustkrebs-beim-mann.de/ (Stand: 27.08.2023)

https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/krebsarten/brustkrebs#c20595 (Stand: 26.08.2023)

https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/brustkrebs/brustkrebs-mann/index.php (Stand: 25.08.2023)

https://cdn.lmu-klinikum.de/f94ffbb1dfb4ad81/4e4ff267f772/Management_des_Mammakarzinoms_beim_Mann.pdf  (Stand: 16.08.2023)

https://cdn.lmu-klinikum.de/29acd4bbc411543d/adf7a847fa5c/Mammakarzinom_beim_Mann_SpringerVerlag2018.pdf (Stand: 08.08.2023)

Ghosting, Breadcrumbing und Orbiting

Die frustrierende Welt des Online-Datings.

Was klingt wie die neue Filmreihe von Christopher Nolan sind in Wahrheit Verhaltensweisen von Menschen im Dating- und Beziehungs-Kontext. Vor allem im Zeitalter von Online-Dating kommen diese Phänomene häufig vor und können durchaus sehr schmerzhaft sein. Dieser Artikel hat das Ziel, diese Begriffe zu erläutern und praktische Tipps zu bieten, wie man mit diesen Situationen umgehen kann, falls man selbst damit konfrontiert wird.

Das magische Verschwinden einer Person aus dem eigenen Leben, als hätten sie einen Zauberstab geschwungen und sich in Luft aufgelöst – Ghosting. Dabei war vorher scheinbar alles in Ordnung: Ihr habt euch viel geschrieben, seid auf schöne Dates gegangen, hattet eine großartige Zeit miteinander und auf einmal Funkstille. Keine Nachricht, kein Anruf, kein Wiedersehen. Und das alles ohne direkte Vorwarnung. Was zurückbleibt, sind nicht nur unbeantwortete Nachrichten, sondern auch ein Gefühl des Verlusts, der Verwirrung und manchmal sogar des Selbstzweifels.

Ghosting gibt es nicht nur beim Dating oder Beziehungen, sondern auch bei Freundschaften oder sogar am Arbeitsplatz. Für die „Ghoster“ ist es ein einfacher und unkomplizierter Weg aus der Verbindung. Laut Umfragen hat sogar jeder vierte bereits Erfahrung mit Ghosting gemacht, dabei waren diese entweder auf der aktiven oder passiven Seite.

Die Gründe für Ghosting sind so vielfältig wie die Beziehungen selbst:

  1. Konfliktscheu: Der wohl häufigste Grund für Ghosting ist die Angst vor Konflikten und der Konfrontation. Diese Menschen haben nicht gelernt mit Konflikten umzugehen und ihre Meinung zu äußern bzw. zu vertreten. Deshalb scheuen sie schwierige Gespräche, indem sie sich einfach zurückziehen.
  2. Fehlende Emotionalität: Einige Menschen haben Schwierigkeiten starke emotionale Verbindungen einzugehen. Sie können zudem ihren Gefühlen keinen Ausdruck verleihen und sind überfordert mit der Situation. Weshalb sie lieber unsichtbar werden, anstatt sich damit auseinanderzusetzen.
  3. Überbelastung: In manchen Fällen fühlen sich Menschen überfordert, einerseits durch persönliche Probleme, beruflichen Stress, familiäre Probleme oder andere Belastungen. Anstatt darüber zu sprechen, ziehen sie sich zurück, um mit ihren eigenen Herausforderungen fertigzuwerden.
  4. Narzisstische Züge: Einige Menschen ghosten in Serie, da sie es genießen Macht über eine andere Person zu haben und, dass diese emotional abhängig ist. Dieses Verhalten steht für einen narzisstischen Charakter.

Breadcrumbing, abgeleitet vom englischen Begriff für „Brotkrümel“, erinnert an das Märchen von Hänsel und Gretel, in dem Brotkrümel als Spur genutzt werden. In der digitalen Welt nehmen diese „Häppchen“ verschiedene Formen an: gelegentliche Textnachrichten, kurze Sprachmemos, sporadische Komplimente oder kurzfristige Aufmerksamkeit – alles vermittelt die Hoffnung auf mehr.

Der Breadcrumber gibt stets genauso viel oder wenig, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sein Interesse gilt jedoch nicht einer tieferen oder ernsthaften Verbindung. Die Frustration beim Breadcrumbing entsteht aus dem Widerspruch zwischen den sporadischen Zuneigungen und den eigentlichen Erwartungen. Die emotionalen „Snacks“ lassen Hoffnung aufkeimen, nur um dann wieder im Nichts zu verschwinden. Dieses Muster kann Verwirrung, Selbstzweifel und anhaltende Erwartungen auslösen.

Was heute als das moderne Äquivalent zum Ghosting gilt, wird als Orbiting bezeichnet. Der Begriff leitet sich von der Idee ab, dass die Person, die orbitiert, metaphorisch wie ein Satellit in der Umlaufbahn um die andere Person kreist, ohne jedoch wirklich in deren Leben einzutreten oder eine echte Verbindung aufrechtzuerhalten. Man lernt sich online oder auch persönlich kennen, tauscht einige Nachrichten aus und trifft sich. Anfangs verläuft alles reibungslos, man findet sich sympathisch, doch plötzlich gibt es keine Antworten mehr auf Nachrichten. Man schließt damit ab und es vergeht etwas Zeit und nach der Phase des Abschlusses beginnt das Orbiting. Trotz abgebrochenem Kontakt bleibt die Person digital präsent. Sie kommentiert und liked Bilder, ist unter den Ersten, die jeden Beitrag sehen. Doch dabei bleibt es. Die Gründe für das Orbiting können vielfältig sein, von emotionaler Überforderung bis zu narzisstischen Tendenzen, ähnlich wie beim Ghosting. Wichtig ist zu erkennen, dass dieses Verhalten oft mehr über die emotionale Verfassung der orbitierenden Person aussagt als über diejenige, die davon betroffen ist.

Du fühlst dich von den geschilderten Szenarien angesprochen oder/ und zurückerinnert an ähnliche Situationen? Hier ein paar Tipps, die dir helfen können, besser damit umzugehen:

  1. Selbstwert stärken: Fokussiere dich auf deine Stärken und erkenne, dass das Verhalten des anderen mehr über ihn sagt als über dich.
  2. Offene Kommunikation: Sprich die Person direkt an und frage höflich nach einer Erklärung für ihr Verhalten.
  3. Abstand nehmen: Schaffe Distanz, um die Situation objektiv zu betrachten und dich selbst zu schützen.
  4. Unterstützung suchen: Teile deine Gefühle mit Freund*innen oder Familie, um Unterstützung und unterschiedliche Perspektiven zu erhalten.
  5. Fokus auf Selbstpflege: Nutze die Zeit für Selbstpflege, Hobbys und persönliche Entwicklung.
  6. Grenzen setzen: Setze klare Grenzen, wenn die Person zurückkehrt, und überlege, ob eine Fortsetzung der Beziehung gesund ist.
  7. Neue Perspektiven suchen: Betrachte die Erfahrung als Gelegenheit zur persönlichen Weiterentwicklung und klare Vorstellungen von zukünftigen Beziehungen.

Erinnere dich daran, dass es normal ist, verletzt zu sein, gib dir Zeit zum Heilen und sei offen für gesunde Beziehungen in der Zukunft.

Janine Goliaß

Quellen:

https://editionf.com/ghosting/

https://mitvergnuegen.com/2018/dating-ist-orbiting-das-neue-ghosting/

https://psychcentral.com/relationships/breadcrumbing#why-me

https://www.funk.net/channel/auf-klo-786/generation-ghosting-warum-ghostet-jeder-jedenauf-klo-1905925

https://www.malteser.de/aware/hilfreich/ghosting-wie-du-auf-den-ploetzlichenkontaktabbruch-reagierst.html

https://www.mindbodygreen.com/articles/breadcrumbing-in-dating

https://www.psychologie-heute.de/beziehung/artikel-detailansicht/40122-was-istghosting.html

https://utopia.de/ratgeber/breadcrumbing-8-anzeichen-dass-du-dich-manipulieren-laesst/

https://www.welt.de/kmpkt/article234771794/Orbiting-Dieser-Dating-Trend-ist-ein-Fest-fuer-Narzissten.html

Sexuelle und reproduktive Rechte

Menschenrechte. Jede*r kennt sie, wir alle haben sie.
Sie finden sich in zahlreichen nationalen wie internationalen Gesetzbüchern. In Deutschland findet man sie im Grundgesetz, auf europäischer Ebene in der Grundrechtecharta und weltweit in der Menschenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN). Dort werden die fundamentalen Rechte verbrieft, wie z.B. die Menschenwürde, Meinungs-, Versammlungs- und Berufsfreiheit.

Was aber auch und genauso geschützt wird, sind sexuelle Rechte und solche, die die Reproduktion betreffen. So hat das Bundesverfassungsgericht beispielsweise im Jahr 2017 entschieden: „Das allgemeine Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG) schützt die geschlechtliche Identität. Es schützt auch die geschlechtliche Identität derjenigen, die sich dauerhaft weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen lassen.“ (https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2017/10/rs20171010_1bvr201916.html)

Sexualität wird auch rechtlich als notwendiger, wertvoller und vor allem untrennbar mit dem Menschsein verbundener Aspekt anerkannt. Jeder Mensch soll frei seine Sexualität – im Rahmen der geltenden Gesetze – ausleben und wählen dürfen.

Die International Planned Parenthood Federation (IPPF) hat die sexuellen Rechte systematisch und detailliert von den Menschenrechten abgeleitet. In der IPPF-Erklärung zu den sexuellen Rechten von 2008 sind sie in 10 Artikeln konkretisiert: ·

  • Recht auf Gleichstellung, gleichen Schutz durch das Gesetz und Freiheit von allen Formen von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Sexualität oder Gender
  • Recht auf Partizipation, unabhängig von Geschlecht, Sexualität oder Gender
  • Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person und körperliche Unversehrtheit
  • Recht auf Privatsphäre
  • Recht auf persönliche Selbstbestimmung und Anerkennung vor dem Gesetz
  • Recht auf Gedanken- und Meinungsfreiheit, auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit
  • Recht auf Gesundheitsversorgung und Gesundheitsschutz und Recht auf Teilhabe am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften
  • Recht auf Bildung und Information
  • Recht auf freie Entscheidung für oder gegen die Ehe und für oder gegen die Gründung und Planung einer Familie sowie das Recht zu entscheiden, ob, wie und wann Kinder geboren werden sollen
  • Recht auf Rechenschaftspflicht und Entschädigung

Auch die Weltgesundheitsorganisation hält fest, dass sexuelle Gesundheit nur erreicht werden kann, wenn die sexuellen Rechte aller akzeptiert und gewährleistet werden. Organisationen, wie z.B. die Aidshilfen, tragen tagtäglich dazu bei, dass sexuelle Rechte nicht nur leere Worthülsen bleiben, sondern auch mit Leben gefüllt werden.

Philipp Becker

Quellen:

https://www.sexuelle-gesundheit.ch/themen/sexuelle-rechte https://www.sexuelle-rechte.de/

https://www.profamilia.de/fileadmin/profamilia/verband/IPPF_Deklaration_Sexuelle_Rechte.pdf

https://www.sexuelle-rechte.de/

Slow Sex

In einer Welt, die von Hektik und Eile geprägt ist, gibt es ein Konzept, das die Art und Weise, wie wir Intimität erleben, grundlegend verändert: Slow Sex. Dieser Ansatz revolutioniert die traditionelle Vorstellung von sexuellen Begegnungen und setzt auf bewusste, langsame und sinnliche Erfahrungen, die nicht nur körperlich, sondern auch emotional erfüllend sind. Bei dem Namen Slow Sex denken viele Menschen zuerst, dass es sich dabei um lediglich langsamen Sex handelt. Zwar beinhaltet dieses Konzept tatsächlich eine Reduzierung des Tempos, jedoch geht es nicht einfach darum, die gewohnten Handlungen nur langsamer auszuführen. Vielmehr steht Slow Sex für die bewusste Ausrichtung auf andere Aspekte während des Intimkontakts und betont dabei die innere Einstellung als zentrales Element.

Es gibt drei Grundprinzipien im Slow Sex:

  1. Entspannung: Eine muskuläre Entspannung ist von zentraler Bedeutung, ebenso wie das Loslassen von mentalen Blockaden, Kopfkino und vorherigen Erwartungen.
  1. Achtsamkeit: Dies bedeutet, im gegenwärtigen Moment zu verweilen und bewusst darauf zu achten, was tatsächlich in der momentanen Situation präsent ist.
  1. Absichtslosigkeit: Der Fokus liegt nicht auf vordefinierten Zielen, sondern darauf, das zu tun, was sich natürlicherweise aus der gegenwärtigen Situation heraus entwickelt.

Es hat sich als sinnvoll herausgestellt, Slow Sex nicht von heute auf morgen umzusetzen und die*den Partner*in damit zu überrumpeln, sondern Slow Sex in einzelnen Phasen gemeinsam zu lernen. In den ersten drei Phasen wird die Erregung geringgehalten und bis hin zu letzter Phase langsam gesteigert:

In der ersten Lernphase sollte der Orgasmus in gemeinsamen Begegnungen ausgelassen werden, damit man sich in Absichtslosigkeit übt und Erwartungen reduziert. Ebenso wird empfohlen Slow Sex in der Bewegungslosigkeit zu beginnen, um zu erfahren, wie es sich anfühlt, still vereinigt zu sein.

In der zweiten Lernphase sind kleine und wenige Bewegungen des Beckens erlaubt. Hier lernt man, dass Bewegungen im Körper aus spontanen Impulsen entstehen und nicht absichtlich gemacht werden, um Lust zu erlangen.

Die dritte Phase erlaubt eine Steigerung der Bewegungen, wobei auch hier darauf geachtet wird, dass diese nicht absichtsvoll sind. Es gilt, den eigenen Körper aufmerksam wahrzunehmen und den Impulsen Raum zu geben, wodurch mehr Erregung zugelassen werden kann.

In allen drei Phasen ist es entscheidend, dass der Körper in einem entspannten Zustand verweilt und man das gegenwärtige Erleben genießt, ohne vorauszuplanen.

Nach den drei Phasen des Aufwärmens folgt die vierte Phase, die der Vereinigung. In dieser geschieht das Einführen und man genießt alle Empfindungen und die gegenseitige Nähe. Auch hierbei achtet man darauf entspannt zu sein und sich aus Impulsen heraus zu bewegen. Nach der „heißen Phase“ kommt das Ausklingen. Dabei beschließt ihr gemeinsam den Slow Sex ausklingen zu lassen und nachzuspüren, wie es euch und eurem Körper nun geht.

Ebenfalls wichtig beim Slow Sex: Kommunikation. Die Kommunikation beim Slow Sex fokussiert sich auf die Gegenwart. Du und dein*e Partner*in sprecht über das, was ihr genau jetzt körperlich und emotional wahrnehmt und was das für euch bedeutet.

Nicht jede Stellung ist für Slow Sex geeignet. Um zu überprüfen, ob sie geeignet ist, kannst du folgende Kriterien heranziehen:

  1. Jeder Muskel kann wie in einer Hängematte richtig entspannen.
  2. Sie ist nicht anstrengend und kann für 1-2 Stunden gehalten werden.
  3. Bestenfalls arbeitet die Schwerkraft

Folgende Stellungen eignen sich sehr gut für Slow Sex: „Scherenstellung“, „Falterstellung“, „Löffelchenstellung“ oder auch „die entspannte Reiterin“.

Natürlich gibt es beim „Erlernen“ von Slow Sex kleine Stolpersteine z.B., wenn du nicht mehr präsent bist oder auch wenn es zu Schwierigkeiten zwischen dir und deinem*deiner Partner*in kommt. Beides ist völlig normal und okay. Wichtig ist, dass ihr wertfrei und offen darüber sprecht, damit solche Situationen euch nicht auseinanderbringen, sondern euch stärken.

Ein weiteres Problem bzw. Argument, welches von Paaren oft beschrieben wird: „Wir haben keine Zeit dafür!“. Prüft daraufhin eure Prioritäten und findet ein gemeinsames Zeitmodell, welches für euch beide passt. Denn niemand kann euch die Zeit schenken, nur ihr könnt euch für sie entscheiden. Manchmal kommt es auch vor, dass ein*e Partner*in unterschiedlich viel Bewegung möchte. Probiert einen Mittelweg zu finden, indem ihr aus der Stille ganz sanft mit Blickkontakt in die Bewegung kommt. Die Bewegungen sollten achtsamer und bewusster ausgeführt werden.

Gemeinsam könnt ihr euch die Freiheit geben, Neues auszuprobieren, selbst wenn es sich manchmal als herausfordernd erweisen mag. Falls du körperliche Anspannung spürst, erlaube dir, dich zu entspannen. Auf diese Weise könnt ihr beide immer wieder zu der absichtslosen Haltung des Slow Sex zurückkehren. Mit Slow Sex habt ihr die Möglichkeit, gemeinsam neue Wege in eurer Kommunikation, euren Bewegungen und eurem sexuellen Erleben zu erkunden.

Janine Goliaß

Quellen:

Yella Cremer & Samuel Cremer (2019): Liebe würde Slow Sex machen.

Stockelsdorf: LoveBase Media Verlag

https://www.ritex.de/slow-sex

Weiterführende Links:

https://www.emotion.de/psychologie-partnerschaft/liebe-sex/slow-sex

https://www.spiegel.de/gesundheit/sex/slow-sex-warum-der-orgasmus-nie-das-ziel-seinsollte-a-8b679e0c-54b4-41b5-b19b-9d3b652dbe06

Polyamorie (Polygamie)

Anderer Begriff: „Konsensuelle Nicht-Monogamie.“

Das Wort Polyamorie stammt aus dem Griechischen und Lateinischen und bedeutet “viele Lieben” (wörtlich: poly = viele + amor = Liebe).

Polyamouröse Menschen können sich in mehr als nur eine Person zur gleichen Zeit verlieben und führen romantische und/oder sexuelle Beziehungen mit mehr als einer Person. Wichtig ist, dass alle Beziehungs- und/oder Sexualpartner*innen mit dieser Beziehungsform einverstanden sind. Polyamorie steht im Gegensatz zu monogamen/monoamoren Beziehungen.

Es gibt verschiedene Formen von Polyamorie, Definitionen fallen da schwer. Manche Menschen unterscheiden aber zum Beispiel in:

  1. Offene Beziehung/Ehe – Menschen leben romantisch monogam, haben aber unterschiedliche Sexualpartner*innen.
  2. Polygamie – häufig synonym verwendet. „Gamie“ steht hier für die Ehe, während „Amorie“ für Liebe steht. Polygamie steht auch für die „Vielehe“.
  3. Polyamorie – alle Beteiligten können mehrere sexuelle und/oder romantische Beziehungen zu anderen Menschen haben.

Es gibt so viele verschiedene Arten von Polyamorie wie es Menschen gibt. Dementsprechend gibt es nicht den einen richtigen Weg, eine polyamouröse Beziehung zu führen.

In vielen polyamen Beziehungen geht es nicht nur um Sex – es geht primär darum, eine romantische (oft auch körperliche Beziehung) mit mehr als einer Person gleichzeitig aufzubauen. Ehrlichkeit, Respekt und Mitgefühl sind hier im Idealfall drei wichtige Säulen der Beziehung.
Und ja, es gibt oft auch Regeln. Wie Polyamorie ausgelebt wird und wie die Kommunikation unter den Beteiligten funktioniert ist von Paar zu Paar aber unterschiedlich. Alle Beteiligten definieren ihre jeweilige Beziehung nach Bedarf.
Für manche gilt: Wir sprechen nicht über unsere jeweiligen Partner*innen und es wird auch nicht nach diesen gefragt. Oder aber: Wir sind in der Lage, über alles zu sprechen und führen auch Freundschaften miteinander.

Das Ganze hat natürlich Vor- und Nachteile – so wie jede andere Beziehungsform auch.

Der Nachteil kann sein, dass mehr als zwei Personen in die Beziehung einbezogen werden müssen. Das kann sowohl aufregend und schön sein als auch eine Quelle von Stress darstellen. Das Potenzial für Meinungsverschiedenheiten, Streit und Spannungen steigt. Je mehr Personen an einer romantischen Beziehung beteiligt sind, desto mehr muss man miteinander kommunizieren und einander einplanen. Auch Eifersucht kann selbstverständlich hier eine Rolle spielen. Erfahrungsgemäß ist vor allem das Einteilen der gemeinsamen Zeit in einer polyamen Beziehung herausfordernd.

Es kann aber auch ein Vorteil sein, mehrere Menschen zu haben, an die man sich wenden kann, mit mehreren Menschen die euphorischen Gefühle des Verliebtseins zu teilen, zu kuscheln und sich nah zu fühlen.

Es obliegt den Menschen in einer polyame Beziehung, sich an die vorher festgelegten Regeln zu halten, offen, ehrlich und viel zu kommunizieren und sicherzustellen, dass die Bedürfnisse aller erfüllt werden.
Denn wenn das nicht der Fall ist, wird die Beziehung scheitern – genauso wie eine monoamore Beziehung scheitert, wenn die zwei Partner*innen nicht aufeinander Acht geben.

Autor*in dem Redaktionsteam bekannt.

Quellen:

https://queer-lexikon.net/uebersichtsseiten/poly/

https://www.polyamory.de/links

https://www.morethantwo.com/polyamory.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Polyamorie

Schutzalter

Ab wann darf man in Deutschland Sex haben?

Als Schutzalter wird das Alter bezeichnet, ab dem der Gesetzgeber einer Person die Einwilligungsfähigkeit für sexuelle Handlungen attestiert.
Unter solchen Handlungen ist nicht nur penetrativer Sex zu verstehen, auch Kuscheln, Streicheln, Petting und Selbstbefriedigung zählen dazu. Voraussetzung für einen selbstbestimmten Umgang mit Sexualität sind die seelische sowie körperliche Reife einer Person. Diese wird staatlicherseits in Deutschland Personen unter 14 Jahren abgesprochen. Das dient dem Schutz der Minderjährigen vor sexuellen Übergriffen und sexualisierter Gewalt. So ist eine sexuelle Handlung mit Personen unter 14 Jahren immer eine Straftat.

Das gilt auch, wenn unter 14-jährigen Pornographie gezeigt, in ihrem Beisein masturbiert wird usw. Der Körperkontakt mit dem Kind ist dafür nicht erforderlich, wie § 176a StGB klarstellt.
Strafbar macht sich auch, wer Jugendliche (auch über 14-jährige) für sexuelle Handlungen bezahlt, durch Geld oder andere (materielle) Dinge, oder ihnen Pornographie, egal welcher Art und Weise, überlässt oder zeigt. Pornographie ist erst ab 18 Jahren erlaubt.

Wird das Schutzalter erreicht, dürfen Jugendliche ab 14 Jahren grundsätzlich ihre Sexualität nach eigenem Ermessen ausleben, sofern ihr Gegenüber ebenfalls das vierzehnte Lebensjahr erreicht hat. Hier gibt es keine Altersgrenze nach oben, was die andere Person betrifft – diese kann auch deutlich älter sein (Die Elternrechte bleiben aber bestehen).

Achtung: Hiervon ausgeschlossen sind Erwachsene in einer Garantenstellung, die schutzbefohlene Jugendliche (14-18 Jahre) erziehen, ausbilden, betreuen oder eine Zwangslage ausnutzen. Sprich: zu denen ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis besteht. Das sind z.B. Lehrer*innen, Trainer*innen oder Berufsausbilder*innen.

Was grundsätzlich – unabhängig vom Alter der Beteiligten – gilt: Eine sexuelle Handlung ist immer strafbar, wenn eine Person nicht freiwillig handelt. Unabhängig vom Alter darf niemand zu sexuellen Handlungen gezwungen werden.

Gut zu wissen:

  • Personen unter 14 Jahren sind vor dem Gesetz „schuldunfähig“ und können nicht strafrechtlich belangt werden. Ab 14 Jahren aber durchaus.
  • Das Schutzalter ist je nach Land unterschiedlich. In Frankreich liegt es zum Beispiel bei 15 Jahren.

Philipp Becker

Quellen:

https://polizei.nrw/artikel/sex-ab-wann-und-mit-wem

https://www.profamilia.de/fuer-jugendliche/rechte-und-sexualitaet/sexualitaet-leben

https://www.recht-relaxed.de/WebS/RechtRelaxed/DE/KoerperSex/SexVerhuetung/sexVerhuetung_node.html

Männliche Sexarbeit – Ideen und Leitfaden

von Ferdinand Krista

Der Einstieg in die Sexarbeit hält viele Schwierigkeiten und Fallstricke bereit. Machen wir uns nichts vor: die wenigsten Menschen haben zu ihrem Beginn in der Sexarbeit Zugang zu fundierter Einstiegsberatung. Viele Sexworker*innen haben zudem kein Netzwerk und keine zeitlichen oder finanziellen Kapazitäten, um sich über Arbeitsweisen und -strategien auszutauschen.

Besonders rar gesät sind diese so wichtigen Informationen und Hilfestellungen im Bereich der männlichen Sexarbeit. Aus diesem Grund soll dieser Text genau das bieten: eine konkrete Unterstützung. Aus meiner Erfahrung als Sexworker im Bereich Escort, BDSM und der Sexualbegleitung möchte ich praktische Tipps geben, die Überlegungen zum Einstieg unterstützen und den Arbeitsalltag erleichtern. Nicht alles wirst du eins zu eins umsetzen können oder wollen. Dieser Leitfaden dient nicht als Checklist, die du Punkt für Punkt abarbeiten sollst. Viel mehr verstehe ich ihn als Unterstützung auf dem Weg, die eigene Arbeitsweise zu finden, eigene Mechanismen und Strategien zu entwickeln, um sicher und möglichst selbstbestimmt in der Sexarbeit tätig sein zu können.

Einige Dinge solltest du dir unbedingt vor Augen halten, bevor du loslegst: männliche Sexarbeit ist beinahe ausnahmslos (noch) schlechter bezahlt als weibliche Sexarbeit. Je nach persönlichen Lebenshaltungskosten kann es also sehr schwierig sein, als Mann gänzlich von Sexarbeit zu leben. Die meisten männlichen Sexarbeiter üben diesen Beruf nicht als einzige Einnahmequelle aus. Darüber hinaus wird männliche Sexarbeit nahezu ausschließlich von männlichen Kunden in Anspruch genommen. Natürlich gibt es auch Kundinnen, diese bilden aber die Ausnahme. Wenn du die Arbeit vorwiegend aufgrund eines finanziellen Aspekts ins Auge fasst, dann solltest du dir im Klaren darüber sein, dass ein einigermaßen nennenswertes Einkommen nur zu erzielen ist, wenn du deine Dienste auch für Männer anbieten kannst.

Die Basics:

Escort/Callboy: Der Begriff „Escortservice“ kann vieles bedeuten – vom (bezahlten) ausgedehnten Theaterabend mit Restaurantbesuch und Shoppingtour bis hin zu einem schnellen Sex-Treffen. Allgemein ist jedoch eher zweiteres nachgefragt, vor allem bei männlicher Sexarbeit. Männlicher Escortservice ist stark geprägt von der schwulen Casual-Dating-Szene, ihren Umgangsformen, Codes und Erwartungshaltungen. Es kann hilfreich sein, dich mit dieser Szene vertraut zu machen, zum Beispiel durch die zahlreichen Dating-Apps. Hier findest du viele Kategorien, Körperbilder und Kinks, die du mit deinen eigenen Vorstellungen abgleichen kannst, um eine Sexwork-Arbeits-Persona zu erschaffen, die zu dir und deiner Arbeitsweise passen könnte.

BDSM: Im BDSM-Bereich ist Spezialisierung und Professionalisierung noch wichtiger. Genaue Kenntnis von den Techniken der angebotenen Praktiken ist hier eine Grundvoraussetzung, da du sonst dich und deine Kunden schnell in gefährliche Situationen bringen kannst. Zahlreiche BDSM-Studios bieten Kurse und Weiterbildungen an. Diese solltest du nutzen, wenn du die zeitlichen und finanziellen Mittel dazu hast. Ansonsten gibt es an vielen Orten auch BDSM-Stammtische. Häufig triffst du dort Menschen, die dich gerne in die verschiedenen Möglichkeiten einführen.

Online: Pornos, Videochats, Fotos – es gibt viele Möglichkeiten, mit der Online-Sexarbeit Geld zu verdienen. Häufig reicht schon eine gute Handykamera und ein Internetzugang aus, um in diesem Bereich erste Schritte zu gehen. Allerdings ist ein langer Atem gefragt: regelmäßige Erstellung von neuem Content, Marketing und Sichtbarkeit sind das A und O. Wichtig: Lösche immer die Meta-Daten deiner Dateien, bevor du sie versendest. Diese können sonst deinen genauen Standort verraten! (Dieser Leitfaden richtet sich allerdings vorwiegend an Sexarbeit, die im analogen Raum mit realen Treffen stattfindet.)

Was biete ich an?

Diese Frage gilt es sich immer wieder zu stellen, egal ob du grade erst anfängst oder schon länger dabei bist. Überlege dir, welche Eigenschaften du hast und wie du diese für die Arbeit nutzen kannst. Denn es ist nicht nur relevant, was du WILLST, sondern auch, was du KANNST. Frage dich beispielsweise, ob du deine Erektion einigermaßen steuern und halten kannst oder ob du schmerzfrei und sicher in der Lage bist, passiven Analverkehr zu haben. Übe Praktiken, bevor du sie anbietest, teste Spielzeuge und Hilfsmittel. Vieles kannst du an dir selbst ausprobieren. Das hilft dir dabei, deine Kräfte und Fähigkeiten besser einzuschätzen. Du solltest zunächst Dinge anbieten, bei denen du dich wirklich sicher fühlst, aber natürlich spielt auch eine Rolle, ob es dafür eine Nachfrage gibt und in welchem Bereich der Sexarbeit du dich positionieren willst. Sei ehrlich zu dir selbst und brich nichts übers Knie. Taste dich lieber Stück für Stück vorsichtig voran. Die meisten Sexarbeiter*innen verändern im Laufe ihrer Karriere ihr Angebot stark, das ist ganz normal! Nimm dir die Zeit, die es braucht, um deinen eigenen Weg zu finden und scheue dich nicht davor, immer mal wieder eine neue Richtung einzuschlagen. Dein Angebot muss übrigens nichts mit deiner privaten Sexualität oder eigenen Vorlieben zu tun haben!

Wie bekomme ich Kund*innen?

Stärker als in der weiblichen Sexarbeit spielen bei der männlichen Sexarbeit pragmatische Überlegungen eine Rolle. In der männlichen Sexarbeit sind häufig klare Kategorien und gängige Muster gefragt – schnell einzuordnen, schnell zu buchen. Aber probiere dich am besten auch in dieser Hinsicht einfach aus und finde heraus, was für dich stimmig ist. Lass dich von Misserfolgen, und die wird es definitiv geben, nicht entmutigen.

Es gibt im Internet zahlreiche Plattformen für Sexarbeit. Meist sind diese aber vorwiegend auf weibliche Sexworker ausgerichtet. Es ist daher notwendig, sich für das eigene Angebot spezialisierte Plattformen zu suchen. Auch eine eigene Webseite kann sinnvoll sein. Vor allem gilt es aber, eine möglichst große Sichtbarkeit zu erreichen – streue daher lieber zunächst etwas breiter und finde selbst heraus, welche Plattformen für dich am besten funktionieren. Auch soziale Medien können gute Marketing-Möglichkeiten bieten, allerdings sollte man sich im Klaren darüber sein, dass die Profile oft durch die Plattformen gelöscht werden.

Deine Werbefotos sollten zu deinem Angebot passen. Das heißt nicht, dass du direkt eine*n teure*n Fotograf*in buchen musst. Es gibt beispielsweise viele Sexworker, die ihre Sexarbeit als „Hobby“ vermarkten. Damit kannst du Kunden ansprechen, die das Gefühl eines „authentischen“ Dates suchen, bei dem das Geld eigentlich nur eine Nebensache ist (ob das deiner Realität entspricht oder nicht, spielt dabei keine Rolle). Wenn du aber beispielsweise eine große Erfahrung und Professionalität vermarkten willst, sollten deine Fotos auch diesem Anspruch gerecht werden. Verlasse dich auf dein Bauchgefühl und achte darauf, dass deine Arbeits-Persona, dein Angebot und die Fotos zueinander passen.

In der männlichen Sexarbeit ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass auf den Fotos, mit denen du deine Dienste bewirbst, auch dein Gesicht zu erkennen ist. Zwar kannst du dich unkenntlich machen oder den Bildausschnitt so wählen, dass du nicht zu erkennen bist, das senkt allerdings die Wahrscheinlichkeit einer Buchung drastisch. Du solltest dir also Gedanken darüber machen, dass deine Tätigkeit auch in deinem Umfeld, von deiner Familie oder einem anderen Arbeitgeber entdeckt werden könnte. Setze dich mit dieser Möglichkeit auseinander, bevor du loslegst, um böse Überraschungen zu vermeiden. Sexarbeit ist bis heute gesellschaftlich stark stigmatisiert. Du solltest nicht leichtfertig mit diesem Umstand umgehen. Daher ist es auch üblich – und wichtig – dass du dir einen Alias zulegst, du also nicht unter deinem echten Namen arbeitest, sondern dir einen Arbeitsnamen ausdenkst. Überlege dir auch gut, ob du deine private Handynummer angeben willst oder ob nicht doch ein Arbeitshandy sinnvoll sein könnte. Auch Smartphones übermitteln heutzutage häufig deine Klardaten.

Wie kommuniziere ich?

Den Großteil deiner Arbeit wirst du vor dem Computer verbringen. Die Beantwortung von Anfragen nimmt viel Zeit in Anspruch. Das bedeutet nicht, dass du erwarten kannst, mit Nachrichten von potenziellen Kunden überhäuft zu werden. Das bedeutet lediglich, dass hinter dem größten Anteil der Nachrichten, die du erhalten wirst, kein aufrichtiges Buchungsinteresse steht.

Gute Kommunikation kann dir viel unnötige Arbeit ersparen. Es ist in der männlichen Sexarbeit üblich, dass viele Kundenanfragen sehr kurz, teilweise sogar barsch sind und ohne freundliche Ansprache auskommen. Allein am Umgangston kann man leider nicht immer entscheiden, ob jemand ein sogenannter „Tastenwixer“ ist, der dir nur deine Zeit stehlen will, oder ob du eventuell einen zukünftigen Stammkunden an der Angel hast. Was also tun? Stelle möglichst schnell möglichst konkrete Fragen: Wann und wo soll ein Treffen stattfinden, wie lang soll es genau dauern? Wenn diese Fragen nicht beantwortet oder sogar einfach ignoriert werden, frage nur ein einziges Mal nach. Wenn deine Fragen dann immer noch nicht beantwortet werden, kannst du davon ausgehen, dass höchstwahrscheinlich kein Treffen zustande kommen wird, egal wie lang du noch schreibst und auf die Anfrage eingehst. Setze dir Grenzen, an denen du in der Kommunikation mit einem Kunden nicht rüttelst. Was ist dein niedrigster Preis? Was ist deine Mindestbuchdauer? Welche Praktiken bietest du auf keinen Fall an, was sind deine roten Linien? Halte dir vor Augen, dass es leider viele Menschen gibt, deren Ziel es ist, dich in deinen Grenzen und Haltungen zu irritieren, um für sich einen Vorteil aus der Situation ziehen zu können. Versucht ein Kunde schon in der Vorab-Kommunikation, deine klar formulierten Grenzen zu pushen oder zu missachten, wird er auch bei einem realen Treffen höchstwahrscheinlich grenzüberschreitend agieren. Vorsicht!

Wo arbeite ich?

Im Gegensatz zu weiblicher Sexarbeit gibt es für männliche Sexarbeit kaum offizielle und sichere Orte, an denen du dich treffen kannst. Für gewöhnlich finden die Dates daher in Privatwohnungen statt. Die meisten Kunden sind nicht bereit, für die Buchung eines Hotels einen Aufpreis zu zahlen. Falls du in deiner eigenen Wohnung arbeiten möchtest, solltest du darauf achten, dass deine Nachbar*innen etc. nicht merken, was du tust. So beugst du Stress mit deinen Vermieter*innen vor. Du solltest außerdem immer darauf achten, deine Privatsphäre zu schützen. Welcher Name steht an der Klingel? Welche Gegenstände in deiner Wohnung geben vielleicht zu viel über dich Preis? Wenn du einen Kunden in seiner Wohnung besuchst, achte auf deine Sicherheit und versuche dir stets die Möglichkeit zu wahren, dich der Situation schnell zu entziehen.

Wie schütze ich mich?

Schutz in der Sexarbeit, das ist in zweierlei Hinsicht zu verstehen. Zum einen solltest du deine Gesundheit schützen. Dafür gibt es viel mehr als nur Kondome. Von Impfungen über Prep und Pep bis hin zu regelmäßigen kostenlosen und anonymen STI-Tests. Beraten lassen kannst du dich dazu in vielen Gesundheitsämtern oder zum Beispiel auch bei der AIDS-Hilfe.

Info am Rande: Bei männlicher Sexarbeit wird Geschlechtsverkehr ohne Kondom häufig nachgefragt. Grundsätzlich ist das laut dem sogenannten ProstituiertenSchutzGesetz verboten. Für viele Sexarbeiter ist Sex ohne Kondom dennoch eine Möglichkeit, einen Aufpreis zur eigentlichen Buchung zu verhandeln. Triff diese Entscheidung immer gut informiert und vorbereitet, niemals spontan oder weil dich ein Kunde in der Situation überreden möchte.

Der zweite Aspekt der Sicherheitsfrage behandelt die Vorkehrungen, die du für deine körperliche Unversehrtheit in Bezug auf grenzüberschreitende oder gewalttätige Kunden treffen kannst. Dazu gehören unter anderem Anzahlungen zum Date oder Screening-Prozesse (das heißt, dass Kund*innen ihre personenbezogenen Daten vorab zur Verfügung stellen müssen). Leider muss man ehrlicherweise festhalten, dass diese Dinge in der männlichen Sexarbeit sehr unüblich sind und ein Beharren auf diesen Strategien meist dazu führt, dass ein Date nicht stattfindet. Doch es gibt weitere individuelle Maßnahmen, die du ergreifen kannst: trinke vor Ort nur aus vorher ungeöffneten Flaschen oder, noch besser, nur Wasser frisch aus der Leitung. Lass dich immer covern, das heißt, habe eine Person, die genau weiß, wie lang dein Date dauert und wo es stattfindet. Wenn du dich dann zu einem festgelegten Zeitpunkt nicht zurückgemeldet hast, kann diese Person vorher abgestimmte Schritte unternehmen. Versuche, dich mit anderen Sexworkern zu vernetzen. Meist sind unangenehme oder übergriffige Kunden in der Branche schon bekannt. Kollegen warnen sich gegenseitig. Und vor allem: vertraue unbedingt auf dein Bauchgefühl.

Legal, illegal?

Sexarbeit ist in Deutschland legal, aber streng geregelt. Du bist verpflichtet, dir einen sogenannten „Hurenausweis“ zu besorgen. Damit einher gehen regelmäßige gesundheitliche Beratungen und eine Registrierung beim Ordnungsamt. Dieses leitet die Information über deine Tätigkeit an das Finanzamt weiter. Darüber hinaus gibt es viele weitere Einschränkungen, wie etwa die Sperrbezirksverordnung die regelt, an welchen Orten und Stadtteilen Sexarbeit überhaupt erlaubt ist. Der Großteil der Sexarbeit findet ohne Anmeldung illegalisiert statt, in der männlichen Sexarbeit gibt es kaum offiziell registrierte Sexarbeiter. Wirst du beim Arbeiten ohne Hurenpass erwischt, kann dir eine Geldstrafe auferlegt werden.

Und jetzt?

Nun, jetzt haben wir einen kleinen Teil der Oberfläche dessen behandelt, was es alles zu wissen gäbe. Viel gäbe es noch zu sagen, beispielsweise was in du deine Arbeitstasche packen solltest (Kondome, Traubenzucker, Gleitgel, keinen Personalausweis etc.) Am besten du schläfst eine Nacht über all die Informationen, die du grade gelesen hast, und machst dir deine eigenen Gedanken dazu. Ich kann hier nur kleine Anstöße liefern, letztlich musst du selbst herausfinden, wie Sexarbeit für dich am besten funktionieren kann. Oder aber du stellst fest, dass du dich doch lieber nicht all den Ungewissheiten und Unklarheiten ausliefern willst, dass Sexarbeit eben doch nichts für dich ist. Was auch immer passiert: versuche deine Entscheidungen möglichst bewusst und gut informiert zu treffen, lass dich nicht zu Dingen drängen, mit denen du dich nicht wohlfühlst. Und falls du tatsächlich Sexarbeiter werden solltest: Gib deine Erfahrungen an Kollegen weiter, tausche dich aus. Vor allem wir männlichen Sexworker arbeiten allzu häufig allein und prekär. Jedes noch so kleine Netzwerk, jede noch so kleine Verbindung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Für sicheres und selbstbestimmtes Arbeiten. Und damit noch ein letzter Tipp: Sprich mit Sexworkern in deinem Umfeld, bevor du wirklich anfängst, zu arbeiten. Falls du keine kennst: es gibt zahlreiche selbstorganisierte Zusammenschlüsse von Sexarbeiter*innen. Schreibe ihnen einfach eine Nachricht und frage sie nach Vernetzung. Irgendwo da draußen ist immer ein Kollege, der dich gern unterstützt.

Weil ich es mir wert bin!

HIV-, Hepatitis- und Syphilis-Test im BUNKER.

Schon manchmal die Frage gestellt, ob oder vielleicht…? Aber irgendwie ist der Gang zum Gesundheitsamt oder zur Hausärztin noch nicht erfolgt, weil bspw. der innere Schweinehund scheinbar stärker ist?

Der LFCD e.V. hat sich in seiner Satzung insbesondere auch der Gesundheitsvorsorge verschrieben. Diesem Gedanken folgend, bietet er in Kooperation mit der Beratungsstelle für AIDS und sexuell übertragbare Infektionen des Gesundheitsamtes Dresden und der Aids-Hilfe Dresden am 16. November 2023 von 19 bis 21 Uhr einen kostenlosen und anonymen HIV-, Hepatitis und Syphilis-Test im BUNKER an.

Das Testergebnis erhaltet ihr bereits am Folgetag zwischen 19 und 20 Uhr direkt im BUNKER oder ein paar Tage später telefonisch über die Aids- und STI-Beratungsstelle im Gesundheitsamt Dresden. Natürlich haben wir dafür gesorgt, dass die Tests absolut anonym erfolgen. Die Beratung zu den Tests und zu den Ergebnissen könnt ihr ebenfalls im BUNKER an den genannten Terminen in Anspruch nehmen. Also, nix wie hin und Sicherheit erlangen!

Veranstaltungstipp: Sicher durch die Nacht am 17.11.2023 | 21-22 Uhr!

Dein STI Heimtest

Wir möchten dir beim Ausleben deiner Sexualität mehr Sicherheit geben – einfach, diskret und professionell.

Sex ist schön!

Und wir möchten, dass das auch so bleibt. Deswegen haben wir eine Lösung geschaffen, die dir Sicherheit für dein Sexleben liefert. Dafür schicken wir dir unser STI (sexual transmitted infections)-Testkit direkt nach Hause. Und dafür packen wir jetzt aus und zeigen dir, was unser STI Heimtest alles kann.

Auf welche STIs testen wir?

Jetzt STI-Kit bestellen…

Wie funktioniert der STI-Heimtest von s.a.m?

Gang in die Arztpraxis? Das war gestern! Sobald du dich bei uns registriert hast, wählst du deinen nächstgelegenen Checkpoint aus. Du erhältst deine Erstberatung telefonisch. Erst danach schließt du deine Bestellung ab und wir schicken dir das Heimtestkit nach Hause. Wir legen Wert auf Diskretion. Deswegen kommt dein Päckchen in einer unauffälligen Verpackung ohne Rückschlüsse auf ein Testkit für Geschlechtskrankheiten.

Mit dem Testkit testen wir die vier oben erwähnten STIs. Jedoch gibt es das Kit in unterschiedlichen Zusammenstellungen. Dein Päckchen enthält eine Kombination aus:

  • Vaginalabstrich
  • Rektalabstrich
  • Rachenabstrich
  • Urinprobe-Kit
  • Blutprobe-Kit

Und natürlich haben wir jeweils eine Anleitung (mit Bildern!), wie du die Probe richtig entnimmst. Anschließend tust du deine Proben in den vorfrankierten Umschlag und der geht in unser akkreditiertes Partnerlabor.

s.a.m health bietet dir dieselbe Sicherheit wie bei einer ärztlichen STI-Untersuchung.

MPOX – Neuigkeiten

Affenpocken/ Monkeypox virus – Impf-Möglichkeiten in Sachsen

In Sachsen steht ab seit Ende März 2023 für eine Impfung der Pockenimpfstoff Jynneos (MVA-BN) zur Verfügung. Dieser kann für Menschen ab 18 Jahren auch zum Schutz vor Affenpocken eingesetzt werden. Der Pockenimpfstoff wird durch den Bund bereitgestellt und über den DRK-Blutspendedienst in Dresden disponiert. Eine Übersicht zu Impfmöglichkeiten in Sachsen finden sich am Ende des Artikels. Aktuell empfiehlt die Sächsische Impfkommission (SIKO) eine Impfung nur für bestimmte Risikogruppen. Hierunter zählen Menschen mit hohem Expositionsrisiko, welche einen unzureichenden Pockenschutz sowie Immunerkrankungen haben. Weiterhin ist eine Impfung vor allem bis zu fünf Tage nach einem Risiko-Kontakt sinnvoll.

Die meisten Erkrankungen verlaufen relativ mild und eine Gefahr für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland besteht nach derzeitigen Erkenntnissen kaum. Beim Feststellen von Symptomen zu einer möglichen Erkrankung mit Affenpocken, bitte übergehend und ohne unnötige Kontakte an medizinisches Fachpersonal wenden.

Beratung: Bei weiteren Fragen stehen die Beratungsstellen der 13 Gesundheitsämter in Sachsen zur Verfügung.

Überblick: Alle wichtigen Infos zu „Affenpocken“ (auch Monkeypox oder Mpox) bei der Deutschen Aidshilfe

Impfmöglichkeiten in Sachsen:

Kliniken

Weitere Anlaufstellen

Quelle und weitere Inforamtionen: Portal Gesunde Sachsen

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Abonniere noch heute den Pflege-deinen-Schwanz-Newsletter.

Alle zwei Monate bekommst du spannende Informationen rund um das Thema Sexualität kostenfrei per Mail nach Hause geliefert. Wir durchforsten das Netz auf die wirklich interessanten Sachen. Kein Murks! Ernste Themen reihen sich neben Wissenswertes, aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Bereits am 1. Januar erscheint Nummer eins 2023 – Dein Neustart ins Jahr.

Also ran an den Speck (oder den Brokolie)! Einfach Mailadresse unten auf der Pflege deinen Schwanz Seite eintragen, auf den Bestätigungslink in der eingehenden Mail klicken – That´s it!

46. HIV-/Aids-Fortbildung

Endlich wieder in Präsenz! Nach unterschiedlichen Konzepten für vergangene Fortbildungen freuen wir uns, Sie wieder ins Pullman Dresden einladen zu können. Zwei interessante Themen erwarten Sie: Herr Dr. Schellberg gibt eine erste Einschätzung über mögliche Veränderungen nach den strengen Kontaktbeschränkungen der letzten beiden Jahre und den damit verbundenen Herausforderungen. Welche Entwicklungen bei HIV und STIs sind zu beobachten? Welche Handlungsbedarfe bestehen? In diesem Zusammenhang wird die Virusinfektion MPX betrachtet. Hier bedarf es ebenfalls einer ersten Einordnung.

Als zweiten Part freuen wir uns auf Heike Gronski. Als Referentin „Leben mit HIV“ der Deutschen Aidshilfe stellt sie Ergebnisse der Studie „positive Stimmen 2.0“ vor. Im Rahmen von drei umfassenden Befragungen haben die Deutsche Aidshilfe und das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft untersucht, ob, wie und wo Menschen mit HIV heute noch Diskriminierung erfahren und wie sie HIV-bezogene Stigmatisierung erleben. Schwerpunktartig wird der Bereich Gesundheitswesen betrachtet und konkrete Handlungsempfehlungen vorgestellt.

Konkret:

„Neue (sexuelle) Freiheit nach Corona? Mythos oder Herausforderung?“

Dr. med. Sven Schellberg, NOVO Praxis Berlin

+

„positive stimmen 2.0 – Ergebnisse und Handlungsempfehlungen“

Heike Gronski, Deutsche Aidshilfe

Eine Zertifizierung der Veranstaltung liegt vor, bei Teilnahme sind drei Punkten für das Sächsische Fortbildungsdiplom anrechenbar. Spannende Themen erwarten Sie somit zur 46. HIV/Aids-Fortbildung am 19. Oktober 2022 um 19 Uhr. Wir freuen uns auf Sie, bleiben Sie gesund. Um Anmeldung wird gebeten.

HIV-Konferenz in Duisburg

…so geht Vielfalt!

„Positive Begegnungen“ für ein selbstverständliches Leben mit HIV ohne Diskriminierung. Deutsche Aidshilfe fordert Zugang zu medizinischer Versorgung für alle – unabhängig von Pass und Aufenthaltsstatus. AIDS-Hilfe Duisburg beklagt Versorgungslücken in der Region und in ganz NRW.

„Gemeinsam Unterschiede feiern – sichtbar, streitbar, stark“ – unter diesem Motto veranstaltet die Deutsche Aidshilfe (DAH) von morgen bis Sonntag in Duisburg Europas größte Konferenz zum Leben mit HIV. Rund 400 Menschen mit und ohne HIV setzen sich mit der Vielfalt der HIV-Community auseinander und erarbeiten Strategien gegen Diskriminierung.

HIV-positive Geflüchtete aus der Ukraine 

Dabei ist die Vielfalt so groß wie nie: Erstmals nehmen auch geflüchtete Menschen mit HIV aus der Ukraine an den Positiven Begegnungen teil, erstmals stammt mehr als die Hälfte der teilnehmenden Menschen ursprünglich nicht aus Deutschland.

„Vielfalt war schon immer eine große Stärke der HIV-Community. Uns eint das gemeinsame Ziel: eine Gesellschaft, in der HIV-positive Menschen ganz selbstverständlich leben können – ohne Berührungsängste, Abwertung und Benachteiligung“, sagt Winfried Holz vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas ist als Duisburgerin und Mitglied der AIDS-Hilfe Duisburg / Kreis Wesel Schirmfrau der Positiven Begegnungen. Sie schreibt in ihrem Grußwort: „Keinen zurücklassen, niemanden verurteilen – mit diesem Ansatz hat die Aidshilfe deutschlandweit viel Vertrauen aufgebaut. (…) Wer alle Betroffenen erreichen will, muss die Vielfalt unserer Gesellschaft anerkennen und in ihr einen Gewinn sehen.“

Diskriminierung gehört immer noch zum Alltag

Das ist leider noch lange nicht selbstverständlich. Bei der Studie „positive stimmen 2.0“ gaben 2020 90% der Befragten an, sie könnten gut mit ihrer HIV-Infektion leben. 95% berichten jedoch von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den letzten 12 Monaten aufgrund von HIV. Menschen mit HIV werden dabei oft aufgrund mehrerer Persönlichkeitsmerkmale gleichzeitig diskriminiert, zum Beispiel wegen ihrer sexuellen Orientierung, geschlechtlichen Identität oder durch rassistische Zuschreibungen. 65 Prozent der Befragten gaben an, dies treffe auf sie zu.

Konferenzleiterin Heike Gronski, Referentin für das Leben mit HIV bei der Deutschen Aidshilfe, erklärt:

„Bei den Positiven Begegnungen finden Menschen zusammen und schaffen einen Raum, in dem wir alle ganz wir selbst sein, Kraft schöpfen und den Wert verschiedener Perspektiven kennenlernen können. Das hilft auch dabei, mit Diskriminierungserfahrungen umzugehen. Schon immer war uns wichtig, gerade auch die Menschen in unserer Community willkommen zu heißen, die aus großer Not geflüchtet und nach Deutschland gekommen sind.“

DAH-Vorstand Winfried Holz betont:

„Bezüglich der medizinischen Versorgung geflüchteter Menschen ist die Politik gefragt: Unverzichtbar ist eine vollwertige medizinische Versorgung für alle Menschen, unabhängig von der Staatsbürgerschaft oder dem Aufenthaltsstatus. Menschen ohne Aufenthaltspapiere zum Beispiel haben oft keinen Zugang zum Medizinsystem. Die Folge sind vermeidbare Aids-Erkrankungen.“

Versorgungslücken in Duisburg und NRW

In Duisburg und anderen Städten in Nordrhein-Westfalen ist zudem die Versorgung von Menschen mit HIV nicht ausreichend, es drohen weitere Lücken.

Marie Schellwat, Geschäftsführerin der AIDS-Hilfe Duisburg / Kreis Wesel, erklärt:

„In der Region Duisburg gibt es nur noch einen HIV-Schwerpunktarzt. Wir benötigen dringend eine Perspektive für die ärztliche Versorgung HIV-positiver Menschen. Ferner ist die Finanzierung der örtlichen Aidshilfen in NRW vielfach nicht mehr gesichert, sodass Begleitungs- und Beratungsangebote in Gefahr sind. Wir fordern auf Landesebene eine Erhöhung der Zuwendungen und eine langfristige und auskömmliche Förderung der Vereine und Initiativen, die Menschen mit HIV unterstützen.“

Stärke der Vielfalt 

Mit ihrer Vielfalt und einem solidarischen Umgang miteinander hat die HIV-Community schon immer ein gutes Beispiel für eine offene, diverse Gesellschaft gegeben. Bei den Positiven Begegnungen ziehen sehr verschiedene Menschen an einem Strang: schwule Männer, Drogen konsumierende Menschen, heterosexuelle Frauen und Männer, trans Menschen, Migrant*innen aus Ländern, in denen HIV häufig vorkommt, und mit HIV geborene Jugendliche – um nur einige Gruppen zu nennen. Zu den Teilnehmenden gehören auch Mitarbeiter*innen von Aidshilfen und andere Menschen, die beruflich oder privat mit dem Thema HIV zu tun haben.

Lilian Petry, HIV-Aktivistin aus Saarbrücken, die in der Vorbereitungsgruppe der Positiven Begegnungen mitgearbeitet hat, sagt dazu:

„Ich freue mich sehr, dass wir uns nach der langen Covid-Pause endlich wieder persönlich zusammenkommen können – für die Selbsthilfe ist das sehr wichtig. Viele von uns sehen sich nur bei den Positiven Begegnungen. Hier können wir unsere Vielfalt erleben, uns kennenlernen und Akzeptanz in unserer Community durch persönliche Begegnungen entwickeln. Das ist eine wichtige Grundlage, um auch nach außen gegen Diskriminierung, Rassismus und andere Formen von Ausgrenzung einzutreten – und so das Leben von Menschen mit HIV zu verbessern.“

Leben mit HIV heute

In Deutschland leben laut Robert Koch-Institut ungefähr 91.400 Menschen mit HIV. Dank hoch wirksamer Therapien haben Menschen mit HIV bei rechtzeitiger Behandlung heute eine normale Lebenserwartung und können leben wie alle andere Menschen. Unter Therapie ist HIV nicht mehr übertragbar; Menschen mit HIV können daher auch auf natürlichem Wege Kinder zeugen und zur Welt bringen.

Grund für Diskriminierung sind oft Berührungsängste und falsche Vorstellungen vom heutigen Leben mit HIV. PoBe-Schirmherrin Bärbel Bas bringt die Herausforderung auf den Punkt:

„Wir brauchen mehr Wissen über neue Therapie- und Schutzmöglichkeiten – in der gesamten Bevölkerung. Wir müssen ein realistisches Bild vom Leben mit HIV vermitteln und mit überholten Vorstellungen aufräumen.“

Positive Begegnungen – Konferenz zum Leben mit HIV, 7.-10.7.2022, Mercatorhalle Duisburg

Öffentliche Eröffnung: 7.10., 16:30 Uhr

Demonstration: 9.7.,16 Uhr (Abschlusskundgebung 17 Uhr), vor der Mercatorhalle

Mehr Informationen: https://www.aidshilfe.de/positive-begegnungen

Studie „positive stimmen 2.0“: Vorurteile schaden mehr als die Infektion: https://www.aidshilfe.de/meldung/leben-hiv-heute-vorurteile-schaden-mehr-infektion

“Mann sein in der Krise”

Fachtag.

Mann sein in der Krise. Ausnahmezustand oder ganz normaler Wahnsinn?

Das Mannsein wird schon seit Jahren von Autor*innen und Journalist*innen als krisenhaft beschrieben. Wie aber sieht es aus, wenn Männer* tatsächlich in der Krise sind? In Zeiten von Corona sind wir ja im Dauerkrisenmodus. Das lässt vergessen, dass es Krisen schon immer gab und sie zur menschlichen Entwicklung gehören.

Wie nehmen Männer* Krisen wahr? Wie leben sie damit oder leben sie dagegen an? Was haben ihre Krisen mit männlicher* Identität zu tun und wie bedrohlich können sie für Männer* sein? Derzeit wird die psychische Gesundheit von Männern* eher schlechter als besser; die Zahl der Erkrankungen nimmt seit Jahren zu, nicht erst seit der Pandemie! Wann brauchen Männer* Hilfe und welche Unterstützung funktioniert?

Ein Blick in die praktische Realität der Arbeit mit Männern* zeigt die Schwierigkeiten, aber auch die Erfolge männer*sensibler Ansätze. So regt der Fachtag zur Auseinandersetzung mit dem Phänomen männlicher* Krisenbewältigung an und setzt Impulse für die konkrete Arbeit und die Ausrichtung der eigenen Angebote auf männliches* Klientel.

Zielgruppen

Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte, Träger, Anbieter*innen & Multiplikator*innen bzw. sonstige Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens sowie an Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung sowie Kirchen und Wohlfahrtsverbänden.

Die Veranstaltung findet maximal im 3-G-Konzept statt. Falls dies zu diesem Zeitpunkt nicht möglich sein sollte, wird sie verschoben.

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PROGRAMM

9:00 BEGRÜßUNG UND EINFÜHRUNG
Stefan Beier, Körper- und Bewegungstherapeut, Bildungsreferent Männergesundheit der Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen

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Impulsvorträge

9:15 KRISE ALS NORMALFALL? PSYCHOANALYTISCHE ASPEKTE DER MÄNNLICHEN IDENTITÄTSENTWICKLUNG

Prof. Dr. Matthias Franz, Facharzt f. Psychosomatische Medizin, Facharzt f. Neurologie u. Psychiatrie, Psychoanalytiker; Düsseldorf

Wesentliche Aspekte der im Zusammenhang mit der nationalstaatlichen Militarisierung und Industrialisierung formatierten Männerrolle definieren bis heute den krankmachenden männlichen Rollenkäfig. Der Vortrag beleuchtet entwicklungspsychologische Ursachen und die entscheidende Bedeutung einer früh gehemmten Entwicklung emotionaler Kompetenzen für die Gesundheitsrisiken von Männern.

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10:15 KEINE KRISE OHNE BEWEGUNG
Teil 1. Praktisches zum Mitnehmen für Körper und Geist
Thomas Hönel, Trainer für Achtsamkeit und Stressprävention, Referent der Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen

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10:30 „KONTROLLVERLUST“. MÄNNERBERATUNG MIT UND OHNE PANDEMIE

Oliver Schwenner, Männercoach, Supervisor und Business Coach, Dipl.-Pädagoge, Trainer f. Stressregulation & Bergwandern, Vater, Gründer Männerkompass; Köln

Was treibt Männer in die Beratung? Welche Anlässe und Motive bringen Sie mit? Wie bewältigen sie krisenhafte Phasen? Was hat das mit Identität und Männlichkeit zu tun? Der Vortrag gibt Einblicke in meine Praxis, schaut auf gelingende Prozesse und Interventionen. Und zieht Rückschlüsse aus Beobachtungen der letzten 12 Monate.

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11:30 WER HILFT MIR? WO UND WIE MÄNNER MIT OPFER-ERFAHRUNGEN HILFE BEKOMMEN – EIN ERFAHRUNGSBERICHT

Andreas Haase, Gestalttherapeut und Projektleiter “Hilfetelefon Gewalt an Männern”, man-o-mann männerberatung Bielefeld

Nach wie vor können wir uns Männer als Opfer von Gewalt nur schwer vorstellen, obwohl die Statistiken etwas anderes belegen. Wie also bekomme ich als Mann, der Opfer von Gewalt wurde, Hilfe und Unterstützung? Und wieviel Überwindung kostet mich das eigentlich? Ein Bericht darüber, wie Männer über ihre Gewalterfahrungen am Telefon sprechen.

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12.30 Mittagspause

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13:15 KEINE KRISE OHNE BEWEGUNG
Teil 2. Praktisches zum Mitnehmen für Körper und Geist
Thomas Hönel, Trainer für Achtsamkeit und Stressprävention, Referent der Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen

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13.30 Workshops

drei Parallele Workshops als Anregung für die Beratungspraxis
→ Aufgrund von Abstandsregeln sind die Workshops teilnehmerbeschränkt. Bitte geben Sie daher im Buchungsformular unbedingt einen Erst- und einen Zweitwunsch-Workshop an (Verteilung nach Reihenfolge der Anmeldung)!

Workshop A – Männer durch Krisen begleiten. Coaching und Männergruppe als Erfolgsmodelle

Joachim Majunke, Systemischer Coach & Therapeut für Männer, langjähriger Mitarbeiter einer Männerberatungsstelle; Berlin

Vorstellung meiner Coaching- und Gruppenkonzepte. / Notwendige Haltungen in der Krisenberatung mit Männern. / Kommunikationsmuster von Männern erkennen. / Erarbeiten der 6 goldenen Regeln in der Beratungsarbeit. / Risiken und Nebenwirkungen in der Beratungsarbeit mit Männern.

Workshop B –  „… und der Zukunft zugewandt?“ Männer in Paarkrisen ernst nehmen

Dr. phil. Matthias Stiehler, Theologe, Psychol. Berater u. Autor; Gesundheitsamt Dresden, Dresdner Inst. f. Erwachsenenbildung u. Gesundheitswissenschaften

Krisen sind für Paare kaum vermeidbar. Sie liegen im Wesen von Partnerschaft begründet und ermöglichen Entwicklung. Dennoch sind sie erst einmal unangenehm und werden gern überspielt. Männer können darin große Meister sein. Warum es lohnt, sich den Krisen zu stellen und wie Männer dabei unterstützt werden können!

Workshop C – „Da geht etwas gewaltig schief.“ Arbeit mit Männern als Täter und/oder Opfer von häuslicher Gewalt

Tobias Schiefer, Erzieher, Kultureller Sozialpädagoge, Jungen-, Männer- und Gewaltberater in der SKM Düsseldorf gGmbH

Wie kann die Arbeit mit Männern als Opfer und/oder Täter gelingen? In diesem Workshop besteht Gelegenheit zum Austausch über das eigene Beraterverhalten und über Grenzen und Chancen in der Beratung von männlichen Opfern und Tätern häuslicher Gewalt. Außerdem wagen wir einen Blick in das Netzwerk „Echte-Männer-Reden“ und in die Arbeit eines Phaemo©-Beraters.

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15.15 – 16.00 Talkrunde – Wollen wir krisenfest sein? Was lernen wir aus der Krise, was lehren uns die Männer?

In einer Talkrunde trägt Stefan Beier mit dem Publikum und Referenten der Tagung die Essenzen des Tages zusammen. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede ergeben sich aus den unterschiedlichen Blickwinkeln? Was war lehrreich, was gibt zu denken?

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16.00 Abschluss der Tagung mit kleiner Überraschung


“Wenn Männer Schutz brauchen”

Fachtag | 17. März 2022 | 9-15 Uhr | Online.

Der Fachtag „Wenn Männer Schutz brauchen“ markiert den Übergang der drei sächsischen Männerschutzeinrichtungen (MSE) aus der Pilotprojektphase in die Phase kontinuierlicher Förderung. Es sind die ersten Männerschutzeinrichtungen in Deutschland, die diesen Weg beschreiten, gefördert durch das Sächsische Ministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG).

Das markiert einen Meilenstein und deshalb blicken wir auf die Entstehung und Entwicklung der Einrichtungen zurück. Mitarbeitende und Engagierte aus den Anfangszeiten berichten von ihren Herausforderungen und Erfahrungen. Sie geben damit erste Impulse für vergleichbare Projekte und engagierte Fördergeber*innen.

Zum Ende der Projektphase fand auch eine wissenschaftliche Evaluation der Männerschutzeinrichtungen statt, in Auftrag gegeben durch das SMJusDEG. Mitarbeiter*innen an der Evaluation berichten von den Ergebnissen und stellen relevante Erkenntnisse heraus. Von diesem Ist-Stand geht zum Abschluss der Veranstaltung der Blick in die Zukunft. Welches sind die nächsten Schritte, um einen adäquaten Gewaltschutz für Männer in Sachsen und Deutschland voranzubringen? Welche Netzwerke müssen entstehen, damit Engagierte nicht allein gelassen werden?

Dieser Fachtag soll neben Ideen und Impulsen für bestehende Männerschutzangebote und auch für zu einer grundlegenden Auseinandersetzung mit der Thematik anregen. Brauchen wir in unseren Bundesländern überhaupt solche Einrichtungen?

Neben den Informations- und Erfahrungsberichten bietet die Veranstaltung auch die Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung. Die Zielgruppe sind Verantwortliche und Mitarbeitende aus Ministerien und der Verwaltung, Mitarbeitende aus Schutz- und Beratungseinrichtungen, Aktive, die ein solches Projekt in ihrer Gegend voranbringen möchten und alle an der Thematik Interessierte.

Die Veranstaltung wird online stattfinden. Den Link zur Tagung erhalten sie einige Tage vor dem Termin.

Programm

Bis 09:30 Uhr                Ankommen


09:30 – 09:40                Begrüßung – Matthias Mack, Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen


09:40 – 10:00                Grußwort – Dr. Gesine Märtens, Staatssekretärin SMJusDEG


10:00 – 10:05                Uraufführung des Kurzfilmes zu den MSE Sachsen


10:05 – 10:25                Männerschutzeinrichtungen Sachsen – ein Rückblick auf 6 Jahre Pilotprojekt; Frank Scheinert BFKM


10:25 – 10:45               Pause


10:45 – 11:35               Podiumsgespräch (Vertreter*innen der MSE)

– Jessica Morgner (MSE Plauen)
– Tobias Lohs (MSE Leipzig)
– Vincent Voss (MSE Dresden)


11:35 – 12:20              Informations- und Austauschmöglichkeit in Breakout Sessions

Breakout Session I

Einblicke in die Männerschutzeinrichtungen Sachsen.Kommen Sie mit Mitarbeiter*innen der sächsischen Männerschutzeinrichtungen ins Gespräch und werden Sie die Fragen los, die Ihnen unter den Nägeln brennen. Jan Klement (MSE Leipzig); Mirko Luckau (MSE Dresden); Torsten Siegemund (BFKM) Moderation: Anne-Marie Gallrein (BFKM)

Breakout Session II
Die Etablierung von Männerschutzeinrichtungen durch Länder und Kommunen. Männerschutzeinrichtungen sind ein Baustein im Hilfesystem Häusliche Gewalt. Gerade bei Modellprojekten kann die Verwaltung die Akteur*innen entscheidend unterstützen. Tauschen Sie sich dazu mit der zuständigen Referentin des SMJusDEG aus. Dorothe Marth (SMJusDEG)
Moderation: Matthias Mack (LFS Männerarbeit)

Breakout Session III
Die Schaffung von Männerschutzeinrichtungen – männerpolitische Impulse
Durch Politiker*innen können Entscheidungen für den Männergewaltschutz vorangebracht werden. Kommen Sie mit einem Politiker ins Gespräch, dem das Thema ein wichtiges Anliegen ist.
Frank-Peter Wieth (Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion im Stadtrat Radeberg)
Moderation: Frank Scheinert (BFKM)


12:20 – 13:20             Mittagspause


13:20 – 13:50             Ergebnisse der Evaluation der Pilotprojekt Männerschutzeinrichtungen Sachsen; Anja Weber, Pia Rohr / Iris e.V.


13:50 – 14:15            Männerschutzeinrichtungen in Sachsen – Fachimpulse für die Zukunft

– Matthias Mack (LFSM Sachsen)
– Dr.in Anne-Marie Gallrein (BFKM)
– Torsten Siegemund (BFKM)


14:15                         Abschluss


* Wir respektieren geschlechtliche und sexuelle Vielfalt.


Zielgruppe:

Verantwortliche und Mitarbeitende aus Ministerien und der Verwaltung, Mitarbeitende aus Schutz- und Beratungseinrichtungen, Aktive die ein solches Projekt in ihrer Gegend voranbringen möchten und alle an der Thematik Interessierte
Kosten: 80,- Euro


Anmeldung+Kontakt:

Mattias Mack // matthias.mack@juma-sachsen.de //
0351-27514553 // www.juma-sachsen.de


Dateien & Material

Um die Dateien runterzuladen, klicken Sie bitte mit der rechten Maustaste auf den Link und wählen Sie “Ziel speichern unter…” bzw. “Link speichern unter…

Last call: Stellenausschreibung

Der Aids-Hilfe Dresden e.V. (AHD) ist eine innovative Selbsthilfeorganisation, die gesundheits- und sozialpolitische Interessen von Menschen mit HIV/Aids vertritt sowie in den Bereichen Beratung, Begleitung und Prävention zu HIV, Virushepatitis und sexuell übertragbaren Infektionen tätig ist. Für unsere Beratungsstelle suchen wir umgehend

eine*n Sozialpädagog*in (Bachelor/Master) /

eine*n Sozialarbeiter*in (Bachelor/Master)

– 30 Stunden/Woche –

für die Kernaufgaben (Test-)Beratung, Prävention und Begleitung.

 

Zu Ihren Aufgaben gehören:

  • telefonische und persönliche Beratung, Testberatung,
  • Youthwork/ sexuelle Bildung,
  • Szenearbeit MSM,
  • Konzeption, Organisation und Umsetzung zielgruppenspezifischer Präventionsangebote, insbesondere Schulung von Multiplikator* innen,
  • Begleitung von Menschen mit HIV und ihren An- und Zugehörigen,
  • Koordination und Unterstützung des Teams der Ehrenamtlichen.

Das sollten Sie mitbringen:

  • einen wissenschaftlichen Abschluss im Bereich Gesundheits- oder Sozialwissenschaften,
  • hohe Kommunikationskompetenz und einen sensiblen Umgang mit Sprache,
  • fundierte Kenntnisse der Lebenssituationen von schwulen Männern, MSM oder weiteren Zielgruppen und der Arbeit der Aids-Hilfe Dresden sind Voraussetzung, eigene biographische Erfahrungen werden begrüßt,
  • Sensibilität gegenüber allen Zielgruppen und deren Lebensweisen,
  • Kenntnisse im Bereich HIV, Aids und sexuell übertragbare Infektionen,
  • englische Sprachkenntnisse in Wort und Schrift,
  • Bereitschaft zur Wochenendarbeit und Supervision.

Wir bieten Ihnen seine vielseitige, verantwortungsvolle Tätigkeit mit großen Gestaltungsmöglichkeiten:

  • Arbeiten in einem Team,
  • Weiterbildung und Supervision,
  • die Vergütung orientiert sich am TVöD Entgeltgruppe 9b.

Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung mit Motivationsschreiben (max. 2 Dokumente im pdf-Format). Diese senden Sie bitte schnellstmöglich an folgende Mailadresse: vorstand[at]aidshilfe-dresden.de

Alle durch die Bewerbung oder das Bewerbungsgespräch entstehenden Kosten (z.B. Reise- und Übernachtungskosten) können nicht übernommen werden.

Bei Fragen zur Bewerbung und der ausgeschriebenen Stelle wenden Sie sich bitte an vorstand[at]aidshilfe-dresden.de

Internationaler Männertag

Mehrheit der Männer scheut Krebsfrüherkennung. Früh erkannt, haben Krebserkrankungen meist eine bessere Prognose

Krebserkrankungen sind die zweithäufigste Todesursache in Deutschland: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes starben im vergangenen Jahr rund 231.270 Menschen an Krebs, Männer waren mit 54 Prozent häufiger betroffen als Frauen. Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto größer ist in der Regel die Chance, sie zu heilen, so die Deutsche Krebsgesellschaft. Doch nur rund 40 Prozent der Männer nehmen regelmäßig die gesetzlich geregelten Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in Anspruch. Zum Internationalen Männertag am 19. November 2021 weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in ihrem Portal www.maennergesundheitsportal.de auf die Bedeutung von Früherkennungsuntersuchungen für die Männergesundheit hin. Zudem empfiehlt sie, auch in Zeiten der Corona-Pandemie Früherkennungsuntersuchungen konsequent wahrzunehmen.

Untersuchungen zur Früherkennung dienen dazu, mögliche Erkrankungen in einem frühen Stadium zu entdecken. Die Kosten für die gesetzlich geregelte Krebsfrüherkennung tragen die gesetzlichen und privaten Krankenkassen.

Bestimmte Krebsarten führen erst relativ spät zu Symptomen. Dies ist beispielsweise bei Prostatakrebs der Fall, der bei Männern häufigsten Krebserkrankung. Ab einem Alter von 45 Jahren haben Männer einmal pro Jahr Anspruch auf eine Untersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs.

Auch bei Darmkrebs treten Beschwerden meist erst spät auf, zudem erkranken Männer früher und häufiger an Darmkrebs als Frauen. Umso wichtiger ist die Teilnahme an Früherkennungs-untersuchungen, denn wird der Krebs früh erkannt, steigen die Heilungschancen. Ab 50 Jahren haben Männer alle zehn Jahre Anspruch auf eine Darmspiegelung.

Zwischen 18 und 34 Jahren können Krankenversicherte zudem einmalig einen Gesundheits-Check-up durch­führen lassen. Ab dem 35. Lebensjahr ist die ärztliche Gesundheitsuntersuchung alle drei Jahre möglich. Der Check-up dient der Früherkennung insbesondere von Herz-Kreis­lauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, von Diabetes mellitus sowie von Nierenerkrankungen. Werden diese Krankheiten frühzeitig erkannt, kann man(n) rechtzeitig gegensteuern.

Weiterführende Informationen zu den Möglichkeiten der Vorsorge und Früherkennung unter:
www.maennergesundheitsportal.de.

Ein Faktenblatt zum Thema Männergesundheit finden Sie unter:
www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/maennergesundheit/

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) spricht mit ihren Internetseiten www.frauengesundheitsportal.de und www.maennergesundheitsportal.de gezielt Frauen und Männer an, um sie über die Möglichkeiten einer geschlechtsspezifischen Gesundheitsvorsorge zu informieren. Die Inhalte dienen der allgemeinen Information und können die persönliche Beratung durch eine Ärztin, einen Arzt oder qualifiziertes medizinisches Fachpersonal nicht ersetzen.

Kontakt:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
K1 – Presse und Öffentlichkeitsarbeit, übergreifende Kommunikation
Maarweg 149-161
50825 Köln
pressestelle@bzga.de
https://www.bzga.de
https://twitter.com/bzga_de
https://www.facebook.com/bzga.de

Weil ich es mir wert bin.

HIV-, Hepatits- und Syphilis-Test im BUNKER!

Habt ihr euch auch schon manchmal die Frage gestellt, ob …? Aber irgendwie ist der Gang zum Gesundheitsamt oder zum Hausarzt oder Ärztin noch nicht erfolgt, weil bspw. der innere Schweinehund sich dagegen wehrt.

Der LFCD e.V. hat sich in seiner Satzung insbesondere auch der Gesundheitsvorsorge verschrieben. Diesem Gedanken folgend, bietet er in Kooperation mit dem Gesundheitsamt und der Aids-Hilfe Dresden am 11. November 2021 von 19 bis 21 Uhr einen kostenlosen und anonymen HIV-, Hepatitis und Syphilis-Test im BUNKER an.

Das Testergebnis erhaltet ihr bereits am Folgetag zwischen 19 und 20 Uhr direkt im BUNKER oder ein paar Tage später telefonisch über die Aids- und STI-Beratungsstelle im Gesundheitsamt Dresden. Natürlich haben wir dafür gesorgt, dass die Tests absolut anonym erfolgen. Die Beratung zu den Tests und zu den Ergebnissen könnt Ihr ebenfalls im BUNKER an den genannten Terminen in Anspruch nehmen. Also, nix wie hin und Sicherheit erlangen!

Oder ist es dir aktuell zu kalt draußen und du möchtest bequem von zu Hause aus deine Tests regelmäßig selbst abnehmen, einsenden und von einem spezialisierten Labor auswerten lassen? Dann klick auf den folgenden Link und registriere dich für s.a.m health!

Voll Porno, Alte*r!

Fachtagung „Voll Porno Alte*r – Pornographie als Herausforderung in der Kinder- und Jugendhilfe.“

Junge Menschen aller Geschlechter sind häufig schon im frühen Jugendalter mit Pornographie konfrontiert, teilweise freiwillig und selbstbestimmt, teilweise unbeabsichtigt und unfreiwillig. Wir sehen es als eine Herausforderung an, das Thema Pornographie in den pädagogischen Umgang mit Jugendlichen einzubauen, die eigenen Positionen dazu zu überprüfen und eine professionelle Haltung einzunehmen. Dieser Herausforderung wollen wir uns auf dieser Fachtagung mit Ihnen gemeinsam stellen und Ihnen einen Raum zum Austausch anbieten.

Eingeladen sind spannende und kompetente Referent*innen, die das Thema Pornographie allen Interessierten näherbringen. Eine Werkstattphase und vertiefende Workshops werden helfen, das Thema vielfältig zu erschließen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

  • DATUM | ORT: 7. Oktober 2021, 8.45 bis 16.30 Uhr, Deutsches Hygiene-Museum Dresden
  • TEILNAHMEBEITRAG: 80,- Euro (inkl. Catering durch die Museumsküche Dresden)
  • ANMELDUNG PER E-MAIL AN: Fachtagung@Posteo.de (Sie bekommen eine Antwort mit den Kontodaten. Durch die Überweisung des Teilnahmebeitrages wird die Anmeldung verbindlich – Barzahlung vor Ort ist leider nicht möglich. Die Rechnung und Teilnahmebestätigung erhalten Sie vor Ort.)

PROGRAMM | ABLAUF

  • 8.45 Uhr: Ankommen
  • 9.15 Uhr: Begrüßung
  • 9.30 Uhr: Input „Zwischen Fiktion und Realität – Pornographie im gesellschaftlichen Diskurs“ Referent: Danilo Ziemen, Sexualwissenschaftler (M. A.) und Wirtschaftspädagoge
  • 10.30 Uhr: Pause
  • 10.45 Uhr: Werkstattgespräche
  • 12 Uhr: Mittagspause
  • 12.45 Uhr: Input 2 „Porno-Wissenschaft ?! – Zum Forschen & Lehren rund um das Thema Pornographie“ Referentin: Madita Oeming, unabhängie Kulturwisssenschaftlerin
  • 13.45 Uhr: Pause
  • 14 Uhr: Workshops
    • Workshop 1: „Pornos in der Jugendarbeit: Provokation oder Chance?“ Referent*innen: Clarissa Bachmann (FMGZ-Medea Dresden e. V.), Uwe Tüffers (Aids-Hilfe Dresden e. V.)
    • Workshop 2: „Pornos für Alle!“Referent*in: Yvonne Krüger, Sozialarbeiterin (M. A.), Sexual- und Traumapädagogin. Mitarbeiterin beim pro familia Projekt MELiSSE (Meine Liebe und selbstbestimmte Sexualität) und dem Fachdialognetz für schwangere, geflüchtete Frauen
    • Workshop 3: Sexting Referent*: Christian Grüner, Pädagoge BA, Fachkraft für Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt bei Kindern und Jugendlichen
    • Workshop 4: „Warum liegt hier Stroh rum?“ – Jugendsexualität und Pornographie Referent: Danilo Ziemen, Sexualwissenschaftler (M. A.) und Wirtschaftspädagoge
    • Workshop 5: Pornos gucken, mal anders! Referentin: Madita Oeming, unabhängige Kulturwissenschaftlerin
    • Workshop 6: PorYes! Porno als gesellschaftliche Utopie. Queerfeministische und sexpositive Konzepte in der Pornographie. Referent*in: Ulla Heinrich (PorYes – Feminist Porn Award, Missy Magazine)
  • 16.15 Uhr: gemeinsamer Abschluss
  • 16.30 Uhr: Ende

Am Abend findet dann 19 Uhr unter dem Titel „Pornos als Bildungsmedien“ eine öffentliche Podiumsveranstaltung im Deutschen Hygiene-Museum Dresden statt. Auf dem Podium sitzen Ulla Heinrich (Missy Magazin), Mohamed Amjahid (Autor von „Der weiße Fleck“), Prof. Dr. Konrad Weller (HS Merseburg, angewandte Sexualwissenschaft), Zaawaadi (Pornodarstellerin und Livestreamerin), Florian Bongard (Rollstuhl-Rugby-Nationalspieler und Livestreamer bei Joyclub.de). Für diese Veranstaltung benötigen Sie eine eigene Anmeldung über das Hygiene-Museum Dresden. Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.dhmd.de/veranstaltungen/kalender/veranstaltungsdetails/506/2021-10-07/

Die Fachtagung ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen der Landeshauptstadt Dresden, GEREDE Dresden e. V., Fachstelle Jungen- und Männerarbeit Dresden (Männernetzwerk Dresden e. V.), der Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* Dresden (Trägerkooperation Verbund Sozialpädagogischer Projekte [VSP] e. V. und Frauen für Frauen e. V.) und dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden.

„Einerseits ist Sex einmal überall.

Auf der anderen Seite spricht man nicht offen über Sex

Jetzt mal ehrlich: wie wichtig ist Sexualität in euer Leben? Wann hat man sein erstes Mal? Wie wäre ein Leben ohne Geschlechtsverkehr? Die funk*-Reihe „Wie bestimmt Sexualität mein Leben?“ setzt sich mit diesen und anderen Fragen auseinander. In der ersten Episode interviewet der Reporter Frank Seibert von Die Frage sehr verschiedene Personen in einem erfrischenden und coronaconformen Format. Die Antworten sind wie Menschen: vielfältig. Ihr könnt die Videoreihe hier anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=p2-piw85G40 Hat es euch gefallen? Was meint ihr? Schreibt uns gern an unser Mail!

*funk ist ein Gemeinschaftsangebot der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF).

Welt-HPV-Tag

Impfung kann junge Menschen vor späteren Krebserkrankungen schützen.

BZgA-Initiative LIEBESLEBEN informiert über Humane Papillomviren (HPV).

Der Welt-HPV-Tag am 04. März 2021 macht auf Risiken aufmerksam, die von Humanen Papillomviren (HPV) ausgehen. Anlässlich des Welt-HPV-Tages ruft die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit ihrer Initiative LIEBESLEBEN zur Förderung sexueller Gesundheit Eltern auf, sich für die Gesundheit ihrer Töchter und Söhne zur HPV-Impfung zu informieren.

In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 7.850 Menschen an Krebs, der durch HPV bedingt ist. Humane Papillomviren sind nicht nur die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs, sie können auch weitere Krebsarten auslösen, wie beispielsweise Hals-Rachen-Tumore und Anal- oder Peniskarzinome. Eine Impfung senkt das Risiko für HPV-bedingte Krebsarten deutlich. Wer geimpft ist, kann zudem künftige Sexualpartnerinnen und -partner nicht mehr anstecken.

Den besten Schutz entfaltet die HPV-Impfung, wenn der Körper noch nicht mit HP-Viren in Kontakt gekommen ist. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung daher für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren. Daten aus dem Jahr 2018 belegen jedoch, dass bundesweit lediglich 43 Prozent der 15-jährigen Mädchen vollständig gegen HPV geimpft waren.

Nicht geimpfte Jugendliche können die HPV-Impfung bis zum Alter von einschließlich 17 Jahren nachholen. Die Krankenversicherungen tragen die Kosten bei Mädchen und Jungen zwischen 9 und 17 Jahren.

Humane Papillomviren können sexuell übertragen werden

Infektionen mit Humanen Papillomviren gehören weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Bereits kleine Mengen virushaltiger Körperflüssigkeiten oder winzige Hautschüppchen reichen für eine Weitergabe aus, wenn sie auf verletzte Haut oder auf Schleimhäute gelangen. Es wird angenommen, dass sich die meisten sexuell aktiven Menschen im Laufe des Lebens mindestens einmal mit HP-Viren infizieren. Die Wahrscheinlichkeit einer HPV-Infektion steigt bereits mit den ersten sexuellen Kontakten deutlich an.

Es gibt mehr als 200 unterschiedliche Typen von Humanen Papillomviren. Die meisten HPV-Infektionen heilen innerhalb von zwei Jahren von selbst aus, ohne dass Probleme auftreten. Wird eine HPV-Infektion mit einem sogenannten „Hochrisiko-Typ“ chronisch, besteht sie also dauerhaft fort, kann dies zur Entstehung von Krebsvorstufen und Krebserkrankungen führen – meist weit im Erwachsenenalter.

Weiterführende Informationen und Materialien zu Humanen Papillomviren und den Schutzmöglichkeiten bietet die BZgA unter:
https://www.liebesleben.de/hpv

Über LIEBESLEBEN:

LIEBESLEBEN ist eine Initiative zur Förderung sexueller Gesundheit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Mit LIEBESLEBEN informiert die BZgA rund um ein sexuell selbstbestimmtes Leben und bietet niedrigschwellige Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention. Insbesondere zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI) kombiniert LIEBESLEBEN bevölkerungsweite Aufklärung und zielgruppenspezifische Maßnahmen in den Lebenswelten der Menschen, ob in der Schule oder in den medizinischen Versorgungsstrukturen wie der ärztlichen Praxis.
Website https://www.liebesleben.de
YouTube https://www.youtube.com/channel/UCzJhBqTI3VPZTuyLJL02N_g
Facebook https://www.facebook.com/liebesleben.de
Twitter https://twitter.com/LIEBESLEBEN_DE
Instagram https://www.instagram.com/liebesleben_de

„Unser Problem ist die Hausarbeit…

 – nicht HIV.”

Johanna, 30, hatte nach ihrem positiven HIV-Test Angst, keinen Partner mehr zu finden. Dann kam Simon. Er reagierte gelassen – der Zweisamkeit stand nichts im Wege.

„Du könntest mal wieder das Klo putzen!“ – „Ach, und du könntest ruhig mal die Spülmaschine ausräumen!“

Szenen einer Ehe. Lachend erzählt Johanna, wie sie immer wieder mit ihrem Mann Simon aneinander rasselt:

„Wir sind beide ein bisschen unordentlich und haben dann auch noch ganz verschiedene Vorstellungen: Für mich muss das Bad picobello sein, dafür lasse ich in der Küche alles rumliegen. Bei ihm ist es umgekehrt.“

Seit 2012 weiß Johanna, dass sie HIV-positiv ist. Sie hat sich bei ihrem Ex-Freund infiziert, der damals selbst nicht wusste, dass er HIV hatte.

„Sie können damit leben und Kinder kriegen“

Den HIV-Test machte sie im Gesundheitsamt. Als der Arzt ihr mitteilen musste, dass das Ergebnis „HIV-positiv“ lautete, wirkte er unsicher und überfordert. Aber er gab ihr eine wichtige Information mit auf den Weg: „Sie können auf jeden Fall damit leben und Kinder kriegen.“

Das erleichterte Johanna. Sie fürchtete nur, dass sie mit HIV nie wieder einen Partner finden würde. Doch ein Jahr später traf die studierte Sozialarbeiterin einen alten Bekannten wieder – Simon. Und plötzlich funkte es.

Entscheidendes Gespräch vorm ersten Sex

Wie aber würde Simon auf Johannas HIV-Infektion reagieren? „Ich fand, dass ich es auf jeden Fall vor dem ersten Sex sagen musste“, erinnert sich Johanna. Also nahm sie ihren Mut zusammen.

Simon reagierte von Anfang an erstaunlich gelassen. Er ist ein ruhiger Typ, der auf Informationen setzt und weiß, dass es gute Möglichkeiten gibt, sich vor HIV zu schützen. Der Zweisamkeit stand also nichts mehr im Wege. Heute leben Johanna und Simon idyllisch in einem Bielefelder Vorort, mit zwei Katzen und einem Hühnerhaus im Garten.

Die Familien der beiden sind im Bilde und gut aufgeklärt. Sie wissen: HIV muss in einer Beziehung kein Problem sein.

Anfangs Kondome, heute Schutz durch Therapie

Beim Sex benutzten Johanna und Simon anfangs Kondome. Heute praktizieren sie Schutz durch Therapie: Johannas HIV-Therapie verhindert, dass Simon sich ansteckt. Die Medikamente blockieren die Vermehrung von HIV im Körper, so dass eine Übertragung nicht mehr möglich ist.

Über diese Schutzmethode haben sich die beiden ausgiebig unterhalten, bevor sie die Kondome wegließen. Simon bat Johanna, ihm alles zu erklären. Sein entspanntes Resumé: „Ich vertraue der Wissenschaft.“ Das kann er auch – die Studienlage ist eindeutig.

Entspannter Umgang statt Schnappatmung

Johanna fühlt sich beim Sex viel wohler, seit HIV bei ihr durch die Medikamente unter Kontrolle ist. „Früher habe ich bei einer Kondompanne schnell mal Schnappatmung bekommen“, berichtet sie, „das hat sich jetzt erledigt.“

So können sich die beiden jetzt wieder anderen Fragen zuwenden. Zum Beispiel: Wer räumt eigentlich das Wohnzimmer auf?

Foto: WeltAidsTag.de

Foto: WeltAidsTag.de

Hier finden Sie die offiziellen Pressemitteilungen und Hintergrundmaterialien zum Welt-AIDS-Tag. Herausgegeben von den Initiatoren der Gemeinschaftsaktion: dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG), der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS). Pressemotive finden Sie außerdem unter www.bzga.de. Wenn Sie weiteres Hintergrundmaterial oder einen Interviewpartner benötigen, stehen Ihnen unsere Ansprechpartner gern zur Verfügung.

45. HIV- & Hepatitis-Fortbildung

Besondere Zeiten, besondere Maßnahmen. Mit dieser Einladung erhalten Sie Informationen, wie Sie an der 45. Fortbildung digital teilnehmen können. Auf unserer Webseite, welche unter www.aidshilfe-dresden.de erreichbar ist, werden wir ab dem 04.10. einen Zugangslink zur Verfügung stellen. Per Email eingeladene Personen erhalten eine Woche zuvor einen Direktlink. Mithilfe dieses Links können Sie am Tag der Veranstaltung in einem virtuellen Raum Platz nehmen und der Veranstaltung beiwohnen. Folgenden Ablauf haben wir für Sie vorbereitet.

Christian Flössner stellt überblicksartig den aktuellen Stand zum E-Rezept dar.

Dr. med. Benjamin Schleenvoigt ist Infektiologe am Universitätsklinikum Jena und spricht über Impfen bei Menschen mit Immunschwäche: Was genau ist bei dieser Personengruppe zu beachten? Es werden unerlässliche und kritische Vakzinen besprochen, szs. ein aktueller Überblick gegeben. Nutzen Sie die Gelegenheit mit Dr. Schleenvoigt in Austausch zu gehen – eine Diskussion ist erwünscht.

Claudia Druve, Mitarbeiterin der Aids-Hilfe Dresden, ist federführend beim Pilotprojekt s.a.m health engagiert. s.a.m health ermöglicht eine Laboranalyse für HIV, Syphilis, Chlamydien und Gonorrhö sehr dienstleistungsnah. Proben werden selbst entnommen, Ergebnisse per SMS oder Telefon mitgeteilt. Am Abend werden das Projekt näher beleuchtet, erste Zahlen präsentiert und Fragen beantwortet. Freuen wir uns auf einen erhellenden digitalen Abend.

Konkret:

„Impfen bei Immunschwäche: Das ist zu beachten“

Dr. Benjamin Schleenvoigt, Universitäts-Klinikum Jena

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„s.a.m health – Vorstellung und erste Statistiken zum Pilotprojekt unter Beteiligung der Aids-Hilfe Dresden“

Claudia Druve, Aids-Hilfe Dresden

Spannende Themen erwarten Sie somit zur 45. HIV/Aids- & Hepatitis-Fortbildung am 12. Oktober um 19 Uhr aus dem Pullman Dresden Newa. Wir freuen uns, dass Sie diesen neuen Weg mit uns gehen.

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Welt-Hepatitis-Tag 2020

BZgA-Evaluationsergebnisse zu Beratungs- und Testangebot.

Zum Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli 2020 veröffentlicht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Evaluationsergebnissedes Modellprojekts „HIV? Hepatitis? Das CHECK ich!“. Hierbei handelt es sich um Beratungs- und Testangebote mit einem niedrigschwelligen Zugang zu kostenlosen und anonymen Tests auf Infektionen mit dem HI- und dem Hepatitis-C-Virus für Drogen gebrauchende Menschen. Mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) wurde das Projekt in vier Bundesländern durchgeführt und begleitend evaluiert. Hintergrund ist, dass Menschen mit intravenösem Drogengebrauch ein erhöhtes Risiko für HI- und Hepatitis-Virusinfektionen haben, insbesondere für Hepatitis C.

Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass das Angebot kontinuierlich in Anspruch genommen wurde. Das gelang vor allem durch vertraute Strukturen und Personen, zu denen ein Vertrauensverhältnis besteht. Beides kann dazu beitragen, die Hemmschwelle, sich beraten oder testen zu lassen, zu verringern.

Prof. Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, erklärt: „Persönliche Ansprache und ein passgenaues Unterstützungsangebot fördern die Inanspruchnahme von Beratungs- und Testangeboten zu HIV und Hepatitis. Das trifft vor allem auf Zielgruppen zu, die einen erschwerten Zugang zum medizinischen Versorgungssystem haben. Das Projekt kann so einen Beitrag dazu leisten, Infektionen durch umfassende Aufklärung zu verhindern, sie frühzeitig zu erkennen und Betroffene mit medikamentösen Behandlungen zu unterstützen.“

Im Zeitraum Januar 2018 bis Ende August 2019 wurden insgesamt über 1.000 Beratungen und über 900 HIV- oder HCV-Tests in Einrichtungen der Drogenhilfe in Hamburg, Bremen, Hannover, Troisdorf, Dortmund und Düsseldorf durchgeführt. Rund ein Viertel der 306 auf HCV getesteten Personen war von einer aktiven, potentiell behandlungsbedürftigen HCV-Infektion betroffen. Im Projekt wurden die Teilnehmenden bei bereits bekannter oder neu diagnostizierter HIV- oder HCV-Infektion bei der Aufnahme einer Therapie unter fachärztlicher Betreuung unterstützt. Während der Projektlaufzeit haben mindestens 25 Personen eine HCV-Behandlung begonnen, mindestens 16 davon wurden in dieser Zeit abgeschlossen. Entscheidend für einen Therapiebeginn ist die persönliche Unterstützung durch Projektmitarbeitende, wie die Ergebnisse der qualitativen Interviews mit HCV-positiven Klientinnen und Klienten zeigen.

Die Befragung ergab auch, dass das Vertrauen, das die betroffenen Personen den Mitarbeitenden der Drogenhilfeeinrichtungen entgegenbringen, eine wichtige Rolle spielt. Der stetige Kontakt der Mitarbeitenden mit den oftmals täglich die Einrichtung besuchenden Personen kann die Hemmschwelle senken, sich über HIV und Hepatitis zu informieren und mögliche Risikosituationen sowie Präventionsmaßnahmen zu besprechen. Knapp 39 Prozent von 502 Befragten gaben an, keine Ärztin oder Arzt des Vertrauens zu haben. Zudem waren 13 Prozent der Befragten nicht krankenversichert.

Als ein weiteres Ergebnis der Befragung wurde von Projektmitarbeitenden und ärztlichen Fachkräften die Bedeutung des Aufbaus von Netzwerken zwischen behandelnden Ärztinnen und Ärzten verschiedener Fachrichtungen und Einrichtungen der Drogenhilfe hervorgehoben.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung führte das Projekt „HIV? Hepatitis? Das CHECK ich!“ in Kooperation mit der Deutschen Aidshilfe (DAH) und dem Robert Koch-Institut (RKI) durch. Ziel des Projekts ist die Verstetigung und bundesweite Ausweitung des Angebots.

Der Abschlussbericht „HIV? Hepatitis? Das CHECK ich! – Modellprojekt zu Beratungen und Tests für Menschen, die Drogen gebrauchen, durchgeführt in niedrigschwelligen Einrichtungen der Drogenhilfe“ steht zum Herunterladen bereit unter:
www.liebesleben.de/fachkraefte/sexualaufklaerung-und-praeventionsarbeit/richtigen-zugang

Köln/Berlin, 24. Juli 2020. Gemeinsame Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV)

Weitere Informationen der BZgA zum Thema:
www.liebesleben.de/fachkraefte/

Kontakt:
Pressestelle der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Maarweg 149-161
50825 Köln
pressestelle@bzga.de
https://www.bzga.de
https://twitter.com/bzga_de

1. Mai: Mit HIV arbeiten? Na klar!

Schon gewusst? Menschen mit HIV können in jedem Job arbeiten. Sie sind genauso leistungsfähig wie andere und Angst vor Ansteckung muss niemand haben: HIV ist im Alltag und im Berufsleben nicht übertragbar. Diese Botschaft wollen HIV-positive Arbeitnehmer*innen zum Tag der Arbeit 2020 verbreiten. Denn noch immer erleben Menschen mit HIV im Berufsleben Diskriminierung. Seien es (unzulässige) Nachfragen im Einstellungsverfahren, das Verlangen ärztlicher Atteste oder abwertende Kommentare von Kolleg*innen nach einem HIV-Coming-out.

Die Deutsche Aidshilfe stellt die Aktion “Mit HIV arbeiten? Na klar!” auf magazin.hiv näher vor. Die Aktion findet rund um den 1. Mai, dem Tag der Arbeit statt. Ein Besuch lohnt!

Heilen oder behandeln? Und!

Jahrzehntelang war eine vollständige Heilung von HIV kaum vorstellbar. In der HIV-Forschung gab es trotzdem große Durchbrüche. Hochwirksame Medikamente können Menschen mit HIV heutzutage ein gutes und langes Leben ermöglichen. Das Ziel der Heilung wurde aber nicht vergessen und rückt mit wissenschaftlichen Fortschritt wieder mehr in den Vordergrund.

Ob und wann es eine Heilung geben wird, steht zum heutigen Zeitpunkt nicht fest. Die Besonderheiten des Virus haben Mediziner seit seiner Entdeckung vor viele Herausforderungen gestellt.

Nichtsdestotrotz gibt es einige Ansätze der Forschung, die hoffen lassen. Der folgende Artikel soll einen kurzen Überblick geben und den aktuellen Stand vorstellen.

Dabei spielen viele medizinische Fakten eine Rolle. Wer noch einmal genau nachschauen möchte, was das HI-Virus im Körper macht, findet hier ein gutes Informationsvideo.

Der „Berliner Patient“

Der bisher einzige als geheilt geltende Patient ist Timothy Ray Brown, auch bekannt als „Berliner Patient“. Sein Fall hat gezeigt, dass eine Heilung prinzipiell möglich ist – und damit die Debatte darüber neu entfacht. Der damals in Deutschland lebende US-Amerikaner war neben HIV auch an Leukämie erkrankt. Doch 2007 passierte an der Berliner Charité das, was viele für unmöglich hielten. Browns behandelnder Arzt Dr. med. Gero Hütter führte bei ihm eine Stammzelltransplantation durch, welche Brown von der HIV-Infektion sowie der Krebserkrankung befreite. Bei einer Stammzelltransplantation wird das bestehende Immunsystem des Patienten komplett durch ein Neues ausgetauscht. In diesem besonderen Fall konnte es gelingen, die HIV-Infektion zu bekämpfen, weil der Stammzellspender eine natürliche, aber seltene Genmutation der T-Zellen des Immunsystems aufwies.

Um an menschliche Zellen anzudocken, nutzen HI-Viren sogenannte Rezeptoren auf der Oberfläche der Zielzelle. Nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip passen Eiweiße in der HIV-Hülle zu diesen Rezeptoren und ermöglichen HI-Viren so das Eindringen in die Zelle. Dabei benutzt HIV mehrere Rezeptoren, so auch den Co-Rezeptor namens CCR5. Durch eine vererbte Mutation kann dieser CCR5-Rezeptor aber bei einigen Menschen vollständig fehlen (in Fachsprache: homozygote CCR5-delta-32 Mutation). Sie sind dann quasi immun gegen HIV, da die Viren nicht mehr in ihre Zellen eindringen können. Diese Mutation tritt bei ungefähr einem Prozent der mitteleuropäischen Bevölkerung auf.

Timothy Ray Brown lebt inzwischen seit über 12 Jahren ohne ART und gilt als geheilt von HIV.

Sein Beispiel erreichte einen großen Durchbruch in der HIV-Forschung, auch wenn eine Wiederholung bis jetzt noch nicht möglich war. Aktuell gibt es aber zwei vielversprechende Hoffnungsträger. Bei Patienten aus London und Düsseldorf ist nach einer ähnlichen Behandlung kein Virus mehr im Körper nachweisbar. Um von einer Heilung zu sprechen ist es jedoch zu früh, noch kann der Virus nach einiger Zeit wieder auftreten.

Gentherapeutische Ansätze

Eine Stammzelltransplantation wie bei Brown ist mit vielen Nebenwirkungen verbunden und kann mitunter zum Tod führen. Deswegen ist diese Methode keine universelle Möglichkeit, HIV beizukommen und nur Ausnahmefällen vorbehalten.

Der Co-Rezeptor CCR5 ist trotzdem wichtiger Bestandteil der HIV-Forschung. Die bisherigen Erkenntnisse liefern die Grundlage für gentherapeutische Ansätze. Die Idee ist, das Ablesen des CCR5 Rezeptors mittels Gensonden zu blockieren oder ihn mit „Genscheren“ (wie Zinkfingernukleasen, TALEN oder CRISPR/Cas9) gezielt zu entfernen. Um Hi-Viren kein Angriffsziel im Körper mehr zu bieten, sollen die veränderten Stammzellen oder Zellen ohne CCR5 das vorhandene Immunsystem ersetzen. Tierversuche haben gezeigt, dass diese Methode durchaus funktioniert. Beim Menschen lässt sich auf diese Weise bis jetzt aber nur ein geringer Anteil der HIV-Zielzellen erreichen. Es gibt zudem auch HI-Viren, welche so mutieren können, dass sie einen anderen Rezeptor als den CCR5-Rezeptor benutzen. Das war beispielsweise beim sogenannten „Essen-Patient“ der Fall.

Einen Eingriff in die Keimbahn, das heißt, einen Menschen von Geburt an mit solchen CCR5-negativen Zellen auszustatten, sieht man als sehr gefährlich und unethisch an. Der chinesische Wissenschaftler Jiankui He hatte bei zwei Embryonen diesen Eingriff vorgenommen und mit der Genschere CRISPR behandelt. Nach der Geburt der beiden Mädchen hatte er sich damit gerühmt, sie immun vor HIV gemacht zu haben. Ungeahnte „off-target Effekte“ kann man dabei aber nicht voraussagen. Diese Effekte könnten Mutationen verursachen, welche das entstehende Leben nachhaltig beeinflussen. He wurde dafür von der Fachwelt scharf kritisiert. Jüngste Veröffentlichungen seiner Arbeit lassen zudem an diesem Erfolg zweifeln.

Weitere Methoden

Neben dem CCR5-Rezeptor gibt es aber auch noch andere Ansätze, eine Heilung anzustreben. Dazu zählen zum Beispiel, das verstärkte Anwenden der ART direkt nach der Infektion oder das Einsetzen von breit-neutralisierenden Antikörpern. Das ist auch verbunden mit der Erforschung eines Impfstoffes, um die HIV-Infektion langfristig kontrollieren zu können.

CAR-T-Zelltherapie

Eine der aktuellsten Therapiemethoden ist die CAR-T-Zelltherapie. Diese kommt eigentlich aus der Krebsforschung, könnte aber theoretisch auch bei HIV-Patienten angewendet werden. Dabei werden T-Zellen mit chimären Antigenrezeptoren („chimeric antigen receptor“, CAR) ausgestattet und lassen sich dann gezielt auf ein bestimmtes Angriffsziel richten. Bezogen auf HIV könnten die Car-T-Zellen auf bestimmte Proteine von HI-Viren gelenkt werden, um so infizierte Zellen zu zerstören.

„Kick & kill“ und „Block & lock“

Eine weitere Methode richtet sich gegen latente HI-Viren, welche eine große Schwierigkeit beim Kampf gegen das Virus ausmachen. Das heißt, die Fähigkeit von HI-Viren, ihr Erbmaterial in das von menschlichen Zellen einzufügen und dort über lange Zeit inaktiv zu verweilen. In diesem Zustand richtet HIV zwar keinen Schaden an, kann aber auch nicht durch das Immunsystem oder HIV-Medikamente erkannt werden. Durch Aktivierung der infizierten Zelle wird das Virus wieder aktiv und vermehrt sich, bis die Zelle stirbt. Die im englischsprachigen Raum „Kick and kill“ genannte Methode zielt darauf ab, diese HIV-Reservoirs aufzuspüren und zu aktivieren.

Die von der aufgeweckten Zelle neu gebildeten HI-Viren können aber bei gleichzeitiger HIV-Medikation keinen Schaden mehr anrichten und vom Immunsystem beseitigt werden.

Andere Versuche gehen in die gegensätzliche Richtung. Sie wollen diese latenten HI-Viren in der Zelle einschließen, also eine Aktivierung des Virus verhindern und es damit ungefährlich machen. Diese Methode nennt man „Block & lock“ oder „Soothe & sleep“.

Fazit

Die dargelegten Forschungsfelder sind vielversprechend, besitzen jedoch alle ihre Vor- und Nachteile. Sie müssen noch weiterentwickelt und in Studien erprobt werden. Die derzeitigen Methoden sind zum Teil auch mit hohen Kosten verbunden.

Forscher vermuten, dass eine Heilung am ehesten mit der Kombination von mehreren Therapiemethoden möglich sein wird. Solange sich das Virus nicht vollständig aus dem Körper eliminieren lässt, ist das Ziel eine Senkung der Viruslast unter die Nachweisgrenze, auch ohne die Einnahme von Medikamenten. Die bereits erzielten Erfolge verleihen dabei neuen Auftrieb und lassen mit Hoffnung in die Zukunft blicken.

Paul Jäschke

Quellen und weiterführende Links (letztmalig abgerufen am 06.02.2020 um 14:00 Uhr):

https://magazin.hiv/2019/12/04/hiv-heilung-2019/

https://www.aidshilfe.de/forschung#tab-1

Vortrag Gero Hütter im Rahmen der 44. HIV- & Hepatitis-Fortbildung, Dresden 04.11.2019

Hütter, Gero. (2018). Die Heilung des Timothy Brown. MMW – Fortschritte der Medizin. 160. 27-30. https://doi.org/10.1007/s15006-018-0651-5

Hütter, Gero. (2016). Stem cell transplantation in strategies for curing HIV/AIDS. AIDS Res Ther 13, 31. https://doi.org/10.1186/s12981-016-0114-y

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/HIV-Heilung-ist-schwierig-aber-moeglich-299196.html

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/87288/CAR-T-Zelltherapie-koennte-HIV-Infektionen-langfristig-unterdruecken

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Antikoerper-gegen-HIV-eine-neue-Strategie-zur-Heilung-296211.html

„London-Patient“:

https://www.aidshilfe.de/meldung/londoner-patient-hiv-heilung

https://www.tagesspiegel.de/wissen/ein-zweiter-berliner-patient-hiv-heilung-macht-hoffnung-auf-neue-therapien/24066608.html

„Düsseldorf-Patient“:

https://www.zeit.de/news/2019-03/07/duesseldorfer-patient-womoeglich-von-hiv-geheilt-190307-99-284153

https://www.newscientist.com/article/2195780-a-third-person-may-have-become-hiv-free-after-a-bone-marrow-transplant/

„Essen-Patient“:

Esser, Stefan. Verheyen, Jens. (2019). Der >>Essen-Patient<< in: Retroviren Bulletin 2_2019, Nationales Referenzzentrum für Retroviren München, S. 2-3

Kritische Auseinandersetzung mit der Arbeit von Jiankui He:

https://www.aerzteblatt.de/archiv/203744/Keimbahntherapie-Die-ersten-CRISPR-Babies

https://www.technologyreview.com/s/614764/chinas-crispr-babies-read-exclusive-excerpts-he-jiankui-paper/?utm_source=Nature+Briefing&utm_campaign=da355fca4a-briefing-dy-20191202_COPY_01&utm_medium=email&utm_term=0_c9dfd39373-da355fca4a-44463569

 

 

S.A.M-Checkpoint in Sachsen

S.A.M Mein Heimtest – Regelmäßige Tests auf HIV und sexuell übertragbare Infektionen (STI).

Mit S.A.M kannst du dich regelmäßig auf HIV, Syphilis, Gonorrhö (Tripper) und Chlamydien testen. Die Test-Kits werden in einem diskreten Umschlag an eine Adresse deiner Wahl geliefert. Die Probenröhrchen, die du ins Labor sendest, enthalten keine persönlichen Daten, sie sind mit einer Codenummer versehen.

Das Team der Aids-Hilfe Dresden führt als S.A.M-Checkpoint nach deiner Registrierung mit dir das Erstgespräch durch. Anschließend erklären sie dir den Umgang mit dem Material. Zu Hause entnimmst du dann die Proben und sendest sie ins Labor. Die Ergebnisse erhältst du anschließend bequem per SMS.

Wie funktioniert S.A.M Mein Heimtest?

1. Online-Registrierung auf www.samtest.de

  • Du wählst einen S.A.M-Checkpoint aus.
  • S.A.M stellt dir die Kontaktdaten des ausgewählten S.A.M-Checkpoints bereit.
  • Du vereinbarst telefonisch einen Termin zur Erstberatung mit dem S.A.M-Checkpoint.

2. Erstberatung im S.A.M-Checkpoint

  • Gemeinsam mit der medizinischen Fachkraft entscheidet ihr über die für dich geeignete Testfrequenz, d. h. einmal jährlich, alle 6 Monate oder alle 3 Monate.
  • Das erste S.A.M-Testkit bezahlst du im S.A.M-Checkpoint und bekommst es direkt mit nach Hause. Alle nachfolgenden Testkits werden an deine angegebene Lieferadresse gesendet.

3. Probenentnahme zu Hause

  • Die S.A.M-Testkits enthalten alles Notwendige, um die Proben für den Labortest zu entnehmen (eine kleine Menge Blut aus der Fingerkuppe, Abstriche mit Wattestäbchen und ggf. eine Urinprobe) und zu versenden.
  • Du versendest die Proben im vorfrankierten Rückumschlag an unser Labor.

4. Ergebnismitteilung via Telefon innerhalb von 7 Tagen (nach Eingang der Proben in unserem Labor)

  • Wenn alle Tests negativ sind (keine Infektion vorliegt), informieren wir dich darüber per SMS.
  • Wenn die Analyse ergibt, dass eine Infektion vorliegt, wirst du per SMS gebeten, dich telefonisch an deinen S.A.M-Checkpoint zu wenden, um über die Ergebnisse und Behandlungsmöglichkeiten zu sprechen. Du kannst auch einen Beratungstermin im S.A.M-Checkpoint vereinbaren. Alle bei S.A.M getesteten Infektionen sind gut behandelbar.

Wie viel kostet S.A.M Mein Heimtest?

Das erste S.A.M-Testkit kostet 32,00 €. (Diesen kannst du in Dresden ausschließlich bar bezahlen.)

Zahlungsmöglichkeiten im Rahmen des Abos:

  • Zahlung pro Testkit – 32,00 €/Kit (online mit Kredit- oder EC-Karte zahlbar).
  • Wenn du eine automatische Abbuchung mit einer Kreditkarte zustimmst, zahlst du 29,00 €/Kit und sparst 3,00 €.
  • Porto und Verpackung, Laboruntersuchungen und Support sind im Preis inbegriffen.

Wie erhalte ich Informationen von S.A.M Mein Heimtest?

S.A.M Mein Heimtest hält dich per SMS auf dem neusten Stand. S.A.M Mein Heimtest sendet dir in den folgenden Fällen SMS-Nachrichten:

  • Zur Mitteilung der Kontaktdaten des S.A.M-Checkpoints, damit du dein S.A.M-Abo aktivieren kannst.
  • Zur Erinnerung an deinen persönlichen Besuch in einem S.A.M-Checkpoint zur Aktivierung des Abonnements und Abholung des ersten Testkits.
  • Um dir einen Link zu unserer Videoanleitung zu senden, die dich bei der Durchführung der Probenentnahme unterstützt.
  • Wenn das Testkit an deine Lieferadresse versandt wurde.
  • Zur Bestätigung, dass deine Proben im Labor angekommen sind.
  • Wenn deine Testergebnisse vorliegen.
  • Wenn der nächste Test ansteht und eine Zahlung fällig ist (ab dem zweiten Test).
  • Um dich zu bitten, einen kurzen Feedback-Bogen auszufüllen.

Links

Diese Informationsseite entstand mit freundlicher Unterstüzung durch die Kooperationspartnerinnen AIDS-Hilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V. & Aids-Hilfe Dresden e.V.

PrEP ist da!

Für die HIV-Prophylaxe zahlt jetzt die Kasse. PrEP wird seit dem 1.9. Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung. Deutsche Aidshilfe begrüßt breite Verfügbarkeit einer weiteren Safer-Sex-Methode. Jetzt für Versorgungssicherheit sorgen.

Seit dem 1. September ist die HIV-Prophylaxe PrEP eine reguläre Leistung der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Bei Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko übernehmen sie die Kosten für das Medikament und die erforderlichen Begleituntersuchungen. So regelt es das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG).

Dazu sagt Björn Beck vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe (DAH):

„Die Einführung der PrEP als Kassenleistung ist ein Meilenstein für die HIV-Prävention: Eine weitere Möglichkeit, sich vor HIV zu schützen, wird leichter zugänglich – unabhängig vom Geldbeutel. Jetzt geht es darum, dass auch alle von PrEP erfahren, die sie brauchen, und dass ausreichend geeignete Praxen zur Verfügung stehen.“

Die DAH startet darum unter dem Hashtag #PrEPistda einen Aktionsmonat. Sie fordert zudem die Privaten Krankenversicherungen auf, ebenfalls die Kosten für die PrEP zu übernehmen. Hier bietet sich zurzeit noch ein uneinheitliches Bild.

Eine weitere Schutzmethode

Mit der Kassenfinanzierung wird sich die PrEP weiter etablieren und in den nächsten Jahren viele Tausend HIV-Infektionen in Deutschland verhindern – laut einer Studie rund 21.000 bis zum Jahr 2030. Das wird auch dem Gesundheitssystem viel Geld sparen.

Die PrEP wird andere Schutzmöglichkeiten dabei nicht ablösen, sondern ist eine von drei heute verfügbaren Methoden, um beim Sex eine HIV-Übertragung zu vermeiden. Die anderen beiden sind Kondome und die Schutzwirkung der HIV-Therapie (sie verhindert auch die Übertragung von HIV).

Die Deutsche Aidshilfe begrüßt diese Vielfalt an Möglichkeiten: „Schutz vor HIV gelingt am besten, wenn Menschen die Methode wählen können, die am besten zu ihnen persönlich und der jeweiligen Situation passt“, betont DAH-Vorstand Björn Beck.

Engpässe in der ärztlichen Versorgung

Die PrEP dürfen auf einem Kassenrezept nur Ärzt_innen verschreiben, die auf HIV spezialisiert sind oder auf andere Weise eine entsprechende Qualifikation nachweisen können; erforderlich ist dann eine Hospitation und eine Mindestanzahl bereits behandelter HIV- oder PrEP-Patient_innen. Diese hohen Hürden werden nach Einschätzung der Deutschen Aidshilfe zu Versorgungsengpässen führen, zum Beispiel in kleineren Städten und auf dem Land. In manchen Regionen gibt es keine oder kaum HIV-Schwerpunkt-Praxen.

Dazu Björn Beck: „Wir brauchen eine Lösung, die lange Wege vermeidet und Überlastung von Arztpraxen vorbeugt. Die fachliche Qualifikation lässt sich auch auf leichtere Weise sicherstellen. Es darf nicht passieren, dass Menschen aufgrund fehlender Angebote von dieser Schutzmethode abgeschreckt werden – das könnte vermeidbare HIV-Infektionen zur Folge haben.“

Die Deutsche Aidshilfe hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung und den GKV-Spitzenverband, die die Regeln zur PrEP-Verschreibung erstellt haben, in einem Brief aufgefordert hier nachzubessern.

Was genau ist PrEP?

Bei der PrEP nehmen HIV-negative Menschen ein HIV-Medikament mit zwei Wirkstoffen ein und sind damit vor einer Ansteckung geschützt. Das Medikament verhindert, dass HIV sich in Körperzellen festsetzen kann, wenn es zu einem Kontakt mit dem Virus kommt.

Für manche Menschen, die sich bisher nicht immer vor HIV geschützt haben, ist die PrEP die beste Möglichkeit: Sie wirkt unabhängig vom Verhalten in einer konkreten sexuellen Situation. Anders als bei Kondomen können Leidenschaft, Rausch oder Ängste nicht dazu führen, dass die Anwendung unterbleibt. Zudem sind PrEP-Nutzer_innen nicht auf die Mitwirkung der Partner_innen angewiesen. PrEP nimmt auch Ängste und macht so bei manchen Menschen eine lustvolle Sexualität erst wieder möglich.

Die meisten Menschen vertragen das Medikament gut. Treten Nebenwirkungen auf, lassen sie sich in der Regel gut handhaben.

Tests auf Geschlechtskrankheiten – nicht nur bei PrEP!

Unverzichtbar ist bei einer PrEP die medizinische Begleitung. Dazu gehören regelmäßige HIV-Tests und die Überprüfung der Nierenwerte. Im Rahmen der PrEP-Versorgung sind auch routinemäßige Tests auf andere sexuell übertragbare Infektionen möglich und wichtig.

„Dass hier etwas für frühe Erkennung und Behandlung von Infektionen getan wird, ist gut für die Gesundheit und verhindert weitere Übertragungen. Diese Regel kann als Vorbild dienen. Es gibt keinen Grund, die Kostenübernahme auf die PrEP zu beschränken: Regelmäßige Checks sollten dringend bei allen Menschen von der Krankenkasse bezahlt werden, die Bedarf haben“, sagt Björn Beck.

Infoseite zur Kassenfinanzierung

PM: DAH.de 30.08.2019

Aktiv zur sexuellen Gesundheit beitragen

Neu: Frauengesundheitsportal der BZgA informiert zum Thema.

Im Vorfeld des Welttages der sexuellen Gesundheit am 04. September 2019 weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)auf ihren neuen Themenschwerpunkt „Sexuelle Gesundheit“ unter www.frauengesundheitsportal.de hin. Auf der Webseite erfahren Frauen, wie sie aktiv zu ihrer sexuellen Gesundheit beitragen können. Die Risiken sexuell übertragbarer Infektionen (STI) und anderer Erkrankungen zu kennen, ist wichtig. So sind sexuell aktive Frauen zum Beispiel besonders häufig von Infektionen der Harnwege betroffen: Weil ihre Harnröhre sehr viel kürzer als beim Mann ist, können Keime leichter in die Blase gelangen und dort eine Entzündung verursachen.

Ständiger Harndrang, brennende Schmerzen beim Wasserlassen und krampfartige Bauchschmerzen – an einer Blasenentzündung erkranken viele Frauen nicht nur einmal im Leben. Die häufigste Ursache sind Darmbakterien: Sie gelangen durch Schmierinfektionen, auch beim Sex, in die Harnröhre. Zur Vorbeugung einer Blasenentzündung gibt es eine Reihe von Alltagstipps: Hilfreich kann sein, nach dem Geschlechtsverkehr Wasser zu lassen, um Bakterien auszuspülen. Der Intimbereich sollte nach dem Toilettengang dann (und grundsätzlich immer) von vorne nach hinten gereinigt werden, damit möglichst wenige Darmbakterien in die Harnröhre gelangen. Dabei ist eine zu intensive Intimhygiene mit Seifen oder Spülungen nicht sinnvoll, da sie den natürlichen Schutz im Genitalbereich verändert. Auf ph-neutrale Waschlotionen ist dabei ebenfalls zu achten.

Der neue BZgA-Themenschwerpunkt informiert zudem über sexuell übertragbare Infektionen (STI), deren Häufigkeit in jüngster Zeit wieder deutlich ansteigt. Das Frauengesundheitsportal gibt Auskunft darüber, welche STI es gibt und welche gesundheitlichen Folgen sie haben können. Das Thema Prävention ist dabei von besonderer Bedeutung. Es werden Maßnahmen aufgezeigt, mit denen das Risiko einer Ansteckung verringert werden kann. Ergänzend weist das Portal auf die verschiedenen Beratungsangebote hin, bei denen Frauen fachlichen Rat einholen können.

Informationen für Frauen zum Thema sexuelle Gesundheit:
https://www.frauengesundheitsportal.de/themen/sexuelle-gesundheit/

Beratungsangebote für Frauen zu STI:
https://www.frauengesundheitsportal.de/themen/sexuelle-gesundheit/hilfe-und-beratung/

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) spricht mit ihren Internetseiten www.frauengesundheitsportal.de und www.maennergesundheitsportal.de gezielt Frauen und Männer an, um sie über die Möglichkeiten einer geschlechtsspezifischen Gesundheitsvorsorge zu informieren. Die Inhalte dienen der allgemeinen Information und können die persönliche Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt oder auch qualifiziertes medizinisches Fachpersonal nicht ersetzen.

Kontakt:
Pressestelle der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Maarweg 149-161
50825 Köln
pressestelle@bzga.de
https://www.bzga.de
https://twitter.com/bzga_de

Sex und Rausch

Martin Viehweger steuert einen neuen Artikel für das (Männer-) Gesundheitsportal “Pflege Deinen Schwanz” bei. Er widmet sich dem großen Thema Sex und Rausch. Pointiert beschreibt er Gründe für Substanzkonsum und nimmt dabei vornehmliche Partydrogen in den Blick. Weshalb nur ein ganzheitlicher Ansatz Antworten auf Fragen nach dem Umgang mit diesen recht neuen Phänomen liefern kann, beschreibt Viehweger eindrucksvoll. Ein offener(er) Umgang mit dem Thema bei den richtigen (Beratungs-)Stellen kann Zugänge und somit Präventionsansätze schaffen. Hier geht´s zum Artikel.

Sexuelle Assistenz

Das Bedürfnis nach Berührung, das Gefühl begehrenswert zu sein und die Anerkennung durch körperliche Interaktion sind Gründe für die Etablierung einer sogenannten Sexuellen Assistenz, die sich in Abhängigkeit ihres Settings wesentlich oder unwesentlich von Prostitution unterscheidet.

Mittlerweile existieren verschiedene Begrifflichkeiten und Definitionen, wie die Differenzierung von Passiver und Aktiver Assistenz sowie Neologismen, wie Sexualbegleitung oder Surrogatpartnerschaft. Im Folgenden soll der Versuch einer begrifflichen Schärfung vorgenommen werden, um darauffolgend eine adäquate Auseinandersetzung mit den Chancen und Herausforderungen der jeweiligen Angebote zu ermöglichen.

Jede „sexuelle Handlung mindestens einer Person an oder vor mindestens einer anderen unmittelbar anwesenden Person gegen Entgelt oder das Zulassen einer sexuellen Handlung an oder vor der eigenen Person gegen Entgelt“ ist nach §2 Prostituiertenschutzgesetz eine sexuelle Dienstleistung und somit Prostitution. Aktive Sexualassistenz, Sexualbegleitung sowie die Surrogatpartnerschaft gelten in diesem rechtlichen Sinn als sexuelle Dienstleistung. Weiter juristische Ausführungen zur Sexualassistenz und -begleitung v.a. auch im Kontext von Betreuungsverhältnissen finden Sie in der Expertise von pro familia in der Linkliste.

Diese aktive Komponente ausschließend umschreibt Passive Sexualassistenz alle Maßnahmen zur Schaffung konkreter Voraussetzungen zur Verwirklichung einer selbstbestimmten Sexualität. Beginnend bei der Körperpflege, der Rasur und dem Make Up, bis hin zur Schaffung zeitlicher Freiräume und von Privatsphäre, sowie die Unterstützung und Hinführung zur Äußerung von eigenen sexuellen Bedürfnissen oder auch Sexualberatung. Weiterhin zählen Informationen über Praktiken, die Beschaffung von Materialien und Hilfsmitteln, die Besorgung von Videos sowie die Vermittlung zu Prostituierten oder Service-Diensten zur Passiven Sexualassistenz. Somit sind die Eltern, die ihr adoleszentes Kind aufklären ebenso passive Sexualassistent_innen, wie die engagierte und professionelle Fachkraft in der Behindertenhilfe, die mit einem Klienten auf seinen Wunsch einen Pornofilm ausleiht. Dabei sind die Grenzen zwischen passiver und aktiver Assistenz mitunter fließend. Bspw. das Zeigen, wie Masturbation funktionieren kann ist eindeutig passiv, aber ist die kommunikative Begleitung während der Masturbation auch eindeutig passiv?

Sexualassistenz und Sexualbegleitung hingegen werden von zahlreichen Autor_innen und Fachkräften oft bedeutungsgleich verwendet. Dennoch beschreiben Sie eine wesentliche Differenzierung in der Angebotsform. Grob kann konstatiert werden, dass Sexualbegleitung immer ein Angebot von Aktiver Sexualassistenz darstellt. Aktive Sexualassistenz hingegen entspricht nicht immer den Überzeugungen von Sexualbegleitung. Seit 2008 bietet das Institut zur Selbst-Bestimmung Behinderter (ISBB) in Trebel die Ausbildung zur sogenannten Empower-Sexualbegleitung ISBB® an und ermöglichte somit deutschlandweit erstmalig die Professionalisierung von Sexualassistenz zu sogenannter Sexualbegleitung. Haben die Assistenzgeber_innen die, aus 4 Erotik-Workshop-Wochenenden und einem Tantra-Workshop bestehende, kostenintensive Zertifizierung zur/ zum Empower-Sexualbegleiter_in des ISBB absolviert, haben Sie das Recht, ihr Angebot als Empower-Sexualbegleitung zu bezeichnen. Der Zusatz „Empower“ soll dabei die reflexive Komponente des Angebotes mit dem Fokus auf der Befähigung zur Selbstständigkeit hervorheben. Verfügen die Assistenzgeber_innen über andere pädagogische und/ oder pflegerische Kompetenzen, als grundlegende Basisqualifikation, handelt es sich um eine professionelle Sexualassistenz. Existieren keine spezifischen Qualifikationen und darauf aufbauend kein pädagogisches Gerüst, dann sprechen wir von Prostitution. Nichtsdestotrotz ist jedes eben beschriebene aktive Angebot eine sexuelle Dienstleistung.

Ferner bietet Sexualbegleitung als Bestandteil auch eine reflektierte Surrogatpartnerschaft an. Übersetzt bezeichnet eine Surrogatpartnerschaft eine Ersatz-Partnerschaft und erfordert somit ein emotionales Verhältnis zwischen Kunde und Assistenzgeber_in. Der so entstehende therapeutische Ersatzpartner ersetzt den Sexualpartner temporär im Rahmen einer Sexualtherapie. Dieses Konstrukt berührt jedoch eine Fülle rechtliche Rahmenbedingungen, die bspw. eine gleichzeitige Tätigkeit als Psychotherapeut_in und Surrogat verbieten.

Sexualassistent_innen bezeichnen sich als Berührer_in, Nacktfalter_in, Sex-Therapeut_in, Masseur_in oder Empower-Sexualbegleiter_in ISBB®, dann jedoch nur, wenn Sie die erforderliche Qualifikation absolviert haben. In der Linkliste finden Sie darüber hinaus einen Link zu einer Liste von Sexualbegleiter_innen in Deutschland. Die Inhalte und begriffliche Bezeichnung einer sexuellen Assistenz hängt also wesentlich von der jeweiligen Qualifikation der Assistenzgeber_innen ab, sowie deren Angebotsdimension. Inhalte einer Aktiven Sexualassistenz oder Sexualbegleitung können also sein: zuhören oder reden, lachen und weinen, kuscheln und sich eng aneinanderschmiegen, Körper fühlen und berühren (dürfen), Körper und Erotik erforschen und kennen lernen, Kribbeln spüren und Spannung erleben, Geschlechtsverkehr und Entspannung genießen.

Das Angebot der sexuellen Assistenz ist weder ausschließlich von bestimmten Geschlechtern, noch konkreter Klientel nutzbar. Nichtsdestotrotz existieren verhältnismäßig viel mehr weibliche Assistentinnen, als männliche Assistenten.

Die Gründe, sexuelle Assistenz in Anspruch zu nehmen sind äußerst vielfältig und zeigen, dass es sich bei Sexualassistenz oder Sexualbegleitung nicht ausschließlich um eine zweckdienliche Umbezeichnung von Prostitution handelt. In meiner bisherigen Arbeit im Umfeld der Sexualassistenz habe ich eine Fülle von Bedürfnissen erlebt, die eine sexuelle Assistenz erfordern.

Bisher wurden die Begrifflichkeiten v.a. im Kontext der sogenannten Behinderten- und Altenhilfe verwendet. Sexuelle Assistenz ist jedoch ein Angebot, das natürlich auch von Menschen ohne sogenannter Behinderung beansprucht werden kann. Waren Sie in Ihrer Vergangenheit bspw. sexualisierter Gewalt ausgesetzt, haben Sie Erektions- oder Ejakulationsstörungen, können Sie sich aufgrund körperlicher Behinderungen nicht selbst befriedigen oder werden Sie in der Auslebung Ihrer Sexualität von äußerlichen oder innerlichen Faktoren behindert, dann bietet Sexuelle Assistenz oder Sexualbegleitung eine professionelle und reflektierte Auseinandersetzung und Hilfestellung.

Auch wenn kein tatsächliches Recht auf Sexualität und somit kein Recht auf Sexuelle Assistenz existiert, stellt diese Angebotsform eine therapeutische Unterstützungsleistung dar, die sexuelle Bedürfnisse fokussiert und somit eine Form der Sicherstellung der in Artikel 2 des Deutschen Grundgesetzes angedeuteten sexuellen Selbstbestimmung darstellt.

Es handelt sich auch um kein ‘dem Manne inne liegendes Recht darauf, jemand weiblichen zur Verfügung gestellt zu bekommen, der alles mitmacht’, so wie es angebliche feministische Plattformen beschreiben. Reflektierte sexuelle Assistenz oder Sexualbegleitung können mannigfaltige Fehlentwicklungen oder Bedürfnislücken in der sexuellen Sozialisation sowohl des Mannes, als auch der Frau, thematisieren und dürfen nicht ausschließlich mit der Ausbeutung der Assistenzgeber in unmittelbaren Zusammenhang gebracht werden.

Hinsichtlich der Finanzierung existieren mittlerweile verschiedene Argumentationswege, die bspw. einen Übernahme der Kosten von Sexualbegleitung über die Krankenkasse fordern bzw. ferner wird vereinzelt Sexuelle Assistenz bei Menschen, die unfallbedingt in der Auslebung Ihrer sexuellen Bedürfnisse beeinträchtigt sind, von der Pflegekasse finanziert. Gleichzeitig muss jedoch konstatiert werden, dass bspw. Menschen, die aufgrund Ihrer sogenannten Behinderung in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten müssen, trotz Vollzeitbeschäftigung nicht ausreichend entlohnt werden, um eine Sexualbegleitung einzukaufen. Auf diese Weise entsteht ein ungleicher Zugang zu Sexueller Assistenz in Anbetracht der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel. Die Kosten für eine Stunde Sexualbegleitung variieren in Abhängigkeit der verschiedenen Kostensätze und unterschreiten selten 80,00 Euro.

Sexuelle Assistenz bietet also abschließend eine Angebotsform, die keiner konkreten Nutzer_innengruppe zu zuschreiben ist und im Rahmen der individuellen sexuellen Selbstbestimmung von Männern und Frauen, mit und ohne sogenannter Behinderung in Abhängigkeit Ihrer Bedürfnisse in Anspruch genommen wird. Die jeweiligen Inhalte der Sexuellen Assistenz orientieren sich dabei wesentlich an den Bedürfnissen der Klienten in Wechselbeziehung mit der Angebotspalette der jeweiligen Assistenzgeber_innen, denn wie schon Kurt Tucholsky erkannte: Mit dem nackten Körper stets den Begriff der Erotik verbinden: das ist ungefähr so intelligent, wie beim Mund stets an Essen zu denken. Mit dem Mund ißt man nicht nur; man spricht auch mit dem Mund. Durch die nackte Haut atmet Mann und Frau.

Paul Berthold

weiterführende Links:

Link zu pro familia-Expertise Sexuelle Assistenz für Frauen und Männer mit Behinderungen – https://www.profamilia.de/fileadmin/publikationen/Fachpublikationen/expertise_sexuelle_assistenz.pdf

Link zu Liste von Sexualbegleiter_innen – https://www.deva-bhusha.de/sexualbegleitung-vernetzt/

43. HIV/Aids- & Hepatitis-Fortbildung

Das Thema HCV-Therapie und mögliche Reinfektionen wird oft emotional geführt. Wir wollen den Diskurs entzerren und Handlungsempfehlungen erarbeiten. Vermutet wird, dass HCV-Reinfektionen eine große Gefahr für HIV-positive Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), darstellt. Welches engmaschige Netz für Nachuntersuchungen böte sich an? Wie differenziert sollen MSM mit Reinfektion behandelt werden. Wir wollen den Abend fern von Argumenten gegen eine (erneute) Therapie einer Risikopatientengruppe ansehen – Ziel ist eine Sensibilisierung von Zielgruppen und medizinischen Personal.

„Schutz durch Therapie – 11 Jahre nach dem EKAF Statement“ – War da was? Verschiedene neue Untersuchungen bestätigen eine Nicht-Übertragbarkeit unter HIV-Therapie (HPTN052, PARTNER und Opposites Attract). Doch wie kommen die Informationen an, wer kennt sie, wie werden sie im Alltag nützlich umgesetzt? Nach wie vor berichtet die Positive Community über Unwissenheit, Diskriminierung und Benachteiligung in unterschiedlichsten Bereichen, von privat bis institutionell. Linn Mehnert gibt uns Einblicke in Lebenswelten, die elf Jahre nach EKAF weltfremd wirken. Es ist an der Zeit, die Botschaft „n=n“ (nicht nachweisbar = nicht übertragbar) gesellschaftlich zu machen.

Wir haben uns zudem etwas Neues überlegt. Jede Veranstaltung beginnt nun mit einer Infobox zu tagesaktuellen Themen. Dieses Mal informieren wir kurz über securPharm: den elektronischen Pass für jedes Arzneimittel.

Konkret:

„HCV-Reinfektionen und HIV-positive Risikogruppen – eine Herausforderung“

Dr. med. Michael Waizmann; Medcenter Leipzig

+

„Schutz durch Therapie – 11 Jahre nach dem EKAF Statement“

Psychologin Linn Mehnert (Netzwerk Frauen und Aids)

Spannende Themen erwarten Sie somit zur 43. HIV/Aids- & Hepatitis-Fortbildung am 06. Mai, um 19 Uhr im Pullman Dresden Newa. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung! Die Anmeldemodalitäten sowie eine Anfahrtsskizze zum Veranstaltungsort finden sich in folgendem PDF.

 

Weil ich es mir wert bin.

Am 24. April 2019, ab 19 Uhr findet in gewohnter Atmosphäre eine Testaktion im Bunker statt. Es besteht die Möglichkeit, sich auf HIV, Hepatitis sowie Syphilis testen zu lassen. Die Angebote sind anonym und kostenfrei. Die Ergebnisse können am folgenden Abend, dem 25. April 2019 zwischen 19 und 20 Uhr, im Bunker persönlich abgeholt werden, oder später zu den regulären Öffnungszeiten in der AIDS-Beratung Dresden.

Menschenrechte?!

Wofür steht Soziale Arbeit und Bildung in Sachsen?

Der Fachtag richtet sich an alle Organisationen der Sozialen Arbeit und Bildung, die im Freistaat Sachsen aktiv sind. Ziel ist es, einen fach- und verbandsübergreifenden Austausch zu menschenrechtsorientierten Grundsätzen in der Sozialen Arbeit und Bildung in Sachsen anzustoßen, der in einer gemeinsam getragenen Erklärung münden soll.

Die Initiative zur Veranstaltung stammt aus der Arbeitsgruppe „Interkulturelle Öffnung und Diversität“ an der mehrere Mitgliedsorgansiationen des Paritätischen Sachsen mitwirken.

Im Mittelpunkt stehen die Fragen:

  • Wofür stehen Soziale Arbeit und Bildung in Sachsen?
  • Welche Verantwortung tragen sie mit und für Menschen, denen sie ihre Aktivitäten widmen?
  • Wie positionieren sie sich selbstbewusst im gesellschaftlichen Diskurs und gegenüber der Politik?

Geplantes Programm:

10.00 Uhr – 11.00 Uhr Impuls Menschenrechte und Soziale Arbeit und Bildung

11.00 Uhr – 11.15 Uhr Kaffeepause und Zeit zum Austausch

11.15 Uhr – 12.15 Uhr Speed- Dating – Fachverbände Sozialer Arbeit und Bildung stellen sich vor – Wer sind sie? Was wollen sie? Wofür stehen sie?

  • Dachverband sächsischer Migrantenorganisationen e.V.
  • Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen und junge Frauen e.V.
  • Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jungen- und Männerarbeit Sachsen e.V.
  • Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren e. V.
  • Landesarbeitsgemeinschaft Frauenhäuser und Interventionsstellen Sachsen
  • Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Sachsen e.V.
  • SELBSTHILFENETZWERK SACHSEN (angefragt)
  • Fachgruppe Freie Schulen im Paritätischen Sachsen
  • Fachbeiräte Altenhilfe/Pflege im Paritätischen Sachsen (angefragt)
  • Kitafachbeirat im Paritätischen Sachsen (angefragt)

12.15 Uhr – 13.00 Uhr Mittagsimbiss und Zeit zum Austausch

13.00 Uhr – 15.00 Uhr Worldcafé – Wofür stehen Soziale Arbeit und Bildung in Sachsen? Entwicklung einer gemeinsamen Erklärung.

15.00 Uhr – 15.30 Uhr Abschluss und Ausklang

Mehr Informationen hier.

Die Veranstaltung wird durch das Projekt „Paritätische Fach- und Informationsstelle für interkulturelle Öffnung und Diversität (PariFID)“ organisiert.

Verhütung für Männer

Verhütung? Das ist doch Frauensache?! Stimmt! Jedenfalls fast…

Frauen sind diejenigen die schwanger werden können und sorgen sich deshalb noch etwas mehr um das Thema Schwangerschaftsverhütung als Männer. Männer hingegen werden Väter und müssen dafür auch die Verantwortung übernehmen. Bei der Verhütung steht ihnen jedoch eine weitaus geringere Auswahl an Verhütungsmitteln zur Verfügung als Frauen.

In Deutschland ist das meist verwendete Verhütungsmittel die von Frauen eingenommene Anti-Baby-Pille, mit der ca. 52% der heterosexuellen Paare verhüten. Darauf folgt das Kondom mit ca. 45%. Nach der abgeschlossenen Familienplanung entscheiden sich jeweils ca. 5 Prozent der Frauen und Männer für eine Sterilisation, beim Mann wird diese Vasektomie genannt. Die Anwendung aller anderen „weiblichen“ Verhütungsmittel liegt bei unter 5 Prozent.

