Flirten

Ein guter Flirt kann einem den ganzen Tag versüßen

Eine kurze Begegnung, die die routinierte Eile unterbricht, ein tiefer Blick in fremde Augen, eine Spur länger als nötig, ein kleines aufmerksames Kompliment zu einem Detail der Kleidung, meiner Frisur meiner Person, dass nicht jedem aufgefallen wäre, ein harmloser kleiner Scherz, der mich noch Stunden später zum Lächeln bringt, leichte Erregung, erhöhter Pulsschlag …

Eine solche, meist flüchtige Begegnung, kann einem den ganzen Tag versüßen. Ich fühle mich beachtet, attraktiv, lebendig und gehe für den Rest des Tages mindestens 5 cm größer durch die Welt.

Doch was ist es, was einen guten Flirt ausmacht? Was unterscheidet ihn von plumper Anmache, einer steifen Liebeserklärung oder gar einer Belästigung?

Aus einem guten Flirt muss man jederzeit aussteigen können.

Ein guter Flirt ist nicht planbar, denn beide Seiten müssen in Flirtlaune sein. Diese kann sich auch spontan einstellen. Tut sie es aber nicht, sind die Antennen nur einseitig ausgefahren, wird jeder weitere Flirtversuch schnell als Aufdringlichkeit erlebt. Ein guter Flirt ist spielerisch, locker, humorvoll und das wichtigste: Aus einem guten Flirt muss man jederzeit aussteigen können. Die Beteiligten brauchen das Gefühl, den Verlauf im Griff zu haben und selbst bestimmen zu können. Er ist ein Spiel um die Nähe und Distanz zum Gegenüber. Gerät eine Seite unter Druck, fühlt sie sich belästigt, ist genervt und will fliehen. Ist die Möglichkeit zum Ausstieg aber gegeben, bleiben beide Personen freiwillig im Kontakt, länger als nötig, das erhöht den Herzschlag!

Wer „Ficken” auf der Stirn stehen hat, kann gleich aufgeben!

Darüber hinaus muss ein Flirt erst einmal offen sein in seiner Absicht. Wenn die flirtende Person ausstrahlt, dass sie ganz dringend eine SexualpartnerIn braucht, gehen die Klappen auf der anderen Seite in der Regel gleich zu. Das heißt nicht, dass sich aus einem guten Flirt nicht auch eine Affäre entwickeln kann. Menschen, die „Ficken” auf der Stirn stehen haben, denken vor allem an sich selbst und sind in der Palette ihrer Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Meistens haben sie außer einem stark sexualisiertem Verhalten und anzüglichen Sprüchen nicht viel zu bieten, da sie völlig auf das eine Thema „Ich will Sex mit dir und zwar so schnell wie möglich!” fixiert sind. Der dringende Wunsch nach Sex ist natürlich legitim, aber keine gute Voraussetzung für einen Flirt.

Der Trick beim Flirten ist es, beim Flirtpartner/der Flirtpartnerin zu sein und nicht bei sich selbst.

Es gibt nichts schlimmeres, als wenn jemand die ganze Zeit von sich selbst erzählt. Jemand der angeflirtet wird, will beachtet werden und im Mittelpunkt stehen. Es tut jedem Menschen gut, wenn sich jemand für sie oder ihn interessiert, nachfragt und wertschätzt. Dabei geht es nicht darum, jemanden auszuquetschen, sondern herauszufinden, über was die Person gerne erzählt, wo ihre Stärken und Interessen liegen, worauf sie stolz ist. Es ist nicht schlimm, wenn die eigene Geschichte dabei erst einmal geheimnisvoll im Hintergrund bleibt. So bleibt im besten Fall ein weiteres Interesse oder Neugier erhalten. Genauso verhält es sich mit Aussagen oder Komplimenten über Äußerlichkeiten. Je genauer dabei Details beobachtet und geäußert werden, desto besser kommt ein Kompliment an. Das Gegenüber fühlt sich als etwas Besonderes gesehen und gewürdigt.

Auch schüchtern kommt gut!

Besonders Männer haben häufig das Gefühl zu schüchtern zu sein um andere Frauen oder Männer anzusprechen. Einige versuchen dies zu überspielen, indem sie laut Sprüche klopfen und den harten Mann heraushängen lassen. Doch besonders von diesen Sprüchen und diesem Machoverhalten fühlen sich viele abgestoßen. Schüchternheit hingegen kann ganz schön sexy sein. Ein verlegener Blick, ein leichtes Erröten, eine spürbare Aufregung … Gerade beim Flirt kommt ein bisschen Schüchternheit ganz gut, da sie dem Gegenüber nicht das Gefühl vermittelt über den Tisch gezogen zu werden.

Maria Gies

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