Wenn der „Hahn“ tropft

Welcher Mann kennt das nicht: Auf der Kneipentoilette hat man für ausgiebiges Urinieren keine Zeit, weil hinter einem schon der Nächste drängt, an Autobahnraststätten muss man für sein Geschäft obendrein noch bezahlen und beim Pinkeln auf die nächstgelegene Grünfläche sollte man sich sputen, um keine Ordnungswidrigkeit zu begehen. Einige Männer haben den Akt der Harnentleerung so perfektioniert, dass zwischen dem Öffnen und Schließen des Hosenstalls keine 30 Sekunden vergehen.

Aber Quantität ist nicht alles. Nicht selten kommt es vor, dass das ein oder andere Tröpfchen nicht rechtzeitig den Weg aus der Harnröhre findet und letztendlich im Slip landet. Wie unangenehm! Wie Sie dieses Malheur in Zukunft vermeiden können, beschreibt der Urologe und Hochschulprofessor Bo Coolsaet in seinem Buch „Der Pinsel der Liebe“.

„Es ist sehr einfach und gibt sogar zwei Methoden. Man kann entweder die Muskeln des Beckenbodens durch regelmäßiges Zusammenziehen trainieren, durch Anspannen und anschließendes Entspannen, wie wir auch unsere Oberarmmuskeln beim Gewichtheben üben. […]

Wer jedoch eine sofortige Besserung erreichen möchte, sollte den guten Rat beachten nach dem Wasserlassen den Penis nicht mehr – wie allgemein üblich – zu schütteln, sondern den Kanal hinter dem Hodensack zu leeren. Das geschieht durch leichten Druck mit dem Finger […].“ (Coolsaet 1999, S. 107)

Sie sollten ruhig mit diesen beiden Methoden experimentieren. Im Übrigen hat das Nachtropfen des Mannes im Alter vor allem damit zu tun, dass Muskelgruppen um die Harnröhre erschlaffen, diese dadurch weniger zusammengehalten wird und sich so in einem kleinen Reservoir beim Wasserlassen Urin sammelt. In einigen Fällen können Harnabflussstörungen aber auch auf Prostatabeschwerden hindeuten. An dieser Stelle ist der Gang zum Urologen unerlässlich.

Quelle:

Coolsaet, Bo: Der Pinsel der Liebe. Leben und Werk des Penis. 1. Auflage, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1999.

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