In der öffentlichen Presse werden hormonelle Verhütungsmittel für Frauen (Pille, Vaginalring, Hormonspirale, Verhütungspflaster, Drei-Monatsspritze usw.) zunehmend kritischer betrachtet. Dies liegt vor allem an möglichen Nebenwirkungen, wie erhöhtem Thromboserisiko, depressiven Verstimmungen und Libidoverlust. Was nutzt die beste Verhütung, wenn sie krank machen kann und Frau keine Lust mehr auf Sex hat? Die Zahl der skeptischen Frauen nimmt zu.
Man könnte davon ausgehen, dass dies ein günstiger Zeitpunkt wäre, umfangreiche Forschungen für „männliche“ Verhütungsmethoden anzugehen – doch leider sieht es da nicht sehr rosig aus. Es gibt einige spannende Ansätze für neue Präparate und Technologien, doch derzeit sind die Forschungen durch die Pharmaindustrie nahezu vollständig auf Eis gelegt. Es scheint so, dass mit Verhütungsmitteln für Frauen so viel Geld verdient werden kann, dass es kein Interesse gibt, andere Produkte zu erforschen und weiter zu entwickeln. Möglicherweise hat dies aber auch sehr viel mit männlichen Vorstellungen von Potenz zu tun –anscheinend ist die Zeugungsfähigkeit ein wichtiges Merkmal von „Männlichkeit“. Auf einem Pariser Kongress zum Thema neuer „männlicher“ Verhütungsmethoden erfolgte der Einstiegsvortrag mit einem Verweis darauf, dass die Forschung nicht nur für neue Verhütungsmethoden wichtig sei, sondern zeitgleich auch erforscht wird, wie die Zeugungsfähigkeit von Männern zunehmen könne. Die Zunahme von Zeugungsfähigkeit könnte als Gegenteil von Schwangerschaftsverhütung wahrgenommen werden – aber vielleicht sind Männer da auch einfach etwas schwer zu verstehen… Um in der Forschung voran zu kommen, müssen sich vor allem auch Männer den gesellschaftlichen Fragen von strukturellem Sexismus und kritischer bzw. positiver Männlichkeit zuwenden.

Heißt das also, dass die Männer selbst schuld daran sind, dass sie die Verhütung nicht selbst in die Hand nehmen können? Wollen sie gar nicht selbst verhüten? Zumindest die 45% der Kondomnutzer und die ansteigende Zahl der durchgeführten Vasektomien zeigen etwas anderes. Im Moment sind dies die einzigen Verhütungsmethoden auf die Männer zugreifen können. Wir werden sie uns deshalb etwas genauer anschauen. Anschließend gibt es noch einen kurzen Ausblick darauf, was es theoretisch für andere Methoden geben könnte. Die Hoffnung auf eine Veränderung des männlichen Verhütungsmarktes stirbt zuletzt.

Coitus Interruptus – keine adäquate Verhütungsmethode

Der Vollständigkeit halber soll der Coitus interruptus, also das herausziehen des Penis vor dem Samenerguss, hier mit aufgeführt werden. In einer alten Weißheit wird treffend gefragt: „Wie nennt man die Paare, die mit Coitus interruptus verhüten? Richtig: Eltern!
Der sogenannte Pearl-Index gibt an, wie viele von 100 Frauen schwanger werden, wenn sie ein Jahr lang mit der gleichen Methode verhüten. Der Pearl-Index von Coitus interruptus liegt bei ca. 30 – d.h. dass 30 von 100 Frauen schwanger werden, die so „verhüten“. Darauf kann Mann sich also nicht verlassen. Angeblich verhüten dennoch 2% der Paare mit Coitus Interruptus – vielleicht die Untentschlossenen, die sich nicht so sicher sind, ob sie ein Kind haben möchten oder nicht.

Das Kondom

Das Kondom, auch als Gummi, Verhüterli, Präservativ, Pariser oder Lümmeltüte bekannt, ist das weit verbreitetste Verhütungsmittel für Männer. Es stellt eine Barriere für die Spermien dar, damit diese nicht in die Vagina gelangen können, um zur befruchtungsfähigen Eizelle vorzudringen. Es hat den großen Vorteil, dass es neben einer möglichen Schwangerschaft auch vor vielen sexuell übertragbaren Infektionen, wie z.B. HIV oder Tripper (Gonorrhoe) schützen kann. Damit eignet es sich insbesondere für Menschen, die Geschlechtsverkehr mit noch unbekannten oder wechselnden Sexualpartner*innen haben.

Das Kondom wird über den steifen Penis abgerollt bevor dieser in die Vagina eindringt. Vor dem Überziehen drückt man die Luft aus dem Reservoir, in dem dann beim Samenerguss das Sperma landet. Die Anwendung des Kondoms ist prinzipiell sehr einfach und auf den Packungen ausführlich beschrieben, es ist aber trotzdem sinnvoll das Überziehen eines Kondoms am Penis zu üben, bevor man damit verhüten möchte.

Kondome sind mittlerweile in allen Supermärkten, Drogerien und auch online sehr leicht erhältlich. Je größer die Packungseinheiten sind, desto günstiger ist das Kondom. Die günstigsten Modelle sind für ca. 10-12 Cent pro Stück erhältlich, können in kleineren Packungen aber auch deutlich teurer sein.
Was viele nicht wissen ist, dass Kondome in unterschiedlichen Größen angeboten werden.  Dabei spielt die Länge keine Rolle, sondern nur der Durchmesser des Kondoms. Standardgrößen haben einen Durchmesser (Breite) von meist 52mm. Es gibt engere Kondome, die für schmalere Penisse geeignet sind und weitere Modelle für breitere Penisse. Die geeignete Größe kann Mann mittels eines Kondommaßbandes (Kondometer) herausfinden. Dafür gibt es verschiedene Vorlagen herunterzuladen oder online zu bestellen, beispielsweise bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA). Da jeder Penis unterschiedlich geformt und gebogen ist, ist es durchaus sinnvoll verschiedene Kondome auszuprobieren, bis das passende Modell gefunden wurde. Ein gut passendes Kondom ist beim Geschlechtsverkehr nicht zu spüren.

Bei richtiger Anwendung ist das Kondom ziemlich sicher, dennoch kann es immer vorkommen, dass ein Kondom abrutscht oder reißt. Männer die noch sicherer gehen möchten, könnten hier zusätzlich zum Kondom den Coitus Interruptus anwenden um außerhalb des weiblichen Körpers zum Samenerguss zu kommen. Der Pearl-Index von Kondomen liegt bei ca. 2-12. Diese hohe Zahl ist auf Fehler bei der Anwendung zurückzuführen. Mann sollte zur Sicherheit stets auf die Unversehrtheit vorm Öffnen achten. Auch das Mindeshaltbarkeitsdatum der Kondome, sowie eine geschützte Lagerung außerhalb von Sonne, Wärme und spitzen Gegenständen sind wichtig.

Vasektomie

Die Sterilisation des Mannes ist mit einem Pearl-Index von 0,1 eine der sichersten Verhütungsmethoden überhaupt. Durch ihren oft endgültigen Charakter sollte eine Vasektomie reiflich überlegt sein und kommt nur für einen bestimmten Teil der Männer in Frage, nämlich für diejenigen, bei denen kein Kinderwunsch (mehr) besteht.

Die Vasektomie ist eine etwa 15-20-Minütige, meist ambulant durchgeführte Operation. Dabei werden die Hoden, unter lokaler Betäubung, mittels Skalpell oder Punktation (Non-Skalpell-Methode) minimal geöffnet. Anschließend werden die Samenleiter durchtrennt und abgebunden und die Öffnung wird wieder vernäht. Der Eingriff birgt normalerweise kaum Gefahren für Nebenwirkungen. In den ersten zwei Wochen ist mit leichten Schmerzen und einem Druckgefühl zu rechnen, welches aber zügig nachlassen sollte. Bis zu 5 % der Männer berichten auch über länger anhaltende Hodenschmerzen und auch wenige Berichte von chronischen Hodenschmerzen sind bekannt.

Die Vasektomie hat keinen Einfluss auf Hormone oder die Spermienproduktion. Die Spermien kommen nicht weiter als bis zur abgebundenen Stelle im Samenleiter und werden dort einfach wieder abgebaut. Da im Sperma nur ca. 3-5 % Spermien vorhanden sind, merken die wenigsten Männer überhaupt eine Veränderung des Spermas. Manche berichten, dass es etwas flüssiger ist als vorher – die Menge und Beschaffenheit ist aber fast die gleiche, nur eben ohne Spermien. Die Unfruchtbarkeit ist nicht sofort nach der OP gegeben sondern erst nach ca. 25 Ejakulationen. Um sicher zu gehen werden zwei Spermiogramme angefertigt, die dem Mann die Unfruchtbarkeit bestätigen. Bis dahin sollte noch mit einer anderen Methode verhütet werden.

Die Kosten der Vasektomie schwanken zwischen ca. 500-1000 Euro, wodurch sie im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden langfristig recht günstig ist. Es ist möglich, die Vasektomie rückgängig zu machen – die Erfolgschancen liegen bei 75%. Allerdings ist dies eine schwerwiegende Operation, die unter Vollnarkose durchgeführt werden muss und mit 2000-6000 Euro auch sehr teuer ist. Da die wenigsten dies wollen, sollte eine Entscheidung zur Vasektomie also gut überlegt sein und auch Themen mitgedacht werden, denen es nicht leicht fällt sich zu stellen. Dies können beispielsweise die Trennung der Partnerschaft und der mögliche Kinderwunsch einer neuen Partnerin sein, aber auch der Tod der eigenen Kinder und ein dadurch wiederkehrender Kinderwunsch.

Es gibt viele Männer und Frauen, die eine Vasektomie als „Entmännlichung“ verstehen. Dies ist eigentlich völlig unbegründet, da sie eben keinen Einfluss auf die körperlichen Vorgänge hat. Hier sind wir wieder beim Thema der Potenz und Zeugungsfähigkeit als wichtigem Symbol für Männlichkeit. Möglicherweise kann eine gute Aufklärung und ein Gespräch mit dem*der durchführenden Ärzt*in viele Ängste nehmen. Die Bedenken sind dennoch nicht zu unterschätzen. Wenn Mann ein ungutes Gefühl hat und sich nicht sicher ist, dann ist die Vasektomie vielleicht für ihn (noch) nicht die richtige Option. Auch die Bedenken einer Partnerin können ein Argument gegen eine Vasektomie sein.

Wenn Vasektomie nicht in Frage kommen sollte, was bleibt dann noch übrig?
Entweder das Ausweichen auf die verschiedensten Verhütungsmittel von Frauen, oder abwarten und Tee trinken. Gendarussa Kräutertee zum Beispiel, der eine verhütende Wirkung hat und als Grundlage für eine Pille für den Mann dienen könnte. Andere Methoden könnten RISUG oder Vasalgel, Hodenwärmende Unterwäsche, oder das Bimek Samenleiter Ventil sein.

Das Bimek Samenleiterventil

Das Bimek SLV ist ein kleines Ventil, was mittels einer Operation in den Samenleiter eingebaut wird. Es ist ungefähr so groß wie ein Gummibärchen. In dem Ventil befindet sich ein Sicherheitsschalter, mit dem man das Ventil schließen kann und dann innerhalb weniger Tage unfruchtbar ist. Entscheidet man sich dann doch für ein Kind, wird die Fruchtbarkeit „auf Knopfdruck“ innerhalb von 24 Stunden wieder hergestellt. Die Forschung ist vielversprechend und wird ausschließlich an männlichen Probanden und nicht an Tieren durchgeführt.

RISUG und Vasalgel

Ebenfalls sehr viel Versprechend ist die Forschung an der Methode „Reversible inhibition of sperm under guidance“(RISUG) welche schon vor über 30 Jahren von Sujoy K. Guha in Indien entwickelt wurde. Sie funktioniert so, dass ein Kunststoffgel in den Samenleiter gespritzt wird, welches sich dort festsetzt und die vorbeifließenden Spermien bewegungsunfähig macht. Es wird deshalb als reversibel beschrieben, da es ein Lösungsmittel gibt, welches den Kunststoff wieder auflöst. Es gab bereits klinische Tests, die aber aufgrund neuer Gesetzeslagen in Indien gestoppt wurden. In den USA wurde das Patent gekauft und unter dem Namen „Vasalgel“ weiterentwickelt. Das Vasalgel wurde an Affen erfolgreich getestet. Der derzeitige Stand der Forschungen wird, wie bei allen männlichen Verhütungsmethoden, in verschiedenen Artikeln und Internetportalen sehr unterschiedlich angegeben. Es ist deshalb unklar, ob und wann die ersten Tests bei Männern zugelassen werden.

Gendarussa Kräutertee und die Pille für den Mann

Die Pflanze „Justicia gendarussa“ wächst in Indonesien und wird dort schon lange zur Herstellung von Kräutertees verwendet. Dabei wurde festgestellt, dass der Wirkstoff „Gendarusin“ eine schwangerschaftsverhütende Wirkung hat. Aus dem konzentrierten Wirkstoff wurde eine pflanzliche Pille hergestellt, die in ersten Tests eine sehr hohe Wirksamkeit hatte. Es gab aber noch keine ausführlichen klinischen Tests und vermutlich müssten diese in Europa oder den USA aufgrund schärferer Gesetze auch erneut durchgeführt werden.
Auch in Australien wird an einer Pille für den Mann geforscht, welche mittels eines chemischen Signals den Transport von Spermien hemmen soll. Sie soll keinen Einfluss auf den Hormonhaushalt des männlichen Körpers und keine Nebenwirkungen auf die Spermienproduktion haben. Sie ist noch nicht für klinische Tests zugelassen und wird dadurch wohl auch in den nächsten fünf bis zehn Jahren keine Alternative darstellen.

Hodenwärmende Unterwäsche und Hodenbäder

Wir wissen, dass die Hoden deshalb im Hodensack hängen, weil die Spermienproduktion nur funktioniert, wenn es 2-4 Grad kälter ist als im restlichen Körper. Das heißt im Umkehrschluss, dass die Spermienproduktion zurückgeht, wenn die Hoden warm werden. Dafür gibt es verschiedene Versuche, die Hoden in den Körper zu schieben und mittels sehr enger Unterhosen oder eines speziellen Rings festzuklemmen. Auch regelmäßige heiße Hodenbäder oder die Erwärmung mittels Ultraschall könnten die Spermienproduktion eindämmen. Es besteht bisher aber keine Klarheit wie Wirkungsvoll diese Methoden wirklich sind. Bisher sind nur Selbsttests von Männern bekannt, die damit recht erfolgreich waren.

Der bisherige Stand aller Forschungen zu neuen männlichen Verhütungsmethoden ist also insgesamt nicht sehr befriedigend. Es braucht mehr Männer die sich lautstark dafür einsetzen, selbst Verantwortung für die Schwangerschaftsverhütung übernehmen zu wollen. Außerdem sollten  wir unsere traditionellen Verständnisse von Männlichkeit überdenken und nicht von der Potenz und Zeugungsfähigkeit abhängig machen. Dies wäre ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in eine Gesellschaft, in der vielfältige Lebensweisen abseits geschlechtlicher Zuschreibung möglich sind. Dann können Männer* irgendwann hoffentlich selbst (mit-)entscheiden, ob sie Kinder bekommen wollen oder nicht.

Johannes Reuter, Männernetzwerk Dresden e.V.

* Der Autor verwendet das Sternchen (Asterisk *), um geschlechtliche Vielfalt abzubilden. Es nimmt Menschen aller Geschlechter in den Blick, auch diejenigen, die sich weder als männlich noch als weiblich definieren (wollen). Zugleich beinhaltet es die kategorische Unabgeschlossenheit von Geschlecht.

Quellen und Weiterführende Links (letztmalig abgerufen am 19.12.2018 um 16:00 Uhr):

https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/urologische-krankheiten/article/965114/verhuetung-pille-mann-entwicklung.html

https://bimek.com

www.bzga.de

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2353/umfrage/genutzte-verhuetungsmittel-und–methoden/

https://www.deutschlandfunk.de/pille-unter-beobachtung-verhuetung-oder-verhaengnis.724.de.html?dram:article_id=430782

https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/

https://mensafe.de/

https://www.taz.de/!5525508/

https://sz-magazin.sueddeutsche.de/die-loesung-fuer-alles/wo-ein-wille-ist-auch-eine-pille-85644

https://www.vasektomie.de

Vorsorge bei Männern

„Ein Indianer kennt keinen Schmerz!“ Schon in frühen Jahren werden Jungen mit solchen Aussagen konfrontiert. Inwiefern bestimmt das ihre spätere Selbstwahrnehmung und ihr Gesundheitsempfinden? Mit solchen Hintergedanken soll das Thema der Gesundheitsvorsorge bei Männern betrachtet werden.

Aber was genau verbirgt sich überhaupt hinter diesem Begriff? Unter Gesundheitsvorsorge versteht man alle Maßnahmen, mit denen die Gesundheit eines Menschen möglichst lange erhalten bzw. einer möglichen späteren Erkrankung vorgebeugt werden soll (vgl. Dudenredaktion).  Solche Vorsorgeangebote dienen der frühen Erkennung von häufig auftretenden Erkrankungen, um sie dadurch möglichst gut behandeln bzw. heilen zu können. Eine ziemlich sinnvolle Sache, oder?

Aber scheinbar gehen Männer nicht gerne zum Arzt. Wir werden oft als „Vorsorgemuffel“ bezeichnet. Ist das gerechtfertigt? Nehmen wir die eigene Gesundheit nicht so wichtig?

Tatsächlich gibt es bei der Inanspruchnahme von Vorsorgeangeboten eine hohe männliche Zurückhaltung, nur jeder Fünfte nutzt solche regelmäßig. Und dabei sterben Männer im Schnitt fünf Jahre früher als Frauen. Männer leben statistisch gesehen riskanter, trinken mehr Alkohol, sind öfter übergewichtig und rauchen mehr. Wie die britische Krebsforschungsgesellschaft veröffentlichte, war 2013 die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu sterben bei Männern um 35% höher als bei Frauen (vgl. Informationszentrum für Prävention und Früherkennung). Hinzu kommt, dass wir unsere körperliche Verfassung scheinbar besser einschätzen, als sie es tatsächlich ist (vgl. Stiehler; Weißbach, S. 23).

Wäre es beim Lesen dieser Forschungsergebnisse nicht höchste Zeit als Mann seiner Gesundheit vorzusorgen und sich regelmäßig „durchchecken“ zu lassen? Und welche Angebote gibt es überhaupt dafür? Hier ein grober Blick auf die von der Krankenkasse bezahlten Vorsorgeoptionen für Männer:

ab 18 Jahren
Impfungen für Erwachsene (alle 10 Jahre)

ab 35 Jahren
„Check-Up 35“ (alle 2 Jahre): Überprüfung der Blut- und Urinwerte zur Früherkennung von Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie Diabetes
Hautkrebsscreening (alle 2 Jahre)

ab 45 Jahren
Krebsfrüherkennung (jährlich): Tastuntersuchung der Prostata und der äußeren Geschlechtsorgane

ab 50 Jahren
Darmkrebsfrüherkennung (jährlich bis zum 55. Lebensjahr): Test auf verborgenes Blut im Stuhl und Tastuntersuchung des Enddarms

Ab 55 Jahren
Darmkrebsfrüherkennung: Darmspiegelung (alle 10 Jahre) oder Stuhltest (alle 2 Jahre)

ab 60 Jahren
Grippeschutz (jährlich): Standardimpfung gegen Influenza & Pneumokokken-Schutzimpfung

(vgl. Informationszentrum für Prävention und Früherkennung)

Darüber hinaus gibt es Empfehlungen wie das selbstständige monatliche Abtasten der Hoden auf Verhärtungen oder Vergrößerungen als Krebsprävention. Auch sollten sich z.B. Männer mit vielen verschiedenen Sexualpartnerinnen oder -partnern regelmäßig auf sexuell übertragbare Krankheiten testen lassen. Generell gilt es bei Beschwerden oder Unsicherheiten lieber heute als morgen zum Arzt zu gehen.

In der obigen Übersicht fällt auf, dass sich die Vorsorgeangebote ausschließlich auf den Körper beziehen. Die psychischen Aspekte werden nicht berücksichtigt. Dabei ist in den letzten Jahren sogar ein Anstieg von psychischen Störungen bei Männern erkennbar gewesen. Es bleibt offen, ob dies Ausdruck einer verschlechterten Gesundheitssituation oder eines besseren und offeneren Umgangs von Männern mit ihren Problemen ist.

Interessant und widersprüchlich zugleich ist die gemäß zahlreichen Studien und Statistiken nur halb so hohe Depressions- aber dreimal höhere Suizidrate im Vergleich zu Frauen. Die für Männer typischen nach außen gerichteten Symptome (Aggressivität, Risikofreude, Griff zu Alkohol und Drogen) überdecken oft die klassischen Depressionsanzeichen wie Niedergeschlagenheit und Selbstzweifel. Männer geraten ebenfalls in seelische Notsituationen. Allerdings verschweigen sie diese häufig und Ärzte fragen selten nach. Für gewöhnlich gelten sie nur als krank, wenn es der Körper ist. Dabei können sich körperliche sowie seelische Probleme sogar gegenseitig bedingen. Psychische Erkrankungen bei Männern werden so häufig übersehen, fehlgedeutet und nicht bzw. falsch behandelt (vgl. Hausschild 2013).

Das Selbstverständnis von Männern kann gesundheitsschädigend sein, muss es aber nicht. Ein einheitlicher Männerbegriff ist sinnlos, da sie sich nach sozialer Schicht, Lebensphase, sexueller Orientierung, etc. unterscheiden. Daran gekoppelt sind auch verschiedene Lebenserwartungen und ein unterschiedliches Gesundheitsverhalten. Gesellschaftlich gibt es oft aber noch einseitige Vorurteile gegenüber Männern, die ebenfalls auf die medizinische Fachwelt übergreifen können. Es sind also auch die Vorsorgeangebote und Strukturen der psychischen Versorgung, die sich verändern müssen – sie müssen an die Männer angepasst werden, da sie oftmals noch nicht deren Lebenswirklichkeiten entsprechen (vgl. ebd.).

Diese Erkenntnis darf aber nicht davon ablenken, dass wir Männer ebenfalls Verantwortung für unser seelisches und leibliches Wohl übernehmen müssen. Wie können wir dies tun und unser Gesundheitsverhalten verbessern?
Wir sollten das Zulassen von Schwäche als Teil und Stärke eines Konzeptes von Männlichkeit sehen. Dazu gehört es Krisen und Nöte zu akzeptieren. Nicht nur die uns umgebenden Strukturen sind gefordert etwas zu ändern, auch wir sollten uns rechtzeitig Hilfe suchen und diese annehmen. Dadurch ist es zudem eher möglich Reserven der Angebote zu erkennen und darauf aufmerksam zu machen.

Indianer kennen sehr wohl Schmerz. Es gilt diesen aber nicht zu ignorieren, sondern als Warnzeichen des Körpers bzw. Geistes anzuerkennen. Man sollte ihn überwinden, indem man sich helfen lässt oder ihn schon vorausschauend durch die Inanspruchnahme von Vorsorgeangeboten mindern.

Peter Ivanics

Quellen und weiterführende Links:

Dudenredaktion: Gesundheitsvorsorge auf Duden online. URL: https://www.duden.de/rechtschreibung/Gesundheitsvorsorge – Download vom 18.12.2018.

Informationszentrum für Prävention und Früherkennung: Vorsorge für Männer. Auf zum Gesundheits-TÜV! URL: https://www.vorsorge-online.de/patienten/vorsorgefinder/vorsorge-fuer-maenner/ – Dowload vom 18.12.2018.

Hausschild, Jana (2013): Gesundheitsbericht. Ärzte ignorieren seelisches Leid der Männer. Letzte Aktualisierung: 24.04.2013. URL: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/maennergesundheitsbericht-aerzte-ignorieren-psychisches-leid-der-maenner-a-896116.html – Download vom 18.12.2018.

Stiehler, Matthias; Weißbach, Lothar (Hrsg.): Männergesundheitsbericht 2013. Im Fokus: Psychische Gesundheit. Bern: Verlag Hans Huber.

Sex und Rausch

„Drogen gab es doch schon immer seit es die Menschheit gibt“ – eine vielleicht etwas zu leichtfertig rechtfertigende Meinung zur Legitimierung des eigenen Konsums. Viel mehr sollten Gespräche über den Rausch stattfinden, der in Form von Trommelrhythmen, Tanzriten, rituellen Zeremonien, beim Sport, beim Genießen von Schokolade oder beim Sex beflügelt. Endorphine – Glückshormone – werden im Körper ausgeschüttet, erwecken die Möglichkeit sich neu zu entdecken, Grenzen der Eintönigkeit zu überschreiten und neue Vorlieben, Wünsche, Möglichkeiten der eigenen Selbstwahrnehmung zu erschließen. Allerdings bewirkt die Schnelllebigkeit der aktuellen Leistungsgesellschaft diesen Rausch, oft aus Bequemlichkeit, mit einfachen, effizienteren Methoden zu erlangen: Substanzkonsum.

Im letzten Jahrzehnt hat sich dabei im sexuellen Kontext ein neues Phänomen bei Männern, die Sex mit Männern (MSM) haben, etabliert: Chemsex. Der Begriff, der im anglikanischen Raum seit ca. 2004 und in Deutschland seit 2009 benutzt wird, beschreibt die Einnahme von bestimmten chemischen, psychoaktiven Substanzen zur Amplifizierung der eigenen sexuellen Kultur. Chemsex beschreibt dabei kein Phänomen herkömmlicher Traditionen von sexuellem Substanzkonsum wie er im Partyleben (recreational drugs) zwischen Menschen aller Geschlechter stattfindet., sondern geschieht zur Anregung des sexuellen Appetits, zum Abbau von Hemmungen, zur Steigerung des eigenen Sexualempfindens. Die Euphorisierung steht oft im Kontrast zu einer Pseudo-Intimität: intime Handlungen werden unter dem Einfluss von Drogen akzeptiert, die sonst nicht zugelassen worden wären.

Der gemeinsame Konsum findet auf Sex-Partys zumeist auf privaten After-Partys oder zu Hause statt, wobei die Substanzen gemeinsam über das gesamte Wochenende hinweg und in unterschiedlichen Kombinationen konsumiert werden. Die gebräuchlichen Substanzklassen sind Gamma-Butyrolactone (Vorstufe der Gamma-Hydroxybutyrate; GBL, GHB, „G“), Ketamine („Keta“), Christal Meth/Methamphetamine („Tina“, „T“, „Tante“) und Mephedron. Sie werden im sexuellen Kontext oft mit Poppers (Amylnitrit) sowie den PDE5-Inhibitoren (Sildenafil, Tadalafil u.a.) kombiniert (Bracchi 2015, Stuart 2016). Der Substanzkonsum geschieht inhalativ (Rauchen), intranasal (sniffing), intravenös (slamming), oral (Schlucken von „Bömbchen“) sowie rektal (Suppositorien). Das „slamming“ spielt dabei eine besondere Rolle.

Die Verbreitung vollzog sich parallel zu den bzw. innerhalb der Netzwerke und Online-Dating-Foren, unter MSM (Stuart 2016). Chemsex ist auch Resultat eines veränderten Umgangs mit Technologie (Dating-Applikationen, – Foren), erleichterter Verfügbarkeit von Sex einerseits und Substanzen andererseits. Die user sind oft international, gut vernetzt, reisefreudig und aus allen gesellschaftlichen Schichten. Genaue Daten sind schwierig zu erheben. Viele Nutzer vermeiden Befragungen aus Angst oder Schamgefühl, aber auch zum Schutz der „Chemsex-Community“ (Stuart 2016). Eine hohe Dunkelziffer ist daher anzunehmen. Validierte Untersuchungen sind rar.

Die Promotoren für den Gebrauch sexuell stimulierender Substanzen sind vielseitig: Selbstoptimierung des eigenen Lebens, wie er auf Facebook oder Instagram geschieht, wo eine idealisierte Realität „geliked“ und „geshared“ wird und den Leistungsdruck auf die perfekte Welt erhöht, wirkt sich gerade auch auf die Sexualität aus. Sichtbare Sexualität in Pornofilmen reduziert diese auf den Akt der reinen Penetration, möglichst 45 Minuten, mit mehreren Orgasmen, in heteronormativen Rollen. Intimität, Verschmelzungswunsch, das Riechen und Schmecken als sexueller Akt werden vernachlässigt. Diesem Leistungsdruck stehen Menschen ohnmächtig mit Angst vor Errektionsverlust und Performationsdruck gegenüber. Substanzkonsum hilft dagegen bequem wie auf Bestellung. Auch beim Austesten von eigenen Grenzen, bei der Abwehr sozialen Drucks, Kompensation von sozialen oder persönlichen Konflikten verringert Substanzkonsum Schamgefühl, senkt die Schwelle der Kontaktaufnahme (entaktogen) (Stuart 2016), bringt die Möglichkeit, sich neu zu entdecken, auszuleben – der Eskapismus/Ausbruch aus der Abgestumpftheit der eintönigen Normativität einer Leistungsgesellschaft. Diese Effekte können im Rahmen des schwulen coming out bzw. bei der sexuellen Identitätsfindung auch durchaus erwünscht sein.

Im Gespräch mit den usern hilft vor allem eine wertschätzende, vorurteilsfreie Kommunikation, die sich zwischen drei Punkten aufspannt: Die beratende Person sollte sich die Frage stellen „aus welchem Umfeld komme ich her, welche Vorurteile habe ich gegenüber Substanzkonsum?“ – ein*e Ärzt*in  bewertet so Alkoholkonsum ganz anders, rigider, wenn der eigene familiäre Hintergrund von alkoholabhängigen Eltern geprägt war. Dem gegenüber stehen die user – „Wo hole ich als beratende Person die user ab?“ hatten diese bereits stationäre Entzüge, geben sie uns einen klaren Behandlungsauftrag mit der Frage nach Unterstützung bei einem Überkonsum oder häufen sich einfach nur die Krankschreibungen und Befindlichkeitsstörungen als vielleicht Ausdruck eines beginnenden nicht wahrhaben wollenden Überkonsums? Als drittes entscheidet auch die aktuelle kulturelle Umgebung: befindet sich das Beratungssetting in einer Großstadt, wo tabuisierte Themen offener zur Sprache kommen oder befinden wir uns in Regionen mit kulturell ausgeprägten Stigmatisierungen gegenüber intimen Themen, wodurch ein offenes Ansprechen kaum zu ehrlichen Aussagen führt?

Entscheidend ist die Frage des uses oder abuses, des Gebrauches oder Über-/Missbrauches. Ist Sex auf GBL 1x/Monat am Wochenende ein kontrollierter Substanzkonsum? Wer entscheidet wo die Grenzen sind? Sicherlich helfen hier Fragen, inwiefern sich die Prioritäten im Leben des users hauptsächlich auf die nächste Sexparty konzentrieren, sich Freundeskreise rein auf Datingapp-Bekanntschaften beschränken oder finanzielle Mittel nur noch für Substanzen verwendet werden. Unter Mephedron bzw. Methamphetamin besteht schnell die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit und eines damit einhergehenden Substanzmissbrauchs.

Der Substanzkonsum birgt das Risiko für die Infektion mit den klassischen sexuell übertragbaren Erkrankungen (Lues, Gonorrhoe, Chlamydien- und Mykoplasmen-Infektionen), daneben auch für die viralen Hepatitiden (A-C) sowie für HIV durch den gemeinsamen Gebrauch von Sexspielzeug, die gemeinsame intravenöse Applikation, und allem voran durch ungeschützten Geschlechtsverkehr („barebacking“). Chemsex erfolgt zumeist mit wechselnden Geschlechtspartnern, beim Gruppensex und im Kontext risikoreicher Sexualpraktiken („Fisting“, „Sounding“).

Vor allem aber ist unter Drogeneinfluss die interpersonelle Kommunikation bezüglich einvernehmlicher Sexualpraktiken erschwert (consensual Sex) (Bourne 2015).

Der fehlende Zugang zu Informationen, Vorurteile und die Stigmatisierung stellen Risiken dar (Villarreal 2017). Der Großteil der Nutzer passiert eine Phase im Leben mit Substanzkonsum ohne Zwischenfälle, eine wachsende Zahl jedoch mit schweren körperlichen und psychischen, teils lebensbedrohenden Traumata (Hudson 2017).

Langfristig können wir diesem Phänomen auf verschiedenen Ebenen begegnen: verbale Interventionen, Aufklärung und Beratung für user vor allem in niedrigschwelligen Angeboten der schwulen Community bzw. der Selbsthilfe. Diese Angebote sind besonders wertvoll in Verbindung mit dem Zugang zu kostenfreien STD-Testungen und anonymen Substanzchecks. Es etabliert sich zunehmend die Begleitung von kontrolliertem Konsum durch ein starkes Netzwerk aus NGOs und Selbsthilfe-, Sport- sowie Freizeitgruppen. Spezialisierte ambulante und tagesklinische Einrichtungen sowie stationäre Entzugskliniken zur Langzeitentwöhnung und Rehabilitation sind rar. Der Fokus zukünftiger Therapien sollte auf dem Umgang mit Sexualität, Intimität und Körperarbeit liegen. Berührung, körperliche Nähe aushalten, Massagen, Entspannungsübungen, Atemtraining, Meditation, gemeinsame Bewegungsübungen, Gespräche mit anderen usern und erfahrenen medical Professionals  schaffen Vertrauen im Umgang mit der eigenen Scham und sensibilisieren für ein neues, bewusstes, nachhaltiges Erlebnis von Stimulation, welches später auch bei sober Sex unterstützen und wieder zu einem Rausch führen kann. Es zeigen sich interessante, erfolgversprechende Ansätze in „mindfullness-based“ komplementären psychosozialen Interventionen (Gonzales-Baeza 2017), doch vor allem sollte die Verantwortung zurück in die Community gegeben werden: Körperarbeit von und mit usern, offene Mikrofone (wie z.B. Let’s talk about Sex and Drugs in Berlin) oder offene Abende in community nahen Bars/Cafés, welche zu Gesprächen um „Sexualität“ oder „Männlichkeit“ einladen.

Dr. M. Viehweger /// Oberarzt Checkpoint Zürich /// Infektiologe Praxis Cordes Berlin /// mail@martinviehweger.com

weiterführende Literatur

Bracchi M1, Stuart D, Castles R, Khoo S, Back D, Boffito M. Increasing use of ‘party drugs’ in people living with HIV on antiretrovirals: a concern for patient safety. AIDS. 2015 Aug 24;29(13):1585-92.

Bourne A, Weatherburn P. “Chemsex” and harm reduction need among gay men. International Journal of Drug Policy. December 2015. 26 (12), 1171-1176.

Bourne et al. The Chemsex Study. Sigma Research, London School of Hygiene & Tropical Medicine, 2014.

González-Baeza A, et al. Effectiveness of a mindfulness-based intervention, 2017. IdiPAZ EACS, Poster.

Stuart D. A chemsex crucible: the contex and the controversy. J Fam Plann Reprod Health Care, 2016, 42(4):295-296.

Villarreal D. Meth: Alcohol and Other Drugs Harm More People. Hornet, Article April 15, 2017. 2

Umfrage für LSBTTIQ*

Online-Link zur Studie zu Gewalterfahrungen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, trans* und inter*geschlechtlichen sowie queeren Menschen in Sachsen | Umfrage startet im Januar 2019.

Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die sich mit vorurteilsbezogener Gewalt bzw. Hasskriminalität gegen LSBTTIQ* und deren polizeilicher Erfassung im Bundesland Sachsen beschäftigen. Deshalb führt die LAG Queeres Netzwerk Sachsen in Kooperation mit der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida dazu die erste wissenschaftliche Studie im Freistaat durch. Der Umfragezeitraum startet zum 01.01.2019 und dauert bis zum 15.02.2019.

An der umfragebasierten Studie könnt ihr ganz einfach online unter diesem Link teilnehmen.

Außerdem liegen die Fragebögen in gedruckter Form in ganz Sachsen an ausgewählten und geschützten Standorten aus. Eine Liste weiterer Standorte kann bei der LAG Queeres Netzwerk Sachsen (0351/33204696, info@queeres-netzwerk-sachsen.de) erfragt werden.

Es werden keinerlei Informationen, die eine persönliche Identifikation ermöglichen, verarbeitet. Der Fragebogen ist absolut anonym und das Ausfüllen wird ca. 10-15 Minuten dauern. Mit den Ergebnissen wird eine wissenschaftliche Diskussionsgrundlage über Hasskriminalität, geeignete Hilfen und einen angemessenen Opferschutz in Sachsen geschafft.

Wir, die Redaktion der PfDS-Seite, unterstützen dieses Vorhaben voll und ganz! Wir werben für eine Teilnahme und eine Verbreitung, denn je mehr Menschen an der Befragung teilnehmen, desto belastbarer werden die Ergebnisse! Danke!

Hepatitis-Virusinfektionen

Frühzeitig erkennen und behandeln!

Neues Informationspaket für die ärztliche Praxis.

Vom 23. bis 30. November 2018 findet die jährliche „Europäische HIV-/Hepatitis-Testwoche“ statt. Ein Ziel der Aktionswoche ist das frühzeitige Erkennen einer Infektion mit Hepatitis-B-Viren und Hepatitis-C-Viren. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat zusammen mit dem Robert Koch-Institut, der Deutschen AIDS-Hilfe, medizinischen Fachgesellschaften und Patientenorganisationen ein Informationspaket zum Thema Hepatitis-Virusinfektionen für die ärztliche Praxis entwickelt. Die neuen Materialien, bestehend aus einer Patientenbroschüre, einem Wartezimmerplakat und einer Übersicht für Ärztinnen und Ärzte zu Prävention, Diagnostik und Therapie von Hepatitis-Virusinfektionen, werden im Rahmen der Testwoche bundesweit an Arztpraxen der Allgemeinmedizin, Gastroenterologie und Suchtmedizin versendet. Unter Federführung der Deutschen AIDS-Hilfe wurden zudem eine Patientenbroschüre und ein Wartezimmerplakat speziell für die suchtmedizinische Praxis erstellt, die in die BZgA-Versandaktion integriert werden.

Hepatitis-Virusinfektionen oft nicht erkannt

Oft werden Infektionen mit Hepatitis-B-Viren und Hepatitis-C-Viren über lange Zeit nicht erkannt, da sie in vielen Fällen nur schwache oder unklare Symptome hervorrufen. Verläuft die Infektion chronisch, kann es zu schweren Folgeschäden wie Leberzirrhose (Lebervernarbung) und Leberzellkrebs kommen. Das neu entwickelte Informationspaket soll dazu beitragen, Hepatitis-Virusinfektionen frühzeitig zu erkennen, Behandlungen zu fördern und über Schutzmaßnahmen zu informieren. So erläutert die Patientenbroschüre, für wen ein Test auf das Hepatitis-B-Virus und Hepatitis-C-Virus sinnvoll ist und wie man sich vor diesen Infektionen schützen kann.

Die Materialien für die ärztliche Praxis sind Teil der „LIEBESLEBEN“-Kampagne der BZgA und stehen im Internet unter www.liebesleben.de/hepatitis-material zur Verfügung.

Kostenlose Bestellung der BZgA-Materialien unter:

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 50819 Köln
Online-Bestellsystem: www.bzga.de/infomaterialien
Fax: 0221/8992257
E-Mail: order(at)bzga.de

Kontakt:
Pressestelle der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Maarweg 149-161
50825 Köln
pressestelle@bzga.de
https://www.bzga.de
https://twitter.com/bzga_de

Studie: Gesundheit und Sexualität

Forscherinnen und Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf starten gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut EMNID und gefördert von der BZgA eine Befragung zur „Gesundheit und Sexualität in Deutschland – GeSiD“. Die GeSiD-Studie soll umfassende Basisdaten zu Beziehungen, Erfahrungen und sexuellen Einstellungen erheben und so eine Einschätzung der sexuellen Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland ermöglichen. 5.000 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 75 Jahren werden dazu in den kommenden Monaten befragt. Geleitet wird die Studie von Prof. Dr. Peer Briken und Prof. Dr. Arne Dekker vom Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie des UKE. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) fördert das dreijährige Forschungsprojekt.

„Ein zentraler Forschungsschwerpunkt der GeSiD-Studie wird auf der Verbreitung von und dem Wissen über sexuell übertragbare Infektionen und den damit zusammenhängenden sexuellen Praktiken liegen. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, Präventions-, Vorsorge- und Versorgungsmaßnahmen im Bereich der sexuellen Gesundheit zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Peer Briken, Direktor des Instituts für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie des UKE. Das Institut ist eine der führenden sexualwissenschaftlichen Einrichtungen Europas und forscht seit nahezu 60 Jahren zu sexuellem Verhalten und Erleben.

„Studien weisen darauf hin, dass in den letzten Jahren das Risiko, sich in Deutschland mit bestimmten sexuell übertragbaren Infektionen zu infizieren, wieder zugenommen hat. Allerdings ist über den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit bestimmter Infektionen und Merkmalen sexueller Gesundheit oder sexuellem Verhalten bislang wenig bekannt. Dies möchten wir durch die GeSiD-Studie ändern“, sagt Prof. Dr. Arne Dekker, Stellvertretender Direktor des Instituts für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie des UKE.

Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, erklärt: „Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung setzt seit Jahrzehnten erfolgreiche Präventionsmaßnahmen im Bereich HIV und anderer sexuell übertragbarer Infektionen (STI) um. Für eine passgenaue und gelingende Prävention sind wissenschaftliche Daten unerlässlich. Gerade im Bereich der sexuell übertragbaren Infektionen und der sexuellen Gesundheit fehlte es in Deutschland bisher an den entsprechenden Erkenntnissen. Deshalb begrüße ich es, dass wir mit dem UKE einen kompetenten Partner für diese Studie gefunden haben.“

Von Oktober 2018 bis April 2019 werden etwa 5.000 Erwachsene im Alter von 18 bis 75 Jahren in ganz Deutschland befragt. Deren Adressen wurden für das Forschungsvorhaben aus den Registern der Einwohnermeldeämter zufällig gezogen. Die Teilnahme an der Umfrage ist freiwillig. Alle Antworten werden vertraulich behandelt und in anonymisierter Form ausschließlich zu statistischen Zwecken ausgewertet.

Die Teilnehmenden werden gebeten, Angaben zu ihren bisherigen Erfahrungen mit Liebe, Sexualität und Partnerschaft zu machen. Fragen nach sexuellen Wünschen, aber auch nach sexuellen Problemen werden ebenso gestellt wie Fragen nach sexuell übertragbaren Infektionen. Da sexuelle Gesundheit nicht losgelöst von der allgemeinen gesundheitlichen Situation zu betrachten ist, gibt es auch dazu Fragen. Die ersten Ergebnisse der Studie sollen Ende 2019 vorliegen.

Weitere Informationen zur GeSiD-Studie unter: www.gesid.eu

FB: Chemsex & HIV-Selbsttest

42. HIV/Aids- & Hepatitis-Fortbildung | 05.11.18 | 19 Uhr | Pullman Dresden.

Martin Viehweger, Facharzt für Allgemeinmedizin und führender Experte für das Thema Chemsex, kennt die großen Herausforderungen bei der Aufklärung über Risiken, die Sex auf Drogen mit sich bringen. Viehweger gibt zu bedenken: “Menschen wollen mit Substanzen ihre Grenzen austesten und überschreiten, um aus der Normalität und Abgestumpftheit des Alltags auszubrechen.” Allein auf Abschreckung zu setzen, wird der Thematik somit nicht gerecht. Viehweger sieht vielmehr Ärzt*innen in der Pflicht, mehr den Austausch von Wissen und Erfahrungen untereinander zu fördern. Es gehe bei Chemsex nicht allein um die Behandlung sexuell übertragbarer Infektionen, die gesamte Lebenssituation eines Klienten/ einer Klientin muss in den Blick genommen werden. Einen Anfang für den Raum Sachsen macht sein Input mit anschließender Gelegenheit für regen Austausch.

‘Das erstes Mal mit uns!’ Es ist amtlich, seit dem 1. Oktober kann der HIV-Selbsttest in Deutschland legal gekauft und angewendet werden. Mit der Änderung der Medizinprodukteabgabeverordnung am 21.09.18 steht der Verbreitung nichts mehr im Wege. Der zweite Part des Abend widmet sich überblickartig dem Thema und bietet die Möglichkeit, die neuen Produkte einmal in der Hand zu halten und auszuprobieren. Es ist davon auszugehen, dass Menschen diese neuen Test-Möglichkeiten rege nutzen, mit Fragen und Unsicherheiten jedoch klassische Beratungsangebote aufsuchen werden. Nutzen Sie deshalb die Chance, sich kompakt und umfassend zu informieren!

Konkret:

“Neue Freiheit vs. HIV/HepC – Drogenkonsum bei Zielgruppen”

Dr. med. Martin Viehweger; Berlin

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HIV-Selbsttest – Neue Freiheit II

SaXonia Apotheke & Team der AHD

Spannende Themen erwarten Sie somit zur 42. HIV/Aids- & Hepatitis-Fortbildung am 05. November, um 19 Uhr im Pullman Dresden Newa. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung! Die Anmeldemodalitäten sowie eine Anfahrtsskizze zum Veranstaltungsort finden Sie hier.

Lust und Rausch durch Chemsex?

Online-Befragung: Forschungsprojekt sammelt Erkenntnisse für Prävention und Suchtberatung bei schwulen und bisexuellen Männern

Chemische Drogen wie Methamphetamin, Ketamin oder „Liquid Ecstasy“ steigern die Lust beim Sex. Gleichzeitig birgt der so genannte „Chemsex“ gesundheitliche Risiken. Diese Form des Konsums tritt vor allem in der Gruppe der „Männer, die mit Männern Sex haben“ (MSM) auf. Daten dazu gibt es in Deutschland bislang kaum.

Am 1. September startet eine Studie, die dem Phänomen „Chemsex“ auf den Grund geht. Auf www.chemsexstudy.de werden schwule und bisexuelle Männer zum Substanzkonsum und ihrem psychischen Wohlbefinden befragt. Sie sind eine Personengruppe, die aufgrund von Stigmatisierungs- und Diskriminierungserfahrungen anfällig für psychische Erkrankungen und HIV-Infektionen ist. Vermutlich ist deshalb auch der Substanzkonsum hier höher als im Bundesdurchschnitt.

„Wir wollen mehr über die Motive, Hintergründe und Dynamiken von Chemsex in dieser spezifischen Gruppe wissen“ sagt Prof. Dr. Daniel Deimel. Er ist Professor für Klinische Sozialarbeit an der KatHO NRW und leitet die Studie.

„Chemsex ist ein komplexes Phänomen. Wir brauchen mehr Studien, die uns Wege aufzeigen, passgenaue Präventions- und Versorgungsprogramme für Männer zu entwickeln und umzusetzen, die aufgrund ihres Substanzkonsums in Schwierigkeiten kommen“, so Dr. Dirk Sander, Referent für HIV-Prävention und Gesundheitsförderung bei MSM der Deutschen AIDS-Hilfe.

Daher rufen die beteiligten Institutionen Männer, die mit Männern Sex haben, dazu auf, an der Onlinebefragung teilzunehmen. Ihre Anonymität ist gewährleistet.

Die Studie ist ein Kooperationsprojekt der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung), der Universität Duisburg-Essen, der LVR Klinik Essen und der Deutschen AIDS-Hilfe. Die Projektleitung liegt bei Prof. Dr. Daniel Deimel. Das Projekt wird aus Eigenmitteln der Institutionen finanziert.

Für Rückfragen stehen Ihnen zur Verfügung:

Prof. Dr. Daniel Deimel, KatHO NRW, Tel. 0177-3133500.

Dr. Dirk Sander, Deutsche AIDS-Hilfe, Tel.: 030-690087-72

Redaktion:

Holger Walz, Tel.: 0221-7757-509 [bzw. die Redaktionsstelle der DAH]

Fetischismus

Der Begriff Fetischismus. bezeichnet (im Zusammenhang mit menschlicher Sexualität) den Gebrauch unbelebter Objekte als Stimuli für sexuelle Erregung oder Befriedigung. Kurz: die sexuelle Besetzung eines Objektes. Dabei wird der sexuelle Lustgewinn ganz oder teilweise von einem Menschen auf dieses Ersatzobjekt übertragen.

Besonders häufig werden

  • einzelne Körperteile (z.B. Füße),
  • deren unbelebte Erweiterung, also spezielle Kleidungsstücke (z.B. Schuhe, Strümpfe)
  • sowie bestimmte Materialien wie Leder, Gummi/ Latex oder Seide

zu Objekten fetischistischer Begierde. Von A wie Achsel bis Z wie Zahnarztinstrumente gibt es beinahe jeden nur denkbaren Fetisch. Während bei einigen Menschen bereits der bloße Anblick genügt, um Erregung zu verspüren, gipfelt bei anderen Fetischist*innen die Lust vor allem im Zusammenspiel komplexer Sinneswahrnehmungen. Für viele Gummiliebhaber*innen hat beispielsweise nicht nur der Anblick von glänzend poliertem Latex eine betörende Wirkung, sondern auch der einzigartige Duft und das Geräusch, das beim Tragen erzeugt wird. Die Wärme und die vermehrte Schweißbildung unter diesem luftdichten Material, dass oft wie eine zweite Haut empfunden wird, sorgt für die meisten Menschen mit dieser Vorliebe für den absoluten Kick. Jedoch muss das begehrte Objekt oder Material nicht zwangsläufig selbst getragen oder benutzt werden. Wie schon erwähnt, kann bereits der Anblick von Damenschuhen, langen Haaren oder gar amputierten Gliedmaßen erotisches Gehalt implizieren. Mehr noch: Dieser Anblick kann ganze Vorstellungskomplexe eröffnen und vom eigentlichen Objekt loslösen. Ein*e Windelliebhaber*in kann Babyhygieneartikel nutzen, um sich daran zu erinnern, wie er oder sie als Kleinkind gewindelt, gepudert und eingecremt wurde. Es können also durchaus auch Gedanken provoziert werden, die Gefühle der Wärme und Geborgenheit auslösen und den raschen Lustgewinn- mit dem Fetischismus häufig zu Unrecht in Verbindung gebracht wird- in den Hintergrund treten lassen. An diesem Beispiel lässt sich noch etwas anderes verdeutlichen: nicht immer muss das Objekt an andere Personen gekoppelt werden. Einige Fetischisten empfinden es als besonders stimulierend, wenn sie ihre Lust ohne Anwesenheit einer zweiten Person nachgehen können. Was sich skurril anhört, hat meist einen ganz einfachen Hintergrund: es schafft Schutz und Distanz. Keine Urteile, keine abwertenden Reaktionen, keine Fragen.

Auf die Frage, wie ein Fetisch entsteht, kann bis heute keine eindeutige Antwort gegeben werden. Besondere Sexualpräferenzen zeigen sich häufig schon im Jugendalter, wobei vermutet wird, dass den späteren Fetischobjekten bereits in der Kindheit eine besondere Bedeutung zugekommen ist. Auffallend ist, dass Fetischismus fast ausschließlich nur Männern zugeschrieben wird. Dabei wird bei Frauen die Nutzung unbelebter Objekte in Form von Dildos, Vibratoren und Co. zur Befriedigung immer populärer. In diesem Zusammenhang kann man sich allerdings fragen, ob sich Sextoys und Co. überhaupt zu Fetischobjekten zählen lassen, werden sie doch speziell für die sexuelle Stimulation hergestellt. Dieser Frage wird im folgenden Abschnitt nachgegangen.

Der Begriff Fetisch stammt vom portugiesischen Wort fetico (Zauberei, Hexerei) sowie vom lateinischen facere (machen, herstellen) und beschreibt ursprünglich ein Ding, dem besondere Eigenschaften (Kräfte und Bedeutungen) zugeschrieben werden, die es von Natur aus nicht hat. Diese Dinge wurden aufgrund ihrer besonderen Aura verehrt und Wünsche an sie herangetragen. Bis ins 19 Jahrhundert hinein wird der Begriff Fetischismus deshalb als Sammelbegriff für abergläubische, irrationale, anstößige Objektbeziehungen benutzt, allerdings immer negativ besetzt. Im 19. Jahrhundert setzte mit der Industrialisierung ein regelrechter Boom der Dinge ein. In den Haushalten fanden sich nun viel mehr Objekte als noch im 18. Jahrhundert, es wurde mehr produziert und Waren in den Kaufhäusern erstmals aufwendig zur Schau gestellt. Wenn man so will wurde die Ansammlung von künstlichen Dingen in einem Raum, ob öffentlich oder privat, immer größer und dichter. Der Philosoph Walter Benjamin ging erstmals davon aus, dass wir nicht nur etwas mit den Dingen machen (z.B. bei der Produktion), sondern die Dinge auch etwas mit uns Menschen machen. Aufgrund dieser Verdinglichung rückte der Fetischismus wieder ins Zentrum philosophischen und wissenschaftlichen Interesses. In seinem Hauptwerk Das Kapital (1867) begründete Karl Marx den Begriff des Warenfetischismus. Marx überträgt die ursprüngliche Bedeutung des Fetischbegriffs nun auch auf die politische Ökonomie. Er geht davon aus, dass Waren (bzw. in Weiterentwicklung auch Geld und Kapital) Bedeutungen zugeschrieben werden, die sie von Natur aus nicht haben, z.B. einen Wert. Mit dem übergreifenden Ansatz der Bedeutungszuschreibung lässt sich nachvollziehen, wie der Fetischbegriff seit dem 20. Jahrhundert auch mit Sexualität in Verbindung gebracht wird: Nämlich als Hang zu Gegenständen oder Körperteilen, die für bestimmte Individuen sexuelle Reize auslösen können, obwohl sie dieses erotische Gehalt nicht von Grund aus besitzen. Von Grund aus nicht besitzen heißt, dass jene Gegenstände nicht zum Zwecke sexueller Stimulation hergestellt werden und die Körperteile biologisch keine sexuelle Funktion übernehmen, da sie nicht zu den primären oder sekundären Geschlechtsmerkmalen gehören. Mit diesem Verständnis des Fetischbegriffs zählen Dildos und Co. also nicht zu Fetischobjekten.

Heute ist das Wort Fetisch zur Beschreibung bestimmter sexueller Vorlieben längst im allgemeinen Sprachgebrauch angekommen. Die Wirtschaft hat spätestens seit 50 shades of grey das Vermarktungspotential von Peitschen, Lackstiefeln und Masken erkannt. In vielen Musikvideos internationaler Künstler (z.B. Madonna oder Rammstein) wird bewusst mit Fetischklischees gespielt und provoziert. Fetischismus ist nicht mehr nur Anreicherung sexueller Optionen, sondern wird mehr und mehr zum Lifestyle. Trotzdem wird er immer noch als Störung der Sexualpräferenz im Internationalen Klassifikationssystem der Krankheiten (ICD-10) verbucht.  Wie so oft, ist auch bei diesem Thema die Grenze zwischen Normalität und Störung nicht einfach zu ziehen. Schon Freud hat festgestellt, dass Fetischismus ein Teil jeder normalen Liebe ist. Vor allem in der Phase anfänglicher Verliebtheit beschränkt sich das (sexuelle) Begehren nicht nur auf die Genitalien, sondern auch auf Körperteile und Objekte, die zum Erreichen des eigentlichen Sexualziels biologisch keinen Zweck erfüllen. So wird nicht nur der ganze Körper der oder des Angebeteten mit all seinen Sensationen wie Duft, Haaren und Körperteilen glorifiziert, sondern auch jene unbelebten Objekte, die mit diesen Merkmalen in Verbindung stehen. Ein Kissen mit dem Duft der Person des Begehrens kann durchaus zu Erregung führen, ohne dass jemand über eine krankhafte Abweichung sprechen würde. Zu einer behandlungsbedürftigen Störung wird Fetischismus nur ein sehr wenigen Einzelfällen. Im ICD- 10 heißt es dazu: „Fetischismus soll nur dann diagnostiziert werden, wenn der Fetisch die wichtigste Quelle sexueller Erregung darstellt und für die sexuelle Befriedigung unerlässlich ist. Fetischistische Fantasien sind häufig und stellen keine Störung dar […]“. Außerdem wird erst von Erkrankung gesprochen, wenn die betroffene Person sich selbst oder andere Menschen durch diese Sexualpräferenz gefährdet und/ oder unter einem Leidensdruck steht, der sie massiv einschränkt. Ein Leidensdruck kann dann entstehen, wenn die Lust nach dem Fetischobjekt zu einer Gier mit zwanghaftem oder delinquenten Verhalten wird. Ein solcher Fall wäre z.B. gegeben, wenn eine Person mit der Vorliebe für getragene Damenunterwäsche immer wieder in Umkleidekabinen eindringt, um getragene Slips zu stehlen. Oder schlimmer noch: Wenn der Fetisch zu einem so zwanghaften Bedürfnis wird, dass Missbrauch daraus entstehst. Dass dies zu den seltenen Ausnahmen gehört und Fetischismus alles andere als unnormal ist, zeigt eine kanadische Studie. Die Befragung der 1040 Teilnehmenden ergab, dass knapp 46% Fantasien haben, die als paraphil gelten. Paraphilie bezeichnet eine Reihe von Neigungen, die mit abweichenden sexuellen Bedürfnissen und Fantasien einhergehen. Zur Gruppe der Paraphilien gehört auch der Fetischismus. Er ist nach dem Voyeurismus (Beobachten anderer bei sexuellen Aktivitäten) die häufigste Paraphilie. Von den oben genannten 46% haben etwa ein Drittel diese abweichenden Fantasien schon mindestens einmal real ausgelebt. Was aus dieser Studie ebenfalls hervorgeht: Männer haben nicht öfter einen Fetisch als Frauen.

Viele Menschen mit einer bestimmten Neigung nutzen diese, um die sexuelle Lust zu steigern. Für einige ist der Fetisch jedoch zwingend notwendig, um überhaupt sexuelle Erregung empfinden zu können. Dabei ist es höchst unterschiedlich, ob das Objekt an eine Person gekoppelt (also z.B. der Damenschuh erst in Verbindung mit einer attraktiven Frau erregend wird) oder auch völlig isoliert seinen Reiz entfaltet. Laut Sexualforschung lässt sich eine sexuelle Präferenz nie völlig ausradieren. Eine Therapie kann lediglich den Fokus erweitern, das bedeutet, an einer Person beispielsweise noch andere Dinge als schön und erregend wahrzunehmen und nicht nur ihren Fuß. Möglich ist das, weil wir die Fähigkeit besitzen, im Laufe unseres Lebens auch neue Dinge mit erotischem Gehalt zu versehen. Der Fetisch bleibt dabei jedoch wie ein ständig laufendes Hintergrundprogramm aktiv, nun aber mit neuen Updates.

Sophie Müller

weiterführende Literatur:

Enders, Johannes (Hrsg.): Fetischismus. Grundlagentexte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Berlin 2017.

Fiedel, Peter: Sexuelle Orientierung und sexuelle Abweichung. Heterosexualität – Homosexualität – Transgenderismus und Paraphilien –sexueller Missbrauch – sexuelle Gewalt. Weinheim 2004.

Graubner, Bernd: ICD-10-GM 2014 Systematisches Verzeichnis : Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme 11. Schorndorff2013.

Pontalis, Jean- Bertrand: Objekte des Fetischismus. Suhrkamp 1972.

Schmidt, Beate- Berenike u. Sielert, Uwe (Hrsg.): Handbuch Sexualpädagogik und sexuelle Bildung. Bad Langensalza  2013.

weiterführende Links:

Freud, Sigmund: Kleine Schriften I. Kapitel 22 (Fetischismus), 1927: http://gutenberg.spiegel.de/buch/kleine-schriften-i-7123/22

https://www.focus.de/wissen/mensch/psychologie/abnormale-sexualpraeferenzen-studie-enthuellt-diese-sonderbaren-sexuellen-fetische-sind-offenbar-ziemlich-normal_id_5412825.html

Die PrEP kommt!

Kassenfinanzierung der HIV-Prophylaxe ist Meilenstein.

Die gesetzlichen Krankenkassen sollen die Kosten für die HIV-Prophylaxe PrEP übernehmen. Gesundheitsminister Jens Spahn will für Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko einen gesetzlichen Anspruch auf die Medikamente sowie medizinische Begleitung schaffen. Das erklärte er gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt.

Die Deutsche AIDS-Hilfe hat sich lange für die Kostenübernahme eingesetzt und begrüßt die Initiative des Ministers. Dazu erklärt Winfried Holz vom Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe:

„Die neue Regelung ist ein Meilenstein für die HIV-Prävention in Deutschland. Die Kassenfinanzierung wird Menschen den Zugang zur HIV-Prophylaxe eröffnen und damit zahlreiche Infektionen verhindern. Sie ist der entscheidende Schritt, um das Potenzial dieser Maßnahme auszuschöpfen.“

Kostenübernahme schafft Zugang

Bisher müssen PrEP-Nutzer_innen die Kosten selber tragen. Die Medikamente schlagen dabei mit 50 bis 70 Euro zu Buche, hinzu kommen ärztliche Beratung und die erforderlichen Begleituntersuchungen. Menschen mit geringem Einkommen sind praktisch ausgeschlossen.

Schätzungsweise 5.000 Menschen lassen sich bisher die PrEP verschreiben – laut einer Studie der Universität Essen überwiegend Besserverdienende.

„Schutz vor HIV darf nie am Geldbeutel scheitern. Es ist dringend an der Zeit, diese Lücke in der HIV-Prävention zu schließen“, betont DAH-Vorstand Winfried Holz.

Aufgrund der Kosten beziehen zurzeit nicht wenige Menschen die Medikamente kostengünstig aus dem Ausland – teils ohne ärztliche Begleitung. Auch wegen der damit verbundenen Risiken will Spahn einen regulären Weg für alle eröffnen.

Immer mehr Länder ermöglichen PrEP

Die PrEP kann die Zahl der HIV-Infektionen in Deutschland nach einer Studie der Universität Rotterdam bis 2030 um rund 9.000 verringern.

Auch Erfahrungen aus Australien, den USA und England zeigen: Wo die PrEP zugänglich ist, gehen die HIV-Infektionen zurück. Dies spart langfristig Kosten für lebenslange HIV-Behandlungen. Immer mehr Länder schaffen Zugang zur PrEP, zuletzt die Niederlande.

„Die PrEP nützt sowohl den Menschen, die sie anwenden, als auch dem Gesundheitssystem“, betont DAH-Vorstand Winfried Holz. „Die neue Regelung ist fachlich geboten und dringend notwendig.“

Medizinische Begleitung ist wichtig

Bei der HIV-Prophylaxe PrEP nehmen HIV-negative Menschen mit besonders hohem HIV-Risiko vorsorglich ein HIV-Medikament mit zwei Wirkstoffen. Es schützt zuverlässig vor einer Ansteckung. Wichtig ist dabei eine fachlich versierte medizinische Begleitung, bei der unter anderem regelmäßige HIV-Tests und Untersuchungen auf Geschlechtskrankheiten durchgeführt werden.

Untersuchungen auf Geschlechtskrankheiten

Darüber hinaus wäre es sinnvoll, für Menschen mit erhöhtem Risiko regelmäßige Untersuchungen auf Geschlechtskrankheiten generell zu übernehmen, auch ohne PrEP und wenn keine Symptome vorliegen.

„So können Infektionen erkannt werden, die sonst unbehandelt und übertragbar bleiben. Das kommt allen zugute“, so Winfried Holz.

Links:

Deutsches Ärzteblatt: HIV-Präexpositionsprophylaxe soll Krankenkassenleistung werden

Informationen über die PrEP auf aidshilfe.de

HIV-Selbsttest kann Aids verhindern

Erleichterung des HIV-Tests  / „Bescheid wissen lohnt sich!“ / Aidshilfe bietet Informationen und anonyme Beratung / Mehr als 1.000 vermeidbare Aids-Erkrankungen pro Jahr.

Voraussichtlich ab Herbst werden in Deutschland HIV-Selbsttests (auch bekannt als „Heimtests“) erhältlich sein. Die dafür notwendige Änderung der Medizinprodukteabgabeverordnung hat heute Gesundheitsminister Jens Spahn angekündigt.

Die Deutsche AIDS-Hilfe begrüßt diese Maßnahme. Dazu erklärt Sylvia Urban vom Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe:

„Die Einführung des HIV-Selbsttests ist ein wichtiger Fortschritt. Sie wird dazu beitragen, dass mehr Menschen möglichst früh von ihrer HIV-Infektion erfahren und eine Therapie in Anspruch nehmen können. Das verhindert Aids-Erkrankungen und weitere HIV-Übertragungen.“

Selbsttest kann Hemmschwelle senken

Den HIV-Test selbst zu Hause durchführen zu können, kann die Hemmschwelle senken. Manche Menschen scheuen sich, in einer Arztpraxis, im Gesundheitsamt oder in einem Checkpoint der Aidshilfe danach zu fragen. Gründe können zum Beispiel Scham oder Angst vor einer negativen Bewertung ihres sexuellen Verhaltens sein.

Andere Menschen schieben den Test vor sich her. Wenn sie den Selbsttest einfach in der Apotheke, der Drogerie oder im Online-Handel kaufen können, kann das motivieren, sich früher oder häufiger auf HIV zu testen.

Je früher, desto besser

„Heute ist klar: Je früher man von seiner HIV-Infektion erfährt, desto besser“, erklärt Sylvia Urban. „Wer rechtzeitig behandelt wird, hat eine fast normale Lebenserwartung und kann leben wie andere Menschen auch. Es lohnt sich, Bescheid zu wissen!“

Gut informiert und beraten

Ein HIV-Test empfiehlt sich immer, wenn eine Übertragung stattgefunden haben könnte. Schwulen Männern empfiehlt die Deutsche AIDS-Hilfe einen jährlichen Routine-Check, da sie statistisch ein höheres Risiko haben, sich mit HIV zu infizieren.

Wichtig: Wer den Selbsttest durchführen möchte, sollte sich vorher gut informieren, welche Fabrikate geeignet sind, wie er durchzuführen ist und wie die Ergebnisse zu interpretieren sind. Das Testergebnis ist 12 Wochen nach einer möglichen Übertragung zuverlässig.

Begleitende (anonyme) Beratung durch Angebote der Aidshilfen ist persönlich, telefonisch und per E-Mail sowie für schwule Männer auch im Live-Chat möglich. (Links zu Informationen und Beratungsangeboten siehe unten).

Viele leben unwissentlich mit HIV

Zurzeit leben in Deutschland nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts rund 12.700 Menschen unwissentlich mit HIV. Von den 3.700 HIV-Diagnosen im Jahr 2016 erfolgten 1.100 erst, als bereits eine Aids-Erkrankung oder ein schwerer Immundefekt aufgetreten war, also viel zu spät.

„Um Spätdiagnosen zu vermeiden, brauchen wir möglichst vielfältige passgenaue Testmöglichkeiten für verschiedene Zielgruppen. Der Selbsttest kann dabei ein wichtiger zusätzlicher Baustein werden“, sagt Sylvia Urban.

Kein Aids mehr bis 2020

Die Deutsche AIDS-Hilfe setzt sich mit ihrer Kampagne „Kein Aids für alle – bis 2020!“ für frühe Diagnosen ein. Für das Ziel, dass niemand mehr an Aids erkrankt, ist freilich noch mehr nötig als der Selbsttest:

„Auch die Angst vor Diskriminierung im Falle eines positiven Test-Ergebnisses lässt Menschen vor dem Test zurückschrecken. Wir müssen uns für einen respektvollen und selbstverständlichen Umgang mit HIV-positiven Menschen stark machen“, betont Urban.

PM: DAH, 08.06.18

Hände waschen, bitte!

Welthändehygienetag: BZgA erinnert an Händehygiene als wirksamen Schutz vor Infektionskrankheiten.

Die Aufforderung zum Händewaschen begleitet uns von Kindertagen an. Denn regelmäßiges und gründliches Händewaschen schützt vor Infektionen. So einfach die Botschaft, so klar ihr Nutzen: Wer sich richtig die Hände wäscht, schützt sich und andere vor Krankheitserregern. Anlässlich des Welthändehygienetages am 05. Mai 2018 erinnert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) an diese wirksame Maßnahme mit dem Ziel, das Ansteckungsrisiko durch gründliche Händehygiene zu reduzieren.

Wer mehrmals täglich die Hände ausreichend lange und gründlich mit Seife wäscht, mindert das Risiko der Ansteckung mit Krankheiten, die über so genannte Tröpfchen- oder Schmierinfektionen übertragen werden können.

  • Die BZgA weist auf fünf einfache Regeln für wirksames Händewaschen hin:
  • Anfeuchten der Hände unter fließendem, sauberem Wasser
  • Einseifen der Fingerzwischenräume, Fingerspitzen, Handflächen und Handrücken
  • Gründliches Einschäumen der Hände, mindestens 20-30 Sekunden
  • Abwaschen von Seife, Schmutz und Krankheitserregern unter fließendem Wasser
  • Sorgfältiges Abtrocknen mit einem sauberen Tuch

Insbesondere Kinder sind – aufgrund ihres noch reifenden Immunsystems, aber auch wegen ihrer zahlreichen Kontakte und der körperlichen Nähe zu anderen Kindern – sehr häufig von Infekten betroffen. Das frühzeitige Erlernen geeigneter Hygienemaßnahmen ist deshalb zum Schutz vor Infektionskrankheiten besonders wichtig.

Die BZgA stellt Steckbriefe zu 26 wichtigen Krankheitserregern wie beispielsweise Noroviren, Legionellen und Salmonellen zur Verfügung. Sie stehen in sechs Sprachen zum Download bereit unter: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/

Mehr Informationen rund um den Infektionsschutz und Hygienetipps für den Alltag sowie Informationsfilme und Grafiken gibt es unter: www.infektionsschutz.de

Pressemeldung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 02.05.2018

DEN MOTOR AM LAUFEN HALTEN?!

Tipp: Fachtag der Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen.

Check-Up zur Gesundheit von Jungen* und Männern*

Jungen* und Männer* erleben ihre Körper als Maschine: Sie müssen funktionieren und sollen es auch weiterhin, am besten ohne Wartung und Pflege. Maschinen funktionieren jedoch nur dann zuverlässig und ausdauernd, wenn regelmäßig eine Durchsicht stattfindet und entsprechende Teile gewartet werden – ähnlich verhält es sich mit dem Gesundheitszustand von Jungen* und Männern*. Nur mit guter Pflege und kontinuierlicher Selbstsorge ist ein nachhaltiger und gesunder Lebensstil möglich.

Männliche Anforderungen sind Leistungsfähigkeit, Durchsetzungsstärke und letzten Endes auch (beruflicher) Erfolg. Diese Imperative befördern einen gesundheitsschädlichen Umgang, der sich zum Beispiel durch das nicht-Wahrnehmen oder nicht-Eingestehen eigener körperlicher Belastungsgrenzen sowie der mangelnden Fähigkeit, (medizinische) Hilfe in Anspruch zu nehmen, auszeichnet. Männer* als „die Macher“ und Jungen*, die sich bedenkenlos in risikoreiche Abenteuer stürzen – ein Bild, das zutrifft.

Wo liegen die Herausforderungen in der Krankheitsprävention und Gesundheitsfürsorge bei Jungen* und Männern*?

Welche Krankheiten haben Männer* und warum?

Gibt es Krankheiten, die unentdeckt bleiben, weil sie nicht in das gesellschaftliche Bild von Jungen* und Männern* passen und was hat die „männliche Rolle“ damit zu tun?

Auch wenn oft anders dargestellt, „die eine Männlichkeit“ gibt es nicht. Geschlechtliche Vielfalt und Männlichkeiten zeichnen sich durch das Vorhandensein von Inter*- und Trans*geschlechtlichkeit aus – Jungen* und Männer*, die dem herkömmlichen Bild von Männlichkeit nicht entsprechen (wollen). Auch sie sehen sich in Bezug auf die eigene (körperliche und seelische) Gesundheit mit gesellschaftlicher Ablehnung und großen Hürden im Gesundheitssystem konfrontiert. Was muss passieren, um auch ihren Bedürfnissen gerecht werden zu können?

V E R A N S T A L T E R*

Dieser Fachtag ist eine Veranstaltung der Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen

W A N N

3. April 2018 | 9:00 Uhr bis 16:30 Uhr

Z I E L G R U P P E

Der Fachtag richtet sich an Fachkräfte der Sozialen Arbeit (Kinder- und Jugendhilfe, klinische Sozialarbeit, Jugendämter, Beratungsstellen), dem Gesundheitswesen (Gesundheitsämter und -verwaltung), Gleichstellungsbeauftragte, Studierende entsprechender Fachrichtungen sowie die interessierte Öffentlichkeit, insbesondere Inter*- und Trans*personen.

O R T

Riesa Efau – Motorenhalle
Wachsbleichstr. 4
01067 Dresden

A N M E L D U N G

Bitte direkt über die Seite der Fachstelle oder direkt über den Flyer.

HIV? Hepatitis? Das CHECK ich!

Vorstellung erster Ergebnisse zum neuen Beratungs- und Testangebot auf den
17. Münchner AIDS- und Hepatitis-Tagen 

Menschen, die intravenös Drogen gebrauchen, haben ein erhöhtes Risiko für HIV- und Hepatitis-Virusinfektionen, insbesondere  für das HepatitisC-Virus. Beide Infektionen können viele Jahre nahezu symptomlos verlaufen, sodass sie oft erst spät erkannt werden. Grund dafür ist das oft fehlende Bewusstsein für die Übertragungswege und die gesundheitlichen Gefahren, gerade durch das HepatitisC-Virus (HCV). Bei einem chronischen Verlauf, der bei Infektionen mit dem HCV häufig ist, können langfristig schwere Folgen wie Leberzirrhose und Leberkrebs auftreten.

Vor diesem Hintergrund hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) e.V. das Projekt „HIV? Hepatitis? Das CHECK ich!“ in vier Bundesländern auf den Weg gebracht. Hierbei handelt es sich um ein Beratungs- und Testangebot, das einen niedrigschwelligen Zugang zu kostenlosen und anonymen Tests auf HIV und HCV für Drogen gebrauchende Menschen ermöglicht. Seit Anfang des Jahres finden die Beratungen und Tests an sechs Standorten statt. Erste Ergebnisse des Projekts werden auf den 17. Münchner AIDS- und Hepatitis-Tagen, die vom 23. bis zum 25. März 2018 stattfinden, vorgestellt.

Hierzu erklärt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA: „Damit Beratungs- und Testangebote gerade von Menschen, die einen erschwerten Zugang zum Gesundheitssystem haben, genutzt werden, müssen sie kostenlos und anonym sein. Das ist bei dem Projekt “HIV? Hepatitis? Das CHECK ich!” gegeben.” Erste Ergebnisse bestätigen, dass die Beratungsangebote dann am besten angenommen werden, wenn sie an eine Drogenhilfeeinrichtung angeschlossen sind und ohne Anmeldung direkt genutzt werden können.

Dr. Volker Leienbach, Direktor des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V., betont: „Uns liegt am Herzen, dass unsere gemeinsamen Präventionsaktivitäten gegen die Ausbreitung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten auch besonders vulnerable Zielgruppen in den Fokus nehmen. Dafür kommt es darauf an, dass Präventionsangebote im direkten Umfeld der Zielgruppen angeboten werden. Dies ist mit dem Projekt „HIV? Hepatitis? Das CHECK ich!“ gut gelungen und aufgrund erhöhter Infektionsrisiken der Zielgruppe besonders wichtig.“

An den sechs Standorten Hamburg, Bremen, Hannover, Troisdorf, Dortmund und Düsseldorf werden wöchentlich Beratungen zu HIV, Hepatitis, zu Risikosituationen wie dem Teilen von Konsumutensilien und zu Schutzmöglichkeiten durchgeführt. Begleitend werden kostenlose und anonyme Schnell- und Labortests angeboten. Im Falle eines auffälligen Testergebnisses wird den Betroffenen Unterstützung bei der Weiterleitung in eine Behandlung angeboten. Infektionen mit dem HepatitisC-Virus können mit den neuen Medikamenten gut behandelt und oft geheilt werden. Für die ärztliche Therapie  wird vor Ort ein Kooperationsnetzwerk mit Schwerpunktpraxen aufgebaut.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung führt das Projekt „HIV? Hepatitis? Das CHECK ich!“ in Kooperation mit der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und dem Robert Koch-Institut (RKI) durch.

Gemeinsame Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) vom 20.03.2018

„Alkohol? Kenn dein Limit.“…

…startet Angebot zur Fastenzeit! Mit der BZgA-Online-Aktion „Kannst du ohne?“ bis Ostern alkoholfrei leben.

Köln, 05. Februar 2018. Besser schlafen, mehr Energie und nebenbei ein paar überflüssige Pfunde verlieren – das alles sind Vorteile einer Auszeit vom Alkohol. Wer die Fastenzeit für eine Pause vom Alkohol nutzen möchte, den unterstützt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit der Online-Fastenaktion „Kannst du ohne?“ auf www.kenn-dein-limit.de. Die Mitmachaktion startet am 14. Februar und endet am 31. März 2018. Ab sofort kann man sich online anmelden und alle Möglichkeiten des Online-Tools nutzen.

Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, betont: „Durch regelmäßigen und riskanten Alkoholkonsum wird das Risiko für zahlreiche Erkrankungen – darunter Krebs-, Leber- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen – erhöht. Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, persönliche Trinkmuster auf den Prüfstand zu stellen und der eigenen Gesundheit durch sieben alkoholfreie Wochen etwas Gutes zu tun. Insbesondere Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken, profitieren von einer Alkoholpause, in der wichtige Regenerationsprozesse im Körper stattfinden können.“

Die BZgA unterstützt alle, die in der Fastenzeit keinen Alkohol trinken wollen, mit der Online-Aktion „Kannst du ohne?“. Wer sich auf www.kenn-dein-limit.de registriert, kann die eigenen Erfahrungen rund um das Alkoholfasten festhalten. Zusätzlich unterstützt das Team von „Kenn dein Limit.“ mit Tipps und Informationen für die alkoholfreie Zeit. Die Teilnehmenden der Aktion können sich auf der Website und in den Social Media-Kanälen von „Alkohol? Kenn dein Limit.“ untereinander austauschen. Darüber hinaus gibt es in jeder Aktionswoche Aufgaben, der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen können. Auf dem Blog zur Aktion berichten Karriere-Coach Carolin und Musik-Redakteur Ben von ihren persönlichen Höhen und Tiefen in der alkoholfreien Fastenzeit. Zudem finden Interessierte auf www.kenn-dein-limit.de Rezept-Ideen für alkoholfreie Cocktails.

Die Online-Fastenaktion „Kannst du ohne?“ ist Teil der BZgA-Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“ für Erwachsene.

www.kenn-dein-limit.de
www.facebook.com/kenndeinlimiterwachsene
www.twitter.com/Alkohol_Limit

Schleife zeigen und gewinnen!

Im Rahmen der Aktion #DresdenzeigtSchleife ruft die Landeshauptstadt Dresden seit dem 1. Dezember dazu auf, kreative Fotos mit einer roten Schleife zu machen und über das eigene Facebook-Profil hochzuladen. Für jedes gepostete Foto mit dem Hashtag #DresdenzeigtSchleife geht ein Euro an die Aids-Hilfe Dresden! Erklärtes Ziel dieser Aktion, die von der AOK PLUS und Dresdner Essenz unterstützt wird, sind 1 000 Euro. Unter allen Fotos werden drei Geschenkpakete von Dresdner Essenz zum Valentinstag verlost. Die Aktion endet am Montag, 15. Januar 2018. Also schnell Mitmachen!

Mehr zur Aktion gibt es hier…

Spielend zum Orgasmus: Alles für das beste Stück

Spielen ist in: Egal ob Computer- oder Gesellschaftsspiele. Die Palette an neuen Produkten ist riesig und das eben nicht nur für Brett-, sondern auch für Bettspielzeug. Doch trotzdem haben Sexspielzeuge noch einen beschämenden Ruf, sie werden in den untersten und hintersten Schubladen versteckt. Es mag ja auch stimmen: Die richtige Handhabung eines Harnröhrenvibrators eignet sich nicht als Smalltalk-Thema beim Kaffeetrinken. Aber dass Sexspielzeuge nur Notbehelf von Singles, Strohwitwern und einsamen Wichsern sein sollen, stimmt mitnichten. Sexspielzeuge dienen gleichermaßen der Selbst- wie der Fremdbefriedigung. Natürlich können sie alleine eingesetzt werden, aber ebenso das Sexleben zu zweit (dritt,…) aufpeppen. Ich würde gerne etwas Übersicht in die Regale der Sexshops bringen und beginne daher meinen (vorerst) ersten Artikel mit Sexspielzeug „Für das beste Stück“.

Was mir – ja, ich gestehe es! – zuerst einfällt, ist, dass man(n) beim Sex mehr Stehvermögen möchte und das beste Stück eine gute (und große) Figur abgeben soll. Zwei Möglichkeiten bieten sich da, die sich auch gut miteinander kombinieren lassen: Penispumpe und Cockring. Ein Cockring verhilft dir zu einem harten Ständer. Weil der Rückfluss des Blutes unterdrückt wird, erschlafft der Penis nicht mehr so schnell. Die Ringe sind aus Metall, Gummi oder Leder. Die Handhabung ist einfach: Zuerst legst du den Ring über den schlaffen Penis und dann schiebst du mit Fingerspitzengefühl die beiden Hoden nach. Jetzt bitte aufgeilen und die gewünschte Wirkung setzt von alleine ein. Achso ja, Penisringe aus Leder haben den Vorteil, dass sie meist größenverstellbar sind und sich mithilfe eines Druckknopfes einfach schließen und genauso schnell wieder öffnen (!) lassen. Ringe aus Gummi sind relativ günstig und du kannst sie oft in Packungen zu drei Stück in verschiedenen Größen kaufen. So findest du auch als Anfänger schnell die richtige Größe. Denn nichts wäre schlimmer, als wenn der Cockring zu klein und deine Erektion zu schmerz- und dauerhaft ist! In diesem Falle helfen ungeile Gedanken, Ruhe bewahren, viel Gleitcreme oder letztlich der Weg zum Arzt.

Einen ähnlichen Zweck verfolgt die Penispumpe. Wer in Physik nicht Kreide holen war, kennt das Prinzip des Vakuums und genauso funktioniert die „Vakuumpumpe“ für das beste Stück: Der Unterdruck im Plastik- oder Glaszylinder saugt das Blut bis in den letzten Zipfel des Organs. Der Penis vergrößert sich teilweise erstaunlich, die Wirkung hält allerdings nur kurz an. Ich muss also allen Hoffnungen auf ewig-anhaltende Penisvergrößerung die ernüchternde Faktenlage entgegensetzen. Trotzdem kann eine Pumpe auch bei Erektionsproblemen helfen. Übrigens empfehlen sich hier wie auch beim Cockring eine Intimrasur (oder besser nur stutzen, denn dabei kommt es zu keinen Verletzungen der Haut!) und das Verwenden von Gleitgel. Preislich beginnt eine Penispumpe bei 20 Euro und ist nach oben hin offen. Mit Profipumpen lässt sich zum Beispiel  Penis und Hodensack zugleich pumpen – aber das wäre ein Thema für einen weiteren Artikel.

Da du nun weißt, wie du zu einer langanhaltenden Erektion kommst, verrate ich dir, in welchem Sexspielspielzeug du diese wieder versenken kannst. Ich rate dabei aber vehement von Staubsaugern und Flaschen ab, denn die sind nicht geil, dafür aber gefährlich! Eine heiße Alternative sind spezielle Masturbatoren, auch bekannt als Taschenmuschi oder Fleshjack. Diese gibt es in allen Formen, Farben und Preisklassen, als realistische Nachbildung von Vagina, Poloch oder Mund. Im Inneren befinden sich Rillen, Noppen oder Kugeln. Es empfiehlt sich Masturbatoren aus Gummi vorher in warmes Wasser zu legen und immer genügend Gleitcreme zu verwenden. Hinterher unbedingt sauber machen – dabei reicht Wasser vollkommen aus! – und trocknen lassen. Wer sich mit einfachsten Mitteln aus dem Supermarkt selbst eine Taschenmuschi basteln möchte, findet am Ende des Artikels einen Youtube-Link. Übrigens ist der wohl größte Vorteil einer Taschenmuschi: Sie schmeißt dich nicht raus, weil sie selbst schon gekommen ist.

Für alle, die sich bisher gelangweilt haben, möchte ich zum Schluss noch etwas Spezielleres vorstellen, was den schönen Namen „Prinzenzepter“ trägt. Es handelt sich dabei um ein metallenes Rohr, das man(n) sich in die Harnröhre steckt. Als Abschluss kommt oben drauf meist noch eine Kugel oder Ring – daher der Name „Zepter“. Jetzt dürften sich einige fragen: „Warum sollte ich mir etwas in meine Harnröhre schieben?!“ Die Harnröhre ist eine sensible und auch leicht verletzliche Zone, aber eben auch eine erogene! Ihre Stimulation gibt manchen Männern einen besonderen Kick (und eine besondere Erektion). Die innere Berührung und die Vorstellung etwas im eigenen Schwanz zu spüren, machen sicherlich den Reiz von diesem Spielzeug aus. Bei richtiger (!) Anwendung verursacht das Tragen eines Prinzenzepters keinen Schmerz und was dann noch funktioniert, das kannst du ja spielend herausfinden. Aus gesundheitlichen Gründen empfehle ich spezielles medizinisches Gleitgel zu verwenden (natürlich tut es das aus der Drogerie zur Not auch). Unverzichtbar dagegen ist vorher und hinterher die Desinfektion des Prinzenzepters, denn du willst dir ja keine Keime in die Harnröhre schieben. Spezielles Gleitgel und Desinfektionsmittel gibt es mittlerweile auch in jedem gut sortierten (Online-)Sexshop.

Dieser Beitrag wird der erste aus einer Reihe von Artikeln sein, in denen ich über Sexspielzeuge für Männer und auch Safer-Sex-Hinweisen im Umgang mit Toys schreiben werde. Du kannst dich also freuen, wieder etwas von mir zu lesen. Bis dahin: Immer schön verspielt bleiben!

Thomas Müller

Jetzt gegen Grippe impfen lassen!

Zur Vorbeugung der Influenza-Welle ist eine Impfung im Zeitraum Ende Oktober / Anfang November am besten geeignet. Da sich das Virus permanent ändert, bedarf es in jedem Jahr eine Auffrischung mit den angepassten Impfstoffen. Älteren Menschen und chronisch Kranken wird die Impfung besonders empfohlen. Wichtig ist die Schutzimpfung auch für  Kinder und Erwachsene, die an einer chronischen Krankheit leiden, beispielsweise HIV  oder Asthma, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Darüber hinaus sollten sich  selbst junge, gesunde Menschen immunisieren lassen, wenn sie in medizinischen Einrichtungen arbeiten oder (in ihrem Beruf) mit vielen Menschen in Kontakt kommen.

Weitere Informationen finden sich auf folgenden Seiten:

„Mit HIV kann man leben. Weitersagen!“

Neue Kampagne zum Welt-AIDS-Tag gestartet.

Am 26. Oktober 2017 ist in Berlin der Startschuss für die diesjährige Informationskampagne zum Welt-AIDS-Tag gefallen.

Zum Kampagnenstart erklärt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: “Deutschland gehört dank der erfolgreichen Präventionsarbeit und der guten Behandlung zu den Ländern mit den niedrigsten HIV-Neuinfektionsraten in Europa. Diese Anstrengungen müssen kraftvoll fortgesetzt werden mit dem Ziel, die Zahl der Ansteckungen weiter zu senken. Dazu gehört auch, über die Krankheit zu informieren und so Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit HIV-infizierten Menschen abzubauen, damit ein vorurteilsloses Zusammenleben zur Selbstverständlichkeit wird.“

Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) betont: „Dank des medizinischen Fortschritts  gibt es mittlerweile effektive Therapiemöglichkeiten der chronischen HIV- Infektion. Dennoch sterben jedes Jahr in Deutschland immer noch Menschen an AIDS. Rund 1.200 Menschen erfahren jedes Jahr erst von ihrer HIV-Infektion, wenn sie bereits das Vollbild der Erkrankung beziehungsweise einen schweren Immundefekt haben. Oft gehen Menschen zu spät oder gar nicht zum Arzt, weil sie Angst haben, bei einer entsprechenden Diagnose von anderen ausgegrenzt zu werden. Die gemeinsame Kampagne zielt deshalb darauf ab, mit bundesweiten Plakaten und Informationsangeboten Ängste und Vorurteile gegenüber Menschen mit HIV als Ursache von Diskriminierung abzubauen.“

Björn Beck vom Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe erklärt: „Es wird Zeit, dass in der Öffentlichkeit deutlich wird: Menschen mit HIV können heute bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie leben wie andere Menschen auch. Das gilt für alle Lebensbereiche: Es gibt keine Einschränkungen im Beruf oder in der Freizeit. Dank der Schutzwirkung der HIV-Medikamente können HIV-Positive und ihre Partnerinnen und Partner ohne Angst ihre Sexualität genießen und sogar auf natürlichem Wege Kinder zeugen und zur Welt bringen. Viele Menschen mit HIV erleben allerdings noch immer Diskriminierung, zum Beispiel Zurückweisung im Gesundheitswesen, Nachteile am Arbeitsplatz oder Schuldzuweisungen in der Familie.“

Dr. Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung, sagt: „Trotz der weitgehenden Normalisierung in der Lebensführung der meisten Infizierten, gibt es nicht wenige Menschen, denen es aufgrund von HIV/AIDS gesundheitlich und materiell schlecht geht. Die Diskriminierung HIV-positiver Menschen wirkt sich negativ auf ihre seelische und körperliche Gesundheit aus. Können HIV-Positive aufgrund von starken gesundheitlichen Einschränkungen dauerhaft nicht berufstätig sein, bedroht dies ihre materielle Sicherheit und psychische Gesundheit. Erhalten die chronisch kranken Menschen aufgrund ihrer Erwerbsbiografie dauerhaft nur geringe Leistungen, sind sie auf die Hilfe der Deutschen AIDS-Stiftung angewiesen.“

Noch immer wissen viele Menschen nicht, dass mittlerweile dank einer verbesserten medizinischen Versorgungslage ein weitgehend normales Leben mit HIV möglich ist. Viele haben aus Unkenntnis Ängste und wissen nicht, dass HIV im normalen Umgang von Menschen im Beruf, im Alltag und in der Freizeit nicht übertragen wird. Ziel der gemeinsamen Informationskampagne des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen Aids-Hilfe (DAH) und der Deutschen Aids-Stiftung (DAS) ist es daher, Unsicherheiten gegenüber Menschen mit HIV abzubauen.

Im Mittelpunkt der bundesweiten Kampagne stehen drei Personen mit HIV: Lillian (46), Christoph (31) und Henning (32). Sie zeigen, dass man mit HIV ein normales Leben führen und ohne Ängste zusammen leben kann. Lillian fragt: „Gegen HIV hab ich Medikamente. Und Deine Solidarität?“. Henning fügt hinzu: „Mit HIV kann ich alt werden. Noch Fragen?“ Christoph motiviert mit der Botschaft: „Mit HIV kann ich leben. Weitersagen!“

Die Plakatmotive werden durch Onlineangebote und Aktionsmaterialien ergänzt. Die Gemeinschaftskampagne wird unterstützt vom Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. und dem Fachverband Außenwerbung e. V.

Die Kampagne im Netz:
Auf der Internetseite www.welt-aids-tag.de gibt es neben vielen Informationen auch Aktionsmaterialien wie Flyer, Plakate, Anzeigen und Webbanner, die man kostenlos für eigene Aktionen bestellen und downloaden kann. Auf Facebook (www.facebook.com/WeltAidsTag) und bei Twitter (@weltaidstag.de) werden weitere Inhalte rund um die Themen der Motive angeboten.

Zeckenschutz beachten!

BZgA rät: Bei Aktivitäten im Freien an den Zeckenschutz denken. Neues Plakat mit aktuellen FSME-Risikogebieten in Deutschland erschienen.

Ob Wandern, Picknick, Joggen oder Spielen – wer sich in der Natur aufhält, sollte sich vor Zecken schützen. Zecken können verschiedene Krankheiten übertragen: in Deutschland hauptsächlich die durch Bakterien ausgelöste Lyme-Borreliose sowie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die durch Viren verursacht wird. Schutz vor FSME bietet eine Impfung. Zu den aktuellen FSME-Risikogebieten in Deutschland und über die Impfung gegen FSME informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit einem neuen Plakat.

„Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Menschen, die in einem FSME-Risikogebiet beim Aufenthalt im Freien von Zecken gestochen werden könnten, einen Impfschutz gegen FSME“, erklärt Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. „Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin beraten und Ihren Impfschutz überprüfen. Mit dem Plakat der FSME-Risikogebiete unterstützt die BZgA diese Impfberatung.“ Risikogebiete der FSME liegen in Deutschland vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen und im südöstlichen Thüringen. Einzelne Risikogebiete gibt es zudem in Mittelhessen (Landkreis Marburg-Biedenkopf), Rheinland-Pfalz (Landkreis Birkenfeld), im Saarland (Saar-Pfalz-Kreis) und in Sachsen (Vogtlandkreis).

Die Hauptübertragungszeit der FSME liegt zwischen April und November, bei mildem Wetter vereinzelt auch im Winter. Im Jahr 2016 wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) insgesamt 348 FSME-Erkrankungen gemeldet. Bei der Hälfte der Betroffenen entzündeten sich Hirnhäute, Gehirn oder Rückenmark. Erwachsene erkranken meist schwerer als Kinder. Zum ersten Mal wurde 2016 auch eine Übertragung der FSME-Viren durch Rohmilch (Ziegenmilch) in Deutschland beobachtet.

Impfung bietet sichersten Schutz vor FSME
Der Aufbau des Impfschutzes gegen FSME erfolgt mit drei Impfungen. Etwa zwei Wochen nach der zweiten Impfung, die ein bis drei Monate nach der ersten Impfung verabreicht wird, besteht in der Regel für mehrere Monate ein ausreichender Schutz. Die dritte Impfung erfolgt dann, je nach verwendetem Impfstoff, nach weiteren 5 bis 12 bzw. 9 bis 12 Monaten.

Bei erneutem oder weiterbestehendem Ansteckungsrisiko sollte der FSME-Impfschutz nach drei Jahren zum ersten Mal aufgefrischt werden. Die nachfolgenden Auffrischungen sind dann alle fünf Jahre erforderlich.

Je nach verwendetem Impfstoff wird Erwachsenen ab 50 bzw. 60 Jahren empfohlen die Impfung alle drei Jahre aufzufrischen.
Wer kurzfristig geschützt sein möchte, kann mit einem verkürzten Schnellschema innerhalb von drei bis fünf Wochen einen Impfschutz für ein bis anderthalb Jahre aufbauen.

Zusätzlicher Schutz vor Zeckenstichen wichtig
Da Zecken weitere Krankheiten wie die Borreliose übertragen können, sollten sich alle, die sich in der Natur aufhalten, auch außerhalb von FSME-Risikogebieten vor Zecken schützen – auch diejenigen, die einen Impfschutz gegen FSME haben. Festes Schuhwerk, lange Hosen und langärmlige Oberteile sowie Insektenabwehrmittel für Haut und Kleidung senken das Risiko, von in Gras, Gebüsch oder Unterholz sitzenden Zecken gestochen zu werden. Nach einem möglichen Kontakt mit Zecken sollten Körper und Kleidung sorgfältig abgesucht und gefundene Zecken schnell entfernt werden.

Plakat mit FSME-Risikogebieten in Deutschland: https://www.bzga.de/infomaterialien/impfungen-und-persoenlicher-infektionsschutz/impfen/?idx=2725

Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 26.07.2017

SEXARBEIT IST ARBEIT. RESPEKT!

Am Freitag, dem 2. Juni, dem Internationalen Hurentag, startete ein Bündnis aus Sexarbeiter*innen, feministischen Aktivist*innen, Sozialarbeiter*innen und anderen Unterstützer*innen die Kampagne Sexarbeit ist Arbeit. Respekt!

Vor Pressevertreter*innen und vielen Bündnispartner*innen kritisierten die verschiedenen Expert*innen aus ihrer Sicht den Umgang der Gesellschaft mit Sexarbeit.

Das Bündnis fordert die Rücknahme des am 1. Juli in Kraft tretenden Prostituiertenschutzgesetzes:

Dieses Gesetz schützt Sexarbeiter*innen nicht, sondern kontrolliert und bevormundet sie. Wir wollen einklagbare Rechte statt Einschränkungen der Grundrechte“, so Stephanie Klee, Sprecherin der Kampagnengruppe.

Die Aktivist*innen der Kampagne kritisieren das Prostituiertenschutzgesetz aus unterschiedlichen Perspektiven scharf:

  • Sexarbeiter*innen befürchten, dass viele von ihnen in die Illegalität abgedrängt werden;
  • Sozialarbeiter*innen sehen durch die Einführung der Zwangsberatung grundlegende ethische Prinzipien der Sozialarbeit gefährdet, und
  • Feminist*innen sind davon überzeugt, dass sich die Stigmatisierung von Sexarbeit letztlich gegen das sexuelle Selbstbestimmungsrecht aller Frauen* richtet.

Deshalb wird die Kampagnengruppe Sexarbeit ist Arbeit. Respekt! das Inkrafttreten des Gesetzes im Juli 2017 mit bundesweiten Protestaktionen begleiten und die Umsetzung des Gesetzes auf Länder- und Kreisebene kritisch kommentieren.

Langfristig wird sich das Bündnis mit weiteren Aktionen, Veranstaltungen, Ausstellungen, Filmreihen und Diskussionsveranstaltungen für die Abschaffung des Prostituiertenschutzgesetzes und aller diskriminierenden und kriminalisierenden Gesetze gegen Sexarbeit einsetzen.

Stephanie Klee: „Wir kämpfen für soziale Gerechtigkeit. Das bedeutet für uns die vollständige Entstigmatisierung von Sexarbeit und die Gleichstellung von Sexarbeit mit anderen Erwerbstätigkeiten.“

Das Projekt “Pflege Deinen Schwanz” ist Bündnispartner der Kampagne.

Informationen finden sich auch auf der Website: www.sexarbeit-ist-arbeit.de

Aktueller Männer-gesundheitsbericht

Im Fokus des Berichtes steht die sexuelle Gesundheit von Männern.

In Filmen und Büchern, in der Werbung, in der Presse, im Internet… überall begegnet uns das Thema Sexualität. Doch wie sieht es mit der sexuellen Gesundheit in Deutschland wirklich aus? Obwohl  das wissenschaftliche Interesse an männlicher Sexualität in den letzten Dekaden gewachsen ist, fehlen zu  vielen Aspekten belastbare Daten. Bisher blendeten die in Deutschland und international publizierten Männer-Gesundheitsberichte das Thema Sexualität fast völlig aus.

Sexualität ist wesentlicher Bestandteil von Gesundheit

Der Dritte Deutsche Männergesundheitsbericht, der in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Sexualwissenschaft der Hochschule Merseburg unter Leitung von Prof. Dr. Voß entstand, versucht diese Lücke etwas zu schließen. Der Bericht, der der erste in Deutschland und Europa dieser Art ist, wirft einen aktuellen Blick auf die vielseitigen Facetten der Sexualität von Jungen, männlichen Jugendlichen, jungen Männern, Männern im mittleren Lebensalter, behinderten Männern und alten Männern in Deutschland. Er verdeutlicht, dass unter sexueller Gesundheit nicht in erster Linie Störungen und sexuell übertragbare Infektionskrankheiten verstanden werden sollte. Vielmehr fördert ein körperliches und emotional befriedigendes Sexualleben das allgemeine Wohlbefinden und ist somit ein wesentlicher Bestandteil von Gesundheit. Sexuelle Probleme hingegen,  führen oft zu einer geringeren Lebenserwartung und Partnerschaftsqualität, erhöhter Depressivität und allgemeiner Unzufriedenheit.

Blick auf die Sexualität aus medizinischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive

Wie hat sich die Forschungssituation in der BRD entwickelt? Wie entwickelt sich „Sexualität im 21. Jahrhundert“ ? Wie vermeiden wir Diskriminierungen bezogen auf sexuelle Orientierungen und wie können sexuelle Straftaten weiter reduziert werden?

Um diese Fragen zu beantworten, haben 40 Autorinnen und Autoren die wichtigsten Aspekte von männlicher Sexualität in erstmaliger Zusammenarbeit von Medizinern und Soziologen analysiert. In 31 Beiträgen werden u.a. die historische Entwicklung der männlichen Sexualität in Deutschland bis ins heutige Digitalzeitalter, die sexuelle Entwicklung des Jungen und Sexualität im Alter, Darstellungen der vielfältigen Facetten von Sexualität sowie ihre gesellschaftliche Akzeptanz und Grenzen dargestellt. Der Bericht zeigt die Zusammenhänge von gesellschaftlicher Entwicklung und Sexualmoral auf.

Der 3. Männergesundheitsbericht der Stiftung Männergesundheit richtet sich sowohl an gesundheitspolitische Entscheidungsträger, an Expertinnen und Experten der Sexualwissenschaft, Sexualtherapeuten, Fachkräfte der Sexualpädagogik und  an die interessierte Öffentlichkeit. Jeder Beitrag schließt mit Handlungsempfehlungen und Vorschlägen zu Forschungsbedarf, zur Gesundheitsversorgung und zur Information der Bevölkerung über aktuelle Tendenzen der Sexualität ab.

Pressemitteilung: Stiftung Männergesundheit

Informationen zum Buch:

  • Buchreihe: Forschung Psychosozial
  • Verlag: Psychosozial-Verlag
  • 430 Seiten, Broschur, 165 x 240 mm
  • Erscheint im April 2017
  • ISBN-13: 978-3-8379-2683-5

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Thema: Morgenlatte.

Nächtliche Erektionen sind etwas sehr Häufiges. Fällt eine solche zeitlich mit dem Aufstehen zusammen, kommt es zu einem wohlbekannten Phänomen, der Morgenlatte. Doch was steckt dahinter? Wie kommt es dazu?

Interessiert? Lust aufs Weiterlesen bekommen? Den gesamten Text gibt es jetzt hier auf PfDS.

Morgenlatte

Nächtliche Erektionen sind etwas sehr Häufiges. Fällt eine solche zeitlich mit dem Aufstehen zusammen, kommt es zu einem wohlbekannten Phänomen, der Morgenlatte. Doch was steckt dahinter? Wie kommt es dazu?

Ursächlich dafür sind die REM-Schlafphasen (englisch: Rapid Eye Movement), die sogenannten Traumphasen. In diesen werden Puls und Atmung beschleunigt, wodurch der Blutfluss im Penis gesteigert wird und eine Erektion zustande kommt. Pro Nacht versteift sich das männliche Glied bis zu fünfmal. Morgens hat Mann besonders oft einen Ständer, da die REM-Perioden zu dieser Zeit zunehmen, während sich die Tiefschlafphasen verkürzen. Treten keine morgendlichen Erektionen auf, kann das schlicht daran liegen, dass das Aufwachen nicht mit den Traumphasen zusammenfällt. Wenn in anderen Situationen eine Erektion auftritt, zeigt dies, dass der Penis gut funktioniert.

Sogar bei Kleinkindern und Senioren können schlafbezogene Erektionen auftreten. In der Pubertät sind sie besonders häufig – mit fortschreitendem Alter, nimmt die Häufigkeit immer weiter ab.

Entgegen gängiger Klischees müssen sexuelle oder erotische Träume nicht der Ursprung sein! Die Morgenlatte ist etwas völlig Natürliches. Sie ist Ausdruck für eine zusätzliche Versorgung des Penis mit Sauerstoff und Blut und somit Teil einer gesunden Sexualfunktion.

Peter Ivanics

Quellen und weiterführende Links:

DrEd: Morgenlatte. Wie entsteht eine Morgenlatte? URL: https://www.dred.com/de/morgenlatte.html – Download vom 25.01.2017.

kabeleins (2015): Über die nächtliche Erektion. Morgenlatte: Warum ist mein Penis ein Frühaufsteher? Letzte Aktualisierung: 01.06.2015. URL: http://www.kabeleins.de/sosiehtsaus/liebe-erotik/sex-tipps/ueber-die-naechtliche-erektion-morgenlatte-warum-ist-mein-penis-ein-fruehaufsteher-050048 – Download vom 25.01.2017.

Karneval ohne Kater

“Alkohol? Kenn dein Limit.”

BZgA-Tipps, wie die Jecken die tollen Tage ohne böses Erwachen feiern können.

Im Karneval wird ausgiebig gefeiert und besonders viel Alkohol getrunken. Mit steigender Promillezahl kann positive Stimmung schnell in Gereiztheit und Aggression umschlagen. Denn Alkoholkonsum erhöht die Gewaltbereitschaft und das Unfallrisiko. Das kann den Karnevalsspaß nachhaltig gefährden. Auch ein sogenannter „Kater“ am Morgen nach der Party ist ein unmissverständliches Zeichen dafür, dass Jecken zu viel Alkohol getrunken haben. Wer „katerfrei” durch die Karnevalszeit kommen möchte, sollte beim Alkohol im Limit bleiben.

Ein „Kater“ macht sich durch Symptome bemerkbar, wie zum Beispiel starken Durst, trockenen Mund, Müdigkeit, Übelkeit und Kopfschmerzen. Die Kopfschmerzen und der Durst sind durch den Wasserverlust des Körpers bedingt. Die Übelkeit entsteht durch eine Reizung der Magenschleimhaut aufgrund des Alkohols. Wer glaubt, gegen einen „Kater“ helfen angebliche „Anti-Kater-Mittel“ oder Hausmittelchen, wie Rollmops oder saure Gurken, der irrt. Denn der Abbau des Zellgifts Alkohol im Körper braucht Zeit und lässt sich nicht beschleunigen. Zwischen 0,1 und 0,2 Promille Alkohol im Blut werden pro Stunde abgebaut.

„Alkohol? Kenn dein Limit.“ Karnevals-Tipps

Die beste „Anti-Kater“-Methode für die Karnevalstage ist: möglichst wenig Alkohol trinken – und gar nicht erst einen „Kater“ bekommen. Dabei helfen die sechs Tipps der „Alkohol? Kenn dein Limit.“-Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA):

  • Beim Feiern häufiger auch zu alkoholfreien Getränken greifen
  • Alkoholische Getränke nie als Durstlöscher nutzen!
  • Sich Zeit lassen beim Trinken von alkoholischen Getränken
  • Nicht an Trinkspielen teilnehmen und bei Runden auch mal aussetzen
  • Alkoholische Getränke freundlich, aber bestimmt ablehnen
  • Sich an Freunden oder Bekannten orientieren, die wenig trinken oder ganz alkoholfrei feiern

„Alkohol? Kenn dein Limit.“ ist die größte deutsche Alkoholpräventionskampagne für Jugendliche und wird seit 2009 von der BZgA mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) durchgeführt. Sie richtet sich an Jugendliche ab 16 Jahre, informiert über die besonderen Risiken von zu hohem und riskantem Alkoholkonsum bei jungen Menschen und regt zum kritischen Nachdenken über den eigenen Alkoholkonsum an.

Mehr Informationen unter: www.kenn-dein-limit.info

Die Pressemeldung der BZgA kann auch als PDF-Datei herunterladen werden.

2016: Über 500.000 Klicks!

Das gesamte Pflege-Deinen-Schwanz-Team bedankt sich für mehr als eine halbe Million Besuche im Jahr 2016 auf dem (Männer-) Gesundheitsportal schlecht hin. Es ist spannend zu beobachten, welche Themen euch Spaß machen, oder eben einfach zum Nachdenken anregen. Also bitte weiterhin fleißig aufs Herzchen klicken, oder Kommentare hinterlassen. Auch 2017 werden wieder neue Artikel eingepflegt. “Spielend zum Orgasmus: Alles für das beste Stück” wird die Thematik Sextoys in einer Serie betrachten – Teil eins kommt bald. Interessante Fakten und medizinische Informationen liefert der Bericht zum Phänomen Hodenhochstand. Erstaunlicherweise – auch wenn jetzt viele Leser*innen in sich hinein schmunzeln – kann dem Thema “Morgenlatte” fachlich und sachlich begegnet werden. Lasst euch überraschen.

Besucht uns regelmäßig auf www.pflege-deinen-schwanz.de, abonniert den Newsletter und gebt auch der Facebook-Seite euer LIKE. So bleibt ihr immer auf dem Laufenden.

Beschwingte statt beschwipste Festtage

BZgA gibt Tipps zum maßvollen Alkoholkonsum an Weihnachten und Silvester.

Ob im Kreise der Lieben zu den Festtagen oder zur Begrüßung des neuen Jahres: An den Weihnachtstagen und zu Silvester wird traditionell reichlich Alkohol konsumiert. Damit jedoch der Organismus die Feiertage gut übersteht, sollte beim Genießen und Feiern – wenn überhaupt – nur in Maßen Alkohol getrunken werden. Denn schon mehr als ein Glas Wein oder Bier pro Tag kann für Frauen körperliche Schädigungen zur Folge haben. Bei Männern wird die Grenze des gesundheitlich unbedenklichen Alkoholkonsums bei mehr als zwei Standardgläsern am Tag überschritten. Für Männer und Frauen gilt: An mindestens zwei Tagen pro Woche sollte ganz auf alkoholische Getränke verzichtet werden.

Um in geselliger Runde im Limit zu bleiben, hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sieben praktische Tipps für ungetrübte Festtagsstimmung:

  1. Alkohol nicht als Durstlöscher einsetzen. Beim Feiern und Tanzen freut sich der Körper viel mehr über ein Glas Wasser.
  2. Alkoholische Getränke nicht hinunterstürzen, sondern langsam trinken.
  3. Bei Trinkrunden aussetzen.
  4. Freunde oder Bekannte zum Vorbild nehmen, die wenig oder gar keinen Alkohol konsumieren.
  5. Alkoholische Getränke freundlich, aber bestimmt ablehnen.
  6. Nicht an Trinkspielen teilnehmen.
  7. Keinen Alkohol als Tröster bei Frust oder Traurigkeit.

Wer irrigerweise glaubt, Alkohol einfach ausschwitzen oder einen sogenannten „Kater“ mit Kaffee bekämpfen zu können, der findet auf www.kenn-dein-limit.de Informationen zum Thema.

Bei Problemen mit Suchtmitteln, Fragen zur Suchtvorbeugung oder der Suche nach Hilfe ist das Beratungstelefon der BZgA zur Suchtvorbeugung unter der Rufnummer 0221-89 20 31 erreichbar (Mo.-Do. von 10 bis 22 Uhr, Fr.-So., an den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr von 10 bis 18 Uhr, Heiligabend und Silvester keine Beratung).

Mehr Informationen der BZgA rund um das Thema Alkohol:
www.kenn-dein-limit.de (für Erwachsene)
www.kenn-dein-limit.info (für Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren)
www.null-alkohol-voll-power.de (für Jugendliche von 12 bis 15 Jahren)

Epidemiologisches Bulletin des RKI

Neue Schätzung zu HIV/Aids in Deutschland.

In Deutschland lebten Ende 2015 rund 84.700 Menschen mit HIV. Ca. 3.200 von ihnen haben sich hier neu infiziert – die Zahl ist gegenüber den Vorjahren unverändert. Die am stärksten von HIV betroffene Gruppe bleibt MSM, hier kam es zu 2.200 Neuinfektionen. 750 Menschen infizierten sich auf heterosexuellem Weg und 250 bei intravenösem Drogenkonsum. Die Inzidenz der HIV-Erstdiagnosen betrug in Sachsen 4,7 (Deutschland: 4,6). Im Jahr 2015 gab es geschätzte 460 Todesfälle bei HIV-Infizierten. Da es sich um eine Schätzungsmethode des Robert-Koch-Instituts (RKI) handelt, geht man davon aus, dass  rund 12.600 Menschen nichts von ihrer Infektion wissen.

Jene Erkenntnisse eingebettet in Vergleiche sowie Differenzierungen nach Jahren, Infektion im Inland/Ausland, Geschlecht, etc. finden sich im Epidemiologischen Bulletin 45/2016 des Robert-Koch-Instituts. Zum PDF geht es hier.

Sex we can?

Fachtag zum Umgang mit Jungensexualität im Kontext der Hilfen zur Erziehung am 06.12.2016 in der Dreikönigskirche Dresden.

Worum geht es?

Jugendhilfe und Sexualität? – dann geht es sicher um Verhütung und Missbrauch. Jungen in der Jugendhilfe und Sexualität? – dann geht wohl um gefährliches Verhalten. Muss man eigentlich darüber reden?

Noch immer erleben wir in der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe, dass die Sexualität der Kinder und Jugendlichen entweder nur zufällig oder gar nicht thematisiert wird. Darüber gesprochen wird meist erst dann, wenn es um sexuellen Missbrauch geht. Dabei gibt es gerade auch für männliche Jugendliche kaum ein wichtigeres Thema.

Sexualpädagogische Konzepte in die Praxis umzusetzen ist ein schwieriges Unterfangen, wenn wir uns unserer eigenen Haltung zur Sexualität nicht bewusst sind. Wenn wir präventiv etwas gegen sexualisierte Gewalt tun wollen, müssen wir uns fachlich intensiv mit der gelebten Welt jugendlicher Sexualität auseinandersetzen. Und wenn vor allem Jungen in den stationären Einrichtungen betreut werden, dann müssen alle Fachkräfte Wissen und Methoden zum Umgang mit Sexualität von Jungen erlangen und im pädagogischen Alltag umsetzen können. Dieser Fachtag soll Lust darauf machen, sich diesem Thema in der pädagogischen Praxis der Hilfen zur Erziehung zu widmen. Die eigene Haltung und praktische Arbeitsmittel, die uns die Annäherung an dieses Thema erleichtern, können erfahren und kennengelernt werden.

  • Zielgruppe: Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe
  • Ort: Dreikönigskirche – Haus der Kirche · Hauptstraße 23 · 01097 Dresden
  • Datum: 6. Dezember 2016
  • Kosten (inklusive Verpflegung): 45 EUR
  • Ansprechpartner für den Fachtag:
    • Jan Schweinsberg: 0351 87378815
    • Peter Wild: 0176 323 715 79

Programm:

09:00-09:30 Uhr

Anreise und Anmeldung

09:30 Uhr

Begrüßung und inhaltliche Einführung

Jan Schweinsberg, Leiter der Fachstelle Blaufeuer, P.I.Z. gGmbH

Peter Wild Landesfachstelle Jungenarbeit Sachsen

10:00 Uhr

Inputreferat: Alles Porno? Umgang Jugendlicher mit sexualitätsbezogenen Medieninhalten

Dr. Daniel Hajok

Kommunikations- und Medienwissenschaftler und als Gutachter, Empiriker, Seminar-/Workshopleiter und Fachautor tätig. Arbeitsschwerpunkte liegen im Spannungsfeld Medien, Gesellschaft und Soziale Arbeit sowie im restriktiven und präventiven Kinder- und Jugendmedienschutz

Inputreferat: Aufdeckung und Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Jungen* und junge Männer*

Bernard Könnicke Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V., Berlin

12:00-13:00 Uhr

Mittagspause

13:00 – 16:00 Uhr

Workshops

16:15 Uhr

Resümee und Abschluss

Welche Workshops werden angeboten?

Workshop 1: „Werden Frauen im warmen Wasser nicht schwanger?– sexuelle Bildung für und mit männlichen Jugendlichen

Wenn es um Sexualität geht, wissen sie alles – sie geben zumindest vor, alles zu wissen. In intimer und vertrauer Runde während eines sexual-pädagogischen Workshops, kommen dann doch Fragen – die Jungsfragen. Es dreht sich dann um Gefühle, um den Körper, um das andere Geschlecht und um das eigene. Und um Sex. Es geht um Pornos, um das erste Mal und um (Un-)Sicherheiten.

Der Workshop gibt Gelegenheit, Methoden der sexuellen Bildung für männliche Jugendliche zu erproben und Themen in der sexualpädagogischen Arbeit mit Jungen gemeinsam zu diskutieren.

Uwe Tüffers Diplom Sozialpädagoge (FH), Angewandte Sexualwissenschaften (M.A.), Sexualpädagoge

Workshop 2: Junge Liebe – mehr als sechs mal sex

Sexualpädagogische Arbeit braucht eine reflektierte Haltung, professionelle Methoden  und gutes Material, welches die Jungen interessiert. In diesen Workshop stellen wir die Methodenbox „Junge Liebe – mehr als sechs mal SEX“ vor und reflektieren deren Praxisanwendung.

Peter Bienwald, Bildungsreferent  Landesfachstelle Jungenarbeit Sachsen

Workshop 3: Konzepte und Methoden: Nutzung sexualitätsbezogener Medieninhalte als Thema Jungenarbeit

Im Workshop werden die Medienumgangsweisen von Jungen vertieft und Konsequenzen für die (sexual-)pädagogische Praxis formuliert. Ausgehend von grundlegenden Handlungskonzepten werden Zugänge entwickelt, die zur Reflexion anregen, Alternativen aufzeigen und bei der Bewältigung negativer Erfahrungen unterstützen.

Dr. Daniel Hajok

Workshop 4: „Sexualität – Normal, bedenklich, gefährlich?“

Sexualität wird häufig unter dem Blickwinkel bedenklichen oder gefährlichen Verhaltens gesehen, gerade bei Jungen. Aber wie kann ich dieses Verhalten von gelingender bzw. „normaler“ Sexualität abgrenzen? Woran erkennen wir, ab wann  wir intervenieren müssen? Wie reden wir mit diesen Jungen darüber und welche Handlungsoptionen haben wir, wenn es um gefährliches und gefährdendes Verhalten geht? Im Workshop werden diese Fragen an praktischen Beispielen und Übungen beantwortet und ein Einblick in die Arbeit der Fachstelle gegeben.

Jan Schweinsberg und Debora Skorupa, Fachstelle Blaufeuer

Fachstelle zur Beratung von Mitarbeiter(inne)n öffentlicher und freier Träger in Fällen sexueller Grenzverletzungen durch Kinder, Jugendliche und Heranwachsende

Workshop 5: Was ist für mich okay?

Die Sexualität eines Menschen ist individuell und ständigen Veränderungen ausgesetzt. Der Workshop soll einen Raum zur Reflexion der eigenen Haltung zur Verfügung stellen. Mit unterschiedlichen Methoden wird ein ressourcenorientierter Blick auf eigene Einstellungen geworfen und die Möglichkeit, diese in den (Arbeits-) Alltag zu integrieren

Danilo Ziemen und Liane Kalisch arbeiten freiberuflich als Sexualpädagog*innen (isp) und  Dozent*innen am Institut für Sexualpädagogik (isp).

Flyer und Anmeldemodalitäten sind hier als pdf erhältlich (220 kb).

Die Fachtagung wird veranstaltet von der Landesfachstelle Jungenarbeit Sachsen und der Fachstelle Blaufeuer.

Die Veranstaltung wird unterstützt durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz des Freistaates Sachsen und die Software AG.

04.09.2016 | Welttag Sexuelle Gesundheit

Anlässlich einer Konferenz der Weltgesundheitsorganisation 1975 wurde der Begriff ‘Sexuelle Gesundheit’ definiert. “Sexuelle Gesundheit ist untrennbar mit Gesundheit insgesamt, mit Wohlbefinden und Lebensqualität verbunden. Sie ist ein Zustand des körperlichen, emotionalen, mentalen und sozialen Wohlbefindens in Bezug auf die Sexualität und nicht nur das Fehlen von Krankheit, Funktionsstörungen oder Gebrechen. Sexuelle Gesundheit setzt eine positive und respektvolle Haltung zu Sexualität und sexuellen Beziehungen voraus sowie die Möglichkeit, angenehme und sichere sexuelle Erfahrungen zu machen, und zwar frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt. Sexuelle Gesundheit lässt sich nur erlangen und erhalten, wenn die sexuellen Rechte aller Menschen geachtet, geschützt und erfüllt werden. Es bleibt noch viel zu tun um sicherzustellen, dass Gesundheitspolitik und -praxis dies anerkennen und widerspiegeln.” Quelle: WHO/Europa

Ein Baustein, diesen ganzheitlichen Ansatz Jahr für Jahr ins Gedächtnis zu rufen, war die Initiierung des Welttages zur ‘Sexuellen Gesundheit’ durch die WHO. Am 4. September 2010 fand der Welttag zum ersten Mal statt. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Aufruf: ‘Eliminate the  myths!’ (Beseitigt die Mythen!). Ein schöner Artikel auf Pflege Deinen Schwanz greift diese Aussage auf und klärt auch gleich, warum die Beseitigung von Mythen so wichtig ist. Hier geht´s zum Text.

Happy World Sexual Health Day 2016!

Männer in Bewegung

Alltagstaugliche Tipps gegen Übergewicht geben die Kolleg*innen des Gesundheitsportals der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf www.maennergesundheitsportal.de

Rund zwei Drittel aller Männer in Deutschland haben Übergewicht, knapp ein Viertel ist sogar adipös. Das sind nicht die besten Voraussetzungen für eine gute Gesundheit: starkes Übergewicht kann zu Bluthochdruck, Diabetes, Fettleber und weiteren Folgeerkrankungen führen. So klar vielen Betroffenen die negativen Folgen ihres Übergewichtes sind, so schwierig ist es, den inneren „Schweinehund“ zu überwinden und das Problem in Angriff zu nehmen. Beim Männergesundheitsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es alltagstaugliche Tipps und Infos, wie man(n) sich ohne viel Aufwand gesundheitsbewusster verhalten kann.

Wichtiger Ansatzpunkt ist die Ernährung: Wenig Süßigkeiten, weniger Fleisch und Wurst, dafür mehr Gemüse und Obst. Auch Alkohol ist ein Dickmacher. Für die meisten Menschen reicht es zur Gewichtsabnahme aus, wenn sie ihren täglichen Konsum um 300 bis 500 Kilokalorien reduzieren. Das entspricht etwa dem Nährwert von 100 g Kartoffelchips oder von einer Tafel Schokolade. Zur Selbstkontrolle bietet sich für den Anfang ein Ernährungstagebuch an.

Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Bewegung: Haben unsere Vorfahren bis zu 20 Kilometer täglich zu Fuß zurückgelegt, schaffen wir heute durchschnittlich nur noch 800 Meter – das sind die Wege von der Haustür zum Auto und zuhause von der Küche zum Sofa, ins Bad oder ins Bett. Um gesund und fit zu bleiben, braucht der Körper regelmäßig Bewegung – optimal sind  nach WHO-Angaben rund 2,5 Stunden körperliche Aktivität pro Woche.

Welche Sportarten am besten zu wem passen und wie man mehr Bewegung in den eigenen Alltag bringen kann, findet sich unter www.maennergesundheitsportal.de. Da sich Übergewicht  ungünstig auf die Gelenke auswirkt, sollte man Sportarten wählen, die diese möglichst wenig belasten wie Radfahren, Walking, Schwimmen oder Wassergymnastik. Das Radfahren lässt sich auch gut in den Alltag integrieren – beispielsweise bei der Fahrt zur Arbeit. Ebenfalls gut fürs „Bewegungskonto“: Öfter mal die Treppe nehmen.

Alter ist dabei keine Ausrede: Beim BZgA-Programm Älter werden in Balance gibt es jede Menge Tipps rund um die Fitness, aktuell das neue Video „Bleib fit – kick mit“ für ältere Fußballer.

Die Website www.maennergesundheitsportal.de der BZgA bietet seriöse und fachlich geprüfte männerspezifische Gesundheitsinformationen zu folgenden Themen: Sport, Bewegung und Fitness, gesunde Ernährung, Alkohol, Rauchen und vieles mehr.

Infos zu Älter werden in Balance, das vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) unterstützt wird, finden sich unter www.aelter-werden-in-balance.de

Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Internet: http://www.bzga.de

DAK – Gesundheitsreport

Warum Frauen und Männer anders krank sind.

Studie zeigt größte Geschlechterunterschiede bei psychischen Erkrankungen, Krebs und Kreislauferkrankungen.

Depressionen, Krebs, Herzinfarkt – bei diesen Krankheiten gibt es große Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Das wirkt sich auch auf den Krankenstand aus: Im Jahr 2015 fehlten Frauen zum Beispiel 14 Prozent häufiger im Job als ihre männlichen Kollegen. Männer gingen seltener zum Arzt. Nach der Studie erreichte der allgemeine Krankenstand den höchsten Wert seit 16 Jahren. Das sind zentrale Ergebnisse des neuen DAK-Gesundheitsreports. Die komplette Pressemitteilung, der vollständige Report sowie eine Präsentation (beides als PDF-Download) zum DAK-Gesundheitsreport 2016 finden sich hier.

Quelle: Pressemeldung DAK-Gesundheitsreport: dak.de

Doku auf 3Sat

In einer 45 minütigen Dokumentation werden spannende Infos und faszinierende Neuigkeiten rund um “das beste Stück des Mannes” vorgestellt. Interessant gerade auch im Hinblick auf die aktuellen Meldungen über eine erfolgreiche Penis-Transplantation. Aber ebenso spannend in der Vermittlung zu Wissen über Schönheitsoperationen für Größe und Umfang des Fortpflanzungsorgans. Zu finden ist der Beitrag in der Mediathek des Öffentlich-Rechtlichen Senders 3Sat.

HIV-Selbsttest für Zuhause?

England und Frankreich haben HIV-Test-Sets für Zuhause bereits zugelassen. In Deutschland ist er weiterhin verboten. Tests dürfen zwar nicht an Privatpersonen verkauft werden, „Wer den Heimtest trotzdem im Internet für sich bestellt, macht sich [aber auch] nicht strafbar“, informiert Armin Schafberger, Medizinreferent der Deutschen Aids-Hilfe. Viel Neues also. Bei offenen Fragen sind wir deshalb für Sie da. Einfach (durch-)klingeln. Oder erst mal nachlesen: Hier geht es zu einem Artikel der Kölnischen Rundschau. Die Deutsche Aids-Hilfe hat ebenfalls die häufigsten Fragen hier zusammengestellt.

Alles neu? Alles besser?

Stellungnahme der Landeshauptstadt Dresden zum Entwurf eines Gesetzes zur Regulierung des Prostitutionsgewerbes sowie zum Schutz von in der Prostitution tätigen Personen (ProstSchG).

Im Juli dieses Jahres hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend den „Entwurf eines Gesetzes zur Regulierung des Prostitutionsgewerbes sowie zum Schutz von in der Prostitution tätigen Personen (ProstSchG)“ veröffentlicht. Dieser Entwurf wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert. Für die einen gehen die Konsequenzen des Gesetzes nicht weit genug und sie fordern das endgültige Verbot von Prostitution. Für die anderen bedeutet das vorgeschlagene Gesetz eine weitgehende Beeinträchtigung bzw. Behinderung ihrer Tätigkeit. Dies schließt Betreiberinnen und Betreiber, Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter, aber auch Fachberatungsstellen und Gesundheitsämter mit ein. Viele Stellungnahmen von verschiedensten Expertinnen und Experten sind seither veröffentlicht worden, die sich gegen die Umsetzung dieses Gesetzes richten, da es dem ausgesprochenen Ziel, Personen, die in der Prostitution tätig sind, zu schützen und ihr Selbstbestimmungsrecht zu stärken, nicht gerecht wird.

  • Auf die Landeshauptstadt Dresden würden folgende Konsequenzen des Gesetzentwurfes zukommen:
    Die Prostitutionsszene in Dresden würde sich nach der Einführung deutlich verändern. Die bisher kleinteilige Szene mit häufig selbstständig geführten Wohnungen würde verschwinden und größere Bordelle würden entstehen. Durch umfangreiche Auflagen und Verpflichtungen, die für kleinere Einrichtungen kaum zu leisten sind, wird selbstbestimmtes Arbeiten, wie sie in diesen Wohnungen möglich ist, erschwert bzw. verhindert und damit einer Zentralisierung des Marktes Vorschub geleistet. Kriminelle Strukturen würden damit eher gefördert, als unterbunden.
  • Frauen und Männer, die aus Nichtwissen, aus Angst vor Stigmatisierung und Ausschluss aus dem gesellschaftlichen Leben oder schlicht aus Verweigerung dem Gesetz zuwiderhandeln, wären für Hilfs- und Beratungsangebote nicht mehr erreichbar.
  • Die über Jahre aufgebaute, bewährte Präventionsarbeit der Beratungsstelle für AIDS und sexuell übertragbare Infektionen im Gesundheitsamt Dresden würde sich von einem anonymen und kostenlosen Dienstleistungsangebot aus Untersuchungen, Behandlung und spezifischer Beratung für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter in eine administrative Tätigkeit verwandeln. „Beratungsgespräche“, die auf Vertrautheit und fachlicher Kompetenz, aber auch auf Anonymität und Zugewandtheit beruhen, würden zu Informationsgesprächen degradiert, die z.T. auch nicht mehr anonym durchgeführt werden könnten.

Die Landeshauptstadt Dresden hat deshalb ebenfalls mit einer Stellungnahme reagiert, die den Gesetzesentwurf ablehnt, da abzusehen ist, dass sich sowohl die Tätigkeit des Gesundheitsamtes, als auch die Prostitutionsszene in Dresden verändern würde (Link zum Papier pdf:592kb). Sibylle Homt

Diskriminierung in Deutschland 2015

Am 1. September startete die Antidiskriminierungsstelle des Bundes die bislang größte Umfrage zu Diskriminierungserfahrungen in Deutschland. Unter dem Motto „Sie haben es erlebt? Berichten Sie davon!“ können sich bis zum 30. November 2015 alle in Deutschland lebenden Menschen ab 14 Jahren zu Diskriminierungen äußern, die sie in den verschiedensten Lebensbereichen selbst erfahren oder beobachtet haben. Die Ergebnisse der Umfrage werden maßgeblich dazu beitragen, Empfehlungen zum Abbau von Diskriminierung in Deutschland zu entwickeln. Das Pflege-Deinen-Schwanz-Team unterstützt die Umfrage und verbreitet deshalb den Aufruf der Antidiskriminierungsstelle des Bundes:

Sie haben es erlebt? Berichten Sie davon!

Wegen Ihrer Behinderung oder Ihres Alters werden Sie nicht zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, obwohl Sie hervorragend qualifiziert sind? Sie werden gemobbt, weil Sie lesbisch oder schwul sind? Ihr Kind bekommt wegen seiner Migrationsgeschichte trotz guter Noten keine Gymnasialempfehlung? Bei der Wohnungssuche gehen Sie leer aus, weil Sie ein Kopftuch tragen?

Berichten Sie uns von den diskriminierenden Erfahrungen, die Sie, Ihre Angehörigen und Freunde gemacht haben. Dabei interessieren uns alle Lebensbereiche: vom Kindergarten, über Schule und Hochschule, bis zum Beruf; vom Wohnen über Versicherungs- und Bankgeschäfte bis zum Freizeitbereich.

Diskriminierungen wegen des jungen oder alten Lebensalters, einer Behinderung oder chronischen Krankheit, aus rassistischen Gründen oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts (Männer, Frauen, Trans* und intergeschlechtliche Menschen), der Religion oder Weltanschauung sowie der sexuellen Identität sind nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verboten. In der Umfrage ist auch die “soziale Herkunft” einbezogen (z.B. Einkommen, Bildungshintergrund, auch der Elterngeneration).

Unter www.umfrage-diskriminierung.de finden sich alle Informationen zur Umfrage und auch der direkte Link zum Fragebogen.

Inhaltliche Fragen zur Umfrage beantwortet die Projektverantwortliche bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Nathalie Schlenzka (Nathalie.Schlenzka@ads.bund.de, 030 18555 1813). ads-bund + cw

Epidemiologisches Bulletin veröffentlicht

Mehr HIV-Neudiagnosen für das Jahr 2014 gemeldet. Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet einen Anstieg von 7 Prozent. Wichtig: Neudiagnosen nicht mit Neuinfektionen verwechseln.

Im Epidemiologischen Bulletin 27/2015 des Robert-Koch-Institutes werden 3.525 Neudiagnosen angegeben – dies entspricht 7 Prozent mehr als 2013. Zum Verständnis muss angeführt werden, dass ein Rückschluss auf das Infektionsgeschehen in Deutschland nur schwer möglich ist. HIV-Neudiagnosen dürfen nicht mit der Zahl der HIV-Neuinfektionen verwechselt werden. Die Zahl gibt lediglich an, wie viele Menschen erstmals HIV-positiv getestet wurden. Zwischen einer HIV-Infektion und der Diagnose der Infektion liegt ein individueller Zeitraum. Testverhalten, Testangebote und andere Faktoren beeinflussen die Zahl der HIV-Neudiagnosen.

Holger Wicht von der Deutschen Aids-Hilfe untergliedert die Zahlen wie folgt: “2.864 Neudiagnosen entfallen auf Männer (+6%), 659 auf Frauen (+11%), zwei Diagnosen lassen sich keinem Geschlecht zuordnen. In der Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben, stieg die Zahl der Neudiagnosen von 1752 auf 1904 (8,6%), bei Heterosexuellen von 598 auf 780 (30,4%). Bei den Menschen, die sich Drogen injizieren, gab es einen Anstieg von 101 auf 111. Die Zahl der Neudiagnosen ohne Angabe zum Übertragungsweg ging von 816 auf 705 zurück.”

Gründe für einen Anstieg der Zahlen liegen zum einem bei einer erhöhten Nachfrage von HIV-Tests bei Ärzt*innen und Laboren. HIV-positive Ergebnisse fließen dann als sichere Erstdiagnosen in die Statistik. Zum anderen stellt das RKI klar heraus: 2014 gab es mehr Erstdiagnosen. Zwei Personengruppen verzeichnen Anstiege. Holger Wicht erklärt dazu: “Ein großer Teil von ihnen [also den Menschen, die erstmals HIV-positiv getestet wurden] stammt aus Ländern, in denen HIV besonders häufig ist; die Übertragung hat meist im Herkunftsland stattgefunden. Hier spiegeln sich steigende Flüchtlingszahlen in den HIV-Diagnosezahlen. Dies erklärt auch den verhältnismäßig starken Anstieg in der Gruppe der Heterosexuellen. Bei der Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), geht das RKI ebenfalls von einem echten Anstieg der Neudiagnosen aus.”

Ein interessantes Ergebnis zeigt sich aus den Erhebungsbögen, die bei der Testberatung erstellt werden. MSM berichten häufiger von einem negativen HIV-Testergebnis innerhalb der letzten 23 Monate. Das RKI deutet die Daten in zwei Richtungen. Entweder viele MSM sind sich Risikosituationen bewusst und nutzen zeitnah Testangebote oder Empfehlung zu regelmäßigen HIV-Tests werden angenommen. Ob die Zahl der Neuinfektionen in dieser Gruppe wirklich gestiegen ist, wird im November beantwortet. Das RKI veröffentlich dann auf Basis weiterer Berechnungen die Schätzung der HIV-Neuinfektionszahlen.

Regionale Verteilung der HIV-Neudiagnosen

Bei der Betrachtung der absoluten Zahlen zeigt sich, dass in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen gefolgt von Bayern und dem Stadtstaat Berlin die meisten Menschen mit einer HIV-Neudiagnose konfrontiert wurden. Zur Vergleichbarkeit zwischen den Bundesländern bedienten sich die Statistiker des Robert-Koch-Institutes einer epidemiologischen Maßzahl, der Inzidenz. Die Inzidenz ist die Anzahl der Neudiagnosen einer bestimmten Infektion (HIV), einer Bevölkerungsgruppe mit definierter Größe (pro 100.000 Einwohner*innen) innerhalb eines definierten Zeitraumes (2014).

Bundesweit wird für 2014 eine Inzidenzrate von 4,4 angegeben. Die Zahl ist höher als der Median der letzten fünf Jahre. Im Schnitt lag die Inzidenzrate zwischen 2009-2013 bei 3,5. Folglich stiegen auch die Inzidenzraten für einzelne Bundesländer (im Besonderen: Mecklenburg-Vorpommern (3,9), Sachsen-Anhalt (3,8), Bayern (4,7) und Sachsen (4,2)). Die höchsten Inzidenzen an HIV-Neudiagnosen zeigten sich in den Stadtstaaten (Berlin (12,9), Hamburg (11,6), Bremen (6,8)).

Das Robert-Koch-Institut richtet den Fokus auch auf die Entwicklung in den neuen Bundesländern: “Einige der neuen Bundesländer (Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt) weisen inzwischen eine höhere Inzidenz als einige der alten Bundesländer (Saarland, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen) auf und befinden sich nun im mittleren Bereich der Inzidenzrangfolge der gesamten Bundesländer.”

Abschließend stellt das RKI heraus, dass sich aktuell kein nennenswerter Rückgang der Neuinfektionen in Deutschland zeigt.

Mit Teilen aus dem Epidemiologischen Bulletin 27/2015 und Aktuelles DAH / Holger Wicht: Robert-Koch-Institut verzeichnet mehr HIV-Diagnosen; cw

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Früher Bescheid wissen

Hab ich mich mit HIV angesteckt? Bislang musste man nach einer Risikosituation drei Monate mit einem HIV-Test warten, um das auszuschließen. Martin Obermeier erklärt im Interview, warum es bei modernen Labortests nur noch sechs Wochen sind.

Herr Obermeier, Sie arbeiten in einem Berliner Labor, in dem auch Blutproben auf HIV untersucht werden. Um mal eine Vorstellung zu bekommen: Wie viele Tests sind das so im Monat? Und wie viele Infektionen werden dabei festgestellt?

Im Jahr machen wir etwa 6.600 Tests, das sind rund 550 Tests pro Monat. Und von diesen 550 sind durchschnittlich vielleicht 15, 16 reaktiv, also rund drei Prozent. Die meisten der Blutproben, die von uns untersucht werden, stammen aus HIV-Schwerpunktpraxen, was die hohe Rate von reaktiven Untersuchungen erklärt, denn da hat ja schon eine gewisse Vorauswahl stattgefunden, wenn die Leute sich dort testen lassen. Sieht man sich alle HIV-Suchtests an, die in Deutschland durchgeführt werden, erfolgt die Mehrzahl der Untersuchungen im Rahmen von Blutspenden und vor Operationen.

Neben den HIV-Antigen-Antikörper-Tests machen wir übrigens im Jahr rund 25.000 Tests zur Messung der HIV-Viruslast. Das ist vor allem für die regelmäßige Kontrolle des Behandlungserfolgs bei einer antiretroviralen Therapie wichtig. Aber manchmal macht man das auch, um eine frische HIV-Infektion nachzuweisen.

In der Regel geht man ja für den HIV-Test zum Gesundheitsamt, zu einem Testprojekt oder zum Arzt. Kann man eigentlich auch bei Ihnen im Labor direkt einen Test machen?

Nein, unser Labor lehnt das ab. Beratung ist ein unerlässlicher Bestandteil des HIV-Tests, und wir als Labor können keinen entsprechenden Rahmen für die Beratung anbieten. Anfragen kommen trotzdem immer wieder mal. So hat zum Beispiel letztens jemand an einem Freitagnachmittag angerufen und wollte schnell einen HIV-Test machen, weil er drei Stunden später in einen Swinger-Club wollte. Aber gerade in solchen Fällen ist eben Beratung wichtig, zum Beispiel, um die diagnostische Lücke zu erklären.

Ein gutes Stichwort. Wir haben ja Folgendes gelernt: Wenn man nach einer HIV-Risikosituation sicher sein will, dass man sich nicht infiziert hat, muss man drei Monate mit einem HIV-Test warten. Warum gerade drei Monate?

Diese drei Monate beruhen auf Empfehlungen, die Anfang der 1990er-Jahre verabschiedet wurden. Damals setzte man noch HIV-Antikörper-Tests der ersten und zweiten Generation ein, der HIV-Test war ja erst 1985 auf den Markt gekommen. Während der Entwicklung dieser Tests hatte man damals gesehen, dass es bei einzelnen Patienten bis zu acht Wochen dauerte, bis das Immunsystem genügend Antikörper für den Nachweis durch den Test gebildet hatte. Und um möglichst große Sicherheit zu haben, vor allem für Blutspenden, einigte man sich auf die Empfehlung, den Test frühestens drei Monate nach der letzten Risikosituation zu machen. Im Nachhinein hat sich das als gute Entscheidung herausgestellt, denn in ganz seltenen Fällen kann die sogenannte diagnostische Lücke – das heißt, ein Antikörpertest würde dann nicht anschlagen, obwohl in Wirklichkeit eine Infektion vorliegt – auch länger als acht Wochen sein.

Die Deutsche AIDS-Hilfe hat die Beraterinnen und Berater in Testprojekten und Gesundheitsämtern neulich informiert, dass sich diese maximale diagnostische Lücke bei den heutzutage eingesetzten Labortests auf sechs Wochen halbiert hat. Warum das?

Schon seit 2002, 2003 gibt es die Labortests der vierten Generation, und seit 2006, 2007 werden die fast flächendeckend eingesetzt. Diese Kombinationstests suchen nicht nur nach Antikörpern, sondern auch nach dem Antigen p24. Dieser Virusbestandteil ist schon früher im Blut nachweisbar, denn der p24-Spiegel steigt in der Regel ab dem 14. Tag nach der Infektion in einen messbaren Bereich. Ausschließen kann man eine Infektion dann nach sechs Wochen – wenn der Antigen-Antikörper-Test dann nicht „anschlägt“, sind weder p24-Antigen noch Antikörper im Blut, und man ist mit hoher Sicherheit nicht infiziert.

Was heißt „mit hoher Sicherheit“?

Mit hoher Sicherheit bedeutet, dass es seltene Ausnahmen gibt, die aufgrund ihres geringen Vorkommens keine echte Relevanz haben, beziehungsweise dass bestimmte Konstellationen besonders bewertet werden müssen.

Zumindest für die Post-Expositions-Prophylaxe nach HIV-Kontakt gilt, dass das Zeitfenster bis zu einem sicheren Ausschluss einer HIV-Infektion erst nach Beendigung der Prophylaxe beginnt. Keine Daten liegen aber vor bei Durchführung einer Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP). Hier kann man sich, falls es tatsächlich trotz der Prophylaxe zu einer Infektion kommen sollte, auch eine Verlängerung des diagnostischen Fensters vorstellen.

Zwei sehr seltene Ausnahmen existieren mit HIV-1 Gruppe O und HIV-2. Das p24-Antigen dieser beiden Viren unterscheidet sich stark von den viel häufigeren anderen HIV-1-Typen. HIV-2 kommt fast nur in Westafrika vor, in Deutschland werden durchschnittlich ein bis zwei Fälle pro Jahr neu diagnostiziert, wobei diese Infektionen nicht in Deutschland erworben wurden. HIV-1 Gruppe O kommt eigentlich nur in Kamerun und selbst da nur in geringer Anzahl vor. Grundsätzlich besteht immer die hypothetische Möglichkeit einer neuen Virusvariante, die zwar durch die Tests erkannt wird, aber bei der das diagnostische Fenster verlängert ist.

Wer ganz sicher gehen will, wartet nach einem HIV-Risiko weiterhin zwölf Wochen bis zum Test, denn der Antikörpernachweis funktioniert auch bei HIV-2 und HIV-1 Gruppe O .

Für die meisten ist diese Info zur verkürzten diagnostischen Lücke neu. Kann man das irgendwo nachlesen?

Ja, die aktuellen europäischen Leitlinien zur HIV-Testung wurden 2014 veröffentlicht, da findet sich diese Info auf Seite 5. Die deutschen Empfehlungen werden gerade überarbeitet. Daran bin auch ich beteiligt, nämlich als Mitglied im Writing Committee, und ich bin guter Dinge, dass wir die Empfehlungen noch im ersten Quartal 2015 veröffentlichen können.

Okay, frühestens drei Monate nach der letzten HIV-Risikosituation zum Test, das konnte man sich leicht merken. Nun sind es also sechs Wochen – aber nur beim Labortest. Bei HIV-Schnelltests, bei denen man das Ergebnis schon nach spätestens 30 Minuten bekommt, gilt weiterhin die Drei-Monats-Regel. Warum das?

Die Schnelltests, die in manchen Gesundheitsämtern und Testprojekten eingesetzt werden, sind reine Antikörpertests, reagieren also nicht auf p24. Schnelltests, die sowohl Antikörper als auch p24 nachweisen können, wären derzeit einfach zu teuer. Es gibt zwar ein Produkt, aber das ist nicht empfindlich genug auf p24. Dieser Test hat bei Versuchen frühe Infektionen übersehen, auch solche, die man mit Tests der dritten Generation gefunden hätte. Den kann man also nicht guten Gewissens empfehlen.

Eine Frage zum Schluss: Hat denn diese Verkürzung der diagnostischen Lücke überhaupt einen Vorteil?

Nun, aus Gesprächen mit Testkandidaten weiß ich, dass es für viele ein großes Anliegen ist, die Zeit der Unsicherheit zu verkürzen. Es macht eben schon etwas aus, ob ich drei Monate oder nur sechs Wochen warten muss, bis ich mit einem Test eine Infektion ausschließen kann, zum Beispiel nach einer Nadelstichverletzung. Oder nach einem HIV-Risikokontakt außerhalb meiner Partnerschaft – wenn ich sonst mit meinem Partner auf Kondome verzichte, ist es leichter, sechs Wochen wieder zum Gummi zu greifen oder auf Sex zu verzichten als drei Monate …

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Obermeier!

Das Interview führte Holger Sweers.

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors. Original auf magazin.hiv

„Pflegetipps für Männer!“

Das erfolgreiche Männergesundheitsprojekt „Pflege Deinen Schwanz“ erhielt eine digitale Frischzellenkur. Während des Antrittsbesuchs der Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz Barbara Klepsch in der Aids-Hilfe Dresden wurde die überarbeitete Seite „selbstverständlich astrein“ online geschaltet.

Die Kampagne www.pflege-deinen-schwanz.de wurde 2007 von der AIDS-Hilfe Dresden und der Beratungsstelle für AIDS und sexuell übertragbare Infektionen des Gesundheitsamtes Dresden entwickelt und ins Netz gestellt. Das Projekt thematisiert sexuelle Gesundheit von Männern. Dies geschieht über Informationen und Reflexionen und fördert damit ein verantwortungsvolles sexuelles Handeln bei Männern.

Nach fast sieben Jahren, in denen das Projekt aktiv ausgebaut und gepflegt wurde, bestand die Notwendigkeit einer gründliche Erneuerung. Das betraf insbesondere die sich seit 2007 deutlich erweiterten technischen Möglichkeiten und die in den vergangenen Jahren veränderten Nutzeransprüche an das Design von Webseiten.

Über 200.000 Menschen klicken pro Jahr durch das Internetangebot.

„Pflege Deinen Schwanz“ hat sich in seiner Rolle als Informationsangebot etabliert. Über 200.000 Menschen besuchen die Seite pro Jahr. Der über „Pflege Deinen Schwanz“ vermittelte gesundheitsfördernde Ansatz, der am Gesundheitsbegriff der WHO orientiert ist (Ressourcenorientierung, Stärkung der Eigenverantwortung), ist vorbildhaft für eine moderne HIV/STI-Prävention. Zudem gelingt es, die allgemein als schwerer ansprechbare Zielgruppe der Männer zu erreichen. Im „Männergesundheitsbericht 2013“ wurde „Pflege Deinen Schwanz“ als beispielhaftes Präventionsprojekt aufgeführt. Dieser beispielgebenden Fachlichkeit trug die Sächsische Staatsministerin für Soziales mit der Verleihung der „Ehrenmedaille für herausragende Leistungen im Kampf gegen HIV/AIDS“ an das Projekt und seine Initiatoren Rechnung.

In Fachkreisen fanden insbesondere die inhaltlichen Ausführungen bundesweit Beachtung. Eine Krankenkasse übernahm einzelne Texte – nach Genehmigung – für eine Broschüre zur Männergesundheit, eine Nürnberger Beratungsstelle nutzte das Logo für eine Informationskarte für Männer und machte damit zugleich Reklame für die Internetseite. Es gab auf Grund dieser Seite Einladungen an die Verantwortlichen zu Fachtreffen, u.a. in die Deutsche AIDS-Hilfe und in das Gesundheitsministerium Nordrhein-Westfalen.

Die Aids-Hilfe Dresden sowie die Beratungsstelle für AIDS und sexuell übertragbare Infektionen des Gesundheitsamtes Dresden haben gemeinsam mit den Multimedia-Dienstleister digital royal aus Leipzig unter finanzieller Unterstützung der Landesdirektion Sachsen sowie der AOK PLUS und der Ostsächsischen Sparkasse diesen Relaunch realisiert.

selbstverständlich astrein / www.pflege-deinen-schwanz.de

Aidshilfe, quo vadis?

Neue Modelle in der Aidshilfe-Arbeit etablieren sich im Bundesgebiet. Aidshilfen schließen sich zusammen, unterhalten Beratungsstellen oder erproben gänzlich andere Strategien bis hin zu Namensänderungen. Es bleibt somit wichtig in Kontakt mit KollegInnen zu sein, die Neues bereits praktizieren. Die Mitarbeit in verschiedenen Gremien hilft hierbei besonders. So können Ideen für die eigene Entwicklung gesammelt werden. Ein gutes Netzwerk zum Austausch stellt das Ländertreffen der Aidshilfen dar. Ricardo Schulze, Vertreter Sachsens, informierte sich bei Tom Scheel über die aktuelle Situation in Mecklenburg Vorpommern.

Hallo Tom, Du bist Sprecher des Ländertreffens der Deutschen Aids-Hilfe(DAH).

Was ist das Ländertreffen?

Das Ländertreffen ist ein informelles Gremium der DAH. Die Mitglieder vertreten die Interessen ihrer Landesstrukturen. Zum Beispiel als Geschäftsführ/innen von Landesverbänden, Sprecher/innen von Landesarbeitsgemeinschaften und ähnliches. Fast alle Bundesländer sind vertreten

Du vertrittst das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern (M-V). Was machst Du da?

Ich arbeite in einer regionalen Aidshilfe – im Centrum für sexuelle Gesundheit Rostock. Und wie es für Mitarbeiter von kleinen Aidshilfen typisch ist, mache ich fast alles von Beratung über Prävention und Begleitung bis hin zum Schnelltest. Außerdem bin ich im CSG als Sexualpädagoge und -berater tätig. Und ein sehr wichtiger Punkt in meiner Arbeit ist die Vernetzung. Ich bin zudem der Sprecher der „Landesarbeitsgemeinschaft sexuelle Gesundheit & Aidshilfe in M-V“. In M-V haben wir keinen Landesverband.

Wie sieht die Aidshilfe-Landschaft in M-V aus?

Bis Ende 2014 hatten wir in Mecklenburg-Vorpommern vier Aidshilfen mit insgesamt fünf Beratungsstellen in Neubrandenburg, Rostock, Schwerin, Stralsund und Wismar.

Seit Anfang 2015 sind es weiterhin fünf Beratungstelle, allerdings betrieben von nur noch drei Vereinen. Das CSG Rostock betreibt jetzt eine Außenstelle in Neubrandenburg. Die dortige Aidshilfe musste aus verschiedenen Gründen schließen. Und wir haben gemeinsam mit dem Land und dem betreffenden Landkreis überlegt, wie Aidshilfe dort gehalten werden kann. Dabei sind wir zu dem Modell mit der Außenstelle gekommen.

Welche aktuellen Herausforderungen siehst Du?

Eine Herausforderung ist natürlich, die neue Außenstelle zum Laufen zu bringen und zu sehen, ob alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. Vor allem für die Menschen vor Ort.

Große Herausforderungen sind zudem die geringe Bevölkerungsdichte und im Gegensatz dazu die großen Einzugsgebiete. Der größte Landkreis bei uns ist größer als das gesamte Saarland. Dadurch gibt es etliche „weiße Flecke“ in der Aidshilfe-Landschaft von M-V.

Hinzu kommen eine stagnierende finanzielle Förderung und rückläufige Spendeneinnahmen. Und das ganze vor dem Hintergrund gestiegener HIV-Erstdiagnosen und Syphilis-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern.

Tom, danke für den kurzen Einblick! rs+cw

,,Besser als eine Massage“

… so der Titel des mit Dr. Volker Harms (Mitarbeiter des Institut für medizinische Klimatologie der Universität Kiel) durchgeführtem Interview zu den Vorteilen vom Baden im Meer. Wieso Meerwasser nicht nur gesund und fit, sondern auch schön und immun macht, soll in Folgendem aufgeführt werde.

In erster Linie bedeutet das Schwimmen im Meer eine Stärkung des Immunsystems. Durch die plötzliche Abkühlung muss der Körper sich anpassen und härtet so ab. Auch der Trainingseffekt ist wesentlich größer als in flachen Bädern, da kraftvollere und intensivere Bewegungen gefragt sind um sich ,,über Wasser zu halten“. So ist man nicht nur selbst aktiv, sondern bekommt gleichzeitig eine Wellenmassage die Durchblutung und Stoffwechsel ankurbelt. Desweiteren sind positiv dermatologische Aspekte eines Meeresbades nicht zu unterschätzen. Das Salzwasser enthält haut- und wundreinigende Substanzen und ist somit die reinste Wohltat für die Haut.

Hinzu kommen Sonne und Seeluft. Die Sonne regt die Vitamin D Bildung im Körper an, was wiederrum eine Knochenstärkende Wirkung hat, die Seeluft reinigt die Atemwege und kann selbst bei chronisch gereizten Bronchien zu einer Besserung führen. Wer das gesundheitliche Optimum herausholen möchte, sollte, laut Dr. Harms, an die Nordsee fahren, da der dortige Salzgehalt nochmal 2% über dem der Ostsee liege. Last but not least ist der Entspannungsfaktor zu nennen. Schon ein paar Tage am Meer können helfen Stress sowie damit verbundene gesundheitliche Probleme abzubauen. Wenn sie Ihrem Körper also was Gutes tun wollen, dann nichts wie ans Meer.

Quelle:

http://www.fitforfun.de/sport/weitere-sportarten/schwimmen/kraftquelle-schwimmen/baden-im-meer_aid_3446.html

Frühstück ist gesund fürs Herz

Eine US-amerikanische Studie hat nachgewiesen, dass ein Frühstück nicht nur für einen guten Start in den Tag, sondern auch für ein gesundes Herz sorgen kann. Die Ergebnisse zeigen, dass ein üppiges Abendessen kombiniert mit dem Wegfall eines Frühstückes koronare Herzkrankheiten begünstigt. Besonders junge Männer praktizieren auffällig häufig dieses Essverhalten. Über den Beobachtungszeitraum von 16 Jahren zeigte sich, dass Männer, die den Tag ohne Frühstück begannen ein zu 27% erhöhtes Erkrankungsrisiko hatten. Ein spätes üppiges Abendessen führte zu einer um 55% gesteigerten Wahrscheinlichkeit eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln.

Quelle:

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/55257/Fruehstueck-gesund-fuer-das-Herz?s=Fr%FChst%FCck

Rasurmethoden für Männerbeine

1. Nassrasur

  • Schmerzfaktor: mit scharfer Klinge ein Traum, ansonsten ziept’s
  • Ergebnis: blank, keine Rötungen
  • Stoppeln: nach 1 bis 2 Tagen
  • Fazit: Gründliche Beinrasur mit gewohntem Gerät. Lange Haare vorher stutzen, sonst dauert’s.
  • Manko: Haare wachsen sehr schnell nach

2. Haarentfernungs-Creme

  • Schmerzfaktor: gleich null, wenn verträglich (an kleiner Stelle testen)
  • Ergebnis: nach Abschaben der Creme: alle Haare verschwunden
  • Stoppeln: nach 5 Tagen
  • Fazit: Angenehme Haarentfernung
  • Nachteile: 4 Minuten Einwirkzeit, und die Haarwurzeln bleiben erhalten.

3. Epilierer

  • Schmerzfaktor: zum Haareraufen – nur was für ganz harte Kerle
  • Ergebnis: bei den ersten Anwendungen einige Resthaare
  • Stoppeln: nach 7 Tagen
  • Fazit: Wie im Tattoo-Studio: Blut, Schmerzen, gerötete Haut. Ist außerdem nicht sehr gründlich

4. Wachsstreifen

  • Schmerzfaktor: zieht leicht, dann warmes Ameisen-Kribbeln
  • Ergebnis: führt zu einem vollständigen Kahlschlag
  • Stoppeln: nach 12 Tagen
  • Fazit: Langanhaltende Glätte und erträgliche Schmerzen. Wermutstropfen: Haare müssen vorgestutzt werden

Quelle:

http://www.menshealth.de/style/rasur-enthaarung/rasurmethoden-fuer-maennerbeine.198403.htm

Sex – Guter Sex dauert 13 Minuten

Nicht nur zu kurz, auch zu lang macht keinen Spaß. Das Glück liegt – wie immer – in der Mitte.

Es kommt offenbar doch auf die Länge an – und zwar auf die des Geschlechtsverkehrs. So jedenfalls der US-Forscher Eric Corty. Er fand heraus, dass beide Partner am glücklichsten sind, wenn der Sex zwischen 7 bis 13 Minuten lang dauert.

Gleichzeitig würde Corty mit dem Gerücht aufräumen, dass Dauer-Geschlechtsverkehr automatisch guter Sex sei. 14 bis 30 Minuten wären laut Cortys Studie als “zu lang”. Allerdings liegt in der Kürze hierbei keine Würze: ein bis zwei Minuten seien danach definitiv zu kurz.

Corty hatte für seine Studie keine gewöhnlichen Testpersonen befragt, da diese seinen Angaben zufolge bei derartigen Befragungen zu Übertreibungen neigen. Stattdessen sammelte der Psychologe vom Behrend College in Erie im US-Bundesstaat Pennsylvania Daten von Kollegen und deren Patienten.

Quelle:

http://www.menshealth.de/sex/sex-themen/guter-sex-dauert-13-minuten.90598.htm

Lebenserwartung

Länger leben mit vier Regeln

Wer nicht raucht, mäßigt trinkt, fünf mal am Tag Obst oder Gemüse isst und sich regelmäßig bewegt, lebt 14 Jahre länger!

Nicht rauchen und sich gesund ernähren sind die beiden wichtigsten Regeln für die Gesundheit. Sie wirken sich nach Angabe britischer Forscher der Universität Cambridge am deutlichsten auf die Lebenserwartung aus.

In der Studie zeigte sich, dass Personen, die keine der vier Grundsätze befolgen, ein vierfach höheres Sterberisiko haben. Das Team um Kay-Tee Khaw zieht deshalb den Schluss, dass ein Leben gemäß der vier Gesundheitsregeln durchschnittlich 14 Jahre länger dauert.

Für die Studie wurden elf Jahre lang rund 20 000 Männern und Frauen nach ihren Gewohnheiten befragt. Bewertet wurde nach folgenden Kriterien:

  • gegenwärtig Nichtraucher
  • Trinken von weniger als 14 kleinen Gläser Wein oder sieben halben Litern Bier pro Woche
  • ein Vitamin-C-Gehalt über 50 Millimol im Blut als Nachweis für den Verzehr von mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag
  • Bewegung, zum Beispiel in einem Beruf mit körperlicher Arbeit wie etwa Bauarbeiter. Bei Bürojobs: Täglich mindestens eine halbe Stunde Schwimmen, Joggen oder Radfahren

Quelle:

http://www.menshealth.de/health/allg-gesundheit/laenger-leben-mit-vier-regeln.82541.htm

Hungerfallen

Hungergefühl, obwohl Sie gegessen haben?

Sie haben ausreichend gegessen und fühlen sich kurze Zeit später wieder hungrig? Haben Sie des öfteren Heißungerattacken? Hier werden einige Hungerfallen vorgestellt, die Sie umgehen können.

Falle 1: Zu viel Limonade

In süßen Limonaden, Soda und Eistee ist viel Fruchtzucker (Fruktose) enthalten. Laut Untersuchungen aus San Francisco, hemmt Fruktose die Produktion des Hormons Leptin, welches wiederum das Sättigungssignal auslöst. So haben Sie schneller wieder Hunger.

Falle 2: Zu wenig gefrühstückt

Eine Studie bestätigte, dass ein großzügiges Frühstück den Blutzucker und das Insulin über den Tag weniger ansteigen lässt. Damit ist die Gefahr für Heißhungeranfälle geringer.

Falle 3: Zu wenig Salat

In Salat ist Folsäure enthalten. Diese ist hilfreich gegen Depressionen, Müdigkeit und letztendlich auch Gewichtszunahme. Besonders gut, eignen sich Römersalat, Spinat und Kohlblätter.

Falle 4: Zu wenig Tee

Nach einer Mahlzeit, die viele Kohlenhydrate enthält, ist es günstig, eine Tasse schwarzen Tee zu trinken, wodurch der Blutzuckerspiegel für längere Zeit niedriger gehalten wird und Sie sich somit länger satt fühlen. Forscher vermuten als Ursache dafür, die im Tee enthaltenen Polyphenole.

Falle 5: Zu viel Nahrung aus der Dose

In manchen konservierten Lebensmitteln ist Bisphenol A enthalten, was den Leptinspiegel beeinflusst, wodurch auch Heißhunger ausgelöst wird.

Falle 6: Zu wenig getrunken

Trinken Sie ein Glas Wasser vor einer Mahlzeit und vielleicht vor einer zweiten Portion. Das Durstgefühl kann gegebenenfalls mit Hunger verwechselt werden.

Falle 7: Langeweile

Australische Forscher fanden heraus, dass Ablenkung ein Heißhungergefühl eindämmen kann. Stellen Sie sich z.B. ein saftiges Steak vor. Wenn Sie tatsächlich Hunger haben, wird es Ihnen schmackhaft vorkommen. Wenn Sie es weniger appetitlich finden, verwechseln Sie das Hungergefühl eventuell nur mit Langeweile.

Falle 8: Zu schnell gegessen

Ihr Körper benötigt ca. 15 bis 20 Minuten, um das Sättigungssignal an das Gehirn weiterzugeben. Dies ist somit eine umgekehrte Falle. Wenn Sie zu schnell und viel essen, werden Sie höchstwahrscheinlich kurz nach Ihrer Mahlzeit ein großes Völlegefühl verspüren. Nehmen Sie sich Zeit und kauen Sie gründlich, dann stellen Sie eher fest, wenn Sie satt sind.

Mehr zum Thema Appetit und Sättigung unter folgender Adresse:

http://www.netdoktor.de/Gesund-Leben/Ernaehrung/Wissen/Appetit-und-Saettigung-1037.html

Quelle:

http://www.menshealth.de/food/diaet-abnehmen/die-7-groessten-hunger-fallen.186231.htm

Ein Tipp zum Genießen: Whisky

Einfach mal Zeit für sich nehmen. Ein bisschen Genusskultur aufleben lassen. Sich vielleicht für einen erfolgreichen Tag belohnen. In Deutschland wird Genuss meist mit Nahrung und Getränken verbunden. Geläufig ist vor allem bei Weinkennern der Genuss eines guten Weines am Abend.

Wussten Sie, dass man auch Whisky auf eine solche Weise genießen kann und dass es einige Dinge gibt, die es zu Beachten gilt, damit ein gepflegtes Gläschen Whisky zum Genuss wird? Es geht hier nicht darum, sich zu betrinken, sondern dafür zu sorgen, dass sich der Whisky in Geruch und Geschmack bestens entfaltet und was man tun kann, um das auch gut wahrzunehmen. An dieser Stelle sollen ein paar Anregungen gegeben werden und es wird hier speziell auf den Genuss von Whisky eingegangen:

  • Das beginnt schon bei der Wahl des Glases. In einem sogenannten Nosing-Glas lässt sich das Aroma besser riechen und schmecken. Es sieht aus, wie eine kleinere aber etwas breitere Version eines Sektglases und es verjüngt sich nach oben. Gießen Sie sich nur wenig ein. Eine Menge von etwa 2cl reicht zur Verkostung völlig aus.
  • Probieren Sie einen Whisky bei Raumtemperatur und verzichten Sie auf Eiswürfel.
  • Für den Genuss sind Vorfreude und Geduld relevant. Dazu zählt das Riechen am Glas. Außerdem können Sie das Glas schwenken oder in schräger Lage drehen, um zu beobachten, wie der Whisky das Glas benetzt – das funktioniert am Besten mit einem Kristallglas. Sammeln Sie Erfahrung mit Aroma und Konsistenz verschiedener Sorten.
  • Auch die Stimmung, in der man sich für einen Whisky Zeit nimmt, spielt eine wichtige Rolle. Ungeeignet wäre es, den Whisky zur Ausbalancierung eines stressigen Tages zu „missbrauchen“. Nutzen Sie das Genuss-Erlebnis lieber, um einem erfolgreichen Tag die Krone aufzusetzen und ihn ausklingen zu lassen.
  • Die Verkostung selbst dient der Geschmackserfahrung. Nippen Sie an Ihrem Glas und lassen Sie den Whisky einen Moment durch Ihren Mund wandern, um die verschiedenen Noten wahrzunehmen, die der Whisky zu bieten hat.
  • Durch die vielen kleinen Einzelheiten, denen man Beachtung schenken kann, richtet sich der Blick auf die Details, wodurch sie an Bedeutung gewinnen und das Gefühl von Genuss verstärken. Eine richtige Whisky-Verkostung geschieht nicht so nebenbei.
  • Sie könnten sich eine Musik auflegen, die Ihnen zur Entspannung verhilft, sich mit einem Glas Whisky ans Fenster setzen, den Sonnenuntergang beobachten und die Gedanken durch Ihr Leben und die Welt schweifen lassen. Man kann sich auch einen guten Freund einladen und die gemeinsame Verkostung mit einem guten Gespräch verbinden.
  • Selbstverständlich werden Sie Ihren eigenen Weg finden oder kennen, der Ihnen zu Genuss verhilft.

Wenn dieser Tipp Ihr Interesse geweckt hat, finden sie bei dem unten angegebenen Link einige Videos, die Ihnen auf fachmännische Weise mehr über Whisky und dessen Genuss zu berichten haben. Sie finden auf der Seite natürlich noch weitere Informationen zum Thema Whisky.

Quelle:

http://www.whisky.de/whisky/wissen/geschmack/verkostung.html?PHPSESSID=fd7587cdbd4163f2e4d0d016ac4fea35

Haare waschen und pflegen

Vor allem wenn Sie feststellen, dass Ihnen nach der Haarwäsche der Kopf juckt oder das Haar spröde ist, können Sie folgende Tipps ausprobieren, um eine Besserung zu erreichen:

Vorbereitung:

  • Kämmen Sie das Haar kurz durch, um es von Gel- oder Spray-Resten zu befreien.
  • Wählen Sie das richtige Shampoo, das zu Ihrem Haartyp passt.
  • Vor allem bei trockenem Haar reicht es aus, alle zwei Tage zu waschen.

Waschen:

  • Feuchten Sie Ihr Haar mit lauwarmem Wasser an.
  • Verwenden Sie verhältnismäßig wenig Shampoo.
  • Verteilen Sie es in den Händen und massieren Sie es mit gespreizten Fingern gleichmäßig ins Haar ein.
  • Lassen Sie das Shampoo einwirken und spülen Sie es danach gründlich aus.

Trocknen:

  • Drücken Sie das nasse Haar vorsichtig aus.
  • Wickeln Sie sich ein Handtuch um den Kopf. Vermeiden Sie das Trockenrubbeln, denn sonst wird das Haar schneller wieder fettig.
  • Danach können Sie die Haare ruhig an der Luft trocknen lassen.
  • Falls Sie ausgehen und es föhnen möchten, arbeiten Sie vorher Haargel als Hitzeschutz in die Haare ein. Das erleichtert auch das Styling.

Quelle:

http://www.med.de/gesundheit/beauty-wellness/haare/haarpflege/haare-waschen.html

 

Lebensmittel für das Immunsystem

Besonders in der kalten Jahreszeit steht das Immunsystem vor der Herausforderung, sich gegen Bakterien und Viren zur Wehr zu setzen. Hier finden Sie eine kleine Auswahl an Lebensmitteln, die sich leicht in die tägliche Ernährung einbinden lassen und einen positiven Einfluss auf Ihre Abwehrkräfte haben.

  • Vor allem Proteine, Vitamin C und E sowie Zink üben diesen Einfluss auf das Immunsystem aus:
  • Proteine: hochwertige und pflanzliche Eiweiße lassen sich in Hülsenfrüchten (Erbsen, Linsen, Bohnen), Nüssen und Gemüse (Brokkoli, Salat) finden; gemahlene Nüssen, geschrotetes Getreide und Hülsenfrüchtes kann man über Nacht einweichen und die Wirkung entfaltet sich noch besser.
  • Vitamin C: Obst (Sanddorn, Kiwi, Orangen, schwarze Johannisbeeren) und Gemüse (Kresse, Paprika, Blumenkohl, Rosenkohl) sind besonders gute Lieferanten.
  • Vitamin E: ist vor allem in Ölen enthalten, z.B. Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl, rotes Palmöl, Olivenöl.
  • Zink: Austern und Weizenkleie enthalten besonders viel Zink, gute Anteile sind aber auch in Haferflocken, Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen, Linsen, Edamer, Rinderfilet und Kalbsleber zu finden

Ergänzend kann man noch folgende Lebensmittel mit einbinden:

  • Knoblauch: besonders ungekocht wirkt er antiseptisch und antibiotisch, am besten frisch gepresst ins Salatdressing geben
  • Ingwer: enthält eine gute Mischung der Spurenelemente Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Eisen
  • Honig: wirkt entzündungshemmend und verringert die Infektanfälligkeit
  • Studentenfutter: die Kombination aus Nüssen und Trockenfrüchten enthält viel Eiweiß, Vitamin E und Zink und eignet sich als kleiner Snack zwischendurch, der einzige Nachteil ist der hohe Fettgehalt

Mit einer abwechslungsreichen Kombination der genannten Lebensmittel bei der täglichen Ernährung halten Sie Ihr Immunsystem fit.

Quelle:

http://www.menshealth.de/food/gesunde-lebensmittel/futter-fuer-das-immunsystem.169338.htm

Muskelaufbau-Training optimieren

Sie machen Sport und möchten Ihrem Wohlbefinden und der Gesundheit etwas Gutes tun. Wenn Sie sich dabei für Krafttraining entschieden haben, um Muskulatur auzubauen, finden Sie hier 7 Hinweise, die Ihr Training effizienter machen können:

1. Kraftübungen:

Isolierte Kraftübungen an speziellen Geräten sind wichtig für den gezielten Muskelaufbau. Dennoch sollte Ihr Training mindestens zur Hälfte aus Verbundübungen wie Liegestütze, Klimmzüge, Kniebeuge oder Bankdrücken bestehen. Das erhöht den Belastungslevel des Körpers und stärkt den Muskelverbund mehrerer Muskelgruppen.

2. Ausdauersport reduzieren:

Muskelaufbau wird durch die „andersartigen“ Reize des Ausdauersports unterbrochen, reduzieren Sie daher die Ausdauerübungen auf 3 mal 20min pro Woche. Der Körper benötigt nach dem Kraftsport eine Erholungsphase um sich und die Muskulatur zu regenerieren und aufzubauen. Der fortschreitende Erfolg, d.h. die stetige Steigerung der Widerstände bei Kraftübungen dient als Indikator, ob Sie zu viel oder ausreichend Ausdauertraining betreiben.

3. Rauchen und Alkohol meiden:

Zigarettenrauch bringt Kohlenmonoxid in Ihren Körper, was die Sauerstoffversorgung beim Muskelaufbauprozess beeinträchtigt. Zusätzlich verringert ein regel- und übermäßiger Alkoholkonsum Ihren Testosteronspiegel, was eine Abnahme von Muskelmasse begünstigt.

4. Nach dem Training nicht hungern:

Damit die Muskulatur sich regenerieren und aufbauen kann, benötigt der Körper nach dem Training Glukose und Proteine aus Eiweis. Wenn Sie nichts essen, werden die benötigten Stoffe aus den vorhandenen Muskeln bezogen.

5. Ausreichend Schlaf:

Guter und genügend Schlaf ist für die Erholungsphase nach dem Training wichtig. Auch ein Training im übermüdeten Zustand ist – meist unbewusst – weniger intensiv. Richten Sie sich doch gleichmäßige Zeiten ein, zu denen Sie Schlafen gehen und aufstehen, auch am Wochenende. Meiden Sie zusätzlich mindestens drei bis vier Stunden vor dem Zubettgehen das Training sowie Kaffee oder schwere Mahlzeiten.

6. Sparen Sie am Zucker:

Gezuckerte Getränke, manche Müsliriegel, Ketchup und viele andere Lebensmittel mit verstecktem Zucker sorgen in Ihrem Körper für einen schnellen Blutzuckeranstieg, wodurch ein scheinbares Sättigungsgefühl eintritt. Dadurch kann es passieren, dass Sie die wichtige und nährstoffreichere Nahrungsaufnahme zu sehr einschränken.

7. Trinken Sie ausreichend:

Um proteinreiche Nahrung zu verwerten, benötigt der Körper ausreichend Wasser. Sie könnten Ihre Wasserzufuhr z.B. auf 8 bis 10 Gläser pro Tag verteilen.

Mit diesen Tipps können Sie Ihr Krafttraining optimieren, um einen größtmöglichen Effekt beim Muskelaufbau zu erreichen.

Quelle:

http://www.menshealth.de/health/muskeln-gelenke/die-7-groessten-saboteure-beim-muskelaufbau.140466.htm#1

 

Erkältungs-Mythen

An dieser Stelle werden gängige Mythen über die Erkältung auf den Prüfstand gestellt. Erfahren Sie hier, welche richtig sind und welche nicht:

„Nasenspray macht langfristig süchtig!“

Das stimmt nicht! Es beeinträchtigt aber die Nasenschleimhaut und kann die Nasenschwellkörper angreifen. Die Nase fühlt sich verstopft an und man verwendet das Spray dann noch öfter. Sie sollten Nasenspray maximal 3 mal pro Tag für höchstens 5 Tage anwenden.

„Küssen ist tabu!“

Ist nur einer in der Partnerschaft erkältet, sollten Sie darauf wirklich verzichten. Allerdings lassen sich die Viren so leicht übertragen – schon bei Berührungen mit den Händen -, dass Sie möglicherweise nicht um eine Infektion herumkommen. Wenn beide Partner infiziert sind, können Sie sich bedenkenlos küssen.

„Eine Erkältung kann man ausschwitzen“

Das stimmt nicht! Hitze belastet den Körper und das Immunsystem bei einer Erkältung nur zusätzlich. Generell hilft es aber, sich Ruhe zu gönnen und viel zu trinken.

„Kälte macht krank!“

In der kalten Jahreszeit häufen sich Erkältungen. Dies geschieht aber eher dadurch, dass sich mehrere Menschen in beheizten und somit trockenen Räumen aufhalten, was die Verbreitung der Viren begünstigt. Außerdem muss der Körper beim Aufenthalt im Kalten mehr Energie aufbringen, um vor allem Hände und Füße zu wärmen, was das Nervensystem belastet und die Anfälligkeit erhöht.

„Nehmen Sie beim Niesen die Hand vor den Mund!“

Das sollten Sie vermeiden! Auf diese Weise verteilen Sie die Krankheitserreger überall mit den Händen. Niesen Sie lieber direkt in ein Taschentuch oder in die Armbeuge.

„Antibiotika helfen gegen Erkältung!“

Das stimmt nicht! Erkältungen werden meistens durch Viren ausgelöst. Antibiotika verabreicht man dagegen bei Infektionen, in denen Bakterien eine Rolle spielen; sie können nicht zur Behandlung von viralen Erkrankungen eingesetzt werden.

„Sport kann nicht schaden!“

Das stimmt nicht! Sportliche Betätigung belastet den Körper und das Immunsystem zusätzlich und man riskiert Folgeerkrankungen wie Angina oder Bronchitis.

„Meiden Sie Menschenansammlungen in der Erkältungszeit!“

Das stimmt nicht! Bei Kontakt mit Menschen wird der Körper zwar auch mit Viren konfrontiert, dennoch wird auf diese Weise das Immunsystem für den Umgang mit diesen Viren trainiert. Eine Erkältung wird nicht dadurch vermieden, dass man sich vor den Menschen versteckt.

„Heiße Milch mit Honig hilft gegen Husten!“

Honig hat eine entzündungshemmende Wirkung. Er sollte jedoch erst in die Milch eingerührt werden, wenn sie eine trinkbare Temperatur erreicht hat. Die wirkenden Enzyme im Honig sind sehr empfindlich und werden bei zu hohen Temperaturen zerstört.

„Eine Grippeschutz-Impfung schützt vor Erkältungen!“

Das stimmt nicht! Man kann sich jährlich gegen Grippe (Influenza) impfen lassen – und auch nur davor schützt die Impfung. Vor einem „grippalen Infekt“ (Erkältung) schützt die Impfung nicht. Hier hilft vorbeugend nur die Stärkung des Immunsystems.

„Erkältungen werden auch durch Husten und Niesen übertragen!“

Viren sind in den Tröpfchen der Atemluft von Infizierten enthalten und werden somit auch durch Husten und Niesen in die Luft mit ausgestoßen. Der infektiöse Tröpfchennebel kann für mehrere Minuten in der Luft bleiben. Außerdem können die Viren lange auf der Hautoberfläche überleben. Wenn sie dann durch eingeatmete Luft oder Berührung z.B. an die Nasenschleimhäute gelangen, ist eine Infektion höchst wahrscheinlich.

Quelle:

http://www.gesundheit.de/krankheiten/fieber-grippe-erkaeltung/erkaeltung/erkaeltungsmythen-auf-dem-pruefstand

Ohren reinigen

Unsere Ohren sind empfindliche Präzisionsintrumente und ganztägig im Einsatz. Neben der Hörfunktion beherbergen sie auch das Gleichgewichtsorgan. Daher ist es umso wichtiger, zu wissen, wie man seine Ohren am besten pflegt.

Ohren reinigen sich selbst:

Das Ohrenschmalz (Cerumen), was durch Drüsen im Gehörgang abgesondert wird, fettet die Gehörgangshaut, um sie vor Austrocknung zu schützen und Fremdmaterialien wie Staub und Schmutz abzufangen. Der Abtransport von Ohrenschmalz aus dem Gehörgang geschieht mechanisch durch Muskelbewegungen beim Kauen und Sprechen. Am äußeren Ohr kann es dann mit dem kleinen Finger entfernt werden.

Ohrenschmalz sollte nicht mit einem Wattestäbchen beseitigt werden, da man dadurch den Schutzfilm des Gehörgangs angreift und die Gefahr der Austrocknung und somit Anfälligkeit für Infektionen steigt. Außerdem passiert es, dass durch das Wattestäbchen das Cerumen weiter zum Trommelfell geschoben und komprimiert wird. Durch Wasser dehnt sich das Ohrenschmalz aus und es entsteht ein Pfropfen.

Wenn sich nun im Gehörgang ein solcher Cerumenpfropf gebildet hat, was man unter Umständen erst durch Hörschwierigkeiten oder ein Gefühl des Verstopft-seins bemerkt, ist der Besuch beim HNO-Arzt das sicherste Mittel. Dort wird das Ohr gespült und der Pfropfen fachgerecht entfernt.

Also heißt es: lieber Abstand nehmen von Hilfsmitteln wie Wattestäbchen, Haarnadeln oder anderem Werkzeug. Das Minimalmaß für das Eindringen ins Ohr ist der kleine Finger. Die Ohren sind zu schützen. Für Selbstversuche sind sie zu kostbar.

Quelle:

http://www.tippderwoche.ch/gesundheit-medizin/ohren-putzen/

Fahrradfahren und erektile Dysfunktion

Macht Fahrradfahren impotent? In einer Studie des Instituts für Männergesundheit wurde herausgefunden, unter welchen Bedingungen das Radeln mit einer möglichen erektilen Dysfunktion in Verbindung steht: „Eine Untersuchung bei 1786 männlichen Fahrradsportlern zeigte, dass die Rate der Erektionsstörungen zwei- bis dreimal höher lag, als bei Nicht-Fahrradsportlern, der gleichen Altersgruppe.“

Grund dafür ist der Verlauf von für eine Erektion wichtigen Nerven und Blutgefäße in der Dammregion (Perineum) zwischen Hoden und After. Beim Radfahren lastet das Gewicht des Oberkörpers genau auf diesem Bereich und übt durch den Sattel Druck aus, wobei die Blutzufuhr zum Penis vermindert wird oder die Gefäße beschädigt werden können. Die Langzeitfolge könnte eine Gewebeveränderung des Penis aufgrund von mangelnder Sauerstoffversorgung sein. Damit kann es passieren, dass die Intensität der Erektion eingeschränkt wird oder es können Erektionsstörungen auftreten.

Tipps für potenzschonendes Radfahren (vor allem bei langen Touren):

  • Stellen Sie den Radsattel horizontal (oder nach vorn geneigt) ein, um den Druck auf den Dammbereich zu verringern und mehr Körpergewicht auf die Beine zu verlagern. Vermeiden Sie es, eine nach oben gerichtete Satteleinstellung zu wählen.
  • Wählen Sie die Sattelhöhe so, dass Ihre Beine nicht ganz durchgestreckt aber auch nicht zu weit gebeugt sind. Sie können sich diesbezüglich auch an das Fahrradgeschäft Ihres Vertrauens wenden.
  • Berücksichtigen Sie das Design Ihres Sattels: geeignet ist ein möglichst breiter Sattel, bei dem das Gewicht des Oberkörpers auf dem Becken lastet. Schmale (auch eingekerbte) Rennsättel, reduzieren die Sauerstoffzufuhr zum Penis laut Untersuchungen um etwa 60 bis 70%.
  • Wechseln Sie regelmäßig die Sitzposition auf Ihrem Fahrrad und fahren Sie ab und zu stehend. Spätestens wenn in der empfindlichen Gegend ein Taubheitsgefühl auftritt, ist es Zeit, aufzustehen oder eine Pause einzulegen.
  • Alternativ können Sie auch auf ein Liegefahrrad umsteigen.

Im Endeffekt überwiegen die Vorteile des Radelns, wenn man ein paar Tipps zur Schonung seines besten Stückes beherzigt. Radfahren ist eine gelenkschonende und bezogen auf den Kraftaufwand durchaus ökonomische Sportart und daher sehr gut als Ausdauertraining z.B. für übergewichtige Menschen geeignet. Außerdem sind die Effekte für Kreislaufsystem und Atmungsfunktionen selbst bei moderaten Geschwindigkeiten positiv. Das Immunsystem wird beim Fahren an der frischen Luft gestärkt und auch zum Abbau von Stress kann das Radeln beitragen.

Quelle:

http://www.maennergesundheit.info/wissenschaft-aktuelles/fahrradfahren-erektionsstoerungen.html

Kurzer Mittagsschlaf fördert Konzentration

Viele Menschen kennen das Leistungstief, das sich gern um die Mittagszeit einstellt. Man fühlt sich schlapp und müde. Das beste Mittel, um wieder auf Touren zu kommen ist ein kurzer Mittagsschlaf, auch „Power Nap“ genannt – so sagen Schlafforscher und Neurowissenschaftler.

Neben der nächtlichen Hauptschlafphase, die dem Körper und Geist zur Regeneration dient, benötigt der Biorythmus eine weitere kurze Pause während des Tages. Der Körper wird träge, die Konzentration lässt nach, die Körpertemperatur sinkt. Das Schlafbedürfnis zur Mittagszeit ist bei Kindern und Senioren besonders ausgeprägt.

Wer also die Möglichkeit hat, sollte mittags eine kleine Ruhepause einlegen und dabei folgendes beachten:

  • Vermeiden Sie wichtige Termine nach dem Mittagessen, da ein gefüllter Magen das Leistungstief noch verstärkt.
  • Wenn kein eigener Raum zur Verfügung steht, schließen Sie dennoch für zehn Minuten die Augen und lassen Sie die Gedanken kreisen.
  • Nehmen Sie sich für das Nickerchen etwa 10 Minuten, aber maximal 30 Minuten Zeit, da der Körper bei längerem Schlaf in die Tiefschlafphase fällt, aus der das Aufwachen schwieriger ist.
  • Sie können auch einen Schlüsselbund in die Hand nehmen; wenn der Körper beim Übergang in die Tiefschlafphase entspannt, fällt der Bund herunter und weckt Sie pünktlich.
  • Vermeiden Sie das Bett, benutzen Sie lieber einen Sessel oder legen Sie den Kopf auf den Tisch.
  • Verdunkeln Sie den Raum nicht; das dient zur Erleichterung des Aufwachens.
  • Trinken Sie unmittelbar vor dem Schläfchen eine Tasse Kaffee, da Koffein erst nach etwa 30 Minuten wirkt, es nicht beim Einschlafen stört und Sie pünktlich wieder fit sind.

Nun müssen Sie nur noch sehen, dass diese Betätigung an Ihrem Arbeitsplatz auf Toleranz stößt. Die Verbesserung von Konzentration, Reaktionsvermögen und Gedächtnis wird die Belohnung sein.

Quelle:

http://www.netdoktor.de/Gesund-Leben/Schlaf/Tipps/Mittagsschlaf-Siesta-und-Powe-11351.html

Bügeln

Bügeln ist nicht allein Frauensache. Wenn Sie ein alleinstehender Mann sind, der mit knitterfreien Hemden zur Arbeit erscheinen muss, Sie Ihre Wäsche nicht von der Mutter behandeln lassen wollen oder Sie und Ihre Partnerin die Hausarbeiten aufteilen, dann erhalten Sie im Folgenden einige nützliche Tipps dazu.

Allgemein:

  • lassen Sie bei einem Dampfbügeleisen vor Beginn einige Male Dampf ab, um das Gerät zu entkalken
  • wenn Sie destilliertes Wasser verwenden, schützen Sie das Gerät auf Dauer vor Verkalkung
  • falls Sie kein Dampfbügeleisen benutzen, bügeln Sie die Wäsche, wenn sie noch leicht feucht ist, ansonsten sprengen Sie sie vorher ein
  • empfindliche Wäsche, z.B. Wolle oder Seide, kann man zwischen zwei feuchten Tüchern bügeln; Seide niemals einsprengen
  • für ergonomisch optimales Bügeln, stellen Sie das Bügelbrett auf Hüfthöhe ein

Bügeltemperatur:

Beachten Sie das Bügelsymbol des Kleidungsstückes, da bestimmte Stoffe (z.B Kunstfasern) nicht oder nur bei niedrigen Temperaturen gebügelt werden sollten. Das Bügeleisensymbol kann mit bis zu drei Punkten dargestellt sein, was die höchste Temperatur angibt.

  • 3 Punkte: „heiß bügeln“ (max. 200 Grad)
  • 2 Punkte: „mäßig heiß bügeln“ (max. 150 Grad)
  • 1 Punkt: „nicht heiß bügeln“ (max. 110 Grad)
  • durchgestrichen: „nicht bügeln, keine Dampfbehandlung“
  • Baumwolle und Leinen können in der Regel bei hohen Temperaturen gebügelt werden (drei Punkte)
  • Kunstfasern (z.B. Nylon), Viskose oder Seide werden meist bei niedrigster Temperatur gebügelt (ein Punkt)
  • bei Wolle ist das Bügeln meist nicht nötig und nicht empfehlenswert

Reihenfolge:

  • beginnen Sie mit Kleinteilen, damit große Flächen nicht wieder verknittern
  • für Hemden und Blusen ergibt sich so die Reihenfolge: Kragen, Manschetten, Ärmel, Schultern, Rest

Lassen Sie die gebügelte Wäsche über Nacht nachtrocknen, um die Bildung von Stockflecken zu vermeiden.

Eine interessante Videoanleitung zum fachmännischen Bügeln von Hemden finden Sie auf youtube.com: http://www.youtube.com/watch?v=e_WV_OsWFdo

Übrigens: Es gibt Wettbewerbe im Extrembügeln, bei denen unter grenzwertigen körperlichen, geografischen oder klimatischen Bedingung mittels Bügelbrett und Bügeleisen Wäsche bearbeitet wird.

Quellen:

http://www.1000haushaltstipps.de/Buegeltipps.htm

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,214698,00.html

Ärger im Straßenverkehr

Der eine fährt dem anderen zu langsam oder zu schnell, es wird geschnitten, gedrängelt oder ausgebremst – Alltag im Straßenverkehr. In den meisten Fällen betrifft es die Autofahrer untereinander und gelegentlich mischen sich Fahrradfahrer und Fußgänger in das ärgerliche Geschehen. Wie wir aber wissen, verschlechtert sich die Herzinfarkt-Prognose durch ständige Wut und Ärger. Was also kann man beim Aufkeimen dieser Emotionen tun, um kühlen Kopf zu bewahren?

Hier ein paar präventive Tipps:

  • Vermeiden Sie Zeitdruck, denn Stress ist der beste Treibstoff für Konfliktsituationen und Ärger. Planen Sie die Abfahrtszeit mit einem Zeitpuffer ein.
  • Nehmen Sie so wenig Ärger wie möglich mit auf Ihre Fahrt.
  • Entscheiden Sie sich bewusst für einen kooperativen Fahrstil.
  • Legen Sie einen Gedankenstopp ein und sorgen Sie für gedankliche Ablenkung.

Was kann man nach Konfliktsituationen tun?

  • Zunächst ist es wichtig, dass Sie Ihren eigenen Ärger erkennen und wahrnehmen, damit Sie ihn verarbeiten können.
  • Hören Sie Musik, die Ihnen gefällt und situativ zur Entspannung beiträgt – Musik wirkt emotionsverstärkend, darum ist von lauten oder besonders rhythmisch-brachialen Klängen abzuraten.
  • Unterhalten Sie sich mit Ihrem Beifahrer (wenn es denn einen gibt), um wieder ruhiger zu werden.

Weniger hilfreich aber beliebt sind folgende Strategien:

  • Wenn Sie Ihrem Ärger durch lautes Schimpfen, Schreien und Fluchen Luft machen, verschafft Ihnen das zwar kurzzeitig Befriedigung, sorgt aber letztlich dafür, dass sich Ihre Emotionen noch weiter aufschaukeln.
  • Manche Autofahrer zünden sich eine Zigarette an, um sich zu beruhigen. Es wäre empfehlenswert das Rauchen auch mit einer Fahrpause zu verbinden, um emotional Abstand zu gewinnen.

Quellen:

http://www.artikelwand.de/auto-und-zubehoer/aerger-im-strassenverkehr-muss-das-sein.html

http://www.webheimat.at/magazin/Auto/Archiv-Auto-und-Motor/Aerger-Emotionen-Autofahren.html

Das Kondom richtig verwenden

Das Kondom ist nach der Pille das beliebteste Verhütungsmittel für Erwachsene und außerdem das einzige, das Männer anwenden können. Es bietet Schutz sowohl vor ungewollten Schwangerschaften als auch vor der Ansteckung mit dem HI-Virus und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.

Kondome kann man in Drogeriemärkten, großen Supermärkten, Apotheken, speziellen Kondomläden oder als Versandartikel über Kataloge bzw. das Internet kaufen. Manchmal findet man auch Kondomautomaten in Kneipen, Bars und an anderen öffentlichen Orten.

Zu beachten sei dabei:

  • die Kondome sollten das CE-Prüfsiegel besitzen
  • das Haltbarkeitsdatum des Kondoms darf noch nicht abgelaufen sein
  • das Kondom darf keiner Hitze ausgesetzt werden
  • das Kondom sollte die passende Größe haben

1) Verpackung öffnen:

Zuerst ist zu Prüfen, ob die Verpackung unbeschädigt ist. Dazu übt man leichten Druck auf die Packung aus, um sich zu vergewissern, dass es noch ein Luftpolster gibt. Das Kondom darf beim Öffnen der Verpackung nicht beschädigt, also vermeiden Sie die Verwendung von Schere oder ähnlichem.

2) Kondom aufsetzen:

Um das Kondom überzuziehen, muss der Penis steif und die Vorhaut, falls vorhanden, zurückgezogen sein. Man kann das Kondom nur in eine Richtung abrollen. Deshalb muss vor dem Aufsetzen geschaut werden, mit welcher Seite das Kondom auf die Eichel aufgesetzt werden muss. Ist das Kondom versehentlich falsch herum aufgesetzt worden, muss es weggeworfen und ein neues benutzt werden, da sich durch den sogenannten Lusttropfen schon Samenzellen auf dem Kondom befinden können. Auch beim Abrollen muss man darauf achten, das Kondom nicht durch spitze Fingernägel, Zähne oder Intim-Piercings zu beschädigen.

Liegt das Kondom richtig herum auf dem Penis, wird mit Daumen und Zeigefinger das Reservoir an der Spitze des Kondoms zusammengedrückt, so dass möglichst wenig Luft darin ist. Mit der anderen Hand wird das Kondom dann vorsichtig bis ganz nach unten abgerollt – nicht gezogen!

Viele Kondome sind bereits mit einem Gleitmittel beschichtet. Trotzdem kann, vor allem beim Analverkehr, zusätzlich ein Gleitmittel auf das Kondom aufgetragen werden. Das Gleitmittel sollte zur Kondomanwendung geeignet sein und darf kein Fett enthalten.

3) Kondom herausziehen

Nach dem Samenerguss muss der Penis mit dem Kondom möglichst bald herausgezogen werden, da der Penis schnell wieder erschlafft und das Kondom dann leicht abrutschen kann. Beim Herausziehen wird das Kondom unten festgehalten. Nach dem Herausziehen wird das Kondom dann in den Müll geworfen. Jedes Kondom darf nur einmal benutzt werden. Die Hände und der Penis müssen abgewaschen werden, damit kein Sperma von dort auf die Schleimhäute der Partnerin/des Partners gelangen kann.

Quelle:

http://www.gib-aids-keine-chance.de/wissen/safer_sex/anwenden.php?L=0

Hornhaut?

Tipps zur Entfernung von Hornhaut

Bei Verdickungen der Haut an z.B. Füßen und Händflächen ist umgangssprachlich von Hornhaut die Rede. Die Bildung der sogenannten Hornschwielen ist das Resultat eines Schutzmechanismus der tiefer liegenden Hautschichten, in denen durch Druck und Reibung kleine Entzündungen hervorgerufen werden. Die Haut verdickt sich, um vor künftigen Belastungen, wie ungeeignetem oder zu engem Schuhwerk einen besseren Schutz zu gewährleisten.

Das Problem?

Bildet sich zuviel der „Hornhaut“, besteht das Risiko von schmerzhaften Schwielen und Rissen bis hin zu Entzündungen, die einen Arztbesuch notwendig machen können. Neben dem medizinischen Aspekt mag der ästhetische Anspruch eine Rolle spielen, unschöne Verdickungen der Haut entfernen zu wollen.

Tipps zum Entfernen der Hornschwielen:

  • regelmäßiges mechanisches Entfernen durch Raspeln, Hobeln oder Schmirgeln – aber niemals mehr als zwei Drittel der Hornhaut auf diesem Weg beseitigen, da sie sonst noch stärker nachwächst!
  • zu vermeiden sind rabiate Methoden, wie das Wegschneiden an den Füßen mit einer (Nagel-)Schere oder ähnlichem sowie das Abbeißen an den Handflächen
  • etwas sanfter lässt sich die Hornhaut mit einem Bimsstein nach einem Fußbad abtragen
  • nach der mechanischen Behandlung eine fetthaltige Hautcreme auftragen
  • alternativ lohnt sich der Besuch beim Fußpfleger, der mittels Hornhauthobel, Skalpell oder Fräser die übermäßige Verhornung entfernt
  • spezielle salizylsäurehaltige Salben oder Pflaster können die verdickte Haut aufweichen, die nach wenigen Tagen und einem Fußbad abgerubbelt werden kann

Tipps zum Vorbeugen einer übermäßigen Hautverdickung:

  • tragen Sie atmungsaktives und zu Ihren Füßen passendes Schuhwerk
  • beim Fahrradfahren oder anspruchsvollen Arbeitstätigkeiten mit den Händen sind gepolsterte Handschuhe zu empfehlen

Quellen:

http://www.maennerfrage.de/style/haut-haare-kosmetik/wie-werde-ich-hornhaut-los.127106.htm

http://www.haut.de/im_fokus/fusspflege/Hornhaut-und-Huehneraugen_11.html

Midlife Crisis

Tipps und Strategien von Dr. Rolf Merkle, Psychotherapeut

 Was versteht man unter midlife crisis?

Unter midlife crisis versteht man eine Krise, die in der Lebensmitte zwischen 40 und 50 Jahren auftritt. Die Midlife Crisis wird besonders mit Männern in Verbindung gebracht – es sind sozusagen die Wechseljahre der Männer – wenngleich auch Frauen eine solch schwierige Phase durchmachen.

Es ist eine Phase, in der man bestimmte berufliche, familiäre und finanzielle Ziele erreicht hat und es so scheint, als könne alles nicht besser werden – im Gegenteil: man hat eher den Eindruck, von nun an gehe es eher bergab: gesundheitlich, körperlich, leistungsmäßig, aussehensmäßig. Den Betroffenen wird auch bewusst, was sie aus Altersgründen nicht mehr erreichen können.

Verständlich, wenn man dagegen erst mal rebelliert, sich in enge Lederkleidung zwängt und auf einem Motorrad tüchtig Gas gibt oder sich mit einer viel jüngeren Frau schweißtriefend und außer Atem in einer Disko amüsiert, um sich und anderen zu beweisen, dass man noch ganz der Jungegebliebene ist. Man will in dieser Umbruchphase seinen Marktwert testen, schauen, was noch geht, will sich und anderen beweisen, dass man noch nicht zum alten Eisen gehört. Dies führt oft dazu, dass diese Männer sich nicht ihrem Alter bzw. ihrer bisherigen Rolle entsprechend verhalten. Männer in der Lebensmitte beschreiben ihr Verhalten mit den Worten: Ich bin noch kein Opa und will nicht versauern. Ich will aus meinem Leben noch etwas machen. Das Leben steht mir offen. So gut wie jetzt ging es mir noch nie. Endlich habe ich es geschafft, aus den Zwängen auszubrechen.

Gedanken von Männern in der Midlife Krise sind:

  • Soll das alles schon gewesen sein?
  • Was kommt jetzt noch?
  • Was bleibt mir noch?
  • Ich ersticke in Routine und Zwängen. Ich will frei sein.
  • Ich will endlich fühlen, dass ich noch lebe. Ich brauche Abenteuer.
  • Ich hätte mein Leben anders leben sollen.
  • Ich habe alles erreicht, was soll jetzt noch Großes kommen?
  • Wer bin ich eigentlich?
  • Es ist alles so öde.
  • Meine besten Jahre sind vorbei.
  • Wie viele Jahre bleiben mir noch?
  • Habe ich das Leben und seine Möglichkeiten voll ausgekostet?
  • Mit mir geht es nur noch bergab.
  • In meiner Partnerschaft ist das Prickeln schon lange vorbei.
  • Wie schön könnte es sein, wenn ….
  • Zum Altwerden habe ich später noch Zeit. Jetzt will ich leben.

Ob Männer in dieser Lebensphase in eine Krise kommen und wie belastend sie diese Krise erleben, hängt davon ab, wie stark ihr Selbstwertgefühl ist, wieviel sie glauben, bisher versäumt zu haben und wie gut sie sich emotional an die körperlichen und familiären Veränderungen anpassen können. Und auch der Schönheitswahn und der Jugendwahn – zu glauben, nur wer jung, dynamisch und fit aussehe, habe Erfolg, trägt das seine zur Midlife Krise bei, wenn sich altersbedingt körperliche Veränderungen einstellen.

Andererseits ist es ganz normal und auch gesund, die Sinnfrage zu stellen: wer bin ich, was will ich, wieviel Zeit bleibt mir noch, was ist mir wichtig? Immer mal wieder Bilanz zu ziehen und sich zu fragen “Wo stehe ich?” und “Wo will ich hin?” hilft, sich über seine Bedürfnisse und Lebensziele klar zu werden.

Wie mit einer Midlife Krise umgehen?

Die gute Nachricht zuerst: diese Krise geht vorbei und ab 60, wenn Sie noch einigermaßen gesund sind, verbessert sich Ihr seelisches Wohlbefinden und Ihre Zufriedenheit wieder und Sie sind dann genauso glücklich wie mit 30. Schauen wir uns an, wie Sie die Midlife Crisis am besten meistern.

  • Ziehen Sie Bilanz: Welche Lebensziele haben Sie? Welche davon haben Sie erreicht, welche nicht erreicht? Was ist Ihnen wirklich wichtig? Für die Beantwortung dieser Fragen sollten Sie sich mal richtig Zeit nehmen.
  • Hören Sie in sich hinein: Wie fühlen Sie sich im Augenblick? Was fehlt Ihnen, um wieder mehr Zufriedenheit zu verspüren?
  • Erstellen Sie eine Liste: Welche Möglichkeiten haben Sie, wieder mehr Zufriedenheit zu erreichen? Auch wenn Ihnen nicht gleich etwas einfällt, denken Sie immer einmal wieder darüber nach. Es gibt sicher für Sie Möglichkeiten, Ihr Leben so neu- und umzugestalten, dass Sie mehr Befriedigung verspüren.
  • Vertrauen Sie sich einem guten Freund an oder einem Psychotherapeuten, wenn Sie den Eindruck haben, sich im Kreis zu drehen oder nur die Lösung sehen, alles hinzuwerfen.
  • Brechen Sie aus der Routine im Alltag aus. Können Sie am Arbeitsplatz neue Aufgaben finden oder sich spezialisieren? Können Sie sich eine ehrenamtliche Tätigkeit in der Freizeit vorstellen? Gibt es ein Hobby, das Sie schon immer beginnen wollten? Wenn Sie nichts auf Anhieb finden, kann es Ihnen helfen, einfach erst mal einiges auszuprobieren.
  • Stehen Sie dazu, in einer Krise zu sein. Daraus kann ein befriedigenderes und erfüllteres Leben entstehen.

Wie jede Krise beinhaltet auch die Midlife Crisis eine Gefahr und eine Chance.

Die Gefahr ist, dass Sie alles, was Sie bisher erreicht haben, in Frage stellen und Hals über Kopf radikale Veränderungen vornehmen, die Ihnen hinterher leid tun oder Ihnen mehr schaden, als nutzen.

Die Midlife Crisis gibt Ihnen aber auch die Chance, zu erkennen, was für Sie im Leben wirklich wichtig und was unwichtig ist. Sie können neue Prioritäten setzen, die Ihnen mehr Erfüllung und Befriedigung bringen. Sie können so gestärkt, reifer und glücklicher aus dieser Krise hervorgehen.

Quelle:

http://www.psychotipps.com/midlife-crisis.html

Fasten – kann helfen

Aschermittwoch beginnt in der christlichen Tradition die Passionszeit, die Vorbereitungszeit auf die Kreuzigung Jesu. Traditionell wurde in dieser Zeit gefastet, was aber nicht unbedingt der völlige Verzicht auf Essen bedeutete. Zumeist wurde kein Fleisch gegessen.

Der religiöse Bezug des Fastens ist für viele Menschen heutzutage nicht mehr gegeben. Aber die Idee, einmal eine bestimmte Zeit auf etwas, ansonsten sehr wichtiges zu verzichten, kann im eigenen Leben eine gute Hilfe sein. Dabei geht es darum, sich für EINEN Verzicht zu entscheiden. Das kann der Verzehr von Fleisch oder Süßigkeiten sein, Alkoholkonsum oder Sexualität, Streit, Fernsehen, Autofahren …

Zu beachten sind zwei Punkte: Erstens sollte es um nur einen Verzicht gehen. Wer sich zu viel vornimmt, scheitert schnell und der angestrebte positive Effekt kehrt sich ins Gegenteil. Und zweitens geht es – zumindest zunächst – um eine begrenzte Zeit. Traditionell handelt es sich um 40 Tage von Aschermittwoch bis Ostersonntag – wobei sich jeder eigene Zeiträume ausdenken kann. Aber die Begrenzung ist wichtig, weil es sich beim Fasten nicht um eine Lebensentscheidung handelt. Es geht um eine begrenzte Entscheidung zum Zeichen innerer Freiheit. Wem dieser Verzicht zu mehr Lebensfreude und Lebenslust verhilft, mag dann ruhig weitermachen.

weiterführender Link: Wikipediaartikel zum Fasten

So tanzt Mann richtig

Englische und deutsche Wissenschaftler haben herausgefunden, wie Mann tanzen muss, damit es Frau gefällt.

Besonders beeindruckt sind Frauen demnach von Bewegungen mit der linken Schulter und vom Nicken mit Hals und Kopf. Mit dem rechten Knie sollte leicht getwistet werden. Auch weite Bewegungen mit dem Torso kämen bei Frauen an, so die Studie.

Insgesamt sollte der Tanzstil dazu abwechslungsreich sein. Schließlich sende der Mann beim Tanzen, Signale über seine Gesundheit und seine Fortpflanzungsfähigkeit, so die Forscher.

Quelle:

http://www.shortnews.de/id/848044/Studie-So-tanzt-Mann-richtig

Was ist der „Kneifreflex“?

Der „Kneifreflex“ wurde von den renommierten amerikanischen Sexualforschern William Masters und Virginia Johnsson im Zusammenhang mit der männlichen Ejakulationskontrolle in den Umlauf gebracht. Masters und Johnsson haben in ihren Untersuchungen herausgefunden, dass durch häufiges Stimulieren, Abbrechen und erneutes Stimulieren die Dauer der Erektion bis zum Orgasmus herausgezögert werden kann.

Durch diesen wellenförmigen Prozess der Stimulation-Erregung-Unterbrechung, soll es dem Mann nach und nach gelingen, seine Ejakulation zu kontrollieren. Die Stimulationsübung kann dabei selbstständig oder zusammen mit der Partnerin oder dem Partner praktiziert werden. Der „Kneifreflex“ soll den Abbruch der Erregung kurz vor der bevorstehenden Ejakulation unterstützen, indem er oder sie gleichzeitig hinten auf den Eichelkopf drückt.

Diese Praktik kann Ihnen sicherlich dabei helfen das Liebesspiel zu verlängern, auf der anderen Seite sollte Ihnen bewusst sein, dass Sie dadurch den Verlauf des sexuellen Reizes kontrollieren und reglementieren. Die wenigsten Menschen sehen in dieser mechanischen Funktionsweise ihre Erfüllung.

Quelle:

Coolsaet, Bo: Der Pinsel der Liebe. Leben und Werk des Penis. 1. Auflage, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1999, S. 145.

Knigge für Sauna und Fitness-Studio

Bäder, Saunen und Fitness-Studios haben im Winter Hochkonjunktur – und vor allem die Wellness-Bereiche werden immer beliebter. Nicht jeder weiß sich dort allerdings zu benehmen. Bisweilen kann es dann für die anderen Gäste mit der wohligen Entspannung jäh zu Ende sein. Moralvorstellungen und Kinderstube sind dabei das eine – andere Dinge sind schon gesundheitlich bedenklich.

Piercings sollten vor dem Gang in die Sauna abgenommen werden – schon aus eigenem Interesse, denn das Metall heizt sich auf. Und das Handtuch gehört in der Sauna unter den ganzen Körper. Vor dem Gang ins Tauchbecken soll der Schweiß abgespült werden. Und das Fußpilz-Jucken zwischen den Zehen wird besser nicht in großer Runde unter Fremden diskutiert.

“Die Sauna ist ein Ort wie ein Bus oder ein Fahrstuhl: Man ist in einer engen, ausgelieferten Situation. Die anderen können nicht weg – und nicht weghören”, sagt Susanne Helbach-Grosser, Etikette- und Kommunikationstrainerin aus Schwäbisch Gmünd. Daher sei Small-Talk angesagt: “Sex, Geld, Körperflüssigkeiten und Politik sollten tabu sein.”

Gepflegte Fußnägel, das Benutzen von Schlappen und Handtüchern und eine gedämpfte Unterhaltung kommen besser an als das Gegenteil. Der Deutsche Sauna-Bund rät zum Beispiel auch vom “Schweiß-Schaben” im Dampf ab – auch das Rasieren, Nägel schneiden oder Haarefärben ist laut der Muster-Hausordnung des Sauna-Bundes untersagt. In Ruheräumen sollten sich Gäste “rücksichtsvoll und ruhig” verhalten – und sie haben alles zu unterlassen, “was den guten Sitten zuwider läuft”. So seien “sexuelle Handlungen und Darstellungen” verboten.

Die Muster-Hausordnung, die der Bundesfachverband Öffentliche Bäder in Essen seinen Mitgliedsbetrieben zur Verfügung stellt, geht auch auf “Tonwiedergabegeräte” sowie “Behälter aus Glas und Porzellan” ein. Die Benutzung ist verboten.

Hausordnungen von Fitness- und Wellnesseinrichtungen sind keine Strafkataloge. Aber wer sich nicht an sie hält, muss mit Konsequenzen rechnen. Meist hängt am Eingang ein Exemplar der Verhaltensregeln aus – und der Gast unterschreibt sie stillschweigend, wenn er an der Kasse seine Eintrittskarte löst. Die Regeln des Hausherren kommen im Zweifelsfall vor Gericht zum Tragen.

Probetraining zum Beschnuppern der Klientel nutzen:

Der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen (DSSV) in Hamburg rät zu Probetraining und zwei Wochen Probezeit, bevor sich Sportler vertraglich – häufig für zwei Jahre – an ein Fitness-Studio binden. So lasse sich die Wahrscheinlichkeit von Reibereien vermeiden. Eine der Leitfragen sollte sein: “Ist das da so, wie ich mir das vorstelle? Gefallen mir Trainer und Mitarbeiter – und die anderen, die da hingehen?”, zählt Präsidentin Birgit Schwarze auf. Denn 20-Jährige sähen eben manches anders als zum Beispiel 50-Jährige.

Quelle:

http://www.focus.de/gesundheit/experten/gesundheit_ratgeber_gastkolumnen_kannewischerkirchhofer/sauna-knigge-fuer-einsteiger-dos-und-don-ts-in-der-sauna_id_3589570.html

Können Schwangere Sex haben?

Wenn Frauen schwanger werden, stellt sich der Körper auf diese Schwangerschaft ein. Eine der Fragen ist dann, ob sie weiterhin Sex haben dürfen. Kann der Penis den Fötus verletzen? Steigt durch Geschlechtsverkehr die Gefahr einer Infektion? Kann die Frau das Kind verlieren, wenn sie einen Orgasmus hat? Gibt es Stellungen, die besser geeignet sind als andere?

Allein diese Gedanken und Unsicherheiten reichen aus, dass viele Frauen und Männer weniger Lust auf Sex haben als vor der Schwangerschaft. Andererseits ist der Hormonspiegel während der Schwangerschaft sehr hoch, so dass viele Frauen Sexualität wesentlich intensiver erleben als je zuvor. In der Regel lässt das sexuelle Interesse im ersten Schwangerschaftsdrittel nach, vor allem wenn die Frauen unter Müdigkeit und Übelkeit leiden, gefolgt von einem Aufflammen der Lustgefühle im zweiten und der Rückkehr zur “Sparflamme” im letzten Schwangerschaftsdrittel.

Sex und Geschlechtsverkehr schaden nicht während der Schwangerschaft. Nur in sehr seltenen Fällen werden die Hebamme oder der Arzt vorschlagen, mit dem Sex während der Schwangerschaft etwas zurückhaltender zu sein.

Treten Blutungen im ersten Teil der Schwangerschaft und nach dem Geschlechtsverkehr auf, sollten Sie Ihren Arzt darüber informieren. Er wird Ihnen vielleicht zu mehr Zurückhaltung raten. Aber Zurückhaltung bedeutet nicht, dass Sex für den Rest der Schwangerschaft verboten ist.

Das Kind ist gut geschützt und weder Bewegungen noch Kontakt oder Orgasmus schaden ihm. Frauen spüren nach dem Orgasmus Kontraktionen in der Gebärmutter, aber die verschwinden schnell wieder und lösen auch keine Geburt aus.

Was tun, wenn der Bauch größer wird?

Im ersten Drittel der Schwangerschaft sind der Embryo und die Gebärmutter so klein, dass “der Bauch” weder gesehen noch gefühlt werden kann. Aber mit der Zeit wird der Bauch größer, was dann Probleme verursachen kann, wenn der Mann oben liegt. Dann wäre es an der Zeit, andere Stellungen auszuprobieren, bei denen der Bauch nicht stört, beispielsweise die so genannte Löffelstellung, bei der beide Partner auf der linken oder rechten Seite liegen, die Frau vor dem Mann oder das Eindringen von hinten.

Was tun, wenn die Lust fehlt?

Es ist während der gesamten Schwangerschaft möglich, intim zu sein. Aber die Lust dazu kann schwanken, sowohl bei der Frau als auch beim Mann. Das sollten Sie nicht vergessen und entsprechend Rücksicht aufeinander nehmen. Ein gutes Miteinander hängt immer von der Lust beider ab – ob die Frau schwanger ist oder nicht.

Wie ist es nach einer Geburt?

Viele Frauen empfinden es als schwierig, ihr Sexleben nach der Geburt eines Kindes wieder normal weiterzuführen. Das Baby nimmt viel Zeit in Anspruch, die Eltern sind erschöpft. Andererseits bietet Sex wie kein anderes Vergnügen einen schnellen Weg zur Entspannung. Reden Sie miteinander. Fangen Sie mit Schmusen und Streicheleinheiten an. Es muss auch nicht immer mit dem Geschlechtsverkehr enden.

Quelle:

Schwangerschaft und Sex – Dr. med Katharina Larisch (http://www.netdoktor.de/Gesund-Leben/Schwangerschaft+Geburt/Tipps/Schwangerschaft-und-Sex-328.html)

Warnung vor HIV-Heimtests

In einem ausführlichen Interview mit queer.de warnt der Schwulenreferent Dr. Dirk Sander vor dem Kauf von so genannten HIV-Heimtests. Hierbei stellt er zum einem heraus, dass diese Tests keine Erkenntnisse zu sexuellen Risiken in der nahen Vergangenheit liefern. Des Weiteren sollte das einzusetzende medizinische Know how für dieses Verfahren nicht unterschätzt werden. Negative Testergebnisse bei Personen, die wissentlich HIV-positiv sind, scheinen nicht unbedingt für ein solches Instrument zu werben.

Das Interview findet sich unter:http://www.queer.de/detail.php?article_id=9363

Nachhaltiges Waschen

Darf man Wollpullover schleudern? Kann man Tangas kochen? Wäsche waschen ist für viele Männer eine Geheimwissenschaft – in 80 Prozent aller Haushalte ist Wäsche Frauensache. Denn Männer spüren intuitiv, dass nur Frauen wissen können, was zum Beispiel das Wännchen mit der Zahl bedeutet.

Über Wäschemangel kann sich schon die Kleinfamilie kaum beklagen: An die fünf Mal in der Woche läuft die Waschmaschine in einem Vier-Personen-Haushalt, das sind rund 260 Waschgelegenheiten im Jahr. Dabei geht eine ganze Menge Energie und Pulver den Bach runter. Deutschland wäscht – das bedeutet geschätzt über 600.000 Tonnen Waschmittel sowie rund sechs Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr.

Es gibt also einiges zu beachten, um gut und sparsam zu waschen:

  1. Rot und weiß ergibt rosa:

Was nicht zusammenpasst, sollte nicht in einen Waschkessel. Rote Kleidung zum Beispiel färbt gerne alles entzückend rosa, ganz gleich ob BHs, Fußballtrikots oder den schicken Slip der Liebsten. Daher gilt: Vorher gut sortiert. Buntes kommt – getrennt in hell und dunkel – auf zwei 40°C-Berge. Unterwäsche, Waschlappen und Handtücher landen auf dem 60°C-Stapel.

  1. Weniger ist mehr:

Was viele nicht wissen: Das 95°C-Programm ist heutzutage fast überflüssig geworden, denn 60°C und ein Vollwaschmittel genügen meist, um allen üblichen Haushaltskeimen den Garaus zu machen. Das Kochwäsche-Programm sollte man – aus Rücksicht auf Umwelt und Ressourcen – nur noch dann aktivieren, wenn ein Familien- oder WG-Mitglied an einer ansteckenden Krankheit leidet.

  1. Die Wahl des richtigen Waschmittels:

Jetzt noch Jeans, Hosen- und Jackentaschen und Bedrucktes auf links drehen, rein in die Maschine und Pulver oder Flüssigwaschmittel dazu: Vollwaschmittel für Weißwäsche, Feinwaschmittel für Buntes und Wollwaschmittel für Wolliges und Seidiges. Bei der Dosierung den Härtegrad des Leitungswassers beachten.

Quelle:

http://www.br.de/themen/ratgeber/inhalt/verbrauchertipps/richtig-waschen100.html

Tipps für Verhalten bei Gewitter

Jeder, der schon einmal von einem Gewitter überrascht worden ist, ist wohl gleichermaßen fasziniert wie ängstlich. Das beeindruckende Naturschauspiel häuft sich vor allem im Frühjahr und Sommer.

Aber wie entsteht ein Sommergewitter überhaupt?

Blitze haben etwas mit elektrischen Ladungen und Spannungen zu tun. Sie entstehen durch eine Temperaturdifferenz zwischen hohen, kalten Wolkenschichten und bodennahen, wärmeren Wetterlagen. Die kalten oberen Schichten laden sich mit positiver Energie auf – weiter unten dagegen sind Tropfen oder Eispartikel etc. negativ geladen.

Wo immer sich solche Ungleichheiten bilden, möchte die Natur sie wieder ausbalancieren. Dieser plötzliche Ladungsausgleich geschieht durch Blitze, bei denen Spannungen von 500 Millionen Volt entstehen. Die Luft in der Nähe des Blitzes erhitzt sich plötzlich auf viele Tausend Grad und dehnt sich schlagartig aus. Das ganze geht so schnell, dass die Luft an der Stelle, wo der Blitz vorbeikommt, gar nicht mehr schnell genug Platz machen kann, sondern schlagartig verdrängt wird. Als Folge davon ist der Donner zu hören.

Da die Schallgeschwindigkeit im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit ziemlich langsam ist, hören wir den Donner erst später.

Was tun bei Blitz und Donner?

Zieht ein Gewitter auf, sollte man auf jedem Fall weg vom Wasser. Wasser zieht nämlich Blitze an und leitet bekanntlich elektrischen Strom. Meiden sollte man auch elektrische Strommasten, das Metall zieht den Blitz ebenfalls an. Deshalb gehören auch Fahrräder in sicherer Entfernung untergebracht – am besten mindestens 50 Meter weg von Menschen.

Alte Weisheiten, wie “Buchen sollst du suchen” und “Eichen sollst du meiden” sind falsch, denn die Art eines Baumes hat keinerlei Einfluss auf einen Blitzeinschlag. Der Blitz tendiert dazu, in den höchsten Punkt einer Region einzuschlagen.

Weitere Tipps

Ist ein Haus in der Nähe, sollte man sich in dieses begeben. Wenn man sich auf einem großen Feld ohne Haus und Bäume befindet, sollte man in die Hocke gehen, die Füße zusammen lassen und das Gewitter vorbeiziehen lassen. Steht auf einem weiten Feld ein einzelner Baum, kann dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen werden. Deshalb sollte man nicht direkt neben dem Baum stehen.

Warum ist man im Auto gut geschützt?

Am besten geschützt ist man in einem Auto, denn die Metallkarosserie bildet einen so genannten Faradayschen Käfig. Selbst wenn das Auto vom Blitz getroffen wird, fließt der Strom außen über das Auto in die Erde ab. Also sollte man unbedingt bei Gewitter im Auto bleiben, oder sich ins Auto setzen.

Quelle:

http://www.gesundheit.de/wissen/haetten-sie-es-gewusst/allgemeinwissen/warum-ist-man-im-auto-vor-blitzen-sicher

Was tun, wenn der Penis nicht steif wird?

Viele Männer haben es schon mal erlebt, dass sie beim Sex keine Erektion bekommen haben, sondern ihr „bestes Stück“ schlaff geblieben ist. Besonders beim „ersten Mal“, in Stresssituationen oder mit einer neuen Partnerin können Erektionsprobleme auftreten, die auch ganz natürlich sind. In den wenigsten Fällen handelt es sich hierbei gleich um eine Krankheit, auch als erektile Dysfunktion bezeichnet. Von einem chronischen Krankheitsbild spricht man erst, wenn das Unvermögen, den Beischlaf auf eine für Männer befriedigende Art und Weise ausführen zu können, über einen Zeitraum von 6 Monaten in mindestens 70 % der Versuche, Geschlechtsverkehr zu vollziehen, auftritt.

Machen Sie sich also keine Sorge, wenn er nicht immer kann. Wenn Sie sich dennoch unsicher sind, kontaktieren Sie einen Urologen oder Andrologen (Männerarzt).

Tipps, wie Sie und Ihre Partnerin gut damit umgehen, wenn Sie einmal keine Erektion bekommen, finden Sie im Folgenden.

  • Sehr frustrierend wird es sein, wenn Sie sich nach Ihrem missglückten Sexakt zurückziehen. Von entscheidender Bedeutung ist das miteinander Reden darüber, auch wenn es schwer fällt. Nur so können Sie nachhaltigen Frust und Enttäuschung vermeiden sowie gemeinsam versuchen zu ergründen, ob Sie sich vielleicht zu sehr unter Druck setzen. Dies und seelischer Stress ist bei weitem die häufigsten Ursachen von Erektionsproblemen.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass Sie zunächst darauf verabreden, auf Geschlechtsverkehr verzichten, sondern sich erstmal auf Petting oder Oralverkehr beschränken. Schaffen Sie sich somit eine entspannte Atmosphäre und geben Sie sich Zeit. Außerdem fällt so der Leistungsdruck weg, unbedingt eine Erektion zu bekommen. In den meisten Fällen wird Ihre Standfestigkeit von allein wieder zurückkehren.
  • Wenn Sie das nächste Mal miteinander schlafen, sollten Sie sich viel Zeit und Zärtlichkeit für ein Vorspiel schenken. Je intensiver dieses ist, umso leichter wird es Ihnen fallen, eine Erektion zu bekommen.
  • Vielleicht haben Sie trotz Ihres schlaffen Penis Lust, ihn in der Missionarsstellung zwischen die feuchten Schamlippen Ihrer Partnerin zu legen und für kurze Zeit regungslos zu verharren. Bewegen Sie sich nicht und schauen Sie einander in die Augen, es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie bald eine Erektion bekommen.
  • Dennoch gibt es kein Allheilmittel um eine Erektion bekommen, die Geschmäcker und Bedürfnisse sind verschieden. In der Regel hilft jedoch eine offene Kommunikation in der Partnerschaft über die gemeinsame Sexualität oder einfach mal der Verzicht und Abstinenz, bis die Lust zurückkehrt.
  • Scheuen Sie sich nicht einen Facharzt aufzusuchen, wenn die Erektionsprobleme Sie zusehends psychisch belasten. Fast immer kann dem mit richtiger Behandlung Abhilfe geschaffen werden.

Quelle:

http://www.netdoktor.de/krankheiten/fakta/impotenz.htm

Tipps für eine gute Rasur

Wallende Bärte, Schnauzer, Spitzbärte, „Gesichts-Pullis“ und wie sie alle heißen, rufen bei den meisten Männern heutzutage nur noch Naserümpfen hervor. Es wird enthaart, epiliert, gelasert und geglättet was das Zeug hält. Kein Wunder, das weibliche Schönheitsideal hat es uns vorgemacht. Mut denen, die sich à la Russell Crowe zum wohl letzten Relikt männlich-animalischer Evolution bekennen.

Neben Gründlichkeit und Reinigung soll die Nassrasur Ihre Haut natürlich auch pflegen und schützen. Das wichtigste haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.

  • Auch hier gilt, eine Gute Vorbereitung ist schon die halbe Miete. Verwenden Sie reichlich warmes Wasser um die zu rasierenden Stellen zu befeuchten und die Barthaare gut einzuweichen.
  • Das Auftragen von Rasierschaum oder -creme sorgt dafür, dass die Haare weiter aufquellen und der Rasierer sanft über Ihre Haut gleiten kann ohne sie zu verletzen. Optimalerweise lassen Sie die Paste zwei Minuten einwirken, das schont zusätzlich die Lebensdauer der Rasierklinge. Gut geeignet sind Einseifmittel mit Palmextrakt oder Aloe Vera.
  • Entscheidend für die Gründlichkeit Ihres Rasierers ist nicht so sehr die Anzahl der Klingen, sondern deren Qualität. Schneiden Sie sich häufig, ist ein Klingenkopf mit Klingenschutz von Vorteil.
  • Für empfindliche Haut ist das Rasieren mit dem Strich, also in Wuchsrichtung Ihrer Barthaare die beste Variante. Rasieren Sie gegen den Strich, erreichen Sie mehr Gründlichkeit. Auf alle Fälle sollten Sie nicht mehrmals über eine Stelle hinweg fahren, dadurch reizen Sie unnötig Ihre Haut.
  • Eine Rasur ohne Spiegel und viel Licht wird selten gründlich.
  • Achten Sie besonders am Hals darauf, die Haut glatt zu ziehen. Gut gelingt es, wenn Sie den Kopf leicht nach hinten überstrecken.
  • Der Bartwuchs an Kinn und Oberlippe ist besonders stark und die Haut empfindlich. Daher empfiehlt es sich, diese Stellen vorsichtig am Schluss zu rasieren, damit die Haare auch gut eingeweicht sind.
  • Reinigen Sie zwischendurch die Klinge immer wieder mit warmem Wasser, um Verstopfungen darin zu vermeiden. Zugesetzte Klingen wirken, als wären sie stumpf.
  • Reinigen Sie die Haut nach der Rasur gründlich mit warmem Wasser und anschließend mit kaltem, das schließt die Poren und erfrischt.
  • Das Auftragen von Aftershave desinfiziert die Haut und sorgt für einen angenehmen Duft. – Für gereizte bzw. sensible Haut verwenden Sie einen mild pflegenden Aftershave Balsam.
  • Sollten Sie sich geschnitten haben, decken Sie die Stelle mit einem Wattepad ab, bis die Blutung aufhört und geben Sie auf keinen Fall Aftershave in die Wunde.
  • Da sich bereits nach wenigen Stunden neu Stoppeln gebildet haben, empfiehlt sich je nach Bartwuchs eine regelmäßige Rasur aller 1 bis 2 Tage.

Quelle:

http://www.menshealth.de/style/rasur-enthaarung/haarfrei-von-nase-bis-ruecken.29230.781.htm

Umgang mit Suchterkrankung

Tipps für Angehörige von Suchtkranken

Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Drogenabhängigkeit als „einen seelischen, eventuell auch körperlichen Zustand, der dadurch charakterisiert ist, dass ein dringendes Verlangen oder unbezwingbares Bedürfnis besteht, sich die entsprechende Substanz fortgesetzt und periodisch zuzuführen.“

Dabei kommt es zu Beeinträchtigungen der freien Persönlichkeitsentfaltung, persönlicher Bindungen und der gesamten Lebensgestaltung eines Individuums. Abhängigkeit ist kein Ausdruck für Willens- oder Charakterschwäche, sondern es handelt sich eindeutig um eine Krankheit. Im Wesentlichen lässt sich Sucht in zwei Kategorien unterteilen: die stoffgebundene (Alkohol, Medikamente, Drogen) sowie die nicht-stoffgebundene (Spiel, Internet, Magersucht) Sucht.

Der Umgang mit einem abhängigen Menschen gestaltet sich für die Angehörigen gewöhnlich schwierig. Die eigene Unsicherheit, wie man sich der nahestehenden Person gegenüber verhält, um sie wieder auf den „richtigen Weg“ zu bringen ohne das Verhalten durch Kontrollmaßnahmen noch zu verschlimmern, ist sehr belastet und vermittelt Angehörigen oft Gefühle der Hilflosigkeit und Ohnmacht. Zudem besteht auch für Sie die Gefahr, krank zu werden und an so genannter Co-Abhängigkeit zu leiden. Deshalb ist es wichtig, dass auch Angehörige durch Beratung oder Selbsthilfegruppen unterstützt werden, um sich selbst und Ihren Nahestehenden helfen zu können.

Wichtige Tipps für Angehörige von Suchterkrankten finden Sie im Folgenden:

  • Die Abhängigkeit Ihrer Partnerin/Ihres Partners ist keine vergängliche Willens- oder Charakterschwäche, die einfach abzulegen ist. Sie müssen erkennen und akzeptieren (lernen), dass es sich hierbei um eine ernsthafte Krankheit handelt, die unbedingt professionell behandelt werden muss.
  • Die Übergänge zwischen Konsum und Sucht bzw. zwischen riskantem und schädlichem Suchtmittelgebrauch sind fließend. Suchen Sie eine Beratungsstelle auf, wenn Ihnen der Suchtmittelkonsum – oder der Verdacht hierauf – Sorgen bereitet. Die Fachkräfte werden Ihnen helfen, Wege zu finden, wie Sie dem Betroffenen Ihre Befürchtungen mitteilen können.
  • Informieren Sie sich über das Suchtmittel bzw. die Sucht. Welche Begleiterscheinungen und gesundheitlichen Konsequenzen zieht die Abhängigkeit nach sich.
  • Halten Sie dem Betroffenen keine Moralpredigten, sie wissen und spüren meist am besten, welche Auswirkungen ihre Krankheit hat. Bieten Sie stattdessen Ihre Unterstützung an und Fragen Sie nach den Ursachen.
  • Weder Sie noch der Betroffene sind in der Lage die Sucht ohne fremde Hilfe zu „heilen“. Versuchen Sie nicht, sie oder ihn durch überzogene Anforderungen bzw. Kontrollmaßnahmen weiter unter Druck zu setzen. Dadurch erreichen Sie lediglich, dass sie oder er der Sucht hinter Ihrem Rücken nachgeht und sich von zunehmend von Ihnen distanziert.
  • Quälen Sie sich nicht mit Schuldgefühlen (hauptsächlich Eltern drogenabhängiger Kinder geht das häufig so), was Sie in der Vergangenheit alles falsch gemacht haben. Wichtig ist vielmehr, dass Sie sich jetzt um (professionelle) Hilfe bemühen und den nahestehenden Menschen dabei unterstützen, diese wahrzunehmen. Oft sind Sie auch die einzige Person in seinem Umfeld der ihm Kraft und Lebensfreude schenken kann.
  • Überwinden Sie Ängste, wie „Man redet über uns.“, „Wenn ich ihr/ihm nicht helfe, gelte ich als herzlos und hart.“ Übernehmen Sie nicht die Verantwortung für und die Aufgaben des Abhängigen. Diesem Druck können Sie nicht dauerhaft aushalten, außerdem wird es dem Abhängigen so offensichtlich, dass er auch selbstständig etwas zur Veränderung der Situation beitragen muss.
  • Versuchen Sie nicht die Krankheit und Ihre Folgen vor anderen zu verheimlichen, aus Angst vor den Reaktionen. Oft verstricken Sie sich somit in Widersprüche und es entstehen Gerüchte.
  • Bleiben Sie konsequent. So machen Sie deutlich, dass ihre Vereinbarungen ernst zu nehmen sind.
  • Nehmen Sie sich auch mal Zeit für sich, gehen Sie Ihren eigenen Interessen nach, treffen Sie Freunde usw. Übernehmen Sie Verantwortung für sich selbst und Ihr Leben, so geben Sie auch der nahestehenden Person die Verantwortung für ihr eigenes Leben zurück.
  • Wenden Sie sich an eine Suchtberatungsstelle. Dort werden nicht nur Betroffene, sondern auch deren Angehörige dahingehend beraten, welche weitere Unterstützung Sie selbst benötigen (Selbsthilfegruppe, Psychotherapie) und wie Sie sich gegenüber dem Suchtkranken angemessen verhalten.
  • Der Ausstieg aus der Abhängigkeit ist ein langwieriger Prozess und nicht mit dem körperlichen Entzug des Suchtmittels beendet. Die Neustrukturierung des Alltags, ein differenzierteres Problembewusstsein und veränderte Erwartungen bzw. Wünsche seitens des Suchtkranken bedeuten einen echten Neuanfang, an dem auch Sie als Angehöriger aktiv teilhaben. Dafür ist es notwendig einen Schlussstrich unter das Vergangene zu ziehen und neues Vertrauen aufzubauen.
  • Ein abschließender Hinweis für Eltern: Viele Jugendliche machen eine Phase durch, in der Sie verschiedene Drogen, wie Alkohol, Cannabis oder Ecstasy ausprobieren. Das führt nicht zwangsläufig zu schwerwiegenden Problemen und in den meisten Fällen reguliert sich das Problem von selbst. Daher sollten Sie nicht überreagieren, aber wachsam bleiben und Ihr Kind offen darauf ansprechen.

Kostenloses Infomaterial mit wichtigen Adressen und Informationen zu den verschiedenen Formen der Suchtkrankheit finden Sie auf der Internetseite der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V.:

http://www.dhs.de/

Dead Link:

http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Brosch%C3%BCren_Archiv/Ein_Angebot_an_alle.pdf

Tipps zum Blutspenden

Ob Blutspenden gesund ist oder nicht bedarf der Entscheidung anderer Institutionen. An dieser Stelle wird komprimiert dargestellt, mit welchen Fragen sich Spendewillige konfrontiert sehen müssen und welche Regularien zu beachten sind. Zudem reihen sich ans Ende Bezugsquellen ‚Allgemeiner Spendebedingungen’ ausgewählter Blutspendedienste.

Grundsätzlich ist bekannt, dass Personengruppen vom Spendeverfahren ausgeschlossen sind, die HIV-Positiv sind oder Aids-Risikogruppen angehören bzw. Aids-Risikofaktoren ausgesetzt waren sowie deren Sexualpartner. Neben (ehem.) Drogen spritzenden Personen, Prostituierten, (ehem.) Strafgefangenen und Blutkranken gehören hierbei auch homo- oder bisexuelle Männer zu diesem Personenkreis. Chronische Krankheiten bzw. Personen, welche regelmäßig Medikamente konsumieren, müssen ebenso erst im voran stehenden Arztgespräch ihre Spendertauglichkeit abklären. Menschen, die in den letzten zwölf Monaten Geschlechtsverkehr mit gerade beschriebenen Personenkreis hatten, sind ‚zeitlich’ begrenzt von der Blutspende zurückzustellen.

Verschiedene zeitlich nah durchgeführte Impfungen (z.B. Tollwut), vorhandene (teilweise auch ausgeheilte) Geschlechtskrankheiten und aktuell ungeklärte Lymphknotenschwellungen stellen Risiken für den Blutspendeempfänger dar und Personen mit diesen Merkmalen werden deshalb von der Spende ausgeschlossen. In der Vergangenheit vollzogene kleinere bzw. größere operative Eingriffe bestimmen wie lange eine Person nicht am Blutspenden teilnehmen darf. Durchstehender Körperschmuck (Piercings) oder Tätowierungen, mit denen der Körper in den letzten zwölf Monaten verschönert wurde, werden ebenfalls als medizinisches Risiko definiert und gelten damit als Ausschlusskriterium. Auch ein Kontakt mit Nadeln anderer Art – nämlich eine Akupunktur – bedarf der Abklärung des anwesenden Arztes, ob gespendet werden darf oder nicht.

Zwischen 18 und 68 Jahre können gesunde Personen Blut spenden, sofern sie mehr als 50 Kilogramm wiegen. Frauen können vier Vollblutspenden im Jahr leisten, es ist jedoch ein Mindestabstand von 10 – 12 Wochen einzuhalten. In der Schwangerschaft und mindestens sechs Monate danach gilt grundsätzlich Spendeverbot. Männer können maximal sechs Vollblutspenden pro Jahr durchführen und haben einen Abstand zwischen den Spenden von acht Wochen verstreichen zu lassen.

Wichtig und daher im Original zitiert, ist folgender Hinweis des Haema-Blutspendezentrums: „Blutspender/innen wissen, dass sie im Falle einer beginnenden Erkrankung durch die Blutspende Schaden nehmen können. Darüber hinaus können fehlende, unvollständige oder falsche Angaben unter Umständen schwere gesundheitliche Schäden für den Empfänger der Blutprodukte zur Folge haben. Blutspender/innen können für Schäden haftbar gemacht werden, die durch vorsätzliches Verschweigen entstehen.“(Quelle:2- Punkt 6)

Abschließend bleibt zu erwähnen, über die Zulassung zur Blutspende entscheidet der beim Blutspendetermin anwesende Arzt. Auch ohne Nennung ausdrücklicher Gründe können Personen abgelehnt werden.

Quellen und vertiefende Informationen unter:

https://www.drk-blutspende.de/informationen-zur-blutspende/die-blutspende-beim-drk.php

http://www.haema.de/blut-plasmaspende/aufklaerung.html?nomob=1

Ernährung nach Biorhythmus

Unser Stoffwechsel ist morgens am aktivsten und verlangt nach Nahrung. Das haben Forscher jetzt an appetitfördernden Hormonen zeigen können, die vor allem in der Früh entstehen.

Deshalb machen Kalorien, die wir zum Frühstück zu uns nehmen, weniger dick als Völlerei am Nachmittag oder Abend. Auch Magen und Darm haben zudem einen eigenen Rhythmus.

Stoffwechselforscher haben herausgefunden, wie sich der Organismus auf die Nahrungsaufnahme einstimmt. Die am Vormittag ausgeschütteten Hormone Cortisol und Norepinephrin steigern das Verlangen nach Kohlenhydraten und nutzen deren Energie.

Später kommt Serotonin, ein Botenstoff im Nervensystem, hinzu und dämpft diesen Hunger wieder. Die regelmäßigen Rhythmen, nach denen sich Magen und Darm zusammenziehen und wieder weiten, durchmischen und transportieren den Speisebrei.

Die richtige Nahrung zur richtigen Zeit

Wenn wir besser auf den Rhythmus von 90-120 Minuten achten würden, mit dem sich unser Magen zusammenzieht, würden wir nicht drei, sondern sechs Mal am Tag essen. Grundsätzlich empfiehlt es sich vormittags, z.B. bei einem kräftigen Frühstück, mehr zu essen als nachmittags.

Denn am Morgen und Vormittag sind alle Stoffwechselvorgänge am aktivsten. Der Körper kann zu dieser Zeit die Energie für alle nötigen Tätigkeiten am besten aus der Nahrung gewinnen. Um die Mittagszeit hat der Körper dann in der Regel ein kleines Formtief, kommt dann am Nachmittag noch einmal auf Touren und bereitet sich am Abend schon wieder auf den Schlaf vor.

Voller Bauch schläft schlechter

Unter Ernährungswissenschaftlern gilt als gesichert, das kräftige Mahlzeiten zwischen Morgen und Mittag weniger dick machen als Mahlzeiten gegen Abend. Zumindest opulente Mahlzeiten sollten abends eher selten stattfinden. Denn diese liegen im wahrsten Sinne des Wortes schwer im Magen und können sowohl das Einschlafen als auch das Durchschlafen durch intensive Verdauungstätigkeit mit Blähungen oder Sodbrennen stören.

Quelle:

© Lifeline.de und http://web.de/magazine/gesundheit/essen-biorhythmus-leistungsfaehiger-19111534

Tipps gegen Augenringe

Selbst wenn Männer von Haus aus eine um gut 20 Prozent dickere Haut als Frauen haben, die in guten Zeiten mehr Wasser bindet, dadurch elastischer wirkt und sich im Durchschnitt fast zehn Jahre länger Zeit lässt, um Falten zu bilden. So dick kann die Haut gar nicht sein, um dunkle Augenringe, die noch dazu die gesamte Ausstrahlung negativ beeinflussen, einfach nicht zuzulassen. Hans Haltmeier, Chefredakteur der „Apotheken Umschau“, warnt Männer auch davor, sich mit der Hautpflege allzu lange Zeit zu lassen. Denn ab dem 40. Lebensjahr kommen bei den meisten von ihnen oft sehr plötzlich die ersten Falten unter den Augen beziehungsweise richtig tiefe Furchen. Das hört sich dann ganz nach „letzte Chance verpasst“ an. Das Gute: Dieser Art von Krise kann getrotzt werden.

Eine Möglichkeit bestünde darin, sich gekühlte Schwarz-oder Grünteebeutel gut 15 Minuten auf die geschlossenen Lider zu legen. Denn die darin vorkommende Gerbsäure soll Schwellungen unter den Augen mildern und die Durchblutung ankurbeln. Man fragt sich allerdings, ob man in Krisenzeiten diese Art von Tristesse auch noch unbedingt gebrauchen kann. Wozu gibt es außerdem Profis und ­extra dafür entwickelte Produkte. Ohne eine Marke auf dem stetig wachsenden Markt der Männerkosmetik zu bevorzugen, kann es schon als kleine Sensation gewertet werden, dass es nun auch einen „Touche Éclat“ für Männer gibt. Jene Anti-Augenringe-Strategie von Yves Saint Laurent, die im weiblichen Sprachgebrauch nur „der Zauberstift“ genannt wird und angeblich weltweit ­alle 20 Sekunden einmal verkauft wird. Täuschen und tarnen, warum sollten es Männer anders machen?

Quelle:

http://diepresse.com/schaufenster/beauty/438929/index.do

Selbstbräuner

Gelbe Finger waren gestern – die neuen Selbstbräuner sind Alleskönner: pflegen, bräunen und schützen ohne lästige Spuren

Bis vor kurzem waren sie schnell geoutet: Wer im Sommer mit Flecken an Ellenbogen und Kniescheiben, mit Fingerkuppen wie starke Raucher und gelblichen Augenbrauen auflief, konnte nur ein Tubenbräuner sein. Heute ist im Grunde schön dumm, wer sich zwecks Hauttönung noch der UV-Strahlung aussetzt, egal ob im Urlaub oder im Solarium.

Die neue Generation der Selbstbräuner kommt nicht nur streifenfrei daher, sondern pflegt, dem Hauttyp entsprechend, mit wertvollen Ölen und Thermalwasser besser als manche Tagespflege. Im Gegensatz zur Sonne fördern Selbstbräuner weder die Pigmentbildung noch das Hautkrebsrisiko. Einziges Problem: Wer bei einem derart verregneten Sommer mit einem solch perfekten Teint aufwartet, hat sich am Ende doch wieder geoutet.

Quelle:

http://www.stern.de/lifestyle/mode/:Selbstbr%E4uner-Sch%F6n/529795.html?eid=546844

Herzinfarktrisiko

„Wenn die Wünschelrute des Männerherzens Alarm schlägt“

Männer haben ein deutlich höheres Herzinfarktrisiko als Frauen – in jedem Lebensalter. Bei Männern zwischen 45 und 64 Jahren ist außerdem die Gefahr, am plötzlichen Herztod zu sterben, dreimal so hoch wie bei Frauen. Genauso komplex wie die Ursachen sind die Ansätze von Prävention und Behandlung. Der Penis hat viel mit der Erkennung des Risikos, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu bekommen, zu tun. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Penis eine Art Seismograf für drohende Herz- und Gefäßerkrankungen darstellt.

Anhand einer exotisch klingenden Untersuchung, der „penilen Doppler-Duplex-Sonographie“, kann die Durchblutung im Schwellkörper gemessen werden. Ist diese im stimulierten Zustand verringert, weiß man, dass es sich um einen potentiellen Infarktkandidaten handelt. Deshalb nennt man den Penis auch „die Wünschelrute des Herzens“. Mit dieser Untersuchung kann man Leben retten. Der Mann hat oft schon Erektionsprobleme in einem Stadium, in dem sich noch keinerlei Herzinfarkt-Symptome zeigen. Infarktgefährdete können so in einem noch symptomfreien Frühstadium identifiziert werden.

Quelle:

http://www.maennergesundheit.info/wissenschaft-aktuelles/wuenschelrute.html

Zahnarztvorsorge bei Männern

Nach neuesten Studien sind Männer nachlässiger in Bezug auf Zahnarztbesuche als Frauen. Oft gehen sie erst, wenn Probleme auftreten, anstatt zur regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung. Die Pennsylvania Dental Association (PDA) ermutigt beide Geschlechter, im 6monatigen Abstand die Möglichkeit zur präventiven Untersuchung zu nutzen.

Da Männer eher zu parodontalen Erkrankungen neigen, sollten sie bereits kleine Anzeichen ernst nehmen. Dazu zählen Zahnfleischblutungen, geschwollene Zahnfleischgebiete, anhaltend schlechter Atem und lockere Zähne. Um parodontalen Erkrankungen vorzubeugen, empfiehlt die PDA zweimal täglich Zähneputzen, die tägliche Reinigung mit Zahnseide sowie eine nährstoffreiche Ernährung, reich an Obst und Gemüse.

“Studien belegen, dass Allgemeinerkrankungen wie Diabetes direkte Auswirkungen auf die Zahnfleischgesundheit und das umgebende Knochengebiet hat”, sagt Dr. Steven Grater, PDA-Mitglied und Zahnarzt aus Harrisburg. Hierbei ist es wichtig, dass der Zahnarzt über die Medikamente informiert ist, die der Patient einnimmt. “Gewissenhafte Zahnpflege beugt Erkrankungen wirksam vor, die das Zahnfleisch dauerhaft schädigen könnten.”

Auch Mundtrockenheit kann den Weg zu Zahnverlust ebnen. Hier kann der Zahnarzt zum Kauen zuckerfreier Kaugummi raten und ggf. eine Mundspülung empfehlen.

Krebs im Bereich des Mundes tritt doppelt so häufig bei Männern auf als bei Frauen. Zur halbjährlichen Vorsorgeuntersuchung sollte daher auch ein Krebs-Screening gehören, bei welchem der Krebs bereits im Frühstadium erkannt werden kann. Patienten sollte zudem von Tabak- und Alkoholgenuss abgeraten werden. Ein Lippenbalsam mit Sonnenschutz wirkt vorbeugend gegen Krebs im Lippenbereich.

Quelle:

medicalnewstoday.com, 23.09.08 und http://www.zwp-online.info/zwpnews/dentalnews/branchenmeldungen/zahnpflege_bei_mann_und_frau

Sitzheizung im Auto “grillt” die Hoden

Forscher haben gemessen: Nach einer Stunde auf einem beheizten Autositz liegt die Temperatur der Hoden um 0,6 Grad höher als üblich. Das hört sich wenig an – kann aber schon der Spermienproduktion schaden. Paare werden nämlich später schwanger, wenn der Mann länger als drei Stunden täglich Auto fährt.

Eine Sitzheizung im Auto kann die Fortpflanzung gefährden, denn zu viel Wärme schadet den Samenzellen. Bereits nach einer Stunde auf einem beheizten Autositz lag die Hodentemperatur bei durchschnittlich 37,3 Grad Celsius, wie Gießener Forscher gemessen haben. Bei Männern, die die Heizspirale ausgeschaltet ließen, waren die Hoden im Durchschnitt nur 36,7 Grad warm, wie das britische Fachmagazin „New Scientist“ berichtet. Inwieweit das Erhitzen der Hoden die Qualität oder die Anzahl der Spermien selbst beeinträchtigt, war nicht Gegenstand der Studie.

„Die Sitzheizung hält vielleicht ihren Hintern angenehm warm, aber Achtung: Wenn Sie männlich sind, kann sie auch ihre Fortpflanzungs- Ausstattung grillen“, fasst das Magazin die Studie zusammen. Die ideale Temperatur für die Spermienproduktion liege bei einem oder zwei Grad unter der normalen Körpertemperatur. „Dies ist einer der Gründe, weshalb die Hoden außerhalb des Körpers hängen.“

Um zu testen, ob Sitzheizungen die Hodentemperatur über diesen Grenzwert hinaus erhöhen, haben Andreas Jung und seine Kollegen von der Universität Gießen Temperatur-Sensoren an den Hoden von 30 gesunden Männern angebracht und sie 90 Minuten lang im Auto sitzen lassen. Die Originalstudie ist im Fachjournal „Fertility and Sterility“ erschienen.

Der Temperaturunterschied sei zwar gering, unter Umständen aber genug, um der Spermienproduktion zu schaden, glaubt Jung. Frühere Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Spermienproduktion auch dann leide, wenn der Mann längere Zeit im Auto sitze – auch ohne Sitzheizung. Paare würden später schwanger, wenn der Mann länger als drei Stunden täglich Auto fährt.

Quelle:

http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article2358997/Sitzheizung-im-Auto-grillt-die-Hoden.html

Die 5 wichtigsten Hinweise zur Organspende

  1. Wofür gibt es einen Organspendeausweis?

Ca. 70 % der Bürger wären bereit, nach ihrem Tod Organe zu spenden, allerdings halten nur wenige Menschen ihre Entscheidung schriftlich fest oder teilen sie den nahe stehenden Menschen mit.

Viele Angehörige, die von den Ärzten in der Klinik um die Einwilligung zur Organentnahme bei einem Verstorbenen gebeten werden, sind daher unsicher, mit welcher Entscheidung sie dem Willen des Verstorbenen entsprechen.

Daher ist es wichtig, sich zu Lebzeiten mit dem Thema Organspende zu beschäftigen, um so zu einer persönlichen Entscheidung zu kommen. Wer seine eigene Entscheidung in einem Organspendeausweis festhält, schafft Klarheit und erspart seinen Angehörigen unter Umständen eine große Belastung.

Der Besitzer eines Organspendeausweises kann sich generell für eine Organspende aussprechen. Möglich ist aber auch, die Spende auf bestimmte Organe oder Gewebe einzuschränken, bestimmte Organe auszuschließen oder einer Organspende generell zu widersprechen. Außerdem kann er eine Person benennen, die im Todesfall benachrichtigt werden soll.

Mit dem Organspendeausweis muss niemand fürchten, sich endgültig festzulegen. Wer seine Einstellung zur Organspende ändert, muss lediglich die alte Erklärung vernichten. Auf einem neuen Ausweis kann man seine geänderte Einstellung festhalten.

Das Ausfüllen dieser Erklärung ist völlig unbürokratisch und mühelos. Es ist auch möglich, seine Erklärung einfach auf einem Bogen Papier formlos festzuhalten. Eine testamentarische Erklärung wäre jedoch nutzlos, da ein Testament zu einem Zeitpunkt eröffnet wird, an dem es für eine Organentnahme zu spät ist.

  1. Woher bekomme ich ihn?

Organspendeausweise sind kostenlos in vielen Arztpraxen und Apotheken erhältlich. Sie können den Ausweis aber auch über unser Online-Bestellformular sowie das gebührenfreie Infotelefon Organspende anfordern oder die Druckversion des Organspende-Ausweises auf dieser Homepage aufrufen, den Ausweis-Vordruck ausfüllen, auf Ihrem Drucker ausdrucken und ausschneiden.

  1. Ab welchem Alter kann ich einen Ausweis haben?

Schon Minderjährige können sich einen Organspendeausweis anlegen: Das Transplantationsgesetz erlaubt Jugendlichen ab dem 16. Geburtstag, ihre Bereitschaft zur Organspende zu erklären. Bereits ab dem 14. Geburtstag kann man einer Organentnahme widersprechen.

  1. Wer sollte über meinen Ausweis Bescheid wissen?

Familie auf Parkbank.Informieren Sie Angehörige und Freunde darüber, dass Sie einen Organspendeausweis ausgefüllt haben. Das gibt Sicherheit für jeden – und auch die Verwandten werden in keine Gewissenskonflikte gestürzt. Diese müssen nämlich im Fall eines Hirntodes auf Grund eines Unfalls oder einer plötzlichen schweren Erkrankung die Entscheidung für oder gegen eine Organspende übernehmen, wenn kein Ausweis vorliegt und der Verstorbene zu Lebzeiten seine eigene Entscheidung nicht mitgeteilt hat.

  1. Wo sollte ich den Ausweis aufbewahren?

Der Organspendeausweis wird an keiner offiziellen Stelle registriert oder hinterlegt. Es ist sinnvoll den Ausweis mit den Personalpapieren bei sich zu tragen. In Notfällen schauen Rettungskräfte dort als erstes nach und können die Angehörigen verständigen. Möglich ist aber auch, den Ausweis bei Angehörigen oder einer nicht verwandten Vertrauensperson zu hinterlegen.

Quelle:

http://www.organspende-info.de/extra/ausweis/tipps/

 

Der perfekt sitzende Anzug

Ein neuer Zweiteiler sollte sich dem Körper anpassen. Wir sagen Ihnen, was den richtigen Sitz ausmacht

  • Ein Sakko sitzt in der Länge richtig, wenn es exakt auf der Mitte zwischen Kragen und Schuhsohlen endet. Dabei ist der Taillenknopf das Zentrum des Anzugs und sollte sich etwa auf Höhe des Bauchnabels befinden.
  • Der Kragen des Sakkos legt sich unterhalb des Hemdkragens um den Nacken, so dass das Hemd etwa eineinhalb Zentimeter übersteht. Unter dem Kragen dürfen keine Falten auftreten, sonst wirkt das Sakko zu eng oder zu weit.
  • Der Ärmel des Sakkos ist eineinhalb Zentimeter kürzer als der Hemdsärmel und reicht bis zum Knochen des Handgelenks.
  • Die Bügelfalte der Hose sollte gerade am Bein herunterlaufen und sowohl Knie als auch Schuhe mittig streifen.
  • Was den Hosensaum betrifft, so liegt dieser im Stand gerade auf dem Schuh auf und berührt den Absatz.

Quelle:

http://www.menshealth.de/style/business-dress/der-perfekt-sitzende-anzug.61640.htm

Wie wird eine Krawatte gebunden?

Über die Aussagekraft dieses Stilelements bedarf es eigentlich keiner Diskussion. Die Krawatte ist ein Evergreen. Zur Auffrischung des Wissens um die verschiedenen Knotenarten empfiehlt sich die Lektüre der folgenden Seite, idealer Weise in acht Sprachen:

http://www.krawatte-binden.com/

 

Muskulöse Männer leben länger

Ein muskulöser Körper macht sich nicht nur optisch gut, er verlängert auch die Lebenserwartung, zeigt eine internationale Langzeitstudie.

Männer, die in Armen und Beinen mehr Kraft entwickeln, leben im Durchschnitt länger als ihre untrainierten Geschlechtsgenossen, lautet das Ergebnis einer internationalen Studie. Muskeltraining senkt demnach das Risiko für Herz- und Krebserkrankungen. Darum sollten Fitnessprogramme nicht einseitig auf Herz-Kreislauf-Übungen aufbauen, sondern auch Empfehlungen zur Kräftigung der Muskulatur enthalten.

Ein internationales Forscherteam hat über einen Zeitraum von 19 Jahren knapp 8800 Männer zwischen 20 und 80 Jahren beobachtet und deren Muskelkraft analysiert. Dabei zeigte sich, dass eine schwache Muskulatur die Sterblichkeit um bis zu 50 Prozent erhöht. „Eine höhere Muskelkraft schützt offenbar sowohl jüngere als auch ältere Menschen. Selbst übergewichtige Menschen haben eine längere Lebenserwartung, wenn sie gut trainierte Muskeln haben“, sagt Professor Martin Halle vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI). Tödliche Herz-/Kreislauf- und Krebserkrankungen treten dann seltener bzw. später auf.

Kraft und Ausdauer trainieren

Muskelstärke wirke sogar auch ohne Kreislauftraining lebensverlängernd, erklärt der Mediziner. Allerdings hat die Kombination aus Muskel- und Ausdauer-Fitness einen deutlich größeren Effekt. Denn nur gemeinsam mit einem kräftigen Herz-Kreislauf-System lassen sich Herz- und Gefäßerkrankungen vermeiden. So habe bei der Studie die Sterblichkeit der Männer mit der stärksten Muskulatur und dem kräftigsten Kreislauf um 60 Prozent niedriger gelegen als bei den Teilnehmern mit der geringsten Muskelkraft.

„Die Ergebnisse belegen, wie wichtig eine kräftige Muskulatur für die Gesundheit ist. Die Resultate der Untersuchung beziehen sich zwar nur auf Männer, sind aber mit hoher Wahrscheinlichkeit auch für Frauen gültig“, betont Halle. Fitnessprogramme, die ausschließlich eine Stärkung des Kreislaufs zum Ziel haben, sind laut Halle daher auf Dauer nicht ausreichend. Vielmehr müssten sie durch gezieltes Krafttraining ergänzt werden.

Quelle:

Internisten im Netz und http://www.fitforfun.de/sport/fitness-studio/lebenserwartung-muskuloese-maenner-leben-laenger_aid_6582.html

Schnarchen

Jede Nacht das Gleiche!

Schnarchen ist ein weit verbreitetes Phänomen. Ungefähr 60% aller Männer “sägen” nachts, was das Zeug hält, mit zunehmendem Alter häufiger und intensiver.

Die Spitzenwerte des Geräuschpegels liegen dabei teils über 80 Dezibel, der Lautstärke einer Autohupe.

Schnarchgeräusche werden durch das Schwingen des zu schlaffen Gaumensegels und des Zäpfchens beim Ein- und Ausatmen erzeugt. Ursachen sind z. B. zu viel Alkohol (Alkohol lässt die Muskulatur erschlaffen und verflacht die Atmung), Übergewicht (Fettpolster verengen den Rachen), angeborene Fehlbildungen, Medikamente oder eine chronische Lungenerkrankung.

Gesundheitsgefahr Schnarchen

Aber Schnarchen ist nicht nur eine Geräuschbelästigung, sondern kann auch auf eine ernstzunehmende Krankheit hinweisen. In den Schnarchpausen treten nämlich bei etwa 5-10 Prozent der Betroffenen vorübergehende Atemstillstände (medizinisch Schlafapnoe, vom griechischen “apnoia” = “Windstille, Atemlosigkeit”) auf. Dabei setzt die Atmung für zehn Sekunden bis zu zwei Minuten aus und der Herzschlag ist verlangsamt. Im Gehirn wird dann eine Alarmreaktion ausgelöst, der Schnarcher erwacht, atmet mit einem besonders lauten Schnarchgeräusch wieder los und schläft sofort wieder ein.

Dies kann sich pro Nacht hunderte Male wiederholen. Es gelangt nicht genug Sauerstoff in den Körper. Darunter leiden Herz, Kreislauf und die allgemeine Leistungsfähigkeit, der Blutdruck steigt. Die Betroffenen wachen “gerädert” auf und klagen über Konzentrationsschwierigkeiten. Müdigkeit bei der Arbeit oder gar beim Autofahren sind folgenschwere Komplikationen. Auch Depressionen und Impotenz können Folgen eines Schlafapnoe-Syndroms sein.

Methoden gegen nächtliche Ruhestörung

Bevor man den häuslichen Frieden oder die Gesundheit riskiert, sollte man zunächst einige „sanfte Methoden“ probieren, die bei den meisten Schnarchern bereits Linderung verschaffen:

  • Überschüssige Pfunde reduzieren
  • Auf Alkohol, Nikotin, Koffein und Schlafmittel verzichten
  • Die letzte Mahlzeit spätestens um 19 Uhr einnehmen
  • In Seiten- oder Bauchlage schlafen
  • Kühles Schlafzimmer mit Frischluftzufuhr
  • Vor dem Einschlafen entspannen
  • Chronische Erkrankungen ( z. B. Nasennebenhöhlenentzündungen, Allergien, Schilddrüsenerkrankungen, Bluthochdruck) konsequent behandeln

In schwereren Fällen ist der Rat eines Arztes sinnvoll, der eventuell eine Untersuchung im Schlaflabor veranlassen kann. Alternativen sind eine Operation mit dem Skalpell oder mit dem Laser. Die klassische Operation ist mit einem mehrtägigen Krankenhausaufenthalt verbunden. Der Eingriff mit dem Laser wird meist ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt. Dabei werden Schnitte in den weichen Gaumen gesetzt. Bei der Abheilung schrumpft das Gewebe durch die Narbenbildung und die schlaffe Gaumenmuskulatur wird gestrafft. Manchmal sind mehrere Sitzungen notwendig, bis der gewünschte Effekt erreicht ist.

Diese Eingriffe sind keine Wundermittel, die das Schnarchen völlig wegzaubern, eine deutliche Besserung darf man aber erwarten.

Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schnarchen

Zehn Tipps für ein längeres Leben

  1. Pflegen Sie Ihre Freundschaften: Untersuchungen haben gezeigt, dass Männer ohne echte Freunde fünf Jahre früher sterben als der Durchschnitt. Treffen Sie sich also regelmäßig mit mindestens einem Kumpel. Dabei ist es nicht entscheidend, worüber Sie reden – für positive Auswirkungen auf Ihre Seele müssen Sie ihm nicht Ihr Herz ausschütten. Tipp: mindestens zweimal pro Jahr ein Wochenende mit guten Freunden einplanen.
  2. Lesen, lesen, lesen: Wer seine Nase tief in Bücher steckt, erhöht die Zahl der Nervenvernetzungen im Gehirn. Und die wirken quasi wie ein Puffer bei der Entstehung von Demenzerkrankungen. Das gilt selbstverständlich auch für Zeitschriften – also, schön in Men’s Health weiterlesen und keine Seite überblättern!
  3. Streben Sie nach Ruhm und Anerkennung: Sowohl Oscar- als auch Nobelpreisträger lebten im Schnitt zwei bis vier Jahre länger als Nominierte, die leer ausgingen, haben englische Forscher der University of Warwick herausgefunden. Aber fangen Sie doch erst mal klein an: Gewinnen Sie ein Pokerturnier oder streben Sie in Ihrer Firma nach der Auszeichnung Mitarbeiter des Monats”.
  4. Aus der Sonne mit Ihnen!: Sich dunkelbraun brutzeln zu lassen war gestern. Vermeiden Sie künftig Solariumsbesuche und bleiben Sie nicht so lange in der Sonne. Grund: UVA-Strahlung lässt Ihre Haut altern, indem sie unter anderem die DNA zerstört. So kommt es zu Falten und Hautflecken – oder gar Hautkrebs.
  5. Gehen Sie später in Rente: Ja, Sie haben richtig gelesen! Denn US-Untersuchungen der Pennsylvania State University haben ergeben, dass Menschen umso länger leben, je später sie in den Ruhestand gehen. Zudem wurde festgestellt: Wer Freude an der Berufstätigkeit hat, kommt in den Genuss eines längeren Lebens.
  6. Sex als Lebenselexir: Drei bis vier Orgasmen pro Woche verringern das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls um die Hälfte. Zu diesem Ergebnis kommt eine englische Studie der University of Bristol mit 900 Männern. Regelmäßiger Sex lässt Sie auch jünger aussehen. Orgasmen beugen Impotenz vor, sorgen für bessere Durchblutung, ein stärkeres Immunsystem, weniger Stress, eine gesunde Prostata und klares Denken.
  7. Herzfrequenz senken: Die Anzahl der Herzschläge pro Minute steht in einem engen Zusammenhang mit der Lebenserwartung. Verlängern Sie Ihr Dasein, indem Sie regelmäßig Sport treiben – wir empfehlen drei bis vier Trainingseinheiten pro Woche. Auf Dauer sinkt so Ihr Ruhepuls.
  8. Werden Sie Mönch: Nach Angaben des Bundesinstituts für Bevölkerungswissenschaft leben Männer in Klöstern fast fünf Jahre länger als andere und damit fast so lange wie Frauen. Sie müssen dabei nicht unbedingt alle Punkte berücksichtigen (siehe Tipp 6). Vielleicht genügt es ja, wenn Sie sich gelegentlich ein Beispiel an der Lebensweise von Frauen nehmen: gesunde Ernährung, weniger Genussmittel und risikoarmes Verhalten sind die Gründe dafür, dass Frauen im Durchschnitt 82,1 Jahre alt werden, Männer dagegen nur 76,6 Jahre.
  9. Positiv denken: US-amerikanische Forscher an der University of North Carolina haben herausgefunden, dass zuversichtliche Menschen erheblich länger leben. Glauben Sie einfach dran!
  10. Bleiben Sie cool: Ständig auf 180? Dann wird’s Zeit, das Testament zu machen. Wissenschaftler haben festgestellt, dass Menschen, die oft wütend sind, ein 7-fach erhöhtes Risiko für einen tödlichen Herzinfarkt vor ihrem 50. Geburtstag tragen. Lernen Sie, den Ärger an sich abprallen zu lassen. Atmen Sie tief ein und kräftig aus. Dann ruhig bis zehn zählen. Und, war es die Aufregung wert? Wenn ja: Ändern Sie die Situation. Wenn nicht, sollten Sie das angestaute Adrenalin unbedingt noch heute abbauen und Sport treiben.

Quelle:

04.01.2009 © Men’s Health 01/2009 Autor: Sandra Spintie http://www.menshealth.de/d/108042

Die wichtigstem Reiseimpfungen

Tollwut: “Die Viruserkrankung des Gehirns ist tödlich”, so Dr. Ute Arndt, Humanbiologin vom Deutschen Grünen Kreuz. Verbreitung: Indien, Nepal, Afrika, Südamerika à Schutz: Vor Ihrer Reise brauchen Sie 3 Spritzen, jede kostet um 45 Euro.

Malaria: Als Erkältung getarnt, kann sie für Sie das Ende bedeuten. à Verbreitung: In vielen Ländern Südostasiens, Mittel- und Südamerikas grassiert die Krankheit oftmals nur in ländlichen Regionen: In Afrika und Indien auch in Städten à Schutz: Nehmen Sie vor, während und nach dem Urlaub regelmäßig Medikamente gegen die Malaria-Erreger ein. à Wichtig: Mückenschutz nicht vergessen!

Gelbfieber: Wurde die Leber angegriffen, stirbt die Hälfte der Erkrankten. à Verbreitung: tropische Regionen in Afrika sowie in Südamerika. à Schutz: “Lassen Sie sich mindestens 10 Tage vor Reiseantritt impfen. Der Wirkstoff hält 10 Jahre und kostet etwa 21 Euro.”

Hepatitis B: Viruserkrankung der Leber, die das Leben kosten kann. à Verbreitung: In Afrika und Asien ist die Zahl chronisch Infizierter hoch. à Schutz: Einen Monat vor der Reise Impfung, insgesamt drei. Je um 50 Euro.

Meningokokken: Bakterien, an denen jeder zehnte Betroffene stirbt. à Verbreitung: Dezember bis Juni: verstärkt südlich der Sahara vom Sudan bis Gambia. November bis Mai: insbesondere in Nordindien und Nepal. à Schutz: Arndt: “Gegen verschiedene Typen impfen lassen, mindestens zehn Tage vor Reiseantritt.” Der Wirkstoff hält drei Jahre und kostet 25 bis 45 Euro pro Spritze. Achtung: Rechtzeitig anmelden, da Impfstoff oft bestellt werden muss.

Falls die Zeit für eine Impfung nicht ausreicht: Vor Ort sollte man sich an folgende Vorsichtsregeln halten:

  • keine rohen Speisen
  • keine Eiswürfel
  • Obst schälen
  • Straßentiere nicht streicheln
  • an Mückenschutz denken
  • Safer-Sex-Regeln auswendig lernen

Quelle:

03.04.2008 © Men’s Health http://www.menshealth.de/d/90603

Die unsichtbare Gefahr des Rauchens

Giftige Ablagerungen

Auch wenn die Zigarette längst erloschen ist, bleiben giftige Rückstände an Haaren, Kleidung und Möbeln noch lange Zeit erhalten.

Giftige Stoffe im Tabakrauch setzen sich in Haaren, Kleidern und Möbeln fest. Tabakschwaden sind nicht nur in der Luft, sondern auch noch lange nach dem Rauchen gefährlich. Denn laut US-Wissenschaftlern stellt auch der Zigarettenqualm, der sich in der Umgebung ablagert, ein bisher unbekanntes Gesundheitsrisiko dar.

“Thirdhand smoke” nennt dies Jonathan Winickoff vom Massachusetts General Hospital for Children, so genannter Rauch aus dritter Hand. Die giftigen Ablagerungen sind Studien zufolge auch lange nach dem Rauchen noch auf Haaren, Kleidung und Möbeln nachweisbar. Selbst nach dem Rauchen zu lüften, bringt den Forschern zufolge nichts.

Vor allem für Kleinkinder stellt der “thirdhand smoke” laut Winickoff eine große Gefahr dar, da sie den Ablagerungen viel näher kommen als Erwachsene. Sie krabbeln auf dem Boden und Möbeln herum, fassen sämtliche Gegenstände in Reichweite an, lutschen an ihren Fingern und nehmen dadurch doppelt so viel giftige Stoffe auf wie Erwachsene, so Winickoff.

Winickoff hofft, durch die Studie das Bewusstsein der Menschen für die Gefahren des Rauchens noch mehr als bisher zu stärken. Und es gibt keinen besseren Zeitpunkt zum Aufhören als jetzt.

Quelle:

07.01.2009 © MensHealth.de http://www.menshealth.de/d/108737

Zahnpflege

Richtige Zahnpflege ist das A und O zur Vorbeugung von Zahnerkrankungen wie Karies und Parodontose. Wie Sie Ihre Zähne richtig putzen und alles was sonst noch dazugehört, damit Sie Ihr gesundes Lächeln bewahren, erfahren Sie hier.

  • Die Zahnbürste: Der Bürstenkopf sollte zwischen 2 – 2,5 cm breit sein und nicht breiter als 4 Borstenreihen, damit Sie auch alle Zahnflächen erreichen können. Der Griff sollte biegsam und rutschfest sein. Achten Sie auf abgerundete und polierte Kunststoffborsten. Verwenden Sie nur weiche bis mittelharte Bürsten. Lagern Sie die Zahnbürste nach dem Gebrauch immer so, dass sie gut abtrocknen kann (Kopf nach oben).
  • Die Zahnpasta: Achten Sie darauf, dass Ihre Zahncreme mindestens 0,15 % Fluorid enthalten. Der Anteil an Polierstoffen in der Zahncreme darf nicht zu hoch sein, da Sie sonst Ihre Zähne regelrecht abschmirgeln. Zu empfehlen sind daher medizinische Pasten (z.B. Ajona) oder Sie erkundigen sich bei Ihrem Zahnarzt nach dem passenden Produkt.
  • Die Putztechnik:
    • Immer vertikal vom Zahnfleisch zum Zahn putzen, nie horizontal.
    • Drücken Sie nicht zu sehr auf, das schädigt das Zahnfleisch.
    • Putzen Sie mindestens 2 Minuten lang und gehen Sie systematisch vor, um auch alle Stellen zu erreichen.
    • Sie sollten täglich 2- bis 3-mal nach den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen zur Zahnbürste greifen. Nach dem Verzehr von säurehaltigen Nahrungsmitteln und Getränken (Fruchtsäfte, Wein, Zitrusfrüchte, Joghurt) sollten Sie mit dem Zähneputzen mindestens eine halbe Stunde warten. Die Säuren weichen den Zahnschmelz auf und mit dem sofortigen Gebrauch der Bürste, würden Sie Oberflächensubstanz nur schädigen.
  • Mundwasser: Reines Mundwasser erfrischt lediglich Ihren Atem für kurze Zeit. Durch spezielle Mundspüllösungen mit Fluorid können Sie jedoch Karies vorbeugen. Haben Sie mal keine Zahnbürste zur Hand, bietet sich aber auch an, 30 Sekunden lang mit fluoridhaltigem Zahnpasta-Schaum zu spülen. Das spart außerdem Geld für teure Mundwasser.
  • Zahnbürste vs. Handzahnbürste: Normalerweise genügt eine Handzahnbürste aus, um eine ausreichende Zahnhygiene sicher zu stellen. Elektrische Zahnbürsten, sind durch Ihre gleichmäßigen Putzbewegungen allerdings gründlicher und bequemer.
  • Zahnseide: Für die Reinigung der Zahnzwischenräume sind Zahnseide oder medizinische Zahnhölzchen unerlässlich, um Entzündungen des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates vorzubeugen.
  • Kaugummis: Zuckerfreie Zahnkaugummis reinigen die Zähne und regen zudem die Speichelproduktion an. Speichel dient zur Spülung, als Mineralstofflieferant und zum Neutralisieren der aggressiven Säuren. In Stresssituationen ist Kaugummi kauen ein geeigneter Ersatz für das Zähneputzen

Quelle:

http://www.uniklinik-ulm.de

Blasen an Händen und Füßen

Blasen sind Hohlräume, die durch starke mechanische Reibung auf der Haut entstehen. Dieser Zwischenraum zwischen oberster und darunterliegender Hautschicht füllt sich mit Gewebsflüssigkeit. Besonders anfällig sind Hände und Füße. Mögliche Ursachen für die Bildung von Blasen sind: zu enges Schuhwerk, andauernder Druck auf eine Hautstelle, aber auch Schweißfüße.

Hier erfahren Sie, wie Sie eine Blase bestmöglich behandeln bzw. durch welche Vorkehrungen Sie diese vermeiden können.

Prävention:

  • Tragen Sie geeignetes Schuhwerk, das nicht scheuert. Ziehen Ihre Socken straff und binden Sie Ihre Schuhe fest zu und.
  • Wanderer sollten unter ihren dicken Wandersocken eine dünne, synthetische Untersocke tragen, so entsteht die Reibung hauptsächlich zwischen den beiden Socken und weniger auf der Haut.
  • Ebenfalls für lange Fußtouren zu empfehlen, ist das Abkleben empfindlicher Stellen (z.B. Ferse) mit gut klebendem Leukotape, dass auch zur Fixierung von Verbänden genutzt wird. Achten Sie auch hier darauf, dass keine Falten entstehen.
  • Vor Blasen an den Händen, beispielsweise beim Umgraben, können Sie sich am besten schützen, wenn Sie Arbeitshandschuhe.

Versorgung:

  • Handelt es sich um eine sehr große Blase, dann sollten Sie sie von einem Arzt behandeln lassen.
  • Versuchen Sie nicht die Blase zu öffnen. Bei Blasen unter der Fußsohle, kann es die Heilung beschleunigen, wenn diese mit einer sterilen Nadel aufgestochen wird. Offene Blasen sollten Sie in jedem Fall desinfizieren und steril abdecken, am besten mit einem speziellen Blasenpflaster, um eine Infektion zu vermeiden.
  • Das Auflegen von Blättern des Breitwegerichs auf die ungeöffnete Blase kühlt und lindert den Schmerz.
  • Tritt eine Infektion auf, sollten Sie sich rasch in medizinische Behandlung begeben, denn mit einer Blutvergiftung ist nicht leichtfertig umzugehen. Infektionen erkennen Sie meist durch das großräumige Anschwellen des Bereichs um die Blase sowie starke Schmerzen und eine erhöhte Temperatur der betroffenen Stelle.

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bulla_%28Dermatologie%29

http://hausarzt.qualimedic.de/Blasen.html

Tipps für gepflegtes Haar

Unsere Haare sind nicht nur zum Schneiden da, unsere Kopfbehaarung beispielsweise schützt unsere Kopfhaut vor Kälte und Sonnenlicht. Außerdem kann brüchiges Haar auch Indiz für eine schlechte Ernährung sein.

Die meisten Menschen legen Wert auf eine stilvolle und gepflegte Haartracht. Allerlei Essenzen, wie Pflegeshampoos, Haarkur-Packungen, Tönungen werden für den nötigen Glanz aufgetragen. Die wenigsten Produkte sind notwendig für gesundes Haar und einige sind sogar schädlich.

Wir sagen Ihnen worauf Sie achten sollten, um Ihr Haar neben dem notwendigen auch angemessen zu pflegen.

  • Verwenden Sie bei der Haarwäsche ein hautfreundliches Shampoo mit einem neutralen pH-Wert (6-7). Seien Sie sparsam mit bei der Portionierung und spülen Sie das Waschmittel rasch und gründlich wieder ab.
  • Zum Schluss sollten Sie sich nochmal kurz mit kaltem Wasser abspülen, das regt die Durchblutung an und schließt die Poren.
  • Für die bessere Pflege und Geschmeidigkeit von langem Haar sollten Sie eine Haarspülung verwenden.
  • Starkes Abrubbeln sollten Sie vermeiden, am besten lassen Sie Ihre Haare an der Luft trocknen. Bei langem Haar empfiehlt es sich die Haare zunächst in eine Art Turban einzuwickeln und anschließend kurz zu föhnen. Halten sie dabei genügend Abstand und föhnen Sie nicht zu heiß.
  • Von einer täglichen Haarwäsche ist abzuraten, ausreichend sind 2- bis 3-mal pro Woche. Es sei denn Sie haben sehr fettiges Haar oder es ist stark verschmutzt.
  • Für mehr Volumen benutzen Sie natürliche Stylingprodukte aus Drogerie und Apotheke, die Ihre Haare und Kopfhaut nicht schädigen sowie angegriffene Spitzen pflegen. Teebaumöl und Kamille sind synthetikfreie Naturstoffe, die Ihre schadstofffrei Haare pflegen.
  • Achten Sie darauf ausschließlich alkoholfreie Schaumfestiger zu gebrauchen. Schaumfestiger schützen Ihr Haar zudem vor Umwelteinflüssen.
  • Übertreiben Sie es nicht mit der Anwendung von Styling- und Pflegeartikeln. Zuviel Chemie greift die Spitzen an, lässt Ihr Haar schwer und schlaff wirken. Obendrein können Sie so Geld sparen.
  • Eine gelegentliche Haarkur belebt strapaziertes Haar.
  • Die Haarcoloration sollten Sie unbedingt von einem Fachmann durchführen lassen. Anschließend sollte Sie für die Haarpflege ausschließlich auf spezielle Shampoos für coloriertes Haar zurückgreifen.
  • Eine Dauerwelle führt wenn, dann nur für dicke, mittellange Haare zum gewünschten Ergebnis. Die Prozedur wirkt sich allerdings nicht gerade zuträglich für eine gesunde Haartracht aus.

Quellen:

http://www.medizinfo.de/hautundhaar/haar/spuelung.htm

http://www.zehn.de/die-10-besten-tipps-zur-haarpflege-bei-maennern-2592617-0

Sinnliches Entspannungsbad

Historikern zufolge wurden Bäder bereits zur Zeit der ägyptischen Hochkultur zu zeremoniellen und gesundheitsfördernden Zwecken angewendet. Im Vordergrund standen, neben der Hygiene, auch geistige und körperliche Entspannung sowie der Erhalt der Schönheit.

Auch heute lassen wir uns ein wohltuendes Bad ein, wenn wir erkältet sind, unsere Muskeln schmerzen oder wir einfach mal abschalten möchten. Durch warme bis heiße Bäder unterstützen wir unseren Körper bei der Regeneration. Kalte Bäder oder Duschen hingegen härten unser Immunsystem ab und wirken vitalisierend, deswegen empfiehlt es sich, im Anschluss an das Bad mit kaltem Wasser abzuspülen.

Die folgende Übung wird Ihnen dabei helfen, Ihren temporeichen Alltag hinter sich zu lassen, um Ihrer Seele und Ihrem Körper die Erholung zu gönnen, die sie von Zeit zu Zeit brauchen.

  • Legen sich ein großes flauschiges Badehandtuch zurecht, sorgen Sie für eine ausreichend warme Zimmertemperatur, nehmen Sie sich einen (Massage-)Schwamm oder Waschlappen, zünden Sie ein paar Kerzen ringsum die Badewanne an und sorgen Sie für beruhigende Hintergrundmusik. Zusätzlich können Sie Ihrem Bad aromatische Essenzen hinzugeben (siehe unten).
  • Lassen Sie sich angenehm warmes, jedoch nicht zu heißes Wasser ein, steigen Sie langsam in die Wanne und achten Sie dabei bewusst darauf, wie sich Ihre Haut anfühlt, wenn Sie in das Wasser eintauchen. Damit Sie bequem liegen können, rollen Sie ein Handtuch zusammen und legen es unter Ihren Kopf.
  • Lehnen Sie sich zurück und genießen sie die prickelnde Wärme auf Ihrem Körper. Versuchen Sie, wenigstens für einen Moment, alle Sorgen und Belastungen des Alltags zu vergessen.
  • Nachdem Sie zur Ruhe gekommen sind, können Sie damit beginnen, ein wenig Flüssigseife mit langsamen und sanften Bewegungen auf Ihre Füße aufzutragen. Achten Sie besonders auf das angenehme Gefühl, vorausgesetzt Sie sind nicht überempfindlich, wenn Sie Ihre Zehenzwischenräume einseifen.
  • Fahren Sie nun fort, langsam über Ihre Unter- und Oberschenkel zu streichen. Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Knie und die Schenkelinnenseiten, diese Stellen sind besonders berührungsempfindlich und sogar erregbar.
  • Nähern Sie sich Ihren Genitalien, seifen Sie sich hier ganz bewusst aufmerksamer ein, als Sie es für gewöhnlich tun. Erkunden Sie die unterschiedliche Hautbeschaffenheit, Fältchen und Erhebungen Ihres Intimbereichs. Sollte Sie das erregen, umso besser – das zeugt von Entspannung. Gehen Sie doch jetzt nicht dazu über, sich selbst zu befriedigen, sondern widmen Sie sich auch den übrigen Körperregionen.
  • Seifen Sie nun behutsam Ihren Oberkörper ein, achten Sie dabei darauf, welche Regionen besonders sensibel auf Berührungen reagieren – z.B. Bauchnabel, Brustwarzen. Anschließend fahren Sie über Ihre Seiten, bis in die Achselhöhlen.
  • Nun verteilen Sie die Seife mit langen sanften Bewegungen auf Ihren Armen, besonders das Berühren der Innenseiten und der Ellenbogen wird sich gut anfühlen. Nehmen Sie sich auch Zeit für Ihre Hände und spüren Sie, wie angenehm der Schaum auf Fingerspitzen und Handinnenflächen ist.
  • Streichen Sie sich nun sanft mit Ihren Fingerspitzen über Hals, Nacken und Schultern. Sie werden ein angenehmes Kitzeln empfinden.
  • Schließlich lehnen Sie sich wieder zurück und tragen ein kleinwenig Seife (es geht auch ohne Seife) auf Ihr Gesicht und Ihre Ohrmuscheln auf. Berühren Sie jedes Teil Ihres Gesichts und finden Sie heraus welche Art von Berührungen sich auf welchen Stellen besonders wohltuend anfühlen. Vergessen Sie nicht Ihre Ohren und deren Rückseiten.
  • Nehmen Sie sich abschließend ein wenig Shampoo und massieren es mit langsamen kräftigen Bewegungen in Ihr Haar ein. Sie werden merken, dass Sie das angenehme Kribbeln auf der Kopfhaut stundenlang „ertragen“ würden. Zum Schluss spülen Sie die Haare gründlich ab.
  • Je nach Stimmung können Sie nun noch einige Zeit regungslos im Wasser verharren oder aus der Wanne aussteigen. Sie sollten sich für das Bad jedoch mindestens 20 Minuten Zeit nehmen.
  • Trocknen Sie sich nach dem Bad behutsam ab, anstatt sich kräftig zu rubbeln, verwenden Sie hierzu ein warmes, weiches Badetuch. Cremen Sie sich zum Schluss mit einer Feuchtigkeitslotion ein. Sie werden sich nun entspannter und wohler in Ihrer Haut fühlen.

