Onanieunterricht

Ist es noch nicht allzu weit entfernt, dass innerhalb der Gesellschaft Selbstbefriedigung als schwere seelische Störung mit schwerwiegenden Folgen, ja sogar als schandhafte Sünde bezeichnet wurde. Bei aller sexuellen Aufklärung ist Selbstbefriedigung allerdings auch heute noch ein Tabuthema, obwohl ein Großteil der Bevölkerung masturbiert. Laut einer Umfrage von Bravo.de, befriedigen sich 76 % der Mädchen und 96 % der Jungen regelmäßig selbst.

Sich selbst zu stimulieren hat viele Funktionen, die medizinische Notwendigkeit jedoch dafür zu plädieren, besteht ebenso wenig, wie dagegen vorzugehen.

In der Sexualtherapie betrachtet man Masturbation als Voraussetzung um Sex richtig zu lernen. In Ihrem Ratgeber „Die Kraft der männlichen Sexualität“ (2004), beschreiben Peter Schröter und Charles Meyer u.a., wie man durch Onanie sein eigenes sexuelles Empfinden kennenlernt und ein guter Liebhaber wird.

In Anlehnung an dieses Buch, möchten wir Ihnen dazu einige Anreize zum Ausprobieren geben.

  • Masturbieren kann Männern, die zu früh zum Orgasmus kommen, dabei als Trainingsmethode dienen, den Punkt bewusst hinauszuzögern. Die Technik heißt „Stop and go“, also sich selbst bis nahe an den Höhepunkt zu stimulieren und diesen Punkt kennenzulernen.
  • Wenn Sie Ihren Penis stimulieren, versuchen Sie zu erkennen, wann sich der Punkt ohne Wiederkehr (vor dem Orgasmus) ankündigt. Kurz bevor Sie das Pulsieren Ihres Gliedes spüren, hören Sie auf und entspannen sich.
  • Nun heißt es sich zu entspannen, atmen Sie tief durch, öffnen Sie die Augen und steigen Sie aus der sexuellen Erregung aus. Viele Männer spannen beim Onanieren Bauch, Hintern und Oberschenkel an, diese Verspannung gilt es nun bewusst zu lösen.
  • Hilfreich ist es dabei, die Beckenbodenmuskulatur, welche sich zwischen Steiß- und Schambein befindet, anzuspannen. Versuchen Sie beim Aufhören den Beckenboden anzuspannen, den After einzuziehen und mit einem tiefen Atemzug die Erregung hinauf in den Körper zu ziehen.
  • Das gezielte Anspannen der Beckenbodenmuskulatur ist, mag zunächst einen ungewohnten Willensakt darstellen und erfordert Training. Tipps hierzu finden Sie auf folgendem Link: http://maennergesundheit.info/pdf/IC-Training.pdf (Prof. für Männergesundheit Dr. Sommer). Sie können dies auch im Alltag trainieren, wenn Sie täglich beim Urinieren versuchen, mehrmals kurz den Urinstrahl zurückzuhalten, bevor Sie sich vollkommen entleert haben.
  • Lernen, nicht beim ersten Rubbeln zum Orgasmus zu kommen und alles auf den Penis zu konzentrieren, sondern die Erregung bis ins Herz hinauf zu ziehen, wird Ihre Empfindungen vervielfältigen. Allerdings wird Ihnen das nicht auf Anhieb gelingen, dafür brauchen Sie Geduld und Ausdauer.
  • Jetzt, wo die Lust im Penis am Abklingen ist, aber sich dafür auf den Körper verteilt hat, können Sie wieder von vorne beginnen. Jeweils kurz vor dem Höhepunkt sollten Sie bewusst Aussteigen und Luft holen. Das können Sie nach einigem Üben im Grunde endlos vollführen, ohne einen Orgasmus zu bekommen.
  • Die Maxime heißt nicht, so schnell wie möglich durch heftige Masturbation zu kommen, sondern so lange und entspannt wie möglich zu genießen.
  • Es gibt viele Wege Ihre Eichel, das erogene Zentrum, zu masturbieren. Kontraproduktiv ist sie mit einem sehr harten Griff zu stimulieren oder dabei die Oberschenkel zusammenzupressen. Hierbei kann es sein, Sie überreizen Ihren Penis oder vermissen dann beim Geschlechtsverkehr den gewohnt starken Druck.
  • Um ein guter Liebhaber (für sich und seine Partnerin) zu werden, sollten Sie lernen, von beim Onanieren von Phantasien loszulassen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Empfindungen im ganzen Körper, nicht nur im Penis.
  • Streicheln Sie mit der einen Hand die Passage Geschlecht-Bauch-Herz, während die andere am Penis ist. Scheuen Sie nicht davor sich zu räkeln und zu stöhnen.
  • Auch Männer können über lange Zeit in hoher Erregung entspannt dahinfließen und dabei die Wollust mit allen Sinnen genießen.

Quelle:

Schröter, Peter A.; Meyer, Charles: Die Kraft der männlichen Sexualität. Zürich: Pendo 2004, S. 117 – 120.

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