Spielen ist in: Egal ob Computer- oder Gesellschaftsspiele. Die Palette an neuen Produkten ist riesig und das eben nicht nur für Brett-, sondern auch für Bettspielzeug. Doch trotzdem haben Sexspielzeuge noch einen beschämenden Ruf, sie werden in den untersten und hintersten Schubladen versteckt. Es mag ja auch stimmen: Die richtige Handhabung eines Harnröhrenvibrators eignet sich nicht als Smalltalk-Thema beim Kaffeetrinken. Aber dass Sexspielzeuge nur Notbehelf von Singles, Strohwitwern und einsamen Wichsern sein sollen, stimmt mitnichten. Sexspielzeuge dienen gleichermaßen der Selbst- wie der Fremdbefriedigung. Natürlich können sie alleine eingesetzt werden, aber ebenso das Sexleben zu zweit (dritt,…) aufpeppen. Ich würde gerne etwas Übersicht in die Regale der Sexshops bringen und beginne daher meinen (vorerst) ersten Artikel mit Sexspielzeug „Für das beste Stück“.
Was mir – ja, ich gestehe es! – zuerst einfällt, ist, dass man(n) beim Sex mehr Stehvermögen möchte und das beste Stück eine gute (und große) Figur abgeben soll. Zwei Möglichkeiten bieten sich da, die sich auch gut miteinander kombinieren lassen: Penispumpe und Cockring. Ein Cockring verhilft dir zu einem harten Ständer. Weil der Rückfluss des Blutes unterdrückt wird, erschlafft der Penis nicht mehr so schnell. Die Ringe sind aus Metall, Gummi oder Leder. Die Handhabung ist einfach: Zuerst legst du den Ring über den schlaffen Penis und dann schiebst du mit Fingerspitzengefühl die beiden Hoden nach. Jetzt bitte aufgeilen und die gewünschte Wirkung setzt von alleine ein. Achso ja, Penisringe aus Leder haben den Vorteil, dass sie meist größenverstellbar sind und sich mithilfe eines Druckknopfes einfach schließen und genauso schnell wieder öffnen (!) lassen. Ringe aus Gummi sind relativ günstig und du kannst sie oft in Packungen zu drei Stück in verschiedenen Größen kaufen. So findest du auch als Anfänger schnell die richtige Größe. Denn nichts wäre schlimmer, als wenn der Cockring zu klein und deine Erektion zu schmerz- und dauerhaft ist! In diesem Falle helfen ungeile Gedanken, Ruhe bewahren, viel Gleitcreme oder letztlich der Weg zum Arzt.
Einen ähnlichen Zweck verfolgt die Penispumpe. Wer in Physik nicht Kreide holen war, kennt das Prinzip des Vakuums und genauso funktioniert die „Vakuumpumpe“ für das beste Stück: Der Unterdruck im Plastik- oder Glaszylinder saugt das Blut bis in den letzten Zipfel des Organs. Der Penis vergrößert sich teilweise erstaunlich, die Wirkung hält allerdings nur kurz an. Ich muss also allen Hoffnungen auf ewig-anhaltende Penisvergrößerung die ernüchternde Faktenlage entgegensetzen. Trotzdem kann eine Pumpe auch bei Erektionsproblemen helfen. Übrigens empfehlen sich hier wie auch beim Cockring eine Intimrasur (oder besser nur stutzen, denn dabei kommt es zu keinen Verletzungen der Haut!) und das Verwenden von Gleitgel. Preislich beginnt eine Penispumpe bei 20 Euro und ist nach oben hin offen. Mit Profipumpen lässt sich zum Beispiel Penis und Hodensack zugleich pumpen – aber das wäre ein Thema für einen weiteren Artikel.
Da du nun weißt, wie du zu einer langanhaltenden Erektion kommst, verrate ich dir, in welchem Sexspielspielzeug du diese wieder versenken kannst. Ich rate dabei aber vehement von Staubsaugern und Flaschen ab, denn die sind nicht geil, dafür aber gefährlich! Eine heiße Alternative sind spezielle Masturbatoren, auch bekannt als Taschenmuschi oder Fleshjack. Diese gibt es in allen Formen, Farben und Preisklassen, als realistische Nachbildung von Vagina, Poloch oder Mund. Im Inneren befinden sich Rillen, Noppen oder Kugeln. Es empfiehlt sich Masturbatoren aus Gummi vorher in warmes Wasser zu legen und immer genügend Gleitcreme zu verwenden. Hinterher unbedingt sauber machen – dabei reicht Wasser vollkommen aus! – und trocknen lassen. Wer sich mit einfachsten Mitteln aus dem Supermarkt selbst eine Taschenmuschi basteln möchte, findet am Ende des Artikels einen Youtube-Link. Übrigens ist der wohl größte Vorteil einer Taschenmuschi: Sie schmeißt dich nicht raus, weil sie selbst schon gekommen ist.
Für alle, die sich bisher gelangweilt haben, möchte ich zum Schluss noch etwas Spezielleres vorstellen, was den schönen Namen „Prinzenzepter“ trägt. Es handelt sich dabei um ein metallenes Rohr, das man(n) sich in die Harnröhre steckt. Als Abschluss kommt oben drauf meist noch eine Kugel oder Ring – daher der Name „Zepter“. Jetzt dürften sich einige fragen: „Warum sollte ich mir etwas in meine Harnröhre schieben?!“ Die Harnröhre ist eine sensible und auch leicht verletzliche Zone, aber eben auch eine erogene! Ihre Stimulation gibt manchen Männern einen besonderen Kick (und eine besondere Erektion). Die innere Berührung und die Vorstellung etwas im eigenen Schwanz zu spüren, machen sicherlich den Reiz von diesem Spielzeug aus. Bei richtiger (!) Anwendung verursacht das Tragen eines Prinzenzepters keinen Schmerz und was dann noch funktioniert, das kannst du ja spielend herausfinden. Aus gesundheitlichen Gründen empfehle ich spezielles medizinisches Gleitgel zu verwenden (natürlich tut es das aus der Drogerie zur Not auch). Unverzichtbar dagegen ist vorher und hinterher die Desinfektion des Prinzenzepters, denn du willst dir ja keine Keime in die Harnröhre schieben. Spezielles Gleitgel und Desinfektionsmittel gibt es mittlerweile auch in jedem gut sortierten (Online-)Sexshop.
Dieser Beitrag wird der erste aus einer Reihe von Artikeln sein, in denen ich über Sexspielzeuge für Männer und auch Safer-Sex-Hinweisen im Umgang mit Toys schreiben werde. Du kannst dich also freuen, wieder etwas von mir zu lesen. Bis dahin: Immer schön verspielt bleiben!
Thomas Müller