Anregungen für die Zusammensetzung von Aromabädern:

  • Für ein beruhigendes Bad mischen Sie fünf bis zehn Tropfen ätherisches Öl und eine viertel Tasse Honig ins Badewasser.
  • Für ein heilendes Bad pressen Sie den Inhalt von zwei Vitamin-E-Kapseln aus und geben dies mit einer viertel Tasse Honig hinzu.
  • Zur Beruhigung trockener Haut geben Sie fünf bis zehn Tropfen ätherisches Öl, je eine halbe Tasse Sahne (Schlagsahne aus dem Becher) sowie Butter- oder Ziegenmilch in das Badewasser.

Damit die Mixturen Ihre Wirkungen erreichen, sollten Sie sie vorher miteinander vermischen und anschließend gut im Wasser verteilen.

Quelle:

Engel, Beverly: Sex für die Sinne. Lust und Leidenschaft intensiv genießen. Heidelberg: mvg 2006, S. 92 – 97/113.

Tipps gegen Pickel und Mitesser

Pickel sind nicht allein ein Phänomen unter Jugendlichen, auch viele Erwachsene haben diese Hautprobleme. Unreine Haut hat vielfältige Ursachen, meist spielen mehrere Faktoren, wie Hormonhaushalt, Umweltbelastung, Hygiene, Ernährung und psychische Belastung, eine Rolle.

Pickel entstehen aus den sogenannten Mitessern. Das ist fetthaltiger Talg der sich in den feinen Poren (Talgdrüsen-Ausführungsgängen) der Haut sammelt und diese verstopft. In den verschlossenen Gängen siedeln sich Keime an, welche sich entzünden und Pickel hervorrufen.

An dieser Stelle erhalten Sie nützliche Tipps, was Sie gegen Mitesser und Pickel tun können.

  • Wichtig: Drücken Sie Ihre Pickel nie selber aus, das führt oft zu noch schlimmeren Entzündungen. Wenn Sie es dennoch tun, öffnen Sie den Pickel zunächst mit einer sterilen Nadel und drücken Sie es vorsichtig mit einem feuchten Wattepad aus.
  • Waschen Sie Ihre Haut täglich höchstens zweimal und verwenden Sie eine pH-neutrale Waschlotion. Häufiges Waschen zerstört den Schutzmantel der Haut und macht sie so schutzlos gegen Bakterien.
  • Vermeiden Sie am besten fettige Cremes und greifen Sie stattdessen auf feuchtigkeitsspendende Lotionen auf Wasserbasis zurück.
  • Als natürliches Mittel kann in vielen Fällen ein angemessenes Sonnenbad helfen.
  • Verwenden Sie zum Abdecken von Pickeln kein herkömmliches Make-up, sondern allenfalls desinfizierende Abdeckcremes.
  • Die meisten teuren Pflegeprodukte aus dem Handel taugen laut Stiftung Warentest nicht zur Akne-Bekämpfung und sind nur unter Vorbehalt zu verwenden. Sprechen Sie in schwereren Fällen am besten mit Ihrem Hautarzt, er wird Ihnen bewährte Produkte empfehlen.
  • Beachten Sie in Ihrem Alltag die Grundregel, auf Hygiene und Sauberkeit zu achten. Bevor Sie sich ins Gesicht waschen sollten Sie sich Ihre Hände waschen. Benutzen Sie regelmäßig frische Handtücher und vermeiden Sie es, sich ständig selbst im Gesicht herumzuspielen.

Quellen:

http://www.mehr-kosmetik-shop.de/service-unreine-haut.php

http://www.enius.de/leben/akne.html

Erfolge – jeden Tag!

Werden Sie sich Ihrer täglichen Erfolge bewusst

Oft stecken wir uns hohe Ziele, streben nach selbst- bzw. von-anderen-vorgegebenen Idealen. Wir sind vielleicht optimistisch, dass sich unsere momentane Lebenssituation in der Zukunft nur verbessern kann oder wir stellen resignierend fest, dass wir bis zum heutigen Zeitpunkt offenbar noch nichts erreicht haben.

Zweifellos handelt es sich bei den zwei Sichtweisen um Extreme, zwischen denen sich jedoch die meisten von uns wiederfinden. Ein Phänomen scheint allerdings für immer mehr Menschen relevant zu werden. Uns ist es an vielen Stellen abhanden gekommen, kleine Erfolge des Alltags zu registrieren, geschweige denn sie zu würdigen.

Besonders in schwierigen Lebenslagen oder an Tagen, an denen man sich selbst die Existenzfrage stellt, kann es hilfreich sein, sich seiner erreichten Ziele und überbrückten Klippen bewusst zu werden. Eine Möglichkeit zur Selbstreflektion, die damit auch zur Vergewisserung der Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens beitragen kann, ist das „Erfolgstagebuch“ des Dresdner Männerprojekts „MannKomm“.

Demnach ist es hilfreich, dass wir lernen, unsere (bisweilen auch kleinen) Erfolge selbst wahrzunehmen. Zusätzlich brauchen wir enge Freunde bzw. Menschen denen wir Vertrauen, die uns unsere Potentiale verdeutlichen und unsere Schwächen realistisch einschätzen helfen.

Die Vorlage für das „Erfolgstagebuch“ sowie nützliche Hinweise zur Strukturierung finden Sie unter diesem Link.

Quelle:

http://www.mannkomm.de/20060818erfolgstagebuch.html#more-94

Die Macht der Blumensprache

Der Ausdruck: „Etwas durch die Blume sagen.“, stammt nicht von ungefähr. Bereits im antiken Persien und später auch in den orientalischen Harems galt das Verschenken von Blumen als Symbol für Liebe und Zuneigung. Erst im 18. Jahrhundert der Neuzeit gelangte der Brauch auch nach Europa, wo sich daraus alsbald einen umfangreiches Zeichensystem entwickelte.

Dass rote Rosen innige Liebe symbolisieren und Veilchen für die Unschuld stehen, ist den meisten Menschen bekannt. Was hingegen Alpenveilchen, Flieder und Sonnenblumen gemäß dieser Sprache der Blumen versinnbildlichen ist vielen unbekannt. Stattdessen steuert man zu Anlässen, wie Geburts-, Valentins- oder Hochzeitstag das nächste Blumenfachgeschäft an und lässt sich häufig ohne große Überlegungen den knalligsten Strauß einpacken.

Wenn Sie sich jedoch einmal Zeit nehmen, die historisch überlieferte Bedeutung einzelner Blüten nachzuschlagen, wird es Ihnen je nach Gelegenheit möglich sein, den nächsten Blumenstrauß mit mehr Bedacht auszuwählen.

Im Folgenden finden Sie eine „kleines Wörterbuch“ zur Sprache der Blumen.

  • Alpenveilchen
    Du (Sie) bist (sind) mir gleichgültig.
  • Aster
    Ich bin nicht ganz von deiner Treue überzeugt.
  • Christrose
    Nimm mir die Angst.
  • Chrysanthemen
    Mein Herz ist frei für dich.
  • Dahlie
    Ich habe schon einen Partner (bin schon vergeben).
  • Edelweiß
    Du (Sie) bist (sind) wunderschön.
  • Enzian
    Deine (Ihre) Schönheit ist überwältigend.
  • Feuerlilie
    Du (Sie) bist (sind) so leidenschaftlich.
  • Flieder
    Wirst du auch immer treu sein? / Mein Herz gehört dir. / Zuneigung
  • gelbe Akazie
    Du (Sie) bist (sind) meine heimliche Liebe.
  • Geranie
    Ich erwarte dich (Sie) am bekannten Treffpunkt.
  • Gladiolen
    Sei (Seien Sie) bitte nicht so stolz.
  • Glockenblume
    Unsere Herzen schwimmen auf derselben Welle.
  • Hyazinthe
    Deine (Ihre) Kälte lässt mich verschmachten.
  • Jasmin
    Du (Sie) bist (sind) hinreißend bezaubernd.
  • Kornblume
    Ich gebe die Hoffnung nicht auf und bleibe dran.
  • Krokus
    Ich brauche noch Zeit für eine Entscheidung.
  • Lindenblüte
    Träume(n Sie) süß und denk(n Sie) an mich.
  • Margeriten
    Liebst du mich?
  • Myrte
    Wir werden bald heiraten.
  • rote Nelke
    Ich liebe dich (Sie) heiß und innig.
  • Rosen
    rote Rosen = Ich liebe dich über alles.
    gelbe Rosen = Ich zweifel an dir, bist du untreu? / Ich verzeihe dir.
    weiße Rosen = Ich liebe dich heimlich.
    rosa Rosen = Ich liebe dich zärtlich.
  • Schlüsselblumen
    Bitte gib mir den Schlüssel zu deinem Herzen.
  • Schwertlilien
    Ich werde um dich kämpfen.
  • Sonnenblumen
    Ich hab nur Augen für dich (Sie).
  • Tulpe
    Du (Sie) bist (sind) zu keiner echten Empfindung fähig.
  • Veilchen
    Du (Sie) bist (sind) unschuldig süß.
  • Vergissmeinnicht
    Bitte vergiss mich nicht.

Quellen:

http://www.isg-info.de/index.php?id=498

http://www.feiertage-newsletter.de/blumen-versand/sprache-der-blumen-bedeutung.php

 

 

Haarentfernung an Nase, Ohren und Co.

Die Behaarung an Augenbrauen, Ohren und Nase dient in erster Linie dem Schutz vor Schmutzablagerungen durch Umwelteinflüsse. Soweit so gut, doch viele Männer kennen das Problem, dass lange Härchen überstehen und somit nicht gerade delikat wirken.

Wie sie dem Abhilfe schaffen können, erfahren Sie im Folgenden.

Nase und Ohren

Lassen Sie die Finger von spitzen Scheren oder scharfen Klingen, denn hier ist das Risiko die empfindlichen Körperöffnungen zu verletzen, besonders hoch.

Investieren Sie lieber in einen kombinierten Nasen- und Ohrenhaarschneider, die mit einer Schutzabdeckung für die Klingen ausgestattet sind. Diese Geräte bekommen Sie ab etwa 15€.

Augenbrauen

Wer anders als Theo Waigel auf gestutzte Brauen steht, sollte sich regelmäßig mit einer feinen Pinzette die Augenbrauen gleichmäßig zupfen. Ziehen Sie die Augenbrauen dabei straff auseinander und zupfen Sie in Wuchsrichtung, dann tut es weniger weh. Zudem lassen sich die Haare nach einer Dusche leichter entfernen, da das warme Wasser die Poren öffnet und sich die Härchen somit aufrichten. Mit speziellen Augenbrauen-Elektrorasierern ist diese Prozedur vielleicht schmerzloser und schneller, allerdings besteht die Gefahr, dass Sie schnell zu viel abrasieren können und so lichte Stellen verursachen.

Sie können die Haarentfernung natürlich auch einem Profi überlassen. Kosmetiker oder Friseure erledigen dies meist formvollendet und in kurzer Zeit. Außerdem können diese Ihre Haare mit Wachs dauerhafter entfernen, da auch die Wurzel komplett herausgezogen wird.

Quelle:

http://www.menshealth.de/style/rasur-enthaarung/haarfrei-von-nase-bis-ruecken.29230.17844.htm

Gleitmittel ist nicht gleich Gleitmittel

Gleitmittel für sexuelle Zwecke erhält man in Drogerien oder Apotheken. Sie sollten darauf achten, dass diese Substanzen speziell für den Intimbereich geeignet sind. Von herkömmlichen Ölen (Baby-, Massageöl) oder Hautcremes sollte Sie Abstand nehmen, so verhindern Sie Hautreizungen an den empfindlichen Zonen.

Zu empfehlen sind vor allem medizinische Gleitmittel auf Wasser- (Hydrogel) oder Silikonbasis, da Sie zu 100% kondomverträglich sind. Fetthaltige Gleitmittel, wie Vaseline zerstören das Latex und machen die Kondome somit unbrauchbar!

Sollten Sie Gleitmittel im Zusammenhang mit Oralsex verwenden, greifen Sie auf essbare Gels zurück, welche es in vielen Geschmacksrichtungen zu kaufen gibt.

Folgender Link bringt Sie zu Rezepten, mit denen Sie Gleitmittel selber herstellen können: http://sextics.de/wiki/Gleitmittel

Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gleitmittel

Das können Sie bei Mundgeruch tun

Das Thema Mundgeruch ist in der Öffentlichkeit tabu. Der Betroffene ist sich dessen oft nicht bewusst, der Gegenüber geht meist auf Distanz und traut sich nicht das Thema anzusprechen.

Nach neuen Erkenntnissen liegen die Ursachen für Mundgeruch zu 90 % an mangelnder Mundhygiene, Zahnfleischerkrankungen oder Parodontitis und nicht wie früher angenommen, an Ausdünstungen des Magens.

Der üble Atem wird auch hier durch Bakterien hervorgerufen, die durch Zersetzungsprozesse Schwefelverbindungen freisetzen. In vielen Fällen kann man dem durch wenige Selbsthilfetipps Abhilfe schaffen.

Mundgeruch kann aber auch chronisch sein, im Fachjargon spricht man von sogenannter Halitotsis. Wenn Sie also langanhaltende Probleme mit Mundgeruch haben, empfiehlt sich der Gang zum Zahnarzt.

Tipps:

  • Perfekte Mundhygiene: Tägliche Reinigung der Zähne mit Zahnpasta und Zahnseide/Interdentalbürste, Reinigung der Zunge mit einer Zahnbürste oder einer speziellen Zungenbürste.
  • Besser als eine Handzahnbürste ist die elektrische Zahnbürste; sie putzt meist gründlicher.
  • Austrocknung der Mundhöhle vermeiden: wenig Alkohol und kein Nikotin; viel trinken und immer mal wieder den Mund mit Wasser spülen; zuckerlose Kaugummis kauen (regen die Speichelproduktion an).
  • Täglich einen Becher zuckerfreien Naturjoghurt (90 Gramm) über mindestens sechs Wochen essen. Der Verzehr senkt den Schwefelwasserstoffgehalt im Mund.
  • Amerikanische Wissenschaftler haben Tests mit den Inhaltsstoffen von schwarzem Tee Das Ergebnis: Je nach Konzentration produzierten die Bakterien bis zu 30 Prozent weniger Schwefelwasserstoffe oder hörten auf, sich zu vermehren.(ARD-Ratgeber)

Zahnpasta, Mundwasser und Kaugummis sind keine Allheilmittel und lindern oftmals nur die Symptome für kurze Zeit, ohne die Ursachen zu bekämpfen.

Tipps, wie Sie es Ihrer Liebsten, Ihrem Kollegen der Schwiegermutter am besten beibringen, dass sie unangenehm riechen, finden Sie z.B. unter www.t-online.de.

Quelle:

http://www.hr-online.de/website/rubriken/ratgeber/index.jsp?rubrik=55893&key=standard_document_42672670

Hilfe bei Suchtproblemen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Drogenabhängigkeit als „einen seelischen, eventuell auch körperlichen Zustand, der dadurch charakterisiert ist, dass ein dringendes Verlangen oder unbezwingbares Bedürfnis besteht, sich die entsprechende Substanz fortgesetzt und periodisch zuzuführen.“ (http://www.gbe-bund.de/glossar/Abhaengigkeit).

Dabei kommt es zu Beeinträchtigungen der freien Persönlichkeitsentfaltung, persönlicher Bindungen und der gesamten Lebensgestaltung eines Individuums. Abhängigkeit ist kein Ausdruck für Willens- oder Charakterschwäche, sondern es handelt sich eindeutig um eine Krankheit. Im Wesentlichen lässt sich Sucht in zwei Kategorien unterteilen, die stoffgebundene (Alkohol, Medikamente, Drogen) sowie die nicht-stoffgebundene (Spiel, Internet, Magersucht) Sucht.

Als Betroffener, der einen Weg aus der Abhängigkeit sucht, können Ihnen folgende Hinweise hilfreich sein.

  • Die Grundvoraussetzung für eine Behandlung ist, sich einzugestehen, dass man möglicherweise abhängig geworden ist und Unterstützung benötigt, um davon los zu kommen.
  • Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen oder Freunden über Ihr Problem. Suchen Sie gemeinsam oder allein nach professioneller Hilfe durch eine Beratungsstelle für Drogen- bzw. Suchterkrankungen. Entsprechende Adressen vor Ort finden Sie in Ihrem Telefonbuch oder in der Suchmaschine der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Zum Thema Essstörungen finden Sie auf einer gesonderten Webseite des BZgA wichtige Informationen und Adressen.

  • Die BeraterInnen werden gemeinsam mit Ihnen das weitere Vorgehen besprechen, ggf. auch unter Einbezug eines Arztes. Beispielsweise können mehrere Beratungsgespräche erfolgen oder Ihnen die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe empfohlen werden. In einigen Fällen ist es nötig, dass Sie sich in eine ambulante bzw. stationäre medizinisch-therapeutische Behandlung begeben.
  • Ist ein Klinikaufenthalt unumgänglich wird die Beratungsstelle alle notwendigen Schritte unter Ihrer Mitwirkung einleiten. Dazu gehören etwa Klärung der Kostenübernahme, Erstellung eines ärztlichen Gutachtens sowie das Schreiben eines Sozialberichts.
  • Diese Maßnahmen sind für die Beantragung einer stationären Behandlung bei Ihrer Krankenkasse erforderlich. Diese bestimmt, unter der Berücksichtigung Ihrer Vorschläge, eine geeignete Einrichtung sowie den Zeitraum. Adressen von Fachkliniken finden Sie unter diesem Link.
  • Der Zeitraum des Klinikaufenthalts variiert, je nach individueller Problemlage, in der Regel zwischen zwei und vier Monaten. Dort arbeitet ein multiprofessionelles Team aus Psychologen, Sozialarbeitern und Ärzten zusammen, die mit Ihnen Perspektiven in Bezug auf Ihre persönlichen, beruflichen und sozialen Fragen entwickeln. Als persönlichen Ansprechpartner bekommt jeder Patient einen Bezugstherapeuten. Die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung werden durch persönliche Rückmeldungen ehemaliger Patienten bestätigt.
  • Für die Umsetzung und Festigung der in der Beratung bzw. während der Therapie erarbeiteten neuen Lebensperspektive, ohne Abhängigkeit, ist es hilfreich, sich von Ihrer Einrichtung nachbetreuen zu lassen oder in Selbsthilfegruppen mit Menschen, die einen ähnlichen Weg beschritten haben, zu sprechen.
  • Der Ausstieg aus der Abhängigkeit ist ein langwieriger Prozess und nicht mit dem körperlichen Entzug des Suchtmittels beendet. Die Neustrukturierung des Alltags, ein differenzierteres Problembewusstsein und veränderte Erwartungen bzw. Wünsche bedeuten einen echten Neuanfang, auf dem es allmählich aufzubauen gilt.

Quellen:

http://www.sucht.de/betroff/betroff.html

http://www.bzga.de/?uid=0146c82f072f6ae32fcf4624f6824020&id=Seite48

http://de.wikipedia.org/wiki/Sucht

Sexuelles Verwöhnen

Geschlechtsverkehr ist die am weitesten verbreitetste Form von Sexualität. Für viele Männer und insbesondere Frauen ist es jedoch nicht die bevorzugte Form. Die Betonung auf Penis und Vagina innerhalb von Partnerschaft ist gesellschaftlich derart von Bedeutung, dass bei aller sexuellen Enttabuisierung, Praktiken wie Oralsex, sinnlicher Sex und Masturbation lediglich der Stellenwert von Rahmenhandlungen zukommt. Solange die genitale Vereinigung der Partner zentrales Element des intimen Verkehrs darstellt, wird das gesamte erotische Potential nicht entfaltet.

Einige Anregungen dafür, wie sie Ihre Partnerin genussvoll verwöhnen können, finden Sie hier:

Streicheln

  • Besonders an Nacken, Hals, Wirbelsäule und dem Po verlaufen viele Nervenenden, welche angenehme und erotische Gefühle hervorrufen können.
  • Verteilen Sie warmes, duftendes Massageöl sanft auf dem Rücken, während Ihre Partnerin auf dem Bauch liegt.
  • Besonders die Linien rechts und links der Wirbelsäule sind besonders sensibel. Probieren Sie aus, was ihrer Partnerin gefällt: Sanftes Hinwegstreichen mit einem Finger oder sanfte Bewegungen mit Handfläche oder -rücken.
  • Viele Frauen reagieren sehr lustvoll auf das Streicheln der Arm-Innenseiten inklusive der Achseln, der Kniebeuge oder den Füßen.
  • Vergessen Sie nicht das Gesicht, oft wird es beim Liebesspiel liebevoll ausgeblendet.

Sinnliche Küsse

  • Hals, oberes Ende der Wirbelsäule, Ohrläppchen und der die Zone hinter dem Ohr sind äußerst erogene Zonen. Die vielen Nervenenden registrieren die kleinste Berührung. Deswegen sind kurze leichte Küsse sehr angenehm. Verharren Sie nicht nur auf einer Stelle, sondern erkunden Sie behutsam Hals-, Ohren- und Nackenregion. Variieren Sie zwischen zartem Lippenspiel, seichten Zungenschlägen und vorsichtigem Knabbern. Achten Sie darauf, was Ihrer Partnerin gefällt oder was sie kitzelt bzw. ihr unangenehm ist.
  • Eine stark vernachlässigte Körperzone sind die Achselhöhlen. Nicht jedem gefällt es auf anhieb dort geleckt oder geküsst zu werden. Aber es hindert Sie nicht es einmal auszukundschaften.
  • Das Saugen und Knabbern an den Brustwarzen ist eine der beliebtesten Arten des partnerschaftlichen Verwöhnens. Bei Männern und Frauen gleichermaßen, ruft die sanfte Stimulation der Brust sexuelle Lust hervor. Näheres finden Sie weiter unten beschrieben.
  • Sehr erregend kann auch das Umkreisen des Bauchnabels mit der Zungenspitze sein. Versuchen Sie einmal den Bereich um den Nabel kreisförmig zu küssen oder lecken und tauchen Sie dann plötzlich mit der Zunge in ihn hinein.
  • Die Linie von den Innenschenkeln bis zum Knie ist ebenfalls sehr empfänglich für sinnliche Lippenspiele. Wandern Sie langsam von der Leistenregion bis zum Knie oder Kniekehle.
  • Ein besonderer Beweis von Intimität ist zärtliches Knabbern und Saugen an den Zehen sowie sanfte Bisse entlang der Fußsohle. Auch hierbei sollten Sie nur soweit gehen, wie es für Sie und Ihre Partnerin angenehm ist und nicht zur Kitzel-Attacke wird.
  • Auch sachte Zungenspiele an Körperstellen, wie Armbeuge, Kinn, Nasenspitze, Schulter und Hände, sollten Sie in Ihr Erkundungs-Repertoire aufnehmen.

Feuchtes Zungenspiel

Suchen Sie bei Ihrer Partnerin eine empfindsame Stelle, z.B. Nacken, Hals oder Po, lecken Sie einen kleinen feuchten Fleck mit Ihrer Zunge und blasen Sie ganz sanft auf die Stelle. Der Wechsel von heiß auf kalt ruft bei vielen Frauen ein erregendes Prickeln hervor. Sollte Ihre Partnerin daran Gefallen finden, probieren Sie auch andere Körperzonen, wie Schenkelinnenseiten oder die Brüste aus.

Stimulation der Brüste

Nicht nur die Brustwarzen selbst, sondern auch der Bereich drum herum ist äußerst empfindlich. Bevor Sie die Brustwarzen Ihrer Partnerin mit der Zungenspitze oder den Fingern berühren, wird es sie erregen, wenn Sie sich mit kreisförmigen Bewegungen vom Brustansatz zur Brustwarze nähern. Gehen Sie dabei langsam vor und preschen Sie nicht sofort bis ins Zentrum vor, sondern entfernen Sie sich behutsam wieder nach Außen usw. Wenn Sie die Brustwarze erreicht haben, saugen und knabbern Sie zärtlich an ihr.

Stimulation der Klitoris

  • Die Klitoris ist das Zentrum der sexuellen Erregung der Frau und viel lustempfindlicher als die Vagina. Sie befindet sich außerhalb der Vagina am oberen Zusammenschluss der inneren Schamlippen, unter einer Hautfalte.
  • Für viele Frauen ist das Berühren des Kitzlers erst angenehm, wenn sie auch erregt sind. Heftiges Reiben oder Küssen empfinden sie als unangenehm und sogar schmerzhaft.
  • Beschränken Sie sich beim Küssen und Streicheln zunächst auf Hals, Brüste, Schenkel und Co., bevor Sie sich behutsam dem Intimbereich zuwenden.
  • Nähern Sie sich langsam den äußeren Schamlippen und verteilen Sie nur ein paar kleine feuchte Küsse um sie herum. Vermeiden Sie es zunächst, die Klitoris direkt zu berühren und deuten Sie nur leichte Küsse an.
  • Arbeiten Sie nicht auf den Orgasmus hin, sondern steigern Sie die Erregung erst ganz allmählich und beziehen Sie auch andere Körperstellen der Frau mit ein.
  • Erst wenn Ihre Partnerin durch rhythmische Bewegungen ihres Unterleibs oder durch das spreizen der Schenkel Ihre starke Erregung signalisiert, beginnen Sie langsam den Bereich um den Kitzler sanft zu liebkosen. Nehmen Sie ihn in den Mund und saugen Sie ganz zärtlich daran.
  • Sie sollten dabei immer darauf achten, dass Sie die Klitoris immer mit feuchten Fingern oder der Zunge berühren, da die Haut an dieser Stelle hochgradig empfindlich ist. Trockene raue Finger würden bei Ihrer Partnerin eine unerträgliche Reibung verursachen.
  • Nicht jede Frau reagiert gleich auf die Stimulation der Klitoris, für einige sind jegliche Berührungen unangenehm, andere möchten vielleicht lieber um den Bereich herum verwöhnt werden. Außerdem gibt es Tage, an denen sie generell nicht da angefasst werden möchte. Hilfreich sind hierbei ein intensiver Austausch mit Ihrer Partnerin, was ihre Vorlieben angeht und vor allem das Akzeptieren von Phasen der Unlust.

Ganz wichtig beim liebevollen Verwöhnen Ihrer Partnerin ist, dass Sie ab und zu innehalten und Blickkontakt herstellen. Wenn Sie durch sie verwöhnt werden, dann geben Sie sich dem Genuss hin und versuchen Sie nicht sie simultan zu stimulieren.

Quellen:

http://www.sex-tipps.net/

http://bravo.de

http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/html/oralverkehr.html

Tipps für Ihre gesunde Ernährung

Eine vollwertige, ausgewogene Ernährung fördert Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und stärkt die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegenüber Krankheiten. Auf der Grundlage der „10 Regeln der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung)“ für vollwertiges Essen und Trinken haben wir Sie die wichtigsten Fakten zum Thema gesunde Ernährung zusammengefasst.

  • Essen Sie vielseitig und abwechslungsreich. Am besten eignen sich nährstoffreiche Lebensmittel, die gleichzeitig kalorienarm sind.
  • Nehmen Sie vor allem kohlenhydratreiche Nahrung zu sich. Alle Getreide- und Vollkornprodukte sowie Reis und Kartoffeln enthalten ausreichend Kohlenhydrate und wenig Fett. Zudem versorgen Sie den Organismus mit wichtigen Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen. Genießen Sie diese Produkte am besten mit fettarmen Beilagen.
  • Nehmen Sie ausreichend Obst und Gemüse zu sich. Idealerweise sollten Sie 5 Portionen frisches Obst und Gemüse pro Tag zu jeder Hauptmahlzeit und auch als Zwischenmahlzeit genießen. So werden Sie Ihrem Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen (Carotinoide) gerecht.
  • Täglich Milchprodukte – Fleisch, Wurst, Eier hingegen in Maßen. Statt täglich Fleischprodukte zu sich zu nehmen, sollten Sie ein- bis zweimal wöchentlich auf Fisch zurückgreifen, Seefisch enthält wichtige Fettsäuren, Jod und Selen. Fleisch verfügt über einen hohen Anteil an Eisen und Vitamin-B, 300-600 Gramm pro Woche reichen allerdings vollkommen aus. Legen Sie bei Milch- und Fleischprodukten darauf Wert, dass diese fettarm sind.
  • Fettarme Ernährung. Fett liefert dem Körper lebensnotwendige Fettsäuren sowie darin gelöste Vitamine. Die Aufnahme zu vieler gesättigter Fettsäuren, die insbesondere in tierischen Fetten vorkommen, können Herz-/Kreislauerkrankungen zur Folge haben. Verwenden Sie daher beim Kochen oder als Brotaufstrich pflanzliche Öle und Fette (Raps-, Olivenöl). Die Fettzufuhr von 80 g pro Tag sollten Sie nicht überschreiten, da dies Übergewicht begünstigt. Achten Sie besonders auf den „unsichtbaren“ Fettanteil in Süßwaren und Fast-Food-Produkten.
  • Bedacht zuckern und würzen. Genießen Sie zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke in Maßen, bevorzugen Sie ungesüßte bzw. süßstoffhaltige Produkte. Würzen Sie Ihr Essen nicht nur mit Salz, sondern vielmehr mit verschiedenen Gewürzen und frischen Kräutern. Achten Sie bei der Verwendung von Salz darauf, dass dieses Jod und Fluorid enthält.
  • Trinken Sie viel. Je nach Tätigkeit sollten Sie ausreichend trinken, mindestens jedoch 1,5 bis 2 Liter am Tag. Zum Durstlöschen eignen sich am besten Mineralwasser, Tee oder zuckerarme Fruchtsaftschorlen. Alkohol sollte, wenn dann nur gelegentlich und in geringen Mengen getrunken werden.
  • Achten Sie auf die richtige Zubereitung. Garen Sie die Speisen nur kurz und möglichst bei niedriger Temperatur, dass erhält den natürlichen Geschmack, schont die Nährstoffe und vermindert die Bildung schädlicher Verbindungen. Verwenden Sie beim Braten wenig Fett und Wasser.
  • Essen Sie bewusst. Nehmen Sie sich Zeit beim Essen und genießen Sie den Geschmack. Es braucht erst eine Weile bis Ihr Gehirn registriert, dass Sie genug gegessen haben, außerdem ist es schade, die liebevoll zubereitete Speise hinunterzuschlingen.
  • Ausgewogene Ernährung und viel Bewegung fördern den Stoffwechsel und Ihre Gesundheit.
  • Wann und Wieviel essen? Sie sollten täglich drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu sich nehmen. Essen Sie jeden Tag zur selben Zeit und abends möglichst nicht zu spät:
Frühstück: 30 % des Tagesbedarfs
Zwischenmahlzeit: 15 % des Tagesbedarfs
Mittag: 30 % des Tagesbedarfs
Zwischenmahlzeit: 15 % des Tagesbedarfs
Abendbrot: 10 % des Tagesbedarfs

Quellen:

http://www.dge.de/modules.php?name=Content&pa=showpage&pid=15

http://www.maennergesundheit.info/maennergesundheit/ernaehrung.html

Tipps gegen Fußpilz

Wie die Bezeichnet bereits verrät, handelt es sich bei Fußpilz, in der Medizin spricht man hierbei von einer Dermatomykose, um eine Pilzerkrankung. Verantwortlich dafür sind die so genannten Dermatophyten. Die Füße bieten diesen Fadenpilzen einen optimalen Verbreitungsort, da sie sich bevorzugt auf feucht-warmen Stellen ausbreiten. Übertragen werden sie besonders häufig in Schwimmbädern, Umkleidekabinen oder in der Dusche, also an Orten wo man sich barfuß aufhält. Befinden sich die Keime einmal auf der Haut, so haben Sie besonders in ständig geschlossenem Schuhwerk die besten Chancen sich zu vermehren, sogar die Fußnägel können durch sie angegriffen werden. Ideale Bedingungen finden die Pilze auch bei Menschen mit schlecht durchbluteten Füßen, da sie sich gut in der rissigen Haut festsetzen können.

Fußpilz äußert sich durch gerötete und schuppige Hautareale, welche unangenehm jucken. Mit der richtigen Behandlung sind Sie die lästigen Parasiten bald wieder los. Außerdem ist es sinnvoll, einige wichtige Vorsorge maßnahmen zu beachten, um Fußpilz gar nicht erst entstehen zu lassen. Wir sagen Ihnen wie!

Vorbeugemaßnahmen

  • Meiden Sie Fußdesinfektionsduschen in Bäder, da diese die Pilze nicht ausreichend abtöten, im Gegenteil in diesen Becken sammeln sich meist unzählige Keime.
  • Tragen Sie in Schwimmbädern und Umkleidekabinen stets Badelatschen.
  • Trocknen Sie nach dem Baden oder Waschen gründlich Ihre Füße und vergessen Sie nicht die Zehenzwischenräume. Benutzen Sie stets ein eigenes frisches Handtuch, welches Sie ausschließlich für die Füße verwenden, um nicht im Falle eines Falls die Pilzfäden auf den gesamten Körper zu verteilen.
  • Tragen Sie nicht ständig geschlossenes Schuhwerk, sondern so oft es geht Sandalen oder Badelatschen. Im Trockenen tun Sie Ihren Füßen auch etwas gutes, wenn Sie barfuß gehen.
  • Denken Sie daran, Ihre Schuhe regelmäßig zu lüften und ggf. mit Schuh-Desinfektionsspray zu behandeln.
  • Wechseln Sie täglich Ihre Socken und waschen Sie sie bei 60 Grad.

Behandlung bei Fußpilz-Befall

  • Leiden Sie an Fußpilz, dann sollten Sie auch zu Hause nicht barfuß gehen, da ansonsten die Möglichkeit einer erneuten Ansteckung besteht und auch Mitbewohner angesteckt werden können.
  • Führen Sie regelmäßige Fußbäder mit einem pilzhemmenden Fußpflege-Badezusatz durch, z.B. Teebaumöl, Apfelessig oder Kristallsalz.
  • In der Apotheke erhalten Sie so genannte antimykotische Salben oder Sprays, die den Pilz wirksam bekämpfen.
  • Bei besonders rissiger Haut empfiehlt sich eine regelmäßige Hornhautentfernung durch eine professionelle Fußpflege.
  • Sollten Sie unter ausgedehntem Fußpilz leiden oder sich unsicher sein, dann scheuen Sie sich nicht vor dem Gang zum (Haut-)Arzt.
  • Wichtig bei allen Maßnahmen ist, die Behandlung nicht abzusetzen sobald es nicht mehr juckt, sondern mindestens drei Wochen lang fortzuführen, damit auch alle Sporen restlos beseitigt werden.

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fpilz

Depressionen – Tipps für Angehörige

Depression leitet sich von lat. deprimere ab und bedeutet soviel wie „niederdrücken, herabdrücken“. Die Depression ist eine sehr ernst zu nehmende Krankheit. Wissenschaftlichen Studien zufolge leiden in Deutschland etwa 50 % der Bevölkerung direkt als Betroffene oder indirekt als Angehörige darunter, ca. 15 % der Menschen mit schweren Depressionen begehen einen Selbstmordversuch – Tendenz steigend.

Depressionen sind paradoxerweise besonders in den gut situierten westlichen Industrienationen verbreitet. Die Zunahme von Trennungen, Arbeitsplatzverlusten bzw. -wechseln sowie eine immer weniger planbare Zukunft sind offensichtlich Faktoren, die diese Krankheit begünstigen. Mögliche Ursachen von Depressionen sind:

  • Enttäuschungen und Verlustängste
  • Störungen in der Kindheit (Leistungsdruck durch Eltern, Gewalterfahrungen)
  • Traumatische Ereignisse (Familienkonflikte, Scheidungen, Krankheit, Tod)
  • genetische Veranlagung (depressive Eltern)
  • biologische Ursachen (Mangel an Neurotransmittern)
  • (psycho-)soziale Belastungen (Beruf, Familie, Schwangerschaft)
  • Lebensalter (zwischen 18 und 25 Jahren größte Risikogruppe)
  • Geschlecht (Frauen häufiger betroffen, Männer holen auf)

Wenn wir an depressive Menschen denken, dann haben wir meist tieftraurige Gestalten vor Augen, die obendrauf noch selbstmordgefährdet sind. Jene Gruppe von Menschen gibt es, aber es gibt noch weit mehr Erscheinungsbilder von Depressionen. Einige Menschen sind noch nicht mal mehr in der Lage, traurig zu sein und man merkt ihnen auf den ersten Blick kaum etwas an, dabei sind sie im Inneren leer und ohne Gefühle. Sie können kein normales Leben führen, sind innerlich unruhig und äußerlich apathisch, fühlen sich unverstanden und überflüssig, vertuschen ihre Krankheit aus Scham und Angst, nicht ernst genommen zu werden.

In der Öffentlichkeit lassen sich die meisten Betroffenen nichts anmerken und verstecken sich hinter einer starken Fassade, dies kann auch für den Privatbereich zutreffen. In aller Regel jedoch, können Depressionen nicht dauerhaft überdeckt werden. Folgende Symptome können auf depressive Tendenzen hindeuten, erlauben jedoch keine Diagnose, denn jeder Erkrankte ist anders:

  • Betroffene sind oft kraftlos, müde und unmotiviert
  • es wirkt, als könnten sie sich über nichts mehr freuen
  • sie sind bedrückt, traurig und verzweifelt
  • sie haben ein geringes oder kein Selbstbewusstsein u. denken, sie sind nichts wert
  • sie wollen sich am liebsten verkriechen, dunkle Tage sind am schlimmsten
  • sie sehen alles negativ, das Leben wirkt sinnlos
  • sie wirken oft gefühlskalt bzw. -los
  • sie haben Angstzustände und fürchten sich vor dem Leben
  • es besteht kaum noch Interesse an Dingen, sie haben kaum Hobbys
  • körperliche Beschwerden ohne organische Ursachen, wie Appetitlosigkeit, schwere Atmung, Blasenstörungen, Schlafstörungen, Herz-/Kreislaufbeschwerden, Magen-/Darmbeschwerden und Zähneknirschen
  • außerdem: sexuelle Unlust, die Angst zu verdummen, innerliches ausgebrannt sein, Angst vor unheilbaren Krankheiten, Gefahr der Selbstschädigung bis hin zum Suizid uvm.

Für Angehörige ist es oft schwer damit umzugehen, sie fühlen sich unsicher und hilflos, wie sie sich gegenüber dem Erkrankten verhalten sollen. Depressionen können zudem auch in Form aufeinander folgender Phasen ablaufen, bei denen akute Schübe sich mit Perioden abwechseln, die von der Krankheit scheinbar nicht gekennzeichnet sind. Dieser Verlauf der vermeintlichen Normalisierung, auf den notwendigerweise der „Rückfall“ folgt, setzt die zwischenmenschliche Beziehung zu dem Betroffenen weiteren Spannungen aus.

Diese Tippen können Sie dabei unterstützen, mit der Situation umzugehen:

  • Depressionen verschwinden nicht von allein und lassen sich auch nicht innerhalb der Familie „therapieren“. Reden Sie die Krankheit nicht unter den Tisch und raten Sie dem Erkrankten einen Arzt oder Therapeuten zu konsultieren. Im schlimmsten Falle, gelingt es ihm nicht, mehr seinen Alltag zu bewältigen oder er wünscht sich sogar, seinem Leben ein zu Ende setzen.
  • Sie als nahestehende Person haben eine wichtige Funktion innerhalb des Heilungsprozess, keiner kennt den Betroffenen mitunter besser als Sie. Daher sind Sie innerhalb einer Therapie eine notwendige Unterstützung für den behandelnden Fachmann.
  • Sie brauchen viel Geduld und müssen häufig zurückstecken. Denken Sie immer daran, der Erkrankte möchte zwar, aber es gelingt ihm anfänglich meistens nicht. Therapien nehmen lange Zeit in Anspruch und sind immer von Rückschlägen geprägt.
  • Verzichten Sie auf Sprüche wie: „Jedem geht es mal schlecht!“, „Das wird schon wieder!“ oder „Reiß dich mal zusammen!“. Damit helfen Sie dem Betroffenen nicht weiter, im Gegenteil, Sie verstärken in ihm das Gefühl, dass er nichts mehr auf die Reihe bekommt. Bieten Sie ihm stattdessen eine wirkliche Hilfe
  • Informieren Sie sich ausführlich über die Krankheit, z.B. durch das Internet oder entsprechende Fachliteratur. Lernen Sie zu verstehen, dass Gefühlskälte, sexuelle Aversion und Aggressionen nichts mit fehlender Liebe oder Zuneigung durch den Betroffenen zu tun haben, sondern das Resultat seiner Depressionen sind. Überdies bestehen gute Heilungschancen, der Depressive wird dann wieder so sein wie vor der Krankheit.
  • Stehen Sie dem Erkrankten im Alltag unterstützend und motivierend zur Seite. Setzen Sie ihn nicht unter Druck, sondern vermitteln Sie Zuversicht durch die Aussicht auf Heilung. Das wichtigste ist, dass sie jetzt nicht resignieren und sich abwenden.
  • Betroffene sind oft nicht in der Lage, selbst Entscheidungen zu treffen, nehmen Sie ihm Entscheidungen ab oder verlagern Sie diese auf einen späteren Zeitpunkt.
  • Ganz wichtig ist das Lob für gelungene Dinge, oft kann die depressive Person nicht allein wahrnehmen, dass ihr etwas geglückt ist. Dadurch stärken Sie langsam das Selbstbewusstsein.
  • Gut gemeinte Urlaube und Ausflüge veranlassen den Betroffenen häufig dazu, sich noch mehr mit sich selbst zu beschäftigen. Halten Sie sich damit zurück, es sei denn er initiiert es von sich aus.
  • Achten Sie darauf, dass Sie den Erkrankten nicht überfordern. Motivieren Sie Ihn, aber verlangen Sie nicht, dass er Ihre Bedürfnisse nach Intimität oder Zuneigung stillt. Sexualität ist in solchen Fällen kaum noch vorhanden und würde Sie beide in eine Krise stürzen, wenn Sie sie dennoch einfordern.
  • Im Zusammenhang mit der Krankheit werden sich auch bei Ihnen Gefühle der Frustration, des abgelehnt sein und der Trauer einstellen. Vermeiden Sie es, dem Betroffenen damit zu konfrontieren und ihm dadurch weitere Schuldgefühle Suchen Sie Trost und Beistand bei Ihren Freunden oder in Selbsthilfegruppen für Angehörige.
  • Lassen Sie sich nicht von der Depression überwältigen. Immer wieder kommt es zu Krisen, die Sie momentan nicht lösen können. Versuchen Sie für sich selbst Freiräume zu schaffen und weiterhin Ihren Hobbys nachzugehen. Wenn Sie Freude unterdrücken und versuchen die Krankheit mit zu erleiden, ist niemandem geholfen. Holen Sie sich Hilfe aus der Familie oder dem Freundeskreis, wenn Ihnen der Alltag daheim zu viel wird.
  • Wenn Sie Kinder haben, dann klären Sie sie über die Krankheit auf. Erzählen Sie ihnen, dass Ihre Partnerin/Ihr Partner krank ist und sich zur Zeit nicht so um sie kümmern kann, aber wieder gesund wird. Übernehmen Sie soweit es geht die Aufgaben im Haushalt und lassen Sie sich auch durch andere Angehörige helfen.
  • Selbstmorddrohungen müssen Sie immer ernst nehmen, kontaktieren Sie in solchen Fällen umgehend einen Arzt und verständigen Sie notfalls auch die Polizei. Suizidgedanken werden durch die Krankheit hervorgerufen und entsprechen nicht der wahren Person des Erkrankten. Die alte Weisheit: „Wer sich umbringen will, redet nicht darüber.“, sollten Sie getrost vergessen. Wenn der Erkrankte sich dahingehend äußert, dann ist die Einweisung in eine Klinik oft sinnvoll!

Folgende Verhaltensweisen bei schweren Depressionen können als Warnzeichen auf einen Suizidversuch hindeuten:

  • eine plötzliche Gelassenheit, eventuell sogar Heiterkeit
  • die verstärkte Kontaktaufnahme zu Freunden und Bekannten
  • das Verschenken persönlicher Gegenstände
  • das In-Ordnung-Bringen nicht erledigter Formalitäten
  • die Kontaktaufnahme mit Banken und Versicherungen
  • das vermehrte Beschäftigen mit Todesanzeigen
  • das Schreiben eines Testaments

Weitere Infos für Angehörige finden Sie auf den folgenden Seiten:

http://www.psychiatrie.de/familienselbsthilfe (Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker)

www.telefonseelsorge.de (24h-Telefonseelsorge)

www.suizidprophylaxe.de (Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention)

Quellen:

http://www.depressionen-depression.net/angehoerige-von-depressiven/index.html

http://www.depressionen-depression.net/selbstmord/selbstmord.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Depression

 

„50 erste Dates“ – Das geht auch einfacher

Die gleichnamige Hollywood-Komödie mit Adam Sandler und Drew Barrymore handelt von einem jungen Schürzenjäger, der sich eines Tages in eine attraktive Frau verliebt. Es gestaltet sich für ihn allerdings schwierig die Gunst der Frau dauerhaft zu erlangen, da sie seit einem Autounfall unter einer Gedächtnisschwäche leidet. Allerdings erwidert auch sie seine Gefühle und so ist er jeden Tag aufs Neue gezwungen um seine Traumfrau zu werben.

Im realen Leben sieht das ein wenig anders aus, da geht es uns mit nur einem ersten Date doch relativ gut, könnte man meinen. Selbstverständlich, dass man sich beim ersten privaten Treffen mit einem sympathischen Menschen ganz besonders ins Zeug lässt und so hofft, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. In der Theorie klingt das auch ganz simpel, aber praktisch kann so einiges schief gehen. Umso schöner ist es dann, wenn man gemeinsam über seine Fauxpas lachen kann.

Damit Ihre erste Verabredung dennoch kein Reinfall wird, haben wir für Sie einige hilfreiche Tipps zusammengestellt.

  • Ein gewisses Maß an Aufregung ist ganz normal, schließlich kennt man sein Gegenüber nur flüchtig oder rein geschäftlich und hat natürlich ganz bestimmte Erwartungen an den ersten persönlichen Kontakt. Drosseln Sie Ihre Nervosität und Hektik, indem Sie sich immer wieder sagen, dass die oder der andere mit hoher Wahrscheinlichkeit genauso aufgeregt ist wie Sie.
  • Werfen Sie sich in Schale. Wählen Sie eine geschmackvolle Garderobe aus, in der Sie sich auch wohlfühlen. Tragen Sie jedoch nicht zu dick auf und bleiben Sie je nach Anlass eher dezent.
  • Achten Sie auf ein gepflegtes Äußeres. Duschen Sie sich vorher oder nehmen Sie ein Bad. Achten Sie auf saubere Hände und geschnittene Fingernägel. Putzen Sie sich die Zähne und benutzen Sie einen Kaugummi für frischen Atem. Frisieren Sie Ihre Haare. Tragen Sie ein dezentes Parfum oder Aftershave auf.
  • Überlegen Sie sich vorher, was Sie unternehmen möchten. Fragen, wie: „Und was wollen wir jetzt machen?“ bringen das Gespräch meist ins Stocken und sollten vermieden werden. Machen Sie Ihr/Ihm stattdessen konkrete Vorschläge und wählen Sie gemeinsam aus, was Sie als nächstes tun möchten, das kommt immer gut an.
  • Halten Sie ständigen Blickkontakt. So vermitteln Sie Ihrem Date Aufmerksamkeit und Interesse. Außerdem bekommen Sie so anhand ihrer/seiner Körpersprache mit, ob Sie auf der gleichen Wellenlänge schwingen.
  • Vermeiden Sie unhöfliche Gesten. Durch Fingernägel kauen, in der Nase bohren, Arme verschränken oder ständiges Kratzen signalisieren Sie Ihrem Gegenüber Langeweile und Desinteresse. Zudem sieht es sehr unappetitlich aus und lässt eine knisternde Spannung gar nicht erst aufkommen.
  • Seien Sie kommunikativ. Löchern Sie auf der einen Seite den anderen nicht unaufhörlich mit Fragen, hören Sie aber auf der anderen Seite auch nicht nur schweigen zu. Zeigen Sie durch Kopfnicken, kleine Zwischenbemerkungen, in der Situation angebrachtes Lachen, Interesse an der Person des anderen. Sprechen Sie sie/ihn mit dem Namen an und machen Sie ihr/ihm an der passenden Stelle Komplimente. Stellen Sie Fragen, die sie/er nicht nur mit Ja oder Nein beantworten kann, sondern bei denen sie/er etwas über sich erzählen muss. Erzählen Sie auch etwas über sich. Seien Sie authentisch und humorvoll, aber erfinden Sie keine abenteuerlichen Geschichten. Vermeiden Sie selbstmitleidige Selbstportraits und vermitteln Sie keine überzogenen Ideale, wie der/die perfekte Partner/-in seien sollte, das wirkt abschreckend.
  • Gestehen Sie ihr/ihm nicht bei der ersten Verabredung Ihre große Liebe. Versuchen Sie sich gegenseitig erst besser kennenzulernen, bevor Sie mit der Tür ins Haus fallen. Alles andere würde Ihren Schwarm nur überfordern und Ihnen wahrscheinliche einen Korb einbringen. Lassen Sie sich also Zeit, vielleicht stellt sich ja auch nach einigen gemeinsamen Unternehmungen heraus, dass sie/er gar nicht Ihr Typ ist.
  • Erzwingen Sie nichts. Versuchen Sie ihr/ihm nicht gleich am ersten Abend Ihre ganze Leidenschaft zu zeigen. Wenn sich ein Kuss oder noch mehr ergibt, dann ist das wunderbar, aber arbeiten Sie nicht stur daraufhin. Weniger ist manchmal mehr und erhöht zudem die Spannung. Wenn Sie Ihr Pulver gleich beim ersten Treffen verschießen, wird das Interesse beim Gegenüber wahrscheinlich schnell abfallen. Wenn Sie sich küssen sollten, dann halten Sie sich zurück, gehen Sie zärtlich und behutsam vor. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn es sich nicht beim ersten Date ergibt, die andere Person ist vermutlich genauso unsicher wie Sie.
  • Vereinbaren Sie ein neues Treffen. Tauschen Sie Ihre Nummern aus, wenn Sie es nicht bereits getan haben. Verabreden Sie sich so für ein Treffen in naher Zukunft, wenn es von beiden Seiten gewollt ist. Haben Sie Geduld, alles andere wird sich mit der Zeit ergeben.

Quelle:

http://www.amazon.de/50-erste-Dates-Adam-Sandler/dp/B0002VL5XS

 

 

 

Tipps bei Krampfadern

Krampfadern sind kein schöner Anblick. Es handelt sich hierbei um eine Venenschwäche, bei der die Gefäße durch eine Blutstauung erweitert sind und somit äußerlich sichtbar werden. Dieses Leiden ist überwiegend erblich bedingt, kann jedoch auch durch bestimmte Lebensweisen, wie Rauchen oder mangelnde Bewegung, begünstigt werden.

Krampfadern sehen nicht nur unschön aus, sie können auch eine Reihe von Gefäßerkrankungen nach sich ziehen, am gefährlichsten ist dabei die Venenthrombose. Dabei bildet sich ein Blutgerinnsel, welches über das Herz in die Lunge wandert und dort eine lebensbedrohliche Embolie auslösen kann. Thrombosen treten v.a. auf wenn man länger Zeit sitzt oder liegt, beispielsweise bei Flugreisen oder Krankenhausaufenthalten. Eine Thrombose bemerkt man, wenn überhaupt, erst, wenn sich das Gerinnsel bereits gebildet hat und das Bein schmerzt, heiß wird und sich verfärbt. Bei ersten Anzeichen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Was Sie bei Krampfadern unternehmen können, damit daraus keine lebensbedrohlichen Komplikationen auftreten, erfahren Sie durch folgende Tipps.

  • Versuchen Sie tagsüber nicht nur zu sitzen oder stehen, zwischenzeitliches Laufen oder Liegen sind besser.
  • Treiben Sie Sport, bei dem besonders die Beine bewegt werden, um den Blutfluss anzuregen. Gut dafür geeignet sind Laufen (Wandern), Radfahren, Schwimmen und Tanzen.
  • Lagern Sie Ihre Beine so oft wie möglich erhöht, auch beim Schlafen. Dadurch kann das Blut besser aus den Beinvenen abfließen.
  • Vermeiden Sie Übergewicht, achten Sie auf eine ausgewogene vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung. Auch Alkohol und Nikotin verschlimmern Ihr Venenleiden.
  • Tragen Sie flaches Schuhwerk.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt über die Anwendung von durchblutungsfördernden Medikamenten. In Ihrer Apotheke erhalten Sie venenberuhigende Salben und Gels.
  • Spezielle Kompressionsstrümpfe (Apotheke) fördern die Durchblutung und beugen einer Thrombose vor.
  • Gönnen Sie Ihren Beinen durchblutungsfördernde Wechselbäder oder -duschen.
  • Trinken Sie ausreichend, damit das Blut nicht verdickt.
  • Bei längeren Bahn- oder Flugreisen sollten Sie öfters umherlaufen bzw. Fußgymnastik ausüben, damit sich das Blut nicht in den Venen staut. Legen Sie bei langen Autofahrten regelmäßige Bewegungspausen ein.
  • Nach Operationen oder Krankheiten, bei dem Sie lange Zeit bettlägerig waren, sollten Sie so bald wie möglich wieder aufstehen und umherlaufen, auch Stützstrümpfe sind kein Allheilmittel.

Quellen:

http://www.hr-online.de/website/rubriken/ratgeber/

http://www.meine-gesundheit.de/krampfadern

Verbesserung der Spermienqualität

Viele Studien von Urologen und Gynäkologen haben nachgewiesen, dass die Spermienqualität allgemein rückläufig ist. Es besteht aktuell noch kein Grund zur Beunruhigung, da die geringe Zahl der Neugeborenen in Deutschland wohl kaum auf Spermien-Fehlbildungen zurückzuführen ist. Der Anzahl von missgebildeten Spermien nimmt zwar zu, andererseits sind die Ergebnisse, bei einer durchschnittlichen Spermienanzahl von 300 Mio. (Wikipedia.org), die pro Ejakulation in der weiblichen Scheide landen, noch nicht vernichtend.

Neben angeborenen Ursachen und Krankheiten, gibt es noch eine Reihe von Lebensumständen, die für die sinkende Qualität des fruchtbaren Saftes in Frage kommen. Die folgenden Tipps beziehen sich nicht auf 100%-ig gesicherte Erkenntnisse, dennoch tragen Sie zumindest indirekt zu besseren Resultaten Ihres Ejakulats bei.

  • Rauchen vermindert die Anzahl beweglicher Spermien. Außerdem erhöht das Rauchen beider Partner das Risiko einer Fehlgeburt.
  • Der Konsum von Cannabis-Produkten reduziert die Spermienbildung und steigert gleichzeitig den Anteil unbrauchbarer Spermien im Ejakulat. Allgemein wirken sich Drogen negativ auf die Fruchtbarkeit des Mannes aus und begünstigen Entwicklungsstörungen beim Neugeborenen.
  • Auch Alkohol ist eine Droge werden. Übermäßiger Konsum wirkt sich negativ auf Anzahl und Qualität der Samenzellen aus. Außerdem ist es ein weitverbreiteter Irrtum, dass Alkohol die sexuelle Lust steigert, das Gegenteil ist der Fall: Alkohol vermindert die Ausschüttung des Sexualhormons Testosteron.
  • Sport und Bewegung sind wichtig für Geist und Körper. Übertriebener Ehrgeiz oder Leistungssport können jedoch zu einer Überhitzung des Körpers und insbesondere der Hoden (Testikel), als Ort der Spermienproduktion, führen.
  • Hände weg von anabolen Steroiden zum Muskelaufbau! Dadurch können Sie Ihre Hoden nachhaltig schädigen und sogar unfruchtbar werden.
  • 60 – 100 mg Vitamin C sollten Sie täglich zu sich nehmen, das entspricht ca. 100 g Paprika oder 200 g Orangen. Das Vitamin fördert die Reifung gesunder Spermien.
  • Außerdem achten Sie auf die Aufnahme von ausreichend Zink (15 mg), Calcium (900 mg) und Vitamin D (10 µg » 0,01 mg). Zink, Vitamin D und Calcium finden Sie v.a. in Milchprodukten. Besonders der Mangel an Zink mindert den Testosteron-Spiegel und die Spermienanzahl.
  • Bestimmte Antibiotika können sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken, das gilt insbesondere für sogenannte Nitrofurane und Makrolidantibiotika. Erkundigen Sie sich zur Sicherheit bei Ihrem Arzt nach einem geeigneten Mittel.
  • Meiden Sie den Umgang mit Giften wie Pestizide und Chemikalien, radioaktiver Strahlung oder bleihaltigen Verbindungen.
  • Tragen Sie bequeme und weite Unterbekleidung und Hosen, damit Sie Ihre Hoden nicht abschnüren. Enganliegende Kleidung führt zudem zu einer Erwärmung der Hoden auf Körpertemperatur. Die Natur hat die Testikel aus gutem Grund außerhalb des Körpers angebracht – wegen der Kühlung!
  • Ausufernde heiße Bäder und Saunagänge sind ebenfalls kontraproduktiv für die Bildung ausreichend gesunder Spermien. Auch können sich die Hoden überhitzen und somit ihre Produktion verringern.
  • Ein ausgewogenes Maß an Ejakulationen erhöht die Anzahl von Samenzellen im Ejakulat. Statistisch gesehen ist dies bei einer Abstinenz von ca. 4 Tagen der Fall. Dennoch sollten Sie deswegen Ihre sexuelle Aktivität nicht einschränken, die Anzahl der Spermien nimmt zwar zu, aber ein besserer Liebhaber werden Sie dadurch auch nicht.

Noch ein abschließender Hinweis für Paare mit Kinderwunsch:

Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass nur die stärksten und gesündesten Spermien die Möglichkeit haben, eine Eizelle zu befruchten. Das wurde in jüngster Zeit widerlegt. Offenbar kann es auch deformierten Spermien gelingen in die Eizelle einzudringen, was natürlich auch das Risiko für Fehl- und Frühgeburten erhöht.

Daher sollten auch Sie als Mann gesund leben, sich ausgewogen ernähren und sich von schädlichen Einflüssen fernhalten.

Quellen:

http://maenner.qualimedic.de/Spermienverbesserung.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Spermien

Rückenschmerzen? Steifer Nacken?

Ein Schreibtischjob und langes Autofahren führen häufig zu Rückenproblemen. Oft liegt es an den rückenunfreundlichen Sitzgelegenheiten, aber auch eine falschen Haltung oder zu wenig sportlicher Ausgleich können dazu führen, dass uns am Abend der Rücken quält.

Mit einigen wenigen Übungen, die sie entweder am Arbeitsplatz oder an der Raststätte ausführen können, kriegen Sie die Muskelverspannungen wieder weg. Hier erfahren Sie, wie.

Allgemeine Tipps

  • Wechseln Sie häufig die Sitzposition, stehen Sie, wann immer es Ihnen möglich ist, auf und laufen Sie umher.
  • Warme Bäder, entspannende Rücken- und Nackenmassagen durch Ihre Partnerin/Ihren Partner sind äußerst wohltuend.
  • Die Einnahme von Magnesiumtabletten ist hilfreich für eine weiche und entspannte Muskulatur.

Rücken- und Nackenübungen

  1. Übung – Kopfkreisen:

Setzen Sie sich locker auf einen Stuhl (Autositz) und atmen Sie tief in den Bauch hinein. Legen Sie Ihren Kopf vorn auf die Brust und beginnen Sie langsam einen Kreis zur Seite, nach hinten und wieder nach vorn zu machen. Vergrößern Sie allmählich die Kreise und bekommen Sie langsam ein Gefühl, wie weit Sie Ihren Kopf in jede Richtung dehnen können. Nehmen Sie sich dafür etwa eine Minute Zeit und variieren Sie in der Drehrichtung.

  1. Übung – Schultern und Rücken dehnen

Nehmen Sie den Kopf auf die Brust und verstärken Sie die Dehnung, in dem Sie mit beiden Händen den Zug nach vorn leicht verstärken. Halten Sie diese Position ca. 30 bis Sekunden lang.

Nun dehne Sie in die Gegenrichtung, indem Sie Ihren Kopf in den Nacken legen und dabei die Zähne zusammen lassen, max. 1 Minute lang. Versuchen Sie die Dehnung ausschließlich aus der Nackenmuskulatur zu holen und halten Sie den Rücken dabei gerade.

Legen Sie den Kopf nun auf die Seite und intensivieren Sie die Dehnung wieder mithilfe Ihrer Hände. Achten Sie darauf, den gegenüberliegenden Schulter- und Nackenbereich lediglich seitlich zu denen. Dehnen Sie anschließend erneute 30 bis 60 Sekunden in die Gegenrichtung.

  1. Übung – Brustdehnung

Diese Übung dient dazu Ihren Rücken entlasten, wenn Sie stundenlang mit Buckel und hängenden Schulter dagesessen haben.

Falten Sie Ihre Hände mit den Finger hinter dem Rücken zusammen und heben Sie sie nach hinten, so hoch Sie können, versuchen Sie dabei aufrecht zu sitzen. Atmen Sie durch den Bauch und halten Sie die Dehnung mindestens 1 Minute lang, alle anderen Muskeln lassen Sie locker. Führen Sie diese Übung zwischen 2- und 4-mal hintereinander durch, lockern Sie sich zwischendurch indem Sie die Schultern kurz ausschütteln.

  1. Übung – Schulterkreisen

Setzen Sie sich aufrecht auf die Vorderkante Ihres Stuhls und lassen Sie Ihre Schultern locker seitlich nach unten hängen. Ziehen Sie Ihre Schultern hoch und versuchen Sie sie in möglichst großen Kreisen nach hinten, unten und wieder nach vorn zu drehen. Wenn Sie die Schultern nach hinten bewegen, strecken Sie die Brust leicht raus und wenn Sie sich wieder vorn befinden können Sie einen leichten Buckel machen. Führen Sie diese Bewegung im Zeitlupentempo für jeweils ca. 1 Minute in beide Richtungen aus.

  1. Übung – Lockerung der Wirbelsäule

Setzen Sie sich gerade auf den Stuhl, stellen Sie die Füße dicht zusammen und vermeiden Sie, dass sich während der Drehung, Becken und Beine mitbewegen. Drehen Sie nun Ihren Oberkörper nach einer Seite soweit wie Sie können, Sie können die Dehnung erhöhen, wenn Sie an die die Rückenlehne des Stuhls fassen und leichten Zug ausüben. Der Kopf sollte dabei ebenfalls, soweit wie möglich nach hinten gedreht werden.

Halten Sie die Dehnung bis zu einer Minute und wenden Sie den Drehsitz zwischen 2- und 4- mal in jede Richtung an, wobei Sie Ihren Oberkörper zwischendurch kurz lockern.

Weitere Übungsanleitungen mit Bildern finden Sie auf folgender Internetseite www.philognosie.net.

Quellen:

http://www.menshealth.de/health/allg-gesundheit/wie-sie-ihre-rueckenprobleme-loswerden.57964.htm

http://www.philognosie.net/index.php/article/articleview/371/1/

 

Wenn der „Hahn“ tropft

Welcher Mann kennt das nicht: Auf der Kneipentoilette hat man für ausgiebiges Urinieren keine Zeit, weil hinter einem schon der Nächste drängt, an Autobahnraststätten muss man für sein Geschäft obendrein noch bezahlen und beim Pinkeln auf die nächstgelegene Grünfläche sollte man sich sputen, um keine Ordnungswidrigkeit zu begehen. Einige Männer haben den Akt der Harnentleerung so perfektioniert, dass zwischen dem Öffnen und Schließen des Hosenstalls keine 30 Sekunden vergehen.

Aber Quantität ist nicht alles. Nicht selten kommt es vor, dass das ein oder andere Tröpfchen nicht rechtzeitig den Weg aus der Harnröhre findet und letztendlich im Slip landet. Wie unangenehm! Wie Sie dieses Malheur in Zukunft vermeiden können, beschreibt der Urologe und Hochschulprofessor Bo Coolsaet in seinem Buch „Der Pinsel der Liebe“.

„Es ist sehr einfach und gibt sogar zwei Methoden. Man kann entweder die Muskeln des Beckenbodens durch regelmäßiges Zusammenziehen trainieren, durch Anspannen und anschließendes Entspannen, wie wir auch unsere Oberarmmuskeln beim Gewichtheben üben. […]

Wer jedoch eine sofortige Besserung erreichen möchte, sollte den guten Rat beachten nach dem Wasserlassen den Penis nicht mehr – wie allgemein üblich – zu schütteln, sondern den Kanal hinter dem Hodensack zu leeren. Das geschieht durch leichten Druck mit dem Finger […].“ (Coolsaet 1999, S. 107)

Sie sollten ruhig mit diesen beiden Methoden experimentieren. Im Übrigen hat das Nachtropfen des Mannes im Alter vor allem damit zu tun, dass Muskelgruppen um die Harnröhre erschlaffen, diese dadurch weniger zusammengehalten wird und sich so in einem kleinen Reservoir beim Wasserlassen Urin sammelt. In einigen Fällen können Harnabflussstörungen aber auch auf Prostatabeschwerden hindeuten. An dieser Stelle ist der Gang zum Urologen unerlässlich.

Quelle:

Coolsaet, Bo: Der Pinsel der Liebe. Leben und Werk des Penis. 1. Auflage, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1999.

Depressionen – Tipps für Betroffene

Depression leitet sich von lat. deprimere ab und bedeutet soviel wie „niederdrücken, herabdrücken“. Die Depression ist eine sehr ernst zu nehmende Krankheit, wissenschaftlichen Studien zufolge leiden in Deutschland etwa 50 % der Bevölkerung direkt als Betroffener oder indirekt als Angehöriger darunter, ca. 15 % der Menschen mit schweren Depressionen begehen einen Selbstmordversuch – Tendenz steigend.

Depressionen sind paradoxerweise besonders in den gut situierten westlichen Industrienationen verbreitet. Die Zunahme von Trennungen, Arbeitsplatzverlusten – bzw. wechseln sowie eine immer weniger planbare Zukunft sind offensichtlich Faktoren, die diese Krankheit begünstigen. Mögliche Ursachen von Depressionen sind:

  • Enttäuschungen und Verlustängste
  • Störungen in der Kindheit (Leistungsdruck durch Eltern, Gewalterfahrungen)
  • Traumatische Ereignisse (Familienkonflikte, Scheidungen, Krankheit, Tod)
  • genetische Veranlagungen (depressive Eltern)
  • biologische Ursachen (Mangel an Neurotransmittern)
  • (psycho-)soziale Belastungen (Beruf, Familie, Schwangerschaft)
  • Lebensalter (zwischen 18 und 25 Jahren größte Risikogruppe)
  • Geschlecht (Frauen häufiger betroffen, Männer holen auf)

Depressionen haben unterschiedliche Erscheinungsformen und treten häufig im Zusammenhang mit anderen psychischen Erkrankungen auf.

Die so genannte schwere Depression kennzeichnet sich u.a. wie folgt:

  • dauerhafte Niedergeschlagenheit
  • Interessen- und Antriebslosigkeit
  • veränderter Appetit (Gewichtszunahme oder -abnahme)
  • erhöhtes Schlafbedürfnis durch Schlafstörungen
  • starke Verminderung oder Verschwinden der sexuellen Lust
  • Gefühle der eigenen Wertlosigkeit, Suizidgedanken
  • Konzentrationsschwierigkeiten etc.

Um festzustellen, ob Sie möglicherweise unter Depressionen leiden und professionelle Hilfe benötigen, können Sie im Internet unter folgendem Link einen kurzen Depressions-Test durchführen: http://www.depressionen-depression.net/goldberg/goldberg-test.htm. Der Test ersetzt jedoch nicht die Diagnose durch einen Arzt oder Psychotherapeuten, sondern zeigt lediglich eine Tendenz an.

An dieser Stelle nochmals der Appell, dass Depressionen oft unterschätzt bzw. sich selbst nicht eingestanden werden, dennoch einer dringenden Behandlung bedürfen. Ansprechpartner kann sowohl ihr Hausarzt, aber auch jeder Psychotherapeut oder Psychiater sein. Diese werden anschließend alles Notwendige veranlassen. Im Übrigen ist Ihre gesetzliche Krankenkasse dazu verpflichtet, im Falle einer Erkrankung die Behandlungskosten zu übernehmen.

Das können Sie tun, wenn Sie bemerken, dass Sie depressiv sind. Die Tipps stammen von der Internetseite http://www.depressionen-depression.net/betroffene-einer-depression/tipps-bei-depressionen.htm. Allerdings sollte Sie das nicht daran hindern, einen Fachmann/eine Fachfrau aufzusuchen!

  • „Versuchen Sie, die negativen Gedanken, die Sie in sich haben, nicht so ernstzunehmen. Machen Sie sich klar, daß diese Gedanken nur existieren, weil Sie diese Erkrankung haben.
  • Versuchen Sie, aktiv zu bleiben. Geben Sie sich nicht den depressiven Stimmungen hin. Wenn sich Ihr Geist ausschließlich den negativen Gedanken widmet, entsteht eine Spirale, die Sie immer weiter in die Depression treibt. Beschäftigen Sie sich also mit positiven Dingen, versuchen Sie, unter Menschen zu gehen, treffen Sie Freunde. Eine weitere Möglichkeit ist es, Sport zu treiben oder sich anderen Hobbies zu widmen.
  • Tun Sie nur so viel, wie Sie auch zu leisten fähig sind. An einer Depression erkrankte Menschen sind, wie alle kranken Menschen, nicht mehr voll leistungsfähig. Setzen Sie sich also keine zu hohen Ziele, denn wenn Sie diese nicht erreichen, bildet sich wieder eine Spirale, die Sie weiter in die Depression zieht. Nehmen Sie sich also nur Sachen vor, die Sie auch wirklich zu leisten fähig sind. Wenn Sie diese Ziele dann erreicht haben, loben Sie sich dafür.
  • Viele Depressive ziehen sich immer mehr aus der Umwelt zurück. Versuchen Sie unbedingt, das zu vermeiden. Halten Sie Kontakt zu Ihren Freunden und Ihrer Familie.
  • Lernen Sie, die Anzeichen für einen depressiven Anfall zu erkennen. Wenden Sie sich an einen Arzt, wenn Sie ein Anfall zu überwältigen droht.
  • Seien Sie geduldig mit sich selbst, geben Sie sich nicht selbst die Schuld, daß es Ihnen schlecht geht. Eine Depression kann unter Umständen mehrere Jahre lang andauern. Eine Behandlung unter ärztlicher Aufsicht ist dringend zu empfehlen!“

Weitere Hintergrundinformationen zu Symptomen, Behandlungs-/Therapiemöglichkeiten und weiterführende Tipps finden Sie auf der Internetseite: http://www.depressionen-depression.net/.

Quellen:

http://www.depressionen-depression.net/

http://www.depressionen-depression.net/ursachen-von-depressionen/ursachen-einer-depression.htm

http://www.depressionen-depression.net/betroffene-einer-depression/tipps-bei-depressionen.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Depression

 

 

Onanieunterricht

Ist es noch nicht allzu weit entfernt, dass innerhalb der Gesellschaft Selbstbefriedigung als schwere seelische Störung mit schwerwiegenden Folgen, ja sogar als schandhafte Sünde bezeichnet wurde. Bei aller sexuellen Aufklärung ist Selbstbefriedigung allerdings auch heute noch ein Tabuthema, obwohl ein Großteil der Bevölkerung masturbiert. Laut einer Umfrage von Bravo.de, befriedigen sich 76 % der Mädchen und 96 % der Jungen regelmäßig selbst.

Sich selbst zu stimulieren hat viele Funktionen, die medizinische Notwendigkeit jedoch dafür zu plädieren, besteht ebenso wenig, wie dagegen vorzugehen.

In der Sexualtherapie betrachtet man Masturbation als Voraussetzung um Sex richtig zu lernen. In Ihrem Ratgeber „Die Kraft der männlichen Sexualität“ (2004), beschreiben Peter Schröter und Charles Meyer u.a., wie man durch Onanie sein eigenes sexuelles Empfinden kennenlernt und ein guter Liebhaber wird.

In Anlehnung an dieses Buch, möchten wir Ihnen dazu einige Anreize zum Ausprobieren geben.

  • Masturbieren kann Männern, die zu früh zum Orgasmus kommen, dabei als Trainingsmethode dienen, den Punkt bewusst hinauszuzögern. Die Technik heißt „Stop and go“, also sich selbst bis nahe an den Höhepunkt zu stimulieren und diesen Punkt kennenzulernen.
  • Wenn Sie Ihren Penis stimulieren, versuchen Sie zu erkennen, wann sich der Punkt ohne Wiederkehr (vor dem Orgasmus) ankündigt. Kurz bevor Sie das Pulsieren Ihres Gliedes spüren, hören Sie auf und entspannen sich.
  • Nun heißt es sich zu entspannen, atmen Sie tief durch, öffnen Sie die Augen und steigen Sie aus der sexuellen Erregung aus. Viele Männer spannen beim Onanieren Bauch, Hintern und Oberschenkel an, diese Verspannung gilt es nun bewusst zu lösen.
  • Hilfreich ist es dabei, die Beckenbodenmuskulatur, welche sich zwischen Steiß- und Schambein befindet, anzuspannen. Versuchen Sie beim Aufhören den Beckenboden anzuspannen, den After einzuziehen und mit einem tiefen Atemzug die Erregung hinauf in den Körper zu ziehen.
  • Das gezielte Anspannen der Beckenbodenmuskulatur ist, mag zunächst einen ungewohnten Willensakt darstellen und erfordert Training. Tipps hierzu finden Sie auf folgendem Link: http://maennergesundheit.info/pdf/IC-Training.pdf (Prof. für Männergesundheit Dr. Sommer). Sie können dies auch im Alltag trainieren, wenn Sie täglich beim Urinieren versuchen, mehrmals kurz den Urinstrahl zurückzuhalten, bevor Sie sich vollkommen entleert haben.
  • Lernen, nicht beim ersten Rubbeln zum Orgasmus zu kommen und alles auf den Penis zu konzentrieren, sondern die Erregung bis ins Herz hinauf zu ziehen, wird Ihre Empfindungen vervielfältigen. Allerdings wird Ihnen das nicht auf Anhieb gelingen, dafür brauchen Sie Geduld und Ausdauer.
  • Jetzt, wo die Lust im Penis am Abklingen ist, aber sich dafür auf den Körper verteilt hat, können Sie wieder von vorne beginnen. Jeweils kurz vor dem Höhepunkt sollten Sie bewusst Aussteigen und Luft holen. Das können Sie nach einigem Üben im Grunde endlos vollführen, ohne einen Orgasmus zu bekommen.
  • Die Maxime heißt nicht, so schnell wie möglich durch heftige Masturbation zu kommen, sondern so lange und entspannt wie möglich zu genießen.
  • Es gibt viele Wege Ihre Eichel, das erogene Zentrum, zu masturbieren. Kontraproduktiv ist sie mit einem sehr harten Griff zu stimulieren oder dabei die Oberschenkel zusammenzupressen. Hierbei kann es sein, Sie überreizen Ihren Penis oder vermissen dann beim Geschlechtsverkehr den gewohnt starken Druck.
  • Um ein guter Liebhaber (für sich und seine Partnerin) zu werden, sollten Sie lernen, von beim Onanieren von Phantasien loszulassen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Empfindungen im ganzen Körper, nicht nur im Penis.
  • Streicheln Sie mit der einen Hand die Passage Geschlecht-Bauch-Herz, während die andere am Penis ist. Scheuen Sie nicht davor sich zu räkeln und zu stöhnen.
  • Auch Männer können über lange Zeit in hoher Erregung entspannt dahinfließen und dabei die Wollust mit allen Sinnen genießen.

Quelle:

Schröter, Peter A.; Meyer, Charles: Die Kraft der männlichen Sexualität. Zürich: Pendo 2004, S. 117 – 120.

Romantisches Dessert für zwei

Liebe geht ja bekanntlich nicht nur durch Kopf und Herz, sondern auch durch den Magen. Das liegt zum einen daran, dass bestimmten Nahrungsmitteln wie Pilze und Erdbeeren eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird, zum anderen trägt die besondere Atmosphäre dazu bei, sich selbst sowie den Partner/die Partnerin für eine liebevolle Zuwendung empfänglich zu machen.

Sie müssen kein Sternekoch sein, um den geeigneten Rahmen zu schaffen. Bereits die Geste an sich, stellt eine exklusive Wertschätzung Ihres Partners/Ihrer Partnerin dar. Sie werden staunen wie stimmungsvoll eine geschmackvolle Tafeldekoration, schummriges Kerzenlicht, angenehme Hintergrundmusik und eine romantische Nachspeise sein können.

Das Rezept für die Zubereitung eines verführerischen Desserts erhalten Sie hier.

Feigen mit Orangensirup für zwei Personen

Sie benötigen:

2 ungespritzte Orangen, ½ Zitrone, 100 g Puderzucker, 6 reife blaue Feigen, 50 ml Schlagsahne (aus dem Becher), ½ Vanillezucker, geraspelte Schokolade

Zubereitung:

  • Zuerst reiben Sie die Orangenschale mit einer Küchenraspel ab. Anschließend geben Sie das Fruchtfleisch mit dem gepressten Zitronensaft und dem Puderzucker in einen Topf. Erhitzen Sie das Ganze bei mäßiger Hitze, so dass eine Art Sirup entsteht.
  • Nun waschen Sie die Feigen ab, lassen sie abtropfen und schneiden sie in Viertel. Garnieren Sie anschließend den Teller mit den Feigenstücken und gießen Sie den heißen Orangensirup darüber. Zum Abschluss decken Sie alles mit Frischhaltefolie ab und lassen es wenigstens zwei Stunden ziehen.
  • Vor dem Servieren noch die Sahne mit dem Vanillezucker steif schlagen, den Feigenteller mit der Sahne und der geraspelten Schokolade anrichten. Fertig.

Weitere Dessert-Rezepte erhalten Sie auf: http://www.apotheken-umschau.de/rezepte

Quelle:

http://www.gesundheitpro.de/Suesse-Verfuehrer-Romantische-Desserts-Rezepte-A051102IRMAP018097.html

Wenn einen der Stress fast auffrisst

Es gibt Tage an denen man abends im Bett liegt und innerlich noch so angespannt ist, dass einen das Einschlafen unmöglich erscheint, obwohl es dringend nötig wäre. Stress ist ein alltäglicher Begleiter im Berufsleben geworden und auch in der vermeintlichen Freizeit ist man hektisch aufgewühlt und wälzt Probleme.

Durch Stress gerät das menschliche Wohlbefinden, welches sich aus körperlichen, seelischen und geistigen Anteilen besteht, aus dem Gleichgewicht. Dauerhafte Anspannung kann nicht zuletzt auch medizinische Beschwerden hervorrufen, im Extremfall sogar das Herzinfarktrisiko erhöhen.

Stress im Alltag wird sich zwar kaum vermeiden lassen und hat in Krisensituationen auch eine biologische Funktion, dennoch sollten Sie folgende Tipps beachten, um ihn gut zu bewältigen.

Seelische Entspannung

Eine einfache, aber zugleich wirksame Methode ist, sich zwischendurch kurze Auszeiten zu gönnen, in denen man mal am Arbeitsplatz für wenige Momente die Seele einfach baumeln lässt. Der kurze Gang an die frische Luft, das Zurücksinken in den Bürostuhl oder das Denken an sich und ein schönes Wochenenderlebnis können helfen, die innere Anspannung kurz zu vergessen.

Hohe berufliche Anforderungen sind sicherlich eine Herausforderung, aber im Dauerzustand schaden sie oft nur der Seele. Reißen sie nicht jede neue Aufgabe an sich, sondern versuchen Sie auch mal „nein“ zu sagen und Dinge an andere weiterzugeben.

Kleine Rituale, die Ihnen Freude bereiten, können Ihnen zusätzlich helfen, den Stress zu bekämpfen. Süßigkeiten oder das Aufdrehen der Lieblingsmusik sind da manchmal echte Seelentröster.

Eine positive Atmosphäre schaffen

Haben Sie ein eigenes Büro, arbeiten Sie zu Hause oder besitzen Sie nur ein Regalfach – schaffen Sie sich je nach Möglichkeit einen Arbeitsplatz an dem Sie sich wohlfühlen. Dazu können Sie etwa Poster und Bilder ihrer Familie oder Ihres Hobbys anbringen, für angenehmen Duft sorgen, Pflanzen oder einen sonstigen vertrauten Gegenstand aufstellen. Nicht nur an stressigen Tagen, auch allgemein ist es Ihrer Gemütslage zuträglich, wenn Sie auf Arbeit Bezüge zum Privatleben herstellen können.

Frust ableiten

Oft geschehen Sachen, die Sie rasend machen, beispielsweise wenn Ihr Kollege nach der 20. Erklärung immer noch nicht kapiert, was er zu tun hat. Versuchen Sie die innere Wut nicht drinnen zu behalten und runterzuschlucken. Oft hilft einfach mal gepflogen den Dampf abzulassen, indem Sie ein Stück Papier zerknüllen oder wenn Sie ungestört sind: schreien Sie den Mist ruhig raus.

Ruhe schaffen

Arbeiten ist viel, aber nicht alles. Gönnen Sie sich in Ihrer Freizeit mal Phasen der völligen Ruhe und Entspannung. Viele meinen, Sie müssen ihr ganzes Adrenalin, das sich am Tage angestaut hat, im Fitnessstudio oder im Schwimmbecken rauspumpen. Ohne Zweifel Sport ist ein gesunder Ausgleich, aber er ersetzt nicht die Ruhephasen, die im Übrigen auch Leistungssportler einhalten.

Vielmehr sollten Sie regelmäßig entspannter Musik lauschen, ein langes Bad nehmen oder wieder mal ein Buch lesen, was zudem noch Ihren Horizont erweitert.

Sport und Bewegung

Sport belebt Geist und Körper. Neben passiver Stressbewältigung, z.B. Ausruhen oder Lesen, sollten Sie Ihrem Körper regelmäßig in Bewegung halten. Ob Sie dabei Marathon laufen, Schwimmen gehen oder Ballsportarten betreiben ist nebensächlich. Zwei bis dreimal die Woche eine Stunde leichten Sport, stärkt nicht nur nachweislich Ihr Herz-/Kreislaufsystem, sondern bewirkt auch die Ausschüttung von Glückshormonen (Endorphinen) und lässt Sie Ihre innere Anspannung zumindest für die Dauer der Aktivität in den Hintergrund treten.

Essen als Balsam

Besonders bei psychischem Stress greifen nicht wenige Menschen auf Nikotin oder Alkohol zurück, welche Linderung verschaffen sollen. Tatsächlich hält die Wirkung, wenn überhaupt, nur kurzzeitig an, schadet über dem noch Ihrer Gesundheit und macht Sie reizbarer.

Viel Obst und Gemüse, Haferflocken und besonders Bananen sind ausgezeichnete Vitamin-B1- sowie Vitamin-B2-Lieferanten, welche der gestresste Körper dringend benötigt. Auch Sonnenblumen- und Kürbiskerne sind als Nervennahrung sehr zu empfehlen, da Sie so Ihr Magnesium-Reservoir wieder auffüllen können.

Quelle:

http://www.mans-world.de/2008/08/07/antistress-die-drei-saulen-des-wohlbefindens-das-antistressprogramm/

Pflegen Sie Ihren Intimbereich

Regelmäßiges und richtiges Waschen der Intimzone ist wichtig um gegen Krankheitserreger und unangenehmen Geruch vorzubeugen. Einige wenige Tipps sollen Ihnen dabei helfen, Ihren Genital- und Afterbereich angemessen zu pflegen. Auch hier gilt die Devise: „Weniger ist oft mehr.“

  • Sie sollten Penis und After aller ein bis spätestens zwei Tage waschen. Durch täglich mehrmaliges Waschen erreichen Sie genau das Gegenteil: Der natürliche Schutzmantel der Haut wird geschwächt, die Anfälligkeit für Infektionen und Hautirritationen nimmt zu.
  • Benutzen Sie klares lauwarmes Wasser und eine milde pH-neutrale Waschlotion (Fachärzte empfehlen auch ganz auf diese zu verzichten). Wichtig: Stark parfümierte und Waschgels mit einem hohen pH-Wert sind für die Intimhygiene überhaupt nicht geeignet.
  • Ziehen Sie beim Waschen des Penis die Vorhaut zurück und spülen sie gründlich Eichel, Falten und Hautfurchen aus. Dadurch entfernen Sie das käsige Smegma, welchem nachgesagt wird bei Männern Prostatakrebs und bei Frauen Gebärmutterkrebs hervorzurufen.
  • Achten Sie darauf, sich von vorne nach hinten zu arbeiten. Am besten mit einem Waschlappen. Beginnen Sie mit Penis und Hodensack, anschließend waschen Sie weiter in Richtung After. So verhindern Sie eine Übertragung von Krankheitserregern aus dem After in den Genitalbereich.
  • Vergessen Sie nicht sich nach dem Waschen gründlich abzutrocknen, Bakterien und Pilze siedeln sich besonders gern in feuchtwarmer Umgebung an. Auch hier gilt, stets von den Genitalien in Richtung After abtrocknen. Am besten Sie verwenden zwei Handtücher, jeweils für den Genitalbereich und den Rest des Körpers.
  • Unerlässlich für die Intimhygiene ist das tägliche Wechseln ihrer Unterhose!
  • Nach Aktivitäten bei denen sie stark geschwitzt haben, sollten Sie sich anschließend duschen und ihre Bekleidung wechseln. Für Unterwäsche eignen sich saugfähige Stoffe wie Baumwolle, verzichten Sie auf Synthetik.
  • Spezielle Intimreinigungsmittel, -deos und Feuchttücher sollten sie nur in Ausnahmefällen verwenden. Dadurch ersetzen Sie übrigens nicht die tägliche Wäsche.

Quellen:

http://www.menshealth.de/vorsorge-waschen-trocknen-tasten.15880.htm

http://www.bravo.de/online/render.php?render=17500

Trainieren Sie Ihre grauen Zellen

Das menschliche Gehirn besitzt rund 200 Milliarden Nervenzellen, täglich sterben Tausende davon ab, zusätzliche Faktoren wie Stress, Lärm und übermäßiger Alkohol- bzw. Drogenkonsum beschleunigen das Absterben. Nur gut, dass der Mensch seine Gehirnleistung noch nicht mal ansatzweise ausnutzen. Hinzu kommt die wissenschaftliche Erkenntnis, dass sich Nervenzellen unter Einschränkungen wieder neu bilden können.

Ihre grauen Zellen brauchen allerdings stetig Nahrung, sonst verkümmern sie, genauso wie sich Muskeln zurückbilden, wenn man nicht mehr trainiert. Unterforderung und Überforderung bekommen unserem Gehirn nicht gut. Daher erhalten Sie nun Tipps, wie Sie Ihren Grips angemessen versorgen.

  • Versuchen Sie im Supermarkt im Kopf zu überschlagen, wie viel Sie an der Kasse zahlen müssen. Legen Sie sich einen geistigen Einkaufszettel an, aber stecken Sie für alle Fälle auch einen handgeschriebenen ein.
  • Widmen Sie sich Karten- und Wortspielen. Probieren Sie v.a. neue Sachen aus, um Ihr Gehirn vor anstrengendere Aufgaben zu stellen.
  • Kreuzworträtsel und Knobelaufgaben können einen manchmal richtig ins Schwitzen bringen, bringen wir unseren Denkapparat doch dadurch in Hochtouren.
  • Häufig fällt es uns schwer, uns Dinge und Namen einzuprägen. Eine gute Übungsmethoden ist es, sich neue Namen im Berufs- oder Privatleben sofort einzuprägen. Dazu sollten Sie ihn mehrmals wiederholen und am besten in Gespräche einbinden. Ansonsten passiert das gleiche wie mit alten Akten, sie verstauben und lassen sich nicht mehr auffinden.
  • Gehirntraining lässt sich durchaus mit körperlichem Training vergleichen, es strengt an, verbrennt Energie und führt zu höheren Leistungen. Sie müssen es aber nicht übertreiben mit dem täglichen Pensum, 5-10 Minuten reichen aus, schließlich benutzen wir unser Gehirn ja meist auch im Alltag.
  • Das unser Gehirn mit dem Alter nachlässt ist nichts Neues. Prinzipiell lässt sich sein Leistungs-Potential jedoch bis zum Lebensende auf einem hohen Niveau ausschöpfen. Wir müssen es nur nutzen!

Spermageschmack

Tipps zur Veränderung des Spermageschmacks

Das dickflüssig-weiße Sperma besteht neben den Spermien aus Sekreten von Prostata und Samenbläschen sowie dem Kohlenhydrat Fructose um die Energiezufuhr für die Spermien sicherzustellen. Die Sekrete dienen den Spermien als Schutz und Transportmittel. Außerdem befindet sich im Sperma zusätzlich eine Art Antibiotikum, das Krankheitserregern den Garaus machen soll.

Die Zusammensetzung des Ejakulats ist tageszeitenabhängig, so dass tagsüber anteilsmäßig mehr Spermien und nachts mehr Samenflüssigkeit darin enthalten sind. Bei einer Ejakulation wird durchschnittlich ein Teelöffel Sperma ausgestoßen, in dem sich zwischen ca. 100 und 800 Millionen Samenzellen befinden.

Sperma hat beim Auftragen auf die Haut feuchtigkeitsspendende Eigenschaften, brennt jedoch sobald es in Augennähe gerät aufgrund seiner basischen Konsistenz. Der Spermageschmack ist leicht metallisch, da Zink enthalten ist, und lässt wird durch die Nahrungsaufnahme beeinflusst. Hier erfahren Sie wie:

Nahrungsmittel, die den Geschmack des Spermas negativ beeinflussen können:

  • Spargel
  • Hühnerfleisch, rohes Fleisch
  • fetthaltige Nahrung
  • Knoblauch, Zwiebeln
  • Gewürze
  • Milchprodukte
  • Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl
  • Kaffee und Schokolade

Nahrungsmittel, die einen angenehmen Spermageschmack hervorrufen können:

  • Obst (Ananas, Nektarinen, Orangen, Zitronen, Limetten, Grapefruit, Erdbeeren)
  • Gemüse (Petersilie, Koriander , grüne Minze)
  • grüner Tee
  • Süßigkeiten und Apfelsaft
  • Vanilleeis

Außerdem lässt sich beobachten, dass das Sperma eines Mannes, der längere Zeit keinen Orgasmus hatte, einen intensiveren Geschmack und eine festere Konsistenz hat.

Ob und wie auch immer Sie Ihr Sperma beim Sex ins Spiel bringen ist Ihre Sache. Die Gefahr einer Infektion mit sexuell übertragbaren Krankheiten oder gar HIV ist bei Sperma außerordentlich groß.

Quellen:

Godson, Suzi; Agace, Mel: Das Buch vom Sex. Deutsche Ausgabe, Hamburg: Rogner & Bernhard 2003, S. 33/100.

Muskelkrämpfe und Co.

Kennen Sie das auch beim Sport, plötzlich durchfährt Sie ein stechender Schmerz und nichts geht mehr? Vielen Freizeitathleten geht es genauso, sie plagen sich mit Krämpfen und Muskelschmerzen herum, besonders in Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen und Fußball kann man sein Körper sehr schnell überfordern oder ungünstig beanspruchen.

Wir geben Ihnen Tipps, was Sie tun können, wenn Ihr Körper streikt und wie welche Vorbeugemaßnahmen es gibt.

Seitenstechen

Beim Seitenstechen zieht sich das Zwerchfell krampfartig zusammen, dadurch wird die Atmung erschwert und die sportliche Tätigkeit muss meist wegen der starken Schmerzen unterbrochen werden. Der Grund für diese Überreaktion ist falsches und unregelmäßiges Ein- und Ausatmen.

Gegenmaßnahmen:

  • Aktivität unterbrechen
  • Arme hochheben und tief einatmen, beim ausatmen Arme und Oberkörper nach vorne fallen lassen
  • Tiefe Bauchatmung, so dass sich die Bauchdecke merklich hebt und senkt
  • drücken Sie mit der Hand auf die schmerzende Stelle

Vorbeugung:

  • durch die Nase einatmen und dem Mund ausatmen
  • gleichmäßig Atmen (beim Laufen: Zwei Schritte lang einatmen, drei Schritte lang ausatmen)

Muskelkrampf

Häufig treten Krämpfe in Waden oder Füßen auf. Dabei ist es nicht einmal notwendig, dass man die Muskulatur beim Sport überanstrengt hat, häufig treten diese heftigen Muskelkontraktionen auch im Ruhezustand auf, z.B. im Schlaf. Die Hauptursache ist der Mangel an den Elektrolyt-Ionen von Magnesium, Kalium und Natrium. Zudem können Flüssigkeitsmangel und Ermüdungserscheinungen zu einem Muskelkrampf führen.

Krämpfe sind nicht nur schmerzhaft, sondern in bestimmten Situationen zudem auch lebensbedrohlich. Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich mitten auf einem Freigewässer und niemand kann sie hören. Deshalb ergreifen Sie unbedingt folgende Schritte.

Gegenmaßnahmen:

  • versuchen Sie Ruhe zu bewahren
  • der krampfende Muskel muss unbedingt entgegen der Kontraktion (Anspannung) gedehnt werden
  • vermeiden Sie schnelle und kräftige Bewegungen, um neue Krämpfe zu vermeiden
  • schwimmen Sie ruhig zum Ufer und verlassen Sie das Wasser

Vorbeugung:

  • trinken Sie ausreichend (Faustregel: 1 Liter Wasser pro Stunde Sport)
  • nehmen Sie morgens und vor dem Sport mineralstoffreiche Nahrung zu sich (Bananen, Milch, ggf. Magnesiumtabletten)
  • erwärmen und dehnen Sie die beanspruchten Körperregionen vor jedem Sport
  • überanstrengen Sie Ihre Muskulatur nicht und, Krämpfe deuten sich meist durch kurze heftige Muskelanspannungen an

Taube Füße

Besonders bei Ausdauerläufen kann es sein, dass Ihre Füße zunächst kribbeln, sich warm anfühlen und anschließend wie abgestorben wirken. Schuld daran sind häufig zu enges Schuhwerk oder eine falsche Lauftechnik, was dann zu Durchblutungsstörungen im Fuß führt.

Gegenmaßnahmen:

  • legen Sie eine Pause ein
  • ziehen Sie die Schuhe aus
  • bewegen und massieren Sie Ihre Füße um die Durchblutung anzuregen

Vorbeugung:

  • besorgen Sie sich vom Sportfachgeschäft oder Orthopäden das passende Schuhwerk
  • achten Sie darauf, nicht nur auf dem Ballen zu laufen, sondern Ihren Fuß bis zur Ferse hin abzurollen

Muskelkater

Lange Zeit wurde die Ansammlung von Milchsäure in den Muskeln nach anstrengender Tätigkeit als Anlass für den Muskelkater gesehen. Die Sportmedizin hat jedoch herausgefunden, dass es sich hierbei um mikroskopisch kleine Muskelfaser-Risse handelt.

Gegenmaßnahmen:

  • senken Sie Ihr Pensum und begehen Sie nicht den früher häufig propagierten Fehler, die Muskulatur weiterhin stark oder sogar noch intensiver zu belasten
  • bewegen Sie sich schonend und regenerativ
  • Saunabesuche und warme Bäder sorgen für Linderung
  • reiben Sie die betroffene Stelle mit Franzbranntwein ein
  • Inhaltsstoffe des Kirschsafts (Antioxidantien) dämpft die Schmerzen und reduziert den Kraftverlust

Vorbeugung:

  • Dehnübungen beugen laut einer australischen Studie Muskelkater nicht wesentlich vor
  • Einreiben der Muskeln mit Alkohol (Franzbranntwein)

Quellen:

http://www.welt.de/lifestyle/article750249/Nie_wieder_Kraempfe_und_Seitenstechen.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Muskelkater

http://de.wikipedia.org/wiki/Muskelkrampf

http://www.hochpass.uni-hannover.de/~gug/rsa/RS_04_1-Dateien/v3_document.htm

 

Eifersüchtig?

Wenn die Eifersucht einen nicht mehr los lässt!

Der deutsche Philosoph und Theologe Friedrich Schleiermacher hat in einen Zitat treffend die unangenehme Emotion beschrieben, die wir alle kennen und uns in vielfältiger Gestalt begegnet:Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.”

Dieser Satz beschreibt sehr treffend die Situation in der sich viele eifersüchtige Menschen befinden, doch das Gefühl kommt nicht von allein. Erst die Suche nach Dingen, die darauf hindeuten könnten, man wird weniger respektiert, weniger beachtet oder sogar weniger geliebt, lösen einen scheinbar undurchdringlichen Kreislauf sich gegenseitig verstärkender Faktoren aus. Es kommt eins zum anderen, das längere Wegbleiben der Partnerin am Abend kann dann plötzlich unerträgliche Fantasien und Gefühle hervorrufen. Die Reaktion des Gegenübers auf die Konfrontation ist dann oft heftig, ihm erscheint es, als würden ihm zu Unrecht schuldhafte Vorwürfe gemacht usw.

Unterschwellig sind bei Eifersucht noch viele andere Motive im Spiel, wie Machtansprüche, Gewalt, Aggressionen, Verlustängste und Hilflosigkeit. Das hochexplosive Gemisch aus Machtanspruch und Angst entlädt sich häufig in ungezügelten Eifersuchtsszenen. Nicht nur die nach außen gerichteten Gefühlsergüsse sind heftig, besonders destruktiv ist nach innen gerichtete Eifersucht, die nicht mit dem Umfeld kommuniziert werden kann. Das kann sogar bis zu suizidalen Gedanken führen.

Was kann man dagegen tun, wie wird man die zehrenden Emotionen und Gedanken wieder los? Ein Wundermittel gibt es nicht und von heute auf morgen erreichen Sie gar nichts. In erster Linie müssen Sie lernen konstruktiv zu kommunizieren, mit sich selbst, dem Objekt der Eifersucht und Menschen, denen Sie nahe stehen. Das wichtigste können Sie im Folgenden weiterlesen.

  • Der erste Schritt ist, sich einzugestehen, dass man eifersüchtig ist. Sie müssen erkennen, dass nicht jeder Zorn auf andere gerecht ist. Gespielte Gleichgültigkeit trotz eines flauen Gefühls im Magen, deutet nicht selten auf Eifersucht hin.
  • Sie sollten sich darüber klar sein, dass Sie mit diesen Gefühlen keine positiven Ergebnisse erreichen können. Eifersucht wirkt zerstörerisch und das oft einschneidend.
  • Versuchen Sie durch innere Zwiesprache im nächsten Schritt zu ergründen, was die Eifersucht bei Ihnen ausgelöst hat und welches der wahre Hintergrund ist. (Soll ich etwas an mir verändern und habe Panik davor? Ist mein Partner oder meine Partnerin mein einziger Lebensinhalt und erscheint mir mein Leben wertlos ohne ihn oder sie?)
  • Suchen Sie nach Beweisen für Ihre Gedanken: Woher wissen Sie, dass Ihr Partner/Ihr Partnerin andere Menschen attraktiver findet oder fremdgeht? Wenn dem so wäre, würde das automatisch bedeuten auch, dass Sie selber weniger liebenswert sind?
  • Achten Sie auf Ihre Fantasien und verlieren Sie sich nicht in wüsten Spekulationen. Versuchen Sie Ihre Katastrophenfantasien zu durchbrechen, indem Sie sie durch Bilder ersetzen, in denen Sie sich mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin wohlfühlen.
  • Stärken Sie Ihr Selbstwertgefühl! Werden Sie sich Ihrer positiven Seiten bewusst, seien Sie selbstbewusst. Nur wenn man sich selbst für liebenswert hält, kann man dem anderen glauben, dass man geliebt wird.
  • Versuchen Sie nicht Ihren Partner/Ihre Partnerin zu kontrollieren oder Ihr Verhalten zu reglementieren, um ihn oder sie an vermuteter Untreue zu verhindern. Sie quälen sich dadurch nur selbst und geben sich mitunter auch noch lächerlich.
  • Behandeln Sie Ihren Liebsten/Ihre Liebste nicht als Ihren persönlichen Besitz, in der Liebe bedeutet Loslassen manchmal mehr als Festhalten.
  • Suchen Sie sich Aktivitäten, die Sie auch gerne allein betreiben. Machen Sie sich nicht abhängig von Ihm/Ihr und haben Sie dennoch eine schöne Zeit. Treffen Sie sich auch malalleine mit Freunden oder Bekannten.
  • Achten Sie auch im Alltag auf Kleinigkeiten, die Ihnen zeigen können, dass Sie geliebt werden.
  • Eifersucht ist kein Eingeständnis persönlichen Versagens, es ist vielmehr ein Gefühl, was man erlernt hat. Sie brauchen deswegen keine Schuldgefühle haben, es gibt Möglichkeiten, (auch krankhafte) Eifersucht loszuwerden (s.u.)!
  • Versuchen Sie nun, da Sie Ihre Beweggründe besser kennen, miteinander ins Gespräch zu kommen, wenn es Ihnen nichts ausmacht, ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu. Das kann Ihnen helfen, die Sache zu entspannen.
  • Wenn Sie nicht in der Lage sind miteinander zu reden, dann schweigen Sie miteinander, indem Sie Blickkontakt herstellen. Achten Sie auf die Körpersprache und stellen Sie vielleicht Kontakt her durch leichtes Berühren oder Streicheln.
  • In einer Partnerschaft kann es Ihnen helfen, miteinander Liebe und Zärtlichkeit auszutauschen, um sich gegenseitig der Zuneigung zu versichern, auch in schweren Tagen. Anschließend fällt Ihnen auch das Reden über Ihre Sorgen und Ängste leichter.
  • Der Satz: “Ich bin eifersüchtig. Ich habe Angst, Dich zu verlieren.”, kann selbst extremste Eifersucht entschärfen, da man dem Partner/der Partnerin somit auch die Gründe für sein Verhalten mitteilt.
  • Eifersucht in einem gesunden Maße hat sicherlich auch eine positive Funktion, auf Dauer wird sie jedoch wahrhaftig zur Sucht mit schlimmen Folgen, bis hin zu heftigen Krisen und zur Trennung. Das darf nicht sein!
  • Mit einem klärenden Gespräch ist es oft nicht getan. Sie werden mitunter auch weiterhin einem Vergewisserungszwang ausgesetzt sein, der ständig nach bestimmten Verhaltensweisen sucht und diese deutet. Wenn Sie das Gefühl haben alleine nicht damit klar zu kommen, dann suchen Sie Beistand durch Ihre Freunde oder Ihnen nahestehende Personen. Es ist eigentlich sehr simpel, aber es hilft!
  • Eine weitere Möglichkeit sich Hilfe zu holen, bietet das Internet. Es existieren viele Seiten, Foren, Communitys und Beratungsangebote sozialer Vereine, wo Sie Unterstützung finden.
  • Auch kostenlose Sorgentelefone (0800/1110111 und 0800/1110222) können Ihnen weiterhelfen.
  • Wenn Ihnen das alles nicht weiterhelfen kann, dann scheuen Sie sich nicht davor, einen Psychologen oder Paartherapeuten aufzusuchen.

Quellen:

http://www.selbsthilfe-beratung.de/eifersucht.html

http://www.beratung-therapie.de/home/index_trennung_scheidung.html?/

beziehungskonflikte/eifersucht/eifersucht.html

Tipps zur Geburtsvorbereitung

Frauen werden schwanger, Männer auch!

Für Schwangere werden durch Kliniken, selbstständige Hebammen und Mütterzentren Geburtsvorbereitungskurse angeboten, in denen spezielle Atem- und Entspannungstechniken zur Vorbereitung auf die Entbindung sowie Informationen zum Umgang mit dem Neugeborenen vermittelt werden. Je nach Einrichtung ist es auch Männern gestattet Ihre Partnerin zu begleiten, allerdings bezahlen die Krankenkassen nur den die Teilnahmegebühren für die Schwangere, nur wenige unterstützen auch die werdenden Väter.

Für Ersteltern ist so ein Geburtsvorbereitungskurs unbedingt zu empfehlen, da die wenigsten ahnen, was während der Geburt und danach auf sie zukommt. Außerdem hat man so die Chance sich mit anderen Eltern auszutauschen.

Speziell für Männer sind in den vergangenen Jahren deutschlandweit eine Reihe von Angeboten entstanden, welche die Anteilnahme an der Schwangerschaft aus der Perspektive der werdenden Väter thematisieren. Diese so genannten Vaterabende besitzen u.a. folgende Inhalte:

  • „Höhen und Tiefen“ in der Schwangerschaft
  • die Veränderung der Partnerschaft
  • Finanzierung, staatliche Unterstützungsleistungen
  • Sorgerecht
  • Männer in Elternzeit
  • Anwesenheit und Rolle bei der Geburt
  • die neue Situation mit dem Kind
  • Tipps und Tricks zur Versorgung des Babys
  • Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Freundeskreis
  • Beziehungs-, Erziehungskrisen
  • Geschwister

Ansprechpartner für Vaterabende erfahren Sie bei Männerberatungsstellen, Frauenärzten, Kliniken und Hebammehäusern.

Innerhalb von Dresden bietet der Männernetzwerk e.V. entsprechende Kurse regelmäßig an. Infos unter:

http://www.maennernetzwerk-dresden.de/web2/pages/projekt/view.php?pid=13&iid=20

Quellen:

http://www.maennernetzwerk-dresden.de/web2/pages/projekt/view.php?pid=13&iid=20

http://www.babyclub.de/cms~Mode~Master~ID~8716465.asp

 

 

Mediterrane Ernährung

Gesünder leben durch mediterrane Ernährung

Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO hat gezeigt, dass die Ernährung in den Mittelmeerländern Spanien, Griechenland, Frankreich, Italien die Häufigkeit von Krebserkrankungen, Herz-/Kreislaufstörungen sowie Übergewicht senkt. Weitere medizinische Untersuchungen sind zu ähnlichen Ergebnissen gekommen.Durch eine Ernährungsumstellung nach dem Vorbild mediterraner Essgewohnheiten, können Männer das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden und an Prostatakrebs zu erkranken, verringern.

Der Inhaber des Lehrstuhls für Männergesundheit, Prof. Frank Sommer weist in diesem Zusammenhang auf 5 Grundsätze hin, die wir für eine gesündere (mediterrane) Ernährung beherzigen sollten.

  1. Mäßig, aber regelmäßig Fleisch – am besten fettarm
    Der Anteil an „rotem“ Fleisch (Schwein, Rind) sollte gering sein – zu bevorzugen sind Lamm, Kaninchen, Geflügel.
  2. Viel Fisch
    Fisch versorgt uns mit Spurenelementen und wertvollen Fetten für unseren Stoffwechsel. Außerdem ist er besonders leicht verdaulich.
  3. Olivenöl, kalt gepresst
    Olivenöl enthält sehr viele ungesättigte Fettsäuren. Hierdurch wird das „gute“ Cholesterin (HDL) erhöht und das „schlechte“ Cholesterin (LDL) gesenkt – ein wirksames Mittel gegen den Herzinfarkt!
  4. Buntes Gemüse, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch
    Gemüse und Obst sind Jungmacher – je mehr, desto besser. Sie wachsen am Mittelmeer überall, aber auch wir können hier durch den Einkauf frischer Waren vom Markt oder Erzeuger aufholen.
  5. Langsame Kohlenhydrate (in Vollkornprodukten, Obst, Gemüse)
    Südländische Teigwaren schmecken gut und werden vom Körper langsam resorbiert. Sie bremsen den Appetit auf Fett und Kuchen.

Quelle: http://www.maennergesundheit.info/maennergesundheit/ernaehrung.html

Kurzer Rückblick

Kurzer Rückblick des Vorstandes der Aids-Hilfe Dresden auf das Jahr 2014.

Das Jahr 2014 geht zu Ende, Zeit auf unsere Arbeit zurückzublicken: Wichtig für die Aids-Hilfe Dresden waren neben der stabilen Nachfrage nach Prävention, Beratung und Begleitung die Gespräche mit den demokratischen Fraktionen des Sächsischen Landtages vor der Landtagswahl zur Umsetzung des sächsischen Aktionsprogramms HIV/Aids uns STI-Bekämpfung. Das hat Niederschlag im Koalitionsvertrag gefunden.

Neue und bewährte Projekte wurden umgesetzt. Zusammen mit dem Gesundheitsamt und dem Lederclub Dresden e.V. gab es vier Testangebote im „Bunker“. Wir organisierten den Workshop „Gut versichert mit HIV?”, eine Schulungsreihe in der Justizvollzugsanstalt, wie jedes Jahr zwei Weiterbildungsveranstaltungen im Pullman Hotel sowie eine Workshop-Serie mit jugendlichen, minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen. Der 1. gemeinsame Workshop mit der HIV-Ambulanz (Uniklinikum) für medizinisches Personal war ein Erfolg. Dem ersten mitteldeutschen Treffen der Positivenselbsthilfe werden weitere folgen. Zum Welt-Aids-Tag waren wir in Pirna, zusammen mit dem CSD Pirna e.V. Wie jedes Jahr spielte die Band MerQury mit Freunden ein Konzert zugunsten der Aids-Hilfe. Vorstandsfrau Sylvia Urban wurde in den Vorstand der DAH wiedergewählt. Wir blicken auf die vielfältigen Ereignisse mit Freude und ein wenig Stolz zurück.

Für die Unterstützung unserer Arbeit möchten wir uns recht herzlich bedanken und würden uns sehr freuen, wenn wir 2015 wieder mit Ihrer Hilfe, vor allem der finanziellen Unterstützung rechnen können…

…Alles Gute für das Neue Jahr!

Ein freundlicher Gruß aus der Aids-Hilfe Dresden
Ricardo Schulze
Vorstandsvorsitzender
der Aids-Hilfe Dresden

Beantragung einer Vater-Kind-Kur

Eltern sind im familiären und beruflichen Alltag vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Wenn darunter die Gesundheit leidet, kann eine Behandlung in einer spezialisierten Kurklinik genau das Richtige sein.

Bei einer Vater-Kind-Kur handelt es sich um eine stationäre Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme, welche sich in der Regel über einen Zeitraum von 3 Wochen erstreckt und von der Krankenkasse übernommen wird. Wenn die medizinischen Voraussetzungen vorliegen, gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf eine Kur.

Eine Vorsorgemaßnahme, wie die Kur, kann beantragt werden, wenn (Alltags-)Belastungen zum Dauerstress führen und die Kraftreserven der Väter aufgebraucht sind. Gesundheitliche Probleme, wie z.B. starke Erschöpfung, Schlafstörungen, Unruhe, Angstzustände, Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-Darm-Störungen und/ oder Herz-Kreislauf-Beschwerden können hier Indikatoren dafür sein, dass die Grenzen der Belastbarkeit erreicht sind und Väter wirksame Unterstützung brauchen.

Im Vergleich dazu stehen bei Reha-Maßnahmen die Versorgung und Verbesserung von Erkrankungsfolgen im Vordergrund. Häufig sind dies psychosomatische Störungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Atemwegserkrankungen sowie Herz-/Kreislaufbeschwerden.

Obwohl die Väter von ihren Kindern begleitet werden können, hat die Kur vor allem die gesundheitliche Genesung und Erholung des Elternteils zum Ziel. Kinder können entweder als gesunde Begleitpersonen mit zur Kur genommen werden – wenn sie zu Hause nicht betreut werden können, eine Trennung bei den Kindern zu psychischen Problemen führen könnte oder die Beziehung zwischen Eltern und Kindern belastet ist.
Alternativ können Kinder auch bei der Kur des Vaters mitbehandelt werden, z.B. bei einer Immunschwäche, Hautkrankheiten oder Verhaltensauffälligkeiten. Hier braucht es ein kurzes Attest des*der Kinderärzt*in. Hier wird also zwischen Begleitkind und Therapiekind unterschieden.

Die Vater-Kind-Kur bietet die Möglichkeit Kraft zu tanken, zur Ruhe zu kommen, die eigene Gesundheit zu stärken und wieder mehr zu priorisieren. Vor allem der Abstand zum (oft stressigen) Alltag spielt hier eine große Rolle. Während der Kur werden sie von verschiedenen medizinischen Fachleuten betreut, meist sind dies Ärzt*innen, Psychologe*innen, Physiotherapeut*innen und zusätzlich Pädagog*innen für die Betreuung der Kinder. Es wird zu Beginn der Kur ein individueller Therapieplan erstellt, der je nach Bedarf z.B. medizinische Behandlungen, Physiotherapie, psychosoziale Einzel- und Gruppengespräche, Bewegungs- und Entspannungstherapien und therapeutische Angebote zur Stärkung der Vater-Kind-Interaktion umfasst. Gemeinsame Aktivitäten tragen dazu bei, die Vater-Kind-Beziehung zu stärken und eröffnen Vater und Kind die Möglichkeit, neue Seiten aneinander zu entdecken.

Als großer Träger von Vater-Kind-Kuren und Mutter-Kind-Kuren zählt das Müttergenesungswerk (MGW). Im Vorhinein kann man sich entscheiden, ob man eine reine Vater-Kind-Kur machen möchte, bei der sich ausschließlich Väter und ihre Kinder in der Klinik befinden. In Frage kommen auch Vater-Kind-Kuren, bei der sich zugleich Mütter mit ihren Kindern in der Klinik aufhalten. Die Väter haben dennoch immer ihre eigene Therapiegruppe.

Alle Kliniken bieten zusätzlich eine pädagogische Kinderbetreuung und einen schulbegleitenden Unterricht für die Kinder an. Die Freizeit kann dann ohne Zeitdruck gemeinsam mit dem Kind verbracht werden.

Im Folgenden haben wir für Sie eine Checkliste mit den wichtigsten Informationen zur Vater-Kind-Kur von der Webseite www.kur.org zusammengefasst.

Wozu eine Vater-Kind-Kur beantragen?

Viele Väter leisten heutzutage den Spagat zwischen Arbeit und Familie. Die Anforderungen in beiden Bereichen steigen, so muss man sich auf der einen Seite ständig beruflich weiterqualifizieren sowie bei gleicher Arbeitszeit mehr Resultate erzielen, auf der anderen Seite stehen die Arbeiten im Haushalt, die Kindesbetreuung und oftmals auch die Pflege der eigenen Eltern. Die Folgen können häufig Überforderung und stressbedingte Erkrankungen sein. Eine Kur verspricht in dieser Situation eine erfolgreiche medizinische Betreuung, welche Sie zudem noch entlastet und die Anwesenheit der Kinder möglich macht.

Rechtliche Grundlage

Stationäre Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen sind in den §§ 24 und 41 Sozialgesetzbuch V geregelt. Der Anspruch auf eine Vater-Kind-Kur setzt voraus, dass eine ambulante Behandlung nicht ausreicht (§ 40 Abs. 1 SGB V), aber eine medizinische Versorgung unbedingt zur Heilung bzw. Linderung erforderlich ist (§27 Abs. 1 SGB V).

Wie kann ich eine Vater-Kind-Kur beantragen?

Sprechen Sie mit Ihrem*r Haus-/ Fachärzt*in über die Möglichkeit einer stationären medizinischen Versorgung. Für Ihr Kind benötigen Sie, bei Behandlungsbedarf, ein entsprechendes Attest von dem*r Kinderärzt*in. Zur Auswahl einer Kureinrichtung setzen Sie sich am besten mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung. Sie haben hier freies Wahlrecht (innerhalb eines gewissen Budgets).

Lassen Sie sich bei Bedarf in einer Beratungsstelle (AWO, Caritas, Diakonie, DRK, Paritätischen etc.) kostenlos und individuell beraten. Oftmals sind diese Beratungsstellen sogenannte Schwangeren- und Schwangerschaftsberatungsstellen – lassen Sie sich von Namen nicht irritieren.

Die Beratungsstellen unterstützen Sie bei Ihrem Kurantrag, bei der Auswahl einer geeigneten Klinik und klären Sie über Ihr Wunsch- und Wahlrecht auf.

Muss ich für eine Kur Urlaub nehmen?

Nein, das müssen Sie keinesfalls. Nach § 10 des Bundesurlaubsgesetzes dürfen medizinische Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen nicht auf Ihren Urlaub angerechnet werden. Die Bewilligung gilt wie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.

Wie alt dürfen die Kinder sein?

Kinder können in der Regel bis zum Alter von zwölf Jahren mitfahren. Für Kinder mit Beeinträchtigungen gibt es keine Altersgrenze.

Finanzierung

Bis auf eine Zuzahlung von 10 € pro Kalendertag übernimmt Ihre gesetzliche Krankenkasse die Kosten voll. Ihr Kind ist generell beitragsfrei. Beim Übersteigen der Zuzahlungsgrenze (1 bzw. 2 % Ihres Jahreseinkommens) werden Sie im Voraus von weiteren Zahlungen befreit. Fahrtkosten müssen Sie ebenfalls nur anteilig mit höchstens 10 € übernehmen.

Kann ich die Kur wiederholen?

Sie können die Kur in der Regel nach vier Jahren wiederholen, wenn Sie aufgrund Ihrer familiären und beruflichen Situation erneut gesundheitlich belastet oder gefährdet sind.

Mehr Hinweise zur Antragstellung und Antworten auf Ihre Fragen bekommen Sie bei Ihrer Krankenkasse, Ärzt*innen oder im Internet.

Katharina Böttger (überarbeitet/aktualisiert Dezember 2023)

Quellen:

https://www.kur.org/vater-kind-kur/vater-kind-kur/

https://www.muettergenesungswerk.de/kur-fuer-mich/vater-kind-kur

https://www.aok.de/pk/leistungen/kuren-reha/mutter-kind-kur-und-vater-kind-kur/

https://www.tk.de/techniker/leistungen-und-mitgliedschaft/informationen-versicherte/leistungen/weitere-leistungen/reha-massnahmen-und-vorsorge-kuren/kuren/kur-beantragen/voraussetzungen-fuer-mutter-oder-vater-kind-kur-2002286?tkcm=aaus

 

 

Partnersuche für „Silver Surfer“

Die ARD/ZDF-Onlinestudie hat ergeben, dass über 60 % der 50- bis 59-jährigen im Internet surfen, von den Über-60-jährigen tun dies immerhin noch reichlich ¼ und der Anteil wächst stetig. Die Kommunikation über das digitale Netz bietet vor allem älteren Menschen die Gelegenheit mit anderen in Kontakt zu kommen, was ihnen aufgrund eingeschränkter Mobilität und einer dürftig ausgebauten Senioren-Infrastruktur oft verwehrt wird. Das soziale Netzwerk vieler betagter Menschen engt sich mit zunehmendem Alter kontinuierlich ein, die Kinder ziehen arbeitsbedingt weit weg, die Wahrscheinlichkeit, das Bekannte und Ehepartner sterben, wächst – kurzum der Alltag spielt sich hauptsächlich in den eigenen vier Wänden ab. Dadurch bestehen natürlich geringe Chancen nach dem Tod des Partners/der Partnerin jemand neuen kennenzulernen.

Für Senioren, die mit dem Internet umgehen können, stellt dieses Medium eine erhebliche Erweiterung des Aktionsradius‘ dar, außerdem ist die Hemmschwelle mit anderen Leuten in Kontakt zu treten geringer als dies in der Öffentlichkeit zu tun.

Singlebörsen erfreuen sich steigender Beliebtheit. Tipps, zur Gestaltung Ihres Online-Profils und was Sie im Falle des ersten richtigen Treffens beachten sollten, lesen Sie im Weiteren.

  • Zu erst müssen Sie sich entscheiden, welche Art von Online-Dienst Sie nutzen wollen. Sie haben die Wahl zwischen kostenfreien Kontaktbörsen, bei denen Sie sich selbstständig ein Profil, bestehend aus Foto und persönlichem Steckbrief, erstellen müssen oder Partnervermittlungsangeboten, die nach Ihren Suchkriterien, gegen eine Gebühr von 100 – 150 €, den passenden Partner/die passende Partnerin aus ihrer Datenbank für Sie ausfindig machen.
  • Beim Erstellen Ihres Profil ist vor allem ein vorteilhaftes Foto gefragt: Sie sollten allein im Zentrum des Bildes in aussagekräftiger Pose festgehalten sein. Vermeiden Sie einen unruhigen Hintergrund, optimieren Sie mithilfe eines einfachen Bildbearbeitungsprogramms (z.B. IrfanView) Helligkeit plus Kontrast und verzichten Sie definitiv unter allen Umständen auf digitale Verfremdungen.
  • Bei der persönlichen Darstellung Ihres Charakters und Aussehens sollten Sie positiv über sich schreiben. Beschönigen Sie nichts, verzichten Sie auf selbstmitleidige Selbstportraits. Ein weiterer Kontaktkiller sind überzogene Anforderungen und Ideale, bleiben Sie realistisch. Ein wenig Selbstironie und Humor an der richtigen Stelle, kann das Ganze auflockern
  • Nun ist es an der Zeit einen Schritt nach vorn zu tun. Ein ansprechendes Profil ist eben nur die halbe Miete. Fassen Sie Mut und sprechen Sie den Menschen an, der Ihnen gefällt. Aufrichtigkeit, eine vertrauensvolle Erscheinung sowie das Interesse beim Gegenüber zu wecken, sind die entscheidenden Faktoren für eine gelingende Kontaktaufnahme. Stellen Sie Gemeinsamkeiten her, erzählen Sie von Ihren Hobbys und wecken Sie in Ihrem Kontaktpartner/Ihrer Kontaktpartnerin die Lust Ihnen zu antworten.
  • Haben Sie jemand gefunden, den Sie gerne in natura kennenlernen möchten, zögern Sie das erste Treffen nicht zu lange hinaus. Je länger und intensiver der Kontakt ist, desto mehr Hoffnungen erwachen in Ihnen, umso bitterer können Sie unter Umständen aber auch enttäuscht werden. Verabreden Sie sich an einem neutralen Ort, wie z.B. in einem gemütlichen Café. Bleiben Sie vor allem Sie selbst und stecken Sie sich nicht zu hohe Erwartungen. So haben Sie auch im Alter gute Chancen Ihr neues Liebesglück zu finden.
  • Bei allen Raffinessen die das World Wide Web so bietet, so birgt es allerdings die Gefahr sich in einer virtuellen Traumwelt zu verlieren, folglich unerfüllbaren Sehnsüchten nachzutrauern. Vernachlässigen Sie nicht Ihre reale Umwelt, gehen Sie unter Leute, pflegen Sie alte Bekanntschaften und entdecken Sie die Natur.

Speziell für Senioren gibt es auf folgenden Webseiten Kontaktbörsen:

www.50plus-treff.de

www.singleboersen-vergleich.de

Quelle:

www.ard.de Ratgeber: “Partnersuche”

Die besten Tipps gegen Flugangst

Nur Fliegen ist schlimmer: Der Puls schnellt hoch und Schweiß bricht aus, vielleicht verkrampft sogar der Magen oder das Herz. Die Diagnose: Flugangst. Die ehemalige Stewardess und jetzige Psychotherapeutin Katharina Thünnihsen schrieb jetzt ihre Diplomarbeit über Flugangst. Und dies sind ihre Tipps:

Entspannen: Beginnen Sie einige Wochen vor dem Flug mit Entspannungsübungen, zum Beispiel mit progressiver Muskelrelaxation. Die ist sogar bei Panik höchst wirksam.

Bewegen: Sport reduziert die Angst. Planen Sie am Flugtag eine halbe Sportstunde ein.

Schlendern: Seien Sie rechtzeitig am Flughafen – das beruhigt ungemein. Nutzen Sie die Wartezeit: Laufen Sie zum Beispiel treppauf und treppab, um Ihr Adrenalin abzubauen.

Ablehnen: Trinken Sie direkt vor dem Start und während des Fluges lieber keinen Kaffee.

Reden: Lassen Sie eine(n) Flugbegleiter(in) am besten schon vor dem Start von Ihrer Flugangst wissen. Vielleicht kann sich ja jemand vom Personal neben Sie setzen und helfen, den für Sie ungewohnten Geräuschcocktail im Flugzeug einzuordnen.

Ablenken: Beruhigen Sie sich mit den Fakten: Das Flugzeug ist das sicherste Verkehrsmittel. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen, liegt bei 1:4.600.000. Ein Verkehrsflugzeug ist ein Segelflieger mit Triebwerken. Selbst wenn alle ausfielen, könnte es in 10000 Metern Höhe voll steuerbar noch zirka 200 Kilometer gleiten. Ein Versagen aller Triebwerke aus technischen Gründen ist bisher niemals vorgekommen (Wahrscheinlichkeit 1:1 Milliarde).

Hören: Nehmen Sie die Fluggeräusche einfach mit nach Hause, um sich in gewohnter Umgebung langsam daran zu gewöhnen: Auf einer CD erklärt ein Pilot alle Geräusche, eine Psychotherapeutin lehrt Entspannungsübungen („Fliegen – hören und verstehen, Fluggeräusche und Entspannungstechniken, Strategien gegen die Flugangst“; Preis: 18 Euro, erhältlich über das Internet unter www.Flugangst.de oder über die Agentur Texter-Millot, Hohenstaufenstraße 1, 80801 München).

Autor: Dorit Krieger 06.02.2008 © Men’s Health 09/2002

Tipps zur Selbstuntersuchung

Die Selbstuntersuchung ist ein notwendiges Mittel zur Früherkennung ernst zu nehmender Erkrankungen. Dafür müssen Sie keinen großen Aufwand betreiben. Regelmäßiges Abtasten des Penis der Hoden und der Brust sollten Sie mindestens einmal im Monat vornehmen.

Wir haben für Sie zusammengefasst, wie Sie eine Selbstuntersuchung durchführen und auf welche Auffälligkeiten Sie achten sollten.

Untersuchung des Penis

  • Schauen Sie sich Ihren Penis genau an, ob Sie irgendwelche Hautveränderungen feststellen. Dies können Pusteln an der Eichel, Verfärbungen der Haut, rote Geschwüre an Eichel oder Vorhaut sowie Warzen sein.
  • Leiden Sie unter permanentem Jucken des Penis über mehrere Stunden oder gar Schmerzen?
  • Hat sich Ihr Penis sonstwie optisch wahrnehmbar verändert?

Stellen Sie eine oder gar mehrere dieser Anzeichen fest, müssen Sie sofort durch einen Urologen untersucht werden! Nicht in jedem Falle muss es sich um eine sexuelle übertragbare Erkrankung oder Peniskrebs handeln, dennoch sollten Sie dieses Risiko durch fachärztlichen Rat ausschließen.

Abtasten der Hoden

  • Am besten lassen sich Ihre Hoden während einer warmen Dusche oder in der Badewanne untersuchen, da sich so der Hodensack entspannt.
  • Verhärtungen, Knötchen, unterschiedliche Festigkeit, Unebenheiten und ungewohnte Schmerzempfindlichkeit lassen Sich am besten durch vorsichtiges hin und her rollen der Hoden zwischen Daumen und Zeigefinger feststellen.
  • Größenunterschiede zwischen den Hoden haben in der Regel nichts zu bedeuten, wenn Sie jedoch sehr auffällig sind, sollten Sie zur Sicherheit untersucht werden.
  • Die Nebenhoden, die sich am oberen Ende der Hoden befinden, sollten ebenfalls regelmäßig abgetastet werden.
  • Achten Sie auch auf Oberflächenveränderungen des Hodensacks, auch hier können Pusteln oder Geschwüre auftreten.

Hodenkrebs ist bei Männern zwischen 18 und 40 Jahren die häufigste Krebserkrankung. Daher sollten Sie sich mindestens einmal im Monat Zeit nehmen, Ihre Hoden zu untersuchen. Im Übrigen lässt sich das mitunter auch sehr lustvoll durch Ihre Partnerin oder Ihren Partner erledigen.

Brustuntersuchung

Auch an der Brust des Mannes kann es zu Veränderungen kommen, die Anzeichen für eine Reihe on Erkrankungen sein können. Die Brustvergrößerung beim Mann (Gynäkomastie) tritt bei 30 bis 40 % der erwachsenen Männer auf, im Alter steigt der Anteil auf über 50 %. Sie hat kann hormonell bedingt sein, durch Medikamente oder Drogen verursacht werden und in ganz seltenen Fällen auch auf Brustkrebs hindeuten.

  • Achten Sie auf Vergrößerungen Ihrer Brust, meist tritt diese beidseitig auf. Eine einseitige Brustvergrößerung könnte Indiz für einen Tumor sein.
  • Tasten Sie Ihre Brust außerdem auf Knoten und Verhärtungen ab.

Zögern Sie bei einer Brustvergrößerung oder anderen Auffälligkeiten am Brustbereich nicht einen Andrologen (Männerarzt) aufzusuchen. Es stehen sowohl vielfältige als auch schonende Diagnose- und Therapieverfahren zur Verfügung, die Ihnen helfen können.

Quellen:

http://www.maennergesundheit.info/aktuelles_wissenswertes.html

http://maenner.qualimedic.de/selbstuntersuchung_hoden_penis.html

Tipps gegen Schweißgeruch

Das Schwitzen an sich ruft noch keinen Schweißgeruch hervor. Erst winzige Mikroorganismen, die auf der menschlichen Haut leben, zersetzen im Schweiß enthaltene Fettsäuren zur unangenehm riechenden Ameisen- bzw. Buttersäure.

Die biologische Funktion des Schwitzens besteht in der Kühlung des Organismus bei hoher Umgebungstemperatur oder während körperlicher Anstrengungen durch Verdunstung. Gegen diesen ausgetüftelten Mechanismus ließe sich nichts einwenden, würden wir uns nicht vor Schweißgeruch ekeln. Besonders Männer gelten ja prädestiniert dafür, ihren Körperduft unbemerkt zu verbreiten, während viele Frauen schon 10 Meter gegen den Wind Ihre Nase rümpfen. Hier einige Tipps, was Sie gegen Ihren Schweißgeruch tun können.

  • Gegen Geruchsbildung hilft nur gründliches Waschen nach schweißtreibenden Arbeiten oder sportlichen Aktivitäten, mindestens jedoch einmal täglich.
  • Übermäßiges Auftragen von Deodorant während des Schwitzens beseitigt weder den Schweiß noch überdeckt es vollständig unangenehmen Geruch.
  • Benutzen Sie Deos und Antitranspirant-Sprays stets nach dem Waschen. Deo-Sprays hemmen die Bildung von Hautbakterien, während Antitranspirante die Schweißbildung reduzieren. Besonders Letztere können dabei jedoch empfindliche Haut reizen.
  • Achten Sie auf das Tragen atmungsaktiver Kleidung und Schuhe, so kann ein Großteil der Hautflüssigkeit an die Umgebung abgegeben werden, das wiederum verringert Schweißablagerungen auf der Haut.
  • Alkohol, Kaffee und scharfe Gewürze können die Schweißproduktion zusätzlich verstärken. Verzichten Sie also eher auf diese Mittel, wenn Sie einen starken Körpergeruch besitzen.
  • Extremes Schwitzen kann außerdem auf eine Schilddrüsenfehlfunktion hindeuten. In diesem Fall sollten Sie sich unbedingt ärztliche Hilfe suchen.

Quellen:

http://www.apotheken-umschau.de/Haut/Schwitzen-Sie-zu-viel-72593.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Deodorant

 

Vater-Kind-Bewegung

Gesünder leben, Beziehung stärken, Vorbild sein

Männer weisen ein erhöhtes Gesundheitsrisiko auf. Eine Ursache dafür ist, dass sie sich oft zu wenig bewegen. Offensichtlich stehen Männer in der Gefahr, sich zu wenig Zeit für sich und die eigene Gesundheit zu nehmen.

Erkennen Sie sich in dieser Beschreibung wieder? Bemühen Sie sich vielleicht schon seit langem, Ihrem Körper mehr Bewegung zu gönnen? Fehlen Ihnen im Alltag jedoch häufig Zeit und Antrieb dazu? Dann haben wir hier einen Vorschlag: Treiben Sie Sport mit jemandem zusammen, dem Sie nicht einfach absagen können und der Bewegung ebenso nötig hat wie Sie. Gemeint ist Ihr Kind.

Denn Studien zeigen auch, dass die Gesundheit von Kindern zunehmend durch Fehl- und Überernährung sowie durch mangelnde körperliche Bewegung negativ beeinträchtigt wird. 15 % der Kinder und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren sind übergewichtig, über 6 % leiden unter Adipositas (Übergewicht mit krankhaften Auswirkungen).

Beiden, Vater und Kind, kann somit durch die gemeinsame Aktivität geholfen werden Sowohl Kinder als auch Ihre Väter legen besonderen Wert auf Abwechslung, Kräftemessen, Ausdauer und Kameradschaft. Sie beide können also miteinander Spaß haben, was neben dem körperlichen Effekt, die gemeinsame Aktivität die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind stärkt.

Folgende Formen von Bewegung sind dafür aus unserer Sicht gut geeignet. Diese Beispiele verstehen sich selbstverständlich nur als Anregungen, die Sie individuell modifizieren und erweitern können:

Ballsportarten

Ballsportarten sind deswegen so gut, weil sie eine Vielzahl von Muskeln ansprechen, Ausdauer und Schnelligkeit stärken und die Koordinationsfähigkeit fördern. Hinzu kommt, dass Ballsportarten den Teamgeist ansprechen und gerade für Männer einen reizvollen Wettkampf darstellen. Für das Vater-Kind-Verhältnis kann es sowohl schön sein, in einer Mannschaft zu spielen und so das Miteinander zu über als auch sich über den Kampf in gegnerischen Mannschaften die Kräfte zu messen.

Wenn Sie mit Ihrem Kind eine Ballsportart betreiben wollen, sollten Sie darauf achten, was Ihnen beiden gleichermaßen Spaß macht.

Badminton

Badminton ist die Wettkampfvariante von Federball und wird auf einem dem Tennis sehr ähnlichem, nur wesentlich kleinerem Spielfeld gespielt. Trainiert werden hierbei Kondition, Koordination und Kraft. Deshalb sollten Sie sich vor Ihrem Spiel gut erwärmen und im Anschluss ruhig auslaufen.

Diese Sportart ist sehr variantenreich: Beim Einzel stehen Sie und Ihr Kind sich als ehrgeizige Rivalen gegenüber, beim Doppel müssen Sie als Team agieren, beim Techniktraining sind Sie beide abwechselnd in der Situation, die Spielweise des anderen zu korrigieren.

Badminton können Sie entweder gezielt im Verein oder beispielsweise mit einer Jahreskarte (prima Geschenkidee) in vielen Sportzentren spielen.

Paddeln

Wird auch als Kanusport bezeichnet, bei dem sich mithilfe eines Paddels, das nicht fest mit dem Boot verbunden ist, in Blickrichtung fortbewegt wird. Es gibt verschiedene Arten des Paddelns, von gemütlichen Kanuwandertouren, bis hin zum Wildwasserkajak. Je nach Disziplin erfordert dieser Sport besonders Kraft, Ausdauer, Koordination, Teamgeist und Gleichgewichtsgefühl.

Das so genannte Kanuwander in ruhigen Gewässern, bietet sich am besten in längeren Touren an, die durchaus auch mit Camping kombiniert werden können. Das soll jetzt nicht bedeuten, dass Sie sich mit Sohnemann auf eine zweiwöchige, beziehungsstiftende Tour begeben. Im Vordergrund stehen der Spaß und ein gewisser Entdeckergeist, überdies lernen Sie, sich gegenseitig aufeinander zu verlassen und Rücksicht zu nehmen.

Es ist nicht erforderlich, sich sämtliche Ausrüstung teuer einzukaufen, statt dem gibt es die Möglichkeit das Equipment bei Kanustützpunkten auszuleihen oder sich in einem Kanu-Verein anzumelden.

Quelle:

Prof. Dr. Frank Sommer, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: „Vater-Kind-Projekt“

Joggen als Lebensquelle

Joggen heißt nicht Marathonlaufen. Es gibt verschiedene Formen des Laufens, angefangen vom schnellen Gehen über Nordic Walking, Power Walking bis hin zum langsamen Traben und Ausdauerlauf.

Es gibt viele gute Gründe regelmäßig Joggen zu gehen:

  • es stärkt Muskeln, Knochen und Gelenke
  • es reguliert den Blutdruck und das Herz-Kreislauf-System
  • es regt Verdauung und Stoffwechsel an
  • es schafft gute Laune und bringt ins Gespräch
  • Sie benötigen dazu keine Sportgeräte
  • Sie können es jederzeit und überall tun etc.

Am Anfang ist es bekanntlich schwer sich aufzuraffen und die müden Knochen zu bewegen. Sicherlich ist Laufen auch nicht jedermanns Sache, aber jeder ist in der Lage, ein ihm angemessenes Laufpensum zu absolvieren und außerdem muss man sich ja nicht alleine quälen. Auf dieser Seite haben für Sie die wichtigsten Tipps zum Thema Joggen zusammengefasst.

Die richtige Bekleidung

  • Bedenken Sie, dass Sie mit den Schuhen viele Kilometer unterwegs sind, daher sollten sie richtig passen. Lassen Sie sich daher im Sportfachgeschäft gut beraten und nehmen Sie nicht die erstbesten Schuhe. Gute Schuhe kosten um die 100 €.
  • Auch die Socken sollten passen und aus saugfähigem Material, wie Baumwolle oder speziellen Kunstfasern bestehen. Nach jeder Einheit Socken wechseln!
  • Die Lauf-Shorts sollten weit und bequem geschnitten sein, damit Sie nicht scheuern.
  • Bei kühlem und nassem Wetter eignen sich Tights – das sind leichte, enganliegende Hosen, die Regen abweisen.
  • Besonders im Winter ist Funktionsunterwäsche zu empfehlen. Hier gilt die Devise, lieber zu warm als zu kalt angezogen. Die Bedürfnisse sind aber hier sehr unterschiedlich.

Die richtige Haltung

  • „Der Schritt soll flüssig und nicht zu groß sein, die Hüftmuskulatur locker, der Rücken nicht verkrampft, der Oberkörper leicht nach vorn geneigt.
  • Der Schultergürtel ist entspannt, die Arme schwingen frei, wobei im Ellbogengelenk etwa ein rechter Winkel eingehalten werden soll.
  • Die Hände sind leicht geöffnet, nie zur Faust geballt. Der Kopf wird aufrecht gehalten, die Augen schauen geradeaus.“ (http://www.freenet.de/freenet/fit_und_gesund/fitness/laufen/lauftechnik/index.html)

Wenn Sie wenig Zeit haben

  • Selbst wenn Ihnen nur wenig Freizeit zur Verfügung steht, lohnt es sich die Laufschuhe anzuziehen. Bereits regelmäßiges kurzes, aber intensives Laufen stärkt den Bewegungsapparat. Wichtig dabei ist, dass Sie mehrmals pro Woche kurz trainieren, anstatt einmal sehr lang.

Abnehmen durch Laufen

  • Joggen fördert den Stoffwechsel und kurbelt so auch die Fettverbrennung an. Möchten Sie durch Ihre Bewegung vor allem ein paar Kilos verlieren, dann empfiehlt es sich lange Strecke langsam zu laufen. Denn der Verbrennungsmotor benötigt erst eine gewisse Aufwärmphase, je länger Sie daher laufen, umso mehr Kalorien verbrennt Ihr Körper.

