Stress

Wer kennt das nicht: Alltägliche Situationen setzen uns unter Druck. Wichtige Termine, Konflikte mit dem Partner oder die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes beschäftigen uns intensiv. In unserer leistungsorientierten Gesellschaft fühlen wir uns zudem gestresst, weil wir unseren eigenen Erwartungen und denen anderer gerecht werden wollen, weil wir als leistungsfähig oder liebenswert gelten wollen.

Was ist Stress?

Zunächst muss man zwischen dem Stress auslösenden Ereignis und der Reaktion darauf unterscheiden. Das Ereignis wird als Stressor bezeichnet. Neben den oben erwähnten Beispielen können auch Lärm, Schlafentzug, Schmerz, Zigarettenrauch u.v.m. als Stressoren wirken. Die Reaktion des Körpers auf Stressoren nehmen wir als Stress wahr.
Jede stärkere Beanspruchung, sei es körperlicher oder geistiger Art, ist somit erst einmal Stress für den Organismus. Da dieser Stress an sich nicht nur negativ ist, unterscheidet man zwischen positivem und negativem Stress. Herausforderungen anzunehmen, sich körperlich und geistig auszulasten, sich kompetent und leistungsfähig in einer Belastungssituation zu fühlen, sind wichtige Bestandteile der persönlichen Identität. Positiver Stress ist somit ein zentraler Aspekt menschlichen Lebens. Stress wird erst dann zum Gesundheitsrisiko, wenn er nicht mehr zu bewältigen ist und den Organismus auf Dauer belastet.

Wie schädigt Stress die Gesundheit?

Die Basis der Stressreaktion bildet ein evolutionär alter Anpassungsmechanismus, das sogenannte Flucht-Kampf-System. Dieses System hat die Aufgabe, bei einer Bedrohung für Leib und Leben den Körper sehr schnell mit Energie zu versorgen, um der bedrohlichen Situation zu entfliehen oder einen Angriff abzuwehren.

Der bekannteste Vertreter von Stoffen, die eine solche Reaktion möglich machen, ist das Adrenalin. Wenn Adrenalin ausgeschüttet wird, erhöht es die Aktivität vieler innerer Organe, so steigen z.B. Blutdruck, Puls und Atemfrequenz. Zudem greift Adrenalin auch in den Stoffwechsel ein und erhöht den Umsatz von Energie liefernder Glucose (Zucker).
Weitaus weniger bekannt ist wahrscheinlich, dass auch das Hormon Kortisol an der Stressreaktion beteiligt ist. Kortisol ist ebenfalls für die Energiebereitstellung notwendig, beeinflusst aber auch die Funktion von Immunsystem und Gehirn.

Bei Langzeitstress kann der Körper nun nicht in sein normales Gleichgewicht zurückkehren, so dass der Kortisolspiegel dauerhaft erhöht bleibt. Als Folge können Angst, depressive Verstimmungen, Unruhe, Schlaflosigkeit oder Potenzstörungen eintreten – im schlimmsten Fall sogar ernsthafte Erkrankungen wie Magengeschwüre, Bluthochdruck oder Burnout.

Welche Situationen zur Belastung werden und wie sie bewältigt werden können, ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Dies hängt nicht zuletzt von der Lebensgeschichte und dem persönlichen Umfeld der betroffenen Person ab. Bleiben die Bewältigungsversuche jedoch dauerhaft erfolglos, wird Stress zu einer ernsten Bedrohung für die physische und psychische Gesundheit. Dem zu begegnen, stehen mittlerweile eine Vielzahl von Hilfsangeboten zur Verfügung. Dazu zählen in erster Linie die psychologische Beratung, individuelle Stresstrainings und spezielle Entspannungstechniken.

Thomas John

weiterführende Literatur:

Renneberg, B. & Hammelstein, P. (2006). Gesundheitspsychologie. Heidelberg: Springer
Schandry, R. (2006). Biologische Psychologie. Weinheim: Beltz

weiterführende Links:

http://www.medizinfo.de/kopfundseele/stress/stress.htm

http://www.palverlag.de/stress-test.php

http://www.stress-kurs.de/

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