Wenn Sie sportlich ehrgeizig Laufen möchten

  • Sollten Sie die Absicht haben, sich im Wettkampf messen zu wollen oder beim Marathonlauf an Ihre eigenen Grenzen gehen möchten, dann erfordert dies eine gründliche Vorbereitung.
  • Ihre Grundschnelligkeit können Sie durch sogenannte Tempoläufe verbessern, welche Sie anhand eines Trainingsplans in vorgegeben Intervallen absolvieren sollten. Zwischen den kurzen Sprints erfolgen immer wieder langsamere Läufe bei geringerer Belastung.
  • Für einen 10-Kilometer-Lauf sollten Sie schon länger im Geschäft sein und vorher mindestens 6 Wochen intensiv trainieren.
  • Damit Sie Ihre Muskeln nicht einseitig trainieren und Ihrem Körper auch aktive Regenerationsphasen gönnen, sollten Sie neben dem Laufen auch noch andere Sportarten, wie Schwimmen, Radfahren oder Inline-Skaten betreiben.
  • Damit Ihr Körper trotz intensiven Trainings gesund bleibt, müssen Sie viel Trinken und sich ausgewogen ernähren. Tipps dazu bekommen Sie bei einem Sportmediziner oder auf diversen Internetseiten.

Aerobes Training und Herzfrequenz

  • Aerobes Training bedeutet, dass der Körper auch unter Belastung nicht mehr Sauerstoff verbraucht als ihm zugeführt wird. Das heißt nichts anderes, als dass infolge des gesteigerten Sauerstoffverbrauchs durch Ausdauersport auch die Sauerstoff-Aufnahmefähigkeit des Körpers ansteigt. Das geschieht durch die Zunahme des Anteils roter Blutkörperchen im Blut.
  • Wie Sie die optimale Belastung beim Joggen erreichen, lässt sich über Ihr Alter und Ihren Ruhepuls bestimmen. Weitere Infos unter info.

Quellen:

http://www.freenet.de/freenet/fit_und_gesund/fitness/laufen/anfaenger/03.html

Tipps zum Oralverkehr

Oralverkehr bezeichnet eine sexuelle Praktik, bei der die Geschlechtsorgane des Partners oder der Partnerin mit dem Mund stimuliert werden. Der Ausdruck „Fellatio“ kennzeichnet das Saugen und Lecken an männlichen Geschlechtsorganen, wobei „Cunnilinctus“ selbiges an den weiblichen Genitalien ausdrückt.

Trotz aller religiösen, medizinischen und gesellschaftlichen Verteufelung in den vergangenen Jahrhunderten, ist die orale Stimulation wohl zu jeder Zeit Bestandteil von Sexualität gewesen.

Oralsex ist mit Sicherheit die, neben dem Genitalverkehr, am häufigsten ausgeübte Form der Sexualität, kann sie doch für beide Partner, egal ob männlich oder weiblich, vollkommene sexuelle Befriedigung bedeuten. Überdies schließt Oralverkehr das Risiko aus, ungewollt schwanger zu werden.

Das Kennenlernen und Ausprobieren der Facetten des Oralverkehrs stellt zweifellos eine Bereicherung unserer Liebeskunst dar.

Fellatio

  • Die meisten Männer empfinden es als sehr angenehm, wenn an ihrem Penis gesaugt oder geleckt wird, da die äußeren Geschlechtsorgane für Berührungen sehr empfänglich sind. Die Stimulation durch Zunge, Lippen sowie das warme Mundinnere können für den Mann sehr lustvoll sein.
  • Neben dem Penis, ist ein Mann außerdem an seinen Schenkelinnseiten, der Leistenbeuge, dem Hodensack sowie dem Bereich zwischen Hodensack und Anus bzw. dem Anus selbst, erregbar.
  • Es Bedarf einiger Übung um einen Mann durch Oralverkehr zum Orgasmus zu bringen. Langsames, kräftiges und gleichmäßiges Verwöhnen des Penis mit Zunge und Lippen eignen sich dafür meistens am besten. Dabei sollte der Penis jedoch nicht mit den Zähnen berührt werden, da sich dies oft unangenehm anfühlt.
  • Nähert sich der Partner dem Orgasmus, wirkt es unterstützend, wenn die Bewegungen beschleunigt werden. Zusätzlich kann man den Penis auch mit den Händen masturbieren, während die die Eichel weiterhin oral stimuliert wird.
  • Die Fellatio muss nicht notwendigerweise zum Orgasmus führen, je nach Lust kann man sie auch als Vorspiel einbauen und anschließend zu anderen Formen der Sexualität übergehen.
  • Die Fellatio kann in verschiedenen Stellungen praktiziert werden, beispielsweise wenn er liegt, sitzt oder steht – je nach Vorliebe.
  • Bitte beachten Sie, dass durch die Ejakulation des Partners in den Mund im Falle eines Falls auch Geschlechtskrankheiten, sogar HIV ist nicht auszuschließen, übertragen werden können. Vergewissern Sie sich also vorher über die Gesundheit Ihres Partners/Ihrer Partnerin und benutzen Sie ggf. ein Kondom.

Cunnilingus

  • Der weibliche Genitalbereich ist gleichzeitig die empfindlichste erogene Zone der Frau. Durch langsames, zärtliches, gleichmäßiges Streicheln sowie durch intensives aber zartes Berühren von Schamlippen und Klitoris mit den Lippen oder Zunge, ist eine Frau leicht erregbar.
  • Ebenso wie beim Mann, ruft die Stimulation der Schenkelinnenseiten, der Leistenregion und des Anus durch Küssen oder Lecken lustvolle Gefühle hervor.
  • Das Lecken der kleinen Schamlippen und der Klitoris kann die Erregung noch intensivieren.
  • Auch hier erfordert es eine gewisse Übung, bis man die Vorlieben seiner Partnerin kennt, um sie zum Höhepunkt zu bringen. Sie sollten vorher darüber sprechen, wie Sie gern verwöhnt werden möchte.
  • Die direkte Stimulation der Klitoris, ohne dass die Frau vorher erregt war und ihre Vagina nicht ausreichend Gleitflüssigkeit abgesondert hat, ist für sie zumeist unangenehm. Nähern Sie sich also dem erogenen Zentrum der Frau behutsam an und verwenden Sie ggf. spezielles Gleitgel.
  • Die körpereigene Gleitflüssigkeit einer gesunden Frau ist völlig harmlos und kann ohne Bedenken geschluckt werden. Sexuell übertragbare Krankheiten sind jedoch auch durch Scheidenflüssigkeit übertragbar. Es gibt spezielle Latextücher (Dental Dams), die über die Vagina gelegt werden und vor einer Infektion schützen.
  • Ob Sie während der Menstruation Cunnilinctus praktizieren, ist Ihre persönliche Entscheidung, es spricht medizinisch nichts dagegen.
  • In den letzten Wochen vor der Schwangerschaft wird geraten, auf Oralverkehr wie auch andere sexuelle Formen, zu verzichten, da auf die Weise Luft in die Vagina gelangt, welche Mutter und Kind gefährden kann.

Eine beliebte Praktik zur gleichzeitigen oralen Stimulation beider Partner bietet die so gennante Stellung „Neunundsechzig“, bei der die Partner ähnlich den Ziffern der Zahl 69 zueinander liegen. Dabei ist es Ihren persönlichen Vorlieben überlassen, ob Sie aufeinander oder nebeneinander liegen.

Quellen:

http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/html/oralverkehr.html

Wie Sie besser schlafen

Schlafen ist die zweitschönste Beschäftigung, für den ein oder anderen vielleicht sogar die schönste. Es existieren viele Weisheiten wie er denn sein müsste, der perfekte Schlaf. Mythen wie: Der Vor-Mitternachtsschlaf ist der erholsamste oder man muss mindestens acht Stunden schlafen, gelten in der Schlafmedizin als widerlegt.

Im Vordergrund hingegen steht laut den Medizinern die Qualität des Schlafes. Dabei treten individuell große Unterschiede auf, während der Eine nach täglich fünf Stunden gestärkt wie Odysseus aus dem Bett steigt, fühlt sich der Andere noch nach acht Schäferstündchen wie matt.

In der Zeitschrift Stern (Heft 6/2005) hat man das Thema „Schlaf und Schlafen“ facettenreich beleuchtet. Einige Tipps von Schlafmediziner, die Ihnen zu einer besseren Nachtruhe verhelfen können, haben wir kurz für Sie zusammengestellt.

Kein Kaffee mehr am späten Nachmittag

Koffeinhaltige Produkte wie Cola, Kaffee, grüner und schwarzer Tee können bei einigen Menschen dazu führen, dass sie auch nach mehr als 12 Stunden noch wie „aufgeputscht“ sind und schlecht einschlafen.

Alkohol und Zigaretten sind tabu am Abend

Nikotin wirkt ähnlich stimulierend wie Koffein. Alkohol kann das Einschlafen zwar zunächst beschleunigen, führt aber gegen morgens zum frühzeitigen Aufwachen.

Ein voller Magen wiegt schwer

Große Mengen an Essen und Trinken vor dem Einschlafen sind destruktiv für einen tiefen und ruhigen Schlaf, da sie die Verdauungsaktivität steigern.

Fahren Sie Ihre Aktivität am Abend runter

Am besten vollführen sind ein bis zwei Stunden vor dem zu Bett gehen keine anstrengenden körperlichen und geistigen Arbeiten mehr. Besonders seelischer Stress führt zu Schlafproblemen. Hier hilft vielleicht ein inniges Gespräch mit der Partnerin oder Tagebuchschreiben.

Lassen Sie den Wecker in Ruh

Andauerndes Schauen auf den Wecker beunruhigt Sie nur unnötig. Drehen Sie nachts auf die andere Seite und gönnen Sie sich Ihren Schlaf, ein Wecker schrillt auch, ohne dass Sie ihn nachts hypnotisieren!

Gehen Sie müde ins Bett

Gehen Sie erst schlafen, wenn Sie auch richtig müde sind und gleich einschlafen könnten. Langes Herumwälzen bewirkt oft, dass Sie wieder munterer werden.

Wälzen Sie sich nachts nicht herum

Wenn Sie nachts aufwachen und ewig nicht mehr zur Ruhe kommen, dann stehen Sie auf und gehen Sie in einen anderen Raum. Tun Sie etwas Langweiliges, Einschläferndes, z.B. ruhige Musik hören. Gehen Sie erst wieder ins Bett, wenn Sie schläfrig sind, ggf. wiederholen Sie das Ganze.

Feste Zeiten

Ganz erheblich auf einen erholsamen Schlaf wirken sich feste Aufstehzeiten, da sich der Körper auf den Rhythmus einstellt. Daher können Viele auch am Wochenende oder in den Ferien kaum länger schlafen, obwohl sie später zu Bett gegangen sind.

Quelle:

http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/550388.html?eid=548671&nv=cb

Halten Sie Ihren Schwanz fit

Das sog. „Koro-Syndrom“ beschreibt die Angst mancher Männer, ihr Penis würde mit der Zeit schrumpfen oder irgendwann ganz verschwinden. Hierbei handelt es sich um eine ernst zu nehmende psychische Störung, die im Extremfall Todesängste bei den Betroffenen auslösen kann.

Bei der Verkleinerung des Penis‘ unter Kälteeinfluss und bei einer Verkürzung mit ansteigendem Alter, handelt es sich um keine Krankheiten. Ebenso spricht ein geschrumpfter Penis nicht für das Vorhandensein von Impotenz.

Mit Ihrem Glied verhält es sich ähnlich, wie mit Ihrem Muskelapparat, wird er weniger beansprucht, bildet er sich zurück. Wenn Sie also im Alter weniger Erektionen haben, dann werden die elastischen Wände der Schwellkörper zu selten gedehnt und können geringfügig schrumpfen. Dieser Vorgang ist jedoch reversibel, also durchaus mit den geeigneten Mitteln umkehrbar. Wir sagen Ihnen wie…

  • Das Motto lautet: Training ist alles! Wenn Sie regelmäßig Erektionen haben, dann steigt auch die Elastizität der Schwellkörper-Wand bis zu einer gewissen Grenze an, irgendwann ist das Potential also ausgereizt.
  • Auch wenn Sie lange Zeit weder Sex hatten noch masturbiert haben, können die ursprünglichen Proportionen Ihres Penis wieder erreicht werden.
  • Allerdings besteht bei Erektionsstörungen gerade das Problem, dass Erektionen zu früh abebben oder gänzlich ausbleiben. Sollten Sie sich wünschen, weiterhin sexuell aktiv zu sein, ist der Gang zum Urologen unumgänglich. Oft sind diese Art von Beeinträchtigungen auch Symptome für Krankheiten, wie Diabetes, Organleiden und psychische Störungen.
  • Ein gesundes Sexualleben hält nicht nur Ihren Penis fit, sondern wirkt sich allgemein positiv auf Ihre Gesundheit aus.
  • Ein wichtiger Faktor um Erektionsstörungen vorzubeugen, ist die ausreichende Sauerstoffversorgung Ihres Penis. Dr. Frank Sommer – Professor für Männergesundheit – hat hierzu passende Übungen entwickelt, die zu einer verbesserten Durchblutung beitragen.

Zusätzlich benötigen Sie eine gut ausgebildete Beckenbodenmuskulatur, um die Erektion zeitweise aufrecht erhalten zu können. Auch dafür finden Sie passende Anregungen vom Experten.

Außerdem gibt es die Möglichkeit durch das Medikamente mit PDE-5-Inhibitoren, die nächtliche Durchblutung des Penis zu verbessern und so dem Alterungsprozess des Penis entgegenzuwirken.

Quellen:

Coolsaet, Bo: Der Pinsel der Liebe. Leben und Werk des Penis. 1. Auflage, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1999, S. 292ff.

http://www.maennergesundheit.info/ratgeber/sexualitaet/sexualitaet_05.html

Schenken Sie Ihrer Nagelpflege mehr Beachtung

Unter Maniküre und Pediküre stellen sich viele Männer vor, stundenlang im Kosmetikstudio von auftoupierten Salondamen mit Folterinstrumenten, wie Feile, Nagelschere und Hornhautraspel, bearbeitet zu werden.

Maniküre heißt nichts mehr, als Ihre Hände regelmäßig und angemessen zu pflegen, das gleiche gilt auch für die Füße (Pediküre). Hierbei handelt es sich nicht um ein kosten- und zeitintensives Wellnessprogramm, sondern um eine nicht zu überschätzende Notwendigkeit.

Die richtige Maniküre

  • Bevor Sie mit der Nagelpflege beginnen, sollten Ihre Hände sauber und gewaschen sein. Hierzu empfiehlt sich ein warmes Handbad oder Sie gönnen sich gleich eine Dusche bzw. ein Bad. Dadurch weichen die Fingernägel ein und lassen sich anschließend besser schneiden. Für spröde und trockene Hände eignen sich feuchtigkeitsspendende Waschlotionen.
  • Zum Schneiden benutzen Sie am besten eine scharfe Nagelschere, mit abgerundetem Hals. Im Gegensatz zu den Fußnägeln sollten Sie darauf achten, dass Sie die Nägel etwas rund schneiden – das beugt vor spitzen Kanten vor und sieht auch besser aus.
  • Es gibt auch sogenannte Nagelknipser, mit denen sich die Nägel meist noch gründlicher abknipsen lassen. Hierbei sollten Sie vorsichtig sein, dass sie die Nägel nicht zu weit zurückschneiden.
  • Schneiden Sie Ihre Nägel soweit zurück, dass die unter dem Nagel befindliche Nagelhaut nicht verletzt wird. Wichtig ist nicht die Kürze der Nägel, sondern die Regelmäßigkeit des Schneidens.
  • Unebenheiten und Kanten lassen sich am besten mit einer Nagelfeile beseitigen. Hierzu sollten Sie von beiden Seiten immer zur Nagelmitte feilen und nicht nur in eine Richtung.
  • Nach dem Schneiden sollten Sie Ihre Hände mit einer Feuchtigkeitscreme einreiben. Auf Medikamente zur Nagelpflege können Sie weitestgehend verzichten, da notwendige Mineralstoffe mit einer ausgewogenen Ernährung aufgenommen werden.

Die richtige Pediküre

  • Das Prinzip der Fußnagelpflege ähnelt dem der Maniküre: Erst einweichen, dann schneiden. Außer dass die Nägel niemals abgerundet werden, sondern gerade geschnitten werden sollten, da ansonsten die Gefahr des schmerzlichen Einwachsens der Fußnägel in die Haut besteht.
  • Da es schon ein wenig Beweglichkeit erfordert, die einzelnen Zehen mit der Schere zu erreichen, gibt es ja vielleicht einen Menschen in Ihrer Umgebung, der dies gerne tun würde.
  • Viele plagen sich mit übermäßiger Hornhaut, in diesem Falle empfiehlt sich bei Bedarf professionelle Fußpflege in Anspruch zu nehmen.
  • Am Ende können Sie noch Fußcreme oder herkömmliche Pflegemilch auftragen, um auch die trockene Haut zu pflegen.
  • Besonders an den Füßen treten Pilzerkrankungen und schmerzende Hühneraugen (Hornschwielen) auf. Suchen Sie in diesem Fall Rat bei der professionellen Fußpflege oder Ihrem Hautarzt.

Quellen:

http://www.kosmetik-tipps.net/pedikuere.html

http://www.kosmetik-tipps.net/manikuere.html

http://www.medizinfo.com/hautundhaar/nagel/nagelpflege.htm

Tipps zum Analsex

Analsex oder Analverkehr meint das Einführen des Penis in den After des Sexualpartners. Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass diese Form der Sexualität ausschließlich von schwulen Männern praktiziert wird. Viele Menschen lehnen diese Art von Intimität angewidert ab, auf andere wiederum wirkt sie äußerst stimulierend. Der Durex-Studie 2005 zufolge haben knapp 30 % der Deutschen Erfahrungen mit „griechischem Sex“.

Analverkehr ist kein Muss und nur wenn auch beide Partner wirklich dazu bereit sind, kann er zu einer lustvollen Erfahrung werden. Hier haben wir für Sie einige Tipps zusammengestellt, die Sie dabei unbedingt beachten sollten.

  • Der After stellt für Männer und Frauen gleichermaßen eine erogene Zone dar. Die Enge des Anus‘ wirkt dabei besonders stimulierend auf den männlichen Penis.
  • Nimmt ein Mann den Penis seines Partners in seinen After auf, dann kann dies zu einer lustvollen Reizung der Prostata, bis hin zum Orgasmus führen. Frauen kommen allein durch den Analkoitus meist nicht zum Orgasmus.
  • Sie sollten Analsex nur dann praktizieren, wenn Sie und Ihr Partner absolut bereit dazu sind. Dazu muss der passive Partner vollkommen entspannt sein. Der aktive Partner sollte auf keinen Fall gegen den Widerstand der Schließmuskeln in den After eindringen, sonst riskieren Sie Verletzungen der Darmwand und Schmerzen.
  • Der Partner, der den Penis in seinen After aufnimmt, soll unbedingt vorher auf dem Klo seinen Darm entleeren, da sich besonders im Darmausgang viele Bakterien befinden. Für ein besonders hygienisches Vorgehen empfehlen sich Klistiermittel und Einlaufbeutel aus der Apotheke.
  • Sie sollten ein Kondom benutzen, um sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten (Aids, Hepatitis) sowie Infektionen durch Darmbakterien zu schützen.
  • Verwenden Sie Gleitmittel auf Wasser- oder Silikonbasis, welche zu 100 % kondomverträglich sind, und „schmieren“ Sie großzügig nach. Gleitcremes finden Sie in handelsüblichen Drogerien.
  • Lassen Sie dem Sexakt ein ausgiebiges Vorspiel Dehnen Sie vor dem Eindringen behutsam Schließmuskel und After, zunächst mit einem, dann mit zwei Fingern (Achten Sie auf kurzgeschnittene Fingernägel!).
  • Erst wenn das Einführen der Finger sich angenehm für den passiven Partner anfühlt, können Sie beginnen mit dem Penis einzudringen.
  • Gehen Sie dabei sehr langsam und vorsichtig Wichtig: Brechen Sie sofort ab, wenn einer der Partner „Stopp!“ sagt!
  • Wenn Sie nach dem Analverkehr Ihren Penis in die Scheide Ihrer Partnerin einführen möchten, vergessen Sie nicht das Kondom zu wechseln. So beugen Sie Infektionen vor.
  • Sie müssen auch nicht in jedem Fall dazu übergehen, den Penis in den After einzuführen. Bereits die Stimulation mit dem Finger oder schmalen Anal-Dildos kann sehr reizvoll sein.

Quellen:

http://www.durex.com/de/gss2005results.asp

Schluss mit dem Rauchen – Tipps zum Aufhören

Seit Februar ist das Rauchen in öffentlichen Einrichtungen, Kneipen und Gaststätten auch in Sachsen untersagt. Es ist also eine gute Gelegenheit, selbst mit dem Rauchen aufzuhören. Und bei allen Erkenntnissen über Süchte und unbewusste Handlungen: Letztendlich ist es Willenssache, das Rauchen abzulehnen bzw. damit wieder aufzuhören.

Vielfach tragen tiefgreifende Lebensereignisse, wie Schwangerschaft, Gefäß- oder Atemwegserkrankungen, dazu bei, von einem Tag auf den anderen das Qualmen einzustellen. Wie es Ihnen gelingt dem Glimmstängel abzuschwören ohne dass Sie bereits halbtot sind, erfahren können Sie hier weiterlesen.

  • Greifen Sie auf Ersatzpräparate zurück, die kleinere Nikotinmengen enthalten. Umso stärker Sie rauchen, desto mehr wächst das Verlangen Ihres Gehirns nach dem Nervengift Nikotin, um sich wacher, konzentrierter und entspannter zu fühlen. Damit Sie nicht an unerträglichen Entzugserscheinungen leiden, muss die erforderliche Dosis langsam mit Ersatzstoffen gesenkt werden.
  • Werden Sie sich Ihrer Rauchgewohnheiten Bei Kettenrauchern ist das Rauchen ritualisierter Bestandteil des Lebens, d.h. nach dem Kaffee die erste, auf dem Weg zu Arbeit die zweite usw. Versuchen Sie sich bewusst zu werden wann und wieviel Sie am Tag rauchen, schreiben Sie es sich notfalls auf einen Zettel. Der nächste Schritt ist, bewusst mit diesen Ritualen zu brechen, also beispielsweise die Zigarette nach dem Morgenkaffee wegzulassen. Phasen der Entspannung und des Wohlbefindens, wie im Urlaub, eignen sich am besten um Nichtraucher zu werden. Hier können Sie Ihre Rauch-Gewohnheiten weiter reduzieren und sich intensiv anderen Dingen widmen.
  • Sie brauchen einen festen Termin, an dem Sie das Qualmen gänzlich ablegen. Stetiges Verringern der Ration ist oft schwerer, als ab einem festgelegten Tag überhaupt nicht mehr zu rauchen. Nutzen Sie stattdessen die angesprochenen Ersatzstoffe, wie Nikotinpflaster oder -kaugummis.
  • Werden Sie sich bewusst darüber, das Sie als zukünftiger Nichtraucher gesünder leben, angenehmer riechen und viel Geld sparen. Sprechen Sie sich selbst Mut zu und betrachten Sie die Abstinenz als Ihr ehrgeiziges Ziel.
  • Kompensieren Sie das Rauchen nicht mit Süßigkeiten. Die appetitzügelnde Wirkung von Zigaretten ist ja hinlänglich bekannt, der Griff zu Schokolade als Ersatzstoff, wird Ihrem Gewicht nicht gut tun. Verwenden Sie das Geld, was Ihn nun zusätzlich zur Verfügung steht zum Sparen für den nächsten Urlaub, für Ihr Hobby oder auch für Entspannungskurse.
  • Erzählen Sie Ihrer Familie und Ihren Freunden von Ihrem Vorhaben. Sie werden gern dazu bereit sein, Sie zu unterstützen und Sie bei Rückfällen kritisch auf Ihr Ziel hinweisen.
  • Wenn es Ihnen schwerfällt sich in rauchgeschwängerten Umgebungen aufzuhalten ohne sich selbst eine Zigarette anzuzünden, dann sollten Sie solche Etablissements anfänglich meiden. Das ist ja nun nicht mehr so schwer.
  • Treiben Sie mehr Sport, auch so können Sie Stress abbauen und Ihre Stimmung heben, darüber hinaus zügelt Bewegung das Rauchbedürfnis. In Ausdauersportarten wie Schwimmen und Laufen werden Sie konditionell schnell Fortschritte wahrnehmen.
  • Frei nach dem Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“, tauschen Sie sich mit Gleichgesinnten aus und erzählen Sie sich gegenseitig von Ihren Anstrengungen und Problemen. In zahlreichen Internet-Foren finden sich weiter nützliche Tipps fürs Aufhören von ehemaligen Rauchern.
  • Lassen Sie sich nicht gleich durch eventuelle Rückschläge Fragen Sie sich selbstkritisch, was Ihnen diese Zigarette jetzt gebracht hat und vergegenwärtigen Sie sich Ihre bereits erzielten Fortschritte.

Quelle:

http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/507873.html?eid=501405&nv=cb

Männerbande

Männer brauchen Männer und das nicht nur am Stammtisch!

Es geht darum, dass Männer sich nicht nur als Konkurrenten (um die anwesenden Frauen) erleben, sondern auch miteinander Solidarität entwickeln und sich in Stärke wie auch Schwäche helfen lernen.

Eine besondere Idee, Männerfreundschaften zu entwickeln, ist die „Männerbande“, wie von Peter A. Schröter und Charles Meyer in ihrem Buch (s.u.) entwickelt wurde.:

  • Im Idealfall bestünde diese Gruppe aus sieben bis zehn Männern, also groß genug für eine heterogene Zusammensetzung durch verschiedenartige Persönlichkeiten. So haben auch ein paar Rollen darin Platz, wie beispielsweise der Anführer, der Clown, der Macho, der Gefühlvolle, der Väterliche etc. Vielleicht gesellen sich ja mit der Zeit auch noch ein paar mehr dazu.
  • Laden Sie Ihre Freunde zu einem gemeinsamen Männerabend bei sich ein und legen Sie Ihre Idee auf den Tisch. Planen Sie eine gemeinsame Unternehmung: eine Wanderung, eine Paddeltour o.ä. – eben etwas typisch männliches.
  • Nehmen die anderen den Vorschlag an, dann gründen Sie eine Gruppe mit ein paar simplen Regeln: Die Treffen sollten regelmäßig stattfinden; Privatangelegenheiten, die in der Gruppe erzählt werden, dringen nicht nach außen usw.
  • Entwickeln Sie für die Treffen eine gemeinsame Struktur, gemeinsame Rituale, z.B. dass am Anfang jeder etwas von seinen Befindlichkeiten und Sorgen erzählt oder am Ende jeder ein Feedback gibt, wie er den Tag und die anderen Mitstreiter erlebt hat.
  • Das wichtigste ist, dass nicht nur seicht über andere geredet wird, sondern dass auch Gedanken, Gefühle und Erfahrungen ausgetauscht werden. Dass eine Atmosphäre entsteht, in der man sich getraut Fehler einzugestehen und den anderen auch mal zu kritisieren oder Mut zu zusprechen.
  • Diese Männerbande bietet die einmalige Gelegenheit, in einem geschützten und sanktionsfreien Raum zu erfahren wie man(n) ist und was man(n) ist. Dies ist eine Möglichkeit, die man im Berufsalltag oder zu Hause in der Regel nicht hat. Nehmen Sie sich das zu Herzen und probieren Sie es aus, Sie werden staunen, wie positiv, auch nach anfänglicher Zurückhaltung, die Reaktionen in Ihrem Freundeskreis sein werden.

Quelle:

Schröter, Peter A.; Meyer, Charles: Die Kraft der männlichen Sexualität. Zürich: Pendo 2004, S. 250ff.

Tipps für den Koitus

Koitus (lat. coire) bedeutet soviel wie „zusammengehen“, umgangssprachlich das Einführen des Penis in die Vagina. Das ist sicherlich die weitestverbreitetste Form des Geschlechtsverkehrs, aber neben Petting, Oralsex und Sinnlichkeit nur eine Facette menschlicher Sexualität.

Obwohl es für die meisten Paare selbstverständlich ist, Geschlechtsverkehr miteinander zu haben, gibt es einige Dinge die Ihnen auch als „alte Hasen“ dabei helfen können, ihn zu bereichern.

  • Sprechen Sie miteinander um herauszufinden, was Ihnen gefällt und was für Sie unangenehm ist.
  • Gehen Sie nicht übereilt und unvorbereitet in den Koitus über. Manuelle oder orale Stimulation können die Sinneslust ungemein steigern.
  • Führen Sie Ihren Penis erst in die Scheide Ihrer Partnerin ein, wenn sie genügend Scheidenflüssigkeit abgesondert hat. Das Eindringen in eine trockene Scheide kann für beide Partner äußerst schmerzhaft und abtörnend sein. Für den Fall, dass das natürliche Gleimittel nicht ausreicht, verwenden sie spezielle künstliche Gleitgels.
  • Wenn Sie wollen, experimentieren Sie bei der Missionarsstellung einmal, wie es sich für Ihre Partnerin anfühlt, wenn Sie ihr genau unter den Po ein kleines Kissen schieben. Hierdurch erreichen Sie einen anderen Winkel zwischen Penis und Klitoris, wodurch eine stärkere Stimulation der Frau sehr wahrscheinlich ist.
  • Probieren Sie einmal aus wie es ist, wenn Sie Ihrer Partnerin während des Geschlechtsverkehrs in die Augen schauen. Sicherlich ist dies am Anfang sehr ungewöhnlich für Sie. Mit der Zeit schaffen Sie sich dadurch gegenseitige Nähe und innige Hingabe.
  • Denken Sie nicht die ganze Zeit daran, wie Sie Ihrer Partnerin einen Orgasmus verschaffen oder selbst einen bekommen. Genießen Sie viel mehr den Koitus an sich und vermeiden Sie Leistungsdruck.
  • Es ist auch kein Muss, dass beide gleichzeitig zum Orgasmus kommen, wie es in vielen alten Sex-Büchern empfohlen wird. Vielmehr das Zusammensein und persönliches Wohlbefinden zählen.
  • Dennoch sollten Sie wissen, dass es kein non plus ultra bei der Technik des Geschlechtsverkehrs gibt. Die Erfahrung und die offene Kommunikation lehrt ein Paar, ihre sexuelle Lust zu erhöhen.

Quelle:

http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/html/genitalverkehr.html

Tipps für frischgebackene Väter

Kaum ein Ereignis im Leben ist so einschneidend wie die Geburt des eigenen Kindes. Das Gefühl nun Vater zu sein, ist mehr als überwältigend und herausfordernd zugleich. Die überschwängliche Freude, wenn man(n) zum ersten Mal sein Kind in den Armen hält, macht schnell allen Geburtsstress vergessen.

Bei allem Glück, krempelt dieses Ereignis jedoch das gesamte Leben um: Das Neugeborene muss fast 24 Stunden versorgt werden, das Kinderzimmer ist einzurichten, zweisame Stunden werden rar und die gesamte Tagesstruktur stellt sich um. Mit dieser Situation müssen sich frischgebackene Eltern erst arrangieren. Obwohl die Hauptlast wohl immer noch der Frau obliegt, erfüllen zunehmend mehr Männer aktiv ihre Vaterrolle.

Hier erhalten Sie nützliche Tipps wie Sie die Anfangszeit mit Baby gut meistern und sich nicht mehr Stress schaffen als Sie ohnehin schon haben.

Arbeitsteilung

Sparen Sie sich einen großen Teil Ihres Jahresurlaubs für die erste Zeit nach der Geburt auf, so können Sie Ihre Partnerin entlasten und haben einen innigen Kontakt zu Ihrem Neugeborenen.

Sprechen Sie sich vor der Entbindung mit Ihrer Partnerin ab, wie die Arbeitsteilung zu Hause aussehen soll. Das gilt auch und gerade, wenn Sie berufstätig sind. Die Erwartungen, sich gegenseitig zu entlasten, ist für junge Eltern oft sehr groß (denn beide haben einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich, egal ob im Beruf oder zu Hause). Auch wenn es schwer fällt: Bemühen Sie sich, im wohlwollenden Miteinander zu bleiben. Nur so können Sie die wirklich anstrengende Zeit besser bewältigen.

Baby-Blues

Die ersten Tage zurück aus dem Krankenhaus sind für viele Frauen die Hölle: Einerseits sind sie noch von der Entbindung erschöpft, andererseits bricht nun der ganze Alltagsstress plus die neue Situation mit dem Kind über sie herein. Nicht wenige Frauen sind deswegen sehr frustriert, überfordert und nicht selten auch überempfindlich. Nehmen Sie das nicht persönlich, wahrscheinlich geht es Ihnen selbst genauso wie Ihrer Partnerin. Dieser sogenannte „Baby Blues“ verschwindet erfahrungsgemäß nach ein paar Tagen wieder, sollte dies nicht der Fall sein, müssen Sie sich unbedingt an einen Arzt wenden.

Neben aktiver Beteiligung an der Kindespflege und den Haushaltsangelegenheiten, unterstützen Sie Ihre Partnerin am meisten, wenn Sie ihren Sorgen aufmerksam zuhören und ihre Leistungen würdigen! Den größten Fehler den Sie dabei machen könnten, wäre ihre Probleme zu bagatellisieren.

Das Gefühl der Überflüssigkeit

Die Exklusivität der Mutter-Kind-Beziehung wird in vielen unseriösen Ratgebern und Studien übergewichtet. Zweifellos ist eine stabile Bindung zur Mutter ein entscheidendes Entwicklungskriterium für das Kind, das ist jedoch noch lange kein Grund, dass Sie sich überflüssig und ausgegrenzt fühlen müssen. Die Beziehung des Kindes zum Vater besitzt gewiss eine andere Qualität, sie ist für das Kind deswegen aber nicht minder von Bedeutung.

Überlegen Sie daher gemeinsam mit Ihrer Partnerin, wie Sie sich trotz Berufstätigkeit um Ihr Baby kümmern können. Schaffen Sie feste Rituale, also beispielsweise Zeiten zu denen Sie Ihr Kind allein betreuen. Das stärkt Ihre Bindung zum Kind und gibt Ihn das Gefühl eine wichtige soziale Rolle innerhalb der Familie einzunehmen.

Freizeitplanung und Freundschaften

Ein Neugeborenes wirft Ihren gesamten Alltag über den Haufen, Hobbys oder Freunde treffen nehmen immer mehr ab, am Anfang möchte man oft jede freie Sekunde mit der Familie verbringen. Geben Sie nicht alles auf, wenn Sie nicht irgendwann alleine dastehen wollen. Ihre Partnerin befindet sich genau im gleichen Dilemma. Reden Sie also offen miteinander, wie viel Frei- und Rückzugsraum sich jeder wünscht. Wägen Sie ab was möglich ist und was nicht. Stellen Sie anschließend einen Wochenplan auf und ziehen Sie Alternativen wie Babysitter oder die kinderliebe Freundin in Betracht.

Liebe, Sex und Zärtlichkeit

In Sachen Intimität ist gerade der Abschnitt nach der Geburt, im Vergleich zu früheren Tagen, eher als karg gekennzeichnet. Die Begleiterscheinungen der Geburt sowie die Stillzeit reduzieren bei den meisten Frauen die sexuelle Lust erheblich, vielerorts herrscht über geraume Zeit Flaute im Bett.

Doch gerade Sex ist eines der besten Mittel, auch nach einem anstrengenden Tag schnell zur Entspannung zu kommen. Sprechen Sie offen über das Thema Sexualität, teilen Sie sich so gegenseitig Ihre Wünsche und Bedürfnisse mit.

Finanzkrise

Natürlich ändert sich mit einem Kind oft auch die finanzielle Lage der Eltern. Einerseits kostet die Babyausstattung sein Geld, obwohl Sie hier prüfen sollten, ob Sie hierbei mit gebrauchten Gegenständen von Freunden oder aus Annoncen sparen können. Sie müssen sich nicht unbedingt den neuesten Kinderwagen anschaffen, da die meisten gebrauchten Mobile auch nur kurze Zeit in Gebrauch waren und so wie neu funktionieren. Andererseits ist es ratsam, bereits noch während der Schwangerschaft sich alle nötigen Formulare für Kinder-, Eltern und ggf. Wohngeld zu besorgen und schon fertig zu machen. Auch weitere Zusatzleistungen, wie die eine Baby-Erstausstattung können bei einem zu geringen monatlichen Einkommen beantragt werden. Informieren Sie sich hierzu frühzeitig, beim Jugend-, Sozialamt und Ihrer Krankenkasse.

Empfehlenswert ist auch die Führung eines Haushaltsbuches, in dem Sie die monatlichen Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen, so behalten Sie den Überblick. Außerdem werden Sie manchmal nicht umhin kommen, auf teure Friseurbesuche oder neue Elektrogeräte zu verzichten. Bei allen Einsparungen bedeutet das Aufziehen eines Kindes noch keinen Abrutsch in die Armut, wenn Sie sich vorher richtig über mögliche Leistungen informieren und den Überblick über den Finanzhaushalt behalten, lässt es sich auch zu dritt gut leben.

Quelle:

http://www.babyundfamilie.de/Alles-anders-mit-dem-Kriegt-Papa-die-Krise-Partnerschaft-A050805ANOND015706.html

Striptease für Anfänger

Sind Sie auf der Suche nach Etwas um Ihre Liebste mal so richtig zu verwöhnen? Haben Sie schon mal daran gedacht, sich erotisch vor ihr oder vor ihm auszuziehen und es sich nicht getraut in die Realität umzusetzen, weil Sie dabei daran gedacht haben, wie lächerlich Sie im Vergleich zu hüftschwingenden, sich räkelnden, robbenden Strip-Profis wirken?

Strippen kann eigentlich jeder. Table-Dancer verkörpern in erster Linie Sex und pures Geschäft. Wenn Sie für Ihre Partnerin strippen, dann hat das eine sehr individuelle und sinnliche Note. Nur Mut, probieren Sie es einmal aus, es kann nur gut gehen!

Eine paar Ideen dazu liefern wir Ihnen gern:

Wichtig bevor Sie loslegen!

Sie sollten sich zu einem Strip nicht überwinden müssen. Wenn es Ihnen unangenehm ist, Ihr Ausziehen zu inszenieren, dann sollten Sie darauf verzichten. Wichtig ist, dass Sie sich dabei wohlfühlen und sich nicht unter Druck setzen, die Chippendales zu imitieren!

Für Einsteiger: Langsames Ausziehen

  • Schaffen Sie eine schummrige Atmosphäre und machen Sie es Ihrer Partnerin/Ihrem Partner bequem. Hierzu schließen Sie die Rollläden, verteilen Sie im Raum Kerzen oder Teelichter, verbreiten Sie dezenten Duft mittels ätherischen Ölen und lassen Sie Ihre Lieblingsmusik im Hintergrund laufen.
  • Ziehen Sie sich ganz normal aus wie sonst auch, nur diesmal im Reißen Sie sich Ihre Klamotten nicht vom Körper, sondern dehnen Sie das Ausziehen jedes Kleidungsstückes bewusst aus.
  • Wichtig ist, dass Sie Ihre Partnerin/Ihren Partner anschauen. Das schafft Verbindung.
  • Für Ihren Liebling gilt zunächst: Zuschauen ja, anfassen NEIN! So steigern Sie die Spannung bis zum Zerreißen.
  • Was dann folgt, ist Ihre Sache…

Für Mutige:

  • Haben Sie Talent sich zu Musik zu bewegen und auch die entsprechende sexy Kleidung dazu, dann können Sie Ihren Strip noch etwas intensiver vorbereiten und durchführen.
  • Ziehen Sie Sachen an, die Ihnen fabelhaft stehen. Besitzen Sie vielleicht einen sportlich eleganten Anzug, der Sich gut ausziehen lässt? Hemden mit vielen Knöpfen oder elegante Jacken mit Reißverschluss eignen sich ebenfalls sehr gut. Tragen Sie Ihre beste Unterwäsche, nehmen Sie sich Zeit um in Fachgeschäften zu suchen. Tangas und weiße „Ballonschlüpfer“ sind mit Vorsicht zu genießen!
  • Wählen Sie typische Strip-Musik, wie „You Can Leave Your Hat On“ oder „I Am Too Sexy“ und studieren vorher eine kleine Tanzchoreografie ein. Schaffen Sie geeignete Raum- und Lichtverhältnisse.
  • Inszenieren Sie Ihren Einmarsch passend zur Musik, von verführerisch elegant bis cool und abgebrüht.
  • Tanzen Sie zunächst ohne etwas auszuziehen.
  • Öffne Sie langsam Ihre Jacke bzw. Knöpfen Sie sich langsam das Hemd auf. Drehen Sie sich kurzzeitig mit dem Rücken zu Ihrem Schatz und setzen Sie das Ausziehen fort.
  • Je nach Geschmack können Sie auch nach und nach Ihr Gegenüber aktiv in den Strip einbeziehen.
  • Ziehen Sie Schuhe und Socken aus. Wichtig ist, dass Sie sich dabei hinsetzen und nicht zu lange aufhalten.
  • Öffnen Sie den Knopf Ihrer Hose und lassen Sie sich Ihren Reißverschluss öffnen. Tanzen Sie nun besonders hüftbetont, drehen Sie sich um und streifen Sie sich die Hose über Ihren Hintern, drehen Sie sich zurück und ziehen Sie die Hose ganz aus.
  • Ähnlich ziehen Sie sich auch Ihren Slip aus, nur viel langsamer. Ziehen Sie ihn vorher mehrmals ein kleines Stück herunter, so dass Ihr Gegenüber alles erahnen, aber nicht sehen kann. Nachdem Sie Ihren Slip ausgezogen haben, drehen Sie sich mit vorgehaltenen Händen wieder zu Ihrer Partnerin.
  • Alles Weitere wird sich ergeben…

Am besten gehen Sie ganz unbeschwert an die Sache heran, betrachten Sie sich selbst als Geschenk für Ihre Partnerin, das sich selbst „entblättert“. Sollte etwas Komisches während des Strips passieren, dann haben Sie keine Hemmungen und lachen Sie ruhig – dass verbindet und zeigt, dass hinter der perfekten Inszenierung ein Gefühlswesen steckt. Betrachten Sie diese Tipps nur als Anregungen, die Sie beliebig verändern und erweitern können. Überfordern Sie sich nicht mit der Choreografie, sondern bleiben Sie sie selbst!

Regelmäßiges Waschen muss sein, aber zu oft NEIN

Körperhygiene ist wichtig und notwendig, trotzdem sollte man es nicht übertreiben, sonst erreicht man anstatt gesunder reiner Haut genau das Gegenteil. Wir haben für Sie nach Körperzone zusammengefasst, wie häufig und intensiv Sie sich im Alltag waschen sollten.

Händewaschen

  • So simpel das klingen mag, aber waschen Sie Ihre Hände auch nur wenn Sie schmutzig sind und natürlich nach jedem Toilettengang und vor jeder Mahlzeit. So schützen Sie sich vor Krankheitserregern, insbesondere vor Durchfall auslösenden Bakterien oder Viren.
  • Verwenden Sie ausschließlich hautverträgliche, d.h. pH-neutrale oder leicht saure (pH-Wert von 5 oder 6) Seifen. Diese sollte keine Farb- und Duftstoffe enthalten, da diese Allergien auslösen können.

Körperwäsche

  • Es ist nicht immer erforderlich jeden Tag zu duschen, da uns unsere Kleidung vor dem meisten Schmutz schützt. Eine tägliche Ganzkörperwäsche ist nur notwendig, wenn sie stark verschmutzt sind, viel geschwitzt haben oder unangenehm riechen.
  • Greifen Sie auch hier nur auf milde Seifen ohne Farb- und Duftstoffe zurück. So genannte Syndets oder „soap bars“ besitzen neben dem schonenden Reinigungseffekt noch eine für die Haut rückfettende Funktion, da diese beim Duschen austrocknet.
  • Zu häufiges sowie zu heißes Duschen trocknet die Haut stärker aus und zerstört den natürlichen Säureschutzmantel der Haut, der Keime abwehrt.
  • Wenn Ihre Haut besonders schnell austrocknet, dann cremen Sie sich nach dem Duschen mit einer Feuchtigkeitslotion ein.
  • Ein heißes Bad sorgt zwar für Entspannung, doch wenn es zu heiß ist und länger als 15 Minuten dauert, dann trocknet es die Haut regelrecht aus. Übertreiben Sie es daher nicht mit dem Brühen, verwenden Sie feuchtigkeitsspendende Badezusätze und cremen Sie Ihre Haut nach dem Baden ein.

Haarwäsche

  • Sie sollten Ihre Haare keinesfalls jeden Tag waschen, erst wenn Sie fettig oder schmutzig sind, jedoch nicht mehr als 3-mal pro Woche, außer sie sind sehr fettig. Sonst werden Haare und Kopfhaut spröde.
  • Benutzen Sie kleine Mengen eines milden Shampoos und spülen Sie dies anschließend mit warmen, nicht heißem, Wasser gründlich ab.
  • Bei trockenem Haar können Sie ausprobieren, Baby-Öl in Ihre Haare einzumassieren und unter einem Handtuch für ca. 30 Minuten einwirken zu lassen. Anschließend die Haare ganz normal waschen.
  • Waschen Sie fettige Haare nicht zu oft und nur mit sanften Shampoos (z.B. Babyshampoo), um die Talgproduktion nicht noch mehr anzuregen.
  • Für gefärbte Haare sollten Sie ein spezielles Shampoo verwenden, damit sich Ihre Färbung nicht ungewollt verändert.
  • Zum Abtrocknen sollten Sie die Haare nicht rubbeln sondern am besten in ein Handtuch einwickeln oder an der Luft trocknen lassen. Wählen Sie beim Fönen eine mäßig warme Stufe und halten Sie mindestens 15 cm Abstand zu den Haaren.

Intimpflege

  • Spezielle Intimpflegeprodukte sind nicht notwendig. Milde Seifen oder Syndets eignen sich hier am besten.
  • Für die regelmäßige Intimpflege müssen Sie sich auch nicht täglich duschen, wenn Sie einen Waschlappen verwenden.
  • Männer sollten besonders daran denken, ihren Penis auch unter der Vorhaut zu reinigen sowie die Waschrichtung, vom Genitalbereich hin zum After, einzuhalten.

Extrem trockene Haut

  • Bei Neurodermitis oder der Schuppenflechte ist die Haut sehr gereizt und trocken, was den Juckreiz zusätzlich verstärkt.
  • Am besten waschen Sie sich mit klarem Wasser bzw. speziellen medizinischen Ölen.
  • Tragen Sie nach dem Waschen harnstoffhaltige Pflegemittel aus Ihrer Apotheke auf.
  • Rubbeln Sie Ihre Haut nicht trocken, sondern tupfen Sie sie lediglich ab.
  • Bei Schuppenflechte sind regelmäßige Bäder mit einer geringen Menge Olivenöl und einem Glas frischer Milch sehr zu empfehlen.
  • Sie sollten Ihre Hautprobleme aber unbedingt mit einem Hautarzt abklären.

Quellen:

http://www.netdoktor.de/haare/haarwaesche.htm

http://www.wellness-gesund.info/Artikel/9403.html

Phantasiereisen für Erwachsene

Die meisten Väter unter Ihnen haben sicherlich schon einmal mitbekommen, dass Ihr Kind davon erzählt hat, wie es sich in der Schule oder im Kindergarten auf eine Matte gelegt hat und die Lehrerin bzw. Erzieherin zu ruhiger Musik etwas vorgelesen hat.

Sicherlich haben Sie im ersten Moment darüber geschmunzelt und nicht im Geringsten daran gedacht, wie es wäre, wenn Sie sich auf so eine Phantasiereise begeben würden. Dabei sind sie keineswegs nur etwas für Kinder. Etwas in einer gemütlichen Umgebung vorgelesen zu bekommen, vermittelt uns Geborgenheit und Wärme. Dadurch haben wir die Möglichkeit dem reizüberflutetem Alltag für einige Momente zu entkommen. Die angenehmen Empfindungen können Ihnen etwa dabei helfen, besser einzuschlafen, Ihre Sorgen zu vergessen oder wieder zu sich selbst zu finden.

Phantasiereisen gehen auf Entspannungsformeln des autogenen Trainings zurück, das durch den deutschen Psychiater Johannes Heinrich Schultz (1884 -1970) aus einer Hypnose entwickelt wurde. In erster Linie sollen durch diese Methode Entspannung, positive Gedanken und Gefühle vermittelt werden. Phantasiereisen können also durchaus dazu beitragen, Stress abzubauen und Kreativität zu fördern.

Die Durchführung einer Phantasiereise ist relativ simpel. Ein vorgefertigter Text (Infos siehe unten) wird durch eine Person langsam und monoton vorgelesen, während es sich die Zuhörer (kann auch nur eine Person sein oder Sie sprechen es für sich selbst auf Band) bequem machen und dabei die Augen schließen. Hintergrundmusik oder -geräusche können je nach Belieben eingespielt werden. Wichtig ist, dass die Textpausen beachtet werden und man im Anschluss wenigstens ein kurzes Feedback über das persönliche Empfinden gibt bzw. sich mit den anderen austauscht.

Textvorlagen für Phantasiereisen und Anregungen zur Durchführung finden Sie auf der Internetseite: www.phantasiereisen.com.

Quellen:

http://phantasiereisen.com/Infos.htm

Kopfschmerzen

Entgegen der weitverbreiteten Meinung, dass Kopfschmerzen überwiegend von organischen Schäden herrühren, handelt es sich bei über 90 % um so genannte primäre Schmerzen. Diese sind nicht Symptome von körperlichen Funktionsstörungen, sondern sie selbst sind das Krankheitsbild, es gibt häufig keine medizinische Begründung dafür.

Ein großer Teil der Bevölkerung leidet zumindest gelegentlich unter leichten Kopfschmerzen. Doch wenige Menschen sind sich darüber bewusst, dass sich hieraus bei Nichtbehandlung eine chronische Erkrankung (mehr als 10 Kopfschmerz-Tage pro Monat) entwickeln kann. Die Medizin unterscheidet drei Hauptkategorien von Kopfschmerzen: Spannungs-, Clusterkopfschmerz und Migräne. Die verbreitetste Form ist der leichte bis mittelschwere Spannungskopfschmerz, der sich über den gesamten Kopf erstreckt und zwischen 30 Minuten und einer Woche dauern kann.

Bereits leichte Kopfschmerzen schränken unser Handeln ein, Konzentration, Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit sinken rapide. Sollte dies bei Ihnen durch wiederkehrende Schmerzattacken der Fall sein, dann sollten Sie zum Arzt gehen, dieser wird, neben der medikamentösen Behandlung, gemeinsam mit Ihnen nach den Auslösern suchen und geeignete Vorbeugemaßnahmen treffen.

Auslöser sind keine direkte Ursachen von Kopfschmerzen, sondern lediglich Einflüsse die diese begünstigen. Folgende Tipps können Ihnen dabei nützlich sein, den Schmerzen vorzubeugen bzw. ihnen frühzeitig entgegenzuwirken.

  • Trinken Sie ausreichend Mineralwasser oder Fruchtschorlen am Tag. Zwei bis drei Liter sollten es schon sein, bei körperlicher Anstrengung dementsprechend mehr.
  • Nehmen Sie Ihre Mahlzeiten regelmäßig ein. Tagsüber mehrere kleine Mahlzeiten sind besser als eine große und die restliche Zeit hungern. So fällt auch Ihr Blutzuckerspiegel nicht so stark ab.
  • Versuchen Sie Ihren Tagesablauf gleichmäßig zu strukturieren und halten sie dies auch am Wochenende durch. An chaotischen Tagen sind Kopfschmerzen oft vorprogrammiert.
  • Vermeiden Sie die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln. Es gibt unterschiedliche Präparate mit verschiedenen (Neben-)Wirkungen, die maximal an zehn Tagen pro Monat eingenommen werden dürfen. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Hausarzt.
  • Haben Sie häufig nach dem Aufstehen Kopf- und Kieferschmerzen, dann sprechen Sie mit Ihrem (Zahn-)Arzt. Möglicherweise handelt es sich um nächtliches Zähneknirschen. Zur Behandlung gibt es „Beiß-Schienen“, die Sie während des Schlafens tragen müssen.
  • Durch Schwimmen und Wirbelsäulengymnastik lösen Sie Verspannungen im Rücken und Nacken, die letztlich zu Kopfschmerzen führen können.
  • Wechselduschen und Saunabesuche wirken sich positiv auf das vegetative Nervensystem (Regulierung der Körperfunktionen), denn bei Kopfschmerz-Patienten ist dieses oft beeinträchtigt.
  • Suchen Sie sich Methoden zur Entspannung um schmerzauslösendem Stress entgegenzuwirken. Besonders empfehlenswert sind: progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Meditation und Yoga.
  • Leiden Sie unter chronischen Kopfschmerzen, so ist es wichtig, den Schmerz auch als Erkrankung zu akzeptieren. Blindes dagegen Ankämpfen führt oft zu noch größeren Beschwerden. Sie sollten auch psychotherapeutische Hilfe in Betracht ziehen, wenn Ihnen Sie organisch gesund sind, da auch seelische Faktoren eine Rolle spielen.
  • Weiter hilfreiche Tipps und Ansprechpartner finden Sie beim Verein „Migräneliga“ (migraeneliga-deutschland.de).

Quellen:

http://www.stern.de/kopfschmerz/erkrankungen/597876.html?p=6&nv=ct_cb&backref=%2Fkopfschmerz%2Ferkrankungen%2F597876.html%3FCMP%3DKNC-googlead%3Fch%3Dkopfschmerz%26track%3Drmsarcar.com

http://www.migraeneliga-deutschland.de/regeln.htm

Sicheres Chatten im Internet – Tipps für Jugendliche und Eltern

Das digitale Plaudern im Internet, auch chatten genannt, ist die beliebteste Internetaktivität von Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren. Die meisten nutzen es, um neue Kontakte zu knüpfen, zu flirten, mit Freunden zu kommunizieren oder Informationen auszutauschen. Es existieren eine Vielzahl von Chat-Portalen zu allen möglichen Themen, eine weitere Methode ist der Austausch über so genannte Instant-Messaging-Programme, die man auf dem PC installiert.

So witzig und spannend es auch ist, über eine selbst kreierte virtuelle Identität, vornehmlich mit Unbekannten zu chatten, birgt diese Form des unbekümmerten Austauschs auch Risiken. Laut einer Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (www.mpfs.de), geben über ein Drittel der Jugendlichen, die den Chat nutzen, an, dabei in der Vergangenheit unangenehme Erfahrungen gemacht zu haben. Noch alarmierender ist das Ergebnis selbiger Studie, dass sich ¼ der Jugendlichen mit zuvor unbekannten Chat-Bekanntschaften persönlich getroffen haben.

Es ist bekannt, dass besonders im Internet verstärkt Übeltäter ihr Unwesen treiben, angefangen von Unternehmen, die mit unlauteren Mitteln speziell Jugendliche Nutzer ihre Produkte unterjubeln oder Pädophile auf der Suche nach naiven Opfern. Aus diesem Grund gibt es grundsätzliche Regeln, die Jugendliche sowie Eltern in Bezug auf das Internetverhalten ihrer Kinder unbedingt beachten sollten.

Tipps für Jugendliche für sicheres Chatten

  • Triff dich niemals allein mit Fremden, die du im Internet-Chat kennengelernt hast, sondern wenn dann nur in Begleitung deiner Freunde oder Eltern und nur an öffentlichen Orten.
  • Persönliche Kontaktdaten, wie Adressen, Telefonnummern, Nachname oder Fotos von dir oder deinen Freunden sollten nicht im Internet preisgegeben werden, damit schützt du dich vor ungewollten Belästigungen. Wenn du aber glaubst, es ist notwendig, solltest du dich an deine Eltern oder andere Erwachsene deines Vertrauens wenden.
  • Sei freundlich und höflich wenn du mit anderen chattest und bleibe skeptisch. Es ist im Internet sehr leicht, wie du selber weißt, anderen etwas vorzumachen oder Vertrauen zu missbrauchen. Eine ordentliche Portion Misstrauen schützt dich vor bösen Überraschungen.
  • Klicke nie auf Dateien, die dir von Unbekannten geschickt werden, darin könnten sich Viren oder sonstige Programme befinden, die dich ausspionieren etc.
  • Viele Chat-Angebote sind altersabhängig, d.h. nur für bestimmte Altersgruppen zugelassen. Das garantiert zwar auch keinen 100%-igen Schutz, aber es erschwert den Zugang für ungebetene Gäste und außerdem, werden die Chats in der Regel stärker überwacht.
  • Melde dich nur bei moderierten Chats an, wo du dich bei Problemen an einen Moderator wenden kannst und solltest!
  • Beende die Kommunikation, wenn dir das Chatten unangenehm wird oder dir komische Angebote gemacht werden. Auch hier solltest du den Moderator verständigen, damit dieser den Übeltäter zeitweise aus dem Chat verbannen kann.

Tipps für Eltern

  • Suchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind nach geeigneten Internetseiten und informieren Sie sich über die Inhalte. Empfehlenswert ist die Kinder-Suchmaschine blinde-kuh.de.
  • Handeln Sie mit Ihrem Kind Regeln aus, was es nutzen darf, wie lange und wie es sich beispielsweise gegenüber anderen Online-Nutzern zu verhalten hat. Wichtig hierbei ist, dass Ihr Kind die gesetzten Grenzen versteht und akzeptieren kann.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, dass es unter keinen Umständen ohne Ihre Einwilligung persönliche Daten oder Fotos weitergeben darf, um Gefahren zu vermeiden.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind offen über die Gefahren eines realen Treffs mit einer Unbekannten Person, die es im Internet kennengelernt hat. Ihr Kind sollte sich unter keinen Umständen allein mit der Person treffen, sondern nur in Ihrem Beisein bzw. bei Jugendlichen unter Anwesenheit von Freunden, aber auch dann nur an öffentlichen Plätzen.
  • Vermitteln Sie Ihrem Kind einen kritischen Umgang mit dem Internet bzw. dem Chat. Sprechen Sie über bedenkliche Inhalte und weisen Sie es darauf hin, dass nicht alles der Wahrheit entspricht.
  • Melden Sie illegale Machenschaften oder unseriöse Chat-Partner bei den zuständigen Moderatoren oder der Polizei.
  • Begleiten Sie ihr Kind bei der Internetnutzung und zeigen Sie Interesse an seinen Onlineaktivitäten.
  • Denken Sie bei allen Risiken daran, dass das Internet eine ausgezeichnete Möglichkeit zum Lernen und seriösen Austausch bietet. Ermutigen Sie Ihr Kind zu einer kritischen Nutzung dieses Mediums.

Quellen:

http://saferinternet.at/news/news-detail/browse/2/article/saferinternetat-tipps-fuer-sicheres-chatten-im-internet/?tx_ttnews%5BbackPid%5D=199&cHash=98a2da61a9

http://saferinternet.at/tipps/tipps-fuer-jugendliche/

http://saferinternet.at/tipps/tipps-fuer-eltern/

Beckenübung zur Verbesserung sexuellen Empfindens

Übungen, die das Becken lockern, bringen mehr Empfindungen in die Beckengegend und öffnen für stärkere Lustempfindungen. Es geht bei den Übungen nicht unmittelbar um genitale Erregung, sondern um eine Hilfe, die bei regelmäßiger Anwendung das Becken lockert und somit die Erregung beim Sexualakt leichter fließen lässt.

Hauptvoraussetzung, damit die sexuelle Erregung fließen kann, ist eine tiefe Atmung. Achten Sie also zuerst darauf, dass Sie tief atmen. Wenn Sie Ihrer Lust Ton geben, hilft dies.

Übung „Beckenvibration“

Für diese Übung nehmen Sie sich etwas Zeit. Es geht nicht darum, sie schnell abzuarbeiten.

Machen Sie diese Übung vor einem Tisch oder einer Stuhllehne. Sie können sich so mit den Händen halt geben.

Stellen Sie sich mit dem Rücken zum Tisch/Stuhl, die Füße parallel, etwa 20 cm auseinander. Legen Sie beide Hände zur besseren Balance auf den Tisch/Stuhl. Es sollte aber kein Gewicht auf den Händen sein. Beugen Sie beide Knie etwas und schieben Sie sie nur so weit nach vorn, dass die Fersen den Boden gerade eben verlassen. Das Körpergewicht soll auf den Fußballen ruhen.

Indem Sie sich mit den Händen ausbalancieren, biegen Sie den Körper so zurück, dass das Becken hinten bleibt und der entstandene Bogen nicht unterbrochen wird. Bleiben Sie in dieser Haltung, bis die Beine anfangen zu vibrieren.

Wenn das geschieht, bewegen Sie das Becken weich vor und zurück. Die Bewegung sollte von den Beinen und den Füßen ausgehen, so dass die Vibration in das Becken aufsteigen kann.

Wenn die Haltung in den Schenkln zu schmerzhaft wird, lassen Sie sich auf die Knie fallen. Dann stehen Sie auf, laufen ein wenig im Zimmer herum und fangen noch einmal von vorn an.

Nach der Übung stellen Sie sich entspannt hin oder legen Sie sich. Lassen Sie Ihr Empfinden noch ein wenig nachwirken.

(Die Übung wurde entnommen aus: Alexander und Leslie Lowen: Bioenergetik für Jeden. Das vollständige Übungsbuch. Peter Kirchheim Verlag 1985, 8. Auflage)

Wie mache ich eine Intimrasur?

Methoden zur Entfernung der Körperbehaarung gehen nachweislich bis auf die frühe Hochkultur in Ägypten, (ca. 4000 v. Chr.) zurück. Bereits damals repräsentierte der haarlose Körper das kulturelle Schönheitsideal. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch die Hygiene. So konnte man durch Enthaarung der Achseln, des Kopfes und des Intimbereichs dem Parasitenbefall entgegenwirken.

Seit den 1990er Jahren stellt die Schamhaarentfernung insbesondere bei Frauen ein Massenphänomen dar. Die mediale Darstellung nackter Körper sowie das Bekenntnis prominenter Frauen, ihren Intimbereich zu enthaaren, trieben diese Entwicklung voran.

Für Männer stellte die Intimrasur bis zur Jahrtausendwende keinen nennenswerten Trend dar.

Trotzdem Männer weniger als Frauen ihre natürliche Schambehaarung verändern, tun dies laut einer Bravo-Studie dennoch ein Viertel aller deutschen Jugendlichen.

Im Folgenden werden einige Methoden und Tipps zur Schamhaarentfernung genannt. Bitte beachten Sie dabei, dass es immer noch ihre persönliche Entscheidung ist, ob und wie sie Ihrem „Pelz“ auf die Pelle rücken. Betrachten Sie die folgenden Ausführungen daher als eine Art Anregung für Interessierte.

  1. Nassrasur
  • Ist wohl die am häufigsten praktizierte Enthaarungsmethode Sie hält aber nur wenige Tage.
  • Verwenden Sie gute Nassrasierer mit Klingenschutz, Hände weg von billigen Einmalrasierern (Verletzungsgefahr!).
  • Für das Aufrichten und Einweichen der Haare benötigen Sie Rasiergel oder -schaum (sensitive/für empfindliche Haut) und im Anschluss an die Rasur After-Shave-Pflegecreme.
  • Vor der allerersten Rasur müssen die Schamhaare kurzgeschnitten sein, vorsichtig und in Ruhe mit Haarscheren oder Haarschneidemaschinen vorgehen.
  • Weichen Sie Ihren Intimbereich vorher gut ein, am besten rasieren Sie sich nach dem Baden oder Duschen. Tragen Sie reichlich Rasierschaum/-gel auf.
  • Sorgen Sie für ausreichend Licht und einen Spiegel, in dem Sie gut sehen können, was Sie tun.
  • Vermeiden Sie es, sich gleich beim ersten Mal ganz glatt zu rasieren, belassen Sie es beim einmaligen Drüberfahren über die empfindliche Haut. Rasieren Sie immer sanft und langsam in Wuchsrichtung, dass beugt Verletzungen vor.
  • Achten Sie darauf, dass Sie die Haut am Hodensack und um den Penisansatz glatt ziehen, wenn Sie den Rasierer drüberfahren. Hier ist besondere Vorsicht geboten und Ruhe geboten!
  • Tipp: Halten Sie ihren Hodensack wie einen Blumenstrauß, dass spannt die Haut.
  • Wenn Sie mehr Routine haben, können Sie sich auch gegen die Wuchsrichtung rasieren, dass führt zu einer sehr glatten Rasur. Empfiehlt sich jedoch nicht für Anfänger!
  • Nach der Rasur tragen sich weite Boxershorts am bequemsten. Pflegen Sie Ihren Intimbereich mit (unparfümierten) Pflegecremes, Baby-Öl oder Heilsalbe, dass schützt vor Hautreizungen und spendet Feuchtigkeit.
  1. Trockenrasur
  • Dafür sollten Sie am besten einen guten Akku-Rasierer für Frauen verwenden, da diese sich aufgrund ihrer Größe und Form eher für den Intimbereich eignen. Auf alle Fälle sollte das Gerät mit einem Langhaarschneider ausgestattet sein.
  • Auch hier gilt: Bevor Sie Ihre Schambehaarung wegrasieren, sollten Sie mit dem Langhaarschneider vorarbeiten. Nehmen Sie sich besonders als Anfänger viel Zeit und gehen Sie behutsam vor.
  • Wichtig: Im Unterschied zur Nassrasur verzichten Sie darauf, sich vorher zu duschen oder baden, das würde die Haare zu sehr aufweichen und die Rasur erschweren.
  • Sorgen Sie für ausreichend Licht und einen Spiegel, in dem Sie gut sehen können, was Sie tun.
  • Achten Sie darauf, dass Sie den Rasierer nicht zu stark aufdrücken. Rasieren Sie mit kreisenden Bewegungen in Wuchsrichtung und ziehen Sie dabei Ihre Haut straff. Sie sollten nicht beim ersten Mal so oft über Ihren Intimbereich fahren bis dieser ganz glatt ist, das würde die Haut zu sehr reizen.
  • Vorsicht mit dem Langhaarschneider: Es besteht Verletzungsgefahr, wenn Sie die Haut nicht richtig glatt ziehen.
  • Creme oder Baby-Öl auftragen, um die Haut zu beruhigen und ihr Feuchtigkeit zu spenden.
  • Besonders mit dem Elektro-Rasierer kann es zu Hautreizungen kommen. In diesem Fall sollten Sie bis zur Heilung mit dem Rasieren pausieren und evtl. Entzündungen oder eingewachsene Haare mit Wund- oder Heilsalbe eincremen.

Allgemeine Hinweise:

  • Haben Sie nach dem Rasieren häufig Probleme mit Pickeln oder Entzündungen, dann sollten Sie Ihre Schambehaarung nicht kahl rasieren, sondern es dabei belassen, Ihre Haare mit einer Haarschere oder elektr. Langhaarschneider lediglich zu kürzen.
  • Rasieren Sie sich am Anfang nicht öfter als aller zwei Tage. Nach und nach gewöhnt sich die Haut an regelmäßiges Rasieren.
  • Stoppeln lassen sich weder bei einer Nass- noch bei einer Trockenrasur ganz vermeiden, da die Haare oberflächlich depiliert und nicht mitsamt den Haarwurzeln epiliert werden.
  • Die Dauerhaftigkeit bei einer Rasur beschränkt sich auf wenige Tage, dennoch handelt es sich hierbei wohl um die geeignetste Haarentfernungsmethode des Intimbereichs.

Andere Methoden zur Haarentfernung:

  1. Enthaarungscreme
  • Wichtig: Enthaarungscremes sind im Intimbereich mit absoluter Vorsicht zu genießen, da sie hohe Konzentrationen an chemischen Wirkstoffen enthalten, welche die empfindliche Haut von Penis und Hodensack schädigen und allergische Reaktionen hervorrufen können.
  • Enthaarungscreme wird für 10 – 15 Minuten auf die entsprechenden Körperstellen aufgetragen und anschließend mit einem Spatel entfernt.
  • Die Haarwurzel wird nicht zerstört, lediglich der Rest des Haares durch eine chemische Reaktion aufgeweicht.
  • Die Haare wachsen nach ca. 4 bis 10 Tagen wieder nach. Nach wenigen Stunden bilden sich bereits erste Stoppeln.
  1. Epiliergerät
  • Im Gegensatz zur Intimrasur ist diese Methode wesentlich gründlicher und die Haarlosigkeit ist von größerer Dauer (bis zu 1 Monat). Dafür sind besonders die ersten Behandlungen sehr schmerzhaft und können zu einwachsenden Haaren führen, die sich entzünden können.
  • Epiliergeräte sind in vielen Elektrofachgeschäften und bei Versandhäusern zwischen 40 und 80 € erhältlich. Achten Sie auch hier auf Qualität und Anwendbarkeit. Epilierer funktionieren anders als Rasierapparate mit Walzen anstatt von Scherblättern, die das Haar samt Wurzel entfernen.
  • Auch hier gilt es, ihr Schamhaar vorher nicht in Wasser einzuweichen und während des Anwendung die haut gut straff ziehen. Im Anschluss bieten sich wieder Pflegecremes und Heilsalben an, um die Haut zu beruhigen.
  • Epiliationen werden auch von Kosmetikstudios und Hausärzten vorgenommen, allerdings nicht ganz billig.
  1. Wachs
  • Die Verwendung von Heiß- und Kaltwachs im Schambereich ist eine eher seltene Methode, da sie meist schmerzhaft und unangenehm ist.
  • Bei Heißwachs handelt es sich um eine dickflüssige Masse, die bei ca. 45 – 50 °C mit einem Spatel auf der Haut aufgetragen wird. Nach dem Abkühlen wird das verfestigte Wachs mit den Fingern entfernt.
  • Daneben gibt es sogenannte Vliesstreifen, die mit öllöslichem Honigwachs beschichte sind. Diese werden auf die, möglichst fettfreie, Haut gelegt und nach weinigen Minuten mit einem Ruck gegen die Wuchsrichtung abgezogen.
  • Bei beiden Methoden darf man nicht zimperlich sein, dafür bleibt Ihr Intimbereich für ca. 4 Wochen glatt.
  • Wichtig: Die zu entfernenden Härchen sollten für eine optimale Anwendung nicht zu lang oder zu kurz sein, also ca. 0,5 cm.
  1. Laserbehandlung
  • Die Lasermethode wird ebenfalls durch Kosmetiksalons oder Dermatologen angeboten. Sie ist die teuerste, gleichzeitig aber auch die effektivste Behandlung zur Haarentfernung.
  • Dabei werden die Haarwurzeln verödet, so dass keine Haare mehr nachwachsen.
  • Für eine nachhaltige Haarentfernung sind mehrere Behandlungen nötig. Eine Laserbehandlung kostet um die 100 € allein für den Intimbereich.
  • Hinweis: Auch hier kann eine 100%-ige auf eine vollständige und dauerhafte Haarentfernung nicht gegeben werden. Besonders helle Haare bzw. helle Haarwurzeln lassen sich schlechter entfernen.
  • Es können Nebenwirkungen wie Pigmentverfärbung der Haut, Bläschenbildung und Vernarbungen auftreten.

Wie Sie festgestellt haben, gibt es der Möglichkeiten viele, Ihrem „Pelz“ auf die Pelle zu rücken. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. Sie sollten für sich herausfinden, welche Ihren Ansprüchen auf Anwendbarkeit, Dauerhaftigkeit und Hautverträglichkeit gerecht wird.

Schönheit hat vielleicht ihren Preis, aber Sie müssen dafür nicht jeden zahlen! Denn auch gegen natürliche Schambehaarung ist nichts einzuwenden, wenn Sie sich damit wohlfühlen.

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Intimrasur

Ihre Nase ist keine Trompete – Tipps zum richtigen Schnäuzen

Die Erkältung mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit ist die häufigste aller Krankheiten, Erwachsene leiden jährlich durchschnittlich bis zu viermal darunter, Kinder noch öfter.

Schnupfen ist ein wichtiger Abwehrmechanismus des Körpers. Bakterien und Viren kommen zuerst beim Einatmen zuerst mit der Nasen- und Rachenschleimhaut in Berührung. Diese registriert den Befall und produziert vermehr Schleimhautsekret, um die Eindringlinge einzuschließen. Das daraus resultierende Triefen der Nase sowie das Kratzen im Hals kennen wir als typische Symptome einer Erkältung.

Viele Menschen begehen den Fehler, sich durch lautes und kräftiges Trompeten des Nasenauswurfs zu entledigen. Das ist nicht nur unangenehm für Mitmenschen, sondern regelrecht schädlich, denn durch den kurzen starken Druck wird der Schleim mitsamt den Erregern in die Nasennebenhöhlen, anstatt in das Taschentuch, gepresst. In diesen kann das Sekret nicht abfließen und sammelt sich zu einer zähflüssigen Masse, in der sich die Keime bestens vermehren können. Die Folge ist eine schmerzhafte Nasennebenhöhlen-Entzündung, die unbedingt medizinisch behandelt werden sollte.

Auch die Gehörgänge können durch trompetenartiges Schnäuzen in Mitleidenschaft gezogen werden, indem durch den erzeugten Überdruck auch dorthin Viren und Bakterien gelangen.

Richtig schniefen bedeutet, ein Nasenloch zuhalten und durch das andere kräftig schnäuzen, dann umgekehrt.

Quellen:

http://www.guter-rat.de/ratgeber/beantwortet/artikel_189413.html

Vorsicht bei der Partnervermittlung

In den letzten Jahren hat sich einiges getan auf dem professionellen Partnervermittlungsmarkt. Unzählige Internetagenturen sind wie Pilze aus dem Boden geschossen. Der Markt ist hart umkämpft und wird immer unübersichtlicher. Auf den ersten Blick lässt sich ein seriöses Angebot kaum von fragwürdigen Briefkastenagenturen unterscheiden. Nicht selten wird mit ansprechenden Originalfotos für einen telefonischen Direktkontakt geworben. In den meisten Fällen stecken hier dubiose Vermittlungsfirmen dahinter, die Ihnen durch Ihre geschulten Überredungskünste im Handumdrehen ein persönliches Treffen aufgedrängt haben, zu dem bereits alle Verträge unterschrieben werden sollen.

Seien Sie kritisch und beachten Sie die folgenden Hinweise, um nicht in die Falle von Trickbetrügern zu geraten, die nur Ihr Geld interessiert.

  • Lassen Sie sich nicht dazu überreden, den Vertrag samt Überweisungsträger, oft über mehrere Tausend Euro, noch beim ersten Beratungsgespräch zu unterzeichnen. Im Gegensatz einer Lastschrift haben Sie hier nicht die Möglichkeit zur Stornierung.
  • Haben Sie sich dennoch etwas aufschwatzen lassen, so können Sie, wenn das Beratungsgespräch bei Ihnen zu Hause stattgefunden hat, vom so genannten „Widerrufsrecht für Haustürgeschäfte“ Gebrauch machen und binnen 14 Tagen per Einschreiben den Vertrag und alle erbrachten Leistungen rückgängig machen. Zusatzklauseln im Vertrag, die versuchen, diese Möglichkeit auszuschließen, sind nicht zulässig!
  • Partnervermittlungsverträge können nach 627 BGB jederzeit gekündigt werden, da sie als „höhere Dienste“ gelten. Bereits erbrachte Leistungen müssen jedoch bezahlt werden, das wissen auch unseriöse Agenturen und beeilen sich, ihre Verpflichtungen zu erbringen.
  • Wenn Sie den Verdacht haben, dass mit Personen bzw. Tatsachen geworben wird, die lediglich etwas vortäuschen sollen, dann wenden Sie sich ruhig an die Verbraucherzentrale. Die wird prüfen, ob es sich hierbei um unlauteren Wettbewerb
  • Vertrauenswürdige Vermittlungsbüros kennzeichnen sich dadurch, dass Sie Ihnen zunächst ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch anbieten, sich nicht hinter vorgetäuschten Kontaktanzeigen verstecken und Ihnen eine gewisse Bedenkzeit einräumen, bevor Sie den Vertrag abschließen.
  • Sollten Sie Probleme mit einem Anbieter haben, dann zögern Sie nicht einen Rechtsanwalt einzuschalten, da es sich ja größtenteils um mehrere Tausend Euro handelt.
  • Informieren Sie sich im Voraus über die Leistungen und vergleichen Sie immer mehrere Agenturen miteinander.
  • Begehen Sie nicht den Fehler, die gesamte Summe auf einmal zu bezahlen, sondern vereinbaren Sie Teilzahlungen, so können Sie noch rechtzeitig reagieren, wenn Verpflichtungen nicht erfüllt werden.
  • Willigen Sie niemals vorgefertigten Überweisungsaufträgen ein, besser sind Schecks.
  • Lassen Sie sich Zeit bevor Sie dem Vertrag zustimmen hören Sie aufmerksam zu.
  • Neben professionellen und kostspieligen Partnerschaftsvermittlungen gibt es auch geldsparende Varianten jemanden kennenzulernen wie Zeitungsannoncen und Online-Chat.

Quelle:

http://www.swr.de/marktcheck/bestellfalle-kontaktanzeige/-/id=100834/nid=100834/did=13451210/r6ai8l/index.html

So können Sie das Sexspiel hinauszögern

Kennen Sie das Phänomen, dass Sie schon Ihren Orgasmus haben, obwohl Sie und Ihre Partnerin/Ihr Partner gerade erst so richtig in Fahrt gekommen sind?

Das Problem, falls Sie es als solches bezeichnen würden, ist nicht neu und vielen Paaren geht es ähnlich. So vergehen zwischen Penetration und Ejakulation meist nur wenige Minuten, was jedoch nicht heißen muss, das der Geschlechtsakt zwangsläufig damit zu Ende ist. Wenn Sie von dem Mythos abkommen, dass der Orgasmus das Zentrum Ihres Sexuallebens darstellt, dann steht Ekstase (möglicherweise über Stunden) nichts mehr im Wege.

An dieser Stelle haben wir einige Vorschläge zusammengestellt, die Ihnen neben innerer Gelassenheit dabei helfen können, Ihren Orgasmus hinauszuzögern.

  • Allein die Angst davor zu schnell zu kommen, kann bereits einen Orgasmus auslösen. Also setzen Sie sich nicht unter Druck und verlangen Sie nicht von sich, binnen kürzester Zeit ein neuer Liebhaber zu sein.
  • Verwöhnen Sie sich gegenseitig und lassen Sie sich Zeit beim Vor- oder Nachspiel. Sie werden sehen, wie Sie Lust auf ein zweites Mal bekommen.
  • Sprechen Sie gemeinsam darüber, dass Ihr frühzeitiger Orgasmus nicht das Ende des Liebesspiels bedeuten muss und probieren Sie vielleicht mal ausgefallenere Sachen aus (erotische Massage, Striptease etc.).
  • Spezielle Kondome („Performa“ von Durex) können hilfreich, die Reizschwelle Ihres Penis heraufzusetzen.
  • Dringen Sie erst in die Scheide Ihrer Partnerin ein, wenn diese ganz feucht ist. Das verringert die Reibungsintensität Ihres Penis an der Scheidenwand und dämpft Ihre Stimulation.
  • Versuchen Sie während des Koitus nicht wild darauf los zu stoßen bis Sie kommen, sondern legen Sie Pausen ein, variieren mit dem Tempo und wechseln Sie häufiger die Stellung.
  • Atmen Sie bewusst tief ein und aus, versuchen Sie sich zu entspannen. Konzentrieren Sie sich nicht nur auf Ihren Penis, sondern auf Ihren ganzen Körper.
  • Vielleicht haben Sie schon mal davon gehört, dass man seine Beckenbodenmuskulatur so trainieren kann, dass sich dadurch Ihr Sexakt verlängert. Spezielle Übungen dafür finden Sie auf der Homepage von Prof. Sommer, den weltweit ersten Universitätsprofessor für Männergesundheit (http://maennergesundheit.info/pdf/IC-Training.pdf).

Quellen:

http://maennergesundheit.info/pdf/IC-Training.pdf

http://www.bravo.de/online/render.php?render=7129

Tipps gegen Schuppen

Alle Zellen der oberen Hautschicht (Hornhaut) werden in einem regelmäßigen Kreislauf erneuert. Dabei wandern die alten Hautzellen an die Oberfläche, sterben dort nach einer gewissen Zeit ab und werden abgestoßen. Diese Zellreste sind so klein, dass man sie nicht mit bloßem Auge nicht sehen kann.

Der gleiche Vorgang findet auch auf unserer Kopfhaut statt. Erst wenn sich die neuen Hornhautzellen zu schnell bilden, kann die Bindesubstanz zwischen alten und neuen Zellen nicht schnell genug abgebaut werden. Das hat zur Folge, dass sich die abgestoßenen Zellen nur in größeren Verbänden von der Haut lösen und ab einer Größe von ca. 500 zusammenhängenden Zellresten als so genannte Schuppen sichtbar werden.

Es gibt verschieden (teilweise strittige) Ursachen für die Bildung von Schuppen, die in Wechselwirkung zueinander stehen, u.a. werden in Veranlagung, bestimmten Ernährungsweisen, Hormonstörungen, Hautpilze und erhöhter Talgproduktion mögliche Faktoren gesehen.

Grundsätzlich werden zwei Arten von Schuppen unterschieden: Zum Einen gibt es trockene Schuppen, die leicht vom Kopf auf Kleidung und Kissen rieseln. Zum Anderen entstehen aufgrund einer Fehlfunktion der Talgdrüsen fettige Schuppen, welche idealer Nährboden für Hauterreger sind. Diese reizen die Kopfhaut und führen im Extremfall zum Haarausfall.

Bei dieser und weiteren Hautkrankheiten, wie Schuppenflechte und Neurodermitis sollten Sie unbedingt ärztliche Hilfe aufsuchen, da es hierbei zu heftigem Juckreiz und Infektionen auf der Kopfhaut kommen kann.

Im Weiteren haben wir einige Tipps gegen Schuppen für Sie zusammengestellt.

  • Es gibt sowohl spezielle Arznei-Shampoos, die hochkonzentrierte Wirkstoffe enthalten als auch freiverkäufliche Anti-Schuppen-Shampoos. Arznei-Shampoos sind vor allem bei hartnäckigem Schuppenbefall angebracht, da sie die Haare stark austrocknen. Gute, handelsübliche Produkte sind meist sanfter, aber dennoch gründlich bei der Reinigung der Kopfhaut. Dabei sollten Sie die Haare maximal einmal täglich mit lauwarmem Wasser waschen und sie anschließend gründlich ausspülen. Das Shampoo sollte nicht länger als vier Wochen am Stück verwendet werden, raten Experten, anschließend empfehlen sich milde Shampoos mit wenigen Inhaltsstoffen.
  • Gebrauchen Sie nicht zu viele unterschiedliche Haarpflegeprodukte, da so Ihre „Kopf-Flora“ durcheinander gerät. Benutzen Sie lieber wenige, aufeinander abgestimmte Pflegeartikel.
  • Föhnen Sie wenn, dann nicht zu heiß und nur kurz.
  • Sorgen Sie durch die Wahl der richtigen Kopfbedeckung für eine gute „Belüftung“ Ihrer Kopfhaut, damit diese ausreichend durchblutet wird. Auch eine angemessene Sonnenein-strahlung hat eine heilsame Wirkung auf leicht entzündliche Kopfhaut.
  • Fettreiches Essen, Alkohol, Kaffee und Weizenmehlprodukte führen dazu, dass sich Schuppen begünstigende Hefepilze auf der Haut stärker vermehren können. Legen Sie Wert auf Nahrung, die Vitamin A (u.a. Möhren, Aprikosen) zur besseren Widerstandsfä-higkeit Ihrer Haare, Biotin bzw. Vitamin H (z.B. Eigelb, Spinat) zur Förderung des Haut-Stoffwechsels sowie Vitamin E (Sonnenblumenöl, Paprika) zum besseren Schutz vor Sonneneinstrahlung, enthalten.
  • Bei hartnäckigen Schuppen, die nach der vierwöchigen Anti-Schuppen-Shampoo-Behandlung immer noch weitreichend verbreitet sind, sollten Sie sich bei einem Hautarzt vorstellen.

Quellen:

http://www.netdoktor.de/schuppen/ursachen.htm
http://www.netdoktor.de/schuppen/tipps.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Hautschuppe

Impfen ist kein Kinderkram

Regelmäßige Impfungen kennen die meisten von uns nur noch aus der eigenen Kindheit oder als Elter von Kleinkindern. Zwar bekommen alle Bundesbürger einen Impfpass bei der Geburt, die wenigsten Menschen sind sich jedoch darüber bewusst, dass es auch im Erwachsenenalter neben Tetanus noch weitere Impfungen gibt, die man regelmäßig auffrischen lassen muss.

Unser Immunsystem besitzt ein Krankheitsgedächtnis, d.h. es erinnert sich an bereits aufgetretene Krankheiten und schüttet so rascher die passenden Antikörper aus, um die Erreger abzutöten. Bei besonders schweren Krankheiten, wie Wundstarrkrampf (Tetanus) oder der Grippeform Influenza sind zusätzlich Impfungen notwendig um das Abwehrsystem bestmöglich auf die Infektion „vorzubereiten“. Bei einer Impfung werden dem Patienten abgetötete, abgeschwächte oder sogar nur einzelne Bestandteile des Erregers gespritzt, die keine Erkrankung verursachen. Dennoch reagiert der Körper auf die Schädlinge mit der Bildung von Abwehrstoffen und speichert die Informationen dauerhaft ab, so dass er für einen zukünftigen Angriff bestmöglich gerüstet ist.

Die meisten Immunisierungen behalten ihre Wirkung über Jahre hinweg, wenige sogar ein ganzes Leben lang. Damit Sie sich optimal vor schweren Erkrankungen schützen sollten Sie anhand eines Impfkalenders (siehe unten) überprüfen, welche Immunisierung sie noch benötigen bzw. regelmäßig bei Ihrem Hausarzt auffrischen lassen müssen.

impfkalender

Impfkalender des „Deutschen Grünen Kreuzes“ (www.dgk.de)

Quelle:

http://www.dgk.de/gesundheit/impfen-infektionskrankheiten/impfschutz-allgemein.html

Tipps für eine erotische Massage

Massagen gibt es nicht erst seit der Etablierung der modernen Physiotherapie, bereits einige tausend Jahre v. Chr. galt das Salben und Kneten mittels spezieller Techniken als Heilkunst, wie in der indischen Ayurveda. Im medizinischen Kontext sollen Massagen dazu dienen, Spannungen zu lösen und so Schmerzen zu lindern.

Massagen erfüllen mehr als einen rein therapeutischen Nutzen, für viele Paare sind sie Bestandteil einer befriedigenden und abwechslungsreichen Sexualität. Zartes Streicheln und sanfte Küssen bedeuten für die meisten Menschen mehr Intimität und Geborgenheit als bloßer Genitalverkehr.

Wenn Sie Ihre Sexualität nicht weiterhin auf den Koitus beschränken wollen, Ihr Lustempfinden nicht nur auf den Orgasmus ausrichten wollen, dann ist die folgende Anleitung für eine erotische Massage genau das Richtige für Sie.

  • Ziehen Sie sich mit Ihrer Partnerin/Ihrem Partner in einen ungestörten, warmen und abgedunkelten Raum zurück. Halten Sie angewärmtes Massageöl (z.B. Kokosnussöl) bereit.
  • Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Partnerin/Ihren Partner nur ganz leicht berühren und machen Sie langsame, ausschweifende Bewegungen. Jede Stelle, die Sie massiert haben, sollten Sie danach anhauchen und sanft mit der Zungenspitze kitzeln.
  • Beginnen Sie mit dem Rücken, da dies eine relativ neutrale Zone ist und den anderen am ehesten entspannt, die Partnerin/der Partner hat es sich unterdessen auf dem Bauch liegend bequem gemacht. Verteilen Sie nun etwas Öl auf Ihren Fingerspitzen (auch diese sollten angenehm warm sein) und wärmen Sie den unteren Wirbelsäulenbereich mit kreisenden Bewegungen. Der Nacken ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern eine sehr erregbare Zone, die sich zum zärtlichen Küssen und Anhauchen eignet.
  • Die Partnerin/Der Partner soll nun leicht die Beine spreizen, so dass Sie die Innenseiten der Beine von den Füßen bis hinauf zu Schritt streicheln können.
  • Anschließend massieren Sie den Po mit sanften, kreisenden Bewegungen. Lassen Sie behutsam die Hände dazwischen gleiten, streicheln Sie von oben nach unten und wieder zurück. Danach lecken Sie den Ansatz des Afters liebevoll mit der Zunge.
  • Jetzt bitten Sie Ihre Partnerin/Ihren Partner sich auf den Rücken umzudrehen. Massieren Sie zuerst gefühlvoll seinen Kopf, anschließend Stirn, Wangen und Kinn. Fahren Sie mit der Zungenspitze sanft über die Augenlider und mit den Fingerspitzen über die Lippen. Massieren Sie nun mit zwei Fingern sacht die Ohrläppchen und hauchen Sie ganz leicht gegen die Ohrmuschel. Wenn es Ihrer Partnerin/Ihrem Partner gefällt, können Sie sich auch mit der Zunge in Ihr oder sein Ohr vortasten.
  • Streicheln Sie die Brust, zunächst mit langgedehnten Bewegungen von der Schulter bis hin zum Bauch. Stimulieren Sie nun die Brustwarzen, indem Sie sich anhauchen und an ihnen lecken bzw. sanft knabbern. Viele Frauen und Männer mögen es, wenn Sie ihre Brustwarzen behutsam zwischen zwei Finger nehmen und die Spitze mit dem Daumen streicheln. Gehen Sie nun dazu über, den Bauchnabel mit der flachen Hand zu umkreisen und selbige Bewegung mit der Zunge im Nabel auszuführen.
  • Arme und Hände werden bei einer Massage bzw. beim Streicheln leicht übersehen, sind doch Arminnenseite sowie Handfläche und die Fingerspitzen erogene Zonen. Streicheln und lecken Sie die Innenseiten der Arme. Drücken Sie einen Finger in die Handinnenfläche und lassen Sie ihn dort kreisen. Das Lutschen und Saugen der Finger ist für Ihre Partnerin/Ihren Partner sicher sehr lustvoll.
  • Zum Schluss Streicheln Sie Beine und Füße mit langen Strichen. Lassen Sie sie/ihn dabei auch Ihren Atem auf der Haut spüren und küssen Sie jeden Zeh einzeln.

Männergesundheit

Unter dem Begriff „Männergesundheit” sind verschiedene Themen und Sichtweisen vereint:

Medizinische Sicht

Die typischen „Männerkrankheiten” können aus biologischen Gründen ausschließlich Männer treffen. Zum Beispiel:

Weitere Erkrankungen können zwar ebenso Frauen betreffen, sind jedoch bei Männern stark verbreitet, so z.B.:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Unfälle
  • Suchterkrankungen und deren Folgen (Lebererkrankungen, Lungenkarzinom u.a.m.)
  • Diabetes mellitus
  • HIV-Infektionen
  • Suizide
  • und anderes mehr

Eine dritte Kategorie umfasst Krankheiten, die für Männer sehr bedeutsamen sind,auch wenn sie Frauen manchmal stärker betreffen, z.B.:

  • Depressionen.

Somit sind aus medizinischer Sicht alle Krankheiten angesprochen, für die das biologische und soziale Geschlecht (englisch: Sex and Gender) eine wichtige Rolle spielt.

Sozialwissenschaftliche Sicht

Zahlreiche Gesundheitsprobleme bei Männern lassen sich auf deren typisches Verhalten zurückführen, beispielsweise unfallriskantes Verhalten, Rauchen, Trinken und sexuelles Verhalten. So thematisiert die sozialwissenschaftliche Männergesundheitsforschung Themen wie

  • Männlichkeit
  • männliche Rolle
  • Beziehungsverhalten
  • Ursachen gesundheitsriskanten Verhaltens
  • gesellschaftliche Bedingungen und Anforderungen
  • politische Entscheidungen

Riskantes Verhalten geschieht nie „einfach so”, sondern hat immer einen Hintergrund. Zumeist sollen damit seelische oder soziale Nöte und Problemlagen kompensiert werden. Wie und warum aber wird dieses Verhalten erlernt?
Betrachtet man den einzelnen Mann, sind die Gründe natürlich einerseits in der ganz individuellen Erziehung und dem familiären Umfeld zu finden. Andererseits äußern sich kulturelle Muster, wie „ein Mann zu sein hat” bzw. wie Jungen zu Männern werden. Eines der derzeit heiß diskutierten Themen ist die durch den PISA-Test offenkundig gewordene Tatsache, dass Jungen im Durchschnitt schlechtere Zensuren haben, öfter sitzenbleiben und bei ihnen zunehmend Hyperaktivität („Zappelphilipp”) festgestellt wird. Das bedeutet, dass das derzeitige Schul- und Lernsystem sich ungünstig auf Jungen, deren Gesundheit und Heranwachsen auswirkt.

Ein Indianer kennt keinen Schmerz

Über Medien, Familie, Freunde und Schule werden den Jungen bestimmte „Männlichkeitsbilder” vermittelt: Männer sind stark, sprechen nicht über ihre Nöte und Ängste und unterdrücken ihre Gefühle. Diese gesellschaftlich zugeschriebenen Eigenschaften fördern ebenso riskante Verhaltensweisen wie die bei Männern oft festzustellende Schwierigkeit, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen und in Beziehungen zu vertreten.

Dr. Matthias Stiehler

weiterführende Links:

In der „Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V.” sind vorrangig Mediziner vertreten, die sich mit dem Thema Männergesundheit befassen, das Bewusstsein hierfür im medizinischen Alltag stärken sowie Projekte und Öffentlichkeitsarbeit für eine bessere bzw. spezifischere medizinische Versorgung von Männern organisieren.

http://www.mann-und-gesundheit.com

Das Netzwerk Jungen- und Männergesundheit ist ein informeller Zusammenschluss von vorrangig Sozialwissenschaftlern, die das Thema Männergesundheit in ihrer sozialen, gesellschaftlichen und politischen Dimension bearbeiten.

http://www.netzwerk-maennergesundheit.de

Die Stiftung Männergesundheit organisiert Projekte, die sowohl medizinisch als auch gesellschaftlich wirken.

http://www.stiftung-maennergesundheit.de/

Auf der Homepage des „Dresdner Instituts für Erwachsenenbildung und Gesundheitswissenschaft e.V.” finden Sie eine Reihe wissenschaftlicher Aufsätze zum Thema Männergesundheit sowie die Entwicklung zu den ersten bundesdeutschen Männergesundheitsberichten:

http://www.dieg.org/Wissenschaft/Maennergesundheit.html

„Blickpunkt Der Mann.” ist ein wissenschaftliches Journal für Männergesundheit, das zwischen 2003 und 2010 erschien. Auf der Homepage finden Sie alle Beiträge als PDF-Dateien:

http://www.kup.at/journals/dermann/index.html

weiterführende Literatur:

Gesundheitsberichterstattung des Bundes (Hg.): Gesundheitliche Lage der Männer in Deutschland. Robert Koch-Institut 2014

Lothar Weißbach, Matthias Stiehler (Hg.): Männergesundheitsbericht 2013. Im Fokus: Psychische Gesundheit. Verlag Hans Huber Bern 2013

Doris Bardehle, Matthias Stiehler (Hg.): Erster Deutscher Männergesundheitsbericht. W. Zuckschwerdt Verlag München 2010

Matthias Stiehler, Theodor Klotz (Hg.): Männerleben und Gesundheit. Eine interdisziplinäre, multiprofessionelle Einführung. Weinheim: Juventa Verlag 2007

Lothar Böhnisch, Reinhard Winter: Männliche Sozialisation. Weinheim: Juventa Verlag 1993

Tattoos entfernen

Viele Gründe können dazu führen, dass man ein Tattoo, das man einst Tattoo cool oder schön fand, nun doch wieder loswerden möchte. Ändert sich die Mode, die Persönlichkeit, ändern sich die Umstände, stellt sich manchem die Frage nach der Entfernung. Etwa 5 Prozent der Tätowierten wollen ihr Kunstwerk wieder loswerden.

Grundsätzlich gilt: Die Entfernung sollte fachgerecht erfolgen. Abzuraten ist von kursierenden Hausmittelchen. Sie sind wenig erfolgversprechend, teilweise gefährlich oder führen zu unschönen Hautschäden. Die Farbpigmente sitzen etwa vier Millimetern unter der Hautoberfläche und müssen von dort entfernt werden.

Früher wurden Tätowierungen abgeschliffen oder chirurgisch entfernt. Dabei entstehen allerdings Narben. Heute wird die Entfernung von Tattoos nicht nur von Ärzten, sondern auch Kosmetik- und Tattoo-Studios angeboten. Bei der Behandlung kann jedoch einiges schief gehen, so dass der Gang zum Mediziner wohl die bessere Wahl ist.

Die gängigste Methode, ein Tattoo wieder los zu werden, ist heute das Lasern. Der Laserstrahl erwärmt und zersprengt die Pigmente in der Haut. Die Partikel werden dann über das körpereigene Lymphsystem abtransportiert. Schmerz bei der Behandlung werden durch kalte Luft und Betäubungscreme gelindert. Durch die vielen kleinen „Laserschüsse” sieht die Haut in den ersten Tagen nach einer Sitzung wie eine Schürfwunde aus. Sie muss desinfizierend behandelt und vor Licht geschützt werden. Schwimmen oder intensiver Sport ist in diesen Tagen tabu. Die Anzahl der Sitzungen hängt von Hautdicke, Tattoofläche und -farbe ab. Sechs bis zehn Behandlungen im Abstand von jeweils vier bis sechs Wochen sind durchaus üblich. Eine Sitzung kann zwischen 100 und 300 Euro kosten. Dabei sind bunte Tattoos schwerer zu entfernen als schwarze und es gibt keine Erfolgsgarantien. Es ist möglich, dass bei einem bunten Tattoo einzelne Farben entfernt werden, andere werden blasser und wieder andere reagieren gar nicht. Das kann dann weitaus schlimmer aussehen als das ursprüngliche Tattoo. Muss man bei der Entfernung sehr oft über die Haut gehen, kann es auch zu bleibendem Pigmentverlust kommen. Die Haut ist dann heller und fühlt sich leicht narbig an.

Noch ist nicht viel über die langfristigen Folgen der Tattooentfernung bekannt. Zum einen sind die Farben nicht standardisiert, so dass niemand weiß, was darin enthalten ist. Somit ist nicht eindeutig klar, was mit der Farbe und ihren Inhaltsstoffen passiert, wenn sie mit dem Laser bestrahlt werden.

Weiterhin weiß man nicht, wohin die pulverisierten Farbstoffe im Körper gelangen und was sie dort bewirken. Es bestehen also keine gesicherten Erkenntnisse über mögliche Nebenwirkungen oder Folgeerkrankungen. Die Risiken einer Tattoo-Entfernung wollen also wohl überlegt sein – bestenfalls schon vor der Tätowierung.

Janko Mikolajczyk

Prostatamassage

Die Prostata ist eine etwa walnussgroßes Organ des Mannes zwischen Enddarm und Blase. Sie produziert einen Teil der Samenflüssigkeit und kann durch den Enddarm ertastet werden, wenn man einen Finger etwa 5 – 7 cm einführt und leichten Druck in Richtung Bauch ausübt. Ist der Mann erregt, schwillt die Prostata etwas an und ist noch leichter zu ertasten.

Die meisten Männer – egal ob hetero- oder homosexuell – empfinden es als stimulierend, wenn die Prostata gereizt wird. Durch eine intensive Massage kann sogar ein Orgasmus ohne Stimulierung des Penis erreicht werden. Die Stimulierung kann direkt durch Einführung eines Fingers, eines Dildos, des Penis in den After oder aber indirekt durch die äußerliche Massage des Bereiches zwischen Hodensack und After erreicht werden. Während die einen sich selbst stimulieren, genießen die anderen die Stimulation durch den Partner oder die Partnerin. Im BDSM-Bereich wird gerne auch Elektrostimulation benutzt, um den Partner zum Orgasmus zu bringen.

Da das Rektum des Mannes, anders als die Vagina der Frau, kein Sekret produziert, welches diesen Bereich gleitfähig macht, empfiehlt sich zum Einführen von Fingern oder Sexspielzeug in den After ausreichend Gleitmittel zu benutzen.

Vor einer Prostatamassage kann es ratsam sein, eine kleine Darmspülung vorzunehmen, damit der Enddarm sauber und diese Spielart für beide Partner ein angenehmes Erlebnis ist. Wer Bedenken wegen der Hygiene hat, kann auch Gummihandschuhe oder Fingerlinge verwenden. Die Fingernägel sollten kurz und nicht scharfkantig sein, damit der Darm nicht verletzt wird. Praktischerweise ist die Blase entleert, da durch den Druck auf die Blase natürlich ganz schnell Harndrang entstehen kann.

Die Prostatamassage sollte nicht am Anfang der sexuellen Aktivitäten stehen. Besser ist es, wenn der Partner bereits erregt ist, bestenfalls kurz vor dem Orgasmus ist. Ist der Mann erregt, entspannt er den Schließmuskel, den man dann schon ein wenig mit Gleitmittel massieren kann, bis er sich soweit öffnet, dass das Einführen eines gut geschmierten Fingers möglich wird. Wenn man dann die richtige Stelle überstreicht und leicht massiert, wird das dem Mann in der Regel ein angenehmes Gefühl verschaffen. Der Mann sollte seinem Partner bzw. seiner Partnerin mitteilen, ob er mehr oder weniger Druck, intensivere Bewegung, mehr Gleitmittel wünscht. Häufig masturbieren Männer bei der Prostatamassage und erfahren auf diese Weise einen starken Orgasmus.

Janko Mikolajczyk

http://de.wikipedia.org/wiki/Prostatamassage#mediaviewer/File:Rektal-digitale_Untersuchung.png

Verhaltensregeln für Freier

Sex mit Prostituierten bereitet Ihnen mehr Freude und Spaß, wenn Sie die folgenden Empfehlungen beachten:

  • Höfliches und respektvolles Auftreten sowie ein gepflegtes Äußeres macht Sie zu einem gern gesehenen Kunden.
  • Vermeiden Sie übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsum. Bleiben Sie Herr Ihrer Sinne und Ihres Handelns.
  • Führen Sie klare Verhandlungen und halten Sie sich an Verabredungen und Preisabsprachen. Respektieren Sie ein Nein.
  • Gehen Sie, wenn Sie sich unwohl fühlen.
  • Sprechen Sie es an, wenn Sie mit dem Service unzufrieden sind. Aber verlangen Sie nicht Ihr Geld zurück.
  • Setzen Sie sich nicht unter Druck, manchmal klappt es eben nicht wie gewünscht.
  • Riskieren Sie nichts und benutzen Sie auch beim Oralverkehr ein Kondom. Sexuell übertragbare Infektionen sind oft nicht sichtbar und können auch oral übertragen werden.

Eva-Maria Kulka, Dr. Matthias Stiehler

Sexting

Was ist Sexting?

Der Begriff Sexting ist ein Kofferwort aus den beiden englischen Wortsegmenten texting und sex. Der Ausdruck bezeichnete in der Ursprungsbedeutung das Verschicken einer SMS/MMS (texting) mit sexuellem Inhalt (sex). Wurde 2005 unter Sexting noch schriftliche Booty Calls – also das Verabreden zum Gelegenheitssex über Textnachrichten – und das Versenden von Flirt-SMS verstanden, ist heute der Begriff ein Synonym für den Austausch von selbstproduzierten erotischen und freizügigen Fotos und Videos über digitale Medien (z.B. Smartphones).

Auch wenn die mediale Berichterstattung Sexting als ein modernes Phänomen charakterisiert, so ist diese sexuelle Kommunikationsform keineswegs neu: ein Blick in die Geschichte lehrt, dass bereits in der Vergangenheit sexualisierte Texte und Bilder ausgetauscht wurden. Napoleon schrieb 1796 erotische Briefe an seine Ehefrau Joséphine de Beauharnais und versprach ihr, dass er sie „mit einer Million Küsse, brennend wie unter dem Äquator, bedekken (sic!)” werde und in der populären Zeit der Polaroidkamera, in den 60ern bis 80ern Jahren, erstellten einige heutige ältere Erwachsene auch freizügige Fotos von sich, um diese damals ihrer Partnerin oder ihrem -Partner zu schenken.

Sexting war somit schon immer ein fester Bestandteil der zwischenmenschlichen sexuellen Kommunikation, nur die dazu verwendeten Kommunikationsmedien haben sich verändert: Briefe aus Papier wurden durch digitale Nachrichten ersetzt und Papierfotos durch digitale Bilder.

Verbreitung von Sexting

Zwar bezeichnen Medienberichte das Versenden von freizügigen und sexuellen Fotos als ein Jugendphänomen, doch ist das Sexting unter jungen und älteren Erwachsenen wesentlich verbreiteter. Bisherige Studien kommen je nach Alter der Befragten und Art der Fragestellung zu den Ergebnissen, dass 3 % bis 9 % der unter 18-Jährigen bereits Sextingfotos von sich versendeten. Mit steigendem Alter nehmen die Sextingaktivitäten und -erfahrungen zu. In den Altersgruppen ab 20 Jahren haben schon je nach Studie 16 % bis 50 % der befragten Erwachsenen Erfahrungen mit dem Versand von sexuellen Fotos.

Zusammenfassend lauten die wichtigsten Erkenntnisse der bisherigen Studien zu Sexting:

  • Die meisten Minderjährigen haben noch keine Erfahrung mit Sexting; dies betrifft den erotischen Fotoaustausch, genauso wie das Versenden von sexualisierten Textnachrichten.
  • Je älter junge Erwachsene werden, desto mehr sammeln von ihnen Sextingerfahrung.
  • Sexting ist ein integraler Bestandteil der partnerschaftlichen sexuellen Kommunikation. Mit dem Eingehen einer partnerschaftlichen Beziehung und dem Beginn des (partnerschaftlichen) „Sexuallebens” nehmen die Sextingaktivitäten zu.
  • Frauen und Männer sexten annähernd gleich viel; jedoch werden Frauen öftes direkt nach einem sexuellen Foto gefragt.
  • Sexter und Sexterinnen versenden häufig ihre Aufnahmen an den festen Partner oder die Partnerin. Der sexuelle Foto- und Nachrichtenaustausch ist im Beziehungsalltag integriert und dient unter anderem als symbolischer Liebesbeweis und stellt Intimität und Vertrautheit zueinander her.
  • Sexting wird aber auch dazu verwendet eine neue Partnerschaft einzugehen und sich für den Schwarm interessant zu machen. Die überwiegende Mehrheit der Empfänger und Empfängerinnen dieser Bilder reagiert darauf mit positiven Gefühlen.
  • Die Annahme, Sexting sei ein Risikoverhalten, lässt sich mt den existierenden Studien nicht bestätigen Gefahren.

Die größte Gefahr beim Versand von sexuellen Bildern besteht in der ungewollten Weiterleitung und Veröffentlichung dieser persönlichen und privaten Aufnahmen. Gelangen diese Fotos an die Öffentlichkeit, können unter bestimmten Umständen psychoszialen Negativfolgen – wie Mobbing, Spott und Beschimpfungen – für die Sexter und Sexterinnen eintreten. Trotz dieser Gefahren, gibt nur eine Minderheit von Empfänger und Empfängerinnen an, dass sie erhaltene sexuelle Aufnahmen mit mindestens einer weiteren Person bereits geteilt haben.

Wenn du unter 18 Jahre bist und sexuell explizite Aufnahmen von dir anfertigst, dann könnten diese Bilder unter das Strafgesetz, in Form des § 184 c StGB (Verbreitung, Erwerb und Besitz jugendpornografischer Schriften), fallen. Als Empfänger oder Empfängerin von solchen Fotos kann dir damit eine juristische Verfolgung drohen, selbst wenn deine feste Partnerin oder dein fester Partner dir diese Aufnahmen gesendet hat.

Empfehlungen für Safer Sexting

  • Bewahre beim Sexting die Anonymität und Pseudonymität! Insbesondere beim Sexting mit reinen Online-Bekanntschaften sollten keine persönlichen Daten (Wohnort, Name usw.) ausgetauscht werden.
  • Anonymisiere die Bilder! Versende Bildausschnitte, bei dem du nur schwer oder gar nicht indentifiziert werden kannst.
  • Versende sexuell andeutende Bilder! Bevorzuge beim Versenden sexuell andeutende Fotos von dir (z.B. in Unterwäsche, in erotischen Posen), anstatt explizite Aufnahmen. Diese sind weniger beschämend und bloßstellend, falls diese ungewollt weitergezeigt oder veröffentlicht werden.
  • Bestehe auf einen wechselseitigen Fototausch! Versende nicht nur einseitig Bilder von dir, sondern fordere im Gegenzug auch sexuelle Bildaufnahmen.
  • Erstelle professionelle oder kreative Bilder von dir! Fertige kreative und ästhetische Bilder von dir an; dadurch reduziert sich bei einer ungewollten Veröffentlichung die Gefahr, Ziel von Spott und Beschimpfungen zu werden. Mit ästhetischen Bildern gewinnst du eher den Respekt der Betrachter.
  • Verwende beim Senden von Sextingbildern Apps (z.B. Snapchat), die deine Fotos innerhalb von einer von dir definierten Zeit selbst zerstören!
  • Kenne deine Rechte! Niemand darf ohne deine Zustimmung deine persönlichen Bilder einfach weiterverbreiten oder im Internet veröffentlichen. Dies stellt eine Straftat dar und du kannst mit rechtlichen Schritten drohen.
  • Stehe zu deinen Sextingbildern! Lass dir nicht einreden, dass du bei einer ungewollten Veröffentlichung deiner Sextingbilder schuld wärst oder du etwas Unangemessenes getan hast.


Daniel Hoffmann

weiterführende Literatur:

  • Döring, Nicola (2012), Erotischer Fotoaustausch unter Jugendlichen: Verbreitung, Funktionen und Folgen des Sexting, in: Zeitschrift für Sexualforschung, 25 (1), 4-25.
  • Hoffmann, Daniel (2012), Sexting – Der erotische Foto- und Nachrichtenaustausch unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen, Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. (Hrsg.)

Pädophilie

Zur besseren Orientierung und Übersicht der Struktur des Textes wurden Sprungmarken gesetzt. Das Klicken der drei aufgeführten Begriffe führt zum Abschnitt im Text.

Pädophilie
Behandlung
Was ist mit den Kindern?

Unter Pädophilie wird eine Beziehung zwischen Erwachsenen und einem präpubertären Kind verstanden, die von Seiten des Erwachsenen auch mögliche sexuelle Gefühle einschließen können. Pädophile selbst bzw. deren Interessenvertreter ergänzen: Es bestehen soziale Kontakte zu den Kindern, in denen die kindlichen Wünsche und Bedürfnisse geachtet werden (Kind und Sexualität 1997).

In Abgrenzung zur Pädophilie subsumiert der Begriff Päderastie Beziehungen einschließlich Sexualkontakten von Erwachsenen zu pubertären Kindern und Jugendlichen.

Auf diesem Hintergrund haben nicht alle sexuellen Kontakte von Erwachsenen zu Kindern pädophilen Charakter. Aus bisheriger Sicht (Seikowski 2009) gibt es 6 verschiedene Personengruppen:

Pädophilie als Fähigkeit:

Da wären zunächst die “Pädophilen”, die unauffällig wie jeder andere Mensch leben und nie straffällig werden. Pädophilie bedeutet lediglich, sich zu Kindern (pädo-) hingezogen (-philie) zu fühlen. Sie sind selbst in gewisser Weise Kinder geblieben, haben sich die Natürlichkeit von Kindern bewahrt und können sehr gut mit Kindern umgehen. Sie müssen sich auch nicht unbedingt durch Kinder sexuell erregt fühlen. Wenn Sie z.B. Kinderchöre oder ähnliche Vereine leiten, sind sie sehr erfolgreich.

Pädophilie und Pädosexualität:

Dann gibt es die Pädophilen, die Kind geblieben sind, für die Kinder jedoch auch erotisierend wirken. Sie sind oft mit Kindern zusammen, fühlen wie diese, können sich in Kinder auch sehr gut hineinversetzen. Sie empfinden den Schmerz der Kinder, die darunter leiden, zu wenig Zuwendung durch die Eltern zu erlangen. Sie kennen dieses Gefühl aus eigener kindlicher Erfahrung – leiden also auch mit. Sie streben danach, diesen Kindern die fehlende Zuwendung zu geben. Doch genau an dieser Stelle vermischen sich zwei verschiedene Lebensabschnitte (Schmidt 1998 spricht von “Machtungleichgewicht der Partner”), die dem Pädophilen zum Verhängnis werden können: er fühlt zwar wie ein Kind, hat aber ab der Pubertät die Sexualität eines Erwachsenen. Er erfährt, dass eine körperliche Zuwendung (etwa ein Kind in den Arm nehmen – Kinder wünschen sich diese Umarmungen) zu sexueller Erregung führen kann. Er ist frustriert und irritiert – und hat keine Möglichkeit, mit jemandem darüber zu sprechen, da er weiß, dass sein Verhalten straffällige Konsequenzen haben kann. Er ist sich selbst überlassen. Allerdings hat er auch kein Gefühl dafür, dass er einem präpubertären Kind durch sexuelle Handlungen einen schweren Entwicklungsschaden zufügen kann. Er glaubt, mit seiner Zuwendung – die er ja selbst in seiner Kindheit so vermisst hat – dem Kind Gutes zu tun. Das Kind versteht jedoch die Handlungen dieser geachteten Person möglicherweise nicht, da es sich noch nicht in der Pubertät befindet – sexuelle Erregungen wie bei den Erwachsenen vermutlich noch nicht kennt. Körperliche Wärme (z.B. in den Arm genommen werden) empfindet es als angenehm. Es spürt jedoch, dass etwas “nicht gut” war. Auch das Kind kann, muss aber nicht irritiert sein.

Pädophile und Kinderpornographie:

Sexuelle Kontakte zu Kindern werden vermieden. Die Pädosexualität wird anonym über Zeitschriften, in letzter Zeit auch vermehrt über das Internet ausgelebt. Kinderpornografie-Nutzer sind aber im Internet nicht immer Pädophile. Es gibt 3 Gruppen (Beobachtungen in der eigenen Sprechstunde)  –  Neugierige – durch die Medien „angestachelte“ Personen, die wissen möchten, um was es geht, wenn immer wieder über Kinderpornographie berichtet wird, die Pädophilen selbst und verdrängt sexuell Missbrauchte, die (meist zufällig) auf Kinderpornographieinternetseiten gelangen, sich von diesen Bildern und Filmen z.T. angeekelt fühlen und nicht verstehen, warum sie sich immer wieder diese Bilder anschauen. Im psychotherapeutischen Setting ergibt sich dann meist im Rahmen einer Traumatherapie, dass sie selbst als Kind sexuell missbraucht wurden, dieser Missbrauch verdrängt wurde (präpuberale Amnesie) – und sie durch die Bilder und Filme im Internet daran erinnert werden (flash backs), dass das irgendetwas mit ihnen zu tun hat, sie es zu Anfang jedoch noch nicht deuten können.

Sexueller Missbrauch von Kindern als Perversion:

(hat mit Pädophilie in der Regel nichts zu tun)

Es sind erwachsene psychisch kranke Personen, die Kinder sexuell missbrauchen, obwohl sie nicht pädophil sind. Sie sind geltungsbedürftig und haben das Problem, in zwischenmenschlichen Beziehungen wenig kontaktfähig zu sein. Sie haben aber auch einen sexuellen Trieb – und haben erfahren, dass man Kinder aufgrund ihrer körperlichen Unterlegenheit eher zu sexuellen Handlungen zwingen kann. Sie können sich weniger als Erwachsene wehren. Die sexuellen Handlungen mit Kindern sind für diese Personen eine Art Ersatz für normale kommunikative und sexuelle Beziehungen zu gleichwertigen erwachsenen Personen. Sie haben auch nie gelernt, über Sexualität zu sprechen. Die missbrauchten Kinder kennen ihren Missbräuchler meist nicht. Er ist ihnen fremd. Man spricht bei dieser Personengruppe oft auch vom „aggressiv-sadistischen Täter“.

„Ersatztäter“

(hat mit Pädophilie nichts zu tun)

Es gibt Männer wie Frauen, die in einer festen Beziehung leben, sich aber durch den Partner sexuell unbefriedigt fühlen. Über die vorhandenen sexuellen Probleme und Defizite wird in der Partnerschaft nicht geredet. Sexueller Triebstau gerät außer Kontrolle und verhindert, sich in die andere Person hineinzuversetzen. Es kommt zum intrafamiliären Missbrauch. Diese Personen werden häufig auch als „Ersatzobjekt-Täter“ bezeichnet. Leider wird immer wieder beobachtet, dass z.B. Ehefrauen über den Missbrauch der eigenen Tochter durch die Ehemänner, Stiefväter oder andere Personen bescheid wissen. Dieser wird bagatellisiert oder verleugnet. Sie selbst haben dann Ruhe vor dem sexuellen Drängen ihres Partners und verdrängen dadurch eigene frühere Missbrauchserfahrungen.

Herstellung und Verbreitung kinderpornographischen Materials

(hat mit Pädophilie meist nichts zu tun)

Nicht unerwähnt bleiben sollen kommerzielle Vermarktungen: Es gibt Personen, die sich mit den Neigungen Pädophiler und sexueller Missbräuchler von Kindern eine goldene Nase verdienen (z.B. Kinderpornografie und Kinderprostitution) . Sie selbst können der Pädophilenszene entstammen, müssen es aber nicht (vgl. Gallwitz & Paulus 1999).

Pädophilie ist keine psychische Erkrankung, sondern eine angeborene Variante einer sexuellen Orientierung – also auch ursächlich nicht therapierbar (Seikowski 2009, Vogt 2006).

Kann man Pädophilie behandeln ?

Prinzipiell gilt, dass Pädophilie ursächlich nicht behandelbar ist. Es hat sich die Meinung durchgesetzt, dass es sich bei der Pädosexualität um eine angeborene sexuelle Orientierung handelt, die lebenslang bestehen bleibt. Das bedeutet, dass das realistische Therapieziel darin besteht zu lernen, wie diese Orientierung so in die Lebensgestaltung integriert werden kann, damit es zu keine Straftaten kommt. Das heißt, der Pädophilie lernt rechtzeitig für sich zu erkennen, wann und unter welchen Umständen seine sexuelle Steuerbarkeit eingeschränkt ist, um diese dann durch in der Therapie erlernte Strategien wieder kontrollierbar werden zu lassen.

Organisatorisch stehen für die Therapie 2 Formen zur Verfügung:

  • 1. Zum einen gibt es seit vielen Jahren Psychotherapeuten und Sexualtherapeuten, die in Spezialeinrichtungen und im Niederlassungsbereich in der Lage sind, diese Personen als Patienten zu betreuen. Eine solche Therapie ist über die Krankenkasse unter der Diagnosenummer F65.4 abrechenbar.

  • 2. Doch so mancher Pädophile möchte anonym bleiben. Für diese Personen gibt es seit einigen Jahren das „Pädophilie Projekt Dunkelfeld“ (www.kein-taeter-werden.de). Voraussetzung für die Teilnahme an dieser Therapieform ist jedoch, dass man bisher strafrechtlich noch nicht in Erscheinung trat.

Was ist mit den Kindern?

Im folgenden soll auf die Beziehung der Kinder zu den Erwachsenen eingegangen werden, die ihnen vertraut sind und etwas zu den Kindern gesagt werden, die von Personen missbraucht wurden, die ihnen fremd sind.

Vertraute Bezugspersonen: Am häufigsten findet der sexuelle Missbrauch von Kindern in der Familie selbst statt. In der öffentlichen Diskussion jedoch kommt diese Form des Missbrauchs relativ selten zur Sprache. Oft sind die Familienverhältnisse gestört. Es wird wenig über auftretende Probleme gesprochen. Partnerprobleme sind oft an der Tagesordnung. Auch die in der Familie lebenden Kinder sind von diesen Spannungen betroffen. Kinder sind aber harmoniebedürftig und in dieser Situation für Zuwendung besonders empfänglich. Wenn die Eltern sexuelle Probleme miteinander haben, pädophile Neigungen und/oder ein Triebstau des Vaters vorhanden ist, entsteht eine konfliktreiche Situation: Das Kind ist offen für Zuneigung – und nimmt es manchmal sogar in Kauf, dafür etwas tun zu „müssen“, was es nicht versteht oder wovon es das Gefühl hat, dass dies mit der gewünschten Zuwendung nichts zu tun hat. Das gleiche gilt für erwachsene Bezugspersonen wie z.B. einen Onkel, den Grossvater oder einen Freund bzw. Bekannte der Familie oder auch Pädophile, die dem Kind Zuwendung entgegenbringen. Es kann eine gegenseitige Abhängigkeit entstehen. Der Soziologe Amendt wertet in diesem Zusammenhang sexuelle Kontakte von Pädophilen zu Kindern als Inzest (Psychologie heute 1997), indem er besonders diesen Zuwendungsbezug als ähnlich der Vater-Kind-Beziehung annimmt.

Kinder übernehmen oft sogar die Schuldgefühle (Bornemann 1980), die eigentlich der Erwachsene haben sollte – z.B. dann, wenn es einer anderen Person davon erzählte, diese dann eine Anzeige erstattete und die Bezugsperson, die das Kind sexuell missbrauchte, in Untersuchungshaft kommt: „Ich bin schuld, dass der Vati im Gefängnis ist…“. Manchmal sind es auch die Mütter, die ihren Töchtern noch mehr Schuldgefühle einreden: „Du hast unsere Familie kaputt gemacht…“. Wir erleben es oft, dass diese missbrauchten Personen, wenn sie selbst erwachsen sind, unter diesen Schuldgefühlen immer noch zu leiden haben. Sehr oft sind psychosomatische und/oder psychiatrische Erkrankungen die Folge (vgl. dazu im Überblick Egle et al. 1997). Oft leiden sie auch unter sexuellen Problemen, da sie in einem Alter – meist vor der Pubertät – sexuelle Kontakte hatten, die ihrem Entwicklungsstand nicht entsprachen. Selbst bei einem Menschen, den sie lieben, kann der Konflikt erneut „hochkommen“: Sexueller Kontakt dient dazu, Zuwendung zu bekommen. Aus den Psychotherapien dieser Personen wissen wir, wie schwierig es ist, diese schwerwiegenden seelischen Verletzungen aus der Kindheit zu bearbeiten.

Fremde Personen: Der einmalige bzw. mehrmalige erzwungene sexuelle Missbrauch von Kindern mit fremden Personen ist mit einer Vergewaltigung vergleichbar. Es ist ein aggressiver Akt, der zu schweren Traumen führt. Hier sind Jungen wie Mädchen gleichermaßen betroffen. Der Täter ist ihnen körperlich überlegen, sie können sich nicht wehren. Selbst als Erwachsene haben sie noch Ängste, sich einem anderen Menschen körperlich hinzugeben. Die Furcht, dass es „schmerzhaft“ sein könnte, ist groß.

Um einem Kind so früh wie möglich helfen zu können, erscheint es wichtig zu wissen, ob es Verdachtsmomente gibt, denen man als Erwachsener nachgehen sollte. Grundsätzlich „hellhörig“ sollte man immer dann werden, wenn sich das Kind relativ plötzlich in seinem Verhalten ändert. Im Kleinkindalter betrifft das folgende – plötzliche – Merkmale: Sprachrückentwicklung, Tics, Nägel knabbern, Fingerlutschen, Furcht mit Anklammerungsversuchen, Einnässen, Einkoten sowie Schlaf- und Essstörungen. Im Schulalter sind dies plötzliche Kopfschmerzen, Genital- und Bauchbeschwerden, Schlafstörungen, Alpträume, sexuelles Renommieren, Imitation der Tat (wie ein Spiel) vor anderen, Ängste und Verstörtheit, Abfall schulischer Leistungen, Selbstmordversuche, aggressives Verhalten, Weglaufen, plötzlich nicht mehr sprechen können. Im Jugendalter können Störungen wie Nahrungsverweigerung, Schwindelgefühle, Genital- und Bauchbeschwerden, Isolation und Rückzugsverhalten, manchmal auch Verwahrlosung und Selbstmordversuche auftreten. Es muss an dieser Stelle gesagt werden, dass die genannten Auffälligkeiten grundsätzlich auch bei anderen psychischen Konflikten auftreten können, denen aber genauso nachgegangen werden sollte. Ein Kind fühlt sich mit seinen Problemen oft alleingelassen. Nach einem sexuellen Missbrauch sind die Konsequenzen bis ins Erwachsenenalter oft fatal, so dass eher eine frühzeitige Hilfe angezeigt ist. Leider kommt es in diesem Zusammenhang auch vor, dass Personen zu Unrecht des sexuellen Missbrauchs bezichtigt werden, was viele zwischenmenschliche Konflikte nach sich zieht. Aus diesem Grunde empfiehlt sich – auch im Interesse des Kindes – ein vorsichtiges und sensibles Vorgehen.

Dr. Kurt Seikowski

Literatur:

Bornemann E: Puberale Amnesie. Die Sexualität des Kindes und ihre erkenntnistheoretischen Folgen. Psychoanalyse 1 (1980) 62-76.

Gallwitz A & Paulus M: Die Kinder-Sex-Mafia in Deutschland. Täterprofile, Pädophilenszene, Rechtslage. Berlin: Ullstein 1999.

Kind und Sexualität. Beiträge zur Kindersexualität, Pädophilie, Angst und Missbrauch. Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft für Humane Sexualität. Giessen 1997.

Psychologie heute 12 (1997): Pädophilie: Partnerschaft oder subtile Gewalt? 5 Streitfragen an Gerhard Amendt und Rüdiger Lautmann, 56-61.

Schmidt G: Spätmoderne Sexualverhältnisse. Zum sozialpsychologischen Hintergrund sexualtherapeutischer Arbeit. In Strauss B (Hrsg) Psychotherapie der Sexualstörungen: Krankheitsmodelle und Therapiepraxis   störungsspezifisch und schulenübergreifend. Stuttgart, New York: Georg Thieme 1998

Seikowski K (2009) Pädophilie – psychisch krank? Ein unangenehmes Thema in der heutigen Zeit. In Greuel L, Petermann A (Hrsg) Macht – Familie – Gewalt (?) / Intervention und Prävention bei (sexueller) Gewalt im sozialen Nahraum. Lengerich, Berlin, Bremen, Riga, Rom, Viernheim, Wien, Zagreb: Pabst Science Publishers, 139-153.

Vogt H Pädophilie. Leipziger Studie zur gesellschaftlichen und psychischen Situation pädophiler Männer. Lengerich, Berlin, Bremen, Miami, Riga, Viernheim, Wien, Zagreb: Pabst 2006.

Penisverlängerung

Worauf man bei einer Penisverlängerung achten sollte

Hegt Mann den Wunsch, seinen Penis imposanter erscheinen zu lassen, so bietet sich ihm eine breite Auswahl an Mitteln und Methoden zur Penisverlängerung. Doch Vorsicht! Nicht alle Wundermittel halten, was sie versprechen – und einige Experimente können auch nach hinten losgehen. Was wirkt, was wirkt nicht und was wirkt schädlich?

Prostaglandincremes

Medizinische Cremes mit Prostaglandinen wirken auf Muskulatur, Blutdruck und Blutgerinnung und haben dadurch einen Vergrößerungseffekt auf den Penis, der mehrere Stunden anhält. Allerdings können sie den Kreislauf stark belasten und eine Erektion erschweren, weshalb sie für den tatsächlichen Akt eher ungeeignet sind. (1)

Testosteronersatz-Therapie

Eine solche Therapie ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Testosteronwerte zu niedrig sind und der Penis dadurch an Größe verloren hat. In einer Studie konnte gezeigt werden, dass eine Testosteronbehandlung unter den beschriebenen Umständen tatsächlich zur (Wieder-) Vergrößerung des männlichen Geschlechtsteils führte. (1) Ein Zuviel an Testosteron kann andererseits ernstzunehmende Risiken bergen. Deshalb sollte eine Hormonersatztherapie ausschließlich unter der Aufsicht eines Arztes durchgeführt werden.

Penis-Stretcher

Penis-Stretcher gibt es in vielen Variationen. Allein der Erotikhandel bietet zahlreiche Modelle in unterschiedlichen Ausführungen an. In Studien konnte durch den Einsatz dieser speziellen Extender-Geräte eine Vergrößerung von 2 bis 3 Zentimetern nachgewiesen werden; allerdings ist die Prozedur sehr aufwändig und es besteht die Gefahr, dass die Erektionsfähigkeit schwindet, da Muskelzellen im Penis beschädigt werden können. (1)

Penisaugmentation

Circa 1000 Deutsche lassen ihren Penis jährlich operativ vergrößern. Als wirklich sinnvoll erachten Experten und Krankenkassen den Eingriff jedoch nur, wenn es sich um einen sog. Mikropenis handelt und der Mann dadurch einem starken Leidensdruck ausgesetzt ist. Der chirurgische Eingriff ist nämlich nicht unbedenklich: Durch einen Schnitt an der Peniswurzel werden die Haltebänder zum Teil gelöst und an tieferer Stelle wieder befestigt, um die wenigen Zentimeter des Glieds, die im Körper verborgen sind, sichtbar zu machen. Um den Umfang des Penis zu vergrößern, wird körpereigenes Fett unter die Penishaut gespritzt. Durch die veränderte Halterung des Gliedes verringert sich jedoch der Erektionswinkel, sodass der Penis an Stabilität verliert. (1) Werden während der Operation Nervenzellen beschädigt, kann es sogar zum vollständigen Verlust der Erektionsfähigkeit kommen. (2) Außerdem besteht die Gefahr, dass sich die Verlängerung nach einiger Zeit wieder zurückbildet und das Fett wieder abgebaut wird. Unschöne Verformungen sowie Narben können andere unerwünschte Nachwirkungen der Operation sein. (1, 2)

Vakuumpumpen

Penis- oder Vakuumpumpen verhelfen zu einer sofortigen Erektion, da durch den Unterdruck Blut in den Penis gesaugt wird. Die regelmäßige Anwendung über einige Stunden pro Tag soll wie ein Training wirken, das den Penis um ein paar Zentimeter verlängert. Bei dieser intensiven Anwendung besteht jedoch die Gefahr, dass Blutgefäße und Muskelzellen beschädigt werden. (1)

Lotionen und Cremes

Lotionen und Cremes aus dem Erotikhandel sind für eine Verlängerung des Penis weitestgehend unwirksam. Zwar wird die Durchblutung angeregt und durch das Einreiben kann es zur Erektion kommen, aber eine anderweitige Vergrößerung ist dadurch nicht absehbar. (1)

Penispillen

Geheime Kräutermischungen mit Ginseng, wildem Hafer und allerlei anderen Heilkräutern sollen das Peniswachstum auf natürliche Weise und ganz ohne Nebenwirkungen anregen. Doch Vorsicht! Entgegen aller Herstellerversprechungen und Zufriedenheitsgarantien sind die teuren Produkte für eine Penisvergrößerung vollkommen wirkungslos, urteilen Experten. (1)

Die Tricks der Profis

Um Größe zu zeigen, müssen weniger gut bestückte Männer sich nicht zwangsläufig den Risiken aussetzen, die operative, mechanische und medizinische Penisvergrößerungsmethoden mit sich bringen. Mit einfachen Tricks kann Mann seinen Penis fit halten und ihn auch optisch größer erscheinen lassen.

Zug-Effekt

Bei dieser Methode wird der Penis im unerigierten Zustand mit der ganzen Hand umschlossen und in die Länge gezogen. Im Anschluss streicht man die Hand mit leichtem Druck bis zur Eichel und zieht danach den Hodensack kurz nach unten. Durch diese Zug-Technik wird das Bindegewebe am Penis etwas aufgefüllt. Der Effekt hält jedoch nur für wenige Minuten an, bevor sich der Penis wieder in seine Ausgangsposition „zurückzieht“. (1)

Schamhaar kürzen

Da die Peniswurzel vom Schamhaar verdeckt wird, kommt die eigentliche Länge des Penis bei Naturbehaarung nicht unbedingt zur vollen Geltung. Durch Rasieren oder Stutzen des Schamhaares kann man deshalb rein optisch circa 2 Zentimeter dazugewinnen. (1)

Abnehmen

Je größer der Bauch, desto kürzer erscheint der Penis. Das liegt daran, dass das Gewicht des Fettgewebes auf die Haltebänder des Penis drückt, wodurch dieser leicht in den Bauchraum gezogen wird. Durch Abnehmen kommen die „versteckten“ Zentimeter wieder zum Vorschein. Mit etwa 1,5 Zentimeter mehr pro 10 Kilo weniger kann man dabei rechnen. (1)

Regelmäßiger Sex

Mit dem Alter können sowohl Erektionswinkel als auch Penisgröße abnehmen. Es gibt jedoch ein Training, mit dem Sie Ihren Penis auf ganz natürliche Weise fit halten können, und das ist – schlicht und einfach – Geschlechtsverkehr mit Penentration. Das regelmäßige „Training“ stärkt die Muskelzellen im Penis und wirkt so den altersbedingten Abbauprozessen entgegen. So können Männer auf sehr angenehme Art und Weise verhindern, dass ihr bestes Stück mit den Jahren an Größe verliert. (1)

Tina Gabert 

Quellen und weiterführende Links:
(1) Focus Online
(2) Die Welt Online

Genitaler Herpes

Genitale Herpes-simplex-Infektionen werden durch Viren verursacht. Die Infektion wird durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt übertragen. Dann finden sich zumeist kleine, schmerzhafte, gruppierte Bläschen am Penis oder Gesäß, die nachfolgend aufbrechen und verkrusten. Allgemeine Symptome wie Fieber, Lymphknotenschwellung  und Krankheitsgefühl sind möglich.

Bei unklaren wiederkehrender Harnröhrenentzündung sollte auch an die Möglichkeit einer Herpesverursachung gedacht werden.

Dr. Antje-Ulrike Wagner

Weiterführende Links:

www.dstig.de/index.php/was-sind-stdsti/herpes-genitalis

de.wikipedia.org/wiki/Herpes_genitalis

Feigwarzen

Condylomata acuminata (spitze Kondylome, Feigwarzen).

Auslöser dieser sexuell übertragbaren Erkrankung sind Subtypen der humanen Papillomaviren (HPV).  Die Inkubationszeit der Infektion variiert zwischen Wochen und mehreren Monaten, selten Jahre.

Das typische klinische Bild sind „blumenkohlartige“ Gebilde an Penis, Hodensack, im Bereich der Harnröhrenmündung oder am After. Meist verursachen Genitalwarzen keine Beschwerden. Juckreiz, Brennen oder Schmerzen sind jedoch auch möglich.

Eine spontane Abheilung kommt in 30 % der Fälle vor. Behandlungsbedürftigkeit symptomlosen männlichen Partnern beim Nachweis von „high risk“ humanen Papillomaviren im Genitalbereich der Frau ist nicht gegeben.

Dr. Antje-Ulrike Wagner

Flyer: Feigwarzen der Aids-Hilfe Leipzig (908 kb)

Weiterführende Links:

www.dstig.de/index.php/was-sind-stdsti/genitalwarzen

de.wikipedia.org/wiki/Feigwarzen

Chlamydien

Unter den drei humanpathogenen Chlamydienarten spielt ausschließlich Chlamydia trachomatis (Serotyp D-L) als obligat intrazellulär lebendes Bakterium bei den sexuell übertragbaren Erkrankungen eine Rolle.

Genitale Infektionen mit C. trachomatis treten bei Männern zumeist als Entzündung der Harnröhre auf. Brennen beim Wasserlassen, Druckgefühl, Schmerzen oder dünnflüssiger, durchsichtiger Ausfluss sind möglich. Mehr als 50% der infizierten Männer haben keine Beschwerden. Entsprechend den sexuellen Gewohnheiten werden auch Entzündungen des Enddarmes und /oder des Rachens  beobachtet. Wie bei der Gonorrhoe verläuft auch die chlamydienbedingte Rachenentzündung ohne Symptome. Aufsteigende Infektionen imponieren als Entzündung der Vorsteherdrüse (Prostatita) oder des Nebenhodens. Die nachfolgende Sterilität des Mannes wird diskutiert.

Infolge der Infektion können auch eine Gelenkentzündung oder Morbus Reiter (Harnröhrenentzündung mit reaktiver Gelenkentzündung und Entzündung der Augenbindehaut) auftreten. Diese Komplikationen sind selten.

15 % der Männer mit Chlamydien, so zeigen Daten aus dem STD- Sentinel- Surveillance  von 2010,  sind mit Gonokokken koinfiziert.

Dr. Antje-Ulrike Wagner
Flyer zu Chlamydieninfektionen der Aids-Hilfe Leipzig:
Flyer “Chlamydien” (791 kb)

Weiterführende Links:

www.dstig.de/index.php/was-sind-stdsti/chlamydien

de.wikipedia.org/wiki/Chlamydien

Tripper / Gonorrhoe

Gonokokkeninfektionen treten vorwiegend an den Schleimhäuten des Urogenitaltraktes, des Analkanales und des Rachens beim Mann auf. Aufsteigende Infektionen sind möglich.

Die Mehrzahl der infizierten Männer entwickeln innerhalb von 3-10 Tagen nach der Infektion klinische Symptome. Am häufigsten zeigt sich das klinische Bild als Entzündung der Harnröhre mit verstärktem eitrig gelblichen Ausfluss und Brennen beim Wasserlassen (Urinieren). Bei ca. 10 % der Männer sind jedoch Verläufe ohne Beschwerden  möglich. Nach Oral- oder Analverkehr kann es zur Ausbildung einer Entzündung des Rachens  bzw. Enddarms kommen, wobei die Rachenentzündung  zumeist keine Symptome beim Patienten verursacht. Wenn der Enddarm primärer Infektionsort ist, reichen die subjektiven Beschwerden von geringem Juckreiz bis zu einer klassischen Enddarmentzündung mit Schmerzen, schmerzhaftem Stuhldrang oder Verstopfung. Als Komplikation der Erkrankung sind beim Mann die Entzündung der Vorsteherdrüse (Prostata) oder des Nebenhodens zu nennen.

Disseminierte Gonokokkeninfektionen sind Infektionen, die sich über die Blutbahn ausbreiten (“disseminiert” = gestreut) und oft mit Fieberschüben, Gelenkentzündung und Hautveränderungen verbundensind. Sie treten jedoch selten auf.

Dr. Antje-Ulrike Wagner

Flyer zu Tripperinfektionen der Aids-Hilfe Leipzig

Weiterführende Links:

www.dstig.de/index.php/was-sind-stdsti/gonorrhoe

de.wikipedia.org/wiki/Tripper

Syphilis (Synonym: Lues)

Syphilis ist eine weltweit verbreitete, durch Bakterien (Treponema pallidum) ausgelöste Geschlechtskrankheit, die als chronisch-fortschreitende Infektion verschiedene Krankheitsstadien durchläuft, wenn keine Behandlung erfolgt. Die Übertragung findet meist direkt über mikroskopisch kleine Veränderungen der Haut und Schleimhaut statt. Aufgrund der Empfindlichkeit der Bakterienn gegenüber Austrocknung, Hitze und pH-Wert Schwankungen spielt die mittelbare Weitergabe des Erregers keine Rolle. Die häufigsten Infektionsstellen sind Genital- und Mundbereich, wobei jede andere Körperstelle (ca. 10 – 15 %)  Eintrittsort des Erregers sein kann. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 10 – 90 Tage.

Stadien:

Lues I: In diesem Stadium findet man den klassischen sogenannten Primäraffekt (schmerzloser Knoten, später ein Geschwür) mit einer schmerzlosen  Lymphknotenschwellung im Lymphabflussgebiet. Der Primäraffekt tritt zumeist einzeln und überwiegend am Penis auf. Sowohl mehrere Primäraffekte als auch Primäraffekte am oder neben dem After  sowie am Mund und in der Mundhöhle sind möglich.

Lues II: Ca. 9 Wochen – 6 Monate nach Infektion erfolgt  der Eintritt in das zweite Stadium Erkrankung. Die klinischen Erscheinungen in diesem Stadium können vielfältig sein: z.B. fleckförmiger Hautausschlag am Körper mit Beteiligung der Handflächen- und Fußsohlen,  Lymphknotenschwellungen am Körper, Mundschleimhautveränderungen, Enddarmentzündungen mit Geschwüren. Die Beteiligung innerer Organe ist selten.

Lues III: Dieses Stadium entwickelt sich ca. 3 – 5 Jahre nach dem Frühstadium der Erkrankung. Zu den Erscheinungsbildern dieses Stadiums gehören die entzündlich, geschwürartigen Wucherungen (sog. Gummen) an der Haut oder inneren  Organen (z.B. Auge, Herz, Aorta, Lunge, Hoden).

Lues IV: Bei nicht erfolgter Therapie wird nach 10 – 20 Jahren das Quartärstadium der Erkrankung mit schweren neurologischen Störungen z.B. chronische Hirnhautentzündung, Nervenschädigung mit Verlust des Schmerz- und Temperaturempfindens, Störung der Darm- und Blasenfunktion erreicht.

Dr. Antje-Ulrike Wagner

Flyer zu Syphilis von der Aids-Hilfe Leipzig

Weiterführende Links:

www.dstig.de/index.php/was-sind-stdsti/syphilis

de.wikipedia.org/wiki/Syphilis

Französisch Pur / Französisch Total

“Französisch pur” oder “Französisch ohne” (FO) meint als Angebot einer Sexarbeiterin/eines Sexarbeiters an den Kunden, dass beim Oralverkehr das Kondom weggelassen wird, aber der Samenerguss nicht im Mund stattfinden soll. “Französisch total” ist hingegen das Angebot, Oralverkehr einschließlich des Samenergusses ohne Kondom durchzuführen (“Abspritzen im Mund”).

Es handelt sich also um eine sehr intime Dienstleistung, die bei genauer Betrachtung Möglichkeiten und Grenzen käuflicher Liebe aufzeigt. Das soll im Folgenden für beide beteiligte Seiten aufgezeigt werden:

1. Freier

Es ist zu verstehen, dass das Weglassen des Kondoms beim Oralverkehr gewünscht wird. Die Berührungsintensität ist größer und die Intimität deutlich gesteigert. Zudem stellt die Aufnahme des Spermas durch den Mund oft eine besondere Bestätigung für den Mann dar: Er empfindet sich so, wie er ist, als gewollt.

Doch genau hier liegt auch die Illusion. Denn ist ein Mann wirklich gewollt, wenn er die Dienste einer Sexarbeiterin in Anspruch nimmt? Es handelt sich um eine Dienstleistung, die gegen Geld ausgeführt wird. Da mag es auch mal Sympathien zwischen dem Freier und der Sexarbeiterin geben, aber sie meint ihn nicht wirklich, wenn sie ihm Oralverkehr ohne Kondom anbietet. Es ist einfach ein Geschäftsmodell.

Der Begriff der “Sexarbeiterin” sagt das sehr anschaulich und ist demzufolge auch passend, wenn die Seite der Anbieterin/des Anbieters angeschaut wird. Von der Seite des Freier aus gesehen, passt der Begriff der/des “Prostituierten” wiederum gut. Nicht in dem Sinn, wie er in vielen Wörterbüchern tendenziell gebraucht wird (“bloßstellen”, “entehren”), sondern im wörtlichen Sinne als “für etwas stehen”. Darin klingt die Illusion bereits an. Es wird eine intime Begegnung gewünscht, die die eigene Persönlichkeit einschließt. Aber gegen Bezahlung lässt sich das eben höchstens annährungsweise verwirklichen. Nie so, wie es in der Tiefe gewünscht ist.

Problematisch ist diese Praktik aber auch bezogen auf sexuell übertragbare Infektionen wie Chlamydien, Tripper und Syphilis. Diese lassen sich bei FO und FT auch vom Aktiven auf den Passiven übertragen. Nach unseren Erfahrungen wird das zumeist so lange nicht als problematisch angesehen, bis es passiert. Dann aber ist der Ärger oft groß und manchmal folgen wütende Beschuldigungen (auch in Freierforen). Dabei wäre gerade hier ein eigenverantwortlicher Umgang mit den eigenen Wünschen und Sehnsüchten gefragt.

2. Die Sexarbeiterin/Der Sexarbeiter

Verlockend ist ein Geschäftsmodell, wenn es mehr Geld und Einnahmen verspricht. Manche mögen sich dabei dem Marktdruck beugen und etwas anbieten, was sie eigentlich nicht wollen. Manchen ist das Blasen ohne Kondom angenehmer. Auf jeden Fall scheint es oft als Bestandteil einer guten Dienstleistung aufgefasst zu werden, wenn dem Kunden vermittelt wird, er sei der Einzige. Doch diese Meinung birgt Gefahren.

Frauen und Männer gehen manchmal bewußt das Risiko ein, sich beim Oralverkehr mit einer sexuell übertragbaren Krankheit zu infizieren oder sie gegebenenfalls auch weiterzugeben. Häufig aber wird diese Gefahr nicht gewusst oder verdrängt. Das gefährdet das wichtigste “Kapital” das Prostituierte haben, den eigenen Körper. Außerdem kann ein Kondom eine Distanz schaffen, die im Sexgeschäft notwendig ist und Sicherheit gibt. Es ist eben nicht der private, intime Sex, der ausgeführt wird, sondern eine Dienstleistung, die einzig zum Geldverdienen erbracht wird.

Dr. Matthias Stiehler

Internetchat

Sicherheit beim chatten

Chatten kann jeder, denn chatten bezeichnet die elektronische Kommunikation in Echtzeit, meist über das Internet, und bedeutet, sich zu unterhalten oder miteinander zu plaudern. Auf vielen Webseiten von Medienunternehmen wie bei Radiosendern, Fernsehsendern oder bei Internetprovidern kann man in Echtzeit Informationen austauschen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, reine Chatportale oder externe Programme wie ICQ zu verwenden. Zunächst muss der User sich einen Nicknamen geben, mit dem er mit anderen Personen in Kontakt treten kann. Oft wird hier schon erkannt, was eine Person über sich aussagen möchte. Durch die einfache Eingabe von Text ist es sehr leicht, mit anderen unbekannten Personen in Kontakt zu kommen. Bei einem öffentlichen Chat sehen alle Teilnehmer, was geschrieben wird. Wenn das nicht gewünscht ist, ist ein privater Chatraum eine weitere Möglichkeit, ungestört zu kommunizieren. Auch wenn die meisten Chats gefahrlos verlaufen und dazu beitragen, über die eigene Stadt bzw. Ländergrenze hinaus Bekanntschaften zu schließen, sind nicht alle Menschen aus den selben Gründen im Chatraum. Es gibt auch Chatter, mit denen sollte man es lieber bleiben lassen, denn sie sind auf der Suche nach sexuellen Abenteuern zum Beispiel mit Kindern. Auch erfahrene Chatter kann es treffen. Oft ist es nur Leichtsinn, der schwerwiegende Folgen haben kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich an ein paar einfache Regeln zu halten.

Regeln

Ein wohl überlegter Nickname, der nicht zu viel von Ihnen Preis gibt, ist ein guter Schutz vor Belästigungen, doch nicht ausreichend. In einen Chat sollten Sie sich nur begeben, wenn der Chat überwacht ist. Erkennbar ist dies daran, ob es Moderatoren gibt und wie miteinander kommuniziert wird. Ganz wichtig ist es, dass Sie kritisch sind. Schließlich weiß man nie, wer am anderen Ende sitzt! Bevor Sie sich in einen Chat begeben, überprüfen Sie ihn. In manchen Chats hat man die Möglichkeit, persönliche Daten (wie Telefonnummern, Emailadressen oder Bilder) anderen Chattern zur Verfügung zu stellen. Dies kann dazu führen, dass einige Menschen diese Daten ungefragt weiterverwenden. Unangenehme oder zu private Anfragen sollten gemeldet und sofort unterbunden werden. Das ist ganz einfach. Entweder Sie hören auf zu chatten oder Sie informieren noch besser einen Moderator und bitten ihn um Hilfe. Damit werden auch andere Personen zukünftig geschützt.

Eine weitere Variante ist die Nutzung von Webcams. Der Chatpartner fordert auf, private Bilder zu senden oder gar in Echtzeit ein Gespräch via Webcam zu führen, wobei oft sogar nur die Kamera der ausgenutzten Person eingeschaltet ist und der Täter per Chat antwortet. Im Laufe des Gespräches bringt der Andere den Betroffenen unter Umständen sogar dazu, sich vor der Webcam auszuziehen.

Vor kurzem tauchten in Foren und Blogs Hinweisposts auf, die vor Betrügern warnen. In letzter Zeit gibt es immer mehr User, die vorgeben, ein Star zu sein. Sie erstellen auf bekannten Plattformen authentisch wirkende Profile und laden einzelne Personen zu persönlichen Chats ein, wo sie um private Daten und Fotos bitten. All diese Formen sind ein Missbrauch und sollten bei Moderatoren angezeigt oder publik gemacht werden, um sich und Andere zu schützen.

Noch gefährlicher kann allerdings ein persönliches Treffen werden. Ein Treffen mit unbekannten Personen aus dem Chat sollte vor allem von Kinder und Jugendlichen gemieden werden. Sollte es trotzdem zu einem solchen kommen, ist es wichtig, eine Begleitperson dabei zu haben. Kindern sind Eltern oder Großeltern die richtigen Vertrauten. Bei Jugendlichen können auch begleitende Freunde hilfreich sein.

Mobbing und sexuelle Belästigungen

Oft hört man von Cybermobbing oder sexuellen Belästigungen. Dabei werden private Fotos und Videos ins Netz gestellt. Diese können unbearbeitet Fremden gegenüber kompromittierend sein (zum Beispiel Nacktfotos). Normale Schnappschüsse können darüber hinaus bearbeitet oder mit entsprechenden Kommentaren versehen werden. Hierfür gibt es unterschiedliche Motive. Gründe sind nach wie vor Mobbing durch Schulkameraden, das sie inzwischen in der virtuellen Welt fortführen, Beleidigung durch ehemalige Chat- und Internetfreunde oder das Handeln gedankenloser Menschen. Immer häufiger sind es allerdings persönliche Racheaktionen ehemaliger Liebschaften, welche intime Fotos veröffentlichen. Dies ist nicht nur unangenehm für den Betroffenen, sondern kann gerade bei Nacktaufnahmen ernsthafte Folgen wie Spott oder sexuelle Belästigung durch Dritte nach sich ziehen.

Sollte so etwas passieren, hilft eine Anzeige bei der Polizei.

Oliver Wolf

weiterführende Links:

http://www.chatten-ohne-risiko.net

http://www.cyberzwerge.de

http://www.calaidoskop.de

http://www.jugendschutz.net/pdf/chatten_ohne_Risiko.pdf

Flirten

Ein guter Flirt kann einem den ganzen Tag versüßen

Eine kurze Begegnung, die die routinierte Eile unterbricht, ein tiefer Blick in fremde Augen, eine Spur länger als nötig, ein kleines aufmerksames Kompliment zu einem Detail der Kleidung, meiner Frisur meiner Person, dass nicht jedem aufgefallen wäre, ein harmloser kleiner Scherz, der mich noch Stunden später zum Lächeln bringt, leichte Erregung, erhöhter Pulsschlag …

Eine solche, meist flüchtige Begegnung, kann einem den ganzen Tag versüßen. Ich fühle mich beachtet, attraktiv, lebendig und gehe für den Rest des Tages mindestens 5 cm größer durch die Welt.

Doch was ist es, was einen guten Flirt ausmacht? Was unterscheidet ihn von plumper Anmache, einer steifen Liebeserklärung oder gar einer Belästigung?

Aus einem guten Flirt muss man jederzeit aussteigen können.

Ein guter Flirt ist nicht planbar, denn beide Seiten müssen in Flirtlaune sein. Diese kann sich auch spontan einstellen. Tut sie es aber nicht, sind die Antennen nur einseitig ausgefahren, wird jeder weitere Flirtversuch schnell als Aufdringlichkeit erlebt. Ein guter Flirt ist spielerisch, locker, humorvoll und das wichtigste: Aus einem guten Flirt muss man jederzeit aussteigen können. Die Beteiligten brauchen das Gefühl, den Verlauf im Griff zu haben und selbst bestimmen zu können. Er ist ein Spiel um die Nähe und Distanz zum Gegenüber. Gerät eine Seite unter Druck, fühlt sie sich belästigt, ist genervt und will fliehen. Ist die Möglichkeit zum Ausstieg aber gegeben, bleiben beide Personen freiwillig im Kontakt, länger als nötig, das erhöht den Herzschlag!

Wer „Ficken” auf der Stirn stehen hat, kann gleich aufgeben!

Darüber hinaus muss ein Flirt erst einmal offen sein in seiner Absicht. Wenn die flirtende Person ausstrahlt, dass sie ganz dringend eine SexualpartnerIn braucht, gehen die Klappen auf der anderen Seite in der Regel gleich zu. Das heißt nicht, dass sich aus einem guten Flirt nicht auch eine Affäre entwickeln kann. Menschen, die „Ficken” auf der Stirn stehen haben, denken vor allem an sich selbst und sind in der Palette ihrer Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Meistens haben sie außer einem stark sexualisiertem Verhalten und anzüglichen Sprüchen nicht viel zu bieten, da sie völlig auf das eine Thema „Ich will Sex mit dir und zwar so schnell wie möglich!” fixiert sind. Der dringende Wunsch nach Sex ist natürlich legitim, aber keine gute Voraussetzung für einen Flirt.

Der Trick beim Flirten ist es, beim Flirtpartner/der Flirtpartnerin zu sein und nicht bei sich selbst.

Es gibt nichts schlimmeres, als wenn jemand die ganze Zeit von sich selbst erzählt. Jemand der angeflirtet wird, will beachtet werden und im Mittelpunkt stehen. Es tut jedem Menschen gut, wenn sich jemand für sie oder ihn interessiert, nachfragt und wertschätzt. Dabei geht es nicht darum, jemanden auszuquetschen, sondern herauszufinden, über was die Person gerne erzählt, wo ihre Stärken und Interessen liegen, worauf sie stolz ist. Es ist nicht schlimm, wenn die eigene Geschichte dabei erst einmal geheimnisvoll im Hintergrund bleibt. So bleibt im besten Fall ein weiteres Interesse oder Neugier erhalten. Genauso verhält es sich mit Aussagen oder Komplimenten über Äußerlichkeiten. Je genauer dabei Details beobachtet und geäußert werden, desto besser kommt ein Kompliment an. Das Gegenüber fühlt sich als etwas Besonderes gesehen und gewürdigt.

Auch schüchtern kommt gut!

Besonders Männer haben häufig das Gefühl zu schüchtern zu sein um andere Frauen oder Männer anzusprechen. Einige versuchen dies zu überspielen, indem sie laut Sprüche klopfen und den harten Mann heraushängen lassen. Doch besonders von diesen Sprüchen und diesem Machoverhalten fühlen sich viele abgestoßen. Schüchternheit hingegen kann ganz schön sexy sein. Ein verlegener Blick, ein leichtes Erröten, eine spürbare Aufregung … Gerade beim Flirt kommt ein bisschen Schüchternheit ganz gut, da sie dem Gegenüber nicht das Gefühl vermittelt über den Tisch gezogen zu werden.

Maria Gies

Essstörungen bei Männern

Die Essstörungen Anorexia nervosa und Bulimia nervosa galten früher als reine Frauenkrank-heiten, werden aber in unserer westlichen Industriegesellschaft zunehmend auch bei jungen Männern beobachtet.

Anorexia nervosa

Die Anorexia nervosa zeichnet sich vor allem durch eine Gewichtsphobie – die Angst, zu dick zu werden – aus. Das Erleben des eigenen Körpers ist gestört, die Betroffenen legen für sich eine viel zu niedrige Gewichtsschwelle als normal an. Es kommt zu einem mitunter drastischen Ge-wichtsverlust, der lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann. Erreicht wird das Absenken des Körpergewichts durch eine stark eingeschränkte Nahrungsaufnahme, die Vermeidung kalorien-reicher Speisen, übertriebene körperliche Aktivität, das eigenständige Auslösen von Erbrechen oder den Missbrauch von Abführmitteln, harntreibenden Medikamenten oder Hormonpräparaten. Die Erkrankung entwickelt sich oft bei Jugendlichen in einer angespannten Familiensituation, die Nahrungsverweigerung dient dem Wunsch nach Selbstbehauptung und der Abwehr sexueller Be-dürfnisse. Der deutsche Begriff “Magersucht” deutet den suchtartigen Charakter der Erkrankung an. Die Behandlung ist oft schwierig und langwierig.

Bulimia nervosa

Die Bulimia nervosa, zu deutsch “Ochsenhunger”, ist erst seit 30 Jahren als eigenständiges Krankheitsbild bekannt. Charakteristisch sind eine Gier nach Nahrungsmitteln und unkontrollierte Essattacken mit dem Verzehr großer Mengen von Nahrungsmitteln, es folgen dann Schuldgefühle und Versuche der Gegensteuerung durch selbstinduziertes Erbrechen oder andere Methoden der Gewichtsabnahme. Die Betroffenen haben oft ein niedriges Selbstwertgefühl, und es fällt ihnen schwer, innere Spannungen auszuhalten. Die Essstörung ist mit erheblichen Schamgefühlen ver-bunden und wird oft vor der Umgebung verborgen.

Essstörungen bei Männern

Vor etwa 10 Jahren erwachte das Interesse für Essstörungen bei Männern, als erste Berichte über anorektische Verhaltensweisen bei Sportlern wie Skispringern oder Langstreckenläufern erschienen. Die strenge Gewichtskontrolle ist sicher aus Wettbewerbsgründen bei manchen Sportarten erforderlich, und es gibt fließende Übergänge zwischen noch normalem Konkurrenzverhalten und krankhafter Esstörung. Hochleistungssportler haben wie Anorexie-Patienten oft ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Perfektionismus.

Esstörungen bei Männern sind auch Ausdruck eines gesellschaftlichen Wandels. Die traditionelle Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern und das Bild vom “starken Mann” bröckeln, und immer mehr Frauen übernehmen männliche Aufgaben. Überdies sprechen Pädagogen von einer “Jungenkrise” angesichts eines Mangels an überzeugenden und realen männlichen Identifika-tionsfiguren. Die Bedeutung des Körpers für das männliche Selbstwertgefühl steigt, weiblichen “Topmodels” stehen in Film und Werbung muskulöse und fettfreie männliche Schönheitsideale gegenüber. Als Folge geraten immer mehr Jungen und Männer in eine Identitätskrise und entwickeln die überwertige Idee, ihr Körper sei nicht ausreichend mager und muskulös. Viele männliche Essgestörte leiden unter großen Schamgefühlen und offenbaren ihre Erkrankung nicht, da sie eine soziale Ächtung befürchten.

Nach neueren amerikanischen Untersuchungen leiden homo- und bisexuelle Männer häufiger an Essstörungen als heterosexuelle Männer, möglicherweise ist diese Beobachtung durch die grös-sere Bedeutung körperlicher Attraktivität in der erstgenannten Gruppe zu erklären.

Behandlung

Die Behandlung hängt vom Ausmaß der Essstörung und ihrer Bedeutung für das Leben der Betroffenen ab. Sehr bedeutsam ist der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Patient und Therapeut. Während in leichten Fällen Aufklärung und Beratung ausreichen können, ist in schwereren Fällen eine ambulante oder stationäre Psychotherapie unter Mitberücksichtigung des familiären Umfeldes erforderlich.

Markus Dech

Sexauktionen

Sexauktionen sind insofern eine neue Form der Prostitution, dass die Anbahnung in Form einer Versteigerung im Internet geschieht. Der oder die Höchstbietende bekommt den Zuschlag, also die in dem Versteigerungsangebot beschriebene Sexleistung. Somit bestimmt noch unmittelbarer als bei normalen Preisgesprächen die Nachfrage den Preis.

Reizvoll scheint diese Möglichkeit vor allem für Gelegenheitsprostituierte zu sein, die ein wenig Geld verdienen oder auch nur sexuellen Abenteuern nachgehen wollen. Für spontane Inanspruchnahme der Dienstleistung ist diese Form der Anbahnung natürlich nicht geeignet.

Ein weiteres Problem eröffnet sich dadurch, dass – im Gegensatz zu normalen Prostituiertenbesuchen – die Anonymität der Freier zumindest gegenüber den Internetauktionsanbietern nicht gewahrt bleibt. Diese versichern auf ihren Seiten zwar, dass sie die Namen der Freier nicht preisgeben. Aber wie das folgende Beispiel zeigt, können Gerichte diese Zusicherung außer Kraft setzen.

Die Welt berichtet:

Sex-Auktion: Jetzt wird der Vater gesucht

Auf einer Internetseite, auf der man Sex ersteigern kann, hatte sich eine Frau gleich mehrmals kaufen lassen. Jetzt ist sie schwanger und zog vor Gericht. Grund: Sie will die richtigen Namen der Männer wissen. Das Gericht gab ihr Recht und der Internetseitenbetreiber muss nun den möglichen Erzeuger des Kindes preisgeben.

Eine Frau, die nach einer anonymen Sex-Auktion schwanger geworden ist, hat ein Recht darauf, den Namen des Vaters ihres Kindes zu erfahren. Das Stuttgarter Landgericht verurteilte den Veranstalter der Sex-Auktion, den Betreiber einer Internetseite, in einem Urteil dazu, die Namen der sechs infrage kommenden Männer preiszugeben (Az.: 8 O 357/07). Eigentlich hatte sich der Betreiber der Web-Seite in den Geschäftsbedingungen zu jeglicher Geheimhaltung verpflichtet. Das Interesse des noch ungeborenen Kindes an der Feststellung der Vaterschaft gehe vor dem Interesse der Männer an der Geheimhaltung ihrer Daten, urteilte die 8. Zivilkammer.

Geklagt hatte eine Frau, die sich bei einer Sex-Auktion im Internet gleich mehrmals ersteigern ließ. Laut Gericht hatte sie im April und Mai 2007 nach solchen Auktionen Sex mit sechs verschiedenen Männern. Von ihnen kannte sie nur die im Internet üblichen Nicknamen. Von einem der Männer wurde sie schwanger. Mit Hinweis auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen verweigerte das “Auktionshaus” der Frau später die Herausgabe der persönlichen Daten der Männer. Laut Landgericht kann sich der Betreiber der Internetseite jedoch “nicht darauf berufen, dass es ihm von den infrage kommenden Männern untersagt worden ist, deren Identität preiszugeben.” Er wurde zur Herausgabe der Kontaktdaten samt Namen, Anschrift und E-Mail-Adresse der Männer verpflichtet.

Quelle: www.welt.de vom 12.2.2008

Dr. Matthias Stiehler

Transidentität / Transsexualität

Kurze Einführung in die geschlechtliche Vielfalt

In der aktuellen Zeit wird viel über die Bedeutung von Geschlecht gesprochen. Geschlechtliche Vielfalt lässt sich in verschiedene Modelle herunterbrechen und im Folgenden ist das vierdimensionale Geschlecht vorgestellt, um greifbarer zu machen, worum es bei Geschlecht geht.

Das vierdimensionale Geschlecht ist in biologisches, psychisches und soziales Geschlecht unterteilt. Dazu kommt als vierte Dimension die sexuelle und romantische Orientierung. Es ist eine formale Trennung, da alle vier Ebenen gleichzeitig da sind und auch nur als Momentaufnahme der aktuellen Situation wahrgenommen werden. Ganz knapp gesagt: Geschlecht beschreibt, wer ich bin, die sexuelle Orientierung, auf wen ich stehe. Das reicht leider oft nicht aus, um sich in dem Dschungel ausreichend zu orientieren.

Beim biologischen Geschlecht wird die Kategorie Körper benannt. Das sind z. B. Stimme, Körperbehaarung, Gonaden, Chromosomen, Genitalien, Brust- bzw. Oberkörperbereiche oder unter welchem Hormonsystem die Person läuft. Hierbei gibt es die normative Annahme, dass es eine Eindeutigkeit dieser Merkmale gibt und ein Mensch bei der Geburt entweder männlich und weiblich zuordnen lässt. Binärgeschlechtliche Menschen werden somit privilegiert und inter Menschen fallen durchs Raster und werden diskriminiert.

Das psychische Geschlecht betrifft die Identität. Wer bin ich? Welche Geschlechtsidentität habe ich? Als welches Geschlecht fühle ich mich? Was fühlt sich stimmig für mich an, wie verbinde ich das Erleben meines Körpers mit meiner Identität? Die allgemeine gesellschaftliche Annahme ist die der Unveränderbarkeit von Geschlecht im Laufe des Lebens. Die Menschen, bei denen dies der Fall ist, werden Cis-Menschen genannt. Die Welt ist für sie gemacht und sie werden dadurch privilegiert. Personen, die ihre Geschlechtsidentität verändert haben oder das noch wollen, wie Trans-, nicht-binäre oder genderqueere Menschen, sind weniger sichtbar und haben dadurch Nachteile.

Während beim körperlichen und psychischen Geschlecht eine Person für sich alleine mit dem Körper und der Identität ist, kommt beim sozialen Geschlecht, das die Rolle und den Ausdruck einbezieht, die Interaktion mit dem Umfeld dazu. Durch die Ausgestaltung der getragenen Kleidung, Verhalten, Frisur, Gestik, Mimik, Schmuck, Körperhaltung oder das Herausstellen von Interessen tritt eine Person in Kontakt mit der Außenwelt. Hierbei zeigen sich die Wirkungen nach wie vor bestehender hierarchischer Geschlechterverhältnisse. Genderkonformes Verhalten wird mit Privilegien belohnt. Bei gender-nicht-konformem Verhalten greifen soziale Ausschlüsse und Abstrafungen.

Die sexuelle und romantische Orientierung ist streng genommen kein Teil von geschlechtlicher Vielfalt. Jedoch greifen beide wie Zahnräder ineinander. Mit welcher sexuellen Kultur und Beziehungsformen eine Person bisher im Leben Kontakt hatte, ist Teil dieser Kategorie. Auch die Wirkung von Fremdwahrnehmung und Geschlecht, etwa in einer Paarbeziehung, verdeutlicht diesen Zusammenhang. Die Normativität bezieht sich auf (monogame) Hetero-Zweierbeziehungen und alle anderen Varianten finden erst langsam den Weg in die breite öffentliche Sichtbarkeit. Der Blick in eine optimistische Zukunft verspricht das gleichwertige Nebeneinanderstehen von Vielfalt und Variationen in diesen vier Dimensionen.

Diese Trennung macht Perspektiven explizit, die eh schon da sind. Je nach Privilegien- und Diskriminierungschaos, müssen sich Menschen jedoch unterschiedlich viele Gedanken darüber machen. Den eigenen Bezugsrahmen selbst aufzustellen und die Notwenigkeit ihn zu benennen, betrifft nicht alle. Der Fisch hat kein Konzept von Wasser, da er bereits in seinem Element ist und das Wasser als selbstverständlich annimmt. Wenn dieser Rahmen stimmig ist, fällt er wahrscheinlich gar nicht auf, wird als gegeben hingenommen und entsprechend gibt es wenig Impulse, ihn zu hinterfragen.

Durch die Auseinandersetzung und Sexualforschung der letzten Jahrzehnte verfügt die Medizin mittlerweile über ein ausgeprägtes Arsenal an Begriffen, Deutungen, therapeutischen und operativen Maßnahmen, mit dem sie dem Phänomen Transidentität begegnet. Wann ein Mensch für sich bemerkt, ob er trans oder nicht-binär ist, kann schon von klein auf sein oder erst später im Leben klarwerden. Ob und welche Schritte ein Mensch dann unternimmt, um das eigene trans sein auszuleben, ist unterschiedlich, ist manchmal erst zu einem späteren Punkt im Leben, aber nicht immer. Das Bewusstsein, dass etwas „anders“ als bei Gleichaltrigen ist und die Entscheidung etwas zu verändern, braucht oft Zeit. Welche Transitionsschritte ein Mensch macht oder nicht macht, sagt auch nichts über das trans sein aus. Wenn die Person sich als trans oder nicht-binär vorstellt, dann ist das die gültige Aussage.

Trans sein ist keine psychische Krankheit.

Jede größere Stadt hat mittlerweile Anlaufpunkte für transidente Menschen. In Gruppen und Vereinigungen trifft man sich zum gegenseitigen Kennenlernen, zum Erfahrungsaustausch und um Tipps und Tricks zu diskutieren und weiterzugeben. Alternativ dazu eröffnet das Internet virtuelle Räume und Begegnungsmöglichkeiten. Wenn es die Ahnung gibt, dass trans oder nicht-binär sein etwas ist, dass dich selbst betreffen könnte oder du Menschen in deinem nahen Umfeld hast, kannst du dich als ersten Schritt an eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe wenden. Spezielle trans-Beratungsstellen können Anlaufpunkt sein, um eigene Ungewissheiten, Fragen und Möglichkeiten zu klären, sowohl für Eltern, als auch für Freund*innen oder trans Menschen selbst.
Die Grenzen zwischen den Geschlechtern waren zu allen Zeiten fließend und wir haben manchmal den Eindruck, dass sie sich mehr und mehr verflüssigen. Das stimmt auch. Vielfalt wird mehr und mehr in der gesellschaftlichen Mitte sichtbar. Die Gesellschaft ist an manchen Orten freier und offener geworden, so dass mehr und mehr Mut aufgebracht wird, die vielfältigen Lebensweisen auch anderen mitzuteilen und öffentlich auszuleben. Transidente Menschen leben sich ganz unterschiedlich und vielfältig aus. Es gibt heterosexuelle, homo- und bisexuelle und noch ganz anders orientierte Menschen. Die gelebten Beziehungskonzepte sind genauso bunt aufgestellt wie bei anderen auch. Auch unsere queere Szene wird bunter und trans und nicht-binäre Menschen haben mehr und mehr Raum ihre Sexualität und Lust am Körper auszuleben. Und Seite an Seite mit anderen queeren Menschen Platz einzunehmen. Eine wünschens- und unterstützenswerte Entwicklung, die zum Wohle demokratischer Grundwerte verteidigt werden muss.

Ricardo Wolske (Stand 2009), Alexander Hahne (Stand 2023)

weiterführende Broschüren und Literatur:

www.regenbogenportal.de

IWWIT Broschüre, Schwul. Trans*. Teil der Szene.

Trans*late Broschüre von Moritz aus Münster 

Sexuelle Bildung zu trans* und nicht-binären Körpern – Materialkarten für Beratung und Workshops, Alexander Hahne, Edition Assemblage

Rauchfleisch, Udo (2006): Transsexualität – Transidentität. Begutachtung, Begleitung, Therapie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht

Dissens Interventionen Projekt

Material von TrIQ, BVT*, LSVD, NGVT, Rubicon, FUMA Essen

Filmtipps

Spielfilm Romeos, 2011

WARTMANN, THOMAS (2007): Between the lines. Indiens drittes Geschlecht. Als DVD erhältlich. Produktion: Filmquadrat München

weiterführende Links:

http://www.dgti.org/  (Deutsche Gesellschaft für Trans- und Intersexualität)
http://www.transgender-net.de/  (Sitz: Düsseldorf)

Beratung in Sachsen:

Dresden: kontakt@gerede-dresden.de
Leipzig: beratung@rosalide.de
Chemnitz: info@different-people.de

Sport und Sex

Ein guter Testosteronspiegel bei Männern ist meist der Garant für ein gutes und aktives Sexleben. Doch was tun, wenn der Testosteronspiegel mit zunehmenden Jahren sinkt und die Libido darunter leidet? Sie können Ihren Testosteronspiegel mit Sport steigern und damit für besseren Sex sorgen!

Das Hormon ist im männlichen Organismus unter anderem zuständig für die Ausbildung der Geschlechtsorgane, Behaarung und Muskelmasse, macht also auch einen schönen Körper. Dazu müssen keine Olympia reife Leistungen abgeliefert werden. Mäßiges Kraft- oder Ausdauertraining sind optimal für den Testosteronwert. Alle Ausdauersportarten wie Radfahren, Schwimmen und Walken um die 45 Minuten sind perfekt, um den Hormonhaushalt anzukurbeln.

Doch andererseits gilt auch: Gerade weil der Körper auf Aktivität reagiert und die Hormonproduktion durch Sport angeregt wird, können lange Ausdauersportarten wie Marathonlaufen für die Athleten gesundheitsschädlich werden. Aus meiner Praxis kenne ich Fälle, in denen Langstreckenläufer sich ihren Hormonhaushalt “kaputtgerannt” haben. Das Ergebnis bei einem meiner Patienten: eine hervorragende Platzierung beim Marathon, aber ansonsten Müdigkeit, Abgeschlagenheit und eine geminderte Libido.

Ausdauersportler sollten deshalb ein- bis zweimal pro Jahr ihren Testosteronwert kontrollieren lassen. Sollten die Werte zu niedrig sein – normal sind zwischen 3,5 und 8,6 Nanogramm pro Milliliter Blut -, könnte eine Umstellung des Trainingsprogramms erforderlich sein, um den Körper wieder in den “grünen Bereich” zu bringen. Dieser “grüne Bereich” mag keinen Medaillenregen bringen, aber auf Dauer gesehen ist er ein größerer Sieg. Männer, die regelmäßig ein nicht übermäßig langes Kraft- oder Ausdauertraining machen, haben einen guten Testosteronwert. Das Ergebnis: Sie sind frischer, dynamischer, schlafen besser – und die Libido profitiert auch.

Bitte hüten Sie sich aber davor künstlich Testosteron zuzuführen, um ihre Leistung und Virilität nachzuhelfen, falls Ihr Testosteronwert im normalen Bereich liegt. Männer, die das tun, haben deutlich größere Chancen, ihrem Körper zu schaden als auf dem Siegertreppchen zu landen. Der Körper gewöhnt sich nämlich daran, Testosteron zugeführt zu bekommen, seine Eigenproduktion wird überflüssig und bleibt aus. Wird das Mittel dann abgesetzt, hat der Körper Schwierigkeiten, die Produktion wieder anzuregen. Das gilt nicht für Männer die einen signifikanten Mangel haben! Hier kann eine ein- bis zweijährige Substitutionstherapie manchmal Wunder bewirken.

Außerdem kann Doping mit Testosteron bei manchen Menschen ganz schnell zu Lebererkrankungen führen. Langfristig wird das ganze System gestört und kann sich nicht wieder regenerieren. Bei Frauen kann das sogar so weit gehen, dass sich die Klitoris in einen kleinen Penis umformt. Also: Um das Sexleben zu verbessern empfehle ich, den Testosteronspiegel auf natürlich Weise zu stimulieren: durch Sport!

Prof. Dr. Frank Sommer

Aggressionen

Wenn man sich mit dem Thema Aggression beschäftigt, wird schnell klar, dass in den Fokus des Interesses ein Bereich gerückt ist, der sich vor allem durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Definitionen, Formen und Erklärungsansätzen auszeichnet. Dem Leser soll an dieser Stelle der Hinweis gegeben werden, dass diese Seite somit keine Ganzheitlichkeit in der Darstellung der Thematik beanspruchen kann und in erster Linie einen kurzen Überblick vermitteln möchte.

Definitionen und Formen der Aggression

Der Begriff Aggression leitet sich vom lateinischen “aggredi” ab, das wörtlich übersetzt “herangehen”, “in Angriff nehmen” oder auch “angreifen” bedeuten kann. Der reinen Wortherkunft nach sind Aggressionen demzufolge nicht ausschließlich negativ zu betrachten.

Diesem Grundsatz folgend lassen sich insbesondere in der Psychologie zwei Definitionsansätze, der enge und der weite Aggressionsbegriff, voneinander unterscheiden. Innerhalb der weit gefassteren Definitionen, die eher psychoanalytischen Denkens entstammen, kann jede gerichtete Aktivität als Aggression gelten und somit auch positiv bewertet werden. Vor allem die kindliche Aggression als Ausdruck von Selbstbehauptung und Aggression im Kontext von “Kooperation” und “Wettstreit” seien stellvertretend für eine Reihe von positiv bewerteten Aggressionen erwähnt.

In der sozialpsychologischen Forschung hingegen werden engere Definitionsansätze vertreten. Nach Baron & Richardson (1994) ist Aggression jegliche Form von Verhalten, mit dem das Ziel verfolgt wird, einem anderen Lebewesen, das motiviert ist eine derartige Behandlung zu vermeiden, zu schaden oder es zu verletzen. In diesem Fall werden Aggressionen eindeutig negativ bewertet und deren Nähe zum Gewaltbegriff (siehe Gewalt) erkennbar. Weiterhin lassen sich auf der Grundlage solcher Aggressionsbegriffe verschiedenste Formen von Aggressionen ableiten (verbal oder körperlich, offen oder verdeckt, unprovoziert oder provoziert, vorübergehend oder langanhaltend usw.). Dieses, dem allgemeinen Sprachgebrauch ähnlichere Verständnis von Aggressionen (Aggressionen als bisweilen impulsives, normverletzendes und destruktives menschliches Verhalten zu betrachten), bildet die Basis für eine Reihe von wissenschaftlichen Erklärungsansätzen, die im Folgendem kurz vorgestellt werden sollen.

Aggressionstheorien

Hierfür erscheint zunächst die Unterscheidung in die zwei Hauptströmungen des jeweiligen aggressionstheoretischen Ursprungs sinnvoll. Demzufolge lassen sich Aggressionstheorien entweder dem biologischen oder dem psychologischen Erklärungsansatz zuordnen. Zu den wohl bedeutensten Vertretern des biologischen Ansatzes zählen Konrad Lorenz und Charles Darwin. Die wichtigsten Gemeinsamkeiten des verhaltenswissenschaftliche Ansatzes von Lorenz und des sozialbiologischen Ansatzes von Darwin bestehen in der Auffassung, dass Aggressionen angeboren sind und in erster Linie positive Funktionen erfüllen. Dazu gehören neben der Verteidigung des Lebensraumes, auch der Schutz der Nachkommen und somit die Erhaltung der Art. Insbesondere Lorenz spricht in diesem Zusammenhang von einem angeborenen Aggressionstrieb (-instinkt), der den Organismus permanent mit aggressiver Energie versorgt, die nach dem Dampfkesselprinzip auf Entladung drängt. Hierin gründet dann auch das Problem menschlicher Aggressionen, da zu einem die Möglichkeiten zur Entladung innerhalb einer zivilisierten Gesellschaft reduziert sind und zum anderem der Erwerb gesellschaftlich anerkannter Formen des Aggressionsabbaus vollzogen werden muss.

Die psychologischen Erklärungsansätze sind weitaus zahlreicher und können somit nur exemplarisch dargestellt werden. Dem lerntheoretischen Ansatz zufolge sind Aggressionen als eine Form des Sozialverhaltens nicht angeboren, sondern werden durch Beobachtung eines Modells (Theorie des Modelllernens, Bandura, 1979), welches entsprechend aggressives Verhalten zeigt, erworben. Positive Verstärker (operante Konditionierung) wie soziale Anerkennung können solche Verhaltensweisen dabei fördern. Die sozial-kognitiven Theorien führen Aggressionen auf den frühen Erwerb kognitiver Schemata zurück. Aufgrund eigener Erfahrungen bzw. Beobachtungen werden dann aggressive Verhaltensweisen als legitime Handlungsmöglichkeiten verinnerlicht. Des weiteren lässt sich an dieser Stelle die Theorie der aggressiven Hinweisreize (Berkowitz, 1964) aufführen, bei der angenommen wird, dass die Aggressionsbereitschaft erhöht wird, wenn eine Kombination aus körperlicher Erregung und mit Aggression assoziierten Hinweisreizen wie beispielsweise Waffen, vorliegt.

Männer und Aggression

Bei Männern liegt das Aggressionspotential deutlich höher als bei den Frauen. Dieser Unterschied bezieht sich vor allem auf die Art der Aggression. So zeigen sich bereits ab dem Vorschulalter bei den Jungen mehr körperliche und bei den Mädchen ab dem Grundschulalter mehr verbale Aggressionen. Für die Erklärung dieses Befundes werden neben hormonellen Unterschieden (höherer Testosteronspiegel bei den Männern), auch gesellschaftlich vermittelte Geschlechtsrollen und evolutionäre Aspekte in Betracht gezogen. Die Regulation aggressiver Impulse stellt somit gerade für den jungen pubertierenden Mann, der im weitaus größeren Umfang von körperlichem Wachstum, insbesondere der Skelettmuskulatur (und damit stark zunehmender Körperkraft) betroffen ist, eine zentrale Entwicklungsaufgabe dar.

Thomas John und Sophie Stiehler

Weiterführende Links:

Einführender Text

Theorien zum Erwerb und den Ursachen aggressiven Verhaltens

Humanethologische Aspekte der Aggression (PDF-Datei)

Modelllernen

Bullying – Aggression unter Schülern

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Funktionen der Sexualität

Die Sexualität dient vielfältigen Zwecken, erfüllt verschiedene Aufgaben und entspricht verschiedenen Bedürfnissen. Und sie hat unterschiedliche, subjektive Bedeutungen. Die Funktionen der Sexualität stehen in einem dynamischen Wechselverhältnis, und dieses Wechselverhältnis ändert sich ständig.

Welche Funktionen gibt es?

Fortpflanzung

Ursprünglich diente Sexualität der Fortpflanzung. Doch heutzutage bekommen die Deutschen im statistischen Durchschnitt 1,3 Kinder, so dass die Fortpflanzung als Hauptfunktion der Sexualität ausscheidet. Aber was dann?

Lust

Ein Mensch hat durchschnittlich 3.000- bis 8.000-mal (heterosexuellen) Geschlechtsverkehr in seinem Leben. Und warum tut man das? Weil es Lust bereitet. Das bezieht sich nicht nur auf die Befriedigung in Gestalt des Orgasmus, sondern auch und vor allem auf die Lust des Verlangens, das Genießen der sexuellen Erregung, verbunden mit sinnlicher und vitalisierender Wahrnehmung sexuell wirksamer Reize. Die Menschen streben nach sexueller Aktivität wegen der damit verbundenen Empfindungen und Erlebnisse. Sexuelles bewegt die Menschen. Die Sexualität ist mit den größten menschlichen Gefühlen, Leidenschaften, Motiven verbunden. Menschen lieben Sexuelles wegen der damit verbundenen Lust.

Entspannung

Die Lustfunktion steht in enger Verbindung mit der Entspannungsfunktion der Sexualität, nicht nur im Sinne der sexuellen Befriedigung. Nach dem Sex kann man meist hervorragend abschalten, Ruhe finden, ganz bei sich sein, sich ausgeglichen, gelöst und gut fühlen..

Kommunikation

Sexualität kann allein stattfinden – in Gedanken, Träumen, autoerotischen Handlungen (Selbstbefriedigung) oder in erotischen Wahrnehmungen aller Art. Oder sie findet gemeinsam statt, als Interaktion. Diese Kommunikation passiert als und basiert auf einer körperlichen, geistigen und seelischen Verständigung. die idealerweise von Vertrauen getragen wird. Schranken fallen, Misstrauen verflüchtigt sich – und das wird als beglückend empfunden. Die Kommunikation realisiert sich vielfältig in verbaler und nonverbaler Gestalt – egal, ob durch liebevolle, derbe, laute oder leise Worte, durch Lachen oder Weinen, durch Gesten oder Berührungen. Die Kommunikationsfunktion hat vor allem in Form des Zärtlichkeitsaustausches einen überragenden Rang, insbesondere bei Liebenden.

Beziehung

Überaus bedeutsam ist die Beziehungsfunktion der Sexualität. Sexuelle Interaktion wird als Ausdruck einer lebendigen Beziehung und als ein Element betrachtet, das die Beziehung zueinander festigt. Für die allermeisten ist sie ein starker Liebesbeweis, ein Geschehen, dass der Liebe entspringt und sie fördert.

Institutionalität

Die Sexualität findet immer in einer Paargruppe, der Ehe oder einer anderen Gemeinschaft statt. Die Institutionalitätsfunktion beschreibt die Bedeutung der Sexualität für diese Institution. Das klassische Beispiel ist die Legitimation der Sexualität durch die Ehe, was u.a. auch die eheliche Pflicht zum Geschlechtsverkehr beinhaltet hat.

Betätigung

Nur für wenige Erwachsene bedeutet Sexuelles prinzipiell Stress, eher schon Leistung, Anstrengung, Ausarbeitung, Leibesübung: die Betätigungsfunktion der Sexualität.

Kompensation

Dagegen relativ häufig findet man die Kompensation als Funktion der Sexualität. Sie benennt die Tendenz, dass Sexualität Nichtsexuelles ausgleicht, beispielsweise Unzufriedenheit, fehlenden Erfolg, Gefühlsdefizite, Kontaktschwäche, gefährdete Partner- oder Ehebeziehung und vor allem Angst. Die Sexualität “dient im privaten wie im gesellschaftlichen Ausmaß zunehmend zur Beschwichtigung ganz anderer Bedürfnisse und Ansprüche”. Die kompensatorische Funktion droht in diesem Falle andere Funktionen der Sexualität zu ersetzen und zu gefährden und insbesondere Liebessexualität zu entwerten. Andererseits kann eine Kompensation nur wegen der Vitalkraft des Sexuellen gelingen.

Tausch

Sex wird gegen Sex getauscht. Aber Sex kann auch als Leistung, Produkt oder Ereignis vergeben, verschenkt oder verkauft werden; Sexualobjekte können aus- oder eingetauscht werden (z.B. Partnertausch, Menschenhandel). Sexuelle Lust kann seinen Preis haben und selbst zum Preis werden. Sex kann Belohnung und Strafe sein (sexuelle Gewalt, Sexentzug).

Bestätigung

Erheblich für das Sexualwesen Mensch ist die Bestätigungsfunktion der Sexualität. Es ist für Frauen und Männer bedeutungsvoll und erleichternd, ihre Weiblichkeit bzw. Männlichkeit zu fühlen und bestätigt zu sehen, sich als begehrenswert zu erleben. Aber nicht nur das: Mittels und in seiner sexuellen Aktivität sieht sich im Idealfalle der Mensch als Ganzes in seiner Existenz bekräftigt. Er fühlt sich lebendig, wie neu geboren, als ganze Persönlichkeit bestätigt.

Spaß

Sex als Vergnügung und Unterhaltung ist in der jugendlichen Spaßgesellschaft ein logischer Vorgang. Dennoch ist Sexuelles kein Erlebnispark für gelangweilte Konsumenten geworden. Sexuelle Interaktion ist und bleibt für die meisten ein besonderes Ereignis.

Intimität und Nähe

Hinsichtlich dessen, was Sexuelles bedeutet, lassen sich klare Prioritäten ausmachen, die zugleich eine Hierarchie von Funktionen der Sexualität ergeben. An der Spitze der subjektiven Bedeutungshierarchie steht: der geliebten Person nah sein. Für die meisten Erwachsenen besteht eine wichtige Funktion der Sexualität darin, Nähe herzustellen, Wärme zu spüren. Sexuelles ist für sie ein Synonym für liebende und zärtliche Nähe, fürs Aufgehobensein und Wohlfühlen. Die Beziehungsfunktion der Sexualität gewinnt an Bedeutung und wird um die Intimfunktion ergänzt. Mittels des Sexuellen werden eine Intimität und eine Vertrautheit gewünscht, wird Nähe gesucht, die anders so nicht zu finden ist und die Isoliertheit zweier Individuen aufhebt.

Prof. Dr. Kurt Starke

weiterführende Literatur:

Schmidt, Gunter (1986): Das große Der Die Das, Herbstein: März Verlag 1986

weiterführende Links:

In einer US-Studie wurden Menschen dazu befragt, warum sie Sex haben. Den Artikel gibt es in der Online-Ausgabe des “Stern”:
http://www.stern.de/wissenschaft/mensch/

Sexuelle Reaktion und Risiko

Wie entsteht eigentlich eine sexuelle Handlung? Im Allgemeinen handelt es sich um einen Mechanismus, bei dem auf das sexuelle Begehren die sexuelle Erregung und die sexuelle Handlung folgen. Dem ist aber nicht so. Denn nicht die Erregung folgt auf den Wunsch, sondern es ist umgekehrt, der Wunsch folgt der Erregung.

Von der sexuellen Erregung zur „Explosion”

Die sexuelle Erregung bedeutet die Aktivierung des sexuellen Reaktionszyklus. Sie geht einher mit dem subjektiven Erleben genitaler Veränderung in einer „sexy”-Situation. Die sexuelle Erregung wird im Gehirn durch einen Reiz aktiviert, und zwar nicht irgendeinen beliebigen Reiz, sondern durch einen emotional wirkungsfähigen Reiz. Das kann bewusst oder unbewusst (spontan) geschehen.

Frühere Erfahrungen, aktuelle Eindrücke, erotische Phantasien spielen dabei eine Rolle. Auch der Partner und die emotionale Intensität der Beziehung sind von Bedeutung. Und wichtig ist die Anwesenheit attraktiver Reize. Fehlen diese Reize, passiert nichts – es kommt zum Phänomen der Lustlosigkeit. Diese Lustlosigkeit kann chronisch werden und ist es bei bemerkenswert vielen Menschen heute. Sie sind entweder gesättigt oder übersättigt oder abgestumpft. Erotische Signale, die früher aufgenommen wurden, bewirken nichts mehr. Ehemals wirkende Reize fruchten trotz Verschärfung nicht mehr. Die Gefühle sind wie tot.

Wirken aber die Reize, dann entsteht ein sexuelles Begehren. Der Wunsch nach sexueller Aktivität tritt hervor und kann übermächtig werden. Es kommt zum subjektiven Erleben einer Handlungsbereitschaft. Der sexuelle Appetit, die Lust und Vorlust, die Erregung breiten sich exponentiell aus. Der Handlungsbereite will und will, bis zu dem Punkt, ab dem ihm alles egal ist. Es folgt die sexuelle Handlung. Erst die Emotion, dann die Motivation, dann die Explosion.

Nicht die Kontrolle verlieren

Diesen sexuellen Reaktionszyklus zu verstehen und bei sich selber im Gefahrenfalle zu berücksichtigen, ist existentiell wichtig. Das bezieht sich nicht nur rücksichtsloses Agieren, übergriffiges Verhalten und kriminelle Handlungen, sondern auch auf das Risiko, sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit zu infizieren.

Der springende Punkt ist dabei der, an dem man die Kontrolle verliert.

Im Falle von sexuell übertragbaren Krankheiten wie AIDS kommt es darauf an, alle Umstände, Situationen und Erfahrungen zu filtern, die ein hohes Infektionsrisiko enthalten. In diesem Falle ist es notwendig, das Ingangsetzen des sexuellen Reaktionszyklus zu verhindern und bestimmte Motivationen für sich auszuschalten oder doch die sexuelle Steigerung nicht weiter zu treiben.

Präventionsarbeit

Bei der AIDS-Aufklärung wurden bisher drei Ebenen der Vermeidung einer HIV-Übertragung betont: die Partnerwahl, die Sexualtechnik und der Schutz (Kondom). War auf einer dieser drei Ebenen das Risiko ausgeschaltet, dann konnten die beiden anderen Ebenen vernachlässigt werden. Doch unterschätzte man hier den Moment, in dem der sexuelle Reaktionszyklus in Gang gesetzt wird und die Erregung gedeiht. Denn die Ansteckungsmöglichkeit liegt nicht allein bei einer bestimmten Person, sondern in einer bestimmten Situation.
Daher ist zu fragen:

  • In welcher Situation geschieht einer Infektion?
  • Wie kommt es zu dieser Situation?
  • Wie kann die Abfolge der Ereignisse, die zu dieser Situation führen, abgebrochen werden?

Dieses „STOP!” muss so früh wie möglich geschehen, jedenfalls vor dem genannten kritischen Punkt, an dem ein Zurück nicht mehr geht.

Risikobewusstsein stärken

Die Frage nach dem Risiko ist immer die Frage nach dem vermeidbaren Risiko und dem Restrisiko. Die Risikoeinstellung des Menschen hat eine sachliche Komponente (Wissen und Kenntnis der Zusammenhänge), eine ästhetische Komponente (z.B. sich auf risikoreiche Situationen und Verhaltensweisen einlassen oder nicht) und eine emotionale Komponente (z.B. Abenteuerlust, Risikofreudigkeit, Angst, Unsicherheit). Dabei hängen Risikobewusstsein und Risikogefühl (der Risikoinstinkt) zusammen, sie sind aber nicht dasselbe. Aber beide können richtig leiten oder auch täuschen.

In Bezug auf riskante Situationen ist dreierlei zu erreichen:

  • Aversion statt Appetenz
  • Vermeidung statt Annäherung
  • Weg! statt Hin! (Fluchtverhalten, kann trainiert werden)

Anhand von zwei praktischen Beispielen soll der sexuelle Reaktionszyklus noch einmal verdeutlicht werden.

Beispiel 1:

Ich sehe meinen festen Partner. Seine Bewegungen erfreuen mich. Er lächelt mich an. Er umarmt mich. Ich spüre wie mir warm wird und die sexuelle Erregung in mir hochsteigt. Ich möchte ihn küssen, ich will ihn anfassen, ich will Sex. Er geht darauf ein, wir haben Sex.
Bei diesem Beispiel entsteht keinerlei Risikosituation, sofern beide keine sexuell übertragbaren Krankheiten haben und mit dem sexuellen Tun einverstanden sind.

Beispiel 2:

Ich streife ziellos durch die Stadt. Ich phantasiere einen Darkroom, in dem ich sexuell scharfe Aktionen erlebt habe. Ich suche Kontakt. Mein Glied wird steif und will agieren. Kondome sind nicht vorhanden. Es kommt zum ungeschützten Analverkehr passiv mit einem Unbekannten.

Bei diesem Beispiel ist der sexuelle Reaktionszyklus allerspätestens vor dem Agierenwollen abzubrechen, am besten aber schon vorher, z.B. indem man eine Abneigung gegen Darkrooms entwickelt, unsicheren Kontakt vermeidet oder im letzten Moment – dem Risikoinstinkt folgend – flüchtet.

Prof. Dr. Kurt Starke

weiterführende Literatur:

Both, Stephanie; Everaerd, Walter; Laan. Ellen (2005): Sexuelles Begehren und sexuelle Erregung. Zeitschrift für Sexualforschung, Nr. 4, 2005, Stuttgart, S. 364-380

weiterführende Links:

http://www.aidshilfe-dresden.de

http://www.dresden.de/aids

Sex und Fortpflanzung

Ab dem körperlichen Eintritt in die Pubertät können Mädchen schwanger werden und Jungen Kinder zeugen. Dies geht einher mit dem ersten Samenerguss (Ejakularche) bei Jungen und dem ersten Eisprung bei Mädchen, etwa im Alter zwischen 10 und 15 Jahren.

Eine Frau kann schwanger werden, wenn Samenzellen (vom Mann) durch die Gebärmutter in die Eileiter gelangen und dort auf eine Eizelle (von der Frau) treffen. Eine Samenzelle dringt dann in die Eizelle ein und verschmilzt mit ihr. Diesen Vorgang nennt man Befruchtung.

Die Befruchtung

Normalerweise gelangen die Samenzellen beim Geschlechtsverkehr durch den Muttermund in die Gebärmutter und von dort aus in die Eileiter. Beim Samenerguss (Ejakulation) spritzen Millionen von Samenzellen im Sperma (Samenflüssigkeit mit Samenzellen darin) aus dem Penis.

Aber auch schon vorher, nämlich sobald der Penis steif ist, treten schon einige Samenzellen als so genannte Lusttropfen aus. Auch durch diese Samenzellen, also auch ohne Samenerguss oder vor dem Samenerguss, kann eine Frau schwanger werden.
Außerdem können Samenzellen in die Gebärmutter gelangen, wenn sie mit den Fingern, Gegenständen oder dem Penis in die Scheide gerieben werden (zum Beispiel nach einem Samenerguss außerhalb der Scheide).

Samenzellen haben eine unterschiedliche Lebensdauer, je nachdem, in welcher Umgebung sie sich befinden. In der Scheide überlebt Sperma ca. 8 Stunden, in der Gebärmutter 4-6 Tage, an der Luft mehrere Minuten (abhängig davon, wie lange das Sperma braucht, um zu trocknen). Im Badewasser oder im Schwimmbad überleben Samenzellen nur wenige Sekunden.

Eine Eizelle kann innerhalb von 24 Stunden nach dem Eisprung im Eileiter von einer Samenzelle befruchtet werden. Deshalb kann eine Frau dann schwanger werden, wenn sie bis zu 6 Tage vor dem Eisprung und bis zu einem Tag nach dem Eisprung Geschlechtsverkehr mit einem Mann hatte bzw. Samenzellen in ihre Eileiter gelangt sind.

Nach der Befruchtung

Die befruchtete Eizelle beginnt sich zu teilen (zu wachsen) und wandert in die Gebärmutter. Dort nistet sie sich in der vorbereiteten Schleimhaut ein und entwickelt sich. Den wachsenden Keim nennt man Embryo. Es bildet sich ein Mutterkuchen (Plazenta), über den der Embryo mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird. Um den Embryo herum bildet sich außerdem eine Fruchtblase mit Fruchtwasser. Ab der Ausbildung der inneren Organe in der 9. Schwangerschaftswoche wird die Frucht Fetus oder Fötus genannt. Eine Schwangerschaft dauert von der Befruchtung bis zur Geburt ungefähr 38 Wochen.

Maria Gies

weiterführende Links:

http://www.schwanger-info.de

Der Kuss

Der Kuss ist die Berührung mit den (leicht gespitzten) Lippen.

Kuss-Sorten

Nach ihrer Funktion und ihrer Bedeutung lassen sich unterscheiden: Freundschafts-, Verehrungs-, Unterwerfungs-, Friedens-, Versöhnungs-, Freuden-, familiärer, mütterlicher, väterlicher, geschwisterlicher, Willkommens-, Abschieds-, Liebes- und erotischer-sexueller Kuss.

Kuss-Kultur

Geküsst werden Personen bzw. Körperteile, aber auch Gegenstände wie Fahnen, Kreuze, Altar, Bibel, Ikonen, Amulette, Spielkarten, Fotos, Briefe, Fußbälle, Fan- und Kultgegenstände. Oftmals handelt es sich um religiös-rituelle oder beschwörende Küsse. Der Verliebte küsst ersatzweise das Bildnis seiner Angebeteten. Noch heute ist der Handkuss in einigen Ländern eine übliche und höfliche Form der Begrüßung der Frau, während er in anderen Ländern ganz und gar unsittlich wäre. Das obligate Küsschen auf die Wange hingegen ist in unseren Breiten durchaus modern und zeigt Verbundenheit und Gleichgesinntheit. Der auf die eigene Hand gedrückte Kuss, der anderen symbolisch zugeworfen wird, die sogenannte Kusshand, gehört genauso zu den Gebräuchen wie die Kussfreiheit beim Fasching oder Kuhspiele, Pfänderspiele, die allerdings aus der Mode gekommen sind.

Kuss-Rituale

Seit Jahrhunderten gilt das sich küssende Paar als Sinnbild der Liebe und der Kuss als Zeichen der sexuellen Vereinigung. Bei der Verlobung und der Hochzeit war er von ritueller, teilweise auch von rechtlicher Bedeutung, und auch heute gehört der Kuss auf dem Standesamt vielfach zur Zeremonie.

Kussrituale und Kussgewohnheiten sind uralt, leben bis heute fort und finden neue Anlässe und Ausdrucksformen, vom Mannschaftskuss auf den Schützen des erlösenden Tores bis zur kussvollen Umarmung der Gewinner eines Fernsehratespiels.

Kusslose Kulturen

Der Kuss erfüllt viele Funktionen und gehört zur Sittengeschichte der Menschheit. Bei den meisten Völkern hat er seinen festen Platz im Alltagsleben.

Manche Kulturen allerdings kennen den Kuss nicht. Im alten Japan gab es nicht einmal ein Wort für den Kuss. Noch heute ist zum Beispiel bei den Eskimos oder den Lappen nicht das Berühren der Lippen, sondern das Aneinanderreiben der Nasen üblich.

Der sexuelle Kuss

Von besonderer Bedeutung ist der Kuss zwischen Verliebten oder Liebenden, der erotisierende, der sexuelle Kuss. Er stellt eine besondere Form partnerschaftlicher Intimität und sexueller Aktivität dar.

In der Lebens- und Sexualgeschichte des einzelnen Menschen bedeutet der erste “richtige” Kuss meist ein besonderes Ereignis, da er eine neue Qualität des intimen Umgangs bedeutet und meist stark erotisierend wirkt. Die intime Berührung beim Kuss weckt zwischen Erstverliebten meist völlig neue Gefühle und schafft eine bisher nicht erlebte Gemeinsamkeit. Heute haben Jugendliche durchschnittlich mit 14-15 Jahren dieses Erlebnis, Mädchen etwas früher als Jungen, manchmal schon mit 13.

Im Jugendalter ist der Kuss meist eine Vorstufe zu weitergehenden sexuellen Kontakten, die beim Küssen angebahnt, imitiert oder einverständlich vorweggenommen werden. Auch später ist für viele Pärchen das Küssen der Auftakt zu einem intimen Zusammensein, ein Ritual, das beiderseitige Bereitschaft signalisiert. Und auch während des intimen Zusammenseins werden mannigfaltig Küsse getauscht.

Der Mund-zu-Mund-Kuss gehört für viele zur Innigkeit des Geschlechtsverkehrs. Das Küssen und Kosen, das Berühren des anderen mit den Lippen, der Zunge und den Zähnen sind bei den meisten Pärchen fester Bestandteil des zärtlichen und leidenschaftlichen Liebesspiels.

Mund zu Mund – ein Formenreichtum

Auch bei den Mund-zu-Mund-Liebesküssen findet sich ein großes Repertoire: der feste Kuss mit geschlossenen Lippen, der lose Kuss mit geöffneten Lippen, der feuchte oder der trockene Kuss, der kurze oder der lange, der bittere und der süße, der unverbindliche und der bindende, der saugende Kuss mit dem Effekt des Knutschflecks, der stille und der geräuschvolle Kuss, der kurze Kuss mit schnellem Auseinanderziehen der Lippen, Schmatz genannt, der penetrierende (eindringende) Kuss, der Kuss mit Einbeziehung der Zähne (Liebesbiss), der Karpfenkuss, bei dem zwei weit geöffnete Münder aufeinander zueilen und schnappend mit einander ringen, der sanfte, geile, gehauchte, knallende, nette, drängende, leidenschaftliche Kuss.

Eine besondere Bedeutung im Liebesspiel hat der Zungenkuss. Meist ein Zeichen besonderer Intimität und als besonders erregend erlebt, ist der Zungenkuss Vorstufe, Begleitung und Zärtlichkeit beim sexuellen und partnerschaftlichen Kontakt. Das alte Kirchenrecht verwarf den Zungenkuss als Todsünde, auch beim ehelichen Geschlechtsverkehr. Menschen wurden wegen eines Zungenkusses verfolgt.

Statistisch gesehen ist die liebste Kussstelle der Mund, gefolgt von Wange, Hals, Nacken, Brust. Von Kopf bis Fuß kann jede Körperstelle zum Kuss-Ort werden, insbesondere die erogenen Zonen.

Was passiert beim Küssen?

Der Kuss hat nicht nur eine seelische Komponente, sondern auch eine körperliche. Die Lippen sind ein sehr feinfühliges Organ. Die Äderchen und Nerven liegen nicht unter einer dicken Haut, sondern sind nur von einem feinen und dünnen Epithelium bedeckt. Der Mundbereich besitzt von allen Schleimhautfalten die meisten Nerven.

Das Küssen regt einerseits an, setzt andererseits andere Empfindungen wie Schmecken, Riechen, Hören, Sehen herab. Die Sinne schwinden im wahrsten Sinne. Durch das Küssen wird der gesamte Körper erotisiert, so dass auch ein Orgasmus nicht ausgeschlossen ist. Puls und Blutdruck erhöhen sich, die Lippen schwellen an, es wird einem warm ums Herz. Die Nebenniere setzt Adrenalin frei. Chemische Substanzen, Neuropeptide, rasen durch den Körper und versetzen ihn in ein Gefühlshoch. Gleichzeitig wird das Immunsystem gestärkt. Die freudige Erregung hemmt die Produktion negativer Stresshormone.

Küssen ist gesund – allen warnenden Theorien über die Myriaden von Bakterien, die beim Küssen übertragen werden, zum Trotz.

Warum küssen wir?

Wann, wie und warum der Kuss entstand, ist umstritten – und vielleicht auch nicht so wichtig. Die einen sehen darin eine ritualisierte Futtergeste, die anderen führen ihn auf den Instinkt des Riechens und Kostens zurück. Freud sieht im Küssen ein Urbedürfnis nach der Mutterbrust. Durch das Saugen würden die Lippen des Säuglings sexualisiert und gewissermaßen kusssüchtig. Andere meinen, die Mund-zu-Mund-Fütterung sei die Wurzel des Küssens, oder verweisen auf das Verbeißen, das Schnäbeln der Turteltauben und ähnliche tierische Vorgänge.

Prof. Dr. Kurt Starke

weiterführende Links:

Einige interessante Fakten zum Thema Küssen und Gesundheit können Sie auf der Gesundheitsseite „Optikur” nachlesen:
http://www.optikur.de/gesundheit/vorsorge/kuessen/

Auf der „Kuss-Seite” gibt es Amüsantes und Nachdenkliche rund um den Kuss:
http://www.gekuesst.de

Der Po

Po (lat. Podex = Gesäß), Popo, Hintern, Arsch, Allerwertester – unser Hinterteil hat die unterschiedlichsten Namen und eine wichtige Funktion: Die starken Muskelgruppen am Ende des Rückgrats ermöglichen den aufrechten Gang und dienen zusammen mit dem Fettpolster als Sitzfläche. Der Po bestimmt wesentlich die äußere Gestalt des Menschen und der jeweiligen Person im jeweiligen Lebensalter.

Er besitzt für die meisten Menschen überragende erotische Bedeutung, gehört zu den wichtigsten erogenen Zonen, ist beliebter Inhalt sexueller Phantasien und nicht selten auch Ort sexueller Handlungen, sofern er nicht generell bei jeder sexuellen Interaktion direkt oder indirekt beteilt ist.

Ihr Po, sein Po

Gemeinsamkeiten

Als nervenreicher Körperbereich ist der Po bei beiden Geschlechtern mit anderen erogenen Zonen verbunden. Das Streicheln, Kneten, Drücken, Massieren des Pos erotisiert den ganzen Körper. Insbesondere bei der Frau besteht eine Verbindung zwischen Brüsten und Po. Eine Stimulierung des Pos kann zu einer Erregung der Brüste und einer Erektion der Brustwarzen führen.

Das Streicheln der Brust wiederum kann die Gesäßmuskeln lockern und die Scheide »aufnahmebereit« machen.

Wohl alle Männer lieben die weiblichen Rundungen. Viele von ihnen mögen den Koitus von hinten auch deshalb, weil sie dabei die Rückenpartie und den Po bewundern können.
Auch viele Frauen mögen Männerpos. Der Analbereich spielt im heterosexuellen und wesentlich im homosexuellen Liebesspiel eine große Rolle.

Unterschiede

Bei allen Gemeinsamkeiten bestehen zwischen dem Hintern der Frau und dem des Mannes wesentliche anatomische Unterschiede.

In der Pubertät und mit der Geschlechtsreife werden die weiblichen Hüftknochen breiter, und es lagert sich mehr Fettgewebe als bei Männern ab. Auf diese Weise entstehen die typisch weiblichen Formen, die zu den so genannten sekundären Geschlechtsmerkmalen gehören.

Der größere Hintern und die Tatsache, dass bei der Frau die Oberschenkelknochen nicht parallel zur Wirbelsäule stehen, sondern leicht angewinkelt sind, verändern auch den Gang. Die Pobacken schwingen mehrere Zentimeter nach links und rechts. Frauen wackeln also mit dem Po. Sie können das etwas unterdrücken oder betonen, je nach Einstellung, Mode oder Situation. Männer nehmen den Hüftausschlag und die Bewegung des Pos als erotisches Signal wahr.

Bei Männern hingegen wird in der Pubertät die Muskulatur straffer, der Hintern wird knackig, fest, stramm; mit zunehmendem Alter verliert er allerdings seine Form.

Darüber hinaus findet sich die Lücke zwischen den Schenkeln bei der Frau woanders als beim Mann, nämlich gleich unterhalb der Pobacken. Dies erleichtert das Einführen des Penis auch von hinten und ist zugleich auch Schaufenster; vor allem, wenn die Frau sich bückt, werden die Schamlippen sichtbar. Dies wiederum wird für Werbung, erotische Fotos und vor allem Pornographie genutzt.

Geschätzt und verachtet

Das Verhältnis unserer Kultur zum Po ist ambivalent:

  • Einerseits wird ein schönes Hinterteil geschätzt, andererseits ist Arsch das häufigste Schimpfwort.
  • Einerseits betont die Mode den Hintern, von den knallengen Jeans, über Miniröcke oder anliegende Höschen bis zum knappsten Tanga und zur Reizwäsche, andererseits bleibt er – von wenigen Ausnahmen abgesehen (FKK) – verhüllt, konsequenter als die Brüste.
  • Einerseits ist der Po Ort von Liebkosungen, andererseits traditionelles Ziel von Schlägen und Tritten.
  • Einerseits träumen heterosexuelle Männer von Analverkehr (und praktizieren ihn gelegentlich auch), andererseits werden homosexuelle Männer als Arschficker verdammt.
  • Einerseits wird der süße Po besungen, andererseits werden über die vier Buchstaben schmutzige Witze gerissen.

Möglicherweise hängen diese Widersprüchlichkeiten mit einer Ekelschranke zusammen, die unsere Kultur aufgebaut hat. So stehen wir allen Körperausscheidungen angewidert gegenüber, insbesondere dem Kot, für den es nicht ein angenehmes Wort, höchstens ein neutral-verhüllendes wie Stuhl, aber viele schlechte wie Scheiße und Kacke gibt. Das bringt unsere Kultur ästhetisch nicht unter einen Hut.

Grabscher und Masochisten

Der hinderliche Umgang mit dem Hintern hat allerdings allerlei illustre Erscheinungen nicht verhindert, wahrscheinlich eher gefördert: den Gesäßfetischisten, der das Hinterteil fürs Ganze nimmt; den Hintern-Freak, der kein Vorne mehr kennt; das soldatisch-dümmliche Schinkenkloppen; den verklemmten Po-Grabscher; den patriarchisch-derben Klaps auf das Hinterteil der Magd; die sexuell getönte Klistiermode vergangener Zeiten; die Kotfresser oder diejenigen, die nur zur sexuellen Befriedigung kommen, wenn sie vollgeschissen werden, den Flagellantismus, das Geiseln des weichen, gut durchbluteten Po, auf dem sich die Striemen schnell und deutlich abzeichnen; den Sadomasochismus, der auch durch Misshandlungen des kindlichen Pos verfestigt werden kann.

Wer ist der Schönste…?

Was freilich den schönen Po ausmacht, ist umstritten und wohl vom jeweiligen Schönheitsideal einerseits und den individuellen Vorlieben andererseits abhängig.
Die Auswahl ist groß: zu finden sind der feste und der weiche Po, der pralle und der schmale, der kurzspaltige und der langspaltige, der flache und der volle, der runde und der quadratische, der schlanke und der dicke, der apfelförmige und der birnenförmige, der kugelige der halbmondige.

Der kleinste wie der größte Po hat zwei Falten, die Längsfalte (Afterfurche) und die Querfalte, gebildet von der unteren Begrenzung der beiden Pobacken. Beide Linien bilden ein magisches Kreuz. Doch auch ein zauberhaftes Dreieck lässt sich ausmachen, von einem Viereck ganz zu schweigen (Quadratarsch). Ein auf den Kopf gestellter Rhombus ziert als Michaelissche Raute das weibliche Hinterteil (Lendengrübchen). Jeder kann seine po-logischen Kreise ziehen oder finden.

Prof. Dr. Kurt Starke

[Tipp!] Sex & Neugier

Sexualität ist wie eine große, weite Landschaft. Eine Landschaft mit unterschiedlichen Ausprägungen, mit bekanntem und unbekanntem Terrain.

Soweit mag ja jeder Mann zustimmen. Aber Unterschiede werden offenbar, wenn es darum geht, das unbekannte Terrain zu erkunden. Wollen Sie das überhaupt oder bleiben Sie lieber in bekannten Gewässern, weil Sie dort nicht untergehen können?

Wir laden Sie ein, dieser Frage nachzugehen und Ihrer Neugier auf die Spur zu kommen.

Wir möchten Sie jedoch darauf hinweisen, dass der Text etwas länger ist. Nehmen Sie sich also bitte etwas Zeit (vorgelesen dauert er 9:32 min) und lassen Sie sich auf die Gedanken des Textes ein.

Dazu bieten wir Ihnen drei Möglichkeiten.

    • Erstens: Sie können den Text gleich hier lesen.
    • Zweitens: Sie können sich den Text ausdrucken
    • Drittens: Sie können sich den Text auch vorlesen lassen. Klicken Sie bitte in diesem Abspieler auf “Start”

Sex und Neugier

Sexualität ist wie eine große, weite Landschaft. Eine Landschaft mit unterschiedlichen Ausprägungen, mit bekanntem und unbekanntem Terrain. Eine Landschaft mit einfach zu erkundenden Wegen und mit möglicherweise unüberwindbaren Klippen, denn eine sexuelle Landschaft hat immer mindestens zwei Ausprägungen – zum einen die beglückende, zum anderen die unheimliche – und dann noch alles das, was dazwischen liegt.

Vielleicht haben Sie schon ein oder mehrere Gebiete Ihrer Landschaft erkundet. Dann kennen Sie sich in diesen Teilen gut aus. Sie wissen wie es dort aussieht, wie es sich anfühlt und Sie kennen Ihre sexuellen Möglichkeiten. Sie bewegen sich sicher in Ihrer vertrauten Sexualität und deren Spielarten.

Aber sicher werden Ihnen einige Landstriche Ihrer Sexualität auch unbekannt sein, vielleicht sind sie Ihnen gar unheimlich. Sie haben auch schon einen Blick ins Unbekannte und Unheimliche versucht, aber sich nicht getraut, den Schritt auf das neue, unvertraute und unbekannte Gebiet Ihrer Sexualität zu wagen?

Sind sie neugierig auf das, was sich hinter dem Horizont, Ihrem Horizont befindet? Möchten Sie nach dem Neuen und Unbekannten in Ihrer Sexualität zu suchen? Und schrecken Sie dann zurück, aus Angst vor der Ungewissheit, was Sie erwartet, wenn Sie diesen Schritt wagen?

Falls Sie den Schritt doch gehen, wird es wie das erste Mal sein. Oder vielleicht ist es überhaupt Ihr erstes Mal.

Doch es ist eine Entscheidung von Ihnen gefordert:
Wenn Sie den Schritt nicht wagen, bleiben Sie in Sicherheit. Wenn Sie den Schritt wagen, werden Sie vielleicht etwas Neuartiges entdecken – bei sich selbst, beim Gegenüber, in Ihren Empfindungen und Gefühlen der Lust. Sie werden sich vielleicht selbst neu entdecken. Sie können neue sexuelle Erfahrungen und Erlebnisse sammeln und Ihre sexuellen Phantasien und Wünsche realisieren.

Wie gut kennen Sie sich selbst? Sind Sie neugierig auf Ihre eigene Person, auf Ihre Empfindungen, die Ihnen Lust bereiten? Wie gut kennen Sie ihren Körper, der Ihnen Lust bereitet? Kennen Sie Ihre erogenen Zonen, wissen Sie um Ihre sexuellen Empfindungen? Befriedigen Sie sich selbst? Manchmal schnell und hastig, in ein, zwei, drei Minuten? Manchmal genussvoll und ausgiebig, mit Bildern von anderen Menschen im Kopf, mit sexuellen Wünschen, die Sie schon lange hegen? Haben Sie Wünsche nach bestimmten sexuellen Praktiken oder den Wunsch, mit einem bestimmten Menschen Sex zu erleben?

Oder wollen Sie Ihre sexuellen Wünsche und Phantasien nicht in die Realität umsetzen, weil Sie sonst als pervers gelten? Als abgedreht und widerlich?
Haben Sie selbst Angst vor Ihren sexuellen Phantasien? Weil diese Phantasien ein Tabu brechen? Weil Ihre Wünsche verrucht, gefährlich oder sogar gesetzeswidrig sind? Weil diese Wünsche einfach nicht kommunizierbar und lebbar sind?

Ihre sexuellen Phantasien sind die Bilder im Kopf, die Sie anmachen, die Sie erregen. Es ist manchmal wie ein Kinofilm im Kopf. Ein Film der Sie geil macht, der Sie glücklich stimmt, der Sie in heftige sexuelle Erregung bringt. Manchmal ist es auch ein Film, der Sie ängstigt, der Sie zweifeln lässt und der Sie zurückschrecken lässt vor sich selbst.

Ihre sexuellen Phantasien und Wünsche gehören zu Ihnen und müssen nicht um jeden Preis in die Realität umgesetzt werden. Es ist normal, über sexuelle Dinge zu phantasieren, die Sie niemals im realen Leben umsetzen werden. Ihre sexuelle Phantasie und Ihre praktizierte Sexualität sind zwei verschiedene Welten.
Ihre sexuellen Phantasien sind für Sie beflügelnd und bereichernd, solange sie nicht in einen Zwang abdriften. Dem Zwang, dass die Phantasie ein solche Kraft entwickelt, dass es für Sie schwierig wird, zwischen Ihrer realen, sexuellen Welt und Ihrer sexuellen Phantasie zu unterscheiden.

Die sexuelle Neugier ist wie eine Triebfeder, ein Motor. Es geht um Ihren Entdeckerdrang, die Suche nach dem Neuen. Es geht bei Neugier und Sex um Ihre persönliche Herausforderung, es geht um den Reiz und um das Streben dem Unbekannten.
Ihre Neugier steht im engen Zusammenhang mit Ihren sexuellen Phantasien und Wünschen, es geht dabei auch um Ihre Attraktivität und Ihren Selbstwert.

Ihre sexuelle Neugier ist Quelle Ihrer Lust. Lust auf den Menschen, den Sie begehren, egal ob in einer kurzzeitigen Begegnung oder in einer langfristigen Partnerschaft. Es ist der Reiz, Neues zu erleben und die Lust auf Leidenschaft. Die unbekannte Situation, der neue Sexualpartner, das Gefühl von Wärme und Geilheit, das neue Verliebtsein und vieles mehr.

Ihre sexuelle Neugier ist vielleicht manchmal auch ein Drahtseilakt. Es geht darum die Balance zu halten zwischen Ihren sexuellen Phantasien und der realen Welt. Die Balance zwischen Ihren Träumen und deren realen Umsetzung. Im dem Wort Neugier äußert sich eben auch die Gier nach Neuem. Und eine Gier kann sowohl belebend sein, denn es geht darum, sein einziges Leben auszukosten. Aber sie kann auch eine Flucht bedeuten – eine Flucht vor der eigenen Begrenzung und den eigenen realen Möglichkeiten.

Können Sie über Ihre sexuellen Wünsche sprechen? Erzählen Sie Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner von Ihren Phantasien? Oder haben Sie Angst Ihr Gegenüber damit zu überfordern oder gar zu verletzen? Haben Sie es andererseits satt, immer wieder die gleiche Art von Sex zu praktizieren? Ist Ihnen dabei langweilig? Geht Ihnen dabei Ihre Leidenschaft verloren? Auch die Leidenschaft in Ihrer Partnerschaft?
Sind Sie eigentlich noch neugierig auf Ihre Partnerin oder Ihren Partner? Darauf wie sie oder er sich anfühlt, wie ihre oder seine Haut schmeckt. Sind Sie neugierig darauf, welche sexuellen Wünsche Ihre Partnerin oder Ihr Partner hat? Oder plagt Sie ein sexuelles Desinteresse, weil Sie eine gewisse Monotonie verspüren, die Ihnen die Lust raubt?

Was hindert Sie, sich mit Ihrem Gegenüber über ihre Wünsche auszutauschen? Was verhindert Ihre Neugier?
Denken Sie, Sie könnten in einen Konflikt geraten? In den Konflikt, dass Ihre Wünsche nicht mit den Wünschen des Gegenübers deckungsgleich sind, oder sich wenigsten an bestimmten Punkten treffen, sich überschneiden? Denken Sie, Sie könnten Ihr Gegenüber mit Ihren Ideen verschrecken oder gar verletzen?.

Kennen Sie auch das Gefühl und die Situation, wenn genau das Gegenteil passiert, wenn die Neugier zur Gier wird? Kennen Sie das Hetzen von einem Höhepunkt zum anderen? Kennen Sie den dauernden Wechsel der Partnerin oder des Partners, weil Sie die Gier treibt, den ultimativen Kick zu erleben? Mitnehmen was geht.
Wissen Sie eigentlich noch, wie Ihre letzte Partnerin oder ihr letzter Partner hieß? Wie sie oder er sich angefühlt hat, wie ihr oder sein Gesichtsausdruck beim Orgasmus war? Sind Ihre Sexualpartner noch Subjekte oder brauchen Sie sie als Objekte zur Befriedigung Ihrer Neugier?

Sind sie auch manchmal erschrocken über Ihre Maßlosigkeit? Ihre Maßlosigkeit was die Zahl Ihrer Sexualpartnerinnen oder Sexualpartner angeht? Über die Maßlosigkeit Ihrer sexuellen Gedanken, die Ihnen täglich, stündlich oder minütlich durch den Kopf gehen? Fühlen Sie sich manchmal gezwungen sexuell zu agieren, Sex zu haben und zwar jetzt, sofort und auf der Stelle? Fühlen Sie sich dabei immer befriedigt, immer glücklich oder wenigstens zufrieden?

Lassen Sie sich wegen Ihrer maßlosen Neugier auch auf Situationen ein, bei denen Sie sich riskieren, weil Sie es einfach tun müssen, um den ultimativen Kick zu erleben? Ist Ihnen dieses Risiko bewusst oder übermannt Sie das Risiko in der Ohnmacht Ihrer Neugier?

Ich behaupte, dass nur durch Verzicht möglich ist, ein Maximum an Lustgewinn zu erreichen ist. Warum? Weil Genießen eben auch verweilen bedeutet. Verweilen bei einer Person oder einer Sache mit Konzentration auf eben diese und mit dem Verzicht auf die Maßlosigkeit.

Genießen Sie also Ihren Sex, seien Sie neugierig und tun Sie etwas gegen die Langeweile in Ihrem Bett. Aber benutzen Sie Ihre Neugier nicht, um wirklichen Begegnungen in Ihrer Sexualität aus dem Weg zu gehen. Seien Sie also auch auf das neugierig, was Ihnen blüht, wenn Sie die Hatz auf immer Neues einfach mal lassen.

In Zeitnot geraten, wie in ein Netz,
ist der Mensch,
atemlos hetzt er durch sein Leben und wischt
sich den Schweiss.
Es wird ganz eilig gezecht und ganz eilig
geliebt,
ganz tief sinkt die Seele dabei –

Jewgéni Jewtuschenko

Uwe Tüffers

[Tipp!] Sex & Leidenschaft

Doch spätestens, wenn der Alltag Macht über Ihre Beziehung gewinnt, werden Sie sehen, dass die Leidenschaft auf der Strecke bleibt …

Kommt Ihnen diese Aussage bekannt vor? Ist es vielleicht sogar Ihre Überzeugung? Oder gibt es doch Möglichkeiten, Leidenschaft selbst in längeren Partnerschaften aufrecht zu erhalten? Es könnte ja sogar sein, dass richtige Leidenschaft nur in längeren Beziehungen entwickelt werden kann. Wie aber ließe sich soetwas bewerkstelligen – wenn es denn wirklich möglich wäre?

Wir laden Sie ein, über solche Fragen nachzudenken. Vielleicht interessieren Sie sie, weil Sie selbst in einer langen Partnerschaft leben. Vielleicht aber suchen Sie auch Argumente, die Sie endgültig von der Unsinnigkeit solch einer Partnerschaft überzeugen.

Wir möchten Sie jedoch darauf hinweisen, dass der Text etwas länger ist. Nehmen Sie sich also bitte etwas Zeit (vorgelesen dauert er 21:51 min) und lassen Sie sich auf die Gedanken des Textes ein.

Dazu bieten wir Ihnen drei Möglichkeiten.

      • Erstens: Sie können den Text gleich hier lesen.
      • Zweitens: Sie können sich den Text ausdrucken.
      • Drittens: Sie können sich den Text auch vorlesen lassen. Klicken Sie bitte in diesem Abspieler auf “Start”

 

Sex & Leidenschaft

„Ich habe Angst, weil ich mich bestimmt angesteckt habe. Ich war auf Dienstreise in Berlin. Als ich dort abends Feierabend hatte, ging ich noch durch die Straßen, um abzuspannen. Irgendwann kam ich an einer Erotikbar vorbei. Ich bin noch nie in so was dringewesen und war neugierig. Ich gehe also rein, bin ganz aufgeregt. Einerseits war mir das unheimlich, andererseits empfand ich auch knisternde Spannung. Ich setzte mich also an die Bar. Ich saß kaum, da setzte sich eine der Frauen zu mir und sprach mich an. Ohne lange zu zögern, griff sie in meine Hose, fasste meinen Schwanz und fing an, mit mir über den Preis zu sprechen. Mich packte die Panik! Ich machte mich los und ging sofort aus der Bar. Seitdem geht es mir schlecht. Die hat doch bestimmt schon andere vor mir an diesem Abend so angefasst oder sonst was mit denen gemacht. Ich habe Angst, mich infiziert zu haben …
Ich habe auch ein schlechtes Gewissen meiner Frau gegenüber. Ich habe sie betrogen und kann sie nun auch noch infizieren. Ich weiß gar nicht, wie ich ihr noch in die Augen schauen soll …
Ja, unsere Ehe läuft gut. Wir verstehen uns gut und der Alltag ist problemlos. Nur mit dem Sex geht’s nicht. Meine Frau hat einfach keine Lust mehr. Früher war das anders. Aber nun sind wir schon sechs Jahre zusammen und da ist es doch normal, dass es nicht mehr so ist, wie am Anfang. Aber mir ist das zu wenig. Wir schlafen nur noch jedes halbe Jahr miteinander. Und auch dann gibt mir meine Frau zu verstehen, dass sie es nur wegen mir macht …
Ich liebe meine Frau, ich will sie nicht verlieren. Deshalb darf sie auf keinen Fall erfahren, was da in Berlin passiert ist. Aber ich will sie auch nicht gefährden. Ich werde so was auch nie wieder machen. Sex ist nicht so wichtig. Ich habe so ein schlechtes Gewissen …”

„Wir sind seit neun Jahren zusammen, seit sieben verheiratet. Wir haben zwei Kinder: Sieben und vier Jahre alt. Es läuft gut und die Familie macht Spaß. Ich habe im Beruf Erfolg, meine Frau auch. Auch Sex haben wir und meine Frau liebt mich. Es gibt kein Grund zur Klage …
Warum ich jetzt eine Geliebte habe? Schwer zu sagen …
Ich denke, es geht bei meiner Geliebten nur um mich. Das hat nichts mit meiner Familie zu tun. Ich brauche das zur Entspannung. Ich will mal einfach nicht gefordert sein. Meine Arbeit beansprucht mich sehr. Zu Hause sind meine Kinder da und stürmen gleich auf mich los, wenn ich komme. Es gibt immer irgendwas zu tun …
Obwohl, ich habe zu Hause auch Zeit für mich. Natürlich überlegen wir am Wochenende immer, was wir mit den Kindern tun können. Wir wollen sie auch nicht einfach vor dem Fernseher parken. Wir unternehmen was. Und, wie gesagt, es gibt immer was zu tun. Aber ich habe auch Zeit für mich. Ich kann mich mal zurückziehen. Ich vereinbare das mit meiner Frau, dass jeder von uns auch Zeit für sich hat. Darum geht es mir nicht. Was mir fehlt ist die Zeit zu zweit. Meine Frau und ich kommen nicht zusammen, einfach mal nur für uns. Klar, wir haben Sex und trinken abends auch mal ein Glas Wein. Aber es fehlt irgendwie so eine innere Verbundenheit. Es fehlt die Leidenschaft miteinander. Die ist irgendwie mit der Familie verloren gegangen …”

„Scheiße, dieses Arschloch! Der hat mir immer wieder geschworen, dass er mir treu ist. Und jetzt kriege ich raus, dass der immer wieder fremd gegangen ist. Das kotzt mich an. Was vermisst der denn? …
Ich habe immer von einer festen Partnerschaft geträumt. Ich will das nicht so, dieses Rumgeficke, wo es nur darum geht, wer mit wie vielen in möglichst kurzer Zeit rumgemacht hat. Ich bin nicht so der Typ dafür. Mir ist die Beziehung wichtig, dass man sich versteht und miteinander lebt. Dann macht mir auch der Sex mehr Spaß. Ich weiß ja auch, dass das unter uns Schwulen schwierig ist, so jemand zu finden. Aber jetzt hatte ich wirklich gedacht, dass es klappt. Wir waren richtig verliebt ineinander. Wir brauchten gar keinen anderen. Auch unsere Freunde sagten, wir sind das ideale Paar. So was findet man sonst nicht. Und nun …
Er sagt, dass er mich immer noch liebt und mit mir zusammenbleiben will. Dass das mit den anderen nur Sex war und nichts zu bedeuten hat. Ihm macht der Sex mit mir auch Spaß, aber er braucht auch den Kick mit den anderen. Er will sich begehrt fühlen und bei uns ist das immer so selbstverständlich. Außerdem wünscht er sich auch immer mal was Junges. Das ist dann geiler. Und er fühlt sich als Mann, der noch einen Marktwert hat …
Ich weiß nicht, wie das weitergehen soll. Ich werde wohl kaum mehr Vertrauen haben. Da kann mir jeder alles erzählen. Ich glaubs nicht mehr. Ich werde wohl meinen romantischen Traum begraben müssen. Die Wirklichkeit ist anders …”

Diese drei Beispiele können durch beliebige weitere ergänzt werden. Sie sind typisch für unsere Welt, unsere Zeit, für uns. Doch auch die handelnden Personen lassen sich austauschen:

  • der heterosexuelle Mann durch den homosexuellen Mann,
  • der homosexuelle Mann durch die heterosexuelle Frau,
  • der homosexuelle Mann durch den heterosexuellen Mann,
  • der heterosexuelle Mann durch die heterosexuelle Frau,
  • der heterosexuelle Mann durch die homosexuelle Frau,
  • der homosexuelle Mann durch die homosexuelle Frau,
  • Mann durch Frau,
  • Mann durch Mann,
  • Frau durch Mann,
  • Frau durch Frau.

Die Beispiele sind so typisch, dass sie die Situation vieler Partnerschaften wiederspiegeln. Und so scheint es, dass es auch für Sie, die Sie diesen Text gerade lesen, nur eine Wahl gibt:
Entweder Sie begraben Ihre Träume von einer glücklichen, leidenschaftlichen Beziehung und holen sich die Leidenschaft, das Abenteuer, den Kick woanders.
Oder Sie begraben Ihre Träume von einer glücklichen, leidenschaftlichen Beziehung und finden sich mit dem ab, was sie haben.

Also fangen Sie schon mal an, Ihre Träume zu begraben …

Die Meinung ist oft zu hören: Wir sind ja schon ein paar Jahre zusammen, da ist es nicht mehr wie am Anfang. Es scheint also normal zu sein, dass mit der Zeit die Leidenschaft aus den Beziehungen verschwindet. Die Wissenschaft gibt dieser Meinung recht.

Aus der Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Verliebtheit; Stand 6.8.2007):
„Im Gesamtkomplex Verlieben und Liebe sind Veränderungen bei Neurotransmittern und Neurohormonen gefunden worden. Das Gehirn eines Verliebten unterliegt einer gesteigerten Produktion des Belohnungs-Neurotransmitters Dopamin, der den Verliebten in die Lage versetzt, einige Anstrengungen auf sich zu nehmen, auf Essen und Trinken zu verzichten und kaum Schmerzen zu empfinden. Auch Adrenalin (sorgt für die Aufregung) tritt verstärkt in Erscheinung. Hingegen sinkt der Serotoninspiegel (Glückshormon) stark ab und dieses ähnelt dem Zustand bei einem psychisch Kranken. Das alles trägt dazu bei, dass Verliebte sich zuweilen in einem Zustand fast völliger Unzurechnungsfähigkeit befinden, sich zu irrationalen Handlungen hinreißen lassen und Hemmschwellen abbauen. Das Hormon Oxytocin, das beim Sex vermehrt gebildet wird, aber auch bei der Geburt eine wichtige Funktion hat, scheint bei der Entwicklung von engen zwischenmenschlichen Bindungen eine Rolle zu spielen. Nach einiger Zeit (1 bis 3 Monate) gewöhnt sich das Gehirn an diese Veränderungen und beendet ganz allmählich den Rausch der Sinne.”

Vielleicht hält die Leidenschaft zunächst auch noch über die Phase des Verliebtseins an. Durch den gemeinsamen Entschluss, zusammenzuziehen oder gar zu heiraten, kann das Glücksgefühl noch einmal Auftrieb erhalten, kann sich die Leidenschaft noch einmal entfachen. Denn nun werden Träume wahr …

Doch spätestens, wenn der Alltag Macht über Ihre Beziehung gewinnt, werden Sie sehen, dass die Leidenschaft auf der Strecke bleibt:

  • Die Kinder fordern ihr Recht (oder der Hund, den Sie sich angeschafft haben, weil Sie sich für Kinder noch nicht so weit fühlen – oder weil Sie keine Kinder wollen).
  • Die Arbeit schlaucht und so haben Sie abends oft keine Energie mehr.
  • Ihr Partner / Ihre Partnerin kommt auch immer wieder mit denselben Themen, die Streitereien gleichen sich und Sie erkennen so langsam, was Sie in Ihrer Partnerschaft alles nicht bekommen können.

Vielleicht argumentieren Sie, dass die Sicherheit, die Sie gewonnen haben, die verloren gegangene Leidenschaft aufwiegt. Und Sicherheit meint hier nicht nur, dass Sie sich Ihres Partners sicher sein können. Es geht auch um Vertrautheit, um das ruhige und beständige Miteinander, das so reizvoll ist nach all den unbeständigen Jahren. Auch die Botenstoffe im Hirn ändern sich. Es ist nun nicht mehr das Dopamin, das die Leidenschaft anfacht und uns in der ersten Zeit einer Partnerschaft besonders bestimmt, sondern das Serotonin, das Zufriedenheit und Geborgenheit vermittelt. Wozu da also noch Leidenschaft?

Und es gibt noch weitere, weit verbreitete Ansichten, mit denen Sie sich auseinander setzen müssen, wenn Sie Ihren Traum von einer glücklichen und leidenschaftlichen Beziehung trotz aller gegenteiligen Beispiele und Erfahrungen bewahren wollen:

  • Sex macht dann Spaß, wenn der Partner / die Partnerin jung ist. Je älter Ihr Partner / Ihre Partnerin ist, desto unerotischer ist er / sie, desto weniger attraktiv.
  • Sexuelle Leidenschaft hat auch etwas mit Appetitlichkeit zu tun! Cellulitis, dicker Bauch, Hängebusen und ein Schwanz, der nicht sofort zum Stehen kommt, wirken abregend. Natürlich können Sie auch mit solchen Menschen Sex haben. Aber Leidenschaft …?
  • Und: Die Unzufriedenheit in der Partnerschaft ist ein Zeichen, dass sich etwas ändern muss. Entweder ist es eben doch nicht „der richtige Partner” / „die richtige Partnerin”. Oder wir erkennen, dass dies normal ist und das Ideal einer monogamen Beziehung ohnehin neurotisch. Auch Sie müssen sich von der Vorstellung lösen, es gäbe DEN richtigen Partner / DIE richtige Partnerin. Auch Sie müssen erkennen, dass Sie ebenso wenig monogam sind. Das entspricht weder Ihrer noch der Natur Ihres Partners / Ihrer Partnerin.Doch es kann noch eine andere Sichtweise geben. Eine, die vielleicht Hoffnung macht?

Vielleicht sind ja all die, die aus der Beziehung ausscheren nur einfach zu faul oder zu feige, an ihrer Beziehung zu arbeiten?

  • Angesichts dessen, dass auch kinderlose Paare zumeist ähnliche Probleme mit der Leidenschaft in langdauernden Beziehungen haben, sollten Sie Ihre Frustration nicht auf Ihre Familie oder gar Ihre Kinder schieben.
  • Angesichts dessen, dass arbeitslose Paare mit viel Zeit auch nicht automatisch glücklicher sind, wird es ebenso wenig an der Arbeit liegen. Vielleicht dient vielmehr die Arbeit dazu, der Beziehung besser aus dem Weg gehen zu können.
  • Angesichts dessen, dass Ihr Partner / Ihre Partnerin einen ebenso großen Wunsch nach Leidenschaft beim Sex und in der Beziehung überhaupt in sich trägt, taugt auch er / sie nicht wirklich als Feindbild. Oder ist das bei Ihnen etwa anders?

Es kann schon sein, dass Monogamie nicht die Natur des Menschen ist, aber vielleicht ist es Ihre Partnerschaft wert, monogam zu sein?

Was also bräuchte eine Partnerschaft, damit sie es wert ist? Woher – um alles in der Welt – sollte die Leidenschaft in einer langjährigen Partnerschaft kommen? Wie kann sie erhalten bleiben?

Vermutlich geht das auch nicht, Leidenschaft in einer Beziehung über einen längeren Zeitraum wach zu halten. Aber vielleicht lässt sich Leidenschaft selbst in langjährigen Partnerschaften immer wieder entfachen?

Das ist dann selbstverständlich Arbeit. Und es müssen Gründe gefunden werden, diese Arbeit immer wieder auf sich zu nehmen. Denn das muss klar sein: Es funktioniert nicht, mal schnell so eben die Leidenschaft zu intensivieren und dann hat man wieder für längere Zeit Ruhe. Wenn Sie möglichst wenig Aufwand haben wollen, lassen Sie Ihre Beziehungsarbeit und

  • suchen Sie weiter nach „dem Richtigen” / „der Richtigen” oder
  • suchen Sie Ihre Erfüllung woanders oder
  • bescheiden Sie Ihre Ansprüche und geben Sie sich mit dem zufrieden, was Sie haben.

Was also sind Gründe dafür, die die immerwährende Arbeit an der Partnerschaft lohnenswert machen?

Zunächst erst einmal sollten Sie erkennen, dass es schöner ist, mit einer Persönlichkeit Sex zu haben. Sex hat zwar auch etwas mit Sexpraktiken zu tun, aber die werden in der Regel überschätzt. Und erzählen Sie auch nichts von der jungen Frau, die für ihr Alter doch schon so reif sei (gleiches gilt für den jungen Mann). Das mag bezogen auf ihre Altersgenossinnen gelten, aber das hat nichts mit Persönlichkeit zu tun – jedenfalls nicht der, die beim Sex entscheidend ist. Es geht um Tiefe, um Lebenserfahrung, um Sich Auskennen …

Sicher stimmt auch, dass nicht jeder Mensch jenseits der Vierzig wirklich Persönlichkeit hat. Aber das spricht nicht gegen Partnerschaft, sondern wirft nur ein Licht darauf, wen Sie sich ausgesucht haben …

Probieren Sie es aus: Schauen Sie Ihrem Sexualpartner / Ihrer Sexualpartnerin während des Orgasmus in die Augen. Was entdecken Sie dann? Wenn Sie hier Persönlichkeit sehen, könnte es der richtige Partner / die richtige Partnerin sein, auch wenn er / sie nicht so toll zu sein scheint, wie ursprünglich gewünscht.

Vielleicht sehen Sie aber auch nichts Besonderes. Dann handelt es sich vielleicht um einen Menschen, der einfach noch zu jung ist für Tiefe. – Oder es liegt an Ihnen … (man kann nicht sehen, was man selbst nicht hat).

Der erste Grund, warum sich Beziehungsarbeit auch über eine längere Zeit hinweg lohnt, ist der Genuss von reifem Sex. Die Parallelität zu reifen Früchten können Sie sich selbst ausmalen. Die Stichworte sind: grün und sauer, süß und wohlig triefend …

Und dann – das ist der zweite Grund, warum Sexpraktiken nicht alles sind – ist Sex meist besser, wenn er in einer vertrauten Beziehung geschieht.

Die Entdeckung des Neuen an einem unbekannten Menschen mag seinen Reiz haben. Aber zumeist ist dieser Reiz spätestens weg, wenn der Orgasmus vorbei und der Schwanz schlaff ist. Die Lösung heißt dann, möglichst schnell vom anderen weg zu kommen. Je kürzer der Kontakt, desto geringer die Anstrengung. Aber erzählen Sie nicht, dass das wirklich schöner Sex ist. Es mag geil sein und den Druck ist man auch losgeworden und der eigene Marktwert ist bestätigt … Aber schöner Sex sieht anders aus. (Bitte verwechseln Sie nicht „schönen” mit „sauberem” Sex.)

Nun heißt das nicht, dass Sex in Partnerschaften besser ist. So wie eine Partnerschaft nicht einfach gut ist, so ist auch Sex nicht einfach gut. Hierin liegt vielleicht der Vorteil des kurzen, anonymen Sex: Sie können durchaus Glück haben und mal einen guten Griff machen, und jede Enttäuschung birgt die Hoffnung, dass es das nächste Mal besser werden kann.

Solch eine Hoffnung ist in einer Partnerschaft unangebracht. Da wird nichts einfach besser und mit Glück hat das alles nichts zu tun. Auch der vertraute, intensive Sex muss sich in einer Partnerschaft erarbeitet werden – aber dann ist er allemal besser als jeder One-Night-Stand.

Nicht nur, dass Sie Ihre Wünsche mitteilen oder mal was probieren können. Sie erleben auch Ihre Partnerschaft beim Sex. Also, wenn Sie Ihre Beziehung gestalten und sich Leidenschaft im Alltag erarbeiten, dann erleben Sie auch beim Sex etwas, von dem Sie beim „Sex und nur Sex” nur träumen können. Wenn Sie allerdings nicht bereit sind, an Ihrer Beziehung zu arbeiten, dann

  • suchen Sie weiter nach „dem Richtigen” / „der Richtigen” oder
  • suchen Sie Ihre Erfüllung woanders oder
  • bescheiden Sie Ihre Ansprüche und geben Sie sich mit dem zufrieden, was Sie haben.

Aber wie können Sie nun konkret an Ihrer Beziehung arbeiten und Ihre Partnerschaft glücklicher machen?

Einfach ist das nicht, weil ein Grundprinzip einem Erfolg entgegen steht, das uns zumeist überhaupt erst einmal in eine Partnerschaft geführt hat: Wir wollen, dass der / die andere uns glücklich macht. Und glauben Sie, auch Sie wünschen sich das!

Sicher gibt es eine Menge vernünftiger Gründe, um eine Partnerschaft zu beginnen und sie zu gestalten. Aber der eigentliche Antrieb in unserer Welt ist, dass wir endlich jemanden finden wollen, der / die uns glücklicht macht. Die zwangsläufige Schlussfolgerung bei Unzufriedenheit ist dann die, dass wir von dem / der anderen erwarten, dass er / sie sich ändert.

Übrigens gibt es hier einen kleinen Unterschied zwischen Männern und Frauen – zumeist jedenfalls: Männer geben die Hoffnung auf Änderung der Partnerin / des Partners schneller auf und sind daher auch schneller bereit, sich auf ein auswärtiges Abenteuer einzulassen (möglichst ohne die Konsequenz der Trennung). Frauen hingegen besitzen in diesem Punkt eine höhere Ausdauer. Sie wollen noch nach dreißig Ehejahren, dass sich der Mann nun endlich mal ändert und sie glücklich macht. Da das in aller Regel nicht passiert, trennen sie sich manchmal ja noch nach so langer Zeit.

Das erste und oberste Arbeitsprinzip für eine glückliche Partnerschaft ist, dass jeder / jede für sich die Verantwortung übernimmt. Sie sind ganz allein dafür verantwortlich, wie Sie Ihr Leben gestalten. Wir nennen das „Differenzierung in der Partnerschaft” und die ist nötig, damit die Leidenschaft nicht in der Hoffnung geopfert wird, der andere könnte für mich sorgen. Oder wollen Sie am Ende Ihres Lebens sagen: „Ich hätte ja gern …, wenn nur die anderen mitgemacht hätten!”?

Und dann gilt es natürlich auch Verantwortung für die Partnerschaft zu übernehmen: Sprechen Sie darüber, was Sie sich wünschen und was Sie wollen. Sie dürfen da auch nicht zu sehr auf die Bestätigung Ihres Partners / Ihrer Partnerin hoffen. Er / Sie findet das vielleicht nicht gut.

Aber Sie kommen nicht darum herum, dass Sie Ihre Bedürfnisse und Erwartungen sagen. Erst dann ist ein Kompromiss möglich – abgesehen davon, dass Ihr Partner / Ihre Partnerin vielleicht gar dasselbe möchte, es sich aber ebenso wenig traut zu sagen …

Für Männer ist es oftmals schwer, die eigenen Bedürfnisse zu spüren. Das liegt an der Art, wie Jungs in den Familien aufwachsen. Aber auch das gilt als Ausrede nicht. Sie müssen dann eben Ihre Bedürfnisse und Wünsche entdecken, quasi wie in einem Bergwerk ausgraben. Dafür braucht man manchmal professionelle Hilfe. Holen Sie sie sich!

Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mitteilungen aneinander. Also – ganz im Sinne der Selbstverantwortung – warten Sie nicht, bis Ihr Partner / Ihre Partnerin mit Ihnen sprechen will. Sonst kommen Ihre leidenschaftlichen Wünsche nicht ans Licht – weil Sie schweigen. Fangen Sie an und schaffen Sie Raum für Gespräche. Wenn Sie eine Anleitung brauchen, was Sie bei solcherlei „Zwiegesprächen” beachten müssen, dann lesen Sie bei Lukas Michael Möller nach (siehe „Weiterführende Literatur”).

Der dritte Arbeitspunkt für eine glückliche Partnerschaft ist, dass Sie die sexuelle Begegnung nicht zu alltäglich werden lassen. Der Hauptfeind der Leidenschaft ist die Selbstverständlichkeit. Das Beste also ist, Sie schlafen nicht mehr gemeinsam in einem Raum. Damit vermeiden Sie das allzu Selbstverständliche: Mal rübergreifen, ob sich da was regt, mal schnell ein Quicky zwischendurch. (Kann ja auch mal gut sein, aber dazu gibt es immer Gelegenheit. Sie sollte es aber halt nicht zu oft geben.)

Verabreden Sie sich zum Sex!
Ein Termin je Woche sollte mindestens vereinbart werden. Da kann sich dann immer noch anderes ergeben.

Die Verabredung zum Sex hat gleich mehrere Vorteile: Sie können sich vorbereiten (bei getrennten Schlafzimmern können Sie sich gleich noch verabreden, bei wem Sie sich treffen und wer den Raum vorbereitet). Und sie können noch weitergehende Verabredungen treffen. Etwa wer sich diesmal eher passiv, wer eher aktiv verhält. Oder Sie können sich zu Rollenspielen absprechen. Oder …

Und dann gilt auch keine Ausrede. Die Verabredung steht und Sie haben beide die Verpflichtung, nichts dazwischen kommen zu lassen.

Dies sind also schon einmal drei Tipps:

  • Handeln Sie eigenverantwortlich!
  • Sprechen Sie miteinander über Ihre Bedürfnisse!
  • Richten Sie sich nicht in Selbstverständlichkeiten ein!

Die ersten beiden Tipps sind für das Allgemeine, der andere für das Sexleben. Natürlich sind die ersten ebenso entscheidend für den Sex und der dritte spielt in die Beziehung hinein. Es geht letztlich immer um die Begegnung zweier Menschen, die sich innig und vertraut sein können – egal ob beim Sex oder anderswo.

Aber Tatsache ist, Sie müssen etwas tun, um wahrhaft leidenschaftlichen Sex zu erleben. Wenn Sie hierfür nicht mutig genug sind, dann

  • suchen Sie lieber weiter nach „dem Richtigen” / „der Richtigen” oder
  • suchen Sie Ihre Erfüllung woanders oder
  • bescheiden Sie endgültig Ihre Ansprüche und geben Sie sich mit dem zufrieden, was Sie haben.

Und zum Schluss:
Versuchen Sie es doch mal: Schauen Sie Ihrem Partner / Ihrer Partnerin während des Orgasmus in die Augen!

Dr. Matthias Stiehler

Weiterführende Literatur:

Michael Lukas Moeller: Die Wahrheit beginnt zu zweit. Das Paar im Gespräch. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1997

Michael Lukas Moeller: Worte der Liebe. Erotische Zwiegespräche. Reinbek bei Hamburg 1996

David Schnarch: Die Psychologie sexueller Leidenschaft. Stuttgart: Klett-Cotta 2006

Hans-Joachim Maaz: Die Liebesfalle. Spielregeln für eine neue Beziehungskultur. München: C.H. Beck Verlag 2007

[Tipp!] Sex & nur Sex

Es war nur ein kurzer Augenblick als sich ihre Blicke trafen. Ein Schauer geht durch Ihren Körper. Das kurze Lächeln hat Sie verzaubert …

So oder ähnlich kann ein Abenteuer beginnen, bei dem es nur um Sex geht – um nichts anderes als Sex. Doch wie einfach sind solche Begegnungen wirklich? Was sollte Mann sich klar gemacht haben, damit die Lust am Sex auch wirklich zur Lusterfüllung führt?

Wir laden Sie ein, über die Situation einer Begegnung nachzudenken, bei der die Beziehungsgestaltung zweitrangig sein soll, bei der es um Lust und Triebe geht.

Wir möchten Sie jedoch darauf hinweisen, dass der Text etwas länger ist. Nehmen Sie sich also bitte etwas Zeit (vorgelesen dauert er 19:51 min) und lassen Sie sich auf die Gedanken des Textes ein.

Dazu bieten wir Ihnen drei Möglichkeiten.

      • Erstens: Sie können den Text gleich hier lesen.
      • Zweitens: Sie können sich den Text ausdrucken.
      • Drittens: Sie können sich den Text auch vorlesen lassen. Klicken Sie bitte in diesem Abspieler auf “Start”

Sex & nur Sex

Es war nur ein kurzer Augenblick als sich ihre Blicke trafen. Ein Schauer geht durch Ihren Körper. Das kurze Lächeln hat Sie verzaubert und noch mehr die Schönheit, die Sie erblickt haben. Ein makelloses Gesicht, ein Körper wie sie Ihn sich nur in Ihren Träumen vorstellen.
Und dann findet die erste Begegnung statt und der erste Wortwechsel. Und wieder erschaudern Sie. Sie sind wie elektrisiert, angespannt und neugierig darauf, wie es weitergeht. Tiefe Blicke in die Augen und erste Brührungen. Sie spüren die Haut und die Wärme, die sie ausstrahlt. Sie sind beide erotisiert, das spüren Sie. Dann ein erster zaghafter Kuss. Jetzt ist klar wo die Reise hingehen wird.

Eine halbe Stunde später liegen Sie gemeinsam in Ihrem Bett. Sie spüren den anderen Körper, liebkosen ihn mit Küssen, streicheln ihn und auch auf Ihrem Körper tasten sich Lippen küssend entlang. Erkunden jede Stelle Ihres Körpers, liebkosen Ihren Schwanz. So wie Sie es lieben. So wie Sie es sich immer wünschen. Und Sie spüren die ansteigende Erregung.

Sie werden beide wilder, trauen sich immer mehr. Schließlich verschmelzen sie miteinander. Werden zu einem Körper. Sie haben beide den gleichen Rhythmus. Und Ihre Lust steigert sich bis ins unermessliche. Sie sehen sich in ihre Gesichter. Sehen gegenseitig ihre Geilheit und wissen beide, dass es gleich soweit sein wird. Ihre Körper vibrieren. Dann bricht ein Feuerwerk in ihnen beiden aus. Ein Orgasmus durchströmt ihre Körper, wie sie ihn noch nie erlebt haben. Sie kommen gleichzeitig, gemeinsam.

Erschöpft liegen sie nebeneinander. Und nach kurzer Zeit liegen Sie wieder alleine in Ihrem Bett. Sie sind völlig entspannt und zufrieden – Sie sind glücklich. Und auf Ihrem Nachttisch liegt keine Telefonnummer, keine Adresse. Es gibt keine neue Verabredung. Kein Versprechen „Ich rufe Dich an.” Das Erlebte bleibt einmalig.

Zugegeben, die Geschichte hört sich an, wie aus einem billigen Liebesroman. Aber ist es nicht das, was sich manchmal in Ihrem Kopf abspielt? Sind das nicht auch Ihre Wünsche, Ihre Phantasie, die nur schwer zuzulassen sind. Eine Begegnung, in der es sich nur um Sex dreht. Eine Begegnung, bei der keine Bedingungen gestellt werden, wo es nur um die eine Sache geht, die gemeinsame Sache, nämlich bedingungslosen Sex?

Ein Aufeinandertreffen, bei dem der Name, der gesellschaftliche Stand oder der Beruf völlig unrelevant sind. Weil beiden klar ist, dass nur die Geilheit miteinander zählt. Jetzt und jetzt sofort. Ohne große Anläufe und ohne langes Palavern. Ohne Adressenaustausch und ohne Frühstück danach. Ohne schlechtes Gewissen, weil es da noch jemanden anderen gibt in Ihrem Leben?

Sex und nur Sex, wie er hier beschrieben ist, findet nur in Ihrem Kopf statt. Er ist reine Phantasie und wird es auch bleiben. Die Umsetzung in die Realität birgt Stolperfallen und Unabwägbarkeiten. Bei Ihnen, bei Ihrem Gegenüber, im Handeln und in der Situation selbst.

Sie können mir hier gern widersprechen. Sie können behaupten, dass Sie solch eine Situation schon erlebt haben, sie immer wieder erleben. Ich glaube Ihnen das auch – aber erst, wenn Sie sich ein paar Fragen beantworten.

Deshalb möchte ich Sie jetzt zu einem Experiment einladen.

Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor einer großen Kletterwand. Die Kletterwand trägt den Namen „Sex und nur Sex”. Ich werde Sie auffordern, die Kletterwand auszuprobieren. Sie werden sich an den Haltegriffen nach oben hangeln, mit der Geschwindigkeit und dem Schwierigkeitsgrad, den sie selbst bestimmen.

Ich werde unten stehen bleiben und Sie bei Ihrer Klettertour beobachten. Ich werde Ihnen verschiedene Wege des Aufstiegs vorschlagen und Sie bestimmen, welchen Weg Sie einschlagen wollen. Es wird Haltegriffe geben, die Sie gut erreichen werden und die Ihnen ein unkompliziertes Vorankommen ermöglichen.

Und ich werde Ihnen Kletterwege vorschlagen, bei denen Sie sich mehr anstrengen müssen. Bei denen Sie sich strecken müssen, Kraft aufbringen müssen. Vielleicht müssen Sie auch das Risiko eingehen, an einer bestimmten Stelle umzukehren, weil es aus Ihrer Sicht an dieser Stelle nicht weitergeht.

Das Ziel des Kletterns ist nicht, oben anzukommen, also den Gipfel zu erreichen. Das Ziel dieses Experimentes ist, dass Sie sich ausprobieren und Ihre Kräfte messen. Dass Sie Alternativen ausloten und für sich entscheiden, welcher Weg für Sie der machbare ist.
Das Ziel ist, dass Sie sich selbst Fragen stellen, auf die nur Sie sich selbst eine Antwort geben können.

Und eines möchte ich Ihnen an dieser Stelle noch versichern: Sie können nicht abstürzen. Egal auf welcher Höhe Sie sich in der Kletterwand befinden oder in welche Schwierigkeit Sie sich begeben, Sie stürzen nicht ab.

Haben Sie jetzt Lust bekommen zu klettern? Na dann, lassen Sie uns beginnen. Gehen Sie in die Kletterwand, nehmen Sie die ersten Haltegriffe und verlassen Sie den festen Boden unter Ihren Füßen. Wir können beginnen:

Um was geht es bei Sex und nur Sex? Welche Bedeutung schreiben Sie diesem sexuellen Begehren zu? Oder gibt es für Sie verschiedene Bedeutungen, verschiedene Motive sich auf dieses Erlebnis, auf dieses Erleben einzulassen?

Möglicherweise geht es ums Ficken, ums abficken. Mal richtig bumsen. Die Sau rauslassen. Dabei ist nur wichtig, dass ihr Gegenüber mitmacht. Sie wollen geil werden und hemmungslos Ihr Verlangen nach Befriedigung ausleben. Ohne wenn und aber. Es geht Ihnen darum, unbeherrscht zu sein, sich fallen lassen können, den Kopf abzuschalten – noch besser den Kopf verlieren dürfen und können.

Und dabei ist die Persönlichkeit Ihres Gegenübers eigentlich egal (Oder auch nicht?).
Der Körper reizt Sie und das Verlangen, mit diesem Körper Eins zu werden. Der Körper muss gut für Sie riechen, muss sich gut anfühlen, muss gut für Sie schmecken und muss das mitmachen, was Sie verlangen.

Geht es Ihnen dabei auch um ein gemeinsames Teilen der Geilheit und Lust oder befriedigen Sie sich selbst mit einem Loch aus Fleisch und Blut?

Wollen Sie den Sex gemeinsam orgiastisch erleben, ihre gemeinsame Lust spüren oder bleiben Sie für sich, wollen nur sich selbst spüren, sich befriedigen, zum Orgasmus kommen?

Ist es Ihnen dabei egal, ob der Orgasmus auch bei dem Gegenüber einsetzt oder strengen Sie sich an, dass sie beide zum Orgasmus kommen? Bleiben Sie dabei wieder einmal selbst auf der Strecke, weil Sie sich wieder zu sehr auf das konzentrieren, was dem anderen gut tut? Oder sind Sie im Einklang mit dem anderen Körper und mit sich selbst?

Vielleicht geht es Ihnen auch nicht ums Ficken. Sie wollen „Liebe machen”. Sie wollen jemanden ganz nah bei sich spüren. Sie wollen Wärme bekommen. Sie erfüllen sich Ihre Sehnsüchte. Ihre Sehnsucht nach Geborgenheit, nach angenommen sein, nach Verbundenheit. Sie geben in diesem Moment Ihr Gefühl der Einsamkeit auf, für diesen kurzen oder langen Augenblick.

Oder es geht um etwas Neues. Mal ausprobieren was Sie sich bisher nicht getraut haben. Vielleicht überhaupt mal anzufangen mit dem Sex. Sie wollen Ihre Neugier auf das Unbekannte befriedigen. Sich auf etwas einlassen, was Sie noch nicht kennen. Neue Ufer der sexuellen Möglichkeiten betreten.

„Sex und nur Sex” hat unzählige Varianten im Handeln, im Gegenüber, in Ihrer Motivation und in der Situation des Geschehens. Aber, Sie merken, dass „Sex und nur Sex” zwei unverzichtbare Grundlagen benötigt: Körper und Gefühl.

Ihr Körper und der Körper des Gegenübers ist der Schlüssel für das sexuelle Begehren. Sie fühlen sich angezogen von dem anderen Körper, Sie finden ihn erotisch, aber mindestens erregt er Sie sexuell. Und Sie wünschen sich das auch in Bezug auf Ihren eigenen Körper. Oder es ist Ihnen egal, wie Ihr Körper ankommt. Sie haben bezahlt für den Sex und nur Sex. Sie sind beim Sex & Geschäft. Aber auch hier bleibt der Körper ausschlaggebend, damit das Geschäft überhaupt zustande kommt. Oder gehen Sie das Geschäft nur ein, weil Sie eine sexuelle Praktik bevorzugen, die Sie nirgendwo anders ausleben können?

Gehen wir davon aus, Sie haben nicht bezahlt für den Sex. Ihr Körper ist Ihr Werkzeug beim Sex. Sie setzen ihn ein um Ihre Ziele zu erreichen. Mal zärtlich, mal hart und nahe am Schmerz. Mal zu zweit, zu dritt oder zu viert. Und Sie brauchen den anderen Körper. In inniger Verbindung, in Zärtlichkeit, in Verschmelzung. Vielleicht auch nur als fuckbody. Oder als Meister, der Ihren Körper züchtigt.

Die Körper haben als Werkzeug also unterschiedliche Funktionen. Sie können verführen, berauschen, ablehnen oder verletzen. Sie können verschmelzen, sich befruchten oder krank machen. Aber sie sind notwendig, beim Sex und nur Sex. Manchmal wird der Körper zur Person, zu Geist und Seele. Manchmal ist das unrelevant, dann zählt eben nur der Körper, egal welchen Geist und welche Seele er beinhaltet.

Und wie sieht es mit Ihren Gefühlen aus? Behaupten Sie, da wäre kein Gefühl dabei? Es geht ja nur ums Ficken. Möglicherweise haben Sie kein Gefühl zum Gegenüber, aber Ficken selbst ist ja auf Gefühl ausgerichtet – auf Ihr Gefühl. Vielleicht können Sie Ihr Gefühl nur nicht richtig für sich einordnen?

Sie können das gut trennen mit den Gefühlen – so für sich alleine? Es geht ja schließlich um „Sex und nur Sex”.

Ist das so? Kriegen Sie das so hin mit den Gefühlen, oder machen Sie sich da was vor? Es lebt sich wahrscheinlich einfacher, wenn Sie das so hinbekommen, das mit den Gefühlen, mit Ihren Gefühlen. Und Sie wollen das ja auch gern.

Greifen Sie jetzt mal nach links oben. Dort ist ein Haltegriff. Ich weiß er ist schwer zu erreichen, aber probieren Sie es doch einfach mal aus, an ihn ranzukommen. Na los, trauen Sie sich!

Geht es Ihnen manchmal schlecht nach einer spontanen, bedingungslosen sexuellen Begegnung? Fühlen Sie sich leer und ausgebrannt. Gut, Sie haben abgefickt, Sie haben ejakuliert. Und das wars dann schon? Denken Sie beim Akt „Hoffentlich ist es bald vorbei” oder stellen Sie sich manchmal die Frage „Was habe ich gerade getan?” Und Sie gehen nach Hause und sind wieder alleine. Oder plagt Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie zu Hause Ihrer Partnerin oder ihrem Partner einen flüchtigen Kuss zur Begrüßung geben?
Vielleicht treten Sie auch beschwingt und zufrieden Ihren Nachhauseweg an. Voller Entspannung und Glückseeligkeit. Weil Sie etwas Schönes, vielleicht sogar Orgiastisches mit einem anderen Menschen erlebt haben. Eine sexuelle Begegnung, die sie aufbaut. Die ihr Selbstbewusstsein gestärkt hat, bei der Sie spüren konnten, dass Sie begehrt sind, dass Sie gut sind beim Sex. Eine Begegnung, bei der Sie sich wieder selbst einmal spüren konnten. Und dann sind Sie zu Hause und rufen Freunde an, um sie teilhaben zu lassen an Ihrem schönen Gefühl und Erlebnis. Oder Sie küssen Ihre Partnerin oder Partner innig zur Begrüßung, ohne das schlechte Gewissen. Weil Sie sicher sind, das Richtige für sich selbst getan zu haben.

Zugegeben, zwei sehr unterschiedliche Beschreibungen der Rückkehr in den Alltag. Aber zwischen diesen beiden Extremen bewegen Sie sich. Sie haben ein Gefühl. Oder? Manchmal sind diese Gefühle schwer zu ertragen, manchmal verleihen sie einem auch eine ungeheuere Leichtigkeit im Leben. Und wo stehen Sie gerade? Wie ist das bei Ihnen?

Sie haben jetzt auf jeden Fall den angestrebten Haltegriff fest in der Hand. Wollen Sie jetzt den nächsten erreichen? Wollen Sie es wagen, oder wollen Sie lieber die wieder zurück und den einfachen Weg gehen? Ich schlage Ihnen vor, den nächsten Schritt in Angriff zu nehmen. Probieren Sie es.

In welcher Lebenssituation befinden Sie sich zu Zeit. Sind Sie Single oder leben Sie in einer festen Partnerschaft?

Sitzen Sie abends zu Hause und kommunizieren Sie über den Chat mit anderen Menschen. Verabreden Sie sich dort zum Sex? Manchmal schnell und unkompliziert, manchmal ermüdend und erfolglos?

Gehen Sie auf Partys oder in die Kneipe um die Ecke, um jemanden aufzureißen? Oder lassen Sie sich lieber selbst aufreißen? Sind Sie auf der Jagd? Geht es Ihnen ums jagen und sammeln von verschiedenen Sexualpartnern und sexuellen Erlebnissen?

Oder brauchen Sie es jetzt und sofort? Den schnellen Fick oder die glühende Leidenschaft? Glauben Sie die Partnerin oder den Partner fürs Leben über einen spontanen sexuellen Kontakt zu finden oder haben Sie sich das mit einer Partnerschaft schon längst abgeschminkt? Sie wurden in einer vergangenen Partnerschaft enttäuscht und jetzt ficken Sie, was Ihnen vor die Flinte kommt. Aus Rache und Verachtung.

Sind Sie in sich selbst verliebt und holen Sie sich die notwendige Bestätigung über einen sexuellen Kontakt? Oder machen Sie das nur, um endlich Ihrer Einsamkeit zu entrinnen. Trauen Sie sich nicht so richtig und warten auf die passenden Gelegenheit, und dann, wenn diese eintritt, dann geht’s schnell zur Sache – und zwar richtig?

Sie leben aktuell in einer Partnerschaft und die Liebe und Leidenschaft ist schon lange verflogen? Es geht mehr um eine wirtschaftliche, als um eine Liebesbeziehung? Sex findet einmal im Monat oder überhaupt nicht mehr statt?

Oder alles klappt im Bett und auch so, aber ein bisschen Abwechslung kann nicht schaden? Frischt die Beziehung vielleicht sogar auf?

Sind Sie verliebt, haben Ihre Traumfrau oder Ihren Traummann gefunden, aber das gewisse Etwas fehlt? Ihre sexuelle Leidenschaft wird nicht befriedigt, weil sie oder er nicht mitmachen möchte?

Langweilen Sie sich sexuell, ob mit oder ohne Partnerin oder Partner? Sie brauchen Abwechslung. Sie brauchen den sexuellen Kick? Einmal, zweimal, dreimal pro Woche oder mehr? Sie suchen einfach nur Entspannung und finden über „Sex und nur Sex” eine gute Möglichkeit Stress abzubauen? Sie fühlen sich nur als richtiger Mann, als männlich, wenn Sie auf Eroberungstour gehen und diese erfolgreich abschließen?

Mal ganz ehrlich. Das sind alles gute Gründe für „Sex und nur Sex”. Und es gibt wahrscheinlich noch eine Vielzahl anderer.

Wissen oder spüren Sie eigentlich manchmal oder immer, warum es Sie treibt – warum es zum „Sex und nur Sex” kommen soll? Stellen Sie sich überhaupt diese Frage oder sind Sie zufrieden mit der Antwort, dass es eben so ist wie es ist? Dass Männer eben so sind

O.k., wenn Sie das wirklich glauben, wenn Ihnen diese Antwort genügt, dann gehen Sie wieder auf Ihre Ausgangsposition an der Kletterwand zurück. Versuchen wir es mal mit einem anderen Weg.

Wie wichtig nehmen Sie sich selbst? Sind Sie sich wichtig? Wollen Sie wichtig genommen werden – im Beruf, in Ihrem Freundeskreis oder der Familie? Wollen Sie wichtig genommen werden beim „Sex und nur Sex”? Nehmen Sie dabei auch die Sexualpartnerin oder den Sexualpartner wichtig? Haben Sie vielleicht sogar Respekt vor dem Gegenüber? Oder ist Ihnen das alles scheißegal. Es geht um mich und nur mich. Hauptsache ich habe meinen Spaß bei der Sache.

Vielleicht ist diese Frage jetzt nicht so willkommen, aber verhüten Sie beim „Sex und nur Sex”. Verhüten Sie eine ungewollte Vaterschaft oder eine sexuell übertragbare Krankheit? Vergessen Sie das manchmal oder immer, weil der Gedanke oder die konkrete Handlung, das Kondom über Ihren Schwanz zu streifen oder streifen zu lassen, stört. Oder verlassen Sie sich auf Ihre Sexualpartnerin oder Ihren Sexualpartner. Übernehmen Sie an dieser Stelle Verantwortung, wie Sie die auch gegenüber Ihren Freunden oder Ihrer Familie tun würden? Wie sie auch gerne Verantwortung im Beruf übernehmen?

Oder streifen Sie ihre Verantwortung wie Ihre Unterhose ab, und legen sie zur Seite, damit Sie sie nach der sexuellen Begegnung wieder anlegen können – die Unterhose und die Verantwortung.

Sind Ihnen diese Fragen jetzt etwa unangenehm? Merken Sie jetzt, wie da der moralische Zeigefinger mitschwingt? Das ist jedoch nicht die Absicht dieser Fragen.

„Sex und nur Sex” ist freigesprochen von gesellschaftlicher Moral. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Jedoch sind zwei Bedingungen für „Sex und nur Sex” einzuhalten. Zum einen ist die Würde der Beteiligten unantastbar, zum anderen ist vor, während und nach der sexuellen Begegnung physische und psychische Gewalt unzulässig.

Sie sagen sich jetzt, dass diese zwei Bedingungen für Sie selbstverständlich sind? Gut, dann komme ich wieder auf die Frage der Verantwortung, und konkret auf die Frage der Verhütung, zurück.

Verhüten Sie?
Konsequent?

Sind noch immer der Meinung, es handelt sich bei der Würde und der Gewaltfreiheit in der sexuellen Begegnung um eine Selbstverständlichkeit? Dann übernehmen Sie auch die Verantwortung für ihr Handeln gemeinsam mit Ihrer Sexualpartnerin oder ihrem Sexualpartner.

Wenn Sie „Sex und nur Sex” erleben wollen bieten sich vielfältige Möglichkeiten der Verantwortungsübernahme, ohne den Verlust der Lust. Glauben Sie noch immer, die am Anfang beschrieben Situation erlebt zu haben und immer wieder zu erleben? Oder sind Sie während des Lesens über Ihr Gefühl gestolpert und konnten oder wollten Fragen nicht beantworten? Warum eigentlich nicht? Ihre Antworten hört doch niemand.

Unser Experiment ist zu Ende. Sie befinden sich jetzt wieder auf den Boden der Tatsachen. Sie haben nicht das obere Ende der Kletterwand erreicht, aber Sie haben die gesamte Breite und die Möglichkeiten der Wand erfahren. Vielleicht haben Sie sich auf die für Sie schwierigen Passagen eingelassen. Vielleicht sind Sie den Weg des geringsten Widerstands gegangen. Das ist relativ unwichtig. Wichtig ist und war, dass Sie sich auf das Klettern überhaupt eingelassen haben.

Uwe Tüffers

Petting

Der Begriff “Petting” kommt vom Englischen “to pet” und bedeutet so viel wie liebkosen oder knutschen. Petting ist eine Form des sexuellen Kontakts und der sexuellen Interaktion, bei dem mit Ausnahme des eigentlichen Koitus (d.h. dem Einführen des Gliedes in die Scheide) alles erlaubt ist: Küssen, Liebkosen, Streicheln, Stimulierung der männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane mit der Hand oder dem Mund, ohne oder mit Orgasmus.

Petting in den USA

Als Kulturform ist Petting in den USA entstanden und sehr beliebt. Mit Petting konnte man sexuell aktiv sein und den Orgasmus erreichen, ohne eine Schwangerschaft befürchten zu müssen. Vor allem galt Petting für viele aus moralischer Sicht für anständiger und eher tolerierbar, weil das Mädchen danach noch jungfräulich in die Ehe gehen konnte bzw. das Einführen des Gliedes vermieden wurde (obwohl wahrscheinlich viele Jungfernhäutchen beim intensiven Petting eingerissen wurden). Im Petting verbinden sich damit sexuelle Liberalität und sexueller Leistungsgedanke mit konservativen Denkweisen und speziell mit dem Jungfräulichkeitsgebot. Sie bietet weiblichen Jugendlichen die Möglichkeit, vorehelich sexuell aktiv zu sein und dabei “virgin” (d.h. jungfräulich) zu bleiben.

Ab wann ist es Sex?

Praktisch sind sie jedoch nicht “unberührt” im alten Sinne, denn Petting bedeutet ja Berührung. Petting kann in diesem Sinn als kein “richtiger” Sex verstanden werden. Wenn Bill Clinton in der Lewinsky-Affäre sagte, er habe keinen Sex mit dieser Frau gehabt – was ihm den Vorwurf der Lüge einbrachte – dann wollte er mitteilen, dass er nicht mit ihr einen Koitus, sondern “nur” Petting in Form von oral-genitalem Kontakt (Cunnilingus, Blasen) hatte.

In unseren Breiten hat sich eine sich verselbständigende Pettingphase im Jugendalter nicht durchgesetzt. Wird die Beziehung der jungen Partner als von Liebe getragen empfunden, kommt es schnell zu sexuellen Kontakten einschließlich Geschlechtsverkehr. Petting ist dann ein sexueller Meilenstein auf dem Wege zueinander, später ein Teil des Zärtlichkeitsaustauschs in der intimen Situation. Petting ist eine sexuelle Variante und nur dann ein Ersatz für Geschlechtsverkehr, wenn dieser aus bestimmten Gründen nicht erfolgen soll und kann.

Ab wann ist es Fremdgehen?

Petting als einzig erlaubter Sex vor der Hochzeitsnacht hat kaum noch praktische Bedeutung, weil heute die meisten Menschen spät und manche auch gar nicht heiraten.
Ganz ohne wertende Bedeutung ist Petting als Verzicht auf Geschlechtsverkehr freilich auch heute noch nicht. Das ist besonders beim Fremdgehen der Fall. Untreue wird klassisch am Geschlechtsverkehr festgemacht. Wer keinen Geschlechtsverkehr hatte, so kann gefolgert werden, ist auch nicht fremdgegangen. Das Fremdgehen wird dann als weniger schlimm bewertet, man hat nur ein wenig geknutscht. In der öffentlichen Meinung spielt dieses Denken durchaus noch eine gewisse Rolle.

Prof. Dr. Kurt Starke

weiterführende Links:

Auf der Internetseite der Humboldt-Universität Berlin sind die Erkenntnisse der modernen Sexualwissenschaft allgemeinverständlich in einem Online-Handbuch zusammengefasst. Hier erhalten Sie weiterführende Informationen zu Formen sexuellen Kontakts neben dem Koitus:
http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/index.html

In der guten alten Bravo finden sich Anregungen zum Petting, die nicht nur junge Menschen interessieren dürften:
http://www.bravo.de/dr-sommer/sex-verhuetung/so-geht-petting

Auch Petting kann Risiken mit sich bringen. Wichtige Infos hierzu finden Sie auf der folgenden Webseite:
http://www.netdoktor.de/sex_partnerschaft/fakta/petting.htm

Sexualität & Träume

SEXUALITÄT & TRÄUME

 

Über ein paar Fragen zur Sexualität sollte Mann sich erst einmal für sich klar werden, bevor Mann zur Tat schreitet. Also erst einmal träumen, ehe Mann sich mit den realen Möglichkeiten auseinander setzt. Hier finden Sie Informationen zu den Träumen und zur Realität.

Die Pille für den Mann

Viele Frauen finden es ungerecht, dass ihnen die Verantwortung für Verhütung häufig allein übertragen wird. Daher stellt sich immer wieder die Frage: Warum gibt es eigentlich keine „Pille für den Mann?

Seit den 70er Jahren forschen Wissenschaftler tatsächlich an Verhütungsmöglichkeiten für den Mann. Und seit dieser Zeit hört man, dass es die Pille für den Mann in ungefähr 10 Jahren geben wird. Nun sind jedoch beinahe 40 Jahre vergangen, in denen kein derartiges Produkt auf dem Markt ist. Was ist los?

Tatsache ist, dass es die Pille für den Mann wohl noch lange nicht oder nie geben wird. Als letzte Forschungseinrichtung hat die Bayer AG 2007 die Forschung an der Pille für den Mann eingestellt.

Jahrzehntelang ist versucht worden, ein Medikament zu entwickeln, dass wie die Pille der Frau, den Regelkreis der Hormonproduktion des Mannes erfolgreich unterbricht. Denn die Spermaproduktion wird ähnlich wie die Reifung der Eizelle durch Hormone gesteuert.

Durch die Gabe von Testosteron wird die Spermienproduktion und -reifung zwar gehemmt, es ist aber bisher nicht gelungen Testosteron in Tablettenform ohne leberschädigende Nebenwirkungen zu produzieren. Deshalb ist schon seit einigen Jahren klar, dass es wohl nie eine Pille für den Mann, sondern wenn überhaupt, Spritzen oder Implantate geben könnte, die mit lokaler Betäubung unter die Haut gepflanzt würden. Außerdem müsste Testosteron um die gewünschte Wirkung zu erreichen in so hohen Dosen verabreicht werden, dass große Nebenwirkungen entstehen würden.

Langzeitfolgen und Risiken bei der hormonellen Verhütung für den Mann sind bisher sehr wenig untersucht. Es gibt allerdings schon heute mehr Erkenntnisse über die Folgen, als bei der Einführung der Pille für die Frau.

Eine weitere Schwierigkeit ist, dass es bisher bei allen erforschten Produkten mehrere Wochen, bis Monate dauert, bis eine gewünschte Verhütungswirkung besteht. Auch das trägt nicht gerade zur Akzeptanz bei. Außerdem dauert es nach dem Absetzen der Medikamente ebenso lange oder eventuell noch länger, bis die vorherige Zeugungsfähigkeit wieder hergestellt ist. Zudem ist noch nicht endgültig erforscht, ob die Hormongabe in einigen Fällen vielleicht sogar zu einer Zeugungsunfähigkeit führt.

Die Verhütung beim Mann müsste daher langfristig geplant werden und in der Übergangszeit müssten zusätzlich andere Verhütungsmittel bei der Frau oder Kondome benutzt werden.

Zum derzeitigen Stand der Forschung wäre daher nicht zu erwarten, dass viele Männer eine hormonelle Verhütung akzeptieren würden. Und auch bei einigen Frauen dürfte die Akzeptanz der hormonellen Verhütung für den Mann widersprüchlich sein: Schwangerschaft, beziehungsweise Schwangerschaftsabbruch findet im Zweifelsfall im Frauenkörper statt. Das Vertrauen gegenüber dem Mann, der versichert “die Pille zu nehmen” müsste sehr groß sein um der Frau ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Ähnlich wie die „ich pass schon auf – Nummer” , die auch ein großes Risiko für Frauen birgt, ungewollt schwanger zu werden, könnte nun die „ich nehme die Pille für den Mann – Nummer” folgen.

Außerdem: Die hormonelle Verhütung für den Mann ist kein Ersatz für die Benutzung von Kondomen. Ansteckende Krankheiten können damit nicht verhütet werden! Und das Kondom ist doch auch ein prima Verhütungsmittel für den Mann, oder?!

Maria Gies

weiterführende Literatur:

Seyler, Helga, in Beckmann/Perl, „Frauen-Heilkunde und Geburtshilfe”, Band 1, Schwabe Verlag Basel 2004

weiterführende Links:

Ein Artikel im Hamburger Abendblatt gibt den Forschungsstand der “Pille für den Mann” wieder:

http://www.abendblatt.de/ratgeber/gesundheit/article1976550/Pille-fuer-den-Mann-ist-vorerst-gescheitert.html

Eine Versuchsperson schildert in einem Interview die durch die medikamentöse Verhütung verursachten Veränderungen seines Lebens:

http://www.welt.de/vermischtes/

Kondomanwendung

Das Kondom (auch Präservativ, Gummi, Pariser oder Präser genannt) ist eine Hülle aus dünnem Latex oder Polyurethan. Es wird zur Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft sowie zum Schutz vor ansteckenden Krankheiten („Safer Sex”) bei sexuellen Aktivitäten (Vaginal-, Anal-, Oralsex) über den steifen Penis gezogen. Bei richtiger Anwendung ist das Kondom ein sicherer Schutz und neben dem Femidom die einzige Möglichkeit, sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen.

Es kann zusätzlich zu hormonellen Verhütungsmitteln (wie z.B. der Pille) eingesetzt werden. Außerdem ist das Kondom das einzige Verhütungsmittel, das Männer anwenden können. Durch ein Kondom ist sowohl der Benutzer als auch die Sexualpartnerin oder der Sexualpartner geschützt, da sich ihre Schleimhäute nicht berühren können und das Sperma in der Spitze des Kondoms eingeschlossen bleibt.

Die Nr. 1 der Verhütungsmittel

Das Kondom ist nach der Pille das beliebteste Verhütungsmittel für Erwachsene. Für Jugendliche ist es sogar die Nummer 1: 65% der Jungen und 63% der Mädchen benutzen beim ersten Sex ein Kondom.

Manche Männer scheuen sich allerdings, Kondome zu benutzen, da sie sich nicht trauen, Kondome zu kaufen oder ihre sexuellen Gefühle eingeschränkt sehen. Dabei sind Kondome heute aus so dünnem Gummi, dass viele Menschen bei der Benutzung keine Beeinträchtigung erleben. Bei vielen Männern nimmt das „störende” Gefühl auch mit wachsender Übung ab. Außerdem gilt es zu bedenken, dass die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft, der Ansteckung mit dem HI-Virus oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten die sexuelle Lust meist in einem erheblich höheren Maß einschränkt.

Einige finden es auch störend, peinlich oder sogar „lustkillend”, wenn sie das Vorspiel durch das Überziehen des Kondoms unterbrechen müssen. Jedoch lässt sich die Kondombenutzung in das Liebesspiel einbauen, z.B. indem die Partnerin oder der Partner das Kondom überzieht oder dabei hilft.

Das richtige Kondom wählen

Kondome kann man in Drogeriemärkten, großen Supermärkten, Apotheken, speziellen Kondomläden oder als Versandartikel über Kataloge bzw. das Internet kaufen. Manchmal findet man auch Kondomautomaten in Kneipen, Bars und an anderen öffentlichen Orten.

Zu beachten sei dabei:

  • die Kondome sollten das Prüfsiegel CE besitzen
  • das Haltbarkeitsdatum des Kondoms darf noch nicht abgelaufen sein
  • das Kondom darf keiner Hitze ausgesetzt werden (z.B. Kondomautomaten über Heizkörpern oder im Sonnenlicht), da sie porös und brüchig sein und bei der Benutzung dann reißen können

Es gibt Kondome in vielen verschiedenen Variationen, farbig, mit Geschmack, glatt oder mit Noppen. Und es gibt Kondome in verschiedenen Größen und Stärken. Bei der überwältigenden Auswahl ist es gar nicht so einfach, das geeignete Kondom zu finden. Wichtig ist, dass ein Kondom richtig passt, d.h. dass es nicht zu klein oder zu groß ist und dass es für die jeweilige sexuelle Praktik geeignet ist. Bei Analsex beispielsweise sind eher besonders starke Kondome gefragt.

Hinweise zur Benutzung

Verpackung öffnen

Beim Öffnen der Kondomverpackung muss man darauf achten, das Kondom nicht zu beschädigen. Also: keine Schere oder ähnliches benutzen, Vorsicht mit spitzen Fingernägeln und nicht mit den Zähnen aufreißen!

Kondom aufsetzen

Um das Kondom überzuziehen, muss der Penis steif und die Vorhaut, falls vorhanden, zurückgezogen sein. Man kann das Kondom nur in eine Richtung abrollen. Deshalb muss vor dem Aufsetzen geschaut werden, mit welcher Seite das Kondom auf die Eichel aufgesetzt werden muss. Ist das Kondom versehentlich falsch herum aufgesetzt worden, muss es weggeworfen und ein neues benutzt werden, da auf dem Kondom sonst Samenzellen sein können, die immer auch schon vor dem Samenerguss aus dem Penis kommen (Lusttropfen). Auch beim Abrollen muss man darauf achten, das Kondom nicht durch spitze Fingernägel, Zähne oder Intim-Piercings zu beschädigen.

Liegt das Kondom richtig herum auf dem Penis, wird mit Daumen und Zeigefinger das Reservoir an der Spitze des Kondoms zusammengedrückt, so dass möglichst wenig Luft darin ist. Mit der anderen Hand wird das Kondom dann vorsichtig bis ganz nach unten abgerollt (nicht gezogen!).

Viele Kondome sind bereits mit einem Gleitmittel beschichtet. Trotzdem kann, vor allem beim Analverkehr, zusätzlich ein Gleitmittel auf das Kondom aufgetragen werden. Das Gleitmittel sollte zur Kondomanwendung geeignet sein und darf kein Fett enthalten.

Kondom herausziehen

Nach dem Samenerguss muss der Penis mit dem Kondom möglichst bald herausgezogen werden, da der Penis schnell wieder erschlafft und das Kondom dann leicht abrutschen kann. Beim Herausziehen wird das Kondom unten festgehalten. Nach dem Herausziehen wird das Kondom dann in den Müll geworfen. Jedes Kondom darf nur einmal benutzt werden. Die Hände und der Penis müssen abgewaschen werden, damit kein Sperma von dort auf die Schleimhäute der Partnerin/des Partners gelangen kann.

Maria Gies

angeführte Studien:

BZgA Studie: Jugendsexualität 2006; Repräsentative Wiederholungsbefragung von 14- 17jährigen und ihren Eltern

Studie des PRO FAMILIA Landesverbandes NRW und der Universitätsklinik Essen zum Thema “Penismaße junger Erwachsener und älterer Männer” (2001)

II. Folgestudie des PRO FAMILIA Landesverbandes NRW zum Thema “Penisformen und Kondomgröße”- Auswertung der Daten der 1. Studie unter dieser Fragestellung

weiterführende Links:

Informationen der BZgA

Informationen von ProFamilia

Und hier noch in Türkisch

Verhütungsmethoden

Verhütungsmittel sind Medikamente, Gegenstände, oder eine Kombination davon, die man anwendet, damit man Geschlechtsverkehr haben kann ohne dabei schwanger zu werden.

Die Möglichkeit schwanger zu werden, egal ob mit Angst, Hoffnung oder „Weiß nicht”, spielt für Frauen im gebärfähigen Alter beim Sex fast immer eine Rolle, denn es gibt kein 100 prozentig sicheres Verhütungsmittel.

Bei richtiger Anwendung und eventuell sogar der Kombination von zwei Verhütungsmitteln, z.B. dem Kondom und der Pille oder dem Diaphragma kann jedoch ein relativ sicherer Schutz erreicht werden. Dazu ist es wichtig, sich gut und persönlich zu informieren, um individuell eine geeignete Verhütungsmethode zu finden.

Verhütung ist jedoch ein Markt mit dem viel Geld verdient wird. Die meisten zur Verfügung stehenden Informationen, die Männer und Frauen erreichen kommen aus der Werbung der Pharmaindustrie, die natürlich ein großes Interesse hat ihre Produkte zu verkaufen. Es ist daher gar nicht so einfach, an neutrale unabhängige und vergleichende Informationen zu gelangen. Eine unabhängige persönliche Beratung bieten in Deutschland zum Beispiel die Familienplanungszentren und Beratungsstellen der ProFamilia. Außerdem bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung(BZgA) umfangreiche Informationen in Form von Broschüren oder über das Internet.

Grundsätzlich kann man zwischen hormonellen Verhütungsmitteln, Barrieremethoden , den verschiedenen Formen der Spirale, chemischen Verhütungsmitteln und Methoden der natürlichen Familienplanung (NFP)unter unterscheiden.

Hormonelle Verhütungsmittel

Alle hormonellen Verhütungsmittel müssen vom Arzt/der Ärztin verschrieben werden. Da es sich bei allen Präparaten um ein Medikament handelt, dass Nebenwirkungen (Kopfschmerzen, Blutungsstörungen, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, etc.) verursachen kann, sollte die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln immer sorgfältig überlegt werden. Besonders für Frauen, die rauchen oder ein erhöhtes Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen oder Thrombosen haben kann die Einnahme ein erhöhtes Gesundheitsrisiko bedeuten.

Die Pille ist das bekannteste und am häufigsten benutzte Verhütungsmittel für Frauen. Da es bei richtiger Anwendung sehr sicher ist, wird die Pille besonders von Mädchen und jungen Frauen benutzt. Es gibt viele verschiedene Pillenmarken, mit zum Teil unterschiedlichen Dosierungen der Inhaltsstoffe. Mit Ausnahme der Minipille bestehen alle Pillenaus einer Kombination der beiden weiblichen Hormone Östrogen und Gestagen. Die Einnahme der Pille hat eine dreifache Wirkung: Sie hemmt den Eisprung, sie verdickt den Schleim am Muttermund, so dass keine Samenzellen in die Gebärmutter eindringen können und sie verhindern den vollständigen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, so dass sich ein befruchtetes Ei nicht einnisten kann.

Die Minipille besteht nur aus dem Hormon Gestagen. Sie verhindert bei den meisten Frauen nicht den Eisprung und ist daher auch nicht ganz so zuverlässig, wie die „normale” Pille. Die Minipille hat jedoch weniger Nebenwirkungen. Sie wird eher in speziellen Fällen z.B. bei Östrogen-Unverträglichkeit oder bei Frauen in der Stillzeit empfohlen. Die Minipille wird an jedem Tag des Zyklus zur exakt gleichen Zeit eingenommen.

Der Vaginalring (ein flexibler Kunststoffking, der von der Frau selbst in die Scheide eingeführt wird und dort vor dem Muttermund liegt) und das Verhütungspflaster (das Hormonpflaster kann an der Außenseite des Oberarms, dem Bauch, Po oder an einer anderen Stelle des Oberkörpers außer auf der Brust aufgeklebt werden) bieten eine alternative für Frauen, die Schwierigkeiten haben, die Pille regelmäßig einzunehmen. Die Wirkung und die Sicherheit des Rings und des Pflasters sind mit der Wirkung und ‚Sicherheit der Pille vergleichbar. Beide enthalten ebenfalls eine Kombination der beiden Hormone Gestagen und Östrogen. Dadurch, dass die Hormone anders als bei der Pille nicht über den Magen eingenommen werden ist die Verhütung auch zuverlässig, wenn die Frau auf Grund von Magen- Darmerkrankungen oder Essstörungen erbricht. Für beide Verhütungsmittel sind zahlreiche Nebenwirkungen bekannt.

Das Hormonimplantat (ein kleines Kunststoffstäbchen, dass Hormone abgibt und durch einen kleinen lokalen operativen Eingriff unter die Haut des Oberarms gepflanzt wird) und die Dreimonatsspritze sind Verhütungsmittel, die eine Langzeitwirkung haben. Das Hormonimplantat wirkt bis zu 3 Jahren, die Dreimonatsspritze 3 Monate lang. Durch die hohe Hormondosierung haben diese Verhütungsmittel besonders starke Nebenwirkungen.

Barrieremethoden

Als Barrieremethoden werden Verhütungsmittel bezeichnet, die verhinder, dass Samenzellen in die Gebärmutter gelangen können. Alle Barrieremethoden haben den Vorteil, dass dem Körper keine Hormone zugeführt werden müssen. Daher haben Barrieremethoden sehr wenige Nebenwirkungen. Bei richtiger Anwendung können die meisten Barrieremethoden eine sichere Verhütungswirkung erzielen.

Die bekannteste Barrieremethode ist das Kondom für den Mann. Weniger bekannt und verbreitet ist das Frauenkondom.

Weitere Methoden sind das Diaphragma (Gummikappe, die vor dem Muttermund sitzt. Größe muss von der Frauenärztin/dem Frauenarzt angepasst werden), die Portiokappe und das lea cotrazeptivum. Diese Methoden werden zur Erhöhung der Sicherheit in Kombination mit einem spermienabtötenden Gel verwendet. Diese Verhütungsmittel werden vor dem Geschlechtsverkehr von der Frau in die Scheide eingeführt.

Spirale

Die Kupferspirale (IUP) besteht aus Kunststoff. Ihr Schaft ist mit einem feinen Kunststofffaden umwickelt. Die Kupferspirale wird von der Frauenärztin/dem Frauenarzt durch den Muttermund in die Gebärmutter gesetzt. Bei der Hormonspirale (IUS) befindet sich anstelle des Kupferfadens ein Hormonfädchen . Die Hormonspirale verbindet die Eigenschaften der Pille mit denen der Kupferspirale. Die Spirale gehört zu den sicheren Verhütungsmethoden.

Chemische Verhütungsmittel

Als chemische Verhütungsmittel werden Zäpfchen, Cremes und Gels bezeichnet, die man vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide einführt und die durch einen zähen Schleim den Durchgang zur Gebärmutter verschließen. Chemische Verhütungsmittel können bei Mann und Frau Hautreizungen auslösen und haben keine sichere Verhütungswirkung.

Natürliche Verhütung

Unter der natürlichen Familienplanung (NFP) wird der Zyklus der Frau mithilfe verschiedener Methoden genau beobachtet. So kann eingeschätzt werden, an welchen Tagen die Frau voraussichtlich nicht fruchtbar ist und an welchen Tagen die Möglichkeit einer Zeugung besteht. Natürliche Familienplanung wird angewandt um eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden oder eine gewünschte Schwangerschaft anzustreben.

Maria Gies

weiterführende Links:

Die „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung” (BZgA) bietet auf ihrer Webseite zahlreiche Informationen und Broschüren zu verschiedenen Verhütungsmehtoden:
http://www.bzga.de
Navigation: > „Infomaterialien/Bestellung” > “Sexualaufklärung”

Die Ergebnisse der aktuellen Studie des BZga zum „Verhütungsverhalten Erwachsener” können Sie hier nachlesen:
http://www.sexualaufklaerung.de/

Auf der Internetseite von „pro familia” finden Sie neben Erläuterungen zu Verhütungsmitteln auch Adressen zur Verhütungs-Beratung:
http://www.profamilia.de/topic/Themen/

Der Pearl-Index gibt Auskunft über die Sicherheit von Verhütungsmethoden:
http://www.netdoktor.de/sex_partnerschaft/

weiterführende Literatur:

Seyler, Helga, in Beckmann/Perl, „Frauen-Heilkunde und Geburtshilfe”, Band 1, Schwabe Verlag Basel 2004

Sexuell übertragbare Infektionen (STI)

Neben dem HI-Virus gibt es eine ganze Reihe anderer Infektionen, die entweder ausschließlich oder teilweise auf sexuellem Weg übertragen werden können. So kann man sich u.a. mit Hepatitis A, B sowie C, Tripper (Gonorrhoe), Syphilis (Lues), Chlamydien, Pilzen, Feigwarzen, Herpes, Filzläusen, Krätze, Würmern und Darmparasiten anstecken. Dabei können neben Viren auch Bakterien und Parasiten die Ursache sein.

Schutz und Behandlung

In vielen Fällen hilft die Einhaltung einfacher Hygieneregeln. Gegen Hepatitis A und B gibt es Impfungen. Die Verwendung von Kondomen minimiert immer das Risiko, auch wenn sie nicht in jedem Fall völligen Schutz bietet. Bei Fragen zu detaillierten Schutzmöglichkeiten nutzen Sie die Beratungsangebote der Gesundheitsämter oder auch die Telefonberatung der BZgA.

Wenn eine sexuell übertragbare Erkrankung rechtzeitig erkannt wird, ist sie in der Regel gut behandelbar und heilt aus. Problematisch ist, dass die Infektionen teilweise ohne Symptome verlaufen und daher oft nicht rechtzeitig erkannt werden. In diesen Fällen kann es zu schwerwiegenden Spätfolgen kommen, z.B. kann Syphilis das Nervensystem nachhaltig schädigen und Chlamydien können bei Frauen zur Unfruchtbarkeit führen.

Wenn Sie das Gefühl haben, sich angesteckt zu haben, gehen Sie lieber heute als morgen zu einem Arzt Ihres Vertrauens. Dabei ist zu beachten, dass Hautärzte traditionell auch für die Geschlechtskrankheiten zuständig sind, weil sich die meisten Symptome an der Haut bzw. Schleimhaut zeigen. Frauen können bei einer Erkrankung auch ihren Gynäkologen aufsuchen, Männer den Urologen. Zusätzlich bieten die Gesundheitsämter Untersuchungen auf HIV und STIs an. Der Vorteil besteht hier in der anonymen Beratung.

Menschen mit HIV

Eine Reihe sexuell übertragbarer Infektionen erhöhen auf Grund bei ihnen auftretender Läsionen die Wahrscheinlichkeit, sich mit HIV zu infizieren. Aber auch eine HIV-Infektion steigert das Risiko einer STI-Ansteckung. Das Immunsystem ist durch den Kampf gegen HIV im „Dauerstress” und kann sich nicht mehr gegen jeden Erreger zur Wehr setzen. Gleichzeitig erhöht sich bei manchen STIs das Risiko, andere mit HIV zu infizieren. An geschädigten Körperstellen treten oft vermehrt HI-Viren auf.

Jede zusätzliche Infektion stellt eine Belastung für das Immunsystem dar. Insofern macht es Sinn, das STI-Risiko durch Safer Sex zu minimieren. Gegen Hepatitis A und B gibt es Impfungen, die auch für Menschen mit HIV/Aids verträglich sind.

Matthias Schwager und Dr. Matthias Stiehler

weiterführende Links:

Beratungs- und Untersuchungsangebot für Dresden:
http://www.dresden.de/aids

Beratungsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:
http://www.gib-aids-keine-chance.de/beratung/index.php

HIV / AIDS

HIV ist die Abkürzung für das menschliche Immunschwäche-Virus. Es gehört zur Gruppe der Retroviren und ist ca. 1/10.000 mm groß. Das Virus schädigt das Immunsystem und kann zum Krankheitsstadium AIDS führen. Ein HIV-positiver Mensch ist also nicht automatisch auch AIDS-krank.

Die Übertragung

HIV wird von Mensch zu Mensch übertragen, bei Kontakt mit einer Körperflüssigkeit, die eine hohe Viruslast aufweist. Das kann Blut, Sperma, Vaginalsekret oder Muttermilch sein. Gleichzeitig muss eine „Eintrittspforte” in den Körper existieren. Diese kann eine offene Wunde oder Schleimhaut (Mund, After/Enddarm, Penis, Vagina, Auge) sein. Von einem Infektionsrisiko spricht man erst dann, wenn in eine Eintrittspforte eine hoch viruslastige Körperflüssigkeit gelangt ist.

Hauptsächliche Übertragungswege sind ungeschützter Vaginal- sowie Analverkehr und gemeinsame Nadelbenutzung bei intravenösem Drogengebrauch („needle sharing”). Diese Übertragungswege haben ein hohes Infektionsrisiko. Beim Oralverkehr dagegen besteht ein Risiko erst dann, wenn Sperma oder Scheidenflüssigkeit aufgenommen werden.

Wenn Haut- oder Schleimhautentzündungen aufgrund einer anderen sexuell übertragbaren Krankheit bestehen, erhöht sich das Risiko einer HIV-Übertragung. Die Übertragung von HIV kann durch Beachtung der Safer-Sex-Regeln verhindert werden. Dazu gehört z.B. die Verwendung von Kondomen beim Vaginal- und Analverkehr.

Mit Vorurteilen aufräumen

Im alltäglichen sozialen Kontakt mit HIV-positiven Menschen gibt es in der Regel kein Infektionsrisiko.

Völlig risikofrei sind:

  • Händeschütteln
  • gemeinsamer Gebrauch von Alltagsgegenständen (Besteck, Geschirr oder Gläser)
  • gemeinsame Benutzung von Toiletten, Handtüchern oder Bettwäsche
  • Küssen (außer bei stark blutenden Wunden z.B. nach frisch gezogenem Zahn)
  • Mückenstiche bzw. wenn eine Mücke verschiedene Personen sticht
  • Hautkontakt mit infektiösen Körperflüssigkeiten bei intakter Haut

Laut Aussage des Robert-Koch-Instituts kann das HIV je nach Umgebungsbedingungen auch außerhalb des Körpers seine Infektiosität noch tagelang behalten. Eine Ansteckung ist jedoch meist nicht mehr möglich, da in der Regel keine geeignete Eintrittspforte für das Virus mehr besteht. Sobald potentiell infektiöse Körperflüssigkeiten angetrocknet sind, besteht in der Regel keine Möglichkeit einer Infektionsübertragung mehr.

Verlauf der HIV-Infektion

Kurz nach der Ansteckung mit HIV kommt es zu einer starken Vermehrung des Virus (Viruslast) im Organismus. Diese akute Phase geht oft mit grippeähnlichen Symptomen einher, die nach ein bis drei Wochen wieder abklingen (Primärinfektion). Viele bemerken diese Symptome kaum.

Im Anschluss kommt es zu einer Abwehrreaktion des Immunsystems, wobei die Viruslast wieder sinkt. Hieran schließt sich eine Phase ohne auffällige Symptome, die einige Monate bis Jahre dauern kann. Das Virus vermehrt sich jedoch weiter und muss vom Immunsystem permanent abgewehrt werden. Dieser ständige „Kampf” schwächt das Immunsystem, so dass eine Verschlechterung des Allgemeinbefindens (z.B. Nachtschweiß, Durchfälle, Lymphknotenschwellungen) eintreten kann.

Von AIDS spricht man erst dann, wenn das Immunsystem so sehr geschwächt ist, dass zusätzliche Infektionen auftreten (so z.B. PcP-Lungenentzündung, Hefepilze oder Herpes). Obwohl diese sog. „opportunistischen” Infektionen gut behandelbar sind, kann AIDS nach wie vor zum Tode führen.

Insgesamt verläuft eine HIV-Infektion von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Sowohl die Konstitution des Immunsystems als auch der Einsatz von Medikamenten haben einen großen Einfluss darauf.

Ist HIV heilbar?

Der heutige Stand von Wissenschaft und Forschung lässt es leider nicht zu, von einer Heilbarkeit der HIV-Infektion bzw. AIDS-Erkrankung zu sprechen. Immer wieder ist von bahnbrechenden neuen Medikamenten und Impfstoffen zu hören, die zu berechtigten Hoffnungen Anlass geben. Sehr oft halten diese Ankündigungen leider einer Überprüfung nicht stand.

HIV und AIDS sind aber behandelbar geworden. Seit 1996 liegen Medikamente vor, die in Kombinationstherapien eingesetzt werden. Die Lebensqualität und Lebenserwartung von Menschen mit HIV/AIDS hat sich seitdem deutlich erhöht, die Zahl der Todesfälle ist gesunken.

Dennoch bleibt AIDS eine schwere Erkrankung, die mit zahlreichen Belastungen und leider auch Diskriminierungen verbunden ist.

Matthias Schwager

weiterführende Links:

Aids-Hilfe Dresden e.V.:
http://www.aidshilfe-dresden.de

Beratungsstelle für AIDS und sexuell übertragbare Krankheiten im Gesundheitsamt Dresden:
http://www.dresden.de/aids

 

Sadomasochismus (BSDM)

„RUF MICH AN”

befiehlt uns die Peitsche schwingende Domina in Leder und Overknees in der allseits bekannten TV-Werbung. Während die Einen sich irritiert fragen: „Was soll das?” und die anderen belustigend kichern, erstarren einige fast vor Ehrfurcht. Und genau darum geht es!

Interesse soll geweckt werden für einen besonderen Bereich der Sexualität, den LiebhaberInnen von SM, oder richtiger BSDM, hauptsächlich im privaten Bereich ausleben, also innerhalb einer Beziehung mit dem entsprechenden Gegenpart.

Der Name BDSM beschreibt gut das mögliche Spannungsverhältnis. Die Abkürzungen stehen für „Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism”, also Fesselung & Disziplinierung, Beherrschung & Unterwerfung, Sadismus & Masochismus.
Während man früher SM als eine sexuelle Störung betrachtete, hat sich die Einstellung mit dem zunehmenden Wissen darüber, dem Lüften von Klischees und Vorurteilen, einigen wissenschaftlichen Untersuchungen deutlich gewandelt. BDSM steht heute neben vielen anderen Vorlieben als gleichberechtigte sexuelle Präferenz von Menschen aller Orientierung – von hetero- und homosexuellen Männern, Frauen und Transgendern und in verschiedenen Ausprägungen und Intensitäten.

Doms (oder auch Tops, der dominante Partner) und Bottoms (oder auch Sub genannt, der devote) lassen sich aus der Gleichberechtigung heraus auf ein Machtgefälle und ein besonderes Spannungsfeld von Lust oder Befriedigung durch die Zufügung oder das Erleben von Schmerzen, Macht oder Demütigung, Erniedrigung und Unterwerfung ein; der Bottom gibt einen Teil seiner Autonomie auf und übergibt sie dem Dom, wobei beide daraus einen Lustgewinn erzielen. Es kann ein sowohl aktives, kontrollierendes als auch passives Erleben sein und erfolgt immer einvernehmlich. Dazu gehört die Absprache, bei einem bestimmten Safeword das Spiel sofort zu beendigen. (Somit ist deutlich die Abgrenzung zu strafbaren Handlungen wie Körperverletzung (§ 223 StGB) oder Nötigung (§ 240 StGB) gezogen.)

Rollenspiele bilden gern den Rahmen für eine feste Zeitspanne und eine bestimmte Spielsession. Dabei werden Rollen (oft nach einem aufwendigen und klar vorgegebenen Drehbuch) eingenommen, gespürt und erlebte Situationen nachempfunden und sogar für das Alltagsleben aufgelöst oder erträglicher gemacht. Erniedrigung und Unterwerfung, Abhängigkeit und Grenzziehung, Erziehungsspiele, Nähe und Distanz werden bewusst im Setting erlebt. Hier steht die psychische neben der körperlichen Komponente im Vordergrund, während der Geschlechtsverkehr oft keine oder eine untergeordnete Rolle einnimmt.

Partys und Events auf legendären Schlössern und in bekannten SM-Clubs bieten neben der Gelegenheit seinen Exhibitionismus oder Voyeurismus auszuleben, auch die Chance mit weiteren Partnern oder in Gruppen zu spielen und die unterschiedlichsten Geräte wie das Andreaskreuz, Käfige, Strafböcke oder Slings (Schaukeln) in die Interaktionen einzubeziehen. Natürlich ist dies auch eine ideale Gelegenheit, mit raffinierter Kleidung aus Gummi, Lack, Leder oder Latex und unterstreichenden Accessoires, wie Paddles, Halsbänder, Knebel entsprechend dem Dresscode seine Vorlieben zu demonstrieren und vielleicht ergänzend einen Fetisch auszuleben.

Die Varianten sind zahlreich

  • Der Dom fesselt die Bottum kunstvoll mit einem Hanfseil am ganzen Körper, „bedeckt” sie sozusagen damit und bindet sie letztendlich an einen Galgen, um so die totale Macht über sie zu spüren, Kontrolle auszuüben und ihr das Gefühl der Unbeweglichkeit und Abhängigkeit zu geben.
  • Die Domse schlüpft nach einem vorliegenden Regieplan in die Rolle der Lehrerin, um den Schüler wegen Störungen im Biologieunterricht zu „bestrafen”. Dafür muss er die Stunde bei ihr Zuhause nachholen, bekommt Schläge mit dem Rohrstock für falsche Antworten und erhält zudem praktische Unterweisungen in weiblicher Anatomie.
  • Die Domse führt ihren Bottom, gekleidet in einem Ganzkörperlackanzug und gefesselt mit Ketten als Sklaven durch die Straßen oder nimmt mit ihm an einer öffentlichen Veranstaltung teil.

BSDM fußt auf eine lange Tradition. Schon vor Christi lebten die Griechen und Römer einzelne Spielarten aus, was Abbildungen auf Vasen und Wänden heute noch belegen. Das Kamasutra beschreibt SM-Praktiken, wie auch die europäische Literatur des 18. Jahrhunderts. Es scheint in allen Epochen und Kulturen eine Variante der Sexualität gewesen zu sein. Wobei die neuere, männlich-schwule Lederbewegung, neben dem lesbischen Flügel des Feminismus zuletzt viel zur Aufklärung und Anerkennung beigetragen hat.

BDSM scheint salonfähig geworden zu sein, wenn man die Clubs in den großen Städten, den Angeboten im Internet, der Aufmerksamkeit von einschlägigen Büchern und dem Verkauf von entsprechenden Utensilien in Sexshops so verstehen will – sie können aber auch Ausdruck des liberalen Umgangs in der Gesellschaft damit sein, was sicher dem mutigen „Coming-out” von SMlern zu verdanken ist.

Die Peitsche schwingende Domina steht jedenfalls für den kommerziellen Bereich des BDSM. Sie bietet bizarr-erotische Dienstleitungen in z. T. pompös und variantenreich ausstaffierten Studios an. Obwohl sie nur für einen kleinen Bereich einer vielfältigen (Sub-) Kultur des BDSM steht, hat sie es zumindest in das alltägliche Fernsehprogramm geschafft und regt damit auch ein Interesse an, sich andernorts seriöser, breiter und sympathischer zu informieren. Und: vielleicht der eigenen Leidenschaft und Versuchung zu folgen.

Stephanie Klee (highLights-Agentur, Berlin)

weiterfühernde Literatur:

Volkmar Sigusch, Sexualitäten, Eine kritische Theorie in 99 Fragmenten, 2013

E. L. James: Shades of Grey, Trilogie, 2011

Christoph Brandhurst: Kinky Sex. Ratgeber, 2011

Arne Hoffmann: Lexikon des Sadomasochismus, 2004

Venus im Pelz von Leopold von Sacher-Masoch

Dominique Aury (unter dem Pseudonym Pauline Réage): Geschichte der O (steht auf dem Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien)

Film: 9 ½ Woche

weiterführende Links:

Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sadomasochismus

Bundesvereinigung Sadomasochismus e.V., Berlin:
www.bvsm.de

 

Pornografie

Die meisten Männer betreiben von früher Jugend an Selbstbefriedigung. Wie häufig, das hängt vor allem von der Möglichkeit ab, partnerschaftliche Sexualität zu leben. Wer zu selten Geschlechtsverkehr hat, masturbiert häufiger. Aber egal ob Single oder in Partnerschaft, wenn Männer sich selbst befriedigen, nutzen sie zur Stimulierung ihrer sexuellen Erregung (zumindest gelegentlich) Pornografie. Auch wenn Heranwachsende beiderlei Geschlechts heutzutage frühzeitig mit Pornografie in Kontakt kommen, die Nutzer von Pornografie sind zu 90% männlich. Deshalb ist das Gros der heutzutage via Internet auf vielen kostenlosen Plattformen bereit gestellten Videoclips auch für Männeraugen gedacht. Die partnerschaftliche Nutzung zur gemeinsamen Erregung ist – zumindest bei heterosexuellen Paaren – relativ selten.

Charakteristisch für Pornografie ist, dass sie sexuell erregen soll. Bei aller Detailliertheit der Darstellung sexueller Handlungen sind Pornos fiktionale Phantasieprodukte, die ebenso vielfältig wie stereotyp alle nur erdenklichen sexuellen Praktiken zeigen. Aufgrund ihrer realitätsunangemessenen Darstellung von Sexualität gilt Pornografie als kinder- und jugendgefährdend. Der Strafgesetzparagraf 184 regelt den Umgang mit Pornografie . Danach machen sich Erwachsene strafbar, wenn sie unter 18jährigen Pornos zugänglich machen. Ein volljähriger Mann kann nach geltender Rechtslage mit einer Partnerin oder einem Partner über 14 auf der Basis beiderseitigen Einverständnisses Geschlechtsverkehr haben, gemeinsam einen Porno zu schauen wäre dagegen ein Gesetzesverstoß. Generell nicht verbreitet werden dürfen Pornos, die Gewalttätigkeiten zeigen oder Sex mit Tieren. Um Kinder vor sexueller Ausbeutung zu schützen ist bereits der Besitz von Kinderpornografie strafbar, ja sogar die Suche danach, z.B. im Internet. Seit 2008 ist gesetzlich auch festgelegt, dass Abbildungen, „die sexuelle Handlungen von, an oder vor Personen von 14 bis 18 Jahren zum Gegenstand haben (jugendpornographische Schriften)” nicht hergestellt und verbreitet werden dürfen.

Obwohl es viele Vermutungen über (vor allem negative) Wirkungen der Pornografie gibt und unzählige Studien, sind gesicherte Erkenntnisse rar, insbesondere über Langzeitwirkungen. Dass es Wirkungen gibt, ist unbestritten, insbesondere ganz unmittelbare: wer zielgerichtet sucht und findet, wird das aufgrund der sexuell erregenden Wirkung tun, wer ungewollt mit Pornos konfrontiert wird, kann Ekel oder Scham empfinden, das hängt von vielen Faktoren ab, von der Erfahrung des Nutzers und vor allem vom Inhalt der Darstellungen. Immer wieder wird behauptet, dass häufige Pornonutzung abstumpfen würde. Inzwischen ist nachgewiesen, dass eher das Gegenteil der Fall ist: die bei ersten Kontakten mit Pornografie noch relativ unkritischen Jungen gewinnen mit anwachsender Erfahrung ein zunehmend differenziertes Urteilsvermögen. Pornonutzer brauchen für ihre sexuelle Erregung nicht eine immer stärkere Dosis, sondern lehnen i.d.R. Gewalt und bizarre Praktiken ab, erleben sie nicht als erregend (was nicht ausschließt, dass v.a. Jugendliche auch die skurrilen Sphären der Pornowelt aus Neugierde erkunden). Erwiesen ist auch, dass die meisten Jungen und Männer, die online Pornografie nutzen, auch offline aktiver sind, d.h., sie flüchten nicht in ein virtuelles Pornotopia, sondern sie sind sexuell interessiert, aktiv, neugierig und sie können gut zwischen der pornografischen Sexualität und der partnerschaftlichen Realität unterscheiden. Gefährdet im Sinne der Entwicklung einer Internet- bzw. Pornosucht sind lediglich Männer, denen es nicht gelingt, in der Realität befriedigende sexuelle Beziehungen einzugehen. Wer ebenso exzessiv wie unbefriedigt im Internet unterwegs ist, und daran etwas ändern möchte, sollte sich psychotherapeutische Hilfe suchen.

Porf. Dr. Konrad Weller

Gesetzliche Regelung:

http://dejure.org/gesetze/StGB/184.html

Zum Weiterlesen:

Interviewstudie Teil 1: What do girls do with porn? (PDF)

Interviewstudie Teil 2: What do boys do with porn? (PDF)

Sexualität und Internet

Kinder und Jugendliche, Männer und Frauen – alle haben die Möglichkeit ins Internet zu gehen oder sind schon drin. Mit rasender Geschwindigkeit wachsen Partnersuchmaschinen wie “friendscout” oder “neu” wie Gras aus dem Boden. Mit nur wenigen Klicks und einem übereinstimmenden Profil ist die Traumpartnerin nicht weit entfernt, Vorraussetzung natürlich man hat seine monatliche Grundgebühr bezahlt.

Möglichkeit

In tausenden Chatrooms wird heute gebaggert und geflirtet. Findet sich ein Paar, zieht es sich zum erotischen Austausch von Text und Webcam-Bildchen zurück und masturbiert vor dem Bildschirm. Für die Phantasievollen unter uns bleibt der Internetblog, hier wird öffentlich über Sexualität geschrieben, was früher nur seinem Tagebuch anvertraut wurde.

Sexualität ist im Internet überall, man kann sich ihr nicht entziehen. Auf dem “Markt” der unbegrenzten Möglichkeiten gibt es nichts, was es nicht gibt. Und wenn es mal wieder nicht geklappt hat mit der neuen Freundin – macht ja nichts, die neue “Anonyme” wartet schon im Internet und ist nur wenige Klicks entfernt.

Realität

Aber kann man im Internet überhaupt glücklich werden?

Ausgeschlossen ist dies nicht. Beim Thema Sexualität sieht dies jedoch anders aus. Der große Vorteil beim Sex im Internet: Man kann sich nicht mit sexuell übertragbaren Krankheiten infizieren. Das bedeutet aber nicht, dass diese Form der Sexualität ohne Risiken ist. So verbringen einige Personen viele Stunden vor dem Computer und aus der anfänglichen Neugierde kann am Ende eine nicht mehr kontrollierbare Handlung werden. Dieses Verhalten ist mit einer Sucht zu vergleichen. Die sich daraus entwickelnden Gewohnheiten können nicht nur Einfluss auf die partnerschaftliche Sexualität haben, sondern auch auf zukünftige zwischenmenschliche Kontakte. Immer dann, wenn es z.B. bei einem Chat schwierig wird, steigt man aus, wenn die Lust befriedigt ist, wird der Computer abgeschaltet.

Partnerschaftliche Sexualität lebt von Kommunikation, das heißt, wenn einem etwas gefällt, kann man es sagen und der andere macht vielleicht weiter. Der Körper als große erogene Zone ist z.B. durch Streicheln an verschiedenen Stellen ansprechbar. Wenn diese Empfindungen aber verlernt werden, weil durch das Anschauen von pornografischen Bildern nur noch eine bestimmte Stelle angesprochen werden kann, um Befriedigung zu erlangen, wozu braucht man dann noch ein Vorspiel

Aber das Internet bringt auch viele Vorteile mit sich. So kann jeder, der sich Rat zum Thema Partnerschaft, Verhütung oder Sexualität holen möchte, auf den Seiten des online-Portals www.sextra.de Informationen holen oder die professionelle Onlinebratung der pro familia in Anspruch nehmen.

Oliver Wolf

weiterführende Literatur:

Kurt Seikowski (Hrsg.), Sexualität und neue Medien, Pabst, 2005

Seikowski, Starke, Sexualität des Mannes, Pabst 2002

Christine Altstötter-Gleich: Pornographie und neue Medien, Eine Studie zum Umgang Jugendlicher mit sexuellen Inhalten im Internet, pro familia LV Rheinland-Pfalz 2006

weiterführende Links:

http://www.profamilia.de/onlineberatung

http://www.sextra.de

http://www.loveline.de

Telefonsex

Wer kennt das nicht: Kaum nach einem harten Tag in Job oder Ausbildung beim Spätfilm auf dem Sofa weggesackt, wird man(n) vom herrischen Kommando “Ruf mich an!” aus dem Couchkoma gerissen. Mehr Einladung geht doch nicht.

Gewerbliche Angebote

Glück hat derjenige, der beim Zappen durch das Nachtprogramm erfährt, dass geile Frauen aus seiner Umgebung auf einen Anruf warten. Spätestens, wenn die scharfe Monique, Chantal oder wie auch immer sich schon mal mit Seifenschaum einreibt oder sich auf dem Laken räkelt, bis du endlich ihre Nummer wählst, bleibst du vor der Glotze hängen. Bei dem Gedanken sieht man(n) doch keine klaren Bilder mehr – schon gar nicht die unten eingeblendeten Telefongebühren.

Ist ja auch nicht notwendig. Der maximal für Telefonmehrwertdienste (z.B. 0900er Rufnummern) erlaubte Tarif beträgt knapp zwei Euro pro Minute, den die meisten Anbieter auch nehmen. Die Gegenleistung? Von abgespielten Tonbändern mit erotischen Geschichten oder Monologen über reale Einzelgespräche bis zum Zuschalten in eine “Telefonsex-Orgie” ist alles dabei. Auf die Frage nach den Wünschen vom anderen Ende der Leitung kann man(n) diese äußern. Für ihre Erfüllung braucht man oft nur etwas Phantasie: die Vorstellung von der willigen “Studentin”, von der einsamen “Hausfrau”, vom heißen Gay-Sex, von der wilden Sex-Orgie, der S/M-Nummer. Die Bilder entstehen im Kopf.

Und (unter Umständen teurer) Spaß ist, was gefällt. Es bleibt Sex auf Distanz, bei dem vermeintlich alles erlaubt ist. Wer jedoch glaubt, dass die Frauen (oft Angestellte eines Dienstleisters) alle Perversitäten mitmachen, irrt sich. Auch sollte man bedenken, dass beim “Belauschen” einer “Orgie” schnell selbst zum Belauschten und durch eventuelle Hintergundgeräusche identifiziert werden kann. Für den Anrufer, den Nutzer von Telefonsex-Lines, ist es die Anonymität, der Platz in der Loge, die Befriedigung spezieller Wünsche, die Fiktion – für den Telefonsex-Anbieter ist es ein dickes Geschäft.

Privater Telefonsex

Weniger um Anonymität, mehr um Intimität geht es bei privatem Telefonsex.

Nicht nur eine längere räumliche Trennung bringt Paare (bevor sie ganz auf die Mitwirkung des jeweils anderen verzichten) dazu, sich am Telefon ihre erotischen und sexuellen Phantasien mitzuteilen und Telefonsex zu praktizieren. Sich vorzustellen, was der Partner/die Partnerin am anderen Ende gerade tut oder noch tun könnte – ganz unabhängig davon oder vielleicht gerade in Erinnerung daran, wie dies bei einem realen körperlichen Kontakt stattfinden würde – macht den Reiz aus. Die Stimme, nicht nur das was, sondern auch wie es gesagt (geflüstert / gekeucht / gehaucht / geschrieen) wird, sind Schlüssel zum “Erfolg”. Bleibt nur, dass man nach genügend Input selbst Hand oder anderes anlegen muss oder darf.

Das Wissen, dass der/die andere gerade unerreichbar fern ist, kann das Verlangen zusätzlich noch unvergleichlich steigern. Dabei gelingt es vielen aus der Distanz bisher unausgesprochene Wünsche zu äußern, geheime Phantasien auszusprechen, was für beide ein lustvolles Erlebnis und eine Bereicherung für die Partnerschaft sein kann.

Also: Beim ersten Kennenlernen Handynummern ausgetauscht – schon ist der Grundstein für eine vielleicht neue prickelnde Erfahrung gelegt. Jedoch soll damit unerwünschten Sex-Anrufen nicht Tür und Tor geöffnet sein. Auch hier gilt: Spaß ist, was beiden gefällt … und im Zweifel kann man ja zunächst per SMS mal nachfragen.

Oliver Wolf

weiterführende Literatur:

Nicole Kuhlert: Die Nummer mit der Nummer. Mein Leben mit der Hotline. Rowohlt 2007

Olivia Frank, Markus Gunti: Hallo Rita! Ikoo 1993

Barbara Keesling: SexTalk. Sagen Sie, was Sie wollen – und genießen Sie aufregenden Sex. Ariston  2005

weiterführende Links:

http://forum.sexualaufklaerung.de/index.php?docid=345

http://www.abc-des-telefonsex.de/

Prostitution

Prostitution ist Sex für Geld , der Kauf und der Verkauf von sexuellen Diensten gegen Barzahlung. Die eine Person lässt gegen finanzielle oder andere Entschädigung von der anderen Person (dem Kunden oder Freier) sexuelle Handlungen an sich vornehmen bzw. nimmt solche an der anderen Person vor. Amtlich gesehen ist Prostitution die gewerbsmäßige Preisgabe des Körpers für sexuelle Handlungen.

Bei Prostitution wird meist an den klassischen und häufigsten Fall gedacht – an die weibliche Prostituierte und den männlichen Kunden (oder Freier). Doch gibt es auch männliche Prostituierte, die entweder Frauen (z.B. als Callboy) oder Männer (z.B. als Stricher) bedienen. Prostitutive Kontakte zwischen Frauen sind eher die Ausnahme.

Prostitution hat es immer gegeben

Prostitution hat es zu allen Zeiten und in allen Ländern gegeben. Verbote, Verachtung, Verdammung konnten daran nichts ändern.

Gründe dafür sind:

Prostitution löst sexuelle Spannungen

Die Prostitution dient der Abfuhr sexueller Spannungen, was auf andere Weise so nicht möglich, günstig, bequem und reizvoll ist. Viele Männer treibt es aus einer sexuellen Notsituation heraus zu Prostitution (Ventilfunktion), ganz nach dem Sprichwort: In der Not tanzt man mit einer Hure.

Prostitution ist Ausgleich zur Monogamie

Die Prostitution stellt in der Monogamie einen Ausgleich und eine Ergänzung zur sexuellen Aktivität oder Inaktivität in der Zweierbeziehung dar. Sie kann so dazu beitragen, diese Zweierbeziehung (in erster Linie die Ehe) erträglicher zu machen (Ausgleichsfunktion). Dabei betrachten die meisten Männer den Kontakt mit einer Prostituierten nicht als Fremdgehen, sondern als rein sexuelles, beziehungsloses Tun, das die eigene Beziehung nicht gefährdet. Die Anonymität des Kontakts und die Heimlichkeit kommen dem entgegen.

Prostitution ermöglicht oft erst Sexualleben

Die Prostitution ermöglicht manchen Männern überhaupt erst ein Sexualleben, so z.B. für vereinsamte, behinderte, kontaktschwache, bindungsunfähige oder solche Männer, die verschuldet oder unverschuldet ohne Partner leben. Damit erfüllt die Prostitution eine humanitäre oder Sozialfunktion. Für ältere Männer erfüllt sich durch junge Prostituierte die unstillbare Sehnsucht nach Jugend. Dies hängt auch mit der Bestätigungsfunktion der prostitutiven Sexualität zusammen: Der Mann sieht sich in seiner Attraktivität, in seiner Männlichkeit und in seiner sexuellen Potenz bestätigt: Er wird umworben, als Mann angenommen, und er kann noch.

Prostitution ermöglicht Neigungen auszuleben

Die Prostitution ist für sexuelle Minderheiten oft die einzige Möglichkeit, ihren Neigungen nachzugehen.

Prostitution ist menschlicher Kontakt

Der Umgang mit Prostituierten tritt für manche an Stelle eines menschlichen Kontakts, bedeutet körperliche Nähe, ermöglicht Gespräche (Ersatzfunktion) und sichert – wenn auch nur für kurze Zeit – Beachtung.

Prostitution ist Unterhaltung

Gemeinsam mit anderen Formen des “Sex-Business” und des kulturellen Angebots in Vergnügungsvierteln stellt die Prostitution Unterhaltung, Abwechslung und Freizeitgestaltung dar (Kultur- und Unterhaltungsfunktion). Sie befriedigt auch eine bestimmte Abenteuer- und Unternehmungslust.
Der Besuch bei einer Prostituierten kann auch den Versuch darstellen, für einen Moment aus dem Alltag auszusteigen und eine genussreiche Stunde zu haben.

Prostitution reizt Männer sexuell

Das Milieu der Prostitution animiert manche Männer und regt sie sexuell an (Reizfunktion). Der Drang zum Sexkonsum bedarf eines bestimmten Erregungsniveaus – ohne Erregung geht es nicht. Wer keine Lust hat, aber trotzdem Sex haben will, muss Reize suchen und zwar möglichst starke und ausgefallene. Daher wendet er sich in der Hoffnung der Prostitution zu, dass diese ihn “in Stimmung” bringt. Dies entspricht der Umkehrung des Verhältnisses von Bedürfnis und Befriedigung auch in anderen Lebensbereichen der Konsumgesellschaft. Man hat nicht ein Bedürfnis, das man zu befriedigen sucht, sondern zum Zwecke der Befriedigung muss man ein Bedürfnis aufbauen.

Prostitution hilft Sexsüchtigen

Sexsüchtige haben oftmals keine andere Möglichkeit als in Vergnügungsvierteln und mittels sexueller Dienstleister ihrer Sucht nachzugehen. Die Sexsucht wird allerdings rückkoppelnd immer wieder durch den Sexkonsum gestärkt, wodurch der Besuch von Bordellen und die Prostitution selbst zur Sucht werden kann.

Prostitution erfüllt Wünsche

Die Prostitution erfüllt bestimmte sexuelle Wünsche, die die feste Partnerin nicht erfüllen kann, will oder soll. Manche Ehemänner wollen z.B. bestimmte Sexualtechniken ihrer Ehefrau nicht zumuten und realisieren sie mit Prostituierten. Andere möchten z.B. einmal mit einer andersfarbigen Frau bzw. einer besonders Dicken oder Dünnen Geschlechtsverkehr haben oder eben bei sexuellen Handlungen anderer zusehen.

Prostitution ist “Fast-Food-Sex”

Die Prostitution ermöglicht den schnellen Sex ohne umständliches Vor- und Nachspiel, ohne langwieriges Werben um einen Partner oder ohne die Partnerbeziehung überhaupt. Sie eröffnet die Chance zum blanken Sex.

Prostitution ist Macht

Für manche Männer bedient die Prostitution ein Machtgefühl. Er zahlt und sie hat zu tun, was er will. Die Frau erscheint ihm als Dienerin, als Unterlegene, als Auszubeutende. Es geht nur um ihn, um sein Wohlfühlen und um seine Lust, die Prostituierte ist Objekt und Mittel seiner Lust. In diesem Sinn kann die Prostitution als Teil der Herrschaft des Mannes über die Frau betrachtet werden. Zugleich kann auch das Umgekehrte gedacht werden: Der Mann liefert sich der Frau völlig aus; die Prostituierte tut und gestattet nur das, was sie will.

Jenseits eines Machtverhältnisses sind die Beziehungen zwischen Prostituierten und Kunden vielfältig. Sie können roh, kalt, erniedrigend, frustrierend, peinlich, ärgerlich oder nett, achtungsvoll, gemütlich, einvernehmlich, interessant sein und Spuren von einseitiger oder beidseitiger Sympathie und Zuneigung haben, ohne das Professionelle vergessen werden kann.

Prostitution ist unverbindlich

Die Prostitution hat den Reiz der Anonymität und bedeutet Unverbindlichkeit. Nach dem Geschäft ist alles vorbei. Es gibt keine gemeinsamen Erinnerungen, keine Verpflichtungen, keine Vorwürfe und kein Nachtragen. Das eigene Benehmen unterliegt keiner Vor- und Nachbewertung. Diese Unverbindlichkeit und Unbelastetheit ist für manche erstrebenswerte Ungebundenheit und persönliche Freizügigkeit.

Prostitution pflegt erotischen Reichtum

Die Prostitution pflegt die Liebeskunst professionell und leistet ihren Beitrag zur Bewahrung und Entwicklung des erotischen Reichtums der Menschheit (sittengeschichtliche Funktion).

Prostitution ist einträglich

Die Prostitution ist einträglich, wenn nicht für die Prostituierten selbst, dann für die hinter ihnen stehenden Geschäftsleute, Unternehmen und das Finanzamt (ökonomische Funktion). Prostitution belebt das Geschäft, zieht Touristen an, fördert den Konsum. Die ökonomische Funktion ist vielleicht die wichtigste und grundlegende Funktion der Prostitution: Es gibt sie, weil damit Geld verdient werden kann.

Wie verbreitet Prostitution ist, kann nicht gesagt werden. Die Angaben darüber sind höchst unterschiedlich. Sicher ist lediglich, dass einerseits bestimmte Männer Prostitution fest in ihr Leben integriert haben oder zu sporadischen Sexabenteuern neigen, dass andererseits die meisten Männer niemals in ihrem Leben oder nur ausnahmsweise oder selten Sex gegen Bezahlung haben. Sicher ist auch, dass die Prostitution einen gewissen Anteil zum sexuellen Aufkommen leistet. Dieser Anteil scheint eher überschätzt zu werden. In Deutschland findet kaum jeder Hundertste Geschlechtsverkehr außerhalb der festen Beziehung statt, wenn doch, dann kaum mit unbekannten Partnern, unter denen wiederum nur in seltenen Fällen Prostituierte sind.

Prof. Dr. Kurt Starke

weiterführende Links:

Informationen zu sexuell übertragbaren Krankheiten und HIV/AIDS, einschließlich von Beratungsstellenadressen:
http://www.sexsicher.de

Ein Forum, in dem sich heterosexuelle Freier austauschen:
http://www.forum-sachsen.com

Das größte Forum für schwulen Sex und schwule Kontakte:
http://www.gayromeo.com

Selbstbefriedigung

Bei der Selbstbefriedigung oder Masturbation (fälschlicherweise auch “Onanie” genannt, nach der Gestalt des Onan im Alten Testament, der den Geschlechtsverkehr unterbrochen hatte und seinen Samen auf den Boden fallen ließ) wird durch Streicheln oder Massieren der erogenen Zonen des eigenen Körpers Lust erzeugt und Befriedigung ausgelöst, bei Männern insbesondere durch Stimulation des Gliedes (ugs. sich einen runterholen, wichsen), bei Frauen insbesondere des Kitzlers. Frauen wie Männer kommen durch Selbstbefriedigung besonders leicht, schnell und unaufwendig zum Orgasmus.

Blick in die Geschichte

“Wenn schnöde Wollust dich erfüllt,
so werde durch ein Schreckensbild / verdorrter Totenknochen
der Kitzel unterbrochen.” (Motto des berüchtigten Buches über Onanie von Tissot 1774)

Man kann sich heute kaum vorstellen, wie in früheren Zeiten die Selbstbefriedigung verteufelt wurde. Sie galt nicht nur als Laster oder schwere Sünde, sondern gleichermaßen als Ursache für alle möglichen Krankheiten – von der Epilepsie bis hin zur Rückenmarksschwindsucht und ähnlichen höchst unangenehmen Leiden. Für Kinder und Jugendliche, die beim Masturbieren erwischt wurden, hatte man sich schreckliche Strafen ausgedacht. Sie bekamen Fausthandschuhe übergezogen, wurden mit den Händen ans Bett gefesselt, das Genitale wurde mit Bandagen verschnürt. Beliebt war auch die Prügelstrafe oder das Drohen mit Abschneiden des Gliedes. Glücklicherweise liegen diese grausamen Zeiten hinter uns.

Die aufgeklärte Sexualaufklärung hat in den vergangenen Jahrzehnten viel getan, den Fluch von der “Onanie” und den Selbstbefriedigern die Angst zu nehmen. Selbstbefriedigung wird heute von der Sexualwissenschaft als völlig normale Verhaltensweise akzeptiert. Sie wird nicht nur als Ersatz für einen fehlenden Partner, gewissermaßen als Notbehelf, sondern als eigenständige und reizvolle Variante sexueller Aktivität betrachtet, deren man sich keinesfalls zu schämen braucht, ja die sogar wertvoll, gut und lebensbejahend sein kann.

Eine Erfahrung, die (fast) jeder mal macht

Für viele ist Selbstbefriedigung der Ausgangspunkt für sexuelle Selbsterfahrung. Sie trainiert die Sexualfunktionen, fördert die Phantasie und erweckt die Sinne zu neuem Leben. Selbstbefriedigung ist nicht nur bei Jugendlichen Ausdruck der sich nun manifestierenden sexuellen Bedürfnisse, sondern spielt auch im Erwachsenenalter als eine Rolle. Insbesondere für Singles ist das sexuelle Spiel mit sich selbst eine Möglichkeit zum Lustgewinn und zur sexuellen Entspannung. Aber auch in festen Partnerschaften mit regelmäßigem Partnersex wird masturbiert. Nicht selten wissen die Partner davon und akzeptieren das, gegenseitiges Masturbieren sowie das Masturbieren vor dem Partner kann zum Liebesspiel gehören.

Häufigkeit wie auch Art und Weise der Selbstbefriedigung hängen von vielen Faktoren ab. Ob es Männer gibt, die nie masturbiert haben, ist nicht zu ermitteln. In Befragungen geben 98-99% Masturbationserfahrung an. Bei Frauen liegen die Angaben etwas niedriger, sie sind allerdings in den letzten Jahrzehnten gestiegen und erreichen bei der jüngeren Frauengeneration fast das gleiche Niveau wie bei den Männern, wobei im Durchschnitt Frauen weniger als Männer masturbieren. Die Häufigkeit streut bei beiden Geschlechtern sehr, von mehrmals am Tag bis einmal im Jahr, von einer festen Gewohnheit in jungen Jahren bis zum Ausklingen im Alter. So geben 30jährige Männer sechsmal im Monat, 45jährige viermal und 60jährige ein- bis zweimal an. Die Vergleichszahlen bei den Frauen sind hierbei dreimal, zweimal sowie kein oder einmal (Starke).

Was erwachsene Menschen bei der Selbstbefriedigung empfinden, ist individuell sehr verschieden. Nicht ausgeschlossen werden kann, dass masturbierende Frauen und Männer eine gewisse Scham empfinden und es ihnen vor sich selbst und vor anderen peinlich ist. “Wichser” ist nach vor kein Lob, sondern ein Schimpfwort. Im privaten und öffentlichen Raum wird die eigene Selbstbefriedigung nur von wenigen verbalisiert, noch weniger Leute prahlen damit oder teilen ihre Erlebnisse gern mit. Irgendwie hat die Selbstbefriedigung in Zeiten der fortschreitenden Entintimisierung ihren privat-intimen Charakter bewahrt.

Die öffentliche Meinung zur Masturbation

In Pornofilmen ist die weibliche Masturbation ein aufreizendes Moment für Männer, nicht so die männliche Masturbation für Frauen. Diese sind eher irritiert bis abgestoßen, vor allem wenn sie den eigenen Mann dabei erwischen. Wie groß die Zahl der Frauen ist, die erfreut darüber sind, dass der Partner nachts beim Telefonsex oder beim Betrachten eines Pornofilms masturbiert, bzw. denen das gleichgültig ist, ist nicht bekannt, wohl aber sind entsprechende Klagen von Frauen dokumentiert.

Die Toleranz gegenüber der Selbstbefriedigung ist gestiegen, nicht in Bezug auf jugendliche, “nichterwachsene” Sexualität, sondern auch auf erwachsene Sexualität. Doch ist diese Toleranz merkwürdig abstrakt: Den Meisten fällt es schwer, sich eine konkrete Person – zumal eine Autorität – masturbierend vorzustellen: die Oma, das MdB, den Pastor, den Star, den König oder die Bäckersfrau.

Ist “echter” Sex noch wichtig?

Fernab von all diesen Betrachtungen steht fest, dass es Selbstbefriedigung gibt und dass sie für die meisten Erwachsenen mehr oder weniger häufig selbstverständlich geworden ist, aber nicht über den partnerschaftlichen Sex gesiegt hat. Geschlechtsverkehr ist in allen Generationen und bei beiden Geschlechtern in festen Beziehungen häufiger als Masturbation.

Prof. Dr. Kurt Starke

weiterführende Literatur:

Kurt Starke (2005): Nichts als die reine Liebe. Lengerich: Pabst

weiterführende Links:

Eine aufschlussreiche historische Betrachtung sowie praktische Ausführungen rund um das Thema Selbstbefriedigung finden Sie im Online-Atlas der menschlichen Sexualität:
http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/

In der aktuellen Studie des Kondomherstellers Durex von 2007 wurden weltweit Menschen über ihr Sexualverhalten befragt, u.a. zum Thema Selbstbefriedigung. Die Ergebnisse können Sie auf dieser Seite nachlesen:
http://www.durex.de

Die Online-Ausgabe des “Stern” widmet sich der Selbstbefriedigung in einem Extra und hat dazu Männer und Frauen befragt:
http://www.stern.de/wissenschaft/mensch/

Handverkehr

Beim Handverkehr (auch Manualverkehr genannt) wird das Geschlechtsorgan des Partners/der Partnerin mit den Händen stimuliert. Dies kann sowohl als Vorspiel bzw. als Teil davon erfolgen, als auch die alleinige Sexualpraktik sein, mit der der Partner/die Partnerin bis zum Höhepunkt gebracht wird.

Ähnlich wie beim Oralverkehr handelt es sich beim Handverkehr um eine “hierarchische Praktik”, das heißt, dass einer von beiden passiv, der andere aktiv ist. Jedoch bietet der Handverkehr auch die Möglichkeit der gleichzeitig beidseitigen Stimulation.

Das Wichtigste beim Handverkehr ist die Sensibilität, mit der Sie vorgehen. Sich Herantasten, die Umgebung der Geschlechtsorgane streicheln, auch mal wieder Weggehen – all das kann eine Handstimulation sehr intensiv und lustvoll gestalten. Schön ist es auch, dass der aktive Partner/die aktive Partnerin bewusst Stimulationen steuern und somit ganz beim anderen sein kann. Für Männer kann es eine Steigerung der Lust bedeuten, wenn die Partnerin/der Partner Gleitgel verwendet.

Handverkehr ist letztlich auch nicht nur auf die Geschlechstorgane der Partnerin/des Partners begrenzt. Das Streicheln und/oder Massieren des gesamten Körpers kann erregen und übergangslos die Geschlechtsorgane und auch den After einbeziehen.

Handverkehr ist auch eine Möglichkeit der sexuellen Begegnung, wenn einer von beiden selbst keine Lust hat, aber dem anderen Befriedigung schenken möchte. Darüber hinaus ist Handverkehr eine Praktik, die faktisch keine Infektionsrisiken in sich birgt.

Dr. Matthias Stiehler

weiterführende Literatur:

Tracey Cox: Supersex. Dorling Kindersley Limited London, München 2002

weiterführende Links:

Auf der Internetseite der Humboldt-Universität Berlin sind die Erkenntnisse der modernen Sexualwissenschaft allgemeinverständlich in einem Online-Handbuch zusammengefasst. Hier erhalten Sie weiterführende Informationen zu sexuellen Praktiken:
http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/index.html

In der aktuellen Studie des Kondomherstellers Durex von 2007 wurden weltweit Menschen über ihr Sexualleben befragt. Die aufschlussreichen Ergebnisse können Sie auf dieser Seite nachlesen:
http://www.durex.com

Tipps für daheim, wie Sie durch erotische Berührungen Ihr Sexualleben abwechslungsreicher gestalten können, finden Sie u.a. beim Kondomhersteller Ritex:
http://www.ritex.de/liebeslust/massage-tipps/

 

 

Analverkehr

Analverkehr auch “griechisch” genannt, erfreut sich sowohl bei Frauen wie auch Homosexuellen Männern großer Beliebtheit, verschaffen doch die zahlreichen im Anus zusammenlaufenden Nervenenden einen ganz besonderen Lustgewinn. Beim Mann kommen, ist er der passive Partner, durch die Stimulation der Prostata weitere Reize hinzu, die sogar ohne Stimulation des Penis zum Orgasmus führen können. Da der Analverkehr aus Sicht vieler Männer etwas für Frauen und Schwule ist, haben sie oft ein Problem mit dieser sexuellen Spielart. Dabei gibt es auch heterosexuelle Männer die den Analverkehr gerne von ihrer Freundin mit Dildos vornehmen lassen. Wer sich vorurteilsfrei mit dieser Spielart beschäftigen will, erfährt vielleicht ganz neue Freuden.

Grundsätzlich gibt es beim Analverkehr keinen Unterschied zwischen Mann und Frau. Auch die Fragen und Probleme sind die gleichen. Die häufigsten Fragen sind wohl: Tut das nicht weh? Ist das nicht unhygienisch? Wie macht man es, dass es dabei nicht dreckig wird?

Hygiene

Die meisten bereiten sich auf den Analverkehr mit einer Darmspülung vor, um sich sicher zu fühlen. Männer, die selbst dann noch Bedenken haben, können auch noch ein Kondom benutzen, was aus gesundheitlichen Gründen ja ohnehin empfehlenswert ist.
Bei Frauen sollte man nicht einfach vom Anal- zum Vaginalverkehr übergehen, da die Bakterien aus dem Analbereich die Bakterienflora im Vaginalbereich empfindlich stören können, was dort zu Beschwerden führen kann. Auch hier sind Kondome empfehlenswert. Man kann sie beim Wechseln einfach abstreifen.

Zum Spülen gibt es sowohl fertige Sets in der Apotheke, als auch Aufsätze für den Duschschlauch im gutsortierten SexShop. Wichtig ist dabei, dass es nur darum geht den Enddarm ein wenig zu reinigen und nicht stundenlang und bis tief in den Darm Wasser in den Körper zu pumpen! Das kann den Nutzen ins Gegenteil verkehren, wenn dieses Wasser beim Verkehr aus den tieferen Regionen unablässig in kleineren Mengen wieder den Weg nach draußen sucht. Außerdem ist das nicht unbedingt gesund.

Also einfach bei angenehmer Wassertemperatur (nicht so kalt, dass man sich verkrampft, und nicht so heiß, dass es unangenehm wird) Wasser in den Enddarm laufen lassen und auf der Toilette wieder entsorgen. Dies wiederholen, bis nur noch sauberes Wasser kommt.

Schmerzen

Die Frage der “Schmerzen” ist im wesentlichen eine Frage der Anatomie, der Übung, der Entspannung und der Schmierung. Grundsätzlich kann man schon mal sagen: “Was raus geht, geht auch rein.” In entsprechenden Videos kann man sehen, dass manche Männer und Frauen wahre Wunder vollbringen, was die Aufnahme von Spielzeugen und Penissen mit dem Anus angeht. Dies solle jedoch am Anfang nicht das Ziel sein. Es zeigt nur, dass vieles ist möglich.

“Ich bin dafür zu eng!”, entspringt in der Regel eher der Angst vor Schmerzen, als den tatsächlichen anatomischen Gegebenheiten. Grundsätzlich muss der Analbereich jedoch gut mit Gleitmittel geschmiert werden, da er im Gegenteil zur Vagina selbst keinen Gleitfilm bilden kann. Zu wenig Gleitmittel kann von kleinen empfindlichen bis hin zu schweren Verletzungen führen. Achten Sie auf kondomverträgliche Gleitmittel. Diese gibt es in jeder Drogerie.

Der empfangende Partner muss entspannt sein, um den Schließmuskel so weit lockern zu können, dass seinem Partner ein schmerzfreies Eindringen möglich ist. Hier kann man schon als Vorspiel mit Gleitmittel ein bisschen den Schließmuskel massieren, bis dann von ganz alleine ein Finger reingeht. Achtung vor scharfen Fingernägeln, die können zu Verletzungen führen, die den Analverkehr dann zumindest schmerzhaft machen.
Gerade bei ungeübten Partnern können Angst vor Schmerzen, Zeitdruck oder zu wenig Vertrauen zum Partner dazu führen, dass man sich nicht genug entspannen kann. Gewalt führt hier fast unweigerlich zu Schmerzen. Also locker angehen. Wenn nicht diesmal nicht klappt, dann eben beim nächsten Mal.

Ein schönes Vorspiel, bei dem der Schließmuskel mit den Fingern gedehnt wird, wirkt hier wahre Wunder, denn der passive Partner gewinnt Vertrauen zum aktiven, alles wird gut geschmiert und vorsichtig gedehnt und der Aktive kann schon mal vorsichtig das “Gelände” erkunden.

Hat man den Schließmuskel erst einmal mit einem oder 2 Fingern so weit geöffnet, dass der Mann sein erigiertes Glied vorsichtig einführen kann, ist auch hier erst einmal etwas Vorsicht geboten. Wenn man nicht auf die harte Gangart steht und schon geübt ist, sollte man sich vorsichtig vortasten und auf die Reaktionen des passiven Partners achten. Weder sollte der Schließmuskel ruckartig gedehnt werden, noch sollte man zu forsch in tiefere Regionen vordringen. Wenn es dem passiven Partner gefällt, wird er schon zu verstehen geben, dass er mehr will. Also lassen Sie sich Zeit, dann können Sie viel Spaß haben!

Es kann durchaus passieren dass, gerade beim ersten Mal, geringe Mengen Blut sichtbar werden. Austretendes Gleitgel ist vielleicht ein klein wenig rosa oder beim Abwischen ist auf dem Taschentuch etwas Rosa zu sehen. Meistens sind damit keine Schmerzen verbunden. Das ist zunächst noch unproblematisch und verheilt in Kürze. Sollte jedoch rotes Blut zu sehen sein, sollten Sie anhaltend bluten oder sogar Schmerzen haben, dann sind Sie das Ganze definitiv zu hart angegangen und Sie sollten sich nicht scheuen zu einem Proktologen zu gehen. Aus falscher Scham zu warten, ob es von alleine weggeht, kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen!

Janko Mikolajczyk

weiterführende Literatur:

Tracey Cox: Supersex. Dorling Kindersley Limited London, München 2002

weiterführende Links:

Netdoktor.de ist ein Internetportal, auf dem Mediziner verschiedener Fachgebiete nützliche Informationen rund um das Thema Gesundheit veröffentlichen. Zum Thema Analverkehr können Sie sich an dieser Stelle über praktische Tipps zur Durchführung informieren:
http://www.netdoktor.de/sex_partnerschaft/index.shtml → Rubrik “Sex

Auf der Internetseite der Humboldt-Universität Berlin sind die Erkenntnisse der modernen Sexualwissenschaft allgemeinverständlich in einem Online-Handbuch zusammengefasst. Hier erhalten Sie weiterführende Informationen zu sexuellen Praktiken:
http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/index.html

 

 

Vaginalverkehr

Vaginalverkehr – auch Koitus genannt – ist das, was landläufig als „normaler Sex” angesehen wird: Der erigierte Penis (=lateinisch und heißt wörtlich “Schwanz”) wird in die feuchte Vagina eingeführt und über Gleitbewegungen wird die sexuelle Lust, zumeist bis zum Samenerguss (und hoffentlich Organsmus), stimuliert.

Die Bezeichnung als Normalität stimmt insofern, weil der Samenerguss in der Muschi die Voraussetzung für eine natürliche Zeugung ist. So ganz „nebenher” hat Sexualität eben auch diese Funktion. Und so sehr es für viele Kinder eine beklemmende Vorstellung sein mag, dass sie Produkt einer sexuellen Begegnung von Mutter und Vater sind, so sehr berührt die Verbindung von Lust und Zeugung eine spirituelle Dimension – oder sollte sie zumindest. Unter diesen Blickwinkel jedenfalls ist die Lustfeindlichkeit, die in den Jahrhunderten gerade die Kirche vertrat, unverständlich.

Natürlich entsteht durch die Zeugungsmöglichkeit beim Vaginalverkehr auch das Problem der ungewollten Schwangerschaft und somit auch die Notwendigkeit, Schwangerschaftsverhütung zu praktizieren.

Wie deutsche Untersuchungen herausfanden, wird der Vaginalverkehr von heterosexuellen Männern besonders geschätzt. 70 % gaben bei einer Befragung an, durch Vaginalverkehr besonders leicht zum Organsmus zu kommen (Frauen gaben dies nur zu 50 % an – Quelle siehe Literaturangabe zu Kurt Starke am Ende dieses Textes).

Vaginalverkehr ist letztlich nur der Hauptbegriff für eine Vielzahl sexueller Stellungen und bietet damit reichlich Abwechslungsmöglichkeit. Der manchmal gebrauchte Begriff „Blümchensex” muss daher nicht zutreffen. Er ist vielmehr ein Zeichen für Langeweile in der sexuellen Begegnung, was aber eher den Stand der Beziehung verdeutlicht und weniger die sexuellen Möglichkeiten des Vaginalverkehrs.

Dr. Matthias Stiehler

weiterführende Literatur:

Tracey Cox: Supersex. Dorling Kindersley Limited London, München 2002

Kurt Starke: Männer und ihre Sexualität.In: Matthias Stiehler, Theodor Klotz (Hrsg.): Männerleben und Gesundheit. Eine interdisziplinäre, multiprofessionelle Einführung. Juventa Verlag Weinheim 2007

weiterführende Links:

Auf der Internetseite der Humboldt-Universität Berlin sind die Erkenntnisse der modernen Sexualwissenschaft allgemeinverständlich in einem Online-Handbuch zusammengefasst. Hier erhalten Sie weiterführende Informationen zu sexuellen Praktiken:
http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/index.html

In der aktuellen Studie des Kondomherstellers Durex von 2007 wurden weltweit Menschen über ihr Sexualleben befragt. Die aufschlussreichen Ergebnisse können Sie auf dieser Seite nachlesen:
http://www.durex.com/

Oralverkehr

Der Begriff Oralverkehr leitet sich von dem lateinischen Wort “os” = Mund ab. Entsprechend werden unter “Oralverkehr” Praktiken zusammengefasst, bei denen die weiblichen oder männlichen Geschlechtsorgane mit dem Mund, also den Lippen, der Zunge oder den Zähnen stimuliert werden. Wird der Schwanz des Mannes mit dem Mund stimuliert, sprechen die Fachleute von Fellatio, umgangssprachlich wird zumeist von “Blasen” gesprochen. Bei der Stimulation der Muschi spricht man im Fachdeutsch von Cunnilingus, umgangssprachlich wird hier oft “Lecken” gesagt.

Die umgangssprachlichen Bezeichnungen geben nicht unbeding die Techniken wieder bzw. stellen diese höchstens einseitig dar. Saugen, Lecken, Knabbern, leiches Beißen und anderes mehr machen den Oralverkehr für viele zu einem besonders intensiven Erlebnis. Und zwei Punkte heben ihn von anderen Sexualpraktiken ab:

Zum einen ist die Unterteilung in einen aktiven und einen passiven Partner hier am klarsten. Der passive überlässt sich völlig dem aktiven, setzt sich dessen “Angriffswerkzeug” (was ein Mund ja durchaus sein kann) aus und lebt ein hohes Maß an Hingabe. Der aktive Partner dagegen gewinnt seine sexuelle Lust nicht durch Stimulation eigener erogener Zonen, sondern durch die zunehmende Extase der Partnerin/des Partners.

Die zweite Besonderheit des Oralverkehrs ist, dass mit kaum einer anderen Sexualpraktik die Geschlechtsorgane des Partners/der Partnerin so gezielt stimuliert werden können.

Für Männer ist die orale Befriedigung durch die Partnerin/den Partner wegen dieser gezielten Stimulation besonders schön. Vor allem aber, weil sie hier (endlich einmal!) passiv sein und sich völlig hingeben können. Dabei wird gerade im heterosexuellen Kontakt die aktive Rolle der Frau, die den Schwanz des Partners in den Mund nimmt, als Zeichen der Zuneigung – auch dem Schwanz selbst gegenüber – gesehen.

Um die Empfindungen für den Mann beim Oralverkehr zu intensivieren, kann die Partnerin/der Partner die Hand zu Hilfe nehmen.

Ein wichtiges Thema ist dabei die Aufnahme des Spermas, das heißt, das Abspritzen im Mund. Für Männer steigert das die Intensität der Hingabe, zumal keine Unterbrechung der Passivität beim Wechsel der Sexualpraktik geschieht. Manchen Frauen und aktiven Männern gefällt dabei auch, dass sie bei keiner anderen Praktik so intensiv am Orgasmus des Mannes beteiligt sind. Anderen Frauen (und eben auch Männern) gefällt die Aufnahme von Sperma nicht, sie finden es eklig. Vom gesundheitlichen Standpunkt jedenfalls gibt es keine Bedenken. Sperma besteht aus Mineralstoffen und Vitaminen und ist damit eher gesund.

Frauen genießen es, wenn sie oral stimuliert werden, weil auch für sie diese Praktik ein hohes Maß an Hingabe bedeutet. Zudem können sie direkt an der Klitoris berührt und erregt werden. Die weiche Zunge eignet sich hier oft besser als die härteren Finger.

Auch eine gleichzeitige gegenseitige Stimulation der Geschlechtsorgane durch die Münder ist möglich (69er-Stellung), wenn das Paar auf- bzw. nebeneinander liegt. Viele Paare machen jedoch die Erfahrung, dass Oralverkehr lustvoller ist, wenn sie sich abwechseln. So kann sich jeder der Partner viel besser auf seine eigene Empfindung konzentrieren.

Wichtige Vorraussetzung für einen gelingenden Oralverkehr ist zum einen Sauberkeit, zum anderen eine vertrauensvolle Beziehung. Letzteres umgehen Männer oft, wenn sie zu Prostituierten gehen und sich dort oral befriedigen lassen. Sie können dort passive Hingabe leben und sich das Vertrauen, dass ihnen dabei nicht geschädigt wird, erkaufen. Allerdings ist diese orale Zuwendung einer Frau oder eines Mannes kein Zeichen besonderer Zuneigung. Für sie/ihn spielt eher die eigene Nichtstimulanz und damit die Beibehaltung der “Hingabehierarchie” eine wichtige Rolle.

Dr. Matthias Stiehler

weiterführende Literatur:

Tracey Cox: Supersex. Dorling Kindersley Limited London, München 2002

weiterführende Links:

Auf der Internetseite der Humboldt-Universität Berlin sind die Erkenntnisse der modernen Sexualwissenschaft allgemeinverständlich in einem Online-Handbuch zusammengefasst. Hier erhalten Sie weiterführende Informationen zu sexuellen Praktiken:
http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/index.html

In der aktuellen Studie des Kondomherstellers Durex von 2007 wurden weltweit Menschen über ihr Sexualleben befragt. Die aufschlussreichen Ergebnisse können Sie auf dieser Seite nachlesen:
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Sexuelle Orientierung

“Mädchen und Jungs lieben Mädchen wie Jungs und die Jungs wären lieber die Mädchen”, resümierte Mitte der 1990er die deutsche Popband “Creme 21″ – und beschrieb so eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung. Einerseits wird auf die größere Akzeptanz der Vielfalt sexueller Neigungen zum ausgehenden 20.Jahrhundert hingewiesen. Andererseits zeigt die Band so, dass wir uns immer mehr von etablierten, starren Verhaltensmustern und Kategorisierungen abwenden bzw. deren Existenz als selbstauferlegte Einschränkung der freien Persönlichkeitsentfaltung begreifen. Das Interesse gilt dabei vor allem auch der sexuellen Orientierung.

Hinter dem Begriffspaar “sexuelle Orientierung” verbergen sich im Hinblick auf den öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs im Wesentlichen zwei Kernthemen: erstens die Frage danach welchem Geschlechtspartner oder welcher Geschlechtspartnerin der Mensch sein erotisches Interesse und sexuelles Begehren, dauerhaft oder sequenziell, zuwendet. Zweitens die Frage danach, wie dies zu bewerten sei. Vor allem auch im Hinblick auf eine gesellschaftlich akzeptable Normalität des sexuellen Begehrens.

Die Möglichkeiten, sich sexuell zu orientieren, sind vielfältig. Am Geläufigsten sind die Begriffe Bisexualität (Liebe Und Sexualität mit Menschen beider Geschlechter), Homosexualität (Liebe und Sexualität mit Menschen des eigenen Geschlechts), und Heterosexualität (Liebe und Sexualität mit Menschen des anderen Geschlechts). Daneben werden zunehmend auch andere Formen sexueller Orientierung anerkannt oder zumindest toleriert, u.a. Auto-Monosexualismus, Pansexualität oder auch Asexualität, um nur drei weitere Möglichkeiten zu nennen.

Geschlechtsidentität

Die sexuelle Orientierung ist eine von vier Hauptkomponenten, anhand derer sich die individuelle Geschlechtsidentität herausbildet.. Neben ihr sind die Aspekte biologische Geschlechtlichkeit, (alle körperlichen Merkmale, u.a. primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale, Hormonhaushalt, Geschlechtschromosomen), psychische Geschlechtlichkeit (meint unabhängig vom körperlichen Geschlecht die Selbstidentifikation als Mann oder Frau) und schließlich die soziale Geschlechtlichkeit (Geschlechterrolle) von Bedeutung. Letztere ist mehr als die anderen drei kulturell geformt und drückt sich in Form von vermeintlich “typischen” männlichen bzw. weiblichen Verhaltensnormen innerhalb sozialer Gemeinschaften aus – das reicht vom Kleidungsstil über die Art der Hobbys bis hin zur Berufswahl.

Jedoch sind weder die Kategorisierungen “typisch Mann” und “typisch Frau” in bezug auf die sexuelle Identität einem “naturhaft gegeben”, noch die vermeintlich richtige Form sich sexuell zu orientieren. Hinzu kommt, dass Identität, auch die Geschlechtsidentität, sich im Laufe unseres Lebens verändert und als unabgeschlossener Prozess zu sehen ist.

“Homophobie”

Die Möglichkeiten von sexuellem Verhalten und Erleben bleiben vielfältig, auch wenn die westlichen Gesellschaften dazu neigen eine zweifelhafte Eindeutigkeit, d.h. eine Sexualnorm, herzustellen. Das führt dazu, dass Menschen, die sich dieser nicht unterordnen können oder wollen, ausgegrenzt oder im schlimmsten Fall tätlich angegriffen werden. Darüber hinaus müssen sich diese Menschen mit inneren Konflikten auseinandersetzen, die erst durch eine solche verfestigte Sexualnorm entstehen und unter denen sie zum Teil erheblich leiden.

Die Sexualnorm bezüglich der Geschlechtspartnerwahl ist in unserer westlichen Gesellschaft die monogame Heterosexualität, welche bis zur sexuellen Revolution Ende der 1960er Jahre vor allem in der Ehe ihren festen Platz hatte. Außerhalb der Ehe wurde sie nur in Ausnahmen akzeptiert.

Gleichgeschlechtliche Liebe und sexuelles Begehren lehnen die meisten Männer auch bei anderen strikt ab. Solche sexuellen Vorurteile hinsichtlich homosexuellem Verhalten werden manchmal auch als “Homophobie” bezeichnet. Die unbegründete Furcht vor gleichgeschlechtlichen sexuellen Handlungen ist jedoch nicht unerklärlich. In der Regel wird die sexuelle Orientierung nämlich gleichgesetzt mit der Geschlechterrolle. Ein Mann, der mit Männern schläft, büßt angeblich seine Männlichkeit ein. Dabei hat die sexuelle Orientierung ganz und gar nichts mit der Selbstidentifikation als Mann oder Frau zu tun. Männer bleiben Männer, völlig unabhängig davon mit wem sie ihre Lust ausleben oder auf wen sich ihre sexuellen Phantasien beziehen. In zahlreichen alten Kulturen war homosexuelles Verhalten von großer Bedeutung, hier wurden Jungen sogar erst durch die sexuelle Energie eines männlichen Erwachsenen selbst zum Mann (melanesische Stämme, Neuguinea), Die Gesellschaft geht mit ihrer Sexualität also genau so um, wie ihre Kultur es ihnen vorgibt.

Die sexuelle Orientierung in den Wissenschaften

Die einzelnen Wissenschaften zur menschlichen Sexualität (u.a. Psychologie, Ethnologie und Medizin) sind sich heute weitestgehend einig: Sexualität, wie wir sie erleben, mit ihr umgehen und wodurch sie ihren Ausdruck findet, ist zum überwiegenden Teil erlernt und wurde unabhängig von bestehenden Sexualnormen schon immer in vielfältiger Art und Weise ausgelebt.

Alfred Kinsey

Erste Einsichten dahingehend lieferte das Kinsey-Institut, das über einen Zeitraum von sechs Jahren 18.000 Amerikanerinnen und Amerikaner zu ihrem Sexualverhalten befragte und die Ergebnisse abschließend im Jahr 1953 veröffentlichte. Hierbei zeigte sich, dass etwa 50 Prozent aller Männer und 20 Prozent aller Frauen noch vor dem Erreichen des mittleren Lebensalters einmalig, gelegentlich oder sogar dauerhaft sexuelle Erlebnisse mit Partnerinnen oder Partnern des gleichen Geschlechts hatten. Diese Ergebnisse ließen die Forschungsgruppe zu der Einsicht gelangen, dass im Menschen grundsätzlich “eine außerordentlich große Spannweite und Vielfalt bisexueller Zwischenstufen möglicher Geschlechtspartnerorientierung” (Fiedler) angelegt ist und individuell mehr oder minder stark ausgeprägt zu den Polen ausschließliche Heterosexualität bzw. Homosexualität tendiert (Kinsey-Skala).

Sigmund Freud

Schon Sigmund Freud vertrat um 1900 die Annahme, dass der Mensch dem Grunde nach die Fähigkeit besitzt, sexuelle Beziehungen zu beiden Geschlechtern aufzubauen. Er warnte davor, Abweichungen vom gängigen, heterosexuell geprägten Weltbild vorschnell als Geisteskrankheit bzw. sittliche Verirrung herabzuwürdigen oder diese gar therapieren bzw. unter Strafe stellen zu wollen.  Über einhundert Jahre sind seitdem vergangen.

Heute verhalten sich noch immer bis zu 50 Prozent der Männer und 25 Prozent der Frauen wie damals, indem sie einmalig, gelegentlich oder häufiger sexuellen Beziehungen zu beiden Geschlechtern zugeneigt sind, auch wenn aus Scham und Furcht vor Repressionen nicht darüber gesprochen wird. Ausschließlich homosexuell verhalten sich dagegen nur zwei bis drei Prozent der sexuell aktiven Männer und ein bis zwei Prozent der Frauen. Diese Erkenntnisse lassen eine oberflächliche und ausschließlich zweigeteilte Kategorisierung in Homosexualität und Heterosexualität, als in unserer Gesellschaft vorherrschende Wahrnehmungen der sexuellen Orientierung, zunehmend unsinniger erscheinen.

Resümee

Die Kategorien “homo”, “bi”, “hetero” etc. haben aber auch ihr Gutes – wenn sie nicht als starr und unveränderlich oder sogar “besser” oder “schlechter” als eine andere Form aufgefasst werden. Sie helfen dabei, die Sexualität des Menschen in Worte zu kleiden und diese vielleicht sogar eines Tages zu verstehen. “Schubladendenken” ist für einen Verstehensprozess unerlässlich, doch sollten diese Schubladen immer gut geölt sein. Dadurch lernen wir vielleicht die Welt etwas anders zu sehen und kommen damit unseren Interessen, Bedürfnissen und vor allem unserer Neugierde ein Stück näher, statt sie uns selbst und anderen zu verbieten.

Ricardo Wolske

weiterführende Literatur:

Döbler, Hansferdinand (1971): Kleine Kulturgeschichte. Eros und Sexus. durchgesehene Sonderausgabe 2000, München: Orbis Verlag.

Fiedler, Peter (2004): Sexuelle Orientierung und sexuelle Abweichung. Heterosexualität, Homosexualität Transgenderismus und Paraphilien – sexueller Missbrauch – sexuelle Gewalt. Weinheim/Basel: Beltz, Psychologie Verlags Union.

Rauchfleisch, Udo (1994): Schwule, Lesben, Bisexuelle. Lebensweisen, Vorurteile, Einsichten. Göttingen/Zürich: Vandenhoeck und Ruprecht.

weiterführende Links:

“Die Sexualität des Menschen” (Erwin J. Haeberle):
http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/index.html

“Geschichte der Sexualität” (Karl Pawek):
http://www.geschichte-der-sexualitaet.de

Schweizer Webseite für Bisexuelle:
http://www.bi-net.ch

Sexmythen

Was ist ein Mythos?

Wissen, das viele teilen, ohne dass dafür wissenschaftliche Erklärungen existieren.
Mythen sind Botschaften, die wir von Geburt an bis zum Tod – durch Medien, Eltern und Freunde überliefert – aufnehmen und verinnerlichen. Das Gute an ihnen ist, dass sie versuchen zu beschreiben, was sich unserem rationalen Denken entzieht: Kinder etwa lernen abstrakte Zusammenhänge am besten anhand von Märchen und Phantasiegeschichten zu verstehen.

Mythen können jedoch auch negative Kräfte entfalten, wenn sie ungeprüft übernommen werden: Sie suggerieren uns modellhafte Ideale, die wir weder real vorfinden noch so umsetzen können.

Mythen in der Sexualität

Hier wimmelt es nur so von mythisch-überhöhten Vorstellungen, die sich über die Generationen hinweg zwar verändert haben, aber auch noch in der heutigen, aufgeklärten Gesellschaft fortbestehen. In der Öffentlichkeit hält sich hartnäckig das Bild von vollkommenen “Supermännern” und “Superfrauen”, die miteinander oder untereinander Sex haben. Sie sind mit vollkommenen Körpern ausgestattet, mit Penissen so hart und kolossal wie Baseballschläger bzw. mit Brüsten so fest und üppig wie Honigmelonen.

Das Thema Sexualität beschränkt sich in unserer Kultur vorzugsweise auf den Geschlechtsakt sowie der damit verbundenen Funktions- und Leistungsfähigkeit unseres sexuellen Apparates. Es lässt sich nichts Schlechtes daran finden, miteinander Geschlechtsverkehr und nur diesen zu haben. Es scheint jedoch, als würden diese verinnerlichten Stereotype es uns erschweren, Sexualität frei und ganzheitlich auszuleben.

Bernie Zilbergeld, ein renommierter amerikanischer Sexualtherapeut, hat in vielen seiner Bücher anschaulich erläutert, welchen Sexualitäts-Mythen er – durch die Arbeit mit Männern – in seiner Praxis immer wieder begegnet. Er bezeichnet diese kulturellen Zerrbilder als “Phantasiemodell vom Sex”. Einige bezeichnende Mythen seien an dieser Stelle kurz vorgestellt:

“Wir sind aufgeklärte Leute und fühlen uns wohl beim Sex”

Wir sind der Ansicht, dass die sexuelle Revolution uns in Sachen Sex aufgeklärt und offener gemacht hat. In Filmen, Büchern und Zeitschriften, die uns etwas über die Erotik erzählen wollen, scheint es keine Tabus zu geben. Alle fühlen sich wohl, jede Gelegenheit, “einen Treffer zu erzielen”, wird genutzt und geredet wird nicht viel – über sexuelle Unsicherheiten oder Probleme schon gar nicht.

Schauen wir auf die Realität, so gibt es wohl keinen Menschen, der sich sexuell uneingeschränkt wohlfühlt oder alle Hemmungen abgelegt hat. Wir brauchen nur einen Blick auf die Sexualerziehung unserer Kinder zu werfen: Eltern sind unsicher, wenn ihre Kinder sie nach der Herkunft der Babys fragen, oder reagieren verstört, wenn ihre Kinder masturbieren. Sexualität hat auch heute noch etwas Anrüchiges: Wie sonst lassen sich unsere Komplexe in Bezug auf das Thema erklären?

“Jede Berührung ist sexuell oder sollte zu Sex führen”

Männer und Frauen sind im Hinblick auf Zärtlichkeit unterschiedlich sozialisiert: Für Männer dienen Streicheln und Kuscheln häufig als Mittel zum (sexuellen) Zweck. Frauen hingegen sehen in der Berührung an sich die Hauptsache – sie schmusen, um zu schmusen.

Dies verursacht im Alltag eine Reihe von Missverständnissen und Kontroversen. Durch die tief verwurzelte Vorstellung der Männer, körperliche Nähe hätte immer sexuellen Charakter, betrügen sich Männer selbst um das emotionale (non-sexuelle) Bedürfnis nach Streicheleinheiten und einfachen Berührungen.

Augenscheinlich wird dieser Mythos zum einem im Partnerschaftsverhalten, zum anderen aber auch im eher körperlich-distanzierten Umgang der Männer untereinander. Gehen Väter zu ihren Söhnen auf körperliche Distanz, so werden diese später dieselbe Anschauung in ihr Handlungsrepertoire übernehmen.

“Männer können und wollen jederzeit”

Dieser Mythos impliziert, dass Männer keine Gelegenheit auslassen, ihren Samen zu verstreuen. Es erscheint ihnen undenkbar, eine noch so kleine Einladung zum Geschlechtsverkehr abzulehnen. Sie haben nicht gelernt, ihre eigene bzw. die Unlust der Partnerin/des Partners für sich selbst zu einzugestehen. Stattdessen verspüren Männer einen ungeheuren Druck, so früh und häufig wie möglich Sex zu haben, obwohl sie (noch) nicht dazu bereit sind. In der Realität bringt das nur Ärger ein, da im Nachhinein nichts frustrierender ist als ungewollter Sex.

“Sex ist gleich Geschlechtsverkehr”

Die Begriffe Geschlechtsverkehr und Sexualität werden in der Öffentlichkeit und in den Medien überwiegend synonym verwendet. Diese Ansicht spiegelt sich auch in der sexuellen Praxis von Paaren wider. Zärtliche Berührungen, Küsse, orale Stimulation sowie Masturbation sind keine eigenständigen Bestandteile von Sexualität – sie dienen vielmehr zur Einleitung des Koitus.

Männer wie Frauen (obwohl sie dadurch allein oft nicht zum Orgasmus kommen) sehen im Geschlechtsverkehr den Hauptakt ihrer sexuellen Intimität, ohne den der “Vorhang nicht fallen” darf. Nichts spricht gegen die Vereinigung von Penis und Vagina, aber warum sollten wir nicht ein wenig mehr erotisches Potential ausschöpfen? Das könnte uns dabei helfen, den Sex ohne Leistungsdruck zu genießen, unsere Sinne stärker einzubeziehen und weitere Spielräume zu eröffnen, wenn wir beispielsweise aus körperlichen Gründen keinen Geschlechtsverkehr haben können. Gleichzeitig können wir uns dadurch aus der Fixierung auf den männlichen Penis lösen, an dessen Größe, Härte und Funktionstüchtigkeit guter Sex irrtümlicherweise gemessen wird – aus der Männer- ebenso wie aus der Frauenperspektive.

“Guter Sex ist spontan, da gibt es nichts zu planen oder zu reden”

Besonders uns Deutschen wird nachgesagt, dass wir sämtliche Angelegenheiten sehr akribisch planen. In Bezug auf unsere Sexualität lässt sich davon jedoch nicht sprechen.
Viele Menschen sind der Ansicht, dass sich das Liebesspiel stets spontan und ohne größere Ankündigungen entwickeln sollte. Darüber zu reden – vor, während und nach dem Sex – ist in unserer Gesellschaft alles andere als üblich. Das Beharren auf Spontaneität stellt in Wirklichkeit eine Strategie dar, die es uns ermöglicht, ohne Worte – wir könnten ja in Verlegenheit geraten – miteinander zu verkehren.

Das soll kein Plädoyer dafür sein, dass wir mittels Planung Spontaneität ausschließen, sondern vielmehr ein Hinweis darauf, dass der Mangel an gemeinsamen Absprachen häufig zu schlechterem und sogar weniger Sex führt, als wir es uns wünschen.

Keine Macht den Mythen

Die Liste der Sex-Mythen ließe sich noch weiter fortsetzen, die Kernaussage dürfte jedoch klar geworden sein: Unreflektiert und unausgesprochen übernommene Vorstellungen über Sexualität beherrschen unser Dasein stärker, als wir dies wahrhaben wollen. Unsere gesamte Kultur ist durchzogen von diesen unsichtbaren, überhöhten Bildern, die sexuellen Leistungsdruck, Hemmungen und sogar Probleme hervorrufen können.
Guten Sex zu haben, ist vielleicht eine der schönsten Sachen der Welt Sie ist aber keinesfalls so glitzernd und problemlos, wie wir uns das vorstellen. Es entspricht nicht der Realität, wie beispielsweise durch billige Softpornos vermittelt wird, dass im Bett alles perfekt und reibungslos über die Bühne geht.

Im Umkehrschluss soll das jedoch nicht bedeuten, dass wir gegen diese Mythen ankämpfen müssen. Vielen Paaren wäre schon geholfen, wenn sie sich ihrer Befindlichkeiten in Bezug auf das Liebesspiel bewusst werden würden.

Missverständnisse und unerfüllbare Ansprüche treten dort auf, wo Phantasiebilder nicht mit der Wirklichkeit zu vereinbaren sind. Im offenen Dialog über Sex haben wir die Möglichkeit, verankerten Zerrbildern kritisch zu begegnen. Am Ende werden wir vielleicht erkennen, dass es uns weniger um Leistung als um sinnliche Empfindungen geht.

Stephan Hermann

weiterführende Links:

In der Onlineausgabe der Tageszeitung “Welt” finden Sie einen Artikel der sich großen Irrtümern beim Thema widmet:
http://www.welt.de/vermischtes/article735774/

Auf der Webseite der “Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion” gibt es eine Übersicht populärer Sexmythen in Bezug auf das männliche Geschlecht sowie einen weiterführenden Artikel der anschaulich beschreibt, wie sich diese überwinden lassen:
http://www.impotenz-selbsthilfe.de/annaeherung/mythen.html

Ein Beitrag des “Spiegel” widmet sich dem Klischee vom frühreifen und verantwortungslosen Verhalten Jugendlicher in Bezug auf Sexualität:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,446108,00.html

Die Frau – biologisch

Wie das Gesicht, so sehen auch der Körper und die Sexualorgane bei jeder Frau anders aus. Die Größe und Form der Brüste, der Schamlippen, der Klitoris (Kitzler), die Art der Behaarung oder auch die Länge und Weite sowie die Feuchtigkeit der Scheide sind individuell einzigartig und von Frau zu Frau sehr unterschiedlich.

In der Unterscheidung von Frauen und Männern hört man häufig: Frauen haben eine Scheide und Männer haben einen Penis. Richtig müsste es heißen: Frauen haben eine Klitoris und Männer einen Penis. Das eigentliche Lust- und Sexualorgan von Frauen ist nämlich keinesfalls nur eine Öffnung oder ein Loch, sondern ein komplexes Organ, das erst in den letzten Jahren genauer erforscht wurde. Im Gegensatz zum Penis hat die Klitoris einzig und allein die Funktion, Frauen Lust zu verschaffen – vielleicht liegt ja gerade darin der Grund, dass der Aufbau der Klitoris von der vorwiegend von Männern geprägten Forschung bisher so vernachlässigt wurde.

Die Frau von außen

Die weiblichen Brüste

Die Größe und die Form der weiblichen Brust kann sehr unterschiedlich sein, und bei fast jeder Frau sind die beiden Brüste unterschiedlich groß. In der Mitte der Brust befindet sich eine Brustwarze, die von einem Vorhof umgeben ist. Die Farbe des Vorhofs und der Brustwarze ist dunkler als die der übrigen Haut. In der Brustwarze selbst befinden sich viele Nervenenden, so dass dieser Bereich sehr empfindlich ist. Bei Erregung, Kälte oder Stimulation wird die Brustwarze härter und etwas größer.

Viele Frauen genießen die Stimulierung der Brustwarzen beim Sex, aber an manchen Tagen des Zyklus, während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit kann die Brust empfindlich sein, so dass Berührungen auch als unangenehm empfunden werden. Brüste verändern sich im Laufe des Lebens. So werden die Brüste während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit größer und fester. Nach der Schwangerschaft bleiben die Brüste und die Brustwarzen dann häufig auch größer als vorher.

Die äußeren Geschlechtsorgane der Frau (Vulva)

Die äußeren Schamlippen sind an der Außenseite behaart und enthalten Fettgewebe sowie Talg- und Schweißdrüsen. Die inneren Schamlippen (manchmal auch „kleine” Schamlippen genannt, obwohl sie auch größer als die äußeren Schamlippen sein können) liegen zwischen den äußeren Schamlippen und sind unbehaart und häufig dunkler als die äußeren. Die Schamlippen sehen häufig links und rechts nicht gleichmäßig aus, sondern können unterschiedlich groß und geformt sein.

Spreizt man sie auseinander, werden Vorhaut und Eichel der Klitoris, der Scheideneingang und der Scheidenvorhof sichtbar. Zwischen der Eichel und dem Scheideneingang befindet sich der Harnausgang, der so eng ist, dass er oft schwer zu erkennen ist. Vor dem Scheideneingang befindet sich das Jungfernhäutchen (Hymen), das einen Teil des Eingangs verdeckt. Größe und Dehnbarkeit des Jungfernhäutchens können von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein und da die Haut am Scheideneingang ohnehin sehr faltig ist, ist es oft schwer zu erkennen, ob das Jungfernhäutchen noch intakt oder gerissen ist. Bei den meisten Frauen reißt das Jungfernhäutchen durch das Eindringen des Penis beim ersten Geschlechtsverkehr und blutet dabei etwas. Es kann aber auch vorher schon beim Sport oder bei der Selbstbefriedigung reißen. Bei einigen Frauen ist das Jungfernhäutchen nur ganz klein oder gar nicht vorhanden.

Links und rechts im Scheideneingang befinden sich die Bartholin-Drüsen, deren Sekret den Scheideneingang befeuchtet. Bei sexueller Erregung sondern sie eine gleitfähige Flüssigkeit ab.

Die Klitoris: Verbindung von innen und außen

In vielen Büchern wird noch beschrieben, die Klitoris (Kitzler) sei ein kleiner „Knubbel” der zwischen den inneren Schamlippen liege. Heute wissen wir, dass dieser kleine Knubbel, der von außen zu sehen ist, nur ein kleiner Teil eines sehr differenzierten Organs ist. Der Penis und die Klitoris ähneln sich in ihrem Aufbau und ihrer Funktion als Lustorgan. So ist der äußere, sichtbare Teil der Klitoris ebenfalls mit einer Vorhaut bedeckt und wird auch Eichel (oder Perle) genannt. Die Vorhaut kann so groß sein kann, dass die Eichel darunter verschwindet oder so klein, dass sie gut zu sehen ist. Dieser äußere Teil der Klitoris ist extrem empfindlich. Im Inneren setzt sich die Klitoris fort. Sie hat zwei Schwellkörper, die links und rechts der Harnöffnung und des Scheideneingangs liegen und sich in einem Schaft vereinen, der in der außen sichtbaren Eichel endet. Ein Schenkel der Klitoris führt entlang der Scheide nach innen. Bei sexueller Erregung schwellen Schaft und Eichel an, werden größer und fester, und der Schaft streckt sich (ähnlich wie der erigierte Penis). Stimuliert wird die Klitoris sowohl durch Berührung von außen, die von manchen Frauen schnell als zu fest und daher unangenehm empfunden wird, als auch durch Berührung und Bewegungen in der Scheide.

Die Frau von innen

Die Scheide (Vagina)

Die Scheide liegt zwischen der Harnöffnung und dem Anus und ist eine 10 bis 12 Zentimeter lange, sehr elastisch-muskulöse Röhre. Normalerweise liegen die Wände der Scheide dicht beieinander. Sie können sich aber so weit dehnen, dass z. B. bei einer Geburt der Säugling hindurch passt. Das Ende der Scheide bildet der Muttermund, der der Eingang zur Gebärmutter ist. Milchsäurebakterien, die sich in der Scheide befinden „reinigen” die Scheide und schützen vor Entzündungen der empfindlichen inneren Geschlechtsorgane.

Die Gebärmutter (Uterus)

Die Gebärmutter ist ein birnenförmiges Organ von 7 bis 10 Zentimeter Größe. Sie besteht aus Muskeln und ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Den oberen, runden Teil bildet die Gebärmutterhöhle, den unteren länglichen Teil nennt man Gebärmutterhals (oder Zervix), dessen Ende der Muttermund bildet. Bei sexueller Erregung, der Menstruation und während der Geburt eines Kindes ziehen sich die Gebärmuttermuskeln zusammen.

Die Eierstöcke (Ovarien)

Links und rechts der Gebärmutter befinden sich die etwa mandelgroßen Eierstöcke. Die Eierstöcke sind Drüsen, in denen sich von Geburt an etwa 1 Million unreifer Eizellen befinden. Von der Pubertät bis zu den Wechseljahren reift ungefähr einmal im Monat eine dieser Eizellen in einem Eibläschen (Follikel) heran und wird dann vom Eileiter aufgenommen. Diesen Vorgang nennt man Eisprung. In den Eierstöcken werden auch Hormone gebildet, die den Zyklus der Frau regeln.

Die Eileiter (Tuben)

Die Eileiter sind etwa 10 cm lange Röhrchen, die links und rechts aus der Gebärmutter entspringen und deren Ende trichterförmig über den Eierstöcken liegt. Beim Eisprung legt sich der Trichter an den Eierstock an, um die Eizelle aufzunehmen und in den Eileiter weiter zu leiten. Wenn sich Samenzellen im Eileiter befinden, kann im Eileiter eine Befruchtung stattfinden. Das befruchtete Ei wandert dann weiter in die Gebärmutter, um sich dort in der Gebärmutterschleimhaut einzunisten.

Maria Gies

weiterführende Literatur:

Haarmann, Claudia, „Unten rum…” Die Scham ist nicht vorbei, innenweltverlag, Köln 2005

Seyler, Helga, in Beckmann/Perl, „Frauen-Heilkunde und Geburtshilfe”, Band 1, Schwabe Verlag Basel 2004

weiterführende Links:

http://www.schwanger-info.de

Flyer der Aids-Hilfe Leipzig zu HIV/AIDS speziell für Frauen:

Lieben – Leben (pdf: 597 kb)

Gewalt durch und gegen Männer

Statistiken besagen, dass Gewalttaten in unserer Gesellschaft überwiegend von Männern verübt werden. Andererseits sind Männer aber auch wesentlich öfter Opfer von Gewalt als Frauen.

Definition

Der Sozialwissenschaftler Hans-Joachim Lenz definiert „Gewalt von Mensch zu Mensch”:
Personale Gewalt ist jede Handlung eines Menschen, die einen anderen Menschen Verletzungen zufügt, diesem Verletzungen zufügen sollte oder bei der Verletzungen billigend in Kauf genommen werden. Da es sich bei den Verletzungen sowohl um körperliche als auch um seelische Verletzungen handeln kann, umfasst Gewalt gleichermaßen die Bereiche von physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt.

„Gewalt von Mensch zu Mensch” geschieht in vielen Bereichen der Gesellschaft, von der häuslichen Gewalt gegen den Partner/die Partnerin oder gegen Kinder über Gewalt in bestimmten Kontexten (z.B. Fußballspielen), politisch motivierter Gewalt (z.B. rechte Gewalt), Gewalt zum Erreichen bestimmter Ziele (z.B. räuberischer Überfall) bis hin zu Gewalt gegen bestimmte Gruppen (z.B. Homosexuelle).

Die sächsische Kriminalstatistik geht davon aus, dass etwa 90 % aller Fälle von partnerschaftlicher Gewalt von Männern an Frauen verübt wird. Aus diesem Grund wird über eine zunehmende Öffentlichkeitsarbeit versucht, der Gewalt gegen Frauen entgegenzuwirken. Hierzu zählen auch Projekte, die sich für den Opferschutz von Frauen einsetzen (Frauenhäuser, Beratungsstellen), und solche, die sich den männlichen Tätern zuwenden (z.B. „Männer gegen Männergewalt”). Hier sollen Männer lernen, Konflikte auch in der Familie gewaltfrei zu lösen.

Wenig öffentliche Beachtung findet jedoch die Tatsache, dass häufig auch Männer Gewaltopfer sind. Hans-Joachim Lenz stellt die gesellschaftlichen Bereiche, in denen Männer Gewaltopfer sind, durch die folgende Übersicht dar (entnommen aus: Hans-Joachim Lenz: Gewalt gegen Männer. In: Matthias Stiehler, Theodor Klotz (Hg.):
Männerleben und Gesundheit. Eine interdisziplinäre, multiprofessionelle Einführung. Juventa Verlag 2007):

In Dunkelfelduntersuchungen in den USA wurde nachgewiesen, dass es auch im häuslichen Bereich öfter als statistisch ausgewiesen zu Gewalt gegen Männer kommt. Es ist anzunehmen, dass Männer selbst bei physischer Gewalt etwa ebenso oft Opfer sind wie Frauen. Oft nehmen jedoch die Männer selbst die gegenüber ihnen verübte Gewalt nicht als solche wahr, sie bagatellisieren, was mit ihnen geschah, oder schämen sich, Gewalt durch eine Frau erlitten zu haben. In einer Pilotstudie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Forschungsverbund „Gewalt gegen Männer” (2004): Gewalt gegen Männer – Personale Gewaltwiderfahrnisse von Männern in Deutschland. Abschlussbericht der Pilotstudie. Berlin) wurde aufgezeigt, dass selbst professionelle Hilfseinrichtungen Gewalt gegen Männer oft nicht als solche wahrnehmen bzw. den Opfern gegenüber hilflos sind. Zudem gibt es kaum Einrichtungen, die aktiven Opferschutz für Männer bieten.

Ein Beispiel aus der Beratungspraxis

„Meine Frau schimpfte während des Nägelschneidens mit unserer dreijährigen Tochter. Weil ich den Eindruck hatte, meine Frau ist völlig genervt und reagiert sich vor allem ab, ging ich ins Bad und wollte unsere Tochter schützen. Daraufhin ging meine Frau aus dem Raum und kam kurz darauf mit unserem Baby wieder. Sie gab es mir. Als ich es auf den Armen hielt, fing sie sofort an, auf mich einzuprügeln. Sie wusste, dass ich nur das Baby schützen und mich daher nicht wehren würde.”

Dr. Matthias Stiehler

weiterführende Links:

Erläuterungen zum Begriff „Aggression”:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aggression

Erläuterungen zum Begriff „Gewalt”:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gewalt

Eine Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, auf der eine Pilotstudie zur Gewalt gegen Männer vorgestellt wird:
http://www.gewalt-gegen-maenner.de/

Das Projekt ESCAPE des Männernetzwerks Dresden bietet Beratung für Männer, die häusliche Gewalt ausgeübt oder erlitten haben:
http://www.maennernetzwerk-dresden.de

Ein Beratungsangebot in Leipzig für Männer:
http://www.lemann-netzwerk.de

Vaterschaft

Ein Vater ist der männliche Elternteil eines Kindes. Vaterschaft hat verschiedene Facetten:

    • biologisch (Vorgang der Zeugung)
    • sozial (Sorge)
    • juristisch (rechtliche Verantwortung)

Blick in die Geschichte

Wann der Vater als Zeugungsbeteiligter identifiziert wurde, lässt sich nicht exakt rekonstruieren. Erste Belege über den Zusammenhang von Zeugung und Schwangerschaft lassen sich in das frühe 2. Jahrtausend v. Chr. zurückdatieren.
Wie die Rolle des Vaters dem historischen und gesellschaftlichen Wandel unterliegt, lässt sich durch einen Rückblick veranschaulichen: Im römischen Reich war die Vaterrolle an die biologische Verwandtschaft zum Kind gebunden, woraus sich verschiedene Pflichten und Rechte ergaben. Kennzeichnend für den “pater familias” war seine absolute Autorität gegenüber allen anderen Familienmitgliedern. Dies beinhaltete die Macht über Leben und Tod, über seine Frau, seine Sklaven und seine Kinder. Sogar wenn diese schon erwachsen waren, unterstanden sie noch immer der Autorität des Vaters.

Die absolute Macht des Vaters wird rückblickend häufig kritisiert, doch lässt sich auch argumentieren, dass die alleinige väterliche Gewalt rechtlich mit einer alleinigen Versorgungspflicht des Vaters für seine Kinder einherging.

Vater und Rechtsprechung in Deutschland

Im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), das 1900 in Kraft trat, waren Funktion und Rolle des Vaters lange auf den ehelichen (nicht zwangsläufig biologischen) Vater beschränkt. Somit wurden diesem auch alle Rechte und Befugnisse gegenüber dem Kind zugeschrieben: Er war gesetzlicher Vertreter, der bestimmen konnte, welche Ausbildung das Kind antrat. Ihm war sogar das Recht vorbehalten, das Kind in angemessener Weise zu züchtigen.
Erst mit dem Gleichberechtigungsgrundsatz (1949) glichen sich die Rechte beider ehelichen Eltern einander an.

Die Rechte des nichtehelichen Vaters haben im Laufe der Zeit stetig zugenommen. War er 1970 juristisch mit seinem Kind noch nicht einmal verwandt, so darf er seit 1998 (mit Zustimmung der Mutter) auch elterliche Sorge übernehmen.

Leihmutter und Samenspende

Einen Sonderfall stellt die In-virto Fertilisation (Befruchtung im Glas) dar. Hier ist es im Extremfall denkbar, dass die Eizelle einer Spenderin mit dem Sperma eines Spenders befruchtet und die befruchtete Eizelle einer Leihmutter eingesetzt wird. In diesem Fall ist eine (Teil-)Elternschaft von bis zu fünf Personen möglich. Da eine solche Konstellation ethnisch unerwünscht ist, griff hier der Gesetzgeber regelnd ein. In Deutschland sind sowohl Eizellenspende als auch Leihmutterschaft gesetzlich verboten.
Die Samenspende ist hingegen erlaubt. Seit 2002 ist auch die Frage der Vaterschaft in diesem Fall geregelt (§1600 BGB): Wird durch Samenspende eines Dritten, mit Einwilligung des Mannes und der Mutter, durch künstliche Befruchtung ein Kind gezeugt, so ist die Anfechtung der Vaterschaft durch den sozialen und juristischen Vater und der Mutter gegenüber dem Samenspender ausgeschlossen.

Vielfalt der Vaterschaft

Staat und Recht orientieren sich heute immer noch stark an dem Modell der traditionellen Kleinfamilie, in der traditionell der Partner der Mutter die Rolle des Vaters in biologischer, sozialer und juristischer Hinsicht übernimmt. Doch daneben entwickelten sich in den vergangenen Jahren vielfältige Formen der Vaterschaft, die nur noch schwer in die gängigen Muster passen. Neben Stiefvätern gibt es Adoptivväter, schwule Väter, Pflegeväter, Pendelväter, Samenspender-Väter, Ein-Drittel-, Fifty-fifty- und Zwei-Drittel-Väter.

Vater werden – Vater sein

Bereits vor der Geburt eines Kindes setzen sich Männer mit ihrer Vaterrolle auseinander. Sie stellen sich Fragen wie: Will ich Kinder? Will ich Kinder mit meiner jetzigen Partnerin? Wann soll es soweit sein? Wie werde ich ein guter Vater?

Mit Eintritt der Schwangerschaft intensiviert sich diese Auseinandersetzung. Emotionen wie Freude, Stolz und intensives Glückserleben gehen einher mit Zweifel, Ängsten sowie dem Gefühl der Überforderung. Während es für Frauen vielfältige Angebote gibt, die sie in diesem Prozess begleiten, gibt es für Männer nur wenige.

Hebammenpraxen bieten Geburtsvorbereitungskurse für Paare an, bei denen auch Männer wichtige Erfahrungen sammeln können. Doch Veranstaltungen, die sich der bevorstehenden Vaterschaft widmen und explizit auf die Bedürfnisse der Männer ausgerichtet sind, sind immer noch eine Seltenheit.

Familie – und nun?

Bereits seit den 1960er Jahren wird untersucht, welche Auswirkungen die Gründung einer Familie hat. Die Rolle des Vaters rückte dabei erst in den letzten 15 Jahren in den Blick. So untersuchte beispielsweise eine Studie im Jahr 2002 das psychische Wohlbefinden von Männern und Frauen während der Schwangerschaft und in den ersten Jahren nach der Geburt des Kindes.

Während sich die Schwangerschaft und die ersten Wochen der Elternschaft für Männer weniger belastend als für die Frauen gestalten, gaben bereits sechs Wochen nach der Geburt des ersten Kindes 25-32% der Männer an:

  • dass ihre Bedürfnisse nach Zärtlichkeit und Erotik zu kurz kommen
  • dass sie sich durch das Baby sehr angebunden fühlen
  • dass ihre Partnerin seit der Entbindung nur noch für das Baby da ist
  • dass sie nie gedacht hätten, dass das Leben mit kleinen Kindern so anstrengend sein kann

Immerhin noch ca. 20% gaben an:

  • dass sie sich häufig Sorgen machen, ob die Familie mit dem Geld auskommt
  • dass sie es als Belastung erleben, alleine für das Einkommen zuständig zu sein

Für 97% der Männer:

  • stellen die Fortschritte in der Entwicklung des Kindes eine große Freude dar

Und nur 1% gab an:

  • dass ihnen manchmal der Gedanke kam, dass es besser gewesen wäre, sich kein Kind „anzuschaffen”

Familie und Berufsleben

Wie ebenfalls aus der Studie hervorgeht, waren acht Jahre nach Geburt des ersten Kindes 93% der Väter in Teilzeit und 78% in Vollzeit erwerbstätig (hab ich einen Denkfehler, oder sollte man hier in der Summe auf 100% kommen?).

Zum gleichen Zeitpunkt waren die Partnerinnen hingegen größtenteils nicht oder überwiegend in Teilzeit beschäftigt. Für gering verdienende Männer stellt die alleinige finanzielle Verantwortung für die Familie – unabhängig davon, ob diese nun real existiert oder „gespürt” wird – eine erhebliche Belastung dar.

Allein erziehen

Der Anteil der Alleinerziehenden lag 1999 in den alten Bundesländern bei 14% und in den neuen Bundesländern bei 19%. Davon sind 18% Väter, mit geringen Unterschieden zwischen den alten und neuen Bundesländern.

Interessant: Alleinerziehende Väter sind die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe in Deutschland. Zählten zu ihr im Jahr 1972 noch 72.000, waren es 1990 schon 130.000 und 1999 bereit 312.000 Väter. Ein wesentliches Problem für die Väter ist es, Beruf und Familie zu vereinbaren.

Neue Familienformen

Die Anzahl der Kinder, die in einer Zweit- oder Patchworkfamilie aufwachsen, lag 1999 nach Schätzungen des Deutschen Jugendinstitutes zwischen 5 und 8%. Hierzu gibt es jedoch kaum verlässliche Zahlen. Ebenso schwankt die Zahl der Kinder, die in so genannten Regenbogenfamilien (mit zwei gleichgeschlechtlichen Elternteilen) aufwachsen zwischen 25.000 und 100.000.

Während immer mehr Kinder bei nur einem Elternteil aufwachsen, nimmt der Anteil der Väter stetig zu, die ein Kind von einem anderen Vater annehmen. Die biologische Vaterschaft verliert, die soziale gewinnt an Bedeutung. Das Ausmaß dieser Entwicklung und die Vielzahl der daraus resultierenden Formen der Vaterschaft sind jedoch noch nicht in voller Gänze absehbar sind.

Daniel Stojek

weiterführende Literatur:

Fthenakis, W.E., Kalicki, B. & Peitz, G., Paare werden Eltern, Die Ergebnisse der LBS-Familien-Studie. Opladen 2002

Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.), Schriften zur Geschlechterdemokratie Nr.5, Vater werden, Vater sein, Vater bleiben, psychosoziale, rechtliche und politische Rahmenbedingungen, Berlin 2002

weiterführende Links:

Meadows, P, Als Vater wird man nicht geboren: Vier Bereiche Ihrer Verantwortung
www.familienhandbuch.de

Fthenakis, W.E., Facetten der Vaterschaft – Perspektiven einer innovativen Väterpolitik
www.bmfsfj.de

Fremdgehen

Angenommen, Sie könnten frei wählen, welche Art sexuelle Beziehungen Sie haben möchten. Welche würden Sie bevorzugen? Angesichts des großen Menschheitsideals Treue und unserer sittlichen Traditionen fällt es schwer anzunehmen, dass sich jemand untreue Beziehungen wünscht. Und doch ist das der Fall.

Unbändigender Treuewunsch

Allerdings keineswegs so häufig, wie angesichts des medialen Wirrwarrs von Seitensprüngen, Affären, Liebeleien, Fremdgehen und des scheinbaren sexuellen Vielfältigkeit moderner Menschen zu vermuten wäre. 80% der Männer und 60% der Frauen präferieren eindeutig eine sexuell treue Beziehung mit nur einem Partner. Jüngere idealisieren stärker als Ältere das Modell „feste Beziehung mit einem Partner und gelegentlich anderen Sexualpartnern”.

Bezieht man den Treuwunsch nicht abstrakt auf die ideale Beziehung, sondern konkret auf die bestehende, ändert sich das Bild etwas. Sich sexuelle Treue vom konkreten Partner zu wünschen ist dabei das eine, sie zu verlangen das andere. Knapp die Hälfte verlangt von ihrem Partner Treue. Reichlich die Hälfte wünscht sich sexuelle Treue, verlangen sie aber nicht. Nur wenige verlangen sie nicht und wünschen sie sich auch nicht.

Das Liebesideal ist mit dem Treueideal verbunden. Der Treuwunsch – er ist übermächtig. Er hat keineswegs an Vitalität verloren. Frauen sind im Treuewunsch engagierter als Männer. Bei einem Teil ist die Treueambition ambivalent: Sie hätten am liebsten eine treue Beziehung mit gelegentlichen sexuellen Außenkontakten.

Treue nehmen – Treue geben?

Die Partner wünschen sich Treue und versprechen sich Treue. Doch sind sie auch treu? Ja, die meisten, nämlich reichlich zwei Drittel. Knapp ein Drittel sagt, sie hätten schon einmal mit jemand anderen geschlafen, seit sie mit dem jetzigen Partner zusammen sind (Starke).

Von einem Wandel in Treueverhalten kann nicht gesprochen werden. Die älteren Generationen sind früher oft oder genauso wenig fremdgegangen wie die heute jüngeren. In Langzeitbeziehung nicht häufiger fremdgegangen als in kürzeren, in ehelichen Beziehungen genauso häufig als in nichtehelichen. Zwischen dem Zustand der bestehenden Beziehung und dem Fremdgehen besteht ein gewisser Zusammenhang, aber die bestehende Beziehung ist nicht allein für das Zustandekommen oder Nichtzustandekommen eines sexuellen Außenkontaktes verantwortlich.

Der letzte sexuelle Außenkontakt liegt insbesondere in Langzeitbeziehungen meist schon lange zurück. Dabei handelt es sich in vielen Fällen um ein einmaliges kurzes Ereignis. Dieses Ereignis wird überwiegend positiv erinnert.

Motive und Formen des Fremdgehens

War’s Liebe oder nicht? Oder der sexuelle Reiz? Beides oder eines von beiden trifft auf die meisten Seitensprünge zu. Die sexuelle Außenbeziehung als Verhältnis, Seitensprung, Untreue, Ehebruch – Fremdgehen hat viele Motive. Und erstaunlich oft ergibt es sich einfach so. Seine Formate sind vielgestaltig: Affäre, One-night-Stand, Episode, Eskapade, Abenteuer, Romanze, Techtelmechtel, Zweitbeziehung, Nebenbeziehung, Liebelei, Liebschaft oder Liebesgeschichte. Ein bisschen Gefühl ist immer dabei und manchmal auch ein großes.

Liebe und Treue – fest verkettet

Die Auswirkungen hängen in erster Linie von diesem Gefühlsmaß ab. Für die bestehende Beziehung muss der Außenkontakt nicht destruktiv sein, auch wenn Liebesleid damit verbunden ist.

Betrachtet man die Beziehungen im Lebenslauf, dann sind die Hälfte aller Beziehungen beidseitig treue Beziehungen, ein Zehntel beidseitig untreue. Damit gibt es fünfmal mehr treue als untreue Beziehungen. Die beiderseitige Treue ist nach wie vor der Regelfall. Liebe und Treue werden zusammengedacht und zusammen gelebt – vor allem dann, wenn die Beziehung wirklich eine Liebesbeziehung ist.

Die Partner sind sich nicht treu, weil sie verheiratet sind oder der Institution Beziehung halber, sondern weil sie sich lieben, weil sie sich vertrauen wollen, weil sie Treue vereinbart haben und nicht wortbrüchig werden möchten. Der Wunsch nach Treue geht in der einen Hälfte aller Beziehungen in Erfüllung, in der anderen die meiste Zeit.

Fremdgehen als Ausnahme

Sexuelle Treue ist in festen Beziehungen der Normalfall. Fremdgehen ist ein äußerst seltenes Ereignis. Die Mehrheit der Menschen hat keinerlei Erfahrungen mit sexuellen Außenbeziehungen. Sexuelle Untreue bleibt, sofern sie überhaupt vorkommt, meistens sporadisch und temporär, der Seitensprung meist ein einmaliges Vorkommnis. Die Seltenheit dieses Ereignisses sagt freilich noch nichts über seine Intensität aus und welche Bedeutung es für das eigene Leben und die Partnerschaft haben kann – bis hin zum Knacks für immer oder der Trennung.

Im Treuewunsch wie in der gelebten Treue unterscheiden sich die Generationen nur geringfügig. Neu ist: Die Jüngeren sind im Vergleich zu den Älteren in mehr und in kürzeren Beziehungen treu. Sie sind immer wieder oder seriell monogam: Die neue Endlichkeit des Paares.

Prof. Dr. Kurt Starke

weiterführende Literatur:

Starke, Kurt (2005): Nichts als die reine Liebe. Lengerich: Pabst

weiterführende Links:

Lesen Sie in einer interessante Studie zum Thema Fremdgehen nach:
http://www.welt.de/wissenschaft/article972954

Auf dieser Webseite finden Sie nützliche Informationen, wie Sie in Ihrer Beziehung mit einem Seitensprung umgehen können:
http://www.partnerschaft-beziehung.de

Ein Forum für alle Beteiligten eines Seitensprungs finden Sie hier:
http://www.diegeliebte.de

 

Heirat

Die Heiratsneigung hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Waren vor 30 Jahren noch über 90% der 30-jährigen Männer verheiratet, so sind es heute kaum 20%. Die meisten Männer heiraten spät – oder nie. Wie viele Männer ehelos bleiben, lässt sich nicht sagen. Sicher ist nur, dass immer weniger geheiratet wird. In Deutschland ist die Zahl der Eheschließungen ständig gesunken – 1950 gab es noch 11 Hochzeiten je 1.000 Einwohner, heute sind es kaum 5.

Heiratsalter und Altersunterschied

Das durchschnittliche Heiratsalter ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, in den neuen Bundesländern sprunghaft nach 1990. Zu DDR-Zeiten wurde bekanntlich früh geheiratet. Heute heiratet kaum jeder zehnte Mann unter 25 Jahren. Die meisten jungen Männer scheuen eine feste Bindung, v. a. um auf dem Arbeitsmarkt flexibler und auch sonst freier zu sein. Sie wollen beruflich, gesellschaftlich und materiell gesichert sein, bevor sie eine Ehe eingehen. In Sachsen lag das durchschnittliche Heiratsalter von Männern 2005 bei 36,1 Jahren. Ledige Männer waren im Schnitt 32,1 Jahre alt, geschiedene 46,9 und verwitwete 63,0 Jahre.

Je später die Hochzeit, desto größer ist der Altersunterschied zur Braut. Bei 35- bis 40-jährigen Männern (2005 in Sachsen) haben 7% eine gleichaltrige Braut, 18% eine ältere und 75% eine jüngere. Bei 12% ist die Braut über 10 Jahre jünger, dieser Anteil steigt bei den 55- bis 60-jährigen auf 32%. Im Durchschnitt ist die Frau bei den 25- bis 30-jährigen Bräutigamen 1,2 Jahre jünger, bei den 40- bis 45-jährigen 4,1 Jahre und bei den 55- bis 60-jährigen 7,2 Jahre. Verbunden mit dem niedrigeren Sterbealter von Männern hat das zur Folge, dass mehr Frauen als Männer ihren Ehepartner durch Tod verlieren und es in Deutschland fast fünfmal so viele Witwen wie Witwer gibt.

Die meisten Ehen werden in Deutschland zwischen Deutschen geschlossen. Rund 5% aller bestehenden Ehen sind deutsch-ausländisch. Wie viele schwule Männer eine Frau heiraten, ist derzeit nicht bekannt. Zu DDR-Zeiten waren es rund 50%.

Warum noch heiraten?

Die Ehe gehört zu unseren ältesten und bedeutsamsten soziokulturellen Institutionen. Sie genießt besonderen juristischen Schutz und hat die vielfältigsten Privilegien, auch finanziell. Auch heute noch haben die meisten Menschen eine positive Einstellung zur Ehe und schließen sie meist nicht von vornherein für sich aus. Eingeläutet mit einem schönen Hochzeitsfest, heiraten auch heute junge oder schon etwas ältere Liebende noch gern, vor allem dann, wenn die Eheschließung nicht einen gravierendem Eingriff in den Lebensstil bedeutet. Frauen wollen ihren Beruf nicht aufgeben und auf die Hausfrau- und Mutterrolle reduziert werden; Männern wollen nicht nur auf die Ernährerrolle beschränkt werden und fürchten sich vor besonderen Nachteilen bei der Scheidung..

Neue Beziehungsformen

Die Bedeutung der Ehe hat sich gewandelt. Die Ehe hat längst die Funktion verloren, Sexualität zu legitimieren, insbesondere für die Frau. Sie gilt auch nicht mehr als die einzige Perspektive für die Frau, als Sicherheit und Versorgung. Sie hat nunmehr auch die Vorherrschaft eingebüßt, Partnerschaft und Familie zu definieren. Neben der Ehe sind inzwischen verschiedene Lebensformen entstanden. In den letzten 30 Jahren ist es zu einem massiven Umbruch im Beziehungsverhalten gekommen. Die Beziehungsformen differenzieren sich, das partnerschaftliche Zusammensein wird vielgestaltiger. Der erwachsene Mensch ist nicht mehr standardmäßig Ehefrau oder Ehemann.

Vergleicht man die Ehe und andere Beziehungsformen miteinander, so zeigt sich ein bemerkenswertes Bild: Hinsichtlich Liebe, sexuellem Verlangen, Aktivität und Zufriedenheit, Zärtlichkeitsaustausch, Wohlfühlen in der Partnerschaft und vielen anderen Parametern finden sich keine statistisch signifikanten Unterschiede. Die verschiedenen heutigen Partnerschaftsformen unterscheiden sich per se nicht nach ihrer emotionalen Qualität. Das ist bei beiden Geschlechtern und in allen Generationen so. Es kommt also nicht so sehr darauf an, welche Lebensform man wählt, sondern wie man sie lebt.

Obwohl der Anteil von Singles in unserer Gesellschaft zugenommen hat, gehören Partnersuche und Partnerfindung einschließlich der Ehe zum festen Bestandteil der individuellen Biographie und des gesellschaftlichen Lebens. Lebenszeit ist für die meisten Menschen Beziehungszeit, wobei auch ein Trend zu »partnerfreien Zeiten« inzwischen eingesetzt hat. Aber auch derzeit Partnerlose sehnen sich meist nach einer festen Beziehung.

Prof. Dr. Kurt Starke

weiterführende Links:

Einen lesenswerten Artikel über die Rolle der Sexualität in der Ehe von Prof. Kurt Starke finden Sie auf dieser Webseite:
https://www.familienhandbuch.de

In der Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von 2001 wurden Männer hinsichtlich Ihrer Wahrnehmungen und Eistellungen im Hinblick auf Ehe und Familienplanung befragt:
http://www.bzga.de/botmed_13300027.html  → „Männer leben”

Einen Abriss über die Geschichte der Ehe gibt es hier:
http://www.d-a-s-h.org/dossier/

Differenzierung in der Partnerschaft

Wenn Menschen eine Partnerschaft eingehen, sind sie meist sehr verliebt ineinander – eine wunderbare Beziehung beginnt, man/frau ist „verrückt” nacheinander, alle Sinne sind auf Gleichklang geschaltet. Die Partner sind sehr bemüht, Ähnlichkeiten zu entdecken oder sich ‚ähnlich’ zu machen. Erst allmählich erkennen sie ihre Verschiedenheit; es gibt Konflikte, Kränkungen und Enttäuschungen. Die Forschung geht davon aus, dass der Verliebtheitsprozess ca. 6 Monate dauert – je nachdem, wie häufig sich die Partner sehen können. Erst nach ca. 6 Monaten bis 1 Jahr entscheidet sich dann, ob aus den beiden ein Paar wird, nämlich dann, wenn die ersten Schwierigkeiten und Verschiedenheiten ausbalanciert werden müssen und beide in der Summe der Unterschiede weiterhin aneinander interessiert bleiben. Viele Paare sprechen im Nachhinein auch davon, dass es einen „toten Punkt” gab. Sich nach der Verliebtheitsphase aufeinander einzulassen – zu „entlieben” – ist der Beginn des Differenzierungsprozesses.

Differenzierung in der Partnerschaft heißt, den anderen zu lieben und dabei sich selbst treu zu bleiben und eigene Bedürfnisse zu benennen – auch dann, wenn der Partner es nicht akzeptiert oder bestätigt.

Das ist insgesamt ein sehr schwieriger Prozess, da die meisten Menschen durch ihre familiäre Sozialisation darauf konditioniert sind, sich nach den Bedürfnissen anderer zu richten. Männer wie Frauen versuchen die Bedürfnisse der Partnerin/des Partners zu „erspüren” und diese zu erfüllen, um selbst geliebt zu werden. Aber diese – eher unbewusste – Strategie ist nicht alltagstauglich, da sie zumeist darin endet, dass man/frau nicht genug Liebe und Zuwendung bekommt, einander Vorwürfe macht und aufrechnet, was man/frau alles für den anderen getan hätte usw.

Die meisten Menschen gehen mit einem emotionalen Defizit in die Partnerschaft und versprechen sich durch die Nähe zu einem Menschen Heilung von „alten Wunden”. Viele wollen es auch in ihrer eigenen Familie mal besser machen als in ihrer Herkunftsfamilie. Nur sind die frühen Prägungen sehr zäh und im wahrsten Sinne des Wortes „eingefleischt” – man spricht auch von einem verfestigten Charakter -, so dass alte Verhaltensweisen und Gewohnheiten auch in den selbstgewählten Beziehungskonstellationen praktiziert und wiederholt werden.

Ein Beispiel: ein Mann lernt eine Frau kennen, er wirbt um sie, sie gehen zusammen aus, lernen sich kennen und sind ineinander verliebt. Die Frau ist aufgrund ihrer Lebensgeschichte oft traurig, der Mann tröstet sie. Die Frau fühlt sich bei ihm sicher, und der Mann kann sich als Beschützer und sehr wichtig für die Frau fühlen. Dieses anfängliche Partnerschaftsmuster ist „gelernt”: Der Mann ist bei einer alleinerziehenden Mutter und mit jüngeren Geschwistern aufgewachsen und hatte sehr viel Verantwortung zu tragen. Dieses ihm vertraute Verhaltensmuster kann er bei seiner Partnerin wieder einnehmen. Irgendwann jedoch möchte er seine Ruhe haben. „Typisch Mann” an diesem Beispiel ist, dass er merkt, er will nicht mehr zuhören und lieber seine Ruhe haben. Aber er merkt nicht, was er will, wenn er seine Ruhe hat! Da beginnt der Differenzierungsprozess. „Ich will meine Ruhe haben” gilt sozusagen der eigenen Mutter und der früheren Konstellation, die ihm zuviel Verantwortung aufbürdete.

In der erwachsenen Partnerschaft sollte ein Mensch niemandem begegnen, wenn er seine Ruhe haben will. Wenn er sein Bedürfnis ernst nimmt, bleibt er dann allein. Wenn er mit jemandem zusammen sein will, dann deshalb, weil er mit ihm etwas erleben will, weil er ein eigenes Bedürfnis danach hat. Das muss dann noch nicht mit der Bedürfnislage des Partners zusammen passen. Ein Mensch mit einem hohen Differenzierungsgrad ist jedoch nicht darauf aus, um jeden Preis sein Bedürfnis durchzusetzen. Er kann es auch zugunsten seines Partners zurückstellen, aber es bleibt seine freie Entscheidung, ob er das tut. Mann/Frau wägt also nicht seine Wünsche mit den Wünschen des Partners ab, sondern er differenziert zwischen seinem Wunsch und dem Wunsch, auf die Wünsche des Partners einzugehen. Diese Freiheit ist an ein stabiles Selbst gebunden, an eine innere Identität, die sich nicht so leicht beirren lässt. Diese Identität kann sich nur in Beziehung zu anderen entwickeln. Man braucht den anderen, um seine Positionen und Überzeugungen zu entdecken und zu vertreten. Man muss jedoch aushalten können, damit alleine zu sein. Umso schöner ist es, Begegnung und Bestätigung zu erfahren, wenn man/frau sie nicht braucht.

Dr. Sabine Stiehler

Weiterführende Literatur:

Hans-Joachim Maaz: Der Lilith-Komplex. Die dunklen Seiten der Mütterlichkeit. DTV München 2005

Hans-Joachim Maaz: Die Liebesfalle. Beck Verlag München 2007

Michael-Lukas Möller: Die Wahrheit beginnt zu zweit. Das Paar im Gespräch. Rowohlt Taschenbuch-Verlag Reinbeck 1997

David Schnarch: Die Psychologie sexueller Leidenschaft. Klett-Cotta Stuttgart 2006, 3. Auflage

Weiterführende Links:

http://www.dieg.org/Wissenschaft/Partnerschaft.html

Partner suchen / Partner finden

Die Hoffnung stirbt zuletzt…

„Dieses Kribbeln im Bauch, das man nie mehr vergisst, als ob da im Magen der Teufel los ist, dieses Kribbeln im Bauch kennst du doch auch, wenn man glaubt fast überzuschäumen vor Glück dieses Kribbeln im Bauch, das man nie mehr vergisst, wie wenn man zuviel Brausestäbchen isst …”. (Pe Werner)

Herzklopfen, feuchte Hände, Schmetterlinge im Bauch – alle Gedanken konzentrieren sich nur noch auf einen einzigen Menschen. Dieses Hochgefühl des Glücks, das keine Steigerung mehr zulässt, war oft Anlass für große Poesien und Lieder.

Millionen von alleinstehenden Männern und Frauen sehnen sich nach diesem Gefühl der Zugehörigkeit, die eine innige Verbindung von Körper, Geist und Seele zweier Menschen bedeutet.

Gerade in der heutigen Zeit der überall zugänglichen Medien könnte man meinen, dass es besonders einfach sei, einen idealen Partner zu finden. Während die herkömmlichen Methoden der Partnersuche an Bedeutung verlieren, erleben andere geradezu einen Boom – allen voran das Internet. Dabei suchen viele Menschen keinen Partner zum Heiraten, sondern haben Lust auf einen Flirt oder auf ein nettes Abenteuer.

Partnersuche per …

Zeitungsannonce, Telefon-Flirtline, Partneragentur, Online-Singlebörse: Das Angebot an Möglichkeiten scheint grenzenlos zu sein.

Gibt man bei Google das Suchwort „Partnersuche” ein, erhält man mehr als 5 Millionen Treffer. Wie soll man da noch den Durchblick behalten und in dieser Menge an Angeboten DEN richtigen Partner herauspicken?

Online-Singlebörse

Einen guten Überblick über Online-Agenturen bietet die Webseite www.singleboersen-vergleich.de. Eine Bewertung der einzelnen Anbieter soll dem Nutzer die Auswahl der richtigen Singlebörse erleichtern. Kostenlose Singlebörsen eignen sich besonders für junge Menschen, die ein schnelles Abenteuer oder neue Freunde suchen. Daneben gibt es kostenpflichtige Vermittler, wie etwa Parship.de, b2.de, match.com oder Elitepartner.de. Dort sollen vor allem ältere Singles (ab Mitte 30) schnell und unkompliziert fündig werden.
Ein Teil der kostenpflichtigen Singlebörsen wendet ganz spezielle Auswahlverfahren an, um die passenden Partner zusammenzuführen. Beim Betreiber single-service.de werden beispielsweise die Paarungswilligen in vier Blutgruppen eingeteilt. Jeder Blutgruppe werden nach einer japanischen Theorie verschiedene Eigenschaften zugeordnet. Mittels dieser Eigenschaften lassen sich ideale Paare bestimmen. Bei Elitepartner.de und Parship.de sollen Menschen mit gleichen Interessen zueinander finden – diese werden in einem Persönlichkeitstest abgefragt. Dabei versprechen alle kostenpflichtigen Anbieter eine hohe Anzahl an potenziellen Partnern, jedoch können auch diese keinen Erfolg garantieren.

Die Anmeldung bei einer Singlebörse im Internet ist ganz einfach. Wenn man einen flotten Spruch und ein nettes Foto parat hat und in seinem Profil veröffentlicht, flattern mit Sicherheit bald die ersten „Anfragen” per E-Mail herein. Jetzt bleibt das weitere Vorgehen jedem selbst überlassen

Für die aktive Suche steht auch immer eine Suchmaske zur Verfügung, bei der verschiedene Auswahlkriterien eingestellt werden können: Haar- und Augenfarbe, Größe und Kleidungsstil, Interessen, Schulbildung und Hobbies. Dabei geschieht vorerst alles per Mausklick bzw. über E-Mail-Kontakt.

Wenn man sich näher kennen gelernt hat, steht einem persönlichem Treffen und damit dem Weg ins große Glück natürlich nichts mehr im Wege.

Für eine Partnersuche im Internet sprechen vor allem die Anonymität und der Komfort: Frau oder Mann können bequem von zu Hause aus auf die Suche gehen.

Speed Dating

Für diejenigen, die ihren zukünftigen Partner im realen Leben finden wollen, bieten Vermittlungsagenturen ein „ 7-Minuten-Date”, auch Speed Dating genannt (Kosten ca. 30 €).

Hierbei treffen 7 Frauen auf 7 Männer, denen gerade einmal 7 Minuten Zeit bleiben, sich gegenseitig mit Fragen zu löchern. Nach 7 Minuten wird zu einem neuen Partner gewechselt. In weniger als einer Stunde kann man also 7 verschiedene Menschen kennen lernen, die ebenfalls auf Partnersuche sind. Nur bei gemeinsamer Sympathie werden persönliche Daten ausgetauscht.

Das „7-Minuten Date” nutzt die Erkenntnis, dass der Mensch in der Regel innerhalb weniger Sekunden einzuschätzen vermag, ob der Gegenüber einem sympathisch ist oder nicht.

Silent Dating

Der neueste Hit, natürlich aus Amerika, heißt Silent Dating. Dabei darf nicht gesprochen werden, sondern es soll nur durch Mimik und Gestik tatkräftig geflirtet werden. Sechs Minuten bleiben pro Flirtpartner Zeit, sich in aller Ruhe wortlos kennen zu lernen. Außer dem Grimassenziehen ist Lachen natürlich erlaubt. Hat man sich genug angeschwiegen und versucht sich mit Händen und Füssen verständlich zu machen, besteht natürlich im Anschluss daran auch die Möglichkeit, ein echtes Gespräch anzuzetteln.

Die Varianten, einen passenden Partner zu finden, waren nie zahlreicher und abwechslungsreicher. Ob es aber wirklich klappt, hängt wie immer in erster Linie auch von einem selbst ab. Aber eine Beruhigung gibt es ja dann doch: Scheitert eine Methode, gibt es noch hundert andere, die mindestens genauso viel Erfolg versprechen.

Marie Müller

weiterführende Links:

Einen guten Überblick über Online-Agenturen bietet die Webseite:
http://www.singleboersen-vergleich.de

Weitere Informationen rund um das Thema Partnervermittlung finden Sie unter:
http://www.partnervermittlungsvergleich.co.uk/

Depressionen

Unter Depressionen versteht man eine Gemütslage, die mit Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Interessenverlust sowie Energie- und Antriebslosigkeit einhergeht. Der Unterschied zwischen einer depressiven Erkrankung und einer kurzzeitigen Verstimmung, die vermutlich fast jeder kennt, liegt in Dauer, Art und Intensität der Beschwerden. Von einer behandlungsbedürftigen Erkrankung wird ausgegangen, wenn die Symptome mindestens zwei Wochen andauern.

Die Ursachen umfassen biologische, psychische und soziale Faktoren. Die Erkrankungswahrscheinlichkeit beeinflussen:

  • neurobiologische Grundausstattung eines Menschen
  • frühe Kindheitsentwicklung
  • aktuelle seelische Belastungen

Wie der 2006 erschienene Bericht „Gesundheit in Deutschland” (www.rki.de) aufzeigt, sind laut Krankenstatistiken etwa doppelt so viele Frauen wie Männer von einer depressiven Erkrankung betroffen. „Betrachtet man einen Zeitraum von zwölf Monaten, durchleben 15 Prozent der Frauen und 8,1 Prozent der Männer irgendwann innerhalb eines Jahres eine depressive Phase.” (S. 29)

Ein solcher Geschlechtsunterschied ist jedoch auf Grund weiterer Erkenntnisse der letzten Jahre zu hinterfragen:

  • Bei den Männern fällt ein Widerspruch in den Statistiken auf: Depressionen werden zweimal häufiger bei Frauen diagnostiziert.
    Dreimal mehr Männer als Frauen begehen Selbstmord. Hinzu kommt, dass auch andere Todesursachen suizidverdächtig sind. Hier spielen vor allem Unfälle eine wichtige Rolle, von denen wiederum auch die Männer deutlich häufiger betroffen sind. Wenn wir uns dann vor Augen führen, dass bis zu 75% aller Selbstmorde einen depressiven Hintergrund besitzen, scheinen Depressionen bei Männern deutlich unterdiagnostiziert zu sein.
  • Für diese These spricht weiterhin, dass Depressionen insgesamt zu wenig festgestellt werden. Studien zeigen, dass nur etwa 50 % der Männer, die mit Depressionen zum Hausarzt gehen, auch entsprechend diagnostiziert werden. Bei Frauen sind es mit 60 % ebenfalls wenig.
  • Der geschlechtsspezifische Unterschied wird noch größer, wenn wir folgendes betrachten: Männer nehmen bei sich sehr viel seltener psychische Erkrankungen wahr und akzeptieren sich dann oft auch nicht als „psychisch krank”. Befragt man bereits als depressiv diagnostizierte Frauen und Männer, so zeigen sich deutliche Geschlechtsunterschiede: Frauen akzeptieren ihre Erkrankung und bezeichnen sich selbst als depressiv. Männer tun dies signifikant seltener. Aber sie sind in ihrer depressiven Erkrankung deutlich hoffnungsloser (!) als Frauen.
  • Männer leiden im Allgemeinen stärker unter Trennungen als Frauen. Trennungen gelten jedoch als wichtiger Auslöser für Depressionen, so dass offensichtlich mehr Männer an Depressionen erkranken, als uns Statistiken vermitteln. Dies deutet auf eine Unterdiagnostik von Depressionen bei Männern hin.
  • Männer sind häufiger von Suchterkrankungen betroffen, deren Auslöser wiederum oft Depressionen sind.

Diese Befunde lassen erkennen, dass die häufigste psychische Erkrankung, die Depression, bei Männern stark unterschätzt wird. Man muss davon ausgehen, dass sie mindestens genauso häufig betroffen sind wie Frauen – auch wenn die Statistiken dies derzeit nicht bestätigen können. Hier zeigt sich etwas typisch Männliches: Ärzte – aber auch die Männer selbst – nehmen psychische Probleme erst dann wahr, wenn sie etwas „Handfestes” vorzuweisen haben. Wenn ihre Symptome also entweder so massiv auftreten, dass sie sie nicht mehr leugnen können, oder sie in körperliche Krankheiten übergehen.

Auf sexuellem Gebiet können Depressionen die Ursache – aber auch die Folge – von Impotenz sein. Depressive Verstimmung kann zu mangelndem sexuellem Interesse und zum geringeren Steifwerden des Schwanzes führen. Die Erfahrung mangelnder Erektion löst bei Männern wiederum oftmals Rückzug und Depressionen aus, was in der Folge zu dauerhafter Impotenz führen kann.

Dr. Matthias Stiehler

weiterführende Links:

Gesundheitsbericht 2006 „Gesundheit in Deutschland” (pdf)
www.rki.de

BLICKPUNKT DER MANN – Wissenschaftliches Journal für Männergesundheit 2/2006
Themenheft „Depression und Suizidalität des Mannes”
www.kup.at

weiterführende Literatur:

Manfred Wolfersdorf: Psychische Erkrankung und männliches Geschlecht
In: Matthias Stiehler, Theodor Klotz (Hg.): Männerleben und Gesundheit. Eine interdisziplinäre, multiprofessionelle Einführung. Juventa Verlag 2007

Darüber sprechen

Männer sprechen nicht über ihre Gefühle. Dass diese Meinung oftmals der Realität entspricht, ist unter anderem in Paartherapie und Paarberatung zu sehen. Frauen scheint es leichter zu fallen, über ihre Empfindungen zu sprechen. Sie sagen entschiedener, was sie wollen. Und sie spüren ihre Probleme schneller und teilen sie mit. Männern hingegen fällt all das schwerer.

Natürlich zeigen sich im Verhalten von Frauen andere Schwierigkeiten, doch die Männerprobleme sind nicht wegzudiskutieren. Sie bestehen zuallererst darin, dass Männer nicht über sich und über ihre eigenen Probleme sprechen – weder mit dem Partner/der Partnerin noch mit Freunden. Dies hat nichts mit der viel zitierten Biologie des Mannes zu tun. Die Sprachlosigkeit vieler Männer ist eher ein Produkt ihrer Sozialisation, also der Erziehung und Erfahrungen im Kindesalter.

Jungen fehlt zumeist ein Mensch, dem sie ihr Innerstes zeigen können, der sie sowohl in ihren Schwächen und Ängsten als auch in ihrer Lebendigkeit wahrnehmen möchte, dem sie sich mitteilen und bei dem sie Halt finden können. Ganz kurz gesagt: Jungen fehlt der Vater als Identifikationsfigur mit realistischen Stärken und Schwächen.

Auf der anderen Seite erleben sie sich als abhängig von der Mutter, was ihre Entwicklung nicht nur wegen der fehlenden gleichgeschlechtlichen Identifikationsfigur erschwert. Sie erleben sich als Gegenüber zur Mutter, auf deren Bedürfnisse und Wünsche fixiert (im Gegensatz zu Mädchen, die eher mit zu großer mütterlicher Identifikation und Verschmolzenheit zu kämpfen haben) und können sich zugleich aus ihrem Bannkreis nicht lösen.

Auch hier fehlt der Vater, der sie aus dem emotionalen Bannkreis der Mutter herausholt. Die Tiefenpsychologie spricht in diesem Zusammenhang von Triadifizierung, die notwendig ist, um den Jungen aus der mütterlichen Abhängigkeit heraus zu führen. Fehlt eine ausreichende Triadifizierung – und das scheint bei den meisten Jungen der Fall zu sein – hat das Auswirkungen auf das erwachsene Leben und damit auch auf Beziehungen und Sexualität. Beides geschieht dann immer noch untergründig im Bannkreis der Mutter. Und das heißt, dass die Haltung gegenüber der Partnerin oder dem Partner die eines Kindes und nicht die eines erwachsenen Mannes ist.

Das kann beispielsweise dazu führen, Entscheidungen der Frau zu überlassen, was bei innerfamiliären Entscheidungen sehr häufig der Fall ist. Die eigenen Empfindungen und Bedürfnisse werden verdrängt; der Mann sieht seinen Hauptauftrag darin, die Entscheidungen der Frau umzusetzen. Es wird ein besonderer Leistungsanspruch entwickelt, es der Partnerin recht zu machen. Das Ziel vieler heterosexueller Männer in der Sexualität ist es, die Frau zu befriedigen. Ein richtiger Mann ist Mann, wenn Mann die Frau zum Orgasmus bringt. Ein fataler Leistungsstress.

Erklärbar ist er in seiner Entstehung nur durch die kindliche Vorstellung: „Ich beweise mein Gutsein, indem ich darauf achte, was Mutti möchte”. Aber auch das Gegenteil, nämlich durch die Sexualität Frauenverachtung zu leben, zeugt von mütterlicher Abhängigkeit, aus der sich der frühere Junge und jetzige Mann nicht zu befreien vermochte.

In dieser Grundkonstellation ist die Ursache für die Sprachlosigkeit vieler Männer zu finden:

  • sich niemandem mitteilen zu können („Der fehlende Vater”)
  • durch andere Bedürfnisse bedrängt zu werden („Die missbrauchende Mutter”).

So individuell dieses Erleben auch sein mag, so hat es sich doch als ein gesellschaftlicher „Charakterzug” entwickelt. Männer sollen stark, unbesiegbar, kontrolliert und beharrlich sein. Diese Haltung findet sich selbst in den feministischen Diskussionen. Auch dort werden Männer immer als Macher angesehen, wird partielle männliche Hilflosigkeit nicht anerkannt und sollen sich Männer an Bedürfnissen der Frauen orientieren.

Es ist daher eine neue Männlichkeit zu entwickeln, bei der es um die Bedürfnisse der Männer geht, Stärken und Schwächen des jeweiligen Mannes gleichermaßen zählen und sich endlich auch mitgeteilt werden kann. Erfahrungsgemäß lernen das Männer zunächst leichter unter und mit Männern. Männerworkshops und Männerselbsthilfegruppen vermitteln genau das – wenn sie gut laufen und Esoterik oder Wehleidigkeit verlieren. Was also not tut, ist eine Männer-Emanzipationsbewegung!

Dr. Matthias Stiehler

weiterführende Links:

Erläuterungen zum Begriff „Sozialisation”:
de.wikipedia.org

Erläuterungen zum Begriff „Triangulierung”:
de.wikipedia.org

Ein Aufsatz zur Rolle der Mutter für die Entwicklung des Kindes:
www.kup.at

Ein Aufsatz zur Rolle des Vaters für die Entwicklung des Kindes:
www.kup.at

Angebote für Männer

Männer- und Paarberatung im DIEG e.V. (Dresden)
www.dieg.org

Männerworkshops (überregional)
www.choriner-institut.de/maenner

Weitere unterschiedliche Angebote für Männer
in Dresden:

www.maennernetzwerk-dresden.de

in Leipzig:

www.lemann-netzwerk.de

Stress

Wer kennt das nicht: Alltägliche Situationen setzen uns unter Druck. Wichtige Termine, Konflikte mit dem Partner oder die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes beschäftigen uns intensiv. In unserer leistungsorientierten Gesellschaft fühlen wir uns zudem gestresst, weil wir unseren eigenen Erwartungen und denen anderer gerecht werden wollen, weil wir als leistungsfähig oder liebenswert gelten wollen.

Was ist Stress?

Zunächst muss man zwischen dem Stress auslösenden Ereignis und der Reaktion darauf unterscheiden. Das Ereignis wird als Stressor bezeichnet. Neben den oben erwähnten Beispielen können auch Lärm, Schlafentzug, Schmerz, Zigarettenrauch u.v.m. als Stressoren wirken. Die Reaktion des Körpers auf Stressoren nehmen wir als Stress wahr.
Jede stärkere Beanspruchung, sei es körperlicher oder geistiger Art, ist somit erst einmal Stress für den Organismus. Da dieser Stress an sich nicht nur negativ ist, unterscheidet man zwischen positivem und negativem Stress. Herausforderungen anzunehmen, sich körperlich und geistig auszulasten, sich kompetent und leistungsfähig in einer Belastungssituation zu fühlen, sind wichtige Bestandteile der persönlichen Identität. Positiver Stress ist somit ein zentraler Aspekt menschlichen Lebens. Stress wird erst dann zum Gesundheitsrisiko, wenn er nicht mehr zu bewältigen ist und den Organismus auf Dauer belastet.

Wie schädigt Stress die Gesundheit?

Die Basis der Stressreaktion bildet ein evolutionär alter Anpassungsmechanismus, das sogenannte Flucht-Kampf-System. Dieses System hat die Aufgabe, bei einer Bedrohung für Leib und Leben den Körper sehr schnell mit Energie zu versorgen, um der bedrohlichen Situation zu entfliehen oder einen Angriff abzuwehren.

Der bekannteste Vertreter von Stoffen, die eine solche Reaktion möglich machen, ist das Adrenalin. Wenn Adrenalin ausgeschüttet wird, erhöht es die Aktivität vieler innerer Organe, so steigen z.B. Blutdruck, Puls und Atemfrequenz. Zudem greift Adrenalin auch in den Stoffwechsel ein und erhöht den Umsatz von Energie liefernder Glucose (Zucker).
Weitaus weniger bekannt ist wahrscheinlich, dass auch das Hormon Kortisol an der Stressreaktion beteiligt ist. Kortisol ist ebenfalls für die Energiebereitstellung notwendig, beeinflusst aber auch die Funktion von Immunsystem und Gehirn.

Bei Langzeitstress kann der Körper nun nicht in sein normales Gleichgewicht zurückkehren, so dass der Kortisolspiegel dauerhaft erhöht bleibt. Als Folge können Angst, depressive Verstimmungen, Unruhe, Schlaflosigkeit oder Potenzstörungen eintreten – im schlimmsten Fall sogar ernsthafte Erkrankungen wie Magengeschwüre, Bluthochdruck oder Burnout.

Welche Situationen zur Belastung werden und wie sie bewältigt werden können, ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Dies hängt nicht zuletzt von der Lebensgeschichte und dem persönlichen Umfeld der betroffenen Person ab. Bleiben die Bewältigungsversuche jedoch dauerhaft erfolglos, wird Stress zu einer ernsten Bedrohung für die physische und psychische Gesundheit. Dem zu begegnen, stehen mittlerweile eine Vielzahl von Hilfsangeboten zur Verfügung. Dazu zählen in erster Linie die psychologische Beratung, individuelle Stresstrainings und spezielle Entspannungstechniken.

Thomas John

weiterführende Literatur:

Renneberg, B. & Hammelstein, P. (2006). Gesundheitspsychologie. Heidelberg: Springer
Schandry, R. (2006). Biologische Psychologie. Weinheim: Beltz

weiterführende Links:

http://www.medizinfo.de/kopfundseele/stress/stress.htm

http://www.palverlag.de/stress-test.php

http://www.stress-kurs.de/

Leidenschaft

„Die Selbstliebe ist die Quelle, der Ursprung und das Prinzip aller unserer Leidenschaften” (J.J. Rousseau)

Früher war Leidenschaft im Sprachgebrauch eher das, was „Leiden schafft”. Heute sieht man sie wesentlich positiver: Leidenschaft gilt als allumfassende Emotion in der intensiven und enthusiastischen Verfolgung von Zielen; sei es politisch, religiös, künstlerisch, im Hobby oder sexuell.

Was ist sexuelle Leidenschaft und wie ist sie möglich?

Die wichtigste Voraussetzung für Leidenschaft ist Selbstliebe. Auch wenn wir für die Entfesselung sexueller Leidenschaft den anderen brauchen, müssen wir uns zunächst selbst ‚gut leiden’ können. Menschen, die sich selbst mögen, sich schön und begehrenswert finden, haben eine Ausstrahlung, die auf andere anziehend wirkt. Man spürt, dass sie ‚bei sich’ sind und dass sie sich mit Hingabe auf ihre Lebensbereiche einlassen. Sie erwarten nicht vom anderen, dass er bei ihnen die Leidenschaft erweckt. Im Gegenteil: sie erwecken sich immer wieder selbst und gehen lustvoll in Kontakt – zu anderen Menschen genauso wie in Arbeitsprozesse oder zur Natur. Leidenschaft ist somit ein allumfassendes Prinzip und kann nicht „isoliert sexuell” betrachtet werden. Eine vom Alltag isolierte sexuelle Leidenschaft dient wohl eher einer Funktion: dem Abspritzen des Überdrucks. Der Alltag soll dann ‚vergessen’ und nicht integriert werden.

Leidenschaft in der Partnerschaft

Wenn sich zwei Menschen auf eine Partnerschaft einlassen, ist zunächst ihr sexuelles Begehren zentral. Im Laufe der Zeit klagt dann so manches Paar über Langeweile oder „tote Hose im Bett”. Manche haben dann bereits eine „Außenbeziehung”, um sich lustvolle Momente zu verschaffen und ihre Beziehung oder Familie nicht zu gefährden. Die Leidenschaft im Alltag zu entwickeln, scheint für viele Paare unmöglich, da die Sexualität mit zunehmender Vertrautheit vorhersagbar ist. Es wird in diesem Zusammenhang auch von einer „Tyrannei der Harmonie” gesprochen (Schnarch). Die eingefahrenen Verhaltensweisen können keine sexuelle Leidenschaft erwecken.

Dafür braucht es Überraschungen und ungewohnte neue Reize. Ein bewährtes Liebesmittel besteht für Paare darin, sich immer wieder neu zu entdecken. Dazu können beide Partner ihren Beitrag leisten, in dem sie immer mehr von sich zeigen und ihre Wünsche an die gemeinsame Sexualität offen äußern. Auch wenn es sich anfangs unsicher anfühlt: Probieren Sie sich gemeinsam aus! Erleben Sie neue Möglichkeiten!

Sexualität mit offenen Augen

Schauen Sie sich bereits beim Vorspiel offen in die Augen und öffnen Sie so Ihre Seele! So können Sie besser die sexuelle Wünsche des Partners wahrnehmen und stärker Anteil am Erregungsprozess des anderen teilhaben. Genuss am Sex mit dem Partner steigert sich auch, wenn man über ihn redet! Das kann vorher (Wünsche), währenddessen (Erleben, Orgastisches in Worte fassen) und nachher (wie war’s) passieren. Vielleicht entdecken Sie auch hier wieder Verschiedenheiten. Interessanterweise macht das gerade die Verbundenheit zwischen zwei Menschen wärmer und herzlicher.

Dr. Sabine Stiehler

weiterführende Literatur:
David Schnarch: Die Psychologie sexueller Leidenschaft. Klett-Cotta Stuttgart 2006, 3. Auflage

Hans-Joachim Maaz: Die Liebesfalle. Beck Verlag München 2007

weiterführende Links:

Paarberatung in Dresden:
http://www.dieg.org/Beratung

 

Romantik

Romantik bezeichnet zunächst eine kulturgeschichtliche Epoche, die sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf den Gebieten der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik entwickelte. Sie entstand, um der vernunftgerichteten Philosophie der Aufklärung und der Strenge des Klassizismus entgegenzuwirken und stellte Gefühle, Sehnsucht, Mysterium und Geheimnis in den Vordergrund. Der Wunsch nach Verbundenheit ist Romantikern ein Herzenswunsch, und so bezeichnet der Begriff “Romantik” im heutigen Sprachgebrauch eine Sache, die das Herz mit Liebe und Sehnsucht erfüllt. Das können eine romantische Musik, ein romantischer Ort, ein romantischer Brief, eine romantische Liebe oder einfach ein romantischer Abend sein – wichtig ist eine von Verbundenheit geprägte Atmosphäre.

Romantische Liebe

Eine romantische Liebe hat etwas Zauberhaftes an sich. Die Welt ist schöner, beschwingter und rosarot. Romantik wird häufig in der Phase des Verliebtseins empfunden. In dieser Zeit reagiert der Körper mit der Ausschüttung von chemischen Botenstoffen. Nach Angaben der Neurobiologie sorgen Neurotrophine für Euphorie am Beginn einer Liebesbeziehung. Die Neurotrophin-Werte von Frischverliebten sind signifikant höher als von Paaren, die schon länger Zweisamkeit leben. Diese veränderten Hirnprozesse sorgen dafür, dass der Verstand regelrecht benebelt ist und sich Menschen in einem Rausch von Glückszuständen befinden. Alles dient von Seiten der Natur zur Erhaltung der Art. Etwa nach einem Jahr pegeln sich die Werte auf Normalniveau ein. Die Botenstoffe haben ihre Wirkung erzielt: zwei Menschen sind vereint, die Voraussetzungen für die Fortpflanzung ist geschaffen. Es sind dann in der Regel nicht mehr zwei durch den Rausch der Liebe benebelte Menschen, sondern zwei nüchtern denkende Partner, die sich mit kühlem und klaren Kopf der Betreuung des Nachwuchses widmen könnten.

Diese “natürliche” Reihenfolge setzt in unserem Kulturkreis eher selten ein. Die große Nähe des ersten Beziehungsjahres wird häufig zum Maßstab für die weitere Partnerschaft genommen. Eifersucht, Enttäuschung und Trennung sind mit dieser “Messlatte” vorprogrammiert.

Ängstliche Menschen neigen zur Romantik

Sozialpsychologen unterscheiden verschiedene Liebesstile: romantisch (!), besitzergreifend, freundschaftlich, spielerisch, pragmatisch, altruistisch. Diese Liebesstile sind auch in Abhängigkeit von der frühkindlichen Bindung untersucht worden. Deutlich wird, dass besonders ängstliche Menschen zur romantischen Liebe neigen. Gegenüber sicheren, ablehnenden oder besitzergreifenden Typen sind sie immer stark mit ihrer Partnerschaft beschäftigt, idealisieren ihren Partner und zeigen ein hohes Maß an Eifersucht.

Ängstlichkeit korreliert auch besonders mit dem “Hang zur romantischen Liebe” und der Sehnsucht nach der Idealbeziehung, die sich jedoch zumeist nicht erfüllt. Die frühen Beziehungserfahrungen sind bei ängstlichen Menschen von Vernachlässigung, Misstrauen, Störungen, traumatischen oder fortwährenden Trennungen genauso wie möglicherweise von Verwöhnung, Überbehütung, Manipulation usw. gekennzeichnet. Die Eltern waren dabei nicht ausreichend in der Lage, das Kind um ihrer selbst willen zu lieben, anzunehmen und empathisch auf seine Gefühle einzugehen. Solche frühen Bindungserfahrungen (man spricht auch von “inneren Arbeitsmodellen”) hinterlassen ein lebenslanges Defizit, das nicht auszugleichen, jedoch zu identifizieren und zu differenzieren ist.

Mit dieser lebensgeschichtlichen Einordnung kommt die romantische Liebe nicht gut weg. Genau deswegen wäre es sinnvoll, einige Schleier zu lüften und zu definieren, was die Liebe zwischen Partnern ausmacht, welche Erwartungen an Beziehung sich erfüllen können und welche nicht. Wenn das klar ist, kann auch den romantischen Momenten der Platz eingeräumt werden.

Dr. Sabine Stiehler

weiterführende Literatur:

Hans-Joachim Maaz: Die Liebesfalle. Beck Verlag München 2007

Astrid Riehl-Emde: Kann denn Liebe Sünde sein? Paarforschung und Paartherapie entdecken ein neues Gebiet. In: PiD Psychotherapie im Dialog, Heft 2/2000, 76 – 80

Jürg Willi: Was hält Paare zusammen? Rowohlt Taschenbuch-Verlag Reinbeck 1993

Liebe

Was ist Liebe? Eine gültige, überzeugende Definition gibt es nicht. Den Milliarden und Abermilliarden Liebeserlebnissen und den Millionen und Abermillionen literarischen Reflexionen stehen erschütternd wenige wissenschaftliche Betrachtungen gegenüber. Es scheint, als sei die Liebe rational nicht fassbar. Nur eins ist unbestritten: Es gibt das Wort „Liebe”, und es gibt sie, die Liebe. Sie existiert, und sie ist für die Menschen existentiell.

Liebe ist einmalig

Liebe wird als einmalig empfunden. Liebende lieben nicht auf Zeit, nicht vorläufig oder probehalber, sondern sie suchen die feste, vertrauensvolle, dauerhafte Liebesbeziehung und wenden sich voll und uneingeschränkt der geliebten Person zu. Sie fühlen, dass eine Gefühlsreserve, eine vorsorgliche Vorsicht, das Mitdenken eines Endes die Liebe schon am Anfang verloren macht.

Liebe ändert alles

Die Liebe wird als unausweichliches, totales Gefühl, als Schicksal erlebt. Sie wird als ein überragendes, teils überschäumendes, teils tief-stilles Gefühl empfunden, das das ganze Selbst erfasst und das gesamte Leben beeinflusst. Daraus ergeben sich eine einzigartige Toleranz gegenüber dem anderen und zugleich die Bereitschaft, sich dem Partner zuliebe zu ändern. Nichts wird ohne die geliebte Person gedacht, die Lebensperspektive und die Lebensplanung ändern sich durch diese Person, sie ist der wichtigste Kommunikationspartner und Sanktionsgeber und wird Teil des eigenen Lebens.

Liebe macht blind

Insbesondere anfangs wird die geliebte Person überhöht betrachtet und idealisiert. Dabei ist die auserwählte Person oftmals nicht sie selbst, sondern ein Wunschbild, in das der Verliebte seine eigenen Vorstellungen und Werte projiziert. Die Nähe zu ihr wird gesucht und als Glück empfunden. Enttäuschungen bleiben nicht aus, wenn sich beide wirklich kennen lernen, wenn die erste Verliebtheit schwindet und ein Zusammenleben versucht wird.

Dennoch ist die Idealisierung die lebendigste Art von Hoffnung. Sie orientiert auf Stärken, sie sucht die Schönheit, sie drängt liebevoll Schwächen zurück, sie schafft unendlichen Platz für Entwicklung. Liebe freut sich an der Lebendigkeit des anderen und seiner Entfaltung und fördert sie. Liebe gedeiht durch die gemeinsame Lebensbewältigung und die kollektive Lebenslust. Ohne diesen Entwurf wäre Liebe schon am Anfang ein totes Projekt.

Liebe ist wechselseitig

Die individuelle Geschlechtsliebe ist zunächst eine Einstellung besonderer Qualität zu einer anderen Person. Als umfassendes Gefühl ist sie auf die Gesamtpersönlichkeit des anderen gerichtet und bedeutet eine emotional starke, zur Ausschließlichkeit neigende Bindung.

Der Liebende fühlt sich zu dem geliebten Menschen hingezogen und möchte mit ihm vereint sein. Er hofft auf Erwiderung und ist überglücklich, wenn er fühlt: Wir sind ineinander verliebt.

Die Gegenseitigkeit allein macht das Wesen der Paarliebe nicht aus, sondern die Wechselseitigkeit. Nicht allein Ich liebe Dich und Du liebst mich, sondern Wir lieben uns.
Die Wechselseitigkeit begründet die Liebe als partnerschaftliches Verhältnis – in einer Zweierbeziehung. Diese Einheit bildet gegenüber dem bloßen Zueinanderfügen zweier Menschen eine neue Qualität, symbolisch ausgedrückt in der Formel 1+1=1.

Wirklich Liebende haben keinerlei Angst, ihre Individualität einzubüßen. Sie geben in der Liebesbeziehung furchtlos ein Stück ihres persönlichen Freiraums zugunsten des Gemeinsamen her.

Liebe und Sexualität

Für die meisten Menschen gehören Liebe und Sexualität eng zusammen. Der Partner wird als Sexualpartner geliebt und als Liebespartner sexuell begehrt.

In unserer Kultur werden Liebe und Sexualität höchst unterschiedlich bewertet: Die Liebe erfährt eine hohe oder die höchste Bewertung. Die Sexualität ist immer irgendwie verdächtig, man traut ihr nicht ganz oder traut ihr zu viel zu oder getraut sich nicht. Im massenmedialen Raum ist Sex ein höchst widersprüchliches, schillerndes Unternehmen. Dennoch haben die meisten Liebenden einen prinzipiell positiven Begriff von Sexualität. Das an sich ungleiche Begriffspaar Liebe und Sexualität ist für sie ein Liebespaar.

Ambivalenz und Dynamik in der Liebe

Die Liebe ist unglaublich dynamisch und löst die größten Gefühle aus, zu denen ein Mensch fähig ist.

Liebe ist das Besondere, muss aber dem Alltag standhalten. Hieran ist schon manche Liebesbeziehung zerbrochen. Doch gerade der Alltag stärkt auch immer wieder die Intimität, das Beieinander, das Miteinander.

Liebe braucht Nähe. Aber ohne Distanz kommt es zu Kurzschlüssen, deren Spannung sich zwangsläufig entlädt.

Nichts ist sicherer als Liebe, aber sie ist zugleich ein großes Risiko. Liebe kann nicht gekauft oder gemietet oder vertraglich gebunden oder sonst irgendwie garantiert werden; sie ist offen, unberechenbar, unbezahlbar. Sie entzieht sich jeder Bilanz, spekuliert nicht auf Gewinn, lässt nicht mit sich handeln, stellt keine Bedingungen und hat doch einen hohen Anspruch.

Sie ist etwas, was durch Geben reicher wird, weil sie kein Tausch-, Gebrauchs- oder Konsumgut, sondern ein Gefühl, eine Beziehung ist.

Liebe und Gesellschaft

In den modernen Gesellschaften scheint es, als sei es das Beste, wenn jeder für sich ist. Doch die meisten Menschen möchten mit einem geliebten Partner zusammenleben, denn Alleinsein ist tödlich. Die Zweisamkeit ist lebensnotwendig und schafft für die meisten Menschen die Grundlage für ihr persönliches Glück.

Ob das Leben glückt – das entscheidet sich für viele an der Liebe. Die großen Misserfolge von Liebesbeziehungen, die Niederlagen, die die Liebe erleidet, die Verkrüppelungen und Einengungen, denen sie unterworfen ist, all die Konflikte, Reibereien, Trennungen und Enttäuschungen ändern nichts daran, dass Liebe immer wieder versucht wird. Sie ist ein Ideal, das für menschliche Beziehungen steht. Eine Gesellschaft, in der die Liebe keine Chance hätte, würde zugrunde gehen.

Prof. Dr. Kurt Starke

weiterführende Literatur:

Hans-Joachim Maaz: Die Liebesfalle. Beck Verlag München 2007

weiterführende Links:

Ein Aufsatz zum Thema gegenseitiger Erwartungen in Paarbeziehungen:
www.dieg.org/Wissenschaft/

Durch folgenden Link gelangen Sie zu einem Artikel der veranschaulicht, dass Liebe und Beziehung häufig nichts miteinander zu tun haben:
www.autorenwerkstatt.org/

Wer sich zum Thema Liebe und Sexualität belesen möchte, den bietet diese Internetseite weiterführende Informationen:
www.familienhandbuch.de

Zu früh / zu spät / gar nicht

Probleme mit dem Orgasmus?

Zu früh

Viele Männer haben das Gefühl „zu früh” zu kommen. Bei heterosexuellem Sex bedeutet das, dass der Mann zum Orgasmus kommt, bevor die Partnerin ihren Höhepunkt hatte. Daher wünschen sich Männer oft beim penetrativen Sex „länger durchzuhalten” – bis die Partnerin kommt. Ansonsten muss der Sex gewöhnlich sehr bald abgebrochen werden, denn der nicht mehr erigierte Penis wird nach dem männlichen Orgasmus aus der Vagina rutschen.

Auch bei homosexuellen Männern kann das Gefühl, den Orgasmus zu früh zu erleben, zu psychischen Problemen führen: Kommt er beim Analsex vor seinem Partner, muss auch dieser Sex eventuell früher unterbrochen werden, als man möchte.

Nun könnte man sagen: Macht doch nichts, wenn einer vor dem anderen kommt. Schließlich gibt es noch andere Möglichkeiten, den Partner oder die Partnerin zu befriedigen, beispielsweise mit der Hand oder mit dem Mund. Das stimmt natürlich, und ist ein Paar vertraut miteinander, ist es oft möglich, dass sich mit der Zeit ein “Erst-du-dann-ich-oder-umgekehrt” einspielt.

Allerdings haben fast alle Männer nach ihrem Orgasmus Schwierigkeiten, weiterhin sexuell genügend erregt zu bleiben, um mit Lust und dem Herzen weitermachen zu können. Der Penis wird nicht nur schnell wieder weich, im Vergleich zu vorher ist er auch fühlloser, zuweilen auch überempfindlich. Sofort nach dem ersten Orgasmus einen zweiten zu haben, ist meist nicht möglich. Diese Zeit wird deshalb auch Refraktärzeit genannt. Das kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie halsstarrig. Da geht im Allgemeinen mindestens für einige Stunden nichts mehr…

Manche Männer berichten zudem von einer Art Widerwillen, wenn jemand sie weiter stimuliere oder wenn sie jemand anderen weiter erregen sollen. Das ist durchaus normal und kein Anzeichen von Egoismus.

Zu spät

Aus der erwartungsvollen Vorfreude, bald einen Orgasmus zu erleben, kann aber auch mühsame Arbeit werden. Dann nämlich, wenn ein Mann sich beispielsweise während des Sex zu lange zurückgehalten hat oder wenn er aufgeregt, angespannt oder nicht wirklich offen für eine sexuelle Begegnung ist.

Versucht der Mann dann trotzdem unbedingt einen Orgasmus zu haben, kann sich daraus ein seltsamer Wettlauf mit der Zeit ergeben: Während die Erregung mehr und mehr verschwindet, sollen beispielsweise hektische Bewegungen und Stimulationen das verhindern. Meist geht dabei der Kontakt zum Partner oder zur Partnerin verloren – auch wenn er oder sie sich alle erdenkliche Mühe gibt. Der Mann ist bloß noch mit seinem drohenden „Nichtfunktionieren“ befasst, und je mehr er dagegen ankämpft, umso aussichtsloser wird es oft.

Gelingt es trotzdem, irgendwie einen Orgasmus zu erzwingen, bringt er meist nur eine gewisse körperliche Entlastung, die jedoch nicht befriedigend ist.

Gar nicht

Gar nicht kommen passiert ebenfalls häufiger als man vielleicht denkt. Aber das muss nicht der schlechteste Ausgang einer sexuellen Begegnung sein – vorausgesetzt, man akzeptiert die Tatsache, nicht wirklich in Stimmung gewesen, gedanklich woanders, sehr aufgeregt zu sein oder sich mit der Erregungskontrolle verpeilt zu haben. Im guten Fall kann der Mann trotzdem die Nähe des oder der Anderen genießen und sich sagen: Vielleicht beim nächsten Mal…

Was tun?

Es muss kein unangemessenes Leistungsdenken sein, wenn Männer unter einem vorzeitigen Orgasmus leiden. Wer sehr schnell kommt, für den fällt der penetrative Sex wegen der rasch einsetzenden Unlust oft aus. Hinzu kann das Gefühl kommen, mit seinem Penis dem*der Partner*in nur wenig Lust beschert zu haben.

In einer solchen Situation kommt man schnell auf die Idee, dass alles besser würde, wenn man sich nur noch mehr anstrengt. Dann aber ergeht es einem womöglich wie in einem schlechten Traum: Man rennt dem unerreichbaren Zug hinterher, verzweifelt, weil man einfach nicht schneller laufen kann.

Erfahrene Sexualberater*innen empfehlen oft, einen Weg zu finden, die Grundspannung im Berufs- und Privatleben zu verringern. Eine zu hohe Grundspannung erzeugt Leistungsdruck und verhindert eine angemessene Wahrnehmung der Situation

Ist ein Mann zu fixiert darauf, ein erneutes „Versagen” zu vermeiden, dann geht es oft nur darum, wie und wann die Begegnung beendet sein wird. Richtige Lust, Entspannung und Befriedigung fehlen dadurch meist.

Das Problem besteht oft darin, dass Männer zu wenig von sich spüren. Aufatmen, zu sich selbst kommen, nicht mehr unentwegt an Anforderungen denken müssen, ruhig irgendwo an einem schönen Ort verweilen, den Moment genießen, sich treiben lassen, sich Zeit lassen: All das kommt im Alltag vieler Männer zu kurz. Es lohnt sich also, über den Zusammenhang von Sexualität, Lebenslust und Zeit nachzudenken.

Ansonsten tut es gut, mit einem*r vertrauten Freund*in oder einem*r Sexualberater*in zu reden. Das fällt zwar nicht gerade leicht, aber allein schon zu erfahren, wie gewöhnlich und weit verbreitet Probleme mit dem Orgasmus sind, kann bereits ungeheuer entlasten.

Rainer Neutzling

Aktualisiert durch Redaktion AHD

weiterführende Literatur:

Dieter Schnack, Rainer Neutzling: Die Prinzenrolle. Über die männliche Sexualität. Reinbek 2006

weiterführende Links:

Das Institut für Männergesundheit in Hamburg unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Sommer hat auf seiner Internetpräsenz vollständige medizinische Programme veröffentlicht, die dazu beitragen können, den sexuellen Akt hinauszuzögern:
http://maennergesundheit.info

Vorhautverengung

Die Vorhaut sollte im schlaffen und erigierten Zustand des Penis problemlos zurückzuschieben sein und nicht die Eichel einschnüren. Bei manchen Männern funktioniert diese Bewegung aber nicht widerstandslos und schmerzfrei. Dann liegt eine Vorhautverengung vor! Im Fachjargon heißt dieses Problem Phimose.

Ursachen

Meist ist sie angeboren, kann aber auch noch im späteren Alter durch nachlassende Hautelastizität oder durch Narben von Verletzungen oder Entzündungen auftreten. Letzteres ist besonders häufig bei Diabetikern der Fall, weil die Betroffenen zu Entzündungen der Vorhaut und anschließender Narbenbildung neigen.

Behandlung

Eine Vorhautverengung sollte auf jeden Fall vom Männerarzt behandelt werden, schon der Hygiene wegen.

Bedenken Sie: Nicht entfernte Urinreste und Ablagerungen (Smegma) erhöhen das Risiko für Penis- und Gebärmutterhalskrebs bei der Partnerin. Eine Vorhautverengung kann man operativ korrigieren oder alternativ mit kortisonhaltigen Salben behandeln.

Welche Möglichkeit in Frage kommt, hängt immer von der individuellen Art und Ausprägung der Phimose ab.

Operation

Fälle für eine operative Korrektur der Vorhaut sind zum Beispiel:

  • wenn die Vorhautöffnung so stark verengt ist, dass sie sich bereits im nicht erigierten Zustand des Penis nicht zurückschieben lässt
  • wenn durch die enge Vorhaut das Urinieren behindert ist und sich der Urin mangels Abflussmöglichkeit in der Vorhaut staut und dort einen Ballon bildet
  • wenn Erektionen mit Schmerzen verbunden sind und keinen Sex zulassen

Bei einer Operation wird nicht zwangsläufig die ganze Vorhaut entfernt (Beschneidung). Es gibt auch Methoden, die die Vorhaut vollständig erhalten oder auch nur den verengten Teil der Vorhaut entfernen. In der Regel ist der Eingriff mit keinem großen Risiko behaftet und wird unter lokaler Betäubung vorgenommen. Die Patienten können bereits kurz nach der Operation nach Hause gehen. Die Ausheilung kann allerdings bis zu drei Monate dauern.

Relative Vorhautverengung

Nicht selten leiden Männer auch unter einer so genannten relativen Vorhautverengung. Das heißt, wenn der Penis nicht versteift ist, kann man die Vorhaut zurückziehen. Vergrößert sich der Penis aber bei der Erektion, lässt sie sich nur mit Schwierigkeiten und Schmerzen bewegen.

Ein Mechanismus, der sich selbst verstärkt: Wird die Vorhaut gewaltsam zurückgezogen oder beim Sex überdehnt, bilden sich Risse auf der Innenseite, durch deren Vernarbung sich das Gewebe weiter zusammenzieht – die Vorhaut wird enger.

In einigen Fällen kann man versuchen, die Vorhaut mit kortisonhaltigen Salbenpräparaten zu behandeln und so dehnbarer zu machen. Diese Behandlung dauert natürlich länger, kann aber in einigen Fällen den Eingriff ersparen. Bleibt der Erfolg aus, kann noch eine operative Korrektur folgen.

Vorsicht!

Das oberste Gebot für Männer mit einer Vorhautverengung lautet: Niemals gewaltsam die Vorhaut zurückzuziehen! Das kann gefährlich werden. Etwa, wenn die Vorhaut bei einer Erektion in der Eichelfurche verklemmt, so dass der Blutabfluss abgeschnürt wird. Die Eichel schwillt dann schmerzhaft blau an. Dieser so genannte »Spanische Kragen« ist ein Notfall und muss umgehend medizinisch behandelt werden, um Folgeschäden zu vermeiden.

Prof. Dr. Frank Sommer

weiterführende Links:

www.beschneidungsforum.de

www.beschneidung-von-jungen.de

Leitlinie Phimose und Paraphimose der Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)(Langfassung als pdf)

Beschneidung

Vor- und Nachteile

Sie ist weltweit die häufigste Operation: die Entfernung der Vorhaut, medizinisch Zirkumzision genannt.

Gründe für eine Beschneidung gibt’s einige. Meistens sind es religiöse. Dann, man lese und staune, gibt es auch modische. Etwa, wenn Eltern glauben, dass ein beschnittener Penis besser aussieht, oder wenn sie wollen, dass der Sohn dem Vater ähnlich sieht.
Interessant ist auch das: Ein uralter Beweggrund für die Vorhautentfernung war der, Jungen und Männer von der Masturbation abzuhalten. Männer, die unter vorzeitigem Samenerguss leiden, lassen sich nicht selten die Vorhaut entfernen, weil sie hoffen, dadurch länger Sex haben zu können. Kann auch helfen, denn eine frei liegende Eichel ist im Alltag verstärkter Reibung ausgesetzt. Dadurch kann sie im Laufe der Zeit weniger sensibel werden, was den Orgasmus hinauszögern kann. Es gibt aber auch beschnittene Männer aus der Türkei und Arabien, die trotz ihrer Beschneidung über einen vorzeitigen Samenerguss klagen. Bewiesen ist es also noch nicht, ob diese Operation den Samenerguss verzögert oder nicht.

Medizinische Gründe

Eine Vorhautverengung (Phimose) oder Schmerzen bei der Erektion können eine Beschneidung notwendig machen. Auch die bessere Hygiene ist ein Argument: Denn diese kann vor allem die Entstehung eines Peniskarzinoms an der Eichel (Peniskrebs) verhindern, die auf mangelhafte Hygiene zurückzuführen ist.

Auch das Risiko für Harnwegsinfektionen scheint bei beschnittenen Männern geringer zu sein. Grund: Wenn Männer zum Beispiel eine zu enge Vorhaut haben, können sie der Hygiene schlecht nachkommen. Da bleiben oft Urinreste zurück – ein Paradies für Bakterien!

Außerdem hat man herausgefunden, dass die Partnerinnen von beschnittenen Männern ein geringeres Risiko haben, an einem Muttermund-Tumor zu erkranken, als Frauen, die mit Männern mit Vorhaut verkehren.

Manche meinen ja auch, dass Männer mit einem beschnittenen Penis weniger Sexualkrankheiten und HIV übertragen. Das stimmt nicht. Allerdings stellen neueste Untersuchungen eine “gewagte” Hypothese auf: Demnach weise der innere Teil der Vorhaut bei manchen Männern Rezeptoren auf, die HI-Viren (Verursacher von Aids) besser aufnehmen können. Also könnte ein beschnittener Mann in einigen Fällen ein geringeres Risiko haben, sich mit HIV zu infizieren.

Erste Studien aus Afrika liefern Belege dafür, allerdings nur für den Vaginalverkehr. Eine Übertragung der Ergebnisse auf andere Sexualpraktiken ist nicht möglich, da andere Gewebearten beteiligt sind (z.B. findet beim Analverkehr ein Kontakt mit Darmschleimhaut statt). Eine flächendeckende Beschneidung der Männer in Europa macht keinen Sinn, da für die Verhinderung nur einer HIV-Übertragung unverhältnismäßig viele Männer beschnitten werden müssten (in Teilen Afrikas ist die HIV-Rate in der Bevölkerung hingegen sehr hoch). Im Einzelfall kann eine Beschneidung dennoch in Frage kommen, wenn ein Mann das Risiko beim Sex mit seiner HIV-positiven Partnerin senken möchte.

Fest steht aber auch: Das Sexualverhalten eines Mannes spielt hier eine weitaus entscheidendere Rolle als die An- oder Abwesenheit der Vorhaut. Sollte die Beschneidung zum Weglassen des Kondoms oder zu “härterem” Sex mit mehr Verletzungsgefahr führen, dann wird der geringe Vorteil sofort aufgehoben.

Vorhaut und Lust

Was die Lust angeht, stehen Männer mit Vorhaut sicher besser da als ihre beschnittenen Geschlechtsgenossen, denn die Vorhaut ist dicht mit lustvermittelnden Nervenenden gespickt. Und nicht zuletzt schützt und befeuchtet sie auch die empfindliche Haut der Eichel. Nicht nur deshalb sollten Männer sich den Schritt zur Beschneidung reiflich überlegen: Denn nach der Operation ist die Vorhaut für immer verloren. Sogenannte Penis-Rekonstruktionen sind meist langwierig, schmerzhaft und können den früheren Zustand nicht mehr herstellen. Folgende Möglichkeiten gibt es:

    • Operation durch Spezialisten (Männerarzt)
    • Die “Rest”-Vorhaut des Penis wird mit Gewichten in die Länge gezogen. Dauert natürlich länger.
    • Mit Klebestreifen und Ringen. Geht noch langsamer.

Eine zukünftige Möglichkeit der Penis-Rekonstruktion liegt vielleicht darin, eine neue Vorhaut zu züchten. Das geht, denn im Gewebe der Vorhaut befinden sich Fibroblasten, das sind Zellen, die im menschlichen Organismus nur sehr selten vorkommen. Diese sind in der Lage, neues Gewebe zu bilden. Stellen Sie sich vor: Aus den Zellen einer einzigen Vorhaut könnte so viel Haut gebildet werden, dass mehrere Fußballfelder damit bedeckt werden können. Helden vor, die mit diesem Wissen noch ihre Vorhaut hergeben möchten!

Prof. Dr. Frank Sommer

weiterführende Links:

Rechtliche Aspekte: www.beschneidung-von-jungen.de

Leitlinie Phimose und Paraphimose der Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)(Langfassung als pdf)

 

Sperma

Täglich produziert ein Mann bis zu 100 Millionen Spermien. Das sind mindestens 50.000 Spermien pro Minute. Bei einem einzigen Samenerguss bahnen sich mehrere Millionen Spermien über die Harnröhre ihren Weg ins Freie. Begleitet werden sie von einer großen Menge Samenflüssigkeit, die den Weg der Samen zur Eizelle erleichtern soll. Was sonst noch alles dran ist am Sperma erfahren Sie im nachstehenden Überblick! (1, 2, 3)

Das Ejakulat (1, 2, 3)

Durchschnittsvolumen: 2 bis 6 Milliliter (ein halber bis ganzer Teelöffel)

  • Konsistenz: gelartig, nach 5 bis 25 Minuten flüssig
  • Farbe: weißlich-milchig-graue Färbung, gelegentlich gelblich
  • Hauptbestandteil: Fruchtzucker
  • Nährwert: 5 Kalorien pro Teelöffel (wie eine Olive mit Paprikafüllung)
  • pH-Wert: 7,2 (schwach alkalisch)
  • Spermienzahl im Ejakulat eines zeugungsfähigen Mannes: 100 bis 600 Millionen
  • Spermienanteil am Gesamtejakulat: 3 Prozent
  • weiteste medizinisch registrierte Ejakulation: 29,7 Zentimeter
  • Anzahl der Ejakulationsspritzer: 3 bis 10
  • Durchschnittliche Intervalle zwischen den Ejakulationsausstößen: 0,8 Sekunden

Die Spermien (1, 2, 3)

  • Länge: 0,06 mm
  • Aufbau: ovaler Kopf (mit Erbinfo), Halsstück, Mittelstück, Schwanzstück
  • Reifedauer: etwa 74 bis 84 Tage
  • Durchschnittliche Lebenserwartung nach der Reife: etwa einen Monat im Nebenhoden, einige Stunden in der Vagina, 7 Tage in der Gebärmutter, bis zu 24 Stunden an der Luft
  • Durchschnittliche Fortbewegungsgeschwindigkeit: 2 bis 6 Millimeter pro Minute
  • Schwanzschläge pro Zentimeter: etwa 800

Zeugungsfähigkeit (4, 5, 6, 8)

Die Qualität der Spermien und ihr zahlenmäßiger Anteil haben einen entscheidenden Einfluss auf die Zeugungsfähigkeit des Mannes. Es gibt verschiedene Ursachen, die die Spermienproduktion blockieren und eine Unfruchtbarkeit beim Mann bewirken können:

  • Störungen in der Hormonproduktion (z.B. durch zu wenig Testosteron)
  • Übergewicht (Fettgewebe produziert Östrogen, welches die Produktion von Sperma behindert)
  • Pestizide hemmen die männlichen Androgene oder wirken wie weibliches Östrogen
  • Bestrahlungen oder bestimmte Medikamente (z.B. im Rahmen einer Krebstherapie) können die Spermienproduktion temporär behindern
  • häufige Erwärmung der Hoden (z.B. durch Saunabesuche, heiße Bäder und Sitzheizungen) kann die Spermienzahl stark reduzieren
  • Stress senkt den Testosteronspiegel und somit auch die Spermienproduktion
  • zuviel Alkohol und Nikotin wirken sich schädlich auf die Spermienbildung aus
  • Krampfadern in den Hoden erzeugen zuviel Wärme für eine optimale Entwicklung von Spermien

Den entscheidenden Einfluss auf die Spermienqualität eines Mannes vermuten Wissenschaftler jedoch nicht beim Mann selbst, sondern bei seiner Mutter: Schon während der Schwangerschaft werden die genetischen Grundlagen für die spätere Spermienproduktion gelegt. Ist die Mutter während ihrer Schwangerschaft schädigenden Umwelteinflüssen, starkem Stress oder anderen Belastungen ausgesetzt, kann sich das negativ auf die Zeugungsfähigkeit ihres ungeborenen Sohnes auswirken. Auch gesundheitsschädigendes Verhalten, wie z.B. Rauchen während der Schwangerschaft kann die Spermienproduktion des Kindes um bis zu 40 Prozent verringern. Solch eine genetische Veranlagung befreit zeugungsunfähige Männer womöglich von ihrer Verantwortlichkeit, ist aber dafür auch nicht reparabel. (6) Es gibt jedoch einige Umstände, die Männer sehr wohl beeinflussen können, wenn sie ihre Spermienqualität verbessern wollen. Hier einige Beispiele:

Verzichten Sie auf Drogen! (4, 5, 6)

Drogen, Alkohol, Nikotin und bestimmte Medikamente belasten den gesamten Organismus und können sich auch auf die Produktion von Sperma negativ auswirken: Die Einnahme von solchen Substanzen schadet dem Testosteronspiegel, der für die Spermienproduktion ausschlaggebend ist. Allein der Verzicht auf Nikotin kann die Spermienzahl um 15 Prozent erhöhen. Ein durchaus lohnenswerter Vorsatz also – vor allem für Männer mit Kinderwunsch.

Treiben Sie Sport! Ernähren Sie sich gesund! (4, 6, 7, 9)

Durch gesunde Ernährung und Sport wirken Sie Übergewichtigkeit entgegen und unterstützen das natürliche Gleichgewicht Ihres Hormonhaushalts. Vorsicht jedoch bei zuviel sportlicher Betätigung: Überlastungen durch Leistungssport verursachen Stress – und der kann sich auch auf die Spermienqualität negativ auswirken!

Vermeiden Sie Stress! (4, 8, 9)

Denn zuviel Stress senkt den Testosteronspiegel und somit auch die Spermienzahl. Wenn Sie Ihre Fruchtbarkeit erhöhen wollen, sollten Sie sich regelmäßig Zeit nehmen, um zu entspannen. Ob durch Joggen, Wandern, Yoga oder andere Entspannungstechniken – jeder hat seinen eigenen Weg, um abzuschalten. Heiße Bäder oder häufige Saunagänge sind jedoch – trotz Entspannungseffekt – eher ungeeignet, da die Hoden hierbei schnell überhitzen und die Spermienqualität darunter leidet!

Halten Sie Ihre Hoden kühl! (3, 4, 8)

Qualitativ hochwertige Spermien entwickeln sich am ehesten bei Temperaturen, die ein paar Grad unter der Körpertemperatur liegen – der Grund dafür, weshalb die Hoden außerhalb des Körpers platziert sind. Eine Überhitzung der Hoden wirkt sich daher negativ auf die Fruchtbarkeit aus. Auf zu enge Hosen, Sitzheizungen, heiße Bäder und ähnliches sollte daher weitestgehend verzichtet werden, wenn Mann die Qualität seines Spermas verbessern möchte.

Tina Gabert

Quellen und weiterführende Links:

(1) www.jolie.de „15 Fakten über den Penis

(2) www.menshealth.de „Das Triebwerk der Lust

(3) www.netdoktor.de „Sperma und Spermien“

(4) www.derberater.de „Zeugungsfähiger werden“

(5) www.mann-und-gesundheit.com „Unfruchtbarkeit des Mannes“

(6) www.welt.de „Was Männer für ihre Zeugungsfähigkeit tun können“

(7) www.spermatest-shop.de „Sport und Spermien“

(8) www.spiegel.de „Heiße Bäder können Spermien schädigen“

(9) www.news.de „So bleiben Ihre Spermien fit“

Kleines ABC des Schwanzes

Zahlen und Fakten rund um das beste Stück

Ob Prinz Albert, Captain Kirk, Elvis, Johannes, Glied oder Schwanz – für das „beste Stück“ des Mannes gibt es viele Namen und Bezeichnungen. Genauso vielfältig sind auch die Vorstellungen, die um das Ideal des männlichen Geschlechtsteils kreisen. Während die alten Griechen kleine Penisse als Schönheitsideal wählten, gilt heute ein großer Penis als besonderes Zeichen von Männlichkeit und Stärke (1). Die Sorge, ob das beste Stück auch groß genug sei, ist daher in vielen Männerköpfen verbreitet (2). Doch was heißt eigentlich groß genug?

Wussten Sie schon…

… dass ein großer Penis kein Indiz für ein besseres Leistungsvermögen ist?

Der steife Penis eines weißen Europäers misst im Durchschnitt 15,4 Zentimeter, im Einzelvergleich können diese Maße jedoch sehr unterschiedlich ausfallen. Der wohl längste Penis der Welt kommt auf eine Länge von über 45 Zentimetern und gehört zu einem Pornodarsteller, der unter dem Namen „Long Dong Silver“ bekannt wurde. Im Gegensatz dazu spricht man von einem Mikropenis, wenn er unerigiert auf eine Länge von weniger als 2,5 Zentimetern kommt (2). Rein subjektiv hält schätzungsweise jeder zweite Mann seinen Penis für zu klein – oftmals unbegründet, findet Frank Sommer, Leiter des Instituts für Männergesundheit am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Als zu klein gilt das beste Stück erst, wenn seine Länge im erigierten Zustand weniger als 7 Zentimeter beträgt (3). Trost für alle, die ihrer Meinung nach trotzdem zu kurz kommen: Ein großer Schwanz ist nicht unbedingt leistungsfähiger. Im Gegenteil, für einen gut bestückten Mann ist es oft schwieriger, eine ausreichende Erektion aufzubauen. Ein kürzerer Penis hingegen ist stabiler und für Frauen möglicherweise sogar befriedigender (2). Ob Ihre Partnerin beim Sex Befriedigung empfindet oder nicht, hängt nämlich – wenn überhaupt – eher von der Dicke als von der Länge Ihres Schwanzes ab (3).

… dass die Länge eines unerigierten Penis nichts über seine Größe im erregten Zustand aussagt?

Ein ansonsten recht kleiner Penis kann bei sexueller Erregung verblüffend groß werden. Andererseits gibt es große Penisse, bei denen eine Erektion hinsichtlich der Länge kaum einen Unterschied macht. Man unterscheidet in diesem Zusammenhang zwischen Blut- und Fleischpenissen: Bei einem Fleischpenis findet während der Erektion keine besondere Größenveränderung statt, wohingegen ein Blutpenis deutlich an Länge und Umfang gewinnt (4). Im Übrigen können auch die Penisformen im erigierten Zustand ganz verschieden sein. Bei den meisten Männern ist die Eichel dicker als der Schaft, ca. ein Drittel aller Männer haben einen gleichmäßig dicken Penis und bei ein paar wenigen Männern hat der steife Penis die Form eines Kegels, d.h. er wird zur Eichel hin schmaler. Auf die sexuelle Befriedigung und die Zeugungsfähigkeit wirken sich diese Unterschiede jedoch nicht aus (2).  

… dass Nase und Hände absolut nichts über die Schwanzlänge verraten?

Dieses Gerücht konnte bereits von mehreren Studien widerlegt werden. Kleine oder große Nasen und Hände sind kein Hinweis auf die Beschaffenheit des männlichen Geschlechtsteils. Anders hingegen verhält es sich mit dem Zusammenhang zwischen Penisgröße und ethnischer Herkunft. Hier konnte festgestellt werden, dass Afrikaner häufig besser bestückt sind als z.B. Westeuropäer und dass asiatische Männer oft zu kleineren Modellen tendieren. Natürlich können die individuellen Maße innerhalb einer ethnischen Gruppe trotzdem stark vom Durchschnitt abweichen, sodass also nicht jeder afrikanische Mann im Größenvergleich automatisch besser abschneidet als ein Europäer (2).

… dass die Größe des Penis mit dem Alter abnimmt?

Im fortgeschrittenen Alter verliert der Schwanz ein wenig an Länge und Umfang. Schuld daran sind altersbedingte Umbauprozesse, durch die der Anteil an Muskelzellen sinkt. Stattdessen nimmt das Bindegewebe im Penis zu und hindert ihn daran, sich bei einer Erektion stark zu füllen. Das heißt nicht, dass man im Alter keinen „Steifen“ mehr bekommt! Allerdings muss man damit rechnen, dass das gute Stück mit den Jahren ein wenig an Größe und Elastizität einbüßt. Auch der Neigungswinkel der Erektion lässt mit zunehmendem Alter nach. Während junge Männer mit ihrer Erektion im Durchschnitt etwa 20 Grad über der Horizontalen liegen, kommen Männer ab 40 grade noch in die Waagerechte und schon ab 60 kann es so manchem Mann schwerfallen, überhaupt noch einen 90 Grad-Winkel zu erreichen (2).

… dass man seine Erektion trainieren kann?

Wer den natürlichen Abbauprozessen des Alters etwas entgegenwirken will, ist mit Beckenbodentraining gut beraten. Dadurch werden die Muskeln unterhalb des Hodensacks gestärkt, sodass Erektionswinkel und -härte zunehmen (2). Auch regelmäßiger Geschlechtsverkehr mit Penetration ist ein wirkungsvolles Training, denn es hält die Muskelzellen im Penis fit und wirkt so der altersbedingten Penisschrumpfung entgegen (3). Im Übrigen „trainiert“ Mann sein Gemächt nicht nur tagsüber. Nächtliche Erektionen sind vor allem in der Traumphase keine Seltenheit und haben nicht unbedingt etwas mit erotischen Gedanken oder einer vollen Blase zu tun. Vielmehr dienen sie dem Körper als Probe, in der die Funktionsfähigkeit des Glieds für den Ernstfall überprüft wird (4). Dabei kann es pro Nacht zu 5 Erektionen à 20 bis 50 Minuten kommen, sodass Ihr Penis nachts insgesamt bis zu 4 Stunden stramm steht, während Sie tief und fest schlafen und davon gar nichts mitbekommen (5).

Tina Gabert

Quellen und weiterführende Links: 

(1) www.online-artikel.de „Der Penis, ein Kunststück“

(2) www.focus.de „Männlichkeit: Die ganze Wahrheit über den Penis“

(3) www.focus.de „Penisverlängerung – Größer um jeden Preis“

(4) www.jolie.de „15 Fakten über den Penis“

(5) www.menshealth.de „Das Triebwerk der Lust

Fitness für den Mann

Mediziner und Wissenschaftler sind sich einig: Sport pusht den Testosteronspiegel des Mannes und nährt seine Manneskraft! Ob als kurze Ausdauereinheit oder in Form von Krafttraining – wichtig ist, dass Sie regelmäßig aktiv sind.

Einen guten Fitnessfaktor haben Schwimmen, Joggen, Nordic Walking oder ein leichtes Krafttraining. Besonders beliebt bei Männern ist auch Fahrradfahren. Jeder Arzt wird Ihnen sagen: Es ist eine der gesündesten Sportarten für das Herz-Kreislauf-System. Männerarzte fügen hinzu: Für die sensiblen Geschlechtsorgane des Mannes ist es nicht so gesund, weil der vom Fahrradsattel ausgeübte Druck die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Penis vermindert. Dabei kommt es langfristig zu Umbauprozessen im Penis, so dass dieser auf sexuelle Stimulation nicht mehr wie gewohnt reagieren kann.

Fahrradfahrer, die durchschnittlich über sechs Stunden in der Woche auf dem Sattel verbringen und dieses schon seit mehreren Jahren tun, klagen daher häufiger über Erektionsstörungen als andere Sportler, wie beispielsweise Schwimmer. Darum sollten Sie Ihre Sexualorgane und -funktionen beim Fahrradfahren unbedingt schützen.
Tipps:

  • Stellen Sie den Sattel Ihres Rades so ein, dass er sich etwas nach unten neigt. Wenn Sie dabei das Gefühl haben, vom Sattel zu rutschen, stellen Sie ihn zumindest horizontal ein (nie nach oben geneigt!).
  • Schrauben Sie den Lenker etwas höher, damit Sie den Oberkörper nicht nach vorne beugen müssen. Das verringert den Druck auf die sensiblen Penisgefäße.
  • Wenn Sie einige Stunden am Tag im Sattel sitzen, gewöhnen Sie sich an, spätestens alle 30 Minuten stehend zu radeln, vor allem auch dann, wenn Sie unebene Wege befahren.

Sollten Sie aber gerade beschlossen haben, sich ein neues Fahrrad zuzulegen, entscheiden Sie sich doch für ein Liegefahrrad! Es gewährt nämlich den besten Blutfluss im Genitalbereich.

Die zweitbeste Wahl sind voll gefederte Rahmen und dazu ein hart gepolsterter (anders, als man denkt) und gelöcherter Sattel. Wenn Sie – aller Sicherheitsmaßnahmen zum Trotz – Beschwerden im Genitalbereich durchs Radfahren bekommen, etwa wenn Penis und Hoden taub oder berührungsempfindlich sind, verzichten Sie für eine Woche aufs Radfahren und suchen Sie gegebenenfalls einen Männerarzt oder Urologen auf.

Sexuelle Aktivität – Training für den Penis

Wer dreimal in der Woche joggt, hat ein leistungsfähigeres Herz-Kreislauf-System. Das gleiche gilt für den Penis. Das Motto heißt: “Use it – or loose it”. Eine Studie hat gezeigt, dass regelmäßiger Sex den Testosteronspiegel erhöht (das Königshormon des Mannes). Selbst bei 70-jährigen!

Demnach haben sexuell aktive Männer mindestens doppelt so hohe Testosteronwerte wie nicht aktive. Auch nicht zu verachten: Ihre Partnerin hat auch etwas davon. Regelmäßiger Sex steigert nämlich die Östrogenbildung bei Frauen, hält sie fit und schön.

Natürlich gibt es auch spezielle Fitnessübungen für den Penis. Sie helfen, die Erektionshärte und den Erektionswinkel Ihres Penis zu verbessern. Das Fitnessprogramm nennt sich Beckenbodentraining nach VigorRobic®. Es kräftigt die Muskeln, die unter den Pobacken (nahe dem Enddarm unterhalb des Hodensacks) liegen.

Und so machen Sie es richtig: Morgens, mittags und abends die Pobacken jeweils zehnmal für ein bis zwei Sekunden anspannen und wieder für 20 Sekunden entspannen. Steigern Sie die Zeit der Kontraktionen kontinuierlich, bis Sie auf sechs bis acht Sekunden kommen. Übrigens: Diese Übungen können auch einen vorzeitigen Samenerguss verhindern.

Prof. Dr. Frank Sommer

weiterführende Literatur:

Frank Sommer, Michael Schophaus: Steh deinen Mann. Kösel Verlag München 2007

Frank Sommer: VigorRobic. Potenter durch gezieltes Fittnesstraining.Meyer & Meyer Sport Verlag Aachen 2007, 3. Auflage

weiterführende Links:

„Übungen zum Verlängern des sexuellen Aktes”:
http://www.maennergesundheit.info/publikationen_wissenschaft.html

Männerarzt (Androloge)

Was ist eigentlich ein Androloge? Kurz gesagt: ein Arzt für Männerheilkunde. Wer’s bislang noch nicht wusste, dem braucht das nicht peinlich zu sein. Denn die Andrologie ist als medizinische Einrichtung hier in Deutschland noch recht jung. Aber so wichtig! Denn auch Männer brauchen mit ihren besonderen Gesundheitsproblemen einen Ansprechpartner, wie ihn die Frauen schon lange mit dem Gynäkologen haben.

Mit Etablierung der Andrologie bei den Männern ist eine positive Entwicklung zu erwarten: Viele, die vielleicht früher den Gang zum Arzt scheuten, fühlen sich jetzt möglicherweise motiviert, den Andrologen aufzusuchen. Denn da ist jetzt jemand, der seine individuellen Probleme kennt, versteht und Lösungen dazu anbieten kann. Die Etablierung der Männerheilkunde macht es auch möglich, dass der Mann zum Beispiel mit Problemen wie sexueller Dysfunktion oder Prostatabeschwerden mittlerweile viel selbstverständlicher umgeht.

Was behandelt der Androloge?

Im Grunde ist ein Männerarzt der richtige Ansprechpartner für alle Probleme, die die Geschlechtsorgane betreffen. Also bei Verdacht auf infektiöse Krankheiten der Geschlechtsorgane, bei Prostatabeschwerden, bei sexuellen Problemen und damit verbunden auch psychischen Beeinträchtigungen. Die meisten Patienten kommen derzeit wegen erektiler Dysfunktion und Zeugungsunfähigkeit (Infertilität).

Aber auch Männer, die physische und psychische Veränderungen des Älterwerdens erfahren, suchen oft fachlichen Rat. Natürlich suchen auch junge Männer den Andrologen auf, zum Beispiel, um sich über Verhütungstechniken zu erkundigen.

Viele Männer fragen in diesem Zusammenhang auch: „Wann gibt es denn endlich die Pille für den Mann?” Der Stand hierzu: Die Forschung läuft auf Hochtouren, aber derzeit ist noch keine zuverlässige und nebenwirkungsfreie Verhütungsmethode in Sicht, die in Deutschland Aussicht auf Zulassung hat

Besonders wichtig ist, dass Männer regelmäßig die Vorsorge-Untersuchungen nutzen. Und da vollzieht sich glücklicherweise auch ein Wandel. Männer betrachten die Medizin heute nicht mehr bloß als Reparaturdienst. Viele nutzen beispielsweise den jährlichen Prostata-Check, deren Kosten die Krankenkasse für Männer ab 45 Jahren übernimmt.
Auch jüngere Männer kommen verstärkt zur Vorsorgeuntersuchung für Hodenkrebs. Gut so. Denn Hodenkrebs ist bei ihnen das häufigste Karzinom. Und bei ganz jungen Patienten gilt es, Lage-Anomalien der Hoden frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, damit sie später nicht etwa zu Störungen der Zeugungsfähigkeit oder sogar zu Tumoren führen.

Abschließend soll noch verraten werden, woran Sie einen qualifizierten Andrologen erkennen: Nur an der Zusatzbezeichnung „Androloge”. Diese können Urologen, Dermatologen und Endokrinologen seit 2005 durch einen strukturierten Ausbildungsgang erwerben. Derzeit gibt es bundesweit etwa 100 bis 200 solcher Spezialisten.

Prof. Dr. Frank Sommer

weiterführende Links:

http://www.mann-und-gesundheit.com

http://www.maennergesundheit.info

http://www.netdoktor.de

Testosteron

Es sorgt für die Spermienbildung, die Erregung und die Potenz, dafür, dass Männer mehr Muskeln als Fett haben, leistungsfähig und „gut drauf” sind: Testosteron – das Männlichkeitshormon schlechthin!

Es ist eine anabolisch wirksame Substanz, das heißt, sie baut Muskelmasse auf und Fett ab. Klingt toll! Umso schmerzhafter ist es für viele Männer, wenn die körpereigene Testosteronproduktion nachlässt, wie es zum Beispiel ab etwa 40 Jahren der Fall ist. Zur Vorbeugung eines Mangels rate ich Ihnen darum, regelmäßig Sport zu treiben und ein aktives Sexualleben zu genießen. Das sind die besten Garanten für eine gleichbleibend gute Testosteronbildung.

Wenn sich der Hormonmangel bereits in Erektionsproblemen, sexueller Unlust und allgemeiner Antriebsschwäche äußert, können beispielsweise Testosteronspritzen wieder zu gewohnt lustvoller Aktivität verhelfen. Testosteronspritzen haben aber auch schon Erfolg in ganz anderer Hinsicht gezeigt, und zwar in der Verhütung. Das Wirkprinzip ist einfach: Eine Zufuhr des Männlichkeitshormons von außen unterdrückt die Bildung von Testosteron und Samenzellen in den Hoden! An der Universität Münster verabreichte man Probanden unter Studienbedingungen alle sechs Wochen bis drei Monate eine Testosteronspritze (in der Regel in Kombination mit einem weiteren Hormon) und erreichte damit bei einigen Teilnehmern eine sichere Verhütung. Interessant: Asiatische Männer sprechen auf diese Verhütungsmethode besser an, als Europäer. Nachteile der Testosteronspritze waren zum einen Nebenwirkungen, wie etwa Akne. Auch brauchte das Testosteron bis zu sechs Monate, bis es verhütend wirksam wurde. Und nach Absetzen dauerte es ebenso lange, bis die Zeugungsfähigkeit wiederhergestellt war. Außerdem müssen Männer vor der Testosteron-Zufuhr auf die Gesundheit ihrer Prostata hin untersucht werden, da das Hormon einen bereits bestehenden Prostatakrebs gefährlicher machen kann. Dass Testosteronspritzen in den nächsten Jahren als Verhütungsmittel für den Mann zugelassen werden, ist aber ohnehin nicht in Sicht.

Testosteron – Fakten und Zahlen

  • Über 90 Prozent der Testosteronbildung findet in den Hoden statt.
  • Der erwachsene Mann produziert am Tag etwa 6 bis 7 Milligramm Testosteron.
  • Der normale Testosteronblutspiegel schwankt zwischen 12 und 35 Nanomol pro Liter. In den frühen Morgenstunden ist die Testosteronproduktion am höchsten. Eine Erklärung für die allmorgendlichen Erektionen! Zwischen 18 und 22 Uhr ist der Testosteronspiegel normalerweise am niedrigsten.

Prof. Dr. Frank Sommer

weiterführende Literatur:

Markus Schubert, Friedrich Jockenhövel: Hormonsubstitution und Anti-Aging-Medizin. In: Matthias Stiehler, Theodor Klotz (Hrsg.): Männerleben und Gesundheit. Eine interdisziplinäre, multiprofessionelle Einführung. Juventa Verlag Weinheim 2007

weiterführende Links:

http://www.netdoktor.de/laborwerte/fakten/hormone/testosteron.htm

Zeugungsunfähigkeit

Unerfüllter Kinderwunsch (Infertilität): Was Mann gegen Unfruchtbarkeit tun kann

Wenn sich Ihr Kinderwunsch nach mehr als 6 Monaten regelmäßigem Sex nicht erfüllt, sollten Sie einen Andrologen aufsuchen. Dieser kann Ihnen anhand einer Sperma-Untersuchung schnell Aufschluss über die Qualität und Menge Ihrer Spermien geben.

Besonders häufig ist Zeugungsunfähigkeit durch unbewegliche und zu wenige Spermien verursacht. Helfen kann der Arzt nur, wenn er die Auslöser für die Spermiendefekte dingfest macht.

Hormonmangel

in Auslöser können niedrige Testosteronwerte sein. Das Hormon ist hauptsächlich für die Spermienbildung verantwortlich. Ob’s am Testosteronmangel liegt, kann der Facharzt mit einem Bluttest herausfinden, der Ihren Hormonstatus bestimmt. Eine Zufuhr von speziellen Hormonen (auf Rezept) kann dann in manchen Fällen das Problem beheben.

Medikamente als Spermienkiller

Nicht selten sind aber auch Medikamente die Ursache für die Spermiendefekte, denn viele Mittel sind echte “Spermienkiller” Sie beeinträchtigen sowohl die Spermienmenge als auch deren Qualität. Hierzu zählen insbesondere Medikamente gegen hohen Blutdruck, Herzrhythmusstörungen, Magengeschwüre und Darmerkrankungen sowie Antidrepessiva und Beruhigungsmittel, außerdem Medikamente gegen Blasenentzündungen und alle Antiepileptika sowie eine Reihe von Antibiotika, Blutfettsenkern, Gichtmitteln, Schmerzmitteln und Kortisonpräparaten sowie fast alle Hormone und hormonell aktiven Substanzen und Antikrebsmedikamente.

Gesunde Ernährung

Natürlich können Sie auch selbst etwas dafür tun, Ihr wertvolles Gut “auf Trab” zu bringen. So zum Beispiel durch eine Ernährung, die reich an den Vitaminen ACE und den Spurenelementen Zink und Selen ist.

Zink

Das Spurenelement Zink kann zum Beispiel die Spermienmenge und -qualität positiv beeinflussen. Pro Ejakulation verheizen Sie etwa fünf Milligramm Zink. Gute Zinkquellen sind zum Beispiel Meeresfrüchte, Käse, Vollkornbrot, Weizenkeime und Paranüsse, Leber, mageres Rindfleisch und Getreide. Diese Nahrungsmittel enthalten auch Selen.

Selen

Eine britische Forschergruppe stellte in einer neuen Studie fest, dass Selenzufuhr zwar nicht die Spermienproduktion erhöht, dafür aber die Beweglichkeit der Samenzellen.

Vitamine

Die Vitamine Beta-Carotin, C und E sind so genannte Radikalfänger, die in der empfindlichen Entwicklungsphase der Spermien (knapp 400 Zellteilungen macht ein Spermium durch!) Fehler verhindern, bevor sie entstehen. Deshalb ist achtmal so viel Vitamin C im Sperma wie im Blut. Essen Sie jeden Tag 200 Milligramm Vitamin C (entspricht drei Orangen)!

Vitamin E wirkt zusammen mit Vitamin C gegen die Verklumpung der Spermien und steigert ihre Beweglichkeit. Verwenden Sie zum Kochen und Braten daher Pflanzenöle!
Beta-Carotin (täglich 250 Gramm grünes und oranges Gemüse) ist eine Vorstufe von Vitamin A, das vermutlich die Reifung der Spermien in den Nebenhoden beeinflusst. Außerdem hilft auch das, die Menge und Qualität der Spermien zu steigern:

Unsere Tipps

  • Halten Sie Ihre Hoden kühl. Vier bis sieben Grad unter Körpertemperatur sichern optimale Spermienproduktion.
  • Haben Sie oft Sex: Dadurch wird Testosteron freigesetzt und die Spermienproduktion angekurbelt.
  • Treiben Sie moderaten Sport, um ausreichend Testosteron freizusetzen, das die Spermien so dringend brauchen.

Künstliche Befruchtung

Wenn sich der Kinderwunsch auf natürlichem Weg dennoch nicht erfüllt, kann man eine künstliche Befruchtung erwägen. Dafür stehen zwei mögliche Verfahren bereit, welche derzeit weltweit mit gutem Erfolg eingesetzt werden.

Im Reagenzglas

Bei der “In-vitro-Fertilisation” (IVF) werden die Spermien des Mannes mit der Eizelle der Frau im Reagenzglas zusammengebracht. Die Spermien befruchten die Eizellen, und die so entstandenen Embryonen werden in die Gebärmutter zurückgegeben.

Spermieninjektion

Ist die Spermienqualität des Mannes nicht ausreichend, muss eine so genannte intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) durchgeführt werden. Hierbei wird unter dem Mikroskop mit einer feinen Pipette ein einziges Spermium direkt in die Eizelle gegeben. Ansonsten unterscheidet sich diese Therapie nicht von der konventionellen IVF.

Für beide Verfahren benötigt man zum einen die Samen des Mannes und zum anderen die Eizelle der Frau.

Die Eizelle der Frau wird nach hormoneller Stimulation abpunktiert. Dies sollte nach Möglichkeit bei einem erfahrenen Frauenarzt oder in einem spezialisierten Zentrum durchgeführt werden.

Der Samen des Mannes kann entweder durch Masturbation gewonnen oder direkt aus dem Nebenhoden oder Hoden entnommen werden. Bei einem Verschluss der ableitenden Samenwege, der zu einem vollständigen Fehlen von Samenfäden im Ejakulat führt, müssen die Spermien aus dem Nebenhoden entnommen werden. Findet sich hier kein reproduktionsbiologisch verwendbares Material, wird Gewebe aus dem Hoden verwendet und mit bestimmten Substanzen behandelt, so dass man die Spermien isolieren kann, die sich im Hodengewebe befinden. Meist sind diese Samenfäden unreif, jedoch kommt es nach einer ISCI-Behandlung auch mit diesen Spermien meist zu einer Befruchtung.

Prof. Dr. Frank Sommer

weiterführende Literatur:

Udo R. Bermes, Frank Sommer: Männerkrankheiten. In: Matthias Stiehler, Theodor Klotz (Hrsg.): Männerleben und Gesundheit. Eine interdisziplinäre, multiprofessionelle Einführung. Juventa Verlag Weinheim 2007

weiterführende Links:

www.urologenportal.de

www.familienhandbuch.de

Impotenz

Wenn das Stehvermögen versagt: Erektile Dysfunktion (Impotenz)

Ursachen

Jeder fünfte Mann ab 40 Jahren leidet unter Erektionsstörungen. Für viele Männer eine echte Katastrophe. Dabei kann fast jedem Mann geholfen werden! Denn das Problem ist in den meisten Fällen körperlich, nicht psychisch.

Häufigste Auslöser sind Gefäßverengungen, die sich natürlich an den feinsten Blutgefäßen im Penis zuerst bemerkbar machen. Wer unter Erektionsstörungen leidet, sollte gleich in zweifacher Hinsicht einen Urologen oder Andrologen (einen Männerarzt) aufsuchen. Denn eine erektile Dysfunktion kann ein Hinweis auf kardiovaskuläre (Herz und Gefäße betreffende) Risikofaktoren sein. Erfahrene Männerärzte wissen: Herzinfarktpatienten haben fünf bis sieben Jahre vor einem Infarkt Erektionsstörungen, weil das Gefäßsystem des Penis so sensibel ist. Das haben Studien nachgewiesen. Darum wird der Penis gern auch als die “Antenne des Herzens” bezeichnet. Werden Gefäßerkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt, können damit also nicht nur Erektionsprobleme behoben, sondern manchmal auch ein Herzinfarkt verhindert werden.

Hilfe bei erektiler Dysfunktion

Männer mit Erektionsstörungen – in Deutschland sind etwa 12 Millionen betroffen – wollen vor allem eines: ihr Problem so schnell wie möglich beheben. Mit Pillen, Spritzen, Pumpen oder Operation steht ein vielfältiges Arsenal zur Verbesserung des Stehvermögens zur Verfügung.

Jedem Betroffenen kann geholfen werden(!), allein über 70% davon mit Potenz fördernden Mitteln, wie den modernen PDE-5-Hemmer Levitra®, Viagra® oder Cialis®. Sie wirken alle drei nach dem gleichen Prinzip. Und zwar, wenn Lust auf Sex im Kopf entsteht! Nicht etwa umgekehrt, wie viele glauben, kommt die Lust mit der Pille.

Nur über den sexuellen Reiz im Gehirn kann ein bestimmter Botenstoff dann für die Gefäßerweiterung im Penis sorgen. Daraufhin strömt Blut in den Penis ein, so dass es zu einer Erektion kommen kann.

Bei den Präparaten gibt es sowohl Unterschiede in der Verträglichkeit als auch in der Wirkung. Wer von Erektionsstörungen betroffen ist, sollte alle drei Präparate mit seiner Partnerin oder seinem Partner auszuprobieren. Aber Vorsicht, diese Pillen immer verschreiben lassen und am besten mit dem Rezept zur Apotheke gehen!

Verschiedene Pillen, die man „illegal” im Internet bestellen kann, halten nämlich nicht, was sie versprechen. Einige haben noch nicht einmal das in sich, was auf der Packung steht. Viel Geld wird hier für unnütze Scheinmedikamente verlangt!

Prof. Dr. Frank Sommer

Weiterführende Literatur:

Udo R. Bermes, Frank Sommer: Männerkrankheiten. In: Matthias Stiehler, Theodor Klotz (Hrsg.): Männerleben und Gesundheit. Eine interdisziplinäre, multiprofessionelle Einführung. Juventa Verlag Weinheim 2007

Weiterführende Links:

Kontakt zu einer Impotenz-Selbsthilfegruppe: www.impotenz-selbsthilfe.de

http://www.mann-und-gesundheit.com

https://www.impotenz.net/

Prostata-Beschwerden

Wenn ein Mann sich aus der Partnerschaft zurückzieht, Zärtlichkeiten aus dem Weg geht und auch Verabredungen mit Freunden absagt, steckt nicht unbedingt eine Affäre dahinter. Hinter diesem Verhalten können sich auch gesundheitliche Beschwerden verbergen, so zum Beispiel häufiger und plötzlicher Harndrang, verursacht durch eine Prostatavergrößerung.

Im Fachjargon wird diese gutartige Veränderung der Vorsteherdrüse als »Benigne Prostatahyperplasie« (BPH) bezeichnet. Sie entwickelt sich meist aufgrund eines natürlichen Alterungsprozesses. Bei jedem zweiten Mann über 50 ist das Organ so weit vergrößert, dass es die Harnröhre einengt, denn diese verläuft durch die Mitte der Prostata. Das verursacht dann Beschwerden beim Wasserlassen. Vor allem nachts werden Männer davon geplagt, können sich aber auch tagsüber kaum auf etwas anderes konzentrieren. Alles dreht sich um das lästige Problem. Dabei ist die BPH keineswegs eine Altmännerkrankheit. Bereits ab dem 30. Lebensjahr kann sich die walnussgroße Vorsteherdrüse ausdehnen.

Gesunde Ernährung, Bewegung, Sex

In der Tat ist die BPH das häufigste Beschwerdebild bei Männern zwischen 45 und 74 Jahren. Vor allem sind Männer mit starkem Übergewicht betroffen.

Wichtig sind daher eine gesunde Ernährung (5 Portionen Obst und Gemüse am Tag) sowie ausreichend Bewegung. Für ein regelmäßiges Herz-Kreislauf-Training eignen sich Sportarten wie Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen hervorragend. Auch – und vor allem – ein erfülltes Liebesleben hilft, Problemen mit der Prostata vorzubeugen.

Erst kürzlich zeigte eine Studie, dass häufiger Sex wahrscheinlich vor Prostata-Krebs schützen kann. Grund: Die Prostata lagert Kalium, Zink und Zitronensäure in 600-facher Konzentration ein (dies ist für die Spermien im Ejakulat wichtig). Kommt es nicht zur Ejakulation, bleibt die Prostata auf diesen Stoffen sitzen, die in diesen Mengen Prostata-Krebs begünstigen können.

Übrigens lässt sich die Prostata auch wunderbar in die sexuelle Aktivität integrieren. Sie gilt als männlicher G-Punkt und kann dem Mann durch eine spezielle Massage einen besonders intensiven Orgasmus bescheren, der sich vom Orgasmus über die Stimulation des Penis deutlich unterscheidet. In der traditionellen Chinesischen Medizin, im Tantrismus und in anderen östlichen Lehren weiß man über die sexuelle Erregbarkeit der Prostata bereits seit Jahrtausenden.

Früherkennung

Sehr wichtig für die rechtzeitige Erkennung von Prostatakrebs ist der Prostatacheck. Das Prostata-Karzinom ist das häufigste Malignom und die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern in Deutschland. Wird es früh genug entdeckt, können die Erektionsnerven, die der Prostata eng anliegen, dank einer speziellen OP-Technik erhalten werden, obgleich die Prostata entfernt wurde. Lassen Sie darum die Prostata, die Quelle Ihrer Potenz, spätestens ab 45 einmal jährlich untersuchen. Dazu stehen dem Männerarzt (Andrologen) bzw. dem Urologen der Tastbefund per Finger, eine Untersuchung mit Ultraschall und die Bestimmung des PSA-Werts (prostataspezifisches Antigen) im Blut zur Verfügung. Bei begründetem Verdacht wird auch eine Gewebeprobe analysiert.

Prof. Dr. med. Frank Sommer

weiterführende Literatur:

Matthias Stiehler und Theodor Klotz (Hrsg.): Männerleben und Gesundheit. Eine interdisziplinäre, multiprofessionelle Einführung. Juventa Verlag Weinheim 2007

weiterführende Links:

http://www.maennergesundheit.info

http://www.mann-und-gesundheit.com

Veränderungen im Alter

Haben auch Männer so etwas wie Wechseljahre? Ja! Sie vollziehen sich beim Mann nur etwas langsamer als bei der Frau.

Testosteronmangel

Eine typisch männliche Alterserscheinung ist zum Beispiel der Testosteronmangel, der so genannte Alters-Hypogonadismus. Mindestens 20 Prozent der Männer über 60 Jahre leiden darunter. Ursache für den Testosteronmangel im Alter kann zum Beispiel starkes Übergewicht sein. Grund: Das Sexual-Hormon Testosteron wird im Fettgewebe abgebaut – dadurch sinkt die Konzentration des Hormons im Blut. Typische Symptome sind verminderte Leistungsfähigkeit mit Müdigkeit und Schlafstörungen.

Neue Studien zeigen, dass der Mangel an Testosteron außerdem für mehr Fett- statt Muskelzellen im Schwellkörper sorgt. Somit ist keine Erektion möglich. Betroffene sollten sich unbedingt fettarm ernähren: mit viel Obst und Gemüse, magerem Fleisch und Vollkornprodukten. Regelmäßige Bewegung ist natürlich auch wichtig, um überflüssige Pfunde loszuwerden. Gut geeignet sind Ausdauersportarten, wie z.B. Nordic Walking. Tipp: Vor Trainingsbeginn einen Gesundheitscheck beim Arzt machen.

Testosteronmangel kann man aber auch mit Hilfe einer Testosteron-Ersatztherapie beheben. Da Testosteron über die Haut resorbiert wird, kann man beispielsweise ein Gel auftragen. Dieses Gel gibt’s allerdings nur auf Rezept. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an!

Veränderungen der Harnblase

Nicht selten leiden ältere Männer auch unter verstärktem Harndrang. Das kommt daher, dass die Blase mit zunehmendem Alter oft immer weniger Flüssigkeit fasst. Von der Jugendzeit bis zum Seniorendasein verringert sich das Fassungsvermögen fast um die Hälfte – in Zahlen: von ca. 500 Milliliter auf ca. 265 Milliliter.

Der geringere Druck bringt natürlich auch einen schwächeren Urinstrahl mit sich. Während also ein Jugendlicher noch einen Urinstrahl bis zu drei Metern schafft, sind die meisten älteren Herrschaften schon froh, wenn ihre Schuhe beim Urinieren trocken bleiben. Es gibt aber auch viele ältere Männer, die ihre Blase nicht mehr richtig entleeren können. Eine so genannte Restharnblase tritt ein. Die Folge: Die Blase ist bald wieder voll, weil sie ja nie ganz leer wird, und der nächste Harndrang setzt ein.

Veränderungen der Sexualorgane

eider wahr: Der Penis schrumpft im Alter. Das bestätigte eine europäische Studie aus dem Jahr 1989: Ein Vergleich zwischen Jung und Alt brachte einen nennenswerten Längenunterschied. Auch in der Breite gibt’s im Alter etwas Schwund, an der Eichel und an der Penisbasis. Hinzu kommt noch, dass der Penis im Alter kleiner wirkt, weil die betreffenden Männer im Alter fülliger werden; das heißt, der Bauch wird dicker und ihr Penis versinkt teilweise in der „Fettschürze”.

Sex im Alter

Etwas besser sind die Aussichten in puncto Sex. Er wird nämlich intensiver im Alter, braucht aber auch etwas mehr Zeit. Hier die Einzelheiten:

  • Ein Mann braucht mit den Jahren eine längere und direktere Stimulation, um zu einer ausgeprägten Erektion zu kommen.
  • Die Art, wie die Erregung verläuft, verändert sich mit zunehmendem Lebensalter: Die Erregung wird langsam immer intensiver und bleibt für längere Zeit gleichbleibend hoch. Jetzt bedarf es noch eines kleinen Kicks, damit es zum Orgasmus kommt. Die Erregung selbst wird also satter, voller, intensiver. Der Preis für den Lustgewinn ist allerdings, dass das Beschleunigungsvermögen sinkt.
  • Die Zeit bis zum Orgasmus verlängert sich. Gut: Dies ist meist mit einem Lustgewinn für die Partnerin verbunden.
  • Nach einem Orgasmus braucht man im Alter auch eine längere Erholungszeit als in früheren Jahren. Wenn durch die körperlichen Veränderungen Probleme im Bett auftauchen, können diese immer auch Ausdruck der eigenen Haltung gegenüber der Sexualität sein. Wer Sexualität aufgrund seiner Erziehung oder schlechter Erfahrungen ablehnt, wird vielleicht die Gelegenheit ergreifen, mit dem Älterwerden damit aufzuhören. Und wer in jungen Jahren gerne und häufig Sex hatte, hat auch im Alter weniger Probleme damit. Warum? Wem Sex einfach Spaß macht, der wird eine kleine Schwäche auch spielerisch in eine Stärke umwandeln.

Prof. Dr. Frank Sommer

weiterführende Literatur:

Martin Merbach, Manfred Beutel, Elmar Brähler: Gesundheit im Alter. In: Matthias Stiehler, Theodor Klotz (Hrsg.): Männerleben und Gesundheit. Eine interdisziplinäre, multiprofessionelle Einführung. Juventa Verlag Weinheim 2007

weiterführende Links:

www.medizinauskunft.de

Ernährung

Haben Sie heute schon an sich gedacht?

Das Telefon klingelt ohne Unterlass. Kunden, Geschäftspartner oder Mitarbeiter warten. Termindruck, Hektik, Anspannung. Jeden Tag. Ihr Arbeitspensum reicht für zwei. Und dann haben Sie noch ein Privatleben. Manchmal spüren Sie vielleicht schon die Grenzen der Belastbarkeit.

Leistungsfähigkeit und gesundheitliche Ressourcen sind keine Selbstverständlichkeiten!
Investieren Sie ab sofort in sich selbst!

Ein höchst vergnügliches und effektives Mittel ist Ihre Ernährung. Bei etwa 80.000 Hauptmahlzeiten im Leben haben Sie es leicht in der Hand:

Essen Sie sich fit!

Wir wollen lecker schlemmen, dabei gut gelaunt, endlos leistungsfähig, gesund, attraktiv und wunsch-gewichtig sein und das bitte möglichst ohne Verzicht. Leider gibt es das nicht im Komplettpaket, aber mit einigen kleinen Anpassungen in Ihren Essgewohnheiten können Sie sich die meisten Wünsche erfüllen.

Von besonderer Bedeutung für Ihre Leistungsfähigkeit ist ein konstanter Blutzuckerspiegel. Dieser wird beeinflusst durch Kohlenhydrate. Ungünstige Kohlenhydrate wie Weißbrot oder Kekse lassen ihn in die Höhe schnellen; günstige wie Gemüse oder Glasnudeln halten ihn stabiler; Fette und Eiweiße beeinflussen ihn kaum. Ein hoher Blutzuckerspiegel zieht eine starke Insulinausschüttung nach sich, die oft zu Unterzuckerung mit Heißhunger, Müdigkeit oder schlechter Laune führt. Auch wenn Sie eine Mahlzeit – wie das Mittagessen – ausfallen lassen, begünstigen Sie biologische Leistungstiefs. Durch die bewusste Auswahl von Kohlenhydraten und die verstärkte Orientierung auf Eiweiße und Gemüse kann es Ihnen gelingen, Tag und Nacht topfit zu sein.

Das kleine 1×1 der Leistungsernähung

  • Essen Sie in Ruhe und mindestens dreimal am Tag.
  • Bevorzugen Sie reine Eiweiße wie Fisch, Geflügel und Joghurt: 1-1,5g /kg Körpergewicht sollten es sein.
  • Wählen Sie Ihre Kohlenhydrate bewusst: Weiß- und Mischbrot machen müde und dick, Wildreis und Gemüse fit und schlank.
  • Verzehren Sie viel Gemüse, Salate, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte: Die enthaltenen Ballast-stoffe beugen Darmkrebs vor und bringen den Stoffwechsel auf Trab.
  • Ungesättigte Fette in Fisch, Oliven- und Rapsöl stabilisieren Abwehr und Stressresistenz.
  • Nüsse schmecken toll und schützen Ihr Herz: 20g am Tag dürfen es sein.
  • Entdecken Sie dunkle Schokoladen: Sie machen glücklich und gesund.
  • Essen Sie einheimisches Obst – am besten auf nüchternen Magen.
  • Trinken Sie viel Wasser, ungezuckerte Säfte, grüne und rote Tees. Trockene Weine pflegen die Gefäße.
  • Entwickeln Sie Anti-Stress-Strategien, denn Stress ist einer der schlimmsten Dick- und Schlappmacher.

Kurzcheck Ernährungsstatus:

  • Ich habe mir noch nie über meine Ernährung Gedanken gemacht.
  • Ich lasse aus Zeitmangel oft Mahlzeiten ausfallen.
  • Ich esse wenig, zähle Kalorien oder mache Diäten.
  • Ich esse hastig oder unkonzentriert (dabei lesend oder erzählend).
  • Ich nasche gerne zwischendurch, auch aus Stress oder Frust.
  • Ich kann nicht “Nein” sagen, wenn mir etwas angeboten wird.
  • Ich brauche früh immer Kaffee, um in Schwung zu kommen.
  • Ich bin nachmittags oft müde, energielos und unkonzentriert.
  • Ich weiß manchmal nicht, wo ich die Kraft zur Bewältigung all meiner Pflichten hernehmen soll.

Mussten Sie oft ja sagen? Nicht so schlimm! Sie können ab sofort etwas ändern.

Genussvolles Schlemmen wünscht
Dr. Ilona Bürgel
Ernährungspsychologin und Gesundheitscoach

weiterführende Links:

http://www.ilonabuergel.de/

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) stellt auf ihrer Internetseite aktuelle Erkenntnisse der Ernährungsforschung dar und gibt Antworten auf Fragen, wie Übergewicht, Diäten und Ess-Störungen:

http://www.dge.de

Hygiene-Tipps für Männer

Sauber bleiben!

Wenn man den Statistiken glaubt, achten Männer viel weniger auf ihre Hygiene als Frauen. Das beginnt schon beim Händewaschen nach dem Toilettenbesuch: Jeder dritte Mann verzichtet offenbar darauf – so das Ergebnis einer amerikanischen Studie, die das Waschverhalten von Frauen und Männern in öffentlichen Toiletten amerikanischer Großstädte untersuchte. Und das, obwohl sich alle Welt vor Seuchen fürchtet!

Ebenfalls Anlass zur Verbesserung gibt eine Untersuchung des Offenbacher Marplan-Instituts. Darin stellte sich heraus, dass über ein Drittel der deutschen Männer (38 Prozent) ihren Slip mehrere Tage hintereinander benutzen. Bei Frauen sind es immerhin nur ein Fünftel (20 Prozent). Und mit zunehmendem Alter wird es noch schlimmer: Während bei den 14- bis 54-jährigen Männern täglich noch 67 Prozent zur frischen Unterhose greifen, sind es bei den Älteren nur noch 50 Prozent.

Aber das hier stinkt nun wirklich zum Himmel: 4,5 Prozent aller Männer und 2,1 Prozent der Frauen wechseln tatsächlich nur einmal in der Woche den Slip. Bei der Körperpflege liegen Männer und Frauen dagegen gleichauf: Knapp 39 Prozent der Frauen duschen täglich, bei den Männern sind es etwa 37 Prozent.

Es ist jedoch ratsam für jeden Mann, einmal täglich zu duschen und dabei die Geschlechtsorgane sorgsam zu reinigen. Ablagerungen und Urinreste unter der Vorhaut, das so genannte Smegma, sollten entfernt und die Eichel gesäubert werden. Dafür reichen klares Wasser und eine ph-neutrale Waschlotion allemal. Spezielle Intimwaschlotionen sollten an diesen empfindlichen Körperpartien nicht verwendet werden, da sie nur unnötig die Haut reizen können. Nach dem Waschen sollten Sie vor allem Vorhaut und Eichel gut abtrocknen, damit dort keine Feuchtigkeit verbleibt. Denn: Bakterien und Viren vermehren sich rasant im warmen, feuchten Milieu der Haut.

Unbeschnittene Männer sollten es mit der Intimhygiene besonders genau nehmen, da Smegma zu einer Brutstätte für Krebs verursachende Viren werden kann. Zum Beispiel für Peniskrebs, eine Erkrankung, die auf äußerst mangelhafte Hygiene zurückzuführen ist. Erstes sichtbares Zeichen von Peniskrebs ist meist ein roter Fleck an Penisspitze oder Vorhaut, der größer und geschwürig wird.

In Europa ist Peniskrebs mit nur zwei Prozent aller Krebserkrankungen sehr selten. Männern und Frauen wird gleichermaßen empfohlen, die Geschlechtsorgane auch nach dem Sex zu reinigen.

Eine wichtige Hygiene-Maßnahme ist auch, beim Gang auf die Toilette darauf zu achten, dass keine Darmkeime in den Bereich der Harnröhrenöffnung kommen. Das kann nämlich schmerzhafte Harnwegsinfekte zur Folge haben.

Prof. Dr. Frank Sommer

weiterführende Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hygiene

Ängste

Angst (vom Wort „Enge” abgeleitet) ist ein Zustand, der durch Bedrohung bzw. Sich-bedroht-Fühlen ausgelöst wird. Es ist lebensnotwendig, auf ein plötzliches Alarmsignal sehr schnell reagieren zu können. Je nach Bedrohlichkeit kann man sich jetzt für Kampf oder Flucht entscheiden. Diese „Entscheidung” passiert als ein angeborener Reflex und gehört zur genetischen Grundausstattung des Menschen. Wenn es z.B. plötzlich laut knallt, reagiert der Körper auf verschiedene Weise ganz autonom: Stressreaktionen im Gehirn, Hormonausschüttungen, Erhöhung der Herz- und Pulsfrequenz, Erhöhung der Atemaktivität und der Muskelspannung, die Hautleitfähigkeit sowie die Temperatur in Händen und Füßen können sinken u.a. Wenn sich herausstellt, dass der Knall ein Schuss aus einer Spielzeugpistole war, wird eine Deaktivierung eingeleitet und nach einigen Sekunden kann sich der Mensch normalerweise wieder abregen.

Nun ist es aber so, dass sich viele Menschen von so einem „Angstknall” nicht so schnell erholen können und die Erregung länger anhält. Mehr oder weniger tiefgreifende kritische Lebensereignisse wie Trennungen, Beziehungs- und Arbeitsprobleme können Ängste auslösen, die sehr lange anhalten und schließlich zu körperlichen Symptomen führen. Das ist vor allem lebensgeschichtlich zu verstehen. Die Biografie von Männern ist zumeist von Angstvermeidung geprägt. „Ein Junge weint nicht” oder „Ein Indianer kennt keinen Schmerz” sind beispielsweise elterliche Anforderungen der Angstabwehr.

Angst zu haben und sie auch auszudrücken (und nicht wegzudrücken) gehört zum Leben genauso dazu wie Lust, Trauer, Freude usw. zu empfinden. Man kann sich gut vorstellen, dass eine im Körper ‚gebannte Angst’ (die weggedrückte) sich irgendwann Wege an die Oberfläche sucht, häufig in Form von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Dass sich hinter Krankheit, Unzufriedenheit, Frustration und Lustlosigkeit Angst verbirgt, ist vielen Menschen (und hier mehr Männern als Frauen) jedoch nicht bewusst, da sie ja gelernt haben, ihre Angst „abzustellen”.

Der Prozess der Angstabwehr wird biografisch sehr früh in Gang gesetzt. Wenn ein Säugling weint und schreit, weil es Kontakt zu seiner Bindungsperson herstellen möchte, dann setzen die gleichen Körperreaktionen ein wie beim oben beschriebenen plötzlichen Knall – man nennt sie auch „Stressreaktionen”. Alles im Körper geht in Alarmbereitschaft. Der Säugling kämpft mit lautem Schreien, weil er nicht flüchten oder sich verteidigen kann.

Wird das Bindungsbedürfnis auf längere Zeit nicht oder wenig befriedigt oder wird es andererseits zu schnell und dauernd mit Schnuller oder Nahrung zugedeckt, dann bleibt einem Baby nur die Resignation als einzige Fluchtmöglichkeit. Die Flucht findet im eigenen Körper statt, wird gespeichert und (unbewusst) gelernt.

Die Hirnforschung hat in den letzten Jahren deutlich nachgewiesen, dass es ein biologisches Substrat für diese Angstprozesse gibt und dass Menschen in Abhängigkeit von ihrer emotionalen Grundausstattung („Nervenkostüm”) auf kritische Lebensereignisse je nach psychischer und hirnphysiologischer Prägung unterschiedlich reagieren. Das Spektrum reicht vom „Überwältigtsein” von eigenen Gefühlen (eher Frauen) bis zur Gefühllosigkeit (eher Männer).

Es lohnt sich (und ist gleichzeitig ein schmerzhafter Gesundungsprozess), hinter jedem Symptom eine sehr individuelle Angst zu vermuten und der eigenen Kränkungs- und Angstgeschichte zu begegnen.

Dr. Sabine Stiehler

Literatur:

Fritz Riemann: Grundformen der Angst. Eine tiefenpsychologische Studie. Reinhardt Verlag München 2006, 36. Auflage

Martin Seligman, Franz Petermann: Erlernte Hilflosigkeit. Beltz Verlag Weinheim 1995

Karin Grossmann, Klaus E. Grossmann (2004): Elternbindung und Entwicklung des Kindes in Beziehungen. In: Beate Herpertz Dahlmann, Franz Resch, Michael Schulte-Markwort (Hrsg.): Entwicklungspsychiatrie. Schattauer Verlag Stuttgart 2007, 2. Auflage

Internet:
www.wopalm.com/gehirn.htm

Orgasmus

Der Orgasmus ist der Höhepunkt sexuellen Lustempfindens.

Bei sexueller Aktivität steigert sich die Durchblutung der Geschlechtsorgane und es kommt zu unwillkürlichen Muskelkontraktionen, in denen sich sexuelle Spannung entlädt. Danach entspannt sich häufig der gesamte Körper.

Psychisch wird sich steigernde sexuelle Lust unterschiedlich in Sprache gebracht: als Ekstase, als Rausch, als Überwältigt-Sein, als Baden in Lebensenergie, als vollkommene Befriedigung, als Wonne, als letzte Süßigkeit, als Zauber, als Welle, als Eruption

Die neuronale Aktivität im Gehirn ist äußerst hoch (“neuronales Feuerwerk”) und das Schmerzempfinden deutlich herabgesetzt. Da das Sexualzentrum sich in den phylogenetisch älteren Teilen des Zentralnervensystems befindet, ist die Aktivität des Großhirns als wertende Instanz wesentlich geringer als im Normalzustand. Menschen sind dann für Reize empfänglich, die sie sonst vielleicht eher ablehnen oder als unangenehm empfinden.

Männer und Frauen

Die Paarbildung unter den Menschen begünstigt die Möglichkeiten zum wiederholten Geschlechtsverkehr und damit eine partnerschaftliche Bindung, die zur Wiederholung einlädt, das gegenseitige Vertrauen stärkt und die Lust steigern kann.

Männer und Frauen haben gleichermaßen die Fähigkeit zum Orgasmus und es spielen sich sowohl ähnliche als auch verschiedene physiologische, hormonelle und psychische Prozesse ab: Bei beiden Geschlechtern kommt es zur Ausschüttung des Hormons Oxytocin und damit zu einer deutlichen Körperentspannung. Beim Orgasmus werden über 500 Muskeln beansprucht und bis zu 300 kcal verbrannt.

Der männliche Orgasmus wurde früher mit der Ejakulation gleichgesetzt. Beides sind jedoch zwei unterschiedliche neurophysiologische Vorgänge, die nicht unbedingt parallel ablaufen und sich auch nicht bedingen.

Der Orgasmus der Frau geht von der Klitoris aus, dem nervenreichsten Zentrum sexueller Erregung. Empfindungsfähigkeit und Lokalisierung der Empfindungen unterliegt häufig lebenszyklischen Schwankungen. Beim weiblichen Orgasmus werden Sexualsekrete abgesondert, die die Gleitwirkung für das männliche Sperma verstärken können. So fördern auch die weiblichen Sekrete die Befruchtung (“weibliche Ejakulation”).

Die bewusste Steuerung des Orgasmus macht das “Liebesspiel” zwischen zwei Partnern aus. Mit zunehmender Erfahrung kann der Orgasmus hinausgezögert und dann umso intensiver erlebt werden. Es muss nun nicht bei jedem Geschlechtsverkehr zum Orgasmus – zu den allerschönsten, hochfliegenden Empfindungen – kommen. Viele Untersuchungen zeigen, dass besonders Frauen keine regelmäßigen Orgasmen haben und der Druck, es müsste doch funktionieren, die Hingabe erst recht verhindert.

Orgasmusfähigkeit und Lustangst

Problematisch wird es dann, wenn gar keine “orgastische Potenz” vorhanden ist und die Frau (oder der Mann) darunter leidet. Der Begriff der orgastischen Potenz geht auf Wilhelm Reich zurück, der 1927 seine erste Monografie zum Thema “Die Funktion des Orgasmus” schrieb (ein Klassiker – sehr lesenswert!).

Die Orgasmusfähigkeit war für Wilhelm Reich das entscheidende Kriterium für psychische Gesundheit. Er arbeitete mit seinen Patienten deshalb an der Fähigkeit, den Orgasmusreflex zuzulassen. Das allerdings bedeutete, den Widerstand, den Charakter und den gesamten Körper in einen therapeutischen Prozess einzubeziehen. Häufig ist bei ihm wie bei aktuellen Körpertherapeuten die Rede von der ‚Lustangst’, die viele Menschen befallen hat. Körperlich gespeicherte Lustangst macht irgendwann lustunfähig.

Es gibt dabei einen deutlichen Bezug zur Erziehung. Wem die Lust am Leben immer wieder – und sei es in kleinen Portionen – ausgetrieben wurde („Übermut tut selten gut”), der hat im erwachsenen Leben Mühe, spontan und lustvoll zu sein. Das hat auch Auswirkungen auf das sexuelle Erleben. Man kann sich aber Hilfe holen, im sozialen Netzwerk und bei Therapeuten. Wichtig ist die Bereitschaft zur persönlichen Öffnung und zum Gespräch.

Dr. Sabine Stiehler

weiterführende Literatur:

Susan Bakos: Sex-Geheimnisse für den ultimativen Lust-Trip. Goldman Verlag München 2002

Wilhelm Reich: Die Funktion des Orgasmus. Kiepenheuer&Witsch Köln 1969

weiterführende Links:

http://www.gesund.co.at/gesund/Lust_Liebe/Lust_Liebe_maennlicher-Orgasmus.htm

Gefühl & Verstand

Gefühl & Verstand


Ein verbreitetes Vorurteil ist, dass Männer nicht fühlen. Dabei ist eigentlich richtig, dass Männer in bestimmten Situationen vielleicht andere Empfindungen haben und anders mit ihnen umgehen als Frauen. Die folgenden Informationen zeigen jedenfalls, wie Mann fühlt.


 

Schwanz & Liebe

Schwanz und Liebe


Hier finden Sie Informationen, die gut für Sie sind, wenn Sie Ihren Schwanz wirklich lieben.


 

[Tipp!] Sex & Geschäft

Bitte, denken Sie einmal einen kurzen Moment über Ihre Sexualität nach:
Fühlen Sie sich frei beim Sex? Glauben Sie eventuell, dass Sie sich dabei freier als andere fühlen? Sind Sie gar ein Freier?

Das Freiersein ist für Männer im Allgemeinen ebenso ein Tabu wie es reizvoll ist. Was aber sollte Mann bedenken, damit ein sexuelles Geschäft kein Verlustgeschäft wird – nicht nur was das Geld betrifft, mehr noch für Ihre Seele?

Wir laden Sie ein, über Angebote, Verführungen und Sehnsüchte nachzudenken, bei denen Geld die sexuelle Begegnung erleichtern und ebenso verkomplizieren kann.

Wir möchten Sie jedoch darauf hinweisen, dass der Text etwas länger ist. Nehmen Sie sich also bitte etwas Zeit (vorgelesen dauert er 16:02 min) und lassen Sie sich auf die Gedanken des Textes ein.

Dazu bieten wir Ihnen drei Möglichkeiten.

  • Erstens: Sie können den Text gleich hier lesen.
  • Zweitens: Sie können sich den Text ausdrucken.
  • Drittens: Sie können sich den Text auch vorlesen lassen. Klicken Sie bitte in diesem Abspieler auf “Start”

Sex & Geschäft

Die Texte in kursiver Schrift sind Zitate aus Annoncen oder aus Freierforen, einmal auch eine mündliche Aussage eines Mannes. Alle vorkommenden Namen von Personen oder Etablissements sind frei erfunden.

Bitte, denken Sie einmal einen kurzen Moment über Ihre Sexualität nach:
Fühlen Sie sich frei beim Sex?
Glauben Sie eventuell, dass Sie sich dabei freier als andere fühlen?
Sind Sie gar ein Freier?

Oder fühlen Sie sich im Allgemeinen eher gefangen beim Sex, eher begrenzt und genötigt, Dinge zu tun, die Sie gar nicht wollen, oder Dinge zu lassen, die Sie vermissen?

Würde es Dir gefallen, wenn ich die sexuelle Kontrolle über Deinen Körper übernehmen würde? Und Deine geheimsten Sexwünsche erfülle? Zärtliches Saugen, sanftes Kreisen, feste Zungenschläge oder alles auf einmal?
Willst Du noch stärkere Gefühle? Liegt der Kick für Dich bei AV, NS, FS, FE als ganz besonderes Erotikhighlight?
Auch viele andere extrem heiße Vorstellungen, die uns in den siebten Lusthimmel befördern, werde ich Dir erfüllen.

Es ist schön, wenn es die Möglichkeit gibt, etwas zu bekommen, was man sonst vermisst. Das Leben ist zu kurz und zu einmalig, um Verzicht zu üben.

Manche nehmen sich die Freiheit, Freier zu sein, um überhaupt Sex haben zu können:

  • Vielleicht sind sie zu schüchtern, um im „normalen Leben” eine Frau / einen Mann anzusprechen.
  • Oder sie sind solcherart mit einer Anomalie geschlagen, dass keine Frau / kein Mann etwas mit ihnen zu tun haben will.
  • Oder sie haben keine Zeit, sich um eine Beziehung zu kümmern.
  • Oder ihre Frau / ihr Mann will einfach keinen Sex.

Dann ist Prostitution eine gute Möglichkeit, um sich überhaupt seine sexuellen Bedürfnisse erfüllen zu können.

Und wie ist es bei Ihnen?
Haben Sie keine Zeit oder will Ihre Partnerin / Ihr Partner keinen Sex?
Oder sind Sie einfach zu schüchtern für diese Welt?
Vielleicht suchen Sie das Besondere, den Kick, der in einer Beziehung ohnehin nicht zu bekommen ist – schon weil keine einzige Partnerin / kein einziger Partner all die Träume und Neugierden abdecken kann?

Du suchst das außergewöhnliche Sexabenteuer mit Diskretion in gepflegter Atmosphäre. Wir bieten Dir Sportgear, Socks, Sneaks, Leder oder Rubber. Wir sind 32,178,71 sportlich trainiert, dominant und ausdauernd aktiv beim ficken und 39,166,64 aktiv und passiv.
Bei Interesse frag einfach ganz konkret nach. Wir erfüllen Dir fast alle Wünsche. Fetischklamotten bieten wir in großer Auswahl. Ihr solltet Euch nur melden, wenn Ihr wirklich Interesse an einer geilen Session habt. Außerdem Socks, Underwear abzugeben.
Wenn wir die „nein danke”message verschicken, haben wir unsere Gründe, also einfach akzeptieren und nicht rumzicken, danke.

Es sind viele Menschen überzeugt, dass sich in ihrem Alter oder mit ihrem Aussehen keine Frau / kein Mann mit einem perfektem Körper mit ihnen abgeben würde. Da machen vielleicht auch Sie sich keine Illusionen.
Wenn Sex aber ein Geschäft ist, dann wird manches möglich …

“Wenn es sinnliche Massage nicht schon längst gäbe – Eva hätte sie erfunden! Ihre besondere Gabe ist es, sich so hingebungsvoll auf ihre Gäste einzustellen, dass jede/r das Gefühl hat, geliebt, geschätzt und geachtet zu sein.”
…so wird sie auf der Seite vom „Tantratraum” beschrieben, und ich wüsste nicht, wie man eine Stunde bei ihr anders in Worte fassen könnte. Kurzum: Wer einmal Raum und Zeit vergessen möchte, sich vollkommen gehen lassen kann und einfach nur die sinnlichen Komponente verbunden mit einer entspannenden Massage fern vom Alltagsstress sucht, der ist bei Eva goldrichtig.
Als ich mich auf der Internetseite von „Tantratraum” informierte, war ich noch ein wenig skeptisch, was das Thema erotische Massagen betraf, denn man kennt so viele schlechte Studios, in denen es den Damen einzig und allein darum geht, den Männern das Geld aus der Tasche zu nehmen und sie zum Sch(l)uss zu bringen. Aber nach dieser Art Erotik habe ich nicht gesucht und werde es sicher auch nie tun, aber das ist sicher rein subjektiv.
Ich suchte nach dem, was mir im Alltag fehlte. Der Fähigkeit einer Frau, meine Seele zu berühren, diese zu ergründen, darauf einzugehen und meine tiefsten Bedürfnisse nach Berührung und Entspannung zu befriedigen.
Also entschloss ich mich, bei Eva einen Termin für eine sinnliche Erotikmassage zu vereinbaren. Eine nette und freundliche Stimme empfing mich am Telefon und buchte mich für eine Stunde gestern Abend bei ihr.
Voller Erwartung und mit einer gehörigen Portion Aufregung begab ich mich ins „Tantratraum”. Eva empfing mich, wir tranken ein Glas Sekt und sie versetzte mich Minute für Minute mehr in Trance. Das war genau das, was ich vermisst hatte… Wärme, Sinnlichkeit und Erotik pur.
Ich persönlich finde es sehr wichtig, nicht das Gefühl der Eile vermittelt zu bekommen. Und das hat Eva perfekt geboten. Ich hatte zu keiner Minute das Gefühl, in Hektik verfallen zu müssen, weil vielleicht die vereinbarte Zeit verstrichen war. Und das, liebe Jungs, ist im heutigen Dienstleistungszeitalter ja leider an der Tagesordnung.
Ich kann euch allen nur empfehlen, es auszuprobieren und der Philosophie von „Tantratraum” Vertrauen zu schenken, es lohnt sich. Und glaubt mir, ihr fühlt euch nach dieser Stunde wesentlich besser, als für erheblich mehr Geld schlechten Sex gehabt zu haben… Ich fühle mich immer noch sehr wohl, habe die Erinnerungen und Empfindungen an den gestrigen Abend tief in mir und werde sicher bald wieder einen Termin bei „Tantratraum” vereinbaren.
Danke Eva.

Träume können also wahr werden: Da ist endlich jemand, der Ihre Seele berührt, der ganz für Sie da ist – oder der einfach nur puren, geilen Sex mit Ihnen hat.

Hallo,
mit mir wirst du die ganze Nacht ein heißes, hemmungsloses und tabuloses Treffen erleben!!! Lass Dir von mir deine geilsten Fantasien erfüllen.
Es würde mich freuen wenn ein Treffen im Hotel oder bei mir zu Hause stattfindet. Die Gesextgebühren & Gebotssumme sind bei Treffen im voraus zu bezahlen. Da dies eine Privatauktion ist, erwarte ich von dir absolute Sauberkeit, gute Gesundheit und ein gepflegtes Äußeres. Bitte KEINE Gebote von Spaßbietern!!! Ebenso erwarte ich 100% Diskretion, die dir auch von mir GARANTIERT wird!

Dieser Annoncentext zeigt die zwei Seiten von Prostitution: Es geht um Sex – um geilen Sex! – und es geht um ein Geschäft. Doch glauben Sie nicht, dass das ein Widerspruch ist. Gerade weil es ein Geschäft ist, kann der Sex frei sein: Er lässt sich schnell anbahnen, er ist nicht von Beziehungserwartungen belastet und er beruht auf klaren Abmachungen.

Jetzt sagen Sie vielleicht, dass die Klarheit der sexuellen Begegnung auch in einer Partnerschaft möglich sein sollte:

  • „Ich sage Dir, was ich möchte.”
  • „Wir tauschen mal die (eingefahrenen) Rollen.”
  • „Jetzt geht es nur um Sex, Zärtlichkeiten sind morgen dran.”

Das Problem ist nur, dass die Liebenden sich oftmals solcher Vereinbarungen verweigern. Sex soll sich in einer Partnerschaft einfach so ergeben, soll die gegenseitige Liebe widerspiegeln und in romantischer Leidenschaft geschehen.

Doch ob das so klappt? …

Und auch die Vorlieben beim Sex treffen sich in einer Partnerschaft nicht unbedingt. Was der Eine sich wünscht, mag der Andere überhaupt nicht. Und wenn man darüber erst sprechen muss, dann ist die Romantik auch schon verflogen …

Es gibt also eine Vielzahl von Gründen, um das Geschäft mit dem Sex für sich zu nutzen:

  • Sie können auf recht unkomplizierte Weise Sex haben.
  • Sie können sich Ihre Wünsche erfüllen, die sonst nicht erfüllbar sind.
  • Es kann einfach nur mal um Sie gehen, um Ihre Lust. Sie brauchen nicht auf die Befriedigung Ihres Gegenübers achten.

Aber so einfach ist das alles dann doch nicht! Sex als Geschäft ist bei genauerem Hinsehen komplizierter als es ursprünglich aussieht.

Das zeigen zuallererst die Äußerungen der Freier selbst, wie sie in einschlägigen Internetforen nachzulesen sind. Dort fällt auf, dass es bei ihren Beschreibungen nur selten um sexuelle Befriedigung allein geht. Sie wollen zumeist auch noch ein toller Mann sein!

Es ist für die meisten Freier enorm wichtig, dass sie das Gefühl haben, bei der / dem Prostituierten anzukommen. Sie möchten, dass sie / er mitgeht, dass es ihr / ihm Spaß macht und sie sie / ihn zum Höhepunkt bringen. So absurd es klingen mag, aber fast noch mehr als die eigene Befriedigung möchte der Freier gut gefunden werden!

Eine wunderschöne junge Frau bat mich herein. Schwarze lange Haare, süßes Gesicht, Topfigur, Mitte 20. Sie bot mir was zu trinken an, zeigte mir das Bad, wir schauten uns an, erste ZK wurden ausgetauscht. Ich machte mich frisch, sie machte sich frisch.
Dann kam sie nur mit Handtuch bekleidet ins Zimmer – schwupp war das Handtuch weg. Was für ein wunderschöner Körper. Wir befummelten uns im Stehen, küssten uns zärtlich. Auf der Liege dann zärtliches Beisammensein, schönes Blasen mit Gummi, geiles Lecken ohne Gummi, wildes Reiten und Abschuss in der Missio.
Nach der Säuberung unterhielten wir uns über dies und das, unterbrochen von Küssen und Streicheleinheiten. Ihr machte es sichtlich Spaß, ich bin aber auch ein zärtlicher Mann.

Und wer sich schon nicht als ganzer Kerl oder besonders einfühlsamer Mann inszenieren kann, der möchte wenigstens nicht nur körperlich, sondern auch in seiner Seele von dem gekauften Menschen berührt werden, wie der Bericht zu Eva zeigt.

Und so eröffnet sich ein Feld von Widersprüchen, die das Thema „Sex & Geschäft” durchdringen:

Oft wird in der Öffentlichkeit behauptet, dass Freier Macht über die Prostituierten hätten, weil sie durch die Zahlung von Geld etwas verlangen können, was sie / er vielleicht gar nicht möchte. Aber ist das wirklich so? Wie viel Macht hat eigentlich die / der Prostituierte, die / der Sie zum Höhepunkt bringen kann, ohne selbst dabei wirklich erregt zu werden?

Während die / der Prostituierte sich den Sex bezahlen lässt, müssen Sie dafür bezahlen, dass sich jemand Ihnen leidenschaftlich zuwendet und Ihre Wünsche erfüllt. Bitte erzählen Sie nicht, dass das keine Kränkung ist. In dieser Kränkung liegt auch der Grund für die Respektlosigkeit, mit der mancher Freier den Prostituierten begegnet. Aber glauben Sie bitte nicht, dass das Lächeln des gerade gekauften Menschen wirklich echt ist. Auch Ihnen weht Respektlosigkeit entgegen.

Sie sind als Freier männlich, weil Sie sich getrauen, für Ihre Bedürfnisse in einer Weise einzustehen, die gesellschaftlich eher abschätzig beurteilt wird. Aber Sie sind ebenso unmännlich, weil Sie so etwas nötig haben. Sie sind frei, weil Sie sich die Freiheit zu einem Prostituiertenbesuch nehmen. Und Sie sind alles andere als frei, weil Sie von ihren Sehnsüchten getrieben, etwas tun, was sie lieber vom Gegenüber in Freiheit bekämen.

Im guten Sinne könnte Prostitution eine einfache und klare Möglichkeit sein, „Sex & nur Sex” zu bekommen. Sich einmal zu gönnen, dass es nur um das eigene Vergnügen, den eigenen Genuss, die eigene Befriedigung geht. Da Männer sich oft in ihrem Leben einem fatalen Leistungsstress ausgesetzt sehen, der bis in den Sex hinein reicht, könnte der Gang zu einer / einem Prostituierten eine Insel der Entspannung sein. Aber statt dessen scheint bei vielen Freiern die Suche nach Mehr bestimmend zu sein.

Sie wollen sich weiterhin als toller, leistungsfähiger Mann zeigen oder sie wollen so etwas wie Liebe spüren. Und so wird manchmal weniger der Sex an sich bezahlt als mehr die Illusion einer echten Begegnung. Prostituiertenbesuche scheinen bei manchem Freier ein Kampf gegen die Einsamkeit zu sein – eine Einsamkeit, die sich nicht einmal in mangelnden Kontakten mit anderen Menschen äußern muss, sondern die eine innere, seelische Einsamkeit meint.

Und wie ist das bei Ihnen?

Das Gefühl der Einsamkeit lässt sich oft nur schwer zugeben – auch vor sich selbst. Daher gewinnen bei Prostituiertenbesuche die Illusionen überhand, werden die verlockenden Angebote gern für bare Münze genommen. Als Freier dürfen Sie nicht spüren, dass es nicht um Sie geht. Ebenso wie die / der Prostituierte fühlend nur schwer ertragen könnte, ständig einen anderen Schwanz in sich zu haben (vor allen Dingen die nicht gewünschten). Zu viel wirkliches Empfinden würde auf beiden Seiten die Illusionen zerstören.

Also, ich habe ganz schön in die Scheiße gegriffen. Ich bin immer gern zu Vivian gegangen, weil sie mir so gut gefiel. Sie war eine tolle Frau. Wir konnten gut miteinander quatschen und hatten auch Wahnsinnssex. Ich ging immer öfter zu ihr und irgendwann nahm sie auch kein Geld mehr von mir. Wir hatten uns ineinander verliebt. O.K. es ist nicht einfach, eine Prostituierte zu lieben. Aber ich wusste ja, worauf ich mich einlasse. Und wir liebten uns wirklich.
Doch als wir dann zusammenzogen, war alles anders. Plötzlich wollte sie nur noch kuscheln und einen auf Händchenhalten machen. Da hätte ich auch bei meiner Frau bleiben können. Es ging nichts mehr …

„Sex & Geschäft” ist ein widersprüchliches, ambivalentes Treiben. Es geht um Illusionen und um die Flucht vor der Wahrheit. Aber auch das ist schon wieder widersprüchlich. Denn Illusionen haben nicht nur die, die zu Prostituierten gehen, sondern auch die, die – moralisch erhaben – es nicht tun. Die Illusion eines Prostituiertenbesuchs entspricht etwa der, mit der ein partnerschaftlicher Beischlaf stattfindet, obwohl es die Partnerin gar nicht möchte – oder der, mit der der Mann geistvolle Gespräche führt oder sich zärtlich gibt, obwohl er eigentlich nur das Eine will.

Julius Fromm, der Erfinder der industriell gefertigten Kondome, warb für sein Produkt mit dem Slogan, sie seien „nicht illusionszerstörend”. Vermutlich wusste er, was beim Sex so vor sich geht.

Und so steht am Ende nicht die Frage, ob ein Mann zu Prostituierten geht oder nicht. Sondern ob er sich von Illusionen zu befreien vermag, ob er also wirklich freier wird.

  • Glauben Sie also nicht, es geht darum, dass Sie gut sind, wenn Sie Sex mit einer /einem Prostituierten haben.
  • Glauben Sie nicht, dieser Sex könnte wirklich erfüllend sein.
  • Schützen Sie sich! Körperlich (denken Sie nur an AIDS und andere Geschlechtskrankheiten), aber auch seelisch. Denn die Frau / der Mann, in die / den Sie gerade eindringen, hatte vor einer halben Stunde noch einen anderen Schwanz in sich.
  • Erkennen Sie, dass Sex ein Geschäft ist. Und es soll für Sie ein gutes Geschäft sein. Das wird es, je illusionsloser und lustfixierter Sie an die Sache herangehen. Ob das für Sie bei einem Prostituiertenbesuch möglich ist, entscheiden Sie bitte selbst.

Dr. Matthias Stiehler

Worterklärungen:
AV Analverkehr
NS Natursekt
FS Face Sitting
FE Fußerotik

Männergesundheit: Statistik 2013

Todesfälle und ihre Ursachen

Viele Gesundheitsstatistiken zeigen Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Interessant ist die Statistik der Todesfälle:

Sterbefälle insgesamt

Auch 2013 sind in Deutschland mehr Frauen als Männer gestorben:

Todesfälle

 gesamt  weiblich  männlich
 893825  464180  429645

Sterberate (altersstandartisiert)

(Gestorbene je 100.000 Lebende der entsprechenden Gruppe)

 gesamt  weiblich  männlich
 563,9  453,1 698,1

 Todesfälle nach Altersgruppe

weiblich männlich
    Unter 5 Jahre 1.171 1.513
    5 bis unter 10 Jahre 130 177
    10 bis unter 15 Jahre 147 155
    15 bis unter 20 Jahre 332 653
    20 bis unter 25 Jahre 460 1.078
    25 bis unter 30 Jahre 589 1.362
    30 bis unter 35 Jahre 851 1.740
    35 bis unter 40 Jahre 1.229 2.235
    40 bis unter 45 Jahre 2.477 4.334
    45 bis unter 50 Jahre 5.147 9.403
    50 bis unter 55 Jahre 8.574 15.826
    55 bis unter 60 Jahre 11.695 22.125
    60 bis unter 65 Jahre 16.266 29.847
    65 bis unter 70 Jahre 19.864 34.297
    70 bis unter 75 Jahre 37.390 60.178
    75 bis unter 80 Jahre 56.453 73.272
    80 bis unter 85 Jahre 78.784 74.702
    85 bis unter 90 Jahre 106.839 60.489
    90 Jahre und älter 115.782 36.259

Bis 80 Jahre liegt die Anzahl der Todesfälle bei Männern also immer über der der Frauen.

Ausgewählte Krankheiten

Diabetes mellitus: Sterbeziffern

 Altersgruppe  weiblich  männlich
 insgesamt  33,4  26,6
 40 – 45  1,0  2,7
 50 – 55  3,0  8,7
 60 – 65 10,5  27,4

Bluthochdruck

Die Sterbeziffer ist hier bei Frauen doppelt so hoch wie bei Männern (Sterbeziffer: 67,4 zu 30,2). Jedoch liegt die Sterbeziffer der Männer zwischen 30 und 65 Jahren immer doppelt so hoch wie die der Frauen. Erst ab 80 Jahren kehrt sich der „Vorsprung” der Männer um.

Krebs

Krebs ist die einzige Todesursache, die ein umgekehrtes Verhältnis der Geschlechter aufweist. Insgesamt sind mehr Männer als Frauen betroffen. In der Altersgruppe der 30- bis 45-Jährigen weisen jedoch die Frauen eine höhere Sterberate auf.
Zwischen 45 und 50 ist die Sterbeziffer zwischen Frauen und Männern fast gleich. Ab 50 kippt das Verhältnis jedoch bereits.

Krebs: Sterbeziffern

 Altersgruppe  weiblich  männlich
 insgesamt  247,9  308,5
 35 – 40  21,0  15,0
 40 – 45  39,1  30,5
 50 – 55  135,0  153,9

„Männerleben”

Häufig ist von riskantem Verhalten bei Männern die Rede, das Gesundheitsprobleme provoziert. Einige Beispiele:

Krankheiten der Leber

Krankheiten der Leber sind oft auf Alkoholmissbrauch zurückzuführen. Wenn sie als Todesursache festgestellt wurden, liegen die Todesfälle der Männer zwischen 30 und 65 Jahren um das Zweieinhalbfache über denen der Frauen.
Auch die generelle Sterbeziffer liegt bei Männern noch mehr als doppelt so hoch als bei Frauen. Dieser Befund verschärft sich noch angesichts der Tatsache, dass Männer rein biologisch mehr Alkohol abbauen können, also insgesamt robuster gegen Leberkrankheiten sein sollten.

Krankheiten der Leber: Sterbeziffern

 Altersgruppe  weiblich  männlich
 insgesamt  12,9  25,2

Todesfälle

 Altersgruppe  weiblich  männlich
 30 – 75  3526  7867

Herzinfarkt

Hier ist zwischen Todesfällen nach akutem Infarkt (Tod tritt bis zu 28 Tagen nach dem Infakt auf) und rezidivierendem Infarkt (späterer Tod) zu unterscheiden. In jedem Fall sieht es für die Männer sehr schlecht aus. Zwischen 30 und 70 Jahren liegen die Todesfälle der Männer fast dreimal so hoch wie bei Frauen. Zwischen 45 und 55 Jahren liegt sie gar knapp bei dem Fünffachen.

Akuter Herzinfarkt: Sterbeziffern

 Altersgruppe  weiblich  männlich
 insgesamt  56,0  73,5

Todesfälle

 Altersgruppe  weiblich  männlich
 30 – 75  4362  13071
 45 – 55  414  2063

Verkehrsunfälle

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Todesfällen, die Folge von Verkehrsunfällen sind. Doch hier wird die Höchstzahl in der Altersgruppe zwischen 15 und 15 erreicht. Die Statistiken erfassen Unfälle mit verschiedensten Verkehrsmitteln sowie von Fußgängern:

Verkehrsunfälle: Sterbeziffern

 Altersgruppe  weiblich  männlich
 insgesamt  2,4  7,1
 15 – 20  3,8  10,7
 20 – 25  2,9  11,3

Zwischen 20 und 25 Jahren liegt die Anzahl der Todesfälle mit 273 am höchsten. Die in dieser Altersklasse bei den Frauen zu verzeichnenden 67 Todesfälle sind ebenfalls die höchste Anzahl.

Todesfälle, die am ehesten biologische Ursachen haben könnten

Häufig werden biologische Gründe für die Unterschiede zwischen den Geschlechtern verantwortlich gemacht. Hier gibt es zwei Lager, die sich unversöhnlich gegenüber stehen: Die einen führen alles auf die Biologie zurück, die anderen behaupten in ihrer verschärftesten Form, dass Geschlecht ausschließlich sozial konstruiert wird.

Für gesundheitliche Geschlechtsunterschiede, auch für die Lebenserwartung, zeigen sich hingegen neben biologischen auch gesellschaftliche Gründe.

Die beiden nächsten Übersichten zeigen Todesursachen durch höchstwahrscheinlich biologische Faktoren. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten. Mindestens beim plötzlichen Kindtod, dessen Ursache weiterhin im Dunkeln liegt, lässt sich theoretisch eine geschlechtsdifferenzierende Haltung der Mutter zum Kind annehmen, die mitverantwortlich für dieses Phänomen sein kann. Das ist nur eine Spekulation, die auch nur aufzeigen soll, dass vermeintlich eindeutige Befunde nicht unbedingt eindeutig sein müssen.

Insgesamt wird ein Jahr der geringeren männlichen Lebenserwartung auf biologische Ursachen zurückgeführt. Bei einer niedrigeren Lebenserwartung der Männer von durchschnittlich 5,3 Jahren sind demzufolge 4,3 Jahre auf soziale Faktoren zurückzuführen.

Angeborene Fehlbildungen, Deformationen und Chromosomen-Anomalien

Todesfälle

 Altersgruppe  weiblich  männlich
 insgesamt  819  887

Plötzlicher Kindstod

Todesfälle

 Altersgruppe  weiblich  männlich
 insgesamt  68  84

Suizide

Es fällt auf, dass sich fast dreimal so viele Männer wie Frauen töten. Diese Schere geht mit zunehmendem Alter noch auseinander. Diskutiert wird darüber hinaus, ob sich nicht auch unter den Verkehrstoten häufig verdeckte Selbstmordfälle verbergen, so dass der Unterschied zwischen Frauen und Männern noch größer wird.
Während Männer die Selbsttötung deutlich öfter vollenden, sind bei Frauen häufiger Suizidversuche anzutreffen. Allerdings liegt der Unterschied zwischen Frauen und Männern bei Suizidversuchen nur zwischen 10 und 20 %.

Suizid: Sterbeziffern

 Altersgruppe  weiblich  männlich
 insgesamt  6,4  18,9
 35 – 40  4,3  16,4
 55 – 60  8,0  24,9
 90 und älter  17,4  89,7

2013 töteten sich insgesamt 7449 Männer und 2627 Frauen.

Dr. Matthias Stiehler

Die Zahlen wurden dem Internetauftritt des Statistischen Bundesamtes entnommen (Datum: 20.01.2015):
www.destatis.de

Körper & Gesundheit

Körper und Gesundheit


In diesem Themenbereich finden Sie Informationen darüber, was Sie als Mann an Ihrem Körper beachten sollten und wo die "Fallstricke” männlicher Gesundheit liegen:


 

Impressum

„Pflege Deinen Schwanz”

ist ein Projekt der

Aids-Hilfe Dresden e.V.

Bischofsweg 46, 01099 Dresden

http://www.aidshilfe-dresden.de

und der

Landeshauptstadt Dresden
Gesundheitsamt
Beratungsstelle für AIDS und sexuell übertragbare Infektionen

Bautzner Straße 125, 01099 Dresden

http://www.dresden.de/aids

 

Projektidee und -koordination

Dr. Matthias Stiehler
Beratungsstelle für AIDS und sexuell übertragbare Infektionen, Gesundheitsamt Dresden

und

Uwe Tüffers
Aids-Hilfe Dresden e.V.

 

Projektmitarbeiter

Stephan Hermann, Dresden

 

Danksagung

Unser herzlicher Dank gilt den Kolleginnen der Beratungsstelle für AIDS und sexuell übertragbare Krankheiten: Dr. Antje-Ulrike Wagner, Sibylle Homt, Eva-Maria Kulka und Franziska Loose, den ehemaligen Kolleginnen Friederike Beier und Ute Köstler sowie dem Vorstand und den Kolleginnen und Kollegen der Aids-Hilfe Dresden e.V.: Sylvia Urban, Uwe Milde, Ricardo Schulze, Beate Thomser, Matthias Schwager und Christian Willno.
Ohne die Unterstützung der genannten Personen wäre das Projekt nicht realisierbar gewesen.

Außerdem danken wir besonders Frau Heidrun Böhm vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Herr Dr. Friedemann Reber von der Landesdirektion Sachsen für Ihre engagierte Befürwortung und Unterstützung unseres Projekts.

 

Das Projekt wird unterstützt von folgenden Personen und Institutionen

Autorinnen und Autoren

Dr. Michael Bochow, Berlin
Dr. Ilona Bürgel, Dresden
Claudia Darius, Rösrath
Markus Dechêne, Hagen
Maria Gies, Hamburg
Stephan Hermann, Dresden
Daniel Hoffmann, Leipzig
Thomas John, Halle
Stephanie Klee, Berlin
Janko Mikolajczyk, Dresden
Marie Müller, Dresden
Rainer Neutzling, Köln
Matthias Schwager, Dresden
Prof. Dr. Frank Sommer, Hamburg
Prof. Dr. Kurt Starke, Leipzig
Dr. Sabine Stiehler, Dresden
Sophie Stiehler, Halle
Daniel Stojek, Dresden
Prof. Dr. Konrad Weller, Merseburg
Oliver Wolf, Leipzig
Ricardo Wolske, Dresden

Beraterinnen und Berater

Joachim Bahr, Aids-Hilfe Chemnitz e.V.
Daniel Baum, Aids-Hilfe Dresden e.V.
Friederike Beier, Gesundheitsamt Dresden
Sibylle Homt, Gesundheitsamt Dresden
Johannes Krebs, Dresden
Ute Köstler, Gesundheitsamt Dresden
Franziska Loose, Gesundheitsamt Dresden
Uwe Milde, Aids-Hilfe Dresden e.V.
Harald Rabis, Gesundheitsamt Chemnitz
Ricardo Schulze, Aids-Hilfe Dresden e.V.
Matthias Schwager, Aids-Hilfe Dresden e.V.
Frank Seewald, Aids-Hilfe Dresden e.V.
Daniel Stojek, Männernetzwerk Dresden e.V.
Peter Thürer, Aids-Hilfe Leipzig e.V.
Christian Willno, Aids-Hilfe Dresden e.V.

und die Kolleginnen und Kollegen der Aids-Beratungsstellen in Sachsen.

Institutionen

Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V.
(http://www.mann-und-gesundheit.com)
Aids-Hilfe Leipzig e.V. (http://leipzig.aidshilfe.de)
Aids-Hilfe Chemnitz e.V. (http://chemnitz.aidshilfe.de)
LEmann e.V. (http://www.lemann-netzwerk.de)
Männernetzwerk Dresden e.V.
(http://www.maennernetzwerk-dresden.de)
Dresdner Institut für Erwachsenenbildung und Gesundheitswissenschaft e.V.
(http://www.dieg.org)

 

Sprecher der Reflexionstexte

Utz Pannike, Dresden
http://www.no-panik.com

Dirk Strobel, Dresden
http://www.theaterjobs.de/dirkstrobel

 

Gestaltung der Internetseite

Stefan Hanusch, Berlin
http://www.stefan.infaera.de

 

Technische Umsetzung der Internetseite, Lektorat

Sandstein Neue Medien GmbH, Dresden
http://www.sandstein.de

 

Impressum

Verantwortlich im Sinne § 5 Telemediengesetz (TMG)

Ricardo Schulze (Vorstandsvorsitzender)
Aids-Hilfe Dresden e.V.
Bischofsweg 46, 01099 Dresden
Tel.: 0351 4416142
Fax: 0351 8044490
E-Mail: info[at]aidshilfe-dresden.de

Öffentliche Referenzen

Eingetragen unter VR 899 im Vereinsregister des Amtsgerichts Dresden.
Steuernummer 202-140-13925 (Finanzamt Dresden II).
Als gemeinnützig anerkannt gemäß Bescheid vom 14.01.2005.
Als freier Träger der Jugendhilfe und vom kommunalen Gesundheitsamt als Beratungsstelle anerkannt.
Zuständigkeitsbereiche: Stadtgebiet Dresden sowie Städte und Landkreise des Regierungsbezirks Dresden.

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wichtigste deutsche Institution in Sachen Safer Sex und Schutz vor HIV/Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (Allgemeinbevölkerung)
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Schreib uns bei Interesse oder Fragen gerne an! Kontaktdaten findest du hinter diesem